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trotte und Leben hingen an dem Kampfe, der nun beginnen sollte. War es rathsam, ihn bei so ungleichen Kräften zu wagen? Man hatte damals großen Glauben an Sterndeuterei. Ludwig zog daher die Sterndeuter zu Rathe; sie machten ihre Beobachtungen und sprachen für das Unternehmen, weil die Gestirne günstig ständen.
So wurden sogleich in größter Eile alle Anstalten zum Treffen gemacht ; denn Friedrich mußte geschlagen werden, ehe Leopold Zeit hatte, sich mit ihm zu vereinigen. Friedrich, welcher Nachricht von dem erhielt, was in dem feindlichen Lager vorging, fertigte augenblicklich Eilboten an seinen Bruder ab, damit sie ihn sogleich herbeirufen möchten. Allein die Pflichtvergessenen ließen sich aufhalten durch den köstlichen Wein der Mönche des Klosters Fürstenfeld, die es mit Ludwig hielten. Als sie nun toll und voll getrunken und den Rausch ausgeschlafen hatten, waren nirgends ihre Pferde zu finden, weil die Klosterknechte sie heimlich losgemacht und in Freiheit gesetzt hatten. Darum erfuhr Herzog Leopold spät die Gefahr, die seinem
Bruder drohte, und blieb ruhig vor der Burg des Grasen von
Montfort stehen, der es mit Kaiser Ludwig hielt.
Indeß brach der entscheidende Tag an. Bei dem Dorse Empfing (welches etwa 16 Stunden von München entfernt ist) ging
Ludwig mit seinem Heer über den Inn, und stellte es dem Feinde gegenüber in Schlachtordnung. Sein Freund aber, der Burggraf Friedrich von Nürnberg, legte sich mit seinen Reitern am andern Ufer des Flusses in Hinterhalt.
Der wichtigste Mann in Ludwigs Heere, der die ganze Anordnung zur Schlacht machte, war Siegfried Schweppermann, ein erfahrener Nürnberger Krieger. Ihm hatte Ludwig die ganze Leitung des Feldzuges überlassen. Von Person war dieser Held ganz unansehnlich, desto furchtbarer aber an Hülfsmitteln und voll Geistesgegenwart und Tapferkeit in Gefahren. Darum stand er auch ungemein hoch in der öffentlichen Meinung.
Unter feiner Oberanführung begann die Schlacht. König Ludwig befand sich in gemeiner Rüstung im Mitteltreffen bei der Sturmfahne, umgeben von der Schaar seiner Getreuen. Sein Gegner Friedrich aber prangte an der Spitze seiner Leibwache aus einem stolzen Rosse in vergoldeter Rüstung, mit einem Helme geschmückt, aus welchem der Reichsadler sich erhob. Durch seine edle Gestalt und die Pracht, mit welcher er erschien, kündigte er sich sogleich als das Haupt seines Heeres an. Schweppermann bemerkte ihn, zeigte ihn seinen Reitern und gebot ihnen, diesen goldenen Ritter nicht aus den Augen zu lassen.
Friedrich focht auf dem linken Flügel, und seine Ungarn eröffneten die Schlacht. Mit wildem Geheul stürzten sie aus den Bortrab der Bayern los, so daß Menschen und Pferbe stutzten, und der rechte Flügel der Feinde in Unorbnung gerieth. Der Kampf
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doch so, daß sich die Reiterei beider Theile nach jenseits desselben verbreitete. Nordwärts hinter Lützen hatte sich Wallensteins rechter Flügel und südwärts von diesem Städtchen der linke Flügel des schwedischen Heeres gelagert. Beide Armeen kehrten der Landstraße ihre Fronte zu, welche mitten durch sie hinging und eine Schlachtordnung von der andern absonderte. Aber eben dieser Landstraße hatte sich Wallenstein am Abend vor der Schlacht zum großen Nachtheil seines Gegners bemächtigt, die zu beiden Seiten derselben sor -lausenden Gräben vertiefen und durch Musketiere besetzen lassen, daß der Uebergang ohne Beschwerlichkeit und Gefahr nicht zu wagen war. Hinter denselben ragte eine Batterie von sieben großen Kanonen hervor, das Musketenfeuer aus den Gräben zu unterstützen, und an den Windmühlen, nahe hinter Lützen, waren vierzehn kleinere Feld stücke auf einer Anhöhe aufgepflanzt, von der man einen großen Theil der Ebene bestreichen konnte. Die Infanterie, in nicht mehr als fünf große und unbehülfliche Brigaden vertheilt, stand in einer Entfernung von 300 Schritten hinter der Landstraße in Schlachtordnung, und die Reiterei deckte die Flanken. Alles Gepäck ward nach Leipzig geschickt, um die Bewegungen des Heeres nicht zu hindern, und blos die Munitionswagen hielten hinter dem Treffen. Um die Schwäche der Armee zu verbergen, mußten alle Troßjungen und Knechte zu Pferde sitzen, und sich an den linken Flügel anschließen; doch nur so lange, bis die Pappenheim'schen Völker anlangten. Diese ganze Anordnung geschah in der Finsterniß der Nacht, und ehe der Tag graute, war alles zum Empfang des Feindes bereitet.
Noch an eben diesem Abende erschien Gustav Adolph auf der
gegenüber liegenden Ebene und stellte seine Völker zum Treffen. Die Schlachtordnung war dieselbe, wodurch er das Jahr vorher bei Leipzig gesiegt hatte. Durch das Fußvolk wurden kleine Schwadronen verbreitet, unter die Reiterei hin und wieder eine Anzahl Musketiere vertheilt. Die ganze Armee stand in zwei Linien, den Floßgraben zur Rechten und hinter sich, vor sich die Landstraße und die Stadt Lützen zur Linken. In der Mitte hielt das Fußvolk unter des Grafen von Brahe Befehlen, die Reiterei des linken Flügels untergeben, und auf dem rechten führte der König selbst
seine Schweden an, die Eifersucht beider Völker zu einem Wett-
kampfe zu erhitzen. Auf ähnliche Art war das zweite Treffen geordnet, und hinter demselben hielt ein Reservekorps unter Hender-sons, eines Schoüländers, Kommando.
Also gerüstet erwartete man die blutige Morgenröthe, um einen Kampf zu beginnen, den mehr der lange Aufschub als die Wichtigkeit der möglichen Folgen, mehr die Auswahl als die Anzahl der Truppen furchtbar und merkwürdig machten. Die gespannten Erwartungen Europa's, die man im Lager vor Nürnberg hinterging, sollten nun in den Ebenen Lützens befriedigt werden. Zwei solche
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Frankreichs Uebermacht zur See in diesem Kriege kam nur so weit zur Geltung, daß unser Handel gestört wurde. Deutschlands Küstenvertheidigung war so großartig und so vortrefflich organisirt (eingerichtet), daß der Feind nirgend versuchte, einen Angriff zu machen. Ueberall hatten die Deutschen die Seezeichen entfernt, die Leuchtfeuer gelöscht, die Lootsen ins Innere gezogen und die bedrohten Punkte durch Torpedos unfahrbar gemacht; überall vertheidigten neu angelegte Schanzen mit schweren Batterien die Küsten der Bundesgebiete. Eine Telegraphenleitung längs der Küste verband die ausgestellten Posten mit den zur Vertheidigung bestimmten größeren Abtheilungen. Daher konnte sich die französische Uebermacht zur See nur in verübtem Seeraub geltend machen. Dies geschah denn auch so brutal als möglich, dem Völkerrechte Hohn sprechend. England, als neutrale Macht, hinderte ihre Lootsen nicht, der französischen Flotte jeden Vorschub zu leisten. Man brachte ihr Kohlen, gab ihr Ankerplätze, Munition und Waffen. Auch Amerika kann sich von dieser Schuld nicht freisprechen. — Es sei hier nur noch erwähnt, daß bei einem kleinen Seegefechte, welches der »Meteor« mit einem größeren Kriegsdampfer in den Gewässern des spanischen Amerika hatte, der Franzose vor dem Deutschen ziemlich zerschossen in einen neutralen Hasen flüchten mußte.
Das Bombardement von Paris und die Waffenstillstandsbedingungen.
Eine Belagerung wie die von -Paris hatte die Welt noch nicht gesehen und auch keine Festung wie diese. Der Kreis, der sie umspannen wollte, mußte 12 Meilen in seiner Ausdehnung haben; denn noch weit hinaus vor die riesigen Festungsgürtel schoben sich die mächtigen Forts, die es, zunächst in etwas weiter Entfernung mit einzuschließen galt. Einer solchen Festung beizukommen, erschien anfänglich als eine Unmöglichkeit. Man mußte sich deshalb auf die Herstellung gewisser Schanzen beschränken, die die schweren Geschütze aufnahmen, mit denen man die Forts mit Wirkung beschießen konnte. Durch große Mühe, Ausdauer und Heldenmuth der Deutschen mar es gelungen, sich durch Einrichtung solcher Schanzen vor den Granaten der Franzosen zu schützen. Hand in Hand mit diesen Arbeiten waren so starke Vertheidigungslinien deutscher Truppen ausgestellt, daß wir doppelte Sicherung gegen Ausfälle und etwaige Ueberrafchungen hatten. 600 schwere Geschütze, bedient von 7200 Mann Artilleristen, befanden sich in den errichteten Schanzen. Jedem Geschütze waren 500 Kugeln zur Verfügung gestellt.
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, begann am 27. December im Osten die Beschießung des Mont Avron aus 76 Geschützen in einer Entfernung von 5000 Schritt. Ein Tag
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschlands England Amerika Amerika Paris
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Estremadura, hat sich durch die Eroberung von Mexiko oder Neuspanien sehr berühmt gemacht. Nachdem er zwei Jahre laug in Salamanka studirt hatte, widmete er sich dem Soldatenstande. Um seinen Hang zu den Waffen zu ^befriedigen, ging er nach Indien, verweilte eine Zeit lang in St. Domingo und begab sich dann nach Kuba, wo er so glücklich focht, daß man ihm den Namen »des Tapfern« gab. Hier vermählte er sich und wurde m San Jago Stadtrichter.
Einst kamen zu dem Statthalter der Jusel Kuba, Valasquez, spanische Schiffer und erzählten ihm, sie hätten ein Land entdeckt, dessen Bewohner wohlgekleidet gewesen und in steinernen Häusern gelebt hätten. Sogleich beschloß Vaksquez, das gepriesene Land in Besitz zu nehmen. Er erwählte den kühnen Kortez zum Oberbefehlshaber der Flotte, welche aus Entdeckung und Eroberung dieses Landes ausgeschickt wurde. Mit Freuden nahm Kortez^diese Stelle an. Am 12. Februar 1519 verließ er Ha-vanna mit zehn kleinen Schiffen, 650 Mann, 16 Pferden, 13 Flinten und 14 Kanonen und steuerte auf Mexiko los. Mit dieser geringen Macht wollte der kühne Mann ein Reich von vielen Millionen Menschen unterjochen. Zunächst kam er nach Tabasko, einer mexikanischen Provinz, und drang in das Innere des Landes. Der Anblick der fremden Männer und ihre Bewaffnung setzte die Eiugebornen in ungewöhnliches Erstaunen. Sie begrüßten den Kortez als »den Sohn der Sonne«, der aus Osten komme, um ihre Lage zu verbessern; denn von ihrem Kaiser Montezuma wurden sie sehr hart gedrückt. Viele schlossen sich deshalb an seine Spanier an.
Bon hier drang Kortez weiter vor und stiftete die Stadt 33 er a-Kr uz. Jetzt faßte er den glücklichen Entschluß, nach Mexiko, der Hauptstadt dieses Reiches, zu ziehen. Damit es aber seinen Kriegern nicht einfallen sollte, an die Rückkehr zu denken, ließ er die Schiffe versenken und erklärte ihnen, daß ihnen nun nichts anderes übrig bliebe, als zu siegen oder zu sterben.
In Vera-Kruz ließ Kortez 150 Mann Besatzung zurück. Mit den übrigen Soldaten und 6 Kanonen machte er sich weiter auf den Weg und schlug die Indianer, welche sich ihm feindlich entgegenstellten, in zwei glücklichen Gefechten. Die Indianer baten in Folge dessen um Frieden. Am 23. September 1519 hielt Kortez seinen feierlichen Einzug in Tlaskala. Endlich kam er am 8. November 1519 in der Nähe von Mexiko an. Der Kaiser Monte* zuma, welcher alle Arten von List und Sätteln angewendet hatte, um Kortez von seiner Hauptstadt entfernt zu halten, sah sich dennoch genöthigt, feinen Feinden vor den Thoren Mexiko's entgegen zu gehen. Nachdem Kortez feinen feierlichen Einzug gehalten hatte, wies ihm und feinen Spaniern der Kaiser ein steinernes Gebäude zur Wohnung an. Dieses ließ der Spanier heimlich zu einer
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m
fammengelegter Leinwand umwunden, und durch fiserne
Reifen zusammengehalten wurde; und sie erweiterten
sich kegelförmig nach der Mündung hin. Bald ver-
fertigte man sie aus eisernen Stäben, umschivß diese
mit eisernen Reifen, und gab dem Geschütze eine cplin-
derförmige Gestalt. Gegen die Mitte des 14ten Iahrh.
fing man an, die Kanonen aus einer Mischung von
Kupfer und Zinn zu verfertigen, wozu später noch an«
dere Metalle genommen wurden. Lange bestand die
Kanone aus 2 Stücken, die in der Mitte verbunden
waren. Zn dem einen kleineren Stücke (der Kammer)
befand sich das Pulver, und in dem anderen, gröf.
seren die Kugel. Erst am Anfang des I6ten Iahrh.
erfand der Schweizer Mariz die Kunst, Kanonen au-
einem Stücke zu gießen. Die ersten Kanonen lagen in
einem hölzernen Block, die spateren auf einem Gerüste
von 4 Säulen, wo sie gehoben und gesenkt werden
konnten; und erst zu Ende de- 15ten Iahrh. erfand
man in Frankreich die auf Rädern ruhenden Laffeten.
Anfang- gebrauchte man die Kanonen nur bei
Belagerungen, und verfertigte sie deßhalb von unge-
heurer Größe und Schwere. So wurden 1378 zu
Augsburg 3 Kanonen gegossen, von welchen die
größte Kugeln von 127 Pfund, die mittlere Kugeln
von 60 Pfund, und die kleinste Kugeln von 50 Pfund
1000 Schritte weit schoß; so gebrauchten die Türken
der Belagerung Constantinopels steinerne Kugeln von
500 Pfund; und Ludwig Xii von Frankreich ließ
20 Fuß lange Geschütze gießen, aus welchen loopfün»
dige Kugeln abgeschossen wurden. Von dem Belagerungs-
kriege ging der Gebrauch der Feuergeschütze auf die Flotte
über, und die Spanier waren die ersten, welche sie auf
Kriegsschiffen bei einer Vertheidigung Barcelona-
1359 anwandten. Erst gegen da- Ende des gegenwär»
tigen Zeitraumes gebrauchte man die Kanonen in offener
Feldschlacht, und von da an äußerten sie auf die
Führung des Krieges einen entscheidenden Einfluß. Zuerst
geschah dieß von den Deutschen, welche in ihren Krie-
gen mit den Hussiken und Schweizern leichtere Geschütze
auf Karren ins Gefecht brachten, welche deßhalb Kar-
ren büchten genannt wurden. In vollkommenerer Ge-
stalt erschiene» die Feldgeschütze darauf bet den Fran,
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Extrahierte Personennamen: Constantinopels Ludwig_Xii_von_Frankreich Ludwig
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der Inschrift: Jesus Maria. Außerdem trug sie ein Schwert, das nach ihrer Anweisung in einer Kirche zu Fair-Bois unter alten Waffen gefunden war, am Griffe mit fünf Kreuzen geschmückt, das sie aber nur gebrauchte, um sich zu vertheidigen. Ihre erste Sorge war, Zucht und Sitte unter den wilden Soldatenhausen herzustellen, sie zum Gebete und zur Erfüllung der religiösen Pflichten anzuhalten und so einen Grund zur Hoffnung auf glückliches Gelingen zu legen. Glücklich brachte sie die Zufuhr während eines Ausfalles nach Orleans hinein, und neuer Muth belebte Aller Herzen. Alle ihre Ausfälle hatten einen glücklichen Erfolg, und als es ihr gelang, einen festen Thurm der Engländer jenseits der Loire zu erstürmen, sahen diese, nachdem auch sonst viele ihrer Belagerungswerke zerstört waren, die Erfolglosigkeit ihrer Veranstaltungen ein und zogen ab. So war Orleans befreit.
Nun drang sie in den König, sich von ihr nach Rheims zur Krönung führen zu lassen und setzte ihre Ansicht durch, trotz des Widerspruchs der Feldherren, die einen solchen Zug mitten durch ein von zahlreichen Feinden besetztes Land für unmöglich hielten. An der Spitze eines Heeres von siebentausend Mann schlug sie den Weg nach Rheims ein und eroberte auf dem Marsche mehrere Festungen mit Gewalt, theils auch ergaben sie sich ihr bei der bloßen Annäherung. Am 16. Juli 1429 öffnete Rheims die Thore, und am folgenden Tage ging die Krönung vor sich, bei der Johanna, die Fahne in der Hand, neben dem Könige stand. Dann bat sie den König mit Thränen in den Augen, sie in ihre Heimat zu entlassen, da ihre Sendung erfüllt sei. Doch der König drang in sie, noch ferner beim Heere zu bleiben und es zum Siege zu führen; ungern gehorchte sie und wohnte noch verschiedenen Schlachten bei. Als sie sich 1430 in die Stadt Eompiegne geworfen hatte, um sie gegen den Herzog von Burgund zu vertheidigen, nahm sie eines Tages an einem Ausfalle Theil und ward bei dieser Gelegenheit, da man das Thor zu früh schloß, gefangen. Es scheint fast, als ob man die Absicht gehabt habe, sich des Mädchens zu entledigen, das seine Rolle ausgespielt hatte; wenigstens that man nachher von Seiten des Hofes nichts, um sie aus der Gefangenschaft zu befreien. Der Herzog von Burgund lieferte sie für zehntausend Livres den Engländern aus; diese brachten sie nach Rouen und setzten sie in ein abscheu-
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Extrahierte Personennamen: Jesus_Maria Maria Johanna
sollte die Schlacht stattfinden. Mit der ersten Dämmerung erhoben sich die Deutschen. Der König warf sich auf die Kniee nieder und legte mit vielen Thränen das Gelübde ab, wenn Christus ihm den Sieg über die Feinde gewähren werde, so wolle er in der Stadt Merseburg dem heiligen Laureutius ein Bistum gründen und den großen, neuerdings dort begonnenen Palast zu einer Kirche ausbauen lassen. Die Krieger aber gelobten zuerst ihrem Führer, darauf ein jeder dem anderen eidlich ihre Hülfe. Nun erhoben sie die Fahnen und zogen aus dem Lager. Damit aber die Ungarn nicht Gelegenheit hätten, sie durch ihre Pfeile in Ver-wirrnng zu bringen, marschierten sie über unebenen, schwierigen Boden, da sie hier durch Gebüsch gedeckt waren.
Otto hatte das Heer in acht Züge geteilt Voran rückten die Bayern in drei Zügen, dann kamen die Franken unter des König/ Schwiegersohn Konrad, dem tapfersten Manne im Heer. Den fünften Zug, den stärksten, bildete eine auserlesene Mannschaft,. ihn führte Otto selbst, uüd vor ihm wehte die Fahne des sieggewohnten Erzengels Michael. Die fechste und siebente Schar bestand ans Schwaben, und zuletzt kamen tausend böhmische Streiter mit schimmernden Waffen. Hier befand sich alles Gepäck und der ganze Troß, weil man die Nachhut für den sichersten Platz hielt.! Aber die Sache kam anders, als man glaubte; denn ein Teil der / Ungarn hatte das deutsche Heer umgangen, überschüttete die Nachhut mit einem Pfeilregen und stürmte mit lautem „Hui, hui" zum Angriff vor. Wer von den Böhmen nicht getötet oder gefangen genommen wurde, floh; das ganze Gepäck fiel in die Hände der Feinde. Nun stürzten sich die Ungarn aus die Schwaben, und auch sie hielten nicht stand. Da schickt der König, der die Gefahr sieht, Konrad mit feinem Heerhaufen den heranftürmenden Feinden entgegen. Der kennt keine Furcht. Entschlossen dringt er vor, treibt die Ungarn in die Flucht, nimmt ihnen das Gepäck wieder ab und befreit die Gefangenen. Als Sieger kommt er zum
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Extrahierte Personennamen: Christus Otto Konrad Konrad Otto Michael Konrad Konrad
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müssen und branqen nun ihrerseits motbenb und verwüstenb in das fränkische Gebiet ein. — Mit unglaublicher Schnelligkeit legte Karl den weiten Weg von Italien Zurück. Ehe noch die Suchten etwas davon gehört hatten, schickte er in brei Abteilungen ein Heer m ihr Land, das mit Raub und Branb alles verwüstete, viele Sachten, die Wiberstanb zu leisten versuchten, umbrachte und dann mit großer
Beute wieber heimkehrte.
Beim ersten Nahen des Frühlings setzte Karl über den Rhein und zog mit der ganzen Macht seines Reichs nach Sachsen. Gleich beim ersten Sturm eroberte er die Feste Sigiburg, wo eine Betatzung der Sachsen war. Die Eresburg, welche die Sachten zerstört Hatten, baute er wieber auf und legte eine fränkische Besatzung Hinein Bon ba zog er nach bet Weser und stieß bort auf die vereinigte Macht der Sachsen, die ihm den Übergang über den Fluß streitig machten. °seboch umsonst. Beim ersten Zusammentreffen würden sie zum Weichen gebracht, in die Flucht geschlagen und eine große Menge von ihnen getötet. Der König setzte nun über den Fluß und rückte mit einem Teil des Heeres bis zur Oker vor. Da erschienen viele sächsische Große, stellten die Geiseln, die Karl verlangte, und schwuren
Gehorsam. v r
3. Nun hielt sich Karl für so sicher, bat; er es wagte, im nächsten Jahre die allgemeine Versammlung seines Volkes in Paber-born abzuhalten. Hier fanb er die Großen und alle Mannen des sächsischen Volkes, die er vor sich gerufen hatte, ganz willfährig und zum Schein unterwürfig. Denn alle waren vor ihm erschienen mit Ausnahme Wibukinbs, des Hauptanführers der Sachsen; der war zu dem Dänenkönig Sigfrib geflohen. Die übrigen, welche gekommen waren, gaben sich ganz und gar in die Gewalt des Königs und erlangten unter der Bebingung Verzeihung, daß }u, wenn sie noch einmal feine Gebote übertreten würden, Freiheit und Vaterland» vertieren sollten. Sehr viele von ihnen würden baselbst getauft, welche, obwohl falsch, Christen zu werben versprochen hatten.
Es kamen zu der Zeit nach Paberborn zu dem König die Ge-fanbten zweier maurischer Fürsten in Spanien mit der Bitte, sie vor ihrem Bebrücker, dem König Abberrhaman, zu schützen. Karl versprach Hülfe, und schon im folgenben Jahre brach er mit einem großen Heer auf und eroberte in kurzer Zeit das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro. Dieser Strich warb von nun an unter dem Namen „spanische Mark" ein Teil des fränkischen Reichs.
Als er aber wieber heimkehrte, hatten sich auf den Höhen des pyrenäifchen Gebirgs die Waskonen in den Hinterhalt gelegt, griffen den Nachtrab an und brachten das ganze Heer in große Verwirrung. Obgleich ihnen die Franken überlegen waren, so erlitten ve boch wegen der für sie ungünstigen Örtlichkeit eine große Nieberlage. Viele von seinem Hof, die Karl an die Spitze bet Truppen gestellt hatte, würden in biefem Kampfe getötet. Unter anberen siel auch Karls berühmter Felbhetr, der wackere Helb Rolanb. Von vier Speeren zum Tode verwunbet, nahm er fein herrliches, leuchtenbes Schwert und schlug aus allen Kräften auf einen Marmorstein,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Wibukinbs Karl_versprach_Hülfe Karl Karl Karl Karls Helb_Rolanb
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rhein Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen Spanien Karls
Napoleons Krieg mit Preußen und Rußland 1806 und 1807. 399
einen geschickten Schachzug Preußen auch mit England verfeindet hatte.')
Nachdem der preuische Staat auf diese Weise vllig isoliert war, setzte Napoleon auch die letzte Rcksicht gegen denselben bei Seite und be-handelte ihn mit derjenigen Verachtung, die seine unfhigen Vertreter Haugwitz, Lombard und Lncchesini persnlich allerdings verdienten.
Whrend er frher den Plan des Berliner Hofes, mit den norddeutsch eil Staaten eine Union zu errichten, selbst gebilligt hatte, arbeitete er nach der Stiftung des Rheinbundes den Versuchen der preuischen Diplomatie, Rheinbund, einen solchen Bund zu stnde zu bringen, anf alle Weise entgegen. Um England zum Friedeu zu bewegeu, bot er ihm das eben erst Preileu ausgedruugeue Hannover wieder an, ohne darber auch mit Preußen in Hannover. Unterhandlung zu treteu. Schlielich lie er die zu Preueu gehrige Festung Wesel am Niederrhein und einige andere Punkte mitten im Wesel. Frieden von franzsischen Truppeu besetzen. Endlich erkannte man in Berlin, da es Napoleons Absicht war, Preußen zum Kriege Zu reizeu.
Statt diesen nun aber als uuvermeidlich mit Entschlossenheit auszunehmen imd mit allem Nachdruck zu führen, stellte die Berliner Regierung zu- Ultimatum ochst an Napoleon die letzte Aufforderung, er solle Sddeutschland Preuens, frei geben, einen norddeutschen Bund errichten lassen und Wesel rumen.
Whrend man in Berlin noch die Antwort ans das Ultimatum erwartete,
hatte Napoleon seine Truppen schon nach Franken geworfen und kou-zentrierte ste um Bamberg.-) Nun schlo Preußen mit dein Kurfrstentum Sachsen etil Bndnis, dein sich auch das kleine Weimar (wie schon 1792) anschlo, und lie seine Truppen nach Thringen vorrcken.
Wieder fhrte der gealterte Herzog von Braunschweig den Oberbefehl,
der schon 1792 seine Unfhigkeit deutlich genug gezeigt hatte und sich auch jetzt fr die Defensive entschied und demgem Napoleon erwartete noch dazu in sehr ungnstiger Stellung3) statt ihn anzugreifen. <00 drangen die Franzosen in Thringen ein und warfen die Vorhut der preuischen Streitmacht (6000 Mann gegen 30,000 Franzosen) bei Saalfeld.
Worten: Obgleich, wie Sie wissen, ein Tag dem andern folgt, so sind sie doch darin nicht alle gleich, was ste bringen; vorher wollte ich Krieg mit euch jetzt biete ick Hannover." ' y j % ;
^ Stettiner Kaufleute in Berlin anfragten, ob sie fr ihre Schiffe von ^gland etwas zu furchten htten, antwortete Haugwitz, es sei durchaus nichts fr die Schiffe zu besorgen, worauf diese ausliefen - und smtlich von den Englndern weggefangen wurden. Das Londoner Kabinet schickte mit der Kriegserklrung (weqen Besetzung Hannovers durch Preußen, nach Berlin zugleich die Beweise fr Napoleons Anerbieten, Hannover wieder an England geben zu wollen.
. v 5iet " "Bamberger Edikt", das allen Franzosen im preuischen
Heer bei Todesstrafe gebot, diesen Dienst zu quittieren. Unter diesen befand sich auch felc^er' der Sohn einer Emigrantenfamilie aus der Cham-""5 Sr n war. dort unter die kgl. Pagen und spter als
Lieutenant m die Armee aufgenommen wurde, auf das Bamberger Edikt hin seine
Wuwpfpr ? /r mrf)t e?iett;r wurde durch die Kapitulation von Hameln r 1 Jrtegsgejangen und entschied sich auch nach seiner Freilassung und nach-Jlitr T m rftftnfretc^ zurckgezogen war, fr Deutschland als sein iff .Nachdem er 1815-18 als Botaniker die Erdumsegelung des
zu Berlin,^vo er 1838 swrb?^^ ^ r eine Anstellung am botanischen Garten
3) Napoleon uerte mit Bezug auf Mack, der ihn 1805 bei Ulm erwartet hatte-" Prussiens sont encore plus stupides que les Autriohiens."
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