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1. Das Mittelalter - S. 47

1912 - Nürnberg : Korn
— 47 — trafen sie zusammen; dort ist eine große Ebene, 150000 Schritte lang und 70000 Schritte breit. Vor der Schlacht ließ Attila durch Wahrsager die Zukunft erforschen; sie beobachteten nach ihrer Sitte bald die Eingeweide von Tieren, bald die Linien auf abgeschabten Knochen und prophezeiten den Hunnen Unglück. Nur den schwachen Trost verkündeten sie, daß der oberste Führer der Feinde den Tod finden werde. Da dachte Attila an den Tod des Aetins, der seinen Plänen am meisten im Wege war, und begann spät um 3 Uhr nachmittags mit großer^ V6 7 Besorgnis die Schlacht. Er dachte, bei unglücklichem Ausgange könne er in der Nacht fliehen. Das Schlachtfeld war eine Ebene, die allmählich zu einer Anhöhe anstieg. Auf diesen Berg wollten beide Heere kommen, weil seine Lage günstig war. So besetzten die Hunnen die rechte, die Römer und Westgoten die linke Seite. Um den noch freien Gipfel des Berges begann nun der Kampf. Auf dem rechten Flügel stand Theodorid mit den Westgoten, auf dem linken Aetins mit den Römern. Bei den Hunnen dagegen stellte sich Attila mit seinen Tapfersten in die Mitte und schickte die ©einigen ab, den Berggipfel zu nehmen. Aber Thorismund, der Sohn des Westgotenkönigs, und Aetins hatten bereits unter Anstrengung den Hügel erstiegen und zuerst die Spitze erreicht; bei dieser günstigen Stellung jagten sie die herankommenden Hunnen mit Leichtigkeit von der Höhe hinab. Da ritt der Hunnenkönig vor seine Heerhaufen und sprach: „Nun zeigt euren Mnt und eure Wildheit! Den Sieger trifft kein Speer; aber der Feigling, der zum Tode bestimmt ist, stirbt auch daheim im Bett. Ich selbst werde zuerst meinen Pfeil auf die Feinde schießen. Wer sich nicht wehrt, wenn Attila kämpft, verdient den Tod!" Er schickte alle seine Leute in den Kampf. Es kam zu einem schrecklichen Handgemenge. Das Wasser des Bächleins, das in niederen Usern an der Ebene vorbeifloß, färbte sich mit Blut, wenn man den Erzählungen alter Leute glauben darf. König Theodorid durcheilte sein Heer, um es zu ermutigen; da wurde er von einem Hunnen mit der Fangleine vom Pferde gerissen und endete sein Leben unter den Hufen der Pferde. So schien eingetroffen, was die Wahrsager dem Attila verkündet und was er auf Aetins bezogen hatte. Nun drangen die Westgoten auf die Scharen der Hunnen ein; fast hätten sie den Attila getötet, wenn er nicht vorsichtig geflohen wäre. Er schloß sich mit den ©einigen sogleich in das Gehege seines Lagers ein, das er mit Wagen umgeben hatte. Thorismund verirrte sich in der finsteren Nacht und geriet, indem er die ©einigen suchte, ahnungslos unter die Wagen der Feinde. Als er dort tapfer kämpfte und schon am Kopfe verwundet war, zog ihn ein Hunne mit dem Fangstrick vom Roß

2. Das Mittelalter - S. 160

1912 - Nürnberg : Korn
— 160 — Herr, steh auf! Gott wird dir helfen und es kommt die Zeit, wo du dich dieses Tages und dieses Hochmutes erinnerst." Am meisten aber hatte den Kaiser erzürnt, daß Heinrichs Truchseß seinem Herrn töricht zugeflüstert hatte: „Jetzt ist euch die Krone des Kaisers vor die Füße gekommen; sie kommt euch, Herr, wohl auch noch auf das Haupt." Friedrich verbiß jedoch für den Augenblick den Ingrimm, den er wegen der großen Beschämung hotte, und kehrte nach Italien zurück. Die Schlacht bei Legnano. (1176.) Der Kaiser sandte Briefe durch alle Länder des Reiches an die Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, Herzoge, Markgrafen und Grafen und besaht ihnen, ihm zuhilfe zu kommen. Der Bischof von Köln reiste mit der kaiserlichen Botschaft nach Deutschland und sammelte ein neues Heer, brachte aber nur wenige Ritter zusammen. Er kehrte mit einigen deutschen Fürsten nach Italien zurück und machte in Cnmä Halt, damit das ganze Heer sich hier vereinige. Der Kaiser hielt sich damals in Pavia auf; als er ihre Ankunft erfuhr, kam er ihnen entgegen und empfing sie mit großer Freude. Aber die Kunde von Heinrichs Abfall hatte den Lombarden neuen Mut gegeben; sie brachten ein sehr großes Heer zusammen und zogen gegen Cumä heran, um das neue Heer anzugreifen, das noch vom Marsche ermüdet war. Durch Kundschafter erfuhr der Kaiser, daß auf allen Straßen nach Pavia Hinterhalte gelegt seien. Wie er sich nun rings von Feinden umzingelt sah, stellte er sich ihnen entgegen. Die Lombarden hatten ihr Lager mit einem großen Graben umgeben, damit niemand fliehen könne. Nun wurde gekämpft von der dritten Stunde des Tages bis zur neunten. Im Anfange waren die Deutschen siegreich. Als der Kaiser in leuchtender Rüstung allen sichtbar und neben ihm der kühne Bannerträger aus die Feinde einstürmten, wurde der eine Flügel der Lombarden durchbrochen und zum Weichen gebracht. Aber in der Mitte stand die Mailänder Schar des Todes im Viereck aufgestellt und fest wie eine Mauer; diese heilige Schar schützte den Fahnenwagen. Die tapfere Bürgerschaft hielt den Stoß des Ritterheeres mutig ans und ging selbst zum Angriff über. Die Reihen des kaiserlichen Heeres wurden durchbrochen. Den Bannerträger durchbohrte im Getümmel der Schlacht ein Pfeil. Friedrich selbst stürzte verwundet mit seinem Pferde und entschwand den Blicken der Seinen. Da hieß es: „Der Kaiser ist gefallen!" And auf dieses Schreckenswort wurde die Flucht allgemein.

3. Das Mittelalter - S. 129

1912 - Nürnberg : Korn
— 129 — aufgestellt. Da seht ihr selbst, daß wir tapferen Mut zeigen müssen. Bis jetzt habe ich mit euch stets außerhalb des Reiches siegreich gekämpft. Sollte ich nun in meinem eigenen Lande dem Feinde den Rücken zeigen? Ich weiß es, an Menge übertreffen sie uns, aber nicht an Tapferkeit, nicht an Rüstung. Es ist uns ja hinlänglich bekannt, daß die meisten von ihnen gar keine Waffen haben. Und was für uns der größte Trost ist, — .ihnen fehlt die Hilfe Gottes. Sie verlassen sich bloß auf ihre Kühnheit, wir hoffen auf den göttlichen Schutz. Eine Schand" wäre es für uns, jetzt dem Feinde uns zu unterwerfen. Lieber wollen wir im Kampfe ruhmvoll sterben, als bei den Feinden in Knechtschaft leben oder gar wie böse Tiere durch den Strick enden. Meine Krieger, ich würde mehr sagen, wenn es bei euch not täte. Laßt uns lieber mit den Schwertern die Schlacht beginnen als mit Worten!" Er ergriff den Schild und die heilige Lanze und wandte zuerst sein Roß gegen die Feinde. Die Kühneren unter den Ungarn leisteten anfangs Widerstand. Als sie aber ihre Gefährten fliehen sahen, wurden sie erschreckt, gerieten zwischen die Reihen der Unseligen und wurden niedergemacht. Ein Teil der Übrigen, deren Pferde ermüdet waren, zog sich in die nächsten Dörfer Zurück; aber dort wurden sie von den Bewaffneten umringt und samt den Gebäuden verbrannt. Andere schwammen durch den Fluß; da aber das jenseitige Ufer keinen Halt zum Aufsteigen darbot, wurden sie vom Strome verschlungen und kamen ums Leben. Eine unglaublich große Anzahl wurde in der Schlacht niedergemacht Aber diejenigen, welche von den Schanzen der Stadt Augsburg ans di§ Fliehenden sahen, glaubten nicht, daß sie des Kampfes müde wären, und fürchteten, daß sie wieder kommen. So zahlreich war noch ihr Heer, als man sie an der Stadt vorüberziehen sah, um eilig an das jenseitige Ufer des Lechflusses zu kommen. Der König verfolgte sie aber mit den ©einigen und machte nieder, was er erreichen konnte. Äm nämlichen Tage wurde such das Lager genommen und alle Gefangenen befreit In später Abendstunde kam Otto nach Augsburg, wo et mit dem Bischof die Nacht zubrachte. Er sprach Uoldarich Trost zu wegen seines Bruders Diepold, der in der Schlacht gefallen war. Als es aber Tag geworden war. verfolgte er die fliehenden Scharen der Ungarn; er kam ms Land der Bayern und schickte eile.^s Boten umher mit dem Befehl, alle Flußübergange zu besetzen, damit keiner der Feinde entkomme. Als die Ungotn*in bei Nacht kamen, würden biele berselben von beiten, die auf den Schiffen auf sie lauerten, ins Wasser geworfen, andere erschlagen. Jene aber, welche an das Ufer gelangten, würden von den bort aufgestellten Wächtern niedergemacht Auch wurden am zweiten und dritter Ech>!tb!h2-er, Deuhche Geichich«. I. 3 Safte*». $

4. Das Mittelalter - S. 192

1912 - Nürnberg : Korn
— 192 — bestimmten Zeit durchaus nicht eintreffen konnten, wurde der König sehr bestürzt; er fühlte sich ratlos und von aller Hilfe verlassen. Während König Rudolf in Wien so in Gefahr war, sammelte der Bischof Heinrich von Basel und der Landvogt des Elsasses einen Haufen von 100 Rittern; unterwegs kamen noch 100 Ritter dazu. Als sie nach Wien zu Rudolf kamen, war er hocherfreut; aber er fragte sogleich, warum sein Sohn nicht mit ihnen gekommen wäre. Da antworteten sie vor dem Heere: „Euer Sohn ist gerüstet, mit 500 Rittern zu kommen; zwei Grafen und andere sind mit zahlreichen Rittern auf dem Wege." Im Geheimen aber sprachen sie zum Könige: „Herr König, weder euer Sohn, noch einer von euren Freunden wird euch alsbald zu Hilfe eilen können. So überlegt also, was zu tun ist!" Da antwortete er ihnen: „Ich will, daß ihr einen Tag ruhet und dann zur Schlacht geht; es genügt mir, euch zum Schutze meines Hauptes zu haben. Auf meinen Gott vertraue ich; der mich zu solcher Ehre erwählt hat, der wird mir auch jetzt helfen." Nach diesen Worten sprachen sie zu den Ihrigen: „Bereitet euch alle auf morgen zur Schlacht; denn es gilt wacker mit dem Volke des Böhmenkönigs zu streiten!" Da ging das Volk Rudolfs zu den Beichtvätern; hier bekannten sie ihre Sünden, schrieben auf, was sie schuldig waren, und verziehen ihren Feinden; denn über allen schien die Gefahr des Todes zu schweben. Das gesamte Heer Rudolfs trug über der Rüstung ein weißes, das böhmische Heer dagegen ein grünes Kreuz. Der deutsche König war für die Seinigen wie für sich selbst in großer Sorge; der Böhmenkönig dagegen glaubte sich des Sieges sicher. Ottokar war mit seinem Heere nahe an die Stadt Wien gekommen. Am dritten Tage nach der Ankunft des Bischofs von Basel zog Rudolf mit seinem Heere aus Wien; er überschritt die Donau und lagerte sich Ottokar gegenüber. Bei allen Schiffen kappte er die Ankertaue und ließ sie forttreiben, damit die Seinigen nicht daran denken könnten, auf den Schiffen zu fliehen. Dann teilte er sein Heer in drei Treffen. Auch der Bischof von Basel saß auf einem gerüsteten Streitroß, mit herrlichen Waffen geschmückt; er wäre gern in die Schlacht vorgegangen, wenn der König es ihm erlaubt hätte. Das Heer des Königs von Böhmen war stärker und brachte die Deutschen zum Weichen. Als Rudolf die Seinen wanken sah, schickte er gegen den Böhmenkönig sein drittes Treffen, nämlich 300 Ritter, auf die er am meisten vertraute. Da Ottokar den König Rudolf gegen sich anrücken sah, ritt er allein unter die Feinde und verwundete viele mit seinen wuchtigen Streichen. Dreißig Ritter, seine Leibwache, halfen ihm nach Kräften. Endlich aber ermattete er; von einem Mann niederer Herkunft ward der Böhmenkönig -gefangen und seiner

5. Das Mittelalter - S. 128

1912 - Nürnberg : Korn
— 128 — In der Mark der Stadt Augsburg schlug er fein Lager aus. Graf Diepold, der Bruder des Bischofs, verließ mit anderen bei Nacht die Stadt und kam heraus zum König. Hier traf das Heer" der Franken und Bayern zu ihm; auch kam Herzog Konrad mit zahlreicher Ritterschaft in das Lager. Durch feine Ankunft ermutigt wünschten die Krieger nun den Kampf nicht länger zu verschieben. Jetzt ward von den Streif-partien beider Heere angezeigt, daß sie nicht mehr weit voneinander feien. Daher wurde im Lager ein Fasten angesagt und allen befohlen, am nächsten Tage zum Kampfe bereit zu sein. Mit der ersten Dämmerung (10. August) standen sie auf, gaben sich gegenseitig Frieden und gelobten zuerst ihrem Führer und darauf einer dem andern eidlich ihre Hilfe. Dann rückten sie mit fliegenden Fahnen aus dem Lager, acht Heerhaufen an der Zahl. Das Heer wurde über steilen und schwierigen Boden geführt, damit die Feinde keine Gelegenheit bekamen, die Züge mit Pfeilen zu beunruhigen, mit denen sie flink umgehen, wenn Gebüsch sie deckt. Die ersten drei Scharen bildeten die Bayern; an ihrer Spitze war der Hauptmann des Herzogs Heinrich. Er selbst lag an einer Krankheit darnieder. Die vierte Schar bildeten die Franken, deren Führer Herzog Konrad war. In der fünften und stärksten, welche auch die königliche genannt wurde» war Otto selbst, umgeben von auserlesenen Streitern und mutigen Jünglingen. Vor ihm flatterte die Fahne mit dem siegreichen Erzengel, durch einen dichten Haufen gedeckt. Die sechste und siebente Schar machten die Schwaben aus, welche Burghard befehligte. In der achten waren tausend böhmische Streiter; hier war auch alles Gepäck und der ganze Troß, weil man die Nachhut für den sichersten Platz hielt. Aber die Sache kam anders, als man glaubte. Die Ungarn gingen sogleich durch den Lechfluß und umgingen das Heer. Dann fingen sie an, die letzte Schar mit Pfeilen zu necken, und machten daraus mit ungeheurem Geschrei einen Angriff. Viele Böhmen wurden gefangen oder' getötet, alles Gepäck genommen und die noch Übrigen Gewappneten in die Flucht geschlagen. Als der König bemerkte, daß er den Feind vor sich habe und zugleich hinter feinem Rücken die letzten Schare i in Gefahr seien, sandte er die Franken unter Herzog Konrad ab. Dieser befreite die Gefangenen, jagte den Feinden die Beute ab und scheuchte ihre plündernden Hausen auf. Dann schlug er die rings herum plündernden Scharen der Feinde in die Flucht und kehrte mit siegreichen Fahnen zum König zurück. Als nun Otto erkannte, daß er jetzt erst den schwersten Kampf von vorne zu bestehen habe, munterte er feine Krieger auf und sprach: „Meine Mannen, ihr erblickt den Feind nickt in der Ferne, sondern vor uns

6. Das Mittelalter - S. 193

1912 - Nürnberg : Korn
— 193 — Waffen beraubt. So ohne Rüstung wurde er fortgeführt. Ein Ritter aber verfolgte ihn mit dem Ruf: „Da ist der König, der meinen Bruder schmachvoll getötet hat; jetzt soll er die Tat büßen!" Sprach's, zog das Schwert und versetzte dem Böhmenkönig einen kräftigen Hieb ins Gesicht. Ein zweiter Ritter aber, der diesem folgte, durchbohrte den Leib des Königs mit dem Schwerte. Der, welcher Ottokar gefangen hatte, war sehr aufgebracht darüber und würde den Böhmenkönig gern geschützt haben, wenn seine Kräfte ausgereicht hätten. Auch König Rudolf kämpfte gegen seine Feinde auf das tapferste. Endlich kam ein starker Mann und bedrängte den König mit seinen Hieben. Und da er den König nicht besiegen konnte, durchbohrte er dessen Roß mit der Lanze. Retter und Roß stürzten zugleich; der König lag auf der Erde hingestreckt neben einem Bache ohne alle Hilfe. Er legte seinen Schild auf sich, um nicht sogleich von den Füßen der Rosse zertreten zu werden. Nachdem die Pferde vorüber waren, hob ihn jemand vom Boden auf. Da sagte Rudolf: „Rüstet mir schnell ein anderes Pferd!" Sobald dies geschehen war, bestieg er das Roß und rief mit starker Stimme die ©einigen heran, ihm zu helfen. Es kamen etwa 50 zu ihm. Mit diesen fiel er dem böhmischen Heere in die Seite, teilte es in zwei Teile und warf sich mit Macht auf den Hinteren Teil. Der vordere Teil des böhmischen Heeres rief: „Sie fliehen! sie fliehen!" um so das Heer des Königs Rudolf zu täuschen. Aber je mehr die Böhmen schrien, um so mehr bedrängten die Deutschen sie mit ihren Hieben. Man sagt, daß in dieser Schlacht 14 000 Mann ihr Leben eingebüßt hätten. König Rudolf blieb mit den Seinen nach der Sitte drei Tage lang auf dem Schlachtfelde, damit niemand seinen Sieg anzweifeln könne. Unter den Leichen der Gefallenen wurde der Böhmenkönig tot aufgefunden. Als Rudolf die blutige Leiche des Königs erblickte, der nackt und des königlichen Schmuckes beraubt dalag, jammerte ihn dessen kläglicher Fall. Er ließ den Toten auf einem erhöhten Platz sorgfältig bewacht zur Schau stellen, damit alle sich überzeugen könnten, daß er gefallen und tot sei. Er dachte dabei an beit ehemaligen Kaiser Friedrich, über den damals viele stritten, ob er gestorben sei oder noch lebe. Auf dem Marchfelde, wo die Toten haufenweise lagen, entstand eine so üble Ausdünstung, daß mehrere Leute des Dorfes Dürnkrut erkrankten oder starben; auch Geistererscheinungen setzten viele Abergläubische in großen Schrecken. Nach der Schlacht blieb König Rudolf so lange in Wien, bis er alles geordnet hatte. Das Land Österreich gab er seinen Söhnen Rudolf und Albrecht und machte sie zu Herzogen. Sche iblhuder, Deutsche Geschichte. I. Band. 3. Auflage. 13

7. Das Mittelalter - S. 167

1912 - Nürnberg : Korn
— 167 — Sobald die Morgenröte anbrach, stellte der Kaiser das Heer in Schlachtordnung auf. Er teilte es in zwei Teile. Den Herzog Friedrich von Schwaben stellte er mit den stärksten Kriegern an die Spitze, um die Stadt anzugreifen. Der Kaiser selbst aber wollte mit dem andern Teil des Heeres vom Lager aus die hinten andrängenden Feinde schlagen. Die sehr volkreiche Stadt war durch Mauern und Türme wohl befestigt und hatte eine Burg in ihrer Mitte. Der Ort war angefüllt mit allen Bedürfnissen für die Belagerung; die ganze Umgegend war von Lebensmitteln entblößt worden, damit dort der Kaiser mit seinem Heere sich nicht lange halten könne. Um neun Uhr vormittag griff der Kaiser den Feind an und um drei Uhr nachmittag brach Herzog Friedrich in die Stadt ein. Der Sultan floh mit den Vornehmen auf die Burg. Aber der Kaiser schloß noch an demselben Tage die Burg ein und belagerte sie. Da bat der Sultan um Frieden und wollte mit ihm verhandeln. Als ihm der Kaiser dies zugestand, stieg der Sultan mit den ©einigen von der Burg herab. Er unterwarf sich, versprach ihm Geleit, Lebensmittel und Futter und stellte ihm zwanzig Geiseln. Das Heer bereicherte sich durch die Menge der Beutestücke. Aber die Leichname der Erschlagenen verpesteten die Luft. Da ließ der Kaiser das Lager abbrechen und zog von Jkoninm weg nach Armenien. Der christliche Fürst dieses Landes kam ihm mit reichem Vorrat an Lebensmitteln entgegen, damit die Kreuzfahrer nicht durch sein Land ziehen möchten. Auf dem Weitermarsch nahmen ihnen jeboch die Türken all diese Vorräte wieder ab. Auch war der Übergang über das Gebirge so schwierig und steil, daß sie einen großen Teil ihres Gepäckes verloren. Eines Sonntags (10. Juni 1190) durchritt der Kaiser in einem Gebirgstal ein sehr reißendes Wasser, den Fluß Salef, auf einem kürzeren Wege. Das Heer dagegen ging durch eine Furt, da dort der Fluß nicht tief war. Nachdem Friedrich am Ufer das Mahl eingenommen hatte, wollte er wegen der allzugroßen Hitze und wegen des vom Staub herrührenden Schmutzes in diesem Gewässer baden und sich durch Schwimmen abkühlen, obwohl ihm manche davon abrieten. Da sank er unter und fand einen unerwarteten Tod, bevor man ihm zuhilfe kommen konnte. Entweder hatte die plötzliche Kälte den von der Anstrengung zu sehr erhitzten Kaiser zu rasch abgekühlt, oder die Gewalt des Wassers hatte den altersschwachen Mann fortgerissen. Da trauerten alle: „Der Kaiser, der Vater ist tot! Nun haben wir kein Glück mehr. Wer wird uns nun trösten auf unserer Pilgerschaft? Jetzt ist unser Beschützer gestorben; jetzt werden wir sein wie Schafe mitten unter den Wölfen!" Sie wählten den Herzog Friedrich von Schwaben zu ihrem Anführer.
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