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Million Krieger rückte gegen Preußen, das kaum 200000 Mann entgegenzustellen hatte. Auch das deutsche Reich wurde noch gegen Friedrich aufgeboten. Gegen die Russen und Schweden konnte er nur wenige Regimenter schicken; den Franzosen stellte er seine Verbündeten entgegen.
Friedrich selbst wendete sich gegen Österreich und brach in Böhmen ein; er drängte die Österreicher zurück bis vor Prag. Obgleich die Truppen Friedrichs sehr müde waren und der alte Feldmarschall Schwerin den Rat gab, bis zum andern Morgen zu warten, so drang der König doch auf einen sofortigen Angriff. Der greife Schwerin drückte den Hut ins Gesicht und sprach: „Muß es denn heute sein, so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn sehe!"
Mittags 1 Uhr (6. Mai) begann die Schlacht. Die Österreicher hatten auf den Anhöhen bei Prag eine sehr vorteilhafte Stellung eingenommen. Die Preußen stürmten an, aber reihenweise wurden sie von dem fürchterlichen Kartätschenhagel niedergeschmettert, so daß die Stürmenden nach langem, vergeblichem Ringen zu waukeu begannen. Da ergriff der 73 jährige Feldmarschall Schwerin eine Fahne und führte feine Soldaten mit dem Zuruf: „Heran, meine Kinder!" den Feuerschlünden entgegen. Der tapfere Greis wurde von vier Kartätschenkugeln niedergestreckt. Sein Fall entflammte die Preußen zur äußersten Wut. General Manteuffel ergriff die Fahne und führte die Krieger weiter auf dem blutigen Pfade. Prinz Heinrich, des Königs Bruder, eroberte eine Batterie. Der Herzog von Brauufchweig trieb die Feinde vor sich her. Lange schwankte der Sieg; da durchbrach Friedrich selbst den Mittelpunkt der feindlichen Schlachtordnung, und der Sieg war entschieden. Das geschlagene Heer flüchtete hinter die Mauern von Prag. Aber 16000 Preußen lagen auf dem Schlachtfelde.
Prag ward nun von Friedrich belagert. Allein noch stand ein großes Heer von Österreichern unter dem Feldmarschall Daun bei Collin. Friedrich beschloß Daun anzugreifen (18. Juni 1757). Schon neigte sich der Sieg auf Seite der Preußen, und Dann hatte bereits den Befehl zum Rückzüge erteilt, da änderte Friedrich plötzlich den Schlachtplan. Ein sächsischer Oberst, der dies bemerkte, warf sich mit seinen Reitern auf das preußische Fußvolk und brachte es zum Weichen. Friedrich führte selbst eine Abteilung gegen eine Batterie. Die Leute flohen, als die feindlichen Kugeln sie erreichten. Er bemerkte dies nicht, sondern ritt immer weiter. Endlich rief ihm sein Adjutant zu: „Sire, wollen Sie denn die Batterie allein erobern?" Er hielt feilt Pferd an, be-
4*
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halb Stunden. Nach kaum 2 Stunden war die Schlacht entschieden und das ganze feindliche Heer auf der Flucht. Die
Franzosen flohen bis über den Rhein zurück. Gauz Deutschland jubelte über diesen Sieg, sogar die Feinde Friedrichs freuteu sich der Niederlage der Franzosen. Im Munde des Volks bildete sich das Lied:
Und wenn der große Friedrich kommt,
Und klopft nur auf die Hosen,
So läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.
Nach dieser Schlacht wandte sich der König nach Schlesien, welches die Österreicher unter Prinz Karl von Lothringen besetzt hatten. Hier war noch ein harter Kampf zu bestehen; denn Friedrich konnte den 90000 Österreichern nur 30000 Mann entgegenstellen (die Berliner Wachparade). Ehe der König den Angriff wagte, versammelte er seine Generale um sich, schilderte ihnen die Gefahr des Vaterlandes und teilte thuen seinen Entschluß mit. Er sprach: „Wir müssen den Feind angreifen oder uns vor feinen Batterieen begraben lassen. So denke ich, so werde ich handeln. Ist einer unter Ihnen, der sich fürchtet, solche Gefahren mit mir zu teilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne den geringsten Vorwurf zu erleiden." Keiner meldete sich. Er schloß mit den Worten: „Nun leben Sie wohl; in kurzem haben wir den Feind geschlagen oder wir sehen nns nie wieder!" Diese Worte erweckten die größte Begeisterung im ganzen Heere, und dies verlangte, sich unverzüglich mit dem Feinde zu messen.
Bei Leuthen trafen die Heere aufeinander. Es war am Morgen des 5. Dez. 1757. Da die Schlachtlinie der Österreicher fast zwei Stunden lang war, so wählte Friedrich, um nicht überflügelt zu werden, die schräge Schlachtordnung. Zum Scheine ließ er den rechten Flügel des Feindes angreifen. Dann fiel er mit solcher Gewalt über den linken Flügel der Österreicher her, daß diese in wilder Flucht nach Leutheu sich zurückzogen. Nach einem mörderischen Kampfe wurde das Dorf genommen. Bald mußte sich auch der andere Flügel der Österreicher zurückziehen, und in 3 Stunden war ihr Heer ausgelöst und die Preußen hatten den Sieg gewonnen. 20000 Österreicher waren gefangen und 130 Kanonen und 300 Wagen erobert. Auf dein Schlachtfelde stimmte ein Soldat das Lied: „Nun danket alle Gott!" an, und das ganze Heer fang mit.
Friedrich war mit geringer Begleitung nach Lisfa geeilt. In dem Schlöffe des Städtchens kamen ihm eine Menge öfter-
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nach dem bedrohten Punkte; nur wenige konnten ihm folgen. Er hatte sich zu weit vorgewagt, und ein Schuß zerschmetterte ihm den linken Arm, worauf er den Herzog von Lauenburg bat, ihn aus dem Getümmel zu führen. In demselben Augenblick erhielt er einen zweiten Schuß in den Rucken und sank mit den Worten: „Mein Gott! mein Gott!" vom Pferde. Das blutende Roß verkündete bald den Schweden den Tod
ihres Königs. .
Der tapfere Herzog Bernhard von Weimar stellte sich jetzt an die Spitze der Schweden, und mit furchtbarer Erbitterung drangen sie überall vor. Schon war der Sieg für die Schweden entschieden; da erschien Pappenheim mit frischen Truppen, und die Schlacht begann von neuem. Voll Begierde, mit dem Schwedenkönige selbst zu kämpfen, stürzte er sich in das Schlachtgewühl. Schon hatte er die Schweden in die Flucht geschlagen, da traf ihn eine Kugel. Als ihn die Seinen forttrugen, erfuhr er, daß auch der König gefallen fei Sterbend noch rief er aus: „Meldet dem Herzoge von Friedland, daß ich fröhlich dahinscheide, da ich weiß, daß dieser unversöhnliche Feind meines Glaubens an einem Tage mit mir gefallen ist." Bestürzt wichen die Seinen zurück; aber erst die Nacht machte dem Kampfe ein Ende. Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. . .
Am andern Morgen fanden die Schweden unweit eines großen Steines, der seitdem der Schwedenstein heißt, den Leichnam ihres Königs, kaum kenntlich von Blut und Wunden, von den Hufen der Pferde zertreten und aller Kleider beraubt. Herzog Bernhard ließ ihn nach Weißenfels bringen, von wo er, von der Königin begleitet, nach Stockholm in die königliche Gruft geschafft wurde. Als der Kaiser die goldene Kette und das blutige Koller des Königs erblickte, rief er mit Thränen aus: „Gern hätte ich dem Helden längeres Leben und fröhliche Rückkehr in sein Königreich gegönnt, wenn nur Friede in Deutschland geworden wäre!"
Gustav Adolfs Tod erfüllte das ganze protestantische Deutschland mit Trauer und Bestürzung, denn fein Erscheinen hatte ja die evangelische Freiheit gerettet.
4. Ende des dreißigjährigen Krieges.
Nach Wallensteins Tode erhielt den Oberbefehl über das Heer des Kaisers sein Sohn Ferdinand; ihm zur Seite stand Graf Gallas. Zunächst wurden die Schweden aus Bayern vertrieben. Dann kam es bei Nördlingen zu einer Schlacht
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Fouquet selbst gefangen, worauf auch Glatz verloren ging. Friedrich selbst war iu Sachsen und belagerte Dresden, das er bombardierte, ohne es zu erobern. Taun aber brach er nach Schlesien auf. Er lagerte sich bei Lieguitz, wo es am 15. Aug. zur Schlacht kam. Die Österreicher unter Daun und Laudon suchten das dreimal schwächere preußische Heer zu umzingeln und zu vernichten. Aber der König veränderte heimlich in der Nacht die Stellung seines Heeres, und Laudon wurde in die Flucht geschlagen. Hierauf mußte sich Friedrich gegen die vereinigten Rnsseu und Österreicher wenden, die unter dem General Tottleben Berlin eingenommen hatten, das sie eicht Tage lang brandschatzten. Bei Annäherung des Königs verließen diese Feinde eiligst das Land.
Nun wandte sich Friedrich wieder nach Sachsen, wo bei Torgau Daun verschanzt lag. Friedrich beschloß (am 3. Nov.), ihn in' seinen Verschanzungen anzugreifen. Mit der einen Hälfte des Heeres wollte er selbst von vorn das österreichische Lager stürmen, mit der andern sollte Ziethen den Feind umgehen und ihm in den Rücken fallen. Lange Märsche verzögerten den Angriff bis um 2 Uhr nachmittags. Der König hörte auf der andern Seite ein starkes Schießen und meinte, Ziethen sei dort schon in vollem Kampfe. Er führte daher die Grenadiere zum Sturme. Aber 200 Kanonen spieen ihr mörderisches Feuer gegen die Tapfern. Der König selbst gestand, daß er nie ein so entsetzliches Krachen gehört habe. Reihenweise wurden die Preußen niedergeschmettert. Neue Scharen drangen vor, hatten aber dasselbe Schicksal. Weder Reiterei noch Fußvolk konnte sich gegen diese Verderben sprühenden Feuerschlüude halten. Mitten im Kugelregen hielt der König; sein Pferd war in steter Bewegung. Auch traf ein Streifschuß seine Brust. Die Nacht brach ein, aber nichts war entschieden. Die Verwirrung nach Eintritt der Dunkelheit war fürchterlich. Endlich brannten zahlreiche Feuer in der Torgauer Heide, um welche sich Freund und Feind lagerten. Sie kamen überein, sich am Morgen dem Sieger zu ergeben. Schrecklich war der Zustand der Verwundeten ans dem blutigen Schlachtfelde.
Friedrich brachte die Nacht in einer Dorfkirche zu, wo er beim schwachen Schimmer einer Lampe Befehle zur morgenden Erneuerung des Angriffes schrieb. Mit Sehnsucht erwartete er den Tag und Nachricht von Ziethen. Dieser hatte noch in der Dunkelheit die Anhöhen glücklich erstiegen und den Feind so in Verwirrung gebracht, daß Daun sein Heer über die Elbe zurückgehen ließ. Endlich graute der Morgen; Fried-
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Extrahierte Personennamen: Glatz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Dresden Sachsen Heide Daun
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sofort Truppen in Polen einrücken. Da erhob sich das ganze Land. Unter Anführung Thaddäus Kosciuskos eilten die-Polen mutig dem Feinde entgegen. Katharina blieb abermals Siegerin, und bereits 1793 kam es zu einer neuen Teilung des unglücklichen Landes, wobei Rußland über 4500 Quadratmeilen bekam, Preußen aber Posen mit Danzig und Thom erhielt.
Da erwachte der Freiheits- und Unabhängigkeitssinn der Polen noch einmal. Im folgenden Jahre traten sie abermals unter die Waffen und trugen anfangs unter Koseinsko den Sieg über die Russen davon. Aber in der Schlacht bei Mac-ziewica mußten sie der Übermacht der Feinde unterliegen. Kos-ciusko kämpfte mit der Kraft eines Helden, stürzte schwer verwundet mit den Worten „Finis Poloniae“ (Polens Ende) vom Pferde und geriet in russische Gefangenschaft. Über das unglückliche Land wurde 1795 die dritte und letzte Teilung verhängt, womit Polen als selbständiger Staat vernichtet war.
Am 9. Nov. 1796 rief der Tod die große Kaiserin von dem Schauplatze ab, auf dem sie eine so bedeutende Rolle gespielt hatte. Ein Schlagfluß endete ihr Leben.
y. Flevolutionskämpfe.
15. Der nordamerikanische Freiheitskamps. (Washington. Franklin.)
1. Die Kolonien. Bald nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus war auch vou England die Ostküste von Nordamerika befahren worden. Allein erst seit dem I. 1606 kamen Auswanderer aus England mit dem Entschlüsse, sich hier anzubauen. Es entstand die Kolonie Plymouth. In den folgenden Jahren trieb die Glaubensnot ganze Scharen von Auswanderern ans England nach Nordamerika. In rascher Aufeinanderfolge entstanden nun Massachusetts, Connecticut, Rhode- Island, Nord- und Südkarolina und Pennsylvanien. Letzteres hatte von einem Quäker, William Penn, seinen Namen. Die willkommene Glaubensfreiheit, welche hier herrschte, die Vorrechie und Freiheiten, welche die englische Regierung ihren Ko'onisten gewährte, vor allem aber das Recht, sich selbst eine Verfassung zu geben, lockte immer neue Auswanderer
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Extrahierte Ortsnamen: Polen Danzig Polen Polens Washington Amerikas England Nordamerika England Plymouth England Nordamerika Connecticut Island Pennsylvanien
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tons zu achten, der als Adjutant an seiner Seite war. Plötzlich wurden die Engländer von zwei Seiten mit mörderischem Feuer empfangen. Braddock selbst fiel tödlich verwundet, und sem ganzes Heer wäre verloren gewesen, wenn nicht Washington mit seinen kühueu virginischeu Scharfschützen durch ein wohlgezieltes Feuer den Feind in Unordnung und Verwirruug gebracht und so den Rückzug möglich gemacht hätte. Allgemein war die Bewunderung für den jugendlichen Helden, und einstimmig wurde er zum Oberbefehlshaber der ganzen gegen die Franzosen verwendeten Macht gewählt. Nun wurden 'die Franzosen überall zurückgedrängt, eine Festung nach der andern mußten sie räumen und endlich Canada an die Engländer abtreten. So wichtige Dienste aber auch Washington bei allen Unternehmungen an der Spitze seiner wackeren Virginier durch seine Kenntnis des Landes, seine Einsicht und Tapferkeit leistete, so mußte er doch, als geborener Amerikaner, von den stolzen Engländern sich mannigfach zurückgesetzt sehen. Dies bewog ihn, im Jahre 1762, als der Friede, der einen siebenjährigen Krieg beendigte, geschlossen wurde, seine Stelle als Oberster des virginischen Regiments niederzulegen. Er zog sich auf sein väterliches Landgut in den Kreis seiner Familie zurück.
England maßte sich jetzt das Recht an, seine nordamerikanischen Kolonien mit Steuern und Abgabe» zu belasten. Allein der Freiheitssinn der Amerikaner fand es unerträglich, ohne ihre Zustimmung zu den Lasten des fernen Mutterlandes beitragen zu sollen, ohne dessen Vorrechte zu genießen. In zahlreichen Zusammenkünften beschloß man, die ankommenden Waren sogleich zurückzuweisen. Ja in Boston kam es zu offenem Widerstande gegen die englischen Zollbeamten. Die Erbitterung wuchs noch, als man erfuhr, wie rücksichtslos der amerikanische Gesandte Benjamin Franklin in London behandelt worden war.
3. Benjamin Franklin. Benjamin Franklin, geboren am 17. Januar 1706 zu Boston, war der Sohn eines Seifensieders, von 17 Kindern das jüngste. Da der Vater die Mittel nicht hatte, den lernbegierigen Sohn studieren zu lassen, gab er ihn zu seinem älteren Sohne Jakob, einem Buchdrucker, in die Lehre, von welchem Benjamin eine strenge Behandlung zu erdulden hatte. In den Freistunden beschäftigte er sich, um seinen Geist recht auszubilden, mit dem Lesen guter Bücher. Auch im schriftlichen Gedankenausdruck brachte er es unter großen Anstrengungen so weit, daß er bald ein Meister der Sprache wnrde. Nachdem er ein geschickter Buchdrucker geworden war, verließ er seinen strengen Bruder und wanderte
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selben Geiste sorgten die Generöse Scharnhorst und Gneisen au für das Heerwesen. An die Stelle des Werbe-fystems wurde die allgemeine Wehrpflicht gesetzt. Der Bürger-stand wurde für fähig zu den Offiziersstellen erklärt, die entehrenden Strafen wurden abgeschafft und durch Hebung des Ehrgefühls auch das Nationalgefühl neu belebt. Ein Verein edler Männer unter dem Namen des „Tugendbundes" kräftigte die Vaterlandsliebe. Minister von Stein war die Seele aller dieser Bestrebungen, aber dem Napoleon als Volksverführer so verhaßt, daß er von diesem geächtet wurde. Er mußte seine Entlassung nehmen und floh aus Deutschland nach Österreich und dann nach Rußland, wo er dem Feinde Verderben bereitete. Sein Nachfolget, der Minister von Hardenberg, wirkte in feinem Sinne fort. Männer wie Ernst Moritz Arndt, Ludwig Iahn, Fichte re. suchten das aufwachsende Geschlecht mit Nationalgefühl zu kräftigen. Turn-anstalten wurden errichtet.
Mit heiliger Begeisterung erhob sich jetzt das ganze preußische Volk, um mit Gott für König und Vaterland zu kämpfen. Männer ans jedem Stande, Prediger, Lehrer, Studenten, Adelige, Bürger und Bauern stellten steh aus freiem Antriebe unter die Fahnen. Die Bürger und Bauern bildeten die Landwehr, deren Führer denen des stehenden Heeres an Ehre und Rang gleichgestellt wurden. Das Volk brachte freiwillige Beisteuern, Franen und Jungfrauen verkauften ihr Geschmeide, und manches deutsche Mädchen schnitt sich das Haar ab, um den Erlös dem Vaterlande darzubringen. Als Auszeichnung für die Tapfersten ftiftete der König am 10. März, dem Geburtstage Luisens, das eiserne Kreuz.
Napoleon erschien mit einem neuen großen Heere tn Deutschland und vertraute ans seine Kriegskunst. Bei Lützen und Großgörschen kam es zur ersten Schlacht (am 2. Mat 1813). Napoleon siegte zwar, aber er hatte den Mut bet jungen preußischen Krieger kennen gelernt. Die Verbündeten zogen sich in trefflicher Ordnung über die Elbe zurück. Bet Bautzen kam es ant 20. itttb 21. Mai zu etner zwetten Schlacht. Auch hier siegte Napoleon; aber er schloß nut bett Verbünbeten einen zehnwöchentlichen Waffenstillstand. Die Unterhaublungen zeigten, daß er den Frieden mcht wollte. Da erklärte ihm auch bet Kaiser Franz, fern Schwiegervater, bett Krieg, und 300000 österreichische Krieget streßen zu den Vetbüubeteu. Diese hatten jetzt btei Heere aufgestellt: bte Norbamee unter dem Kronprinzen von Schweden; das schlesische Heer unter Blücher; die österreichische Armee unter Schwarzenberg.
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König Friedrich Wilhelm Iii. hatte, um feinem Volke den Frieden zu erhalten, an den Kämpfen gegen Napoleon nicht teilgenommen und dafür Hannover besetzen dürfen. Nun bot der französische Kaiser Hannover den Engländern wieder an. Diese Verletzung der Ehre durfte Preußen nicht ruhig hinnehmen, es blieb ihm nichts übrig, als an Frankreich den Krieg zu erklären. Aber Preußen stand allein gegen den gewaltigen Eroberer, nur Sachsen half ihm. Die preußischen Heerführer waren alt und der neuen Kriegsweise unkundig, die Offiziere voll Hochmut. Schon am 10. Oktober 1806 ward die Vorhut der preußischen Armee bei Saalfeld von der feindlichen Übermacht zersprengt, wobei der ritterliche Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen sein Leben verlor. Am 14. Oktober kam es zu der unglücklichen Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Gleich zu Anfange derselben wurde der preußische Oberfeldherr, der Herzog Ferdinand von Brauu-schweig, von einer Kugel über den Augen gestreift, besinnungslos niedergeworfen. Die tapfer kämpfenden Preußen wurden vollständig besiegt, und ein solcher Schrecken verbreitete sich int Laude, daß die stärksten Festungen, wie Erfurt, Küstrin, Spandau, Magdeburg sich widerstandslos dem Sieger unterwarfen und Napoleon schon am 27, Oktober seinen Einzug in Berlin hielt. _ Doch gab es bei der allgemeinen Entmutigung einige rühmliche Ausnahmen. Der Kommandant von Graudenz, Courbwre, erwiderte mutig, als ihn die Franzosen mit den höhnenden Worten zur Übergabe aufforderten, es gäbe keinen König von Preußen mehr: „Nun gut, so bin ich König von Graudenz!" Ebenso hielten sich Kolberg unter Gneisenau, Schill und dem Bürger Nettelbeck, Danzig und einige schlesische Festungen. General Blücher verteidigte sich in und bei Lübeck sehr tapfer. Der Herzog von Braunschweig floh nach der Schlacht in seine Residenz und empfahl sich von hier durch eine Gesandtschaft der Gnade Napoleons. Doch zornig antwortete dieser: „Ich kenne keinen Herzog von Braunschweig, nur einen preußischen General dieses Namens." Krank und des Augenlichtes beraubt ließ sich der verfolgte Greis nach Altona bringen und starb in trostloser Verbannung.
Die Trümmer des geschlagen n preußischen Heeres vereinigten sich in Ostpreußen mit einem unterdes angelangten russischen Hilsshcer, und es kam bei preußisch Eylau am 7. und 8. Februar zu einer sehr blutigen Schlacht. Beide Teile rühmten sich des Sieges, und beide Teile zogen sich zurück. Die Festung Danzig mußte sich ergeben, und die Polen, von Napoleon aufgewiegelt, erhoben sich gegen Preußen. Da wurde
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nach so vielen glänzenden Siegen zum erstenmal die Volkskraft kennen lernte, selbst in Spanien, nahn: Madrid ein und eroberte fast das ganze Land.
_ Während dieser Zeit hatte Österreich aufs neue gegen ihn gerüstet. Der Kaiser Franz rief das ganze Volk unter die Waffen, und Erzherzog Karl übernahm die Führung. Napoleon verließ Spanien, wo nun die Franzosen von den Engländern unter Wellington vollständig besiegt wurden. Gegen Österreich entbot Napoleon die Truppen des Rheinbundes. Mit diesen schlug er die österreichischen Heere siegreich zurück, besonders in der Schlacht bei Eckmühl am 22. April 1809. Triumphierend zog er in Wien ein und nahm seine Residenz Zu Schönbrunn. Da führte Erzherzog Karl ein Heer ans Böhmen zum Entsätze Wiens heran. Auf dem Marchfelde bei den Dörfern Aspern und Eßlingen kam es am 21. und 22. Mai zu einer furchtbaren zweitägigen Schlacht. Mauerfest widerstand die österreichische Jnsant erie dem Andrang der französischen Reitermaffen. Napoleon erlitt zum erstenmal eine blutige Niederlage; mit Mühe rettete er sich auf die Donauinsel Sobau. Der Marschall Sannes war gefallen, viele Generale verwundet. Leider wurde dieser Sieg nicht benutzt. Die vom Erzherzog Karl erwarteten Verstärkungen blieben aus; Napoleon gewann Zeit sich zu erholen und schlug die Österreicher am 5. und 6. Juli bei Wagram... Im Frieden von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 verlor Österreich Westgalizien an das Großherzogtum Warschau, das Inn-Viertel an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frankreich.
Tirol war an Bayern gekommen und sollte seine alte Landesverfassung verlieren. Aber mit treuer Siebe hing das Volk am angestammten österreichischen Fürstenhause und erhob sich gegen die Fremdherrs chast. Die Häupter des Aufstandes waren der Sandwirt Andreas Hofer von Pasfeyer, ein frommer Mann, fräs tig von Gliedern und stattlich von Ansehen mit seinem langen, schwarzen Barte; Joseph Speckbacher, ein verwegener Schütze, und der Krämer Martin Teimer. Napoleon schickte den Marschall Sefebte mit zahlreichen Truppen nach Tirol, und es entspann sich ein furchtbarer Kampf. Dem Speckbacher folgte fein Sohn Anbreas, „der Anberl" genannt, ins Gefecht; ba er selbst noch nicht mitfechten bürste, sammelte er die feinblichen Kugeln in feinem Hütlein und brachte sie dem Vater. Die Feinde erlitten große Verluste von den nie fehtenben Stutzen der kühnen Bergfchützen. Doch thalf alles nichts, der Kaiser Franz mußte im Frieden sein treues Volk selbst aufforbern, sich den Feinden zu ergeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Madrid Spanien Wellington Wien Wiens Aspern Schönbrunn Warschau Inn-Viertel Frankreich
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terrassenförmig aufgestellt tont, lichtete die Glieder der anstürmenden Preußen. Die Divisiou Franfecky war stundenlang dem mörderischen Geschützfeuer ausgesetzt; als sie vor der feindlichen Übermacht bis Benatek weichen mußte, rief Fransecky. „Nicht weiter Zurück, hier wolleu wir sterben^" Noch schwankte um Mittag die Entscheidung. Sehnsüchtig erwartete man den Kronprinzen auf dem liukeu Flügel; wenn er stch verspätete, war die Schlacht verloren. Wie Blücher bei Waterloo, so war der Kronprinz durch strömende Regengüsse und den aufgeweichten Lehmboden lange hingehalten worden, erschien , aber rechtzeitig (2 Uhr), um mit Erfolg einzugreifen. Mit Ungestüm warfen die Garden den Feind aus drei aufeinander folgenden Positionen, von denen die Höhen von Chlum den Schlüssel der österreichischen Aufstellung bildeten. Da drang General Hiller von Gärtringen die Wichtigkeit dieses Punktes erkennend, mitten durch das mörderische Feuer gegen Chlum vor, und während er selbst von einer Kugel tödlich getroffen niedersank, stürmten seine tapferen Bataillone die Höhen.
Die Schlacht war gewonnen; um 4 Uhr setzte sich der König an die Spitze der Kavallerie, den sich zurückziehenden Feind zu verfolgen. Doch erst um 9 Uhr abends verstummte der Kanonendonner. 11 Fahnen, 174 Kanonen, 18000 Gefangene fielen in die Hände der Sieger, die ihren Verlust auf 10000, den der Österreicher auf 42 000 Manu berech-netett. Benedek zog sich nach Olmütz zurück, die Preußen ruckten auf Wien los.
Gleichzeitig hatte auch Italien den Krieg gegen Österreich geführt. Allein bei Custozza wurden die Italiener von dem Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Siegers bei Aspern, Erzherzogs Karl, am 24. Juni geschlagen und über den Mincio zurückgeworfen. Auch den Freischaren unter Garibaldi war es nicht gelungen, in Tirol einzudringen, und die italienische Flotte wurde von dem österreichischen Admiral Tegethoff bei Lifsa in die Flucht geschlagen. Trotzdem erklärte der Kaiser von Österreich am 5. Juli, er trete Venetien an den Kaiser Napoleon ab und nehme dessen Vermittelung für den Frieden an. Hierdurch glaubte er, die Südarmee gegen Preußen verwenden zu können.
Aber unaufhaltsam drangen die Preußen durch Mähren vor (Prag am 8. Juli besetzt), und in einigen glücklichen Gefechten (bei Tobitschau 15. Juli) wurde den noch bei Dlmiitz stehenden österreichischen Truppen der Weg nach
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Extrahierte Personennamen: Divisiou_Franfecky Fransecky Hiller_von_Gärtringen Benedek Custozza Albrecht Albrecht Karl Karl Garibaldi Admiral_Tegethoff Napoleon