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§ 38. Die griechische Kultur seit dem Peloponnesischen Kriege. ßi
Kleinasien war ein Sitz der Wissenschaften und halte eine stattliche Bibliothek; als die ägyptischen Herrscher aus Eifersucht die Ausfuhr des Papyrus verboten, erfand man in pergamum das Pergament.
3. Einwirkung der Griechen auf andere Völker. So wurden ö*eöeutuu9 die hochbegabten und bildungseifrigen Griechen durch ihre Kultur die ^ ®ned,tn Lehrmeister anderer Völker bis auf die heutige 5eit; auch wir Deutschen verdanken ihnen viel.
4. Griechenlands jetziger Zustand. Die Nachkommen der ^eu|t|tclöe3u' Griechen haben sich ihrer Ahnen nicht würdig gezeigt. 3do einst „der Tempel heitre Wände" glänzten, wo in belebten Städten Wohlhabenheit
und Bildung herrschte, wo fleißige Hände selbst auf kargem Boden fruchtbare Gärten erschufen, wohnt jetzt zumeist Hrmut und Unordnung, Unwissenheit und Trägheit.
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§ 59. Die slavischen Kaiser (69—96). § 60. Die guten Kaiser (96—180). 95
Unterwerfung Britanniens. Ruch die (Eroberung Südwestdeutsch-lanös wurde begonnen und durch einen noch heute erkennbaren Grenzwall (limes) mit Graben, Palisaden, wachthäusern und Standlagern (Saalburg bei E)omburg) gesichert. Da die Unterworfenen den zehnten Teil ihrer jährlichen Einkünfte zu entrichten hatten, so wurde das eroberte Gebiet das Zehntland genannt. Huch hier erwuchsen aus den römischen Kriegslagern allmählich blühende Städte, so Konstanz, Baden-Baden, Wiesbaden. Dommitiartus wurde unter Mitwissen seiner Gattin durch Verschwörer ermordet.
§ 60. Die guten Kaiser (96—180).
Die fünf folgenden Kaiser regierten vortrefflich.
1. Nerva (96—98), ein milder, gerechter Greis, adoptierte den iteroa Spanier Trajämis.
2. tlrajanus (96—117), „der beste Fürst", erweiterte die römische cmian Herrschaft über die untere Donau und durch einen Zug gegen die Parther auch über den (Euphrat hinaus, so daß unter ihm das Reich
die größte Ausdehnung hatte (Karte V). (Ein Denkmal seiner (Eroberungen ist die Trajanssäule in Rom (Tafel Vi, 7). Zu seiner Zeit lebte der Geschichtschreiber Cacitus (um 100). Spätere Kaiser pflegte man bei ihrem Regierungsantritt mit den R)orten zu beglückwünschen : „Mögest du glücklicher sein als Rugustus und besser als Trojan!"
Huch Trojan verfolgte die Christen; unter ihm starb der Bischof elften« Simeon von Jerusalem den Kreuzestod, und der Bischof 3gnätius t)crfol9un9 von Hntiochien wurde in Rom den wilden Tieren vorgeworfen.
3. fjaörtämis (117—138) gab die (Eroberungen jenseit des (Euphrat Hadrian auf, sicherte aber das römische Britannien durch den piktenwall. (Er durchreiste fast das ganze Reich, meist zu Zuß, und besserte Verwaltung
und Rechtspflege. (Eine Zeitlang begleitete ihn der schöne Hnttnous.
Hadrian erbaute in Rom das Hadrians-Mausoleum (jetzt (Engelsburg Bauten genannt, Tafel Iv, 10), eine prachtvolle Villa in Tivoli bei Rom und einen korinthischen Zeustempel am Fuße der Hkropolis in Hthen.
4. Hntomrms Ptus, d. H. der fromme (138—161), regierte friedlich ctntontnus und milde; unter ihm konnten selbst die Christen ein ruhiges Leben führen. pius
5. tlxarcus Rurelms (161—180), „der Philosoph", war weise marc aurei und gewissenhaft; von seinem edlen Sinne zeugen seine „Selbstbetrachtungen". Trotzdem erneuerte er die Christenverfolgungen; unter
ihm starb der Bischof Polykärp von Smyrna den Feuertod. Marc Rurel kämpfte an der Dort au grenze mit wechselndem (Erfolge; er starb im
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76
aus dem kaiserlichen Schatze. Seine Wahlsprche waren: Kein Bittender darf traurig seinen Kaiser verlassen!" und Lieber will ich zugrunde gehen als tten!" Er vollendete das von seinem Vater begonnene Amphi-theater, das 87000 Personen fassen konnte. (Fig. 40 u. 41.) Britannien wurde unter seiner Regierung erobert. Doch auch groe Unglcksflle fallen in seine Zeit. Das Jahr 79 brachte einen frchterlichen Ausbruch des Vesuv. Drei Städte: Pompeji, Herkulanum und Stabi wurden verschttet. Seit dem Jahre 1860 hat man umfassende Ausgrabungen veranstaltet und einen groen Teil der Stadt Pompeji offengelegt; Tempel, Privathuser, Bder, die Stadtmauern sind zum Vorschein gekommen, Bildsulen, Gemlde, Hausgerte aller Art sind gefunden worden, auch menschliche Krper, in der Lage und Stellung, in der sie der Tod berrascht hat. Diese Ausgrabungen zeigen nicht nur die Anlage einer ganzen Stadt des Altertums, sondern auch die Einrichtung und Ausschmckung der Privatwohnungen. (Fig. 53.)
Auf Titus folgte sein jngerer Bruder Domitian. Er kann die Geiel des Menschengeschlechts genannt werden. In Strmen flo das Blut der Christen. Er war grausam und feige zugleich. Den Daziern kaufte er den Frieden ab gegen eine jhrliche Abgabe. Das war uu-erhrt in Rom. Im Triumph zog der Besiegte in Rom ein. Verkleidete Sklaven vertraten die Stelle der Gefangenen.
Die Flavier beherrschten das Rmische Reich von 69 bis 96 nach Christus.
Die durch Annahme an Kindes Statt erwhlten Kaiser. Nach der Ermordung des Domitian wurde Nerva von den Verschworenen zum Kaiser ausgerufen. Mit ihm beginnt eine glcklichere Zeit des Reiches. Er nahm Trajan an Kindes Statt an. Trajan war Spanier von Geburt und der erste Auslnder, der den rmischen Kaiserthron bestieg. Er verlangte strenge Befolgung der Gesetze. Auch die Christen traf feine Strenge, weil sie sich weigerten, den heidnischen Gttern zu opfern. Viele von ihnen wurden im Zirkus den wilden Tieren vorgeworfen. Im brigen war die Regierung dieses Kaisers segensreich. Er begnstigte Knste und Wissenschaften und frderte den Handel durch Anlage von Straen. In Asien trug er sein siegreiches Schwert bis nach Indien. Unter ihm erhielt das Rmische Reich seine weiteste Ausdehnung. Wie sehr die Zeitgenossen den Segen seiner Regierung schtzten, beweist der Wunsch, den der Senat den sptem Kaisern beim Antritt der Regierung zurief: Sei glcklicher als Augustus, besser als Trajan!"
Auf Trajan folgte dessen angenommener Sohn Hadrian. Dieser lie in Deutschland von der Mndung der Altmhl in die Donau bis unterhalb Bingen am Rhein einen Grenzwall aufwerfen, der das rmische Germanien von dem freien Germanien trennte. Rom und feine Umgebung schmckte er mit herrlichen Bauwerken, von denen sein Grabmal, die jetzige Engelsburg in Rom, noch erhalten ist.
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Extrahierte Personennamen: Titus Domitian Christus Nerva Augustus Hadrian
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Pompeji Pompeji Rom Rom Asien Indien Deutschland Donau Rhein Germanien Germanien Rom
Rmer und Germanen bis zu Karl dem Groen. 1. Heimat, Land u. Volk. 89
lichen Pfeil abgeschossen hat und sich mit Unmut und Verachtung abwendet. Vielleicht stammt die Statue aus der Kunstschule zu Per g am um in Kleinasien, die nach Alexanders des Groen Zeit blhte. (Mg. 21.)
Eine andre Kunstschule entfaltete ihre Ttigkeit auf der Insel Rhodos. Ihr Hauptwerk ist die Lakoongruppe. Sie wurde 1506 zu Rom in den Bder-anlagen des Titus ausgegraben und befindet sich jetzt im Belvedere des vatikanischen Museums. Sie stellt dar, wie der trojanische Priester Laokoon mit seinen beiden Shnen am Opferaltare von Schlangen umwunden und gettet wird. Von dieser Gruppe geht Lessing aus, um den Unterschied zwischen der Dichtkunst und der bildenden Kunst darzustellen. (Fig. 29.)
Auch in der Malerei haben die Griechen Groes geleistet. Als hervorragende Meister auf diesem Gebiete werden genannt Zeuxis, sein Nebenbuhler Parrhsius und ihr Schler Apelles.
Die alten Rmer haben keine berhmten Bildhauer aufzuweisen, dagegen haben sie die Baukunst weiterentwickelt. Whrend die griechische Architektur nur die flache Decke verwendet, geht die rmische zum Gewlbebau der. Dessen einfachste Form, das Tonnengewlbe, wandten sie bei Kloaken, Wasserleitungen und Brcken an. Spter konstruierten sie auch das Kreuzgewlbe, das entsteht, wenn sich zwei Tonnengewlbe rechtwinklig durchschneiden. Das vollkommenste Ge-wlbe ist die Kuppel, ein Rnndgewlbe der einem kreisfrmigen oder eckigen Rume; sie erweitert den Blick, während ihn die flache Decke begrenzt. (Fig. 47.)
Im allgemeinen behielten die Rmer die griechische Snlenordnung bei. Die rmisch-dorische Sule erhielt einen Fu. Am meisten wandten die Rmer die korinthische Sule an. Eine besondere Erfindung der Rmer ist das Komposita-kapitl, zusammengesetzt aus korinthischen und ionischen Formen. (Fig. 48 u. 49.) Erst in der Kaiserzeit wurde in Rom eine glnzende Bauttigkeit entfaltet. Agrippa, der Schwiegersohn des Angustus, hat das Pantheon gebaut. Es ist dies ein ge-waltiger Rundbau mit groartiger Kuppel. In ihm wurden die Statuen smtlicher Gottheiten des Reiches aufgestellt. An die flavischen Kaiser erinnern das Amphi-theter (Fig. 41) und der Titusbogen/) Ein groartiges Festungstor auf ger-manischem Boden ist die Porta nigra zu Trier. (Fig. 52.) Form und Einrichtung des rmischen Wohnhauses wird durch die Ausgrabungen von Pompeji vorgefhrt.") Auf dem Gebiete der Bildhauerkunst wurden in Rom besonders Kaiserstatuen geschaffen. Zu erwhnen ist eine Statue des Augustus, die den ersten rmischen Imperator als Feldherrn und Redner darstellt. (Fig. 36.)
Iv. kmer und Germanen bis )\i arl dem Groen.
1. Heimat, Land und Volk.
Die Urheimat unsres Volkes. Die Urheimat unsres Volkes liegt in Asien zwischen Indien und dem Kaspischen Meere. Dort bietet das Land reichen Wechsel von Gebirgen und Ebenen, das Klima ist gemigt, unser Getreide wchst dort wild, unsre wichtigsten Haustiere, das Pferd, das Schaf, die Ziege, der Hund und die Kuh, haben in jenen Gegenden ihre Heimat.
Manche Ausdrcke unsrer Sprache deuten darauf hin, da unsre Vorfahren ein Hirtenvolk gewesen sind. So bedeutet das Wort Tochter
L) Vgl. S. 76 u. Fig. 43. 2) Vgl. S. 82 u. Fig. 53 u. 54.
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Extrahierte Personennamen: Karl Alexanders Lessing Parrhsius Agrippa Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Rhodos Rom Pompeji Rom Asien Indien Kaspischen_Meere
3. Stmme und Vlkervereine. 103
toerfung zu vollenden. Aber Tiberius, der inzwischen Kaiser geworden war, berief ihn ab und bestimmte, da der Rhein die Grenze zwischen dem Rmischen Reiche und Germanien bilden sollte.
Armins Ende. Armins Gattin Thusnelda war die Tochter des germanischen Huptlings Segest. Gegen den Willen des Vaters hatte Armin sie ans dem Hause gefhrt, und Segest hatte sie dann wieder in seine Gewalt gebracht. Er wurde deshalb von Armin mit Fehde ber-zogen. Da floh er mit seinem ganzen Gefolge zu Germanikus. Gezwungen ging Thusnelda mit. Armin aber rief seine Freunde zu den Waffen gegen Segest. Doch biefer streute aus, da Armin nach der Knigswrde strebe. Es ist unbestimmt, ob er deshalb fiel, oder ob er ein Opfer der Blutrache wurde.
Nur 37 Jahre hat der Held der Varusschlacht erreicht; 25 Jahre war er alt, als er Varus schlug. Es war dies sein erster und voll-stndigster Sieg. Trotzdem erscheint er bedeutender in den Kmpfen gegen Germanikus. Im Teutoburger Walde siegte er durch List, die man wohl entschuldigen kann, weil die Rmer gegen die Germanen auch tckisch ver-fuhren, die aber doch den Glanz des Sieges trbt. Gegen Germanikus hat er dagegen in offnem Felde und manchmal unter recht schwierigen Verhltnissen gekmpft. Als Germanikus abberufen wurde, mute die Gattin des Befreiers Deutschlands den Triumphzug des rmischen Feld-Herrn in Rom verherrlichen. (Der Triumphzug eines rmischen Feldherrn ist in Fig. 46 dargestellt.)
Stdtegrndungen der Rmer in deutschen Landen. Sobald die Rmer auf deutschem Boden festen Fu gefat hatten, legten sie eine Reihe von Stdten an, die als Waffen- und Verforgungspltze der Soldaten dienen sollten. So entstanden Worms, Speier, Straburg, Mainz, wo noch jetzt Denkmale der Vorzeit an Drusus und seine Legionen erinnern; ferner wurden gegrndet Bingen, Koblenz, Andernach, Remagen, Bonn, Cln, Xanten und Trier. In Trier hielten die Kaiser hufig Hof. Hier erinnern die Porta nigra (Fig. 52) und Reste eines Kaiserpalastes noch heute an ihre Herrschaft. Im Sden entstanden Augsburg, Regensburg, Salzburg, Passau, Wien und viele andre Städte. Durch groe Heerstraen verbanden die Rmer die einzelnen Städte miteinander.
3. Stmme und Vlkervereine.
Die Germanen bestanden ans einer groen Anzahl von Stammen. Soviel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, soviel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Hufig genannt werden die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Cln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waat, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittlem Weser. Einen gemeinsamen
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12 Geschichte der morgenlndischen Völker.
Um das Jahr 600 v. Chr. gewannen die Babyloner wieder die Oberherrschaft. Ihr mchtigster König war Nebukadnezar. In der Bibel wird er Nabuchodonosor genannt. Er eroberte Jerusalem und fhrte die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft (586 v. Chr.). Im Jahre 538 v. Chr. wurde das Babylonische Reich von den Persern er-obert. Spter gehrte es zum Mazedonischen, dann zum Rmischen Reiche; setzt ist es ein Teil der asiatischen Trkei.
2. Einiges aus der Kulturgeschichte der Dabylouer und Assyrer.
Das ganze Land, einst reich an trefflichen Weidepltzen und frncht-baren ckern, wo die Bltter des Weizens vier Finger breit wurden, die Hirse bis zu Baumhhe aufscho, die Dattelpalme und die edelsten Obst-sorten gediehen, ist jetzt verdet; von den ehemaligen groen und schnen Stdten sind nur noch Trmmer vorhanden, die in unsrer Zeit aus-gegraben worden sind. Man hat unter den Trmmerhaufen eine Menge Kunst- und Gewerbeerzeugniffe gefunden, Gold- und Silberarbeiten, Glas-und Tonwaren, Marmor- und Alabastertafeln, Gegenstnde aus Bronze, einen Obelisk aus schwarzem Basalt, Tausende von Tonziegeln und Ton-scherben, die der und der mit Keilinschriften bedeckt sind. Von der Ge-schicklichkeit der alten assyrischen Handwerker in der Anfertigung von Waffen, Wagen, Lederarbeiten, Teppichen und kostbaren Zeugen geben die aufgefundenen Bildwerke eine deutliche Vorstellung. Alles dies zeugt von der hohen Kulturentwicklung der Affyrer und Babyloner.
Die Stadt Babylon. Von der Gre Babylons hat Herodot eine ber-triebene Schilderung berliefert. Nach ihm hatte Babylon einen Umfang von 0 km, d. h. es hat einen Raum bedeckt, auf dem London und Paris neben-einander Platz htten. Die erhaltenen berreste bezeugen, da der Umfang Babylons nur 1b km betrug; Babylon war etwa so groß wie Mnchen oder Dresden. Fr eine orientalische Stadt war diese Gre sehr bedeutend, zumal da sich an die eigentliche Stadt noch Vorstdte mit ausgedehnten Pflanzungen anschlssen. Durch die im Auftrage der Deutschen Orientgesellschaft ver-anstalteten Ausgrabungen kennen wir die Anlage der Stadt ziemlich genau. *) Die Straen waren geradlinig angelegt, eine mchtige Brcke mit steinernen Pfeilern verband die zu beiden Seiten des Enphrat liegenden Stadthlften. Der reiche Knigspalast lag auf einer von Kanlen gebildeten Insel im Osten des Enphrat; hier befanden sich auch die sogenannten hngenden Grten der Semiramis. Von dem Knigspalaste sind umfangreiche Trmmer erhalten, die die Araber El Kasr, die Burg, nannten.
Die hngenden Grten der Semiramis. Von der hohen Kultur Babyloniens legen auch die hngenden Grten der Semiramis Zeugnis ab. Man bezeichnet mit diesem Namen prachtvolle Gartenanlagen, die auf einem hohen Unterbau ruhten. Sie lagen am Ufer des Euphrat. König Nebukadnezar hat sie angelegt; sie werden irrtmlich die Grten der Semiramis genannt. Ihre Einrichtung war folgende. Zu ebener Erde lagen gerumige,
J) Delitzsch, Im Lande des einstigen Paradieses, S. 29 ff.
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86
berblick der Kunstgeschichte des Altertums.
Die Flavier: Vespasian, Titus, Domitian . . 59_gg
Die Adoptivkaiser: Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus
Pms, Mark Aurel.............96180
Die Kaiser unter der Herrschaft der Prtorianer . 180__284
Diokletian...............' 284305
Der Freiheitsbrief des Christentums unter Konstantin dem
Groen..........................313
Konstantin der Groe als Alleinherrscher ' ' ' ^ 323337
Teilung des Rmischen Reiches durch Theodosius 395
Untergang des Westrmischen Reiches.......475
Aberblick der Kunstgeschichte des Altertums.
intfw m rflcnme"ld)K(?er Kunstttigkeit weist gypten auf. An dem u Hl' e* ^ gegenber dem heutigen Kairo, stehen die Pyramiden') uralte Kmgsgrber. Von den groartigen Tempelanlagen der Hunderttorigen Stadt ^heben m Oberagypten kegen die Trmmerhausen bei den heutigen Drfern Karnak und Luksor. (Fig. 3.) Den engen Anschlu der Kunst an die Natur zeigen die sog Lotossulen. Der Schaft gleicht vielfach einem durch Querbnder zusammengehaltenen Bndel von Stengeln der Lotospflanze; das Kapitl ist entweder kelchsnmg einer offnen Lotosblume gleich, oder knotenfrmig, nach oben sich verengend. (Flg. 4.) !
Uralt, wie die gyptische Kultur, ist auch die im Euphrat- und Tigris-^and Von dem Turme zu Babel sind nur Schuttberge brig. Bei Mosul am obera Tigris, an der Stelle des alten Ninive, legen gewaltige Trmmerhaufen Zeugnis ab von der Bauttigkeit des assyrischen Volkes. Die assyrischen Knigs-? e^roaje~ rc ) an er^en der Bildnerei. Auf den Trmmern finden sich lebens-groe Darstellungen des Knigs und seiner Beamten, gedrungene, starkmuskelige Gestalten tn reicher Tracht; Haar und Bart sind etwas steif gekruselt. Darstellungen von Krieg und ^agd, religisen und huslichen Vorgngen sind nicht selten An Palasttren dienten geflgelte Stiere mit gekrntem Menschenhaupt gleichsam als Wchter. (Fig. 7.)
Umfassende Palasttrmmer an der Stelle des alten Persepolis erinnern an das altpersische Reich. An den Sulen finden sich die seltsamen Tierkapitle (Fig 5.) Bemerkenswert ist das sog. Grab des Cyrus, ein in griechischer Weise gebildetes Tempelhaus auf sieben Terrassenstufen, alles aus weiem Marmor (Flg. 6.)_
. . Wie die Ausgrabungen Schliemanns in Troja und Mykene beweisen, haben die Griechen die Ansnge der Kunst von den gyptern und den Vlkern Vorder-asiens gelernt und diese dann selbstndig weiterentwickelt. In der griechischen Kunst orer?etjn-n bret Stilarten, den dorischen, ionischen und korinthischen bttl. Alle drei Stilarten wurden im Zeitalter des Perikles gleichmig gepflegt. ~te griechische Baukunst entfaltete sich nicht an den Wohnungen der Brger, weil d'.e demokratische Gesinnung der Bevlkerung keinen Glanz an Privatgebuden duldete; nur die den religisen Bedrfnissen und allgemeinen Zwecken
Vgl. Seite 7, 9 und Fig. 1.
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Extrahierte Personennamen: Vespasian Titus Domitian Nerva Hadrian Diokletian Theodosius Cyrus Schliemanns
110 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu Karl dem Groen.
grndete, St. Gallus, der am Bodensee die Lehre Christi verkndete und den Grund zu St. Gallen legte, Kilian, der das Kloster Wrzburg baute. St. Goar, von dem das liebliche Stdtchen am Mittelrhein den Namen noch heute bewahrt, predigte in jener Gegend. Er stammte aus Sdfrankreich. Der berhmteste von allen ist Bonifatius.
Bonifatius.
Bonifatius wurde um das Jahr 680 zu Kreton in England geboren. Seine Familie war wohlhabend, und der Vater sah es nicht gern, da sich der vielversprechende Sohn dem klsterlichen Leben widmen wollte. Dieser setzte aber seinen Willen durch und wurde ein gelehrter Mnch und ein beliebter Lehrer. Viele seiner Schler sind spter Mitarbeiter an seinem Missionswerke geworden.
Im Jahre 716 unternahm er eine Missionsreise zu den Friesen. Diese war erfolglos. Sein Missionseifer wurde dadurch nicht verringert. Er reiste nach Rom, um vom Papste Segen und Austrag zur Bekehrung Deutschlands zu erbitten. Papst Gregor Ii. gab ihm den Auftrag, die wilden Völker Germaniens zu besuchen, um zu erforschen, ob die un-bebauten Gefilde ihrer Herzen von der Pflugschar des Evangeliums zu beackern seien und den Samen der Predigt aufnehmen wollten". Nun begann Bonifatius von neuem seine Missionsttigkeit. In Thringen und Bayern, in Friesland und Hessen predigte er. Bei Geismar, in der Nhe von Kassel, fllte er die Eiche des Gottes Donar, und da der Donner-gott den Frevler nicht strafte, zweifelten die Bewohner jener Gegend an seiner Macht und wandten sich der Lehre zu, die Bonifatius verkndigte. Mehrere Klster hat er gegrndet, von denen das berhmteste Fulda ist. Die kirchlichen Verhltnisse Bayerns hat er geordnet, in Hessen, Thringen und Franken die kirchliche Einheit durch Abhaltung von Konzilien ge-frdert. In allen wichtigen Fragen der Lehre und der kirchlichen Verfassung holte er schriftlich oder mndlich Rat bei dem Papste in Rom ein. Seine eifrige Ttigkeit hat weder des Erfolges noch der Anerkennung entbehrt. Papst Gregor Il, der mit liebevoller Aufmerksamkeit seine Missionsttig-feit leitete und ihm den Schutz des mchtigen Karl Martell gesichert hatte, weihte ihn in Anerkennung seiner groen Verdienste zum Bischof, und von Gregor Iii. erhielt er die Wrde eines Erzbifchofs. Mainz war sein Sitz; alle brigen deutschen Bischse wurden ihm unterstellt.
Gegen Ende seines Lebens trat noch einmal der erste Gedanke seiner Jugend vor seine Seele. Bei den Friesen hatte er seine Missionsttigkeit begonnen, bei ihnen wollte er sie beschlieen. Diesmal hatte er bessern Erfolg; aber dadurch zog er sich den Neid der Heiden zu. Der 5. Juni 754 war zur Firmuug vieler Neugetauften bestimmt. In der Gegend der heutigen Stadt Dokkum im hollndischen Westsriesland hatte er Zelte aufschlagen lassen. Aber vor den Firmlingen erschien ein Haufe heidnischer Friesen, die sich verschworen hatten, ihre vaterlndischen Götter an dem
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Extrahierte Personennamen: Karl Gallus Kilian Kilian Bonifatius Bonifatius Bonifatius Gregor_Ii Gregor Bonifatius Gregor_Il Gregor Karl_Martell Karl Gregor_Iii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Gallus Christi Wrzburg England Rom Deutschlands Germaniens Bayern Friesland Hessen Kassel Fulda Bayerns Hessen Rom Mainz Dokkum