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1. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1880 - Braunschweig : Bruhn
- — 172 — d. Fränkischer Kreis — Bamberg, Würzburg, Eichstädt, Ansbach, Baireuth, Henneberg, Nürnberg u. a.!) 6. Kurrheinischer Kreis — Kurpfalz, Trier, Mainz, Köln, Nassau u. a. f. Oberrheinischer Kreis — Bistümer Worms, Speier, Straß- burg, Basel und die Reichsstädte, Herzogtum Pfalz-Zwei- brücken, Simmern, Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel mit Fulda, Reichsstädte: Metz,'Toul, Verdun, Besanyon u. a. g. Niederrheinisch-Westfäliscber Kreis — Jülich, Cleve, Berg, Münster, Osnabrück, Paderborn, Grafschaft Oldenburg mit Ostfrisland, Lippe, Waldeck, Reichsstädte: Aachen, Köln, Dortmund.2) h. Obersächstscher Kreis — Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Pommern. i. Niedersächsischer Kreis — Braunschweig, Mecklenburg, Lauen- burg, Holstein, Bistümer Magdeburg, Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen, k. Burgundischer Kreis — Niederlande, Lurenburg, Freigrafschaft. Wie im Reich Reichstage, so in jedem Kreis Kreis-Landtage. Ausgeschlossen waren: 1. Böhmen mit Schlesien, Lausitz, Mähren. 2. Das Ordensland Preußen. 3. Die Schweiz. 5. Der „gemeine Pfennig" wird eine ernstlich gemeinte, allgemeine Reichsauflage („Matrikular-Anschlag"). _ , . 6. Bestimmung der Befugnisse des Reichstages — (seit 1663 ständig zu Regensburg, vorher vom Kaiser nach verschiedenen Städten berufen). a. Entscheidung über Auflagen. b. Kriegserklärung, c. Erekution der vom Reichs-Kammergericht (oft vom Kaiser) ausgesprochenen Reichsacht. 7. Einrichtung der Reichspost. In diesen Einrichtungen lag nur der Keim zu besseren Zuständen, diese traten erst unter den folgenden Regirungen wirklich ein, als sich der Kampf zwischen Mittel-Alter und Neuzeit mehr ausgetobt hatte. Am Ende von Marimilian's Regirung herrschte allgemeine Gährung der Gemüter: , Unzufriedenheit der Stände mit dem Kaiser und des Kaisers mit den Ständen. 1) 29 Gebiete auf 484 mm. 2) Auf 1200 lum. 52 Gebiete.

2. Neuere Zeit - S. 140

1882 - Braunschweig : Bruhn
Verlauf. Vier Kriegsschaupltze. 1. Rhein. a. Friedrich Iii. von Brandenburg erobert Bonn *). b. Barbarische Verwstung der Pfalz auf Befehl des Louvois durch Dieser schndet fr alle Zeiten den franzsischen Namen. Melac?). (Gnzliche Zerstrung Heidelbergs 1689 und 1693). Es sollte zwischen den kaiserlichen Heeren und den Franzosen, die sich 2. Niederlande. schwach fhlten, eine Wste liegen. Die Erfolge der Franzosen sind gering: a. Ihre Feinde haben die Kriegskunst gelernt. b. Wilhelm von Oranien bringt Energie in die Kriegsfhrung. 1690 Fleurus3) Sieg des Marschalls von Lnxembourg der den Fürsten 1692 Steenkerken ^) Luxembourg der Wilhelm Iii. von Waldeck. 1693 Neerwinden^) Luxembourg der Wilhelm Iii. 1694 Die Franzosen mssen sich gegen Wilhelm Iii. und Ludwig von 3- See. Baden in der Defensive halten. Die Franzosen untersttzen die aufstndischen Sicilianer gegen Spanien. Du Quesne siegt bei Catana de Rnyter fllt. Messina erobert. La Hogue gnzliche Niederlage der franzsischen Flotte unter Tourville 4. Spanien. durch die Englnder unter Edward Rssel. Vendme erobert Barcelona. Wenn sich auch die Franzosen auf allen Kriegsschaupltzen behaupteten, so Louis war zum Frieden geneigt. hatten sie doch nirgends entscheidende Erfolge. Grnde: 1. Erschpfung Frankreichs. Die silbernen Mbel waren schon 1689 gemnzt worden. 2. An Wilhelm Iii. hatte er einen energischen und gefhr-lichen Feind gewonnen. (Wilhelm kmpfte fr seine Krone). Auch die sterreicher waren jetzt nach den Siegen der die Trken gefhrlicher. Energische Männer trieben den schwachen Leopold zum Handeln. 3. Die Erledigung der spanischen Erbschaft stand in Aussicht. Louis mute neue Krfte sammeln. Trennung der Verbndeten: Savoyen und Holland Separatfrieden. 1697 Friede zu Rywik. (Dorf bei Haag). a. Louis behlt Straburg, Dreifach und Freiburg gegen Heraus-gbe von Philippsburg. b. Der Herzog von Lothringen kehrt in sein Land zurck. c. In allen evangelischen Orten soll der katholische Kultus ge-|L. _ duldet werden. 1) Residenz des Erzbischofs von Kln. 2) Liste von 1200 Ortschaften, die verbrannt werden mten, weil die deutsche Fürsten sich mit dem Prinzen von Oranien gegen den katholischen König von England verbunden htten (Louis Xiv. wollte Jakob Ii. aus den englischen Thron zurckfhren). 3) Im belgischen Hennegau. 4) In Lttich, vgl. Schlacht 1793.

3. Neuere Zeit - S. 158

1882 - Braunschweig : Bruhn
158 - Umschwung. 1. Durch Hofkabale Marlborough gestrzt. Toryministerinm friedliebend. Friedensverhandlungen. (England hatte sich nur zur Eroberung der spanischen Niederlande der- 2. Joseph I. f. . pflichtet). Die Westmchte frchten Strung des europischen Gleichgewichts, wenn Karl Spanien und Deutschland vereinigt. 3. Louis wei die Verbndeten zu trennen. 1712 Villars siegt der den Unterfeldherrn Eugens, Albemarle, bei Denain'). 1713 Friede zu Utrecht. England, Holland, Preuen2) mit Frankreich. 1714 Friede zu Rastatt sterreich mit Frankreich, nicht mit Spanien, zu Baden im Aargau vom Reich anerkannt. 1. Philipp Spanien. (Die Kronen von Spanien und Frank- reich drfen nie auf einem Haupte sein). 2. Karl Vi. die spanischen Nebenlnder: Neapel, Mailand, Belgien und die Insel Sardinien. 3. Savoyen die Insel Sizilien (bis 1721). 4. England Gibraltar, Minorca, Hudsonsbailnder, New-Fonnd-Protestantische Thronfolge garantiert: land. Nach Annas Tode sollte Kurfürst Georg von Hannovers folgen. 5. Kurfrsten von Kln und Baiern wieder eingesetzt. 6. Preußen Oberquartier von Geldern und Anerkennung der Knigswrde. 7. Frankreich behlt: Elsa, Straburg, Landau, Hningen, Breisach. Louis Xiv. hat wieder seinen Zweck erreicht. Schattenseiten: a. Unter seiner Regierung sind die Staatsschulden auf drei Milliarden angewachsen. b. Bevlkerung ist von 19 Millionen auf 16 gesunken4). Louis starb elend und verlassen 17155). Das Volk jubelte bei seinem Tode. 1) Bei Lille, Departement Nord. , 2) Das brandenburgische Kontingent von 6000 Mann blieb beim kaiserlichen Heere. 3) Friedrich Iv. von der Pfalz Jakob I. Friedrich V. _Elisabeth Sophie Gemahl Ernst August seit 1692 Kurfürst von Hannover Mmmgeorgl. König^von Grobritannien 17141727. 4) Feneton sagte: Der Staat ist eine altgewordene, ruinierte Maschine, die unter dem frheren Ansto fortkriecht, um beim ersten Stoe zusammenzubrechen". . 5) Siehe Mort de Louis Xiv. von J8acre teile, Ploetz Lect. chois. p. 7d.

4. Neuere Zeit - S. 343

1882 - Braunschweig : Bruhn
343 Territorialbestimmungen l): 1. Preußen: Hildesheim, Paderborn, Mnster, Erfurt, Eichsfeld, Mhl-hausen, Nordhausen, Goslar. 2. Baiern: Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Freising, Passau nebst einigen Abteien und Reichsstdten 2). 3. Baden: Heidelberg, Mannheim, die rechtsrheinischen Gebiete von Konstanz, Speier, Basel, Straburg. 4. Wrttemberg: Abteien und Reichsstdte. Ebenso: Hessen-Kassel, Darmstadt, Nassau-Oranien. 5. Hannover: Osnabrck. 6. Herz, von Modena: Breisgau. 7. Groherz, von Toscana: Salzburg. Rangbestimmungen: Reichsstdte blieben nur: Lbeck, Bremen, Hamburg, Frankfurt, Augs-brg, Nrnberg3). Kurfrsten: Salzburg, Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel*). Fürst Primas wurde der Koadjutor von Dalberg mit dem Sitze in Aschaffenburg5). Bonaparte lie, um Alexanders I. Eitelkeit zu schmeicheln, die Bestimmungen Resultat: Vernichtung des Reiches. durch ihn besttigen. 14. Aug. 1804 Franz Ii. nennt sich Franz I., Kaiser von Osterreich". 1802 Friede zu Amien zwischen England und Frankreich ). Pitt scheidet aus dem Ministerium. 1. Herausgabe aller von England gemachten Eroberungen. Nur Trinidad (von Spanien) und Ceylon (von der batavischen Republik) bleiben bei England. 2. Frankreich erkennt die Republik der ionischen Inseln an. 1803 Wiederausbruch des Krieges zwischen England und Frankreich. Grnde: 1. England will Malta behalten, bis Frankreich Holland, Italien und die Schweiz freigegeben hat. 2. Frankreich besetzt Hannover (gegen den Frieden von Basel)'). 3. Sperrung der Weser und Elbe und Verbot der Einfuhr englischer Waren in Frankreich. Beginn des Kontinentalsyftems 8). 1) S. Brecher, Karte der territorialen Entwicklung. 2) z. 93. Nrdlingen. 3) Von den vor 1801 bestehenden 52 Reichsstdten waren Aachen, Kln, Worms, Speier an Frankreich gekommen. 4) Kln und Trier aufgehoben. 5) Er erhielt Regensburg und Wetzlar. 6) Bald auch Friedensschlu mit der Trkei. 7) S. p. 323. 8) Sckon von England angewendet gegen Frankreich 1693 und 1780. S. p. 262. 1804 Pitt tritt wieder in das Ministerium.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 69

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
69 westflische, der niederschsische, der oberschsische und burgundische. Als Reichssteuer wurde der sog. gemeine Pfennig erhoben. Einfhrung der Thurn und Taxis'schen Posten. 1. Im sterreichischen Kreis lagen Habsburgische Besitzungen, die Herzog-tmer sterreich, Steiermark, Krnten, Kram, die Grafschaft Tirol. 2. Der bayrische Kreis, bestehend aus dem Herzogtum Bayern, dem Erzbistum Salzburg, den Bistmern Freisingen, Regensburg, Passau. 3. Der schwbische Kreis umfate das jetzt zu einem Herzogtums erhobene Wrttemberg, die Markgrasschaft Baden, eine Anzahl Grafschaften (Hohenzollern, Lichtenstein), viele Reichsstdte und die Bistumer Konstanz und Augsburg. 4. Der frnkische Kreis mit dm brandenburgischen Markgrafschasten Ans-bach und Baireuth, den Bistmern Bamberg, Wrzburg, Eichstdt und mehreren Reichsstdten, darunter das durch Kunst und Gewerbe blhende Nrnberg. 5. Im kurrheinischen Kreis lagen die Pfalz (Hauptstadt Heidelberg) und die geistlichen Kurfrstentmer Trier, Kln, Mainz. 6. Zum oberrheinischen Kreise gehrten das Herzogtum Lothringen, die Landgrafschaft Hessen, die Bistmer Basel, Straburg, Speier, Metz, Toul, Verdun das Kloster Fulda. 7. Im niederrheinisch-westslischen Kreis lagen das Bistum Lttich, die 1511 vereinigten Grafschaften Jlich, Cleve. Berg. Mark. Ravensberg, die Reichs-stdte Kln und Aachen, das Bistum Mnster, die Grafschaft Oldenburg mit Ost-friesland. 8. Der nied er schsische Kreis umfate die Herzogtmer Braunschweig und Lneburg, Sachsen-Lauenburg. Holstein und Mecklenburg, die Erzbistmer Magde-brg und Bremen, die Bistmer Lbeck, Hildesheim und Halberstadt, Ratzeburg und Schwerin, die Reichsstdte Goslar, Nordhausen, Bremen und Hamburg. 9. Im oberschsischen Kreis lagen die Kurfrstentmer Sachsen-Wittenberg und Brandenburg, die Herzogtmer Pommern, die Landgrasschaft Thringen, die Frstentmer Anhalt und Schwarzburg u. a. 10. Zu dem burgundischen Kreis gehrten die Niederlande, Luxemburg und die Freigrasschaft Burgund (Franche Comt). Die Neuordnung, welche erst nach Maximilians Tode in das rechte Leben trat, legte die Regierungsgewalt fast ganz in die Hnde der Stnde. Deutschland war ein Staatenbund geworden, an dessen Spitze ein Kaiser stand, dem alle Autoritt fehlte. Die Fürsten wehrten sich gegen jede Beschrnkung ihrer Selbstndigkeit und schalteten nach Gefallen, denn wie das Reichsoberhaupt waren auch die Reichstage, welche jetzt meist von Gesandten beschickt wurden, ohne Ansehen, wh-rend der Geschftsgang des Kammergerichts ein umstndlicher und schleppender war.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 142

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
142 sie unter Cstine vor Mainz und waren in zwei Tagen im Besitz der Stadt. Von Mainz, ^ahen, Frankfurt, Speier wurde an der Revolutionierung Deutschlands gearbeitet, Dumouriez. war nach Belgien vorgedrungen. In offener Schlacht besiegte er bei Iemavves unweit Mns, ein kaiserliches Heer und fate festen Fu in den Nieder-landen. Freiheit und Gleichheit wurde allen Vlkern der Erde verkndet. Das Deutsche Reich hatte sich an dem Feldzuge nicht beteiligt, nun beschlo dasselbe, auch in den Krieg einzutreten. 2. Die Zustimmung Ludwigs Xvi. zum Kriege gegen sterreich und Preußen hatte das ihm drohende Geschick nicht abgewandt. Viel-mehr wurde derselbe durch das unkluge Manifest des Herzogs von Braunschweig in eine noch schlimmere Lage versetzt. Man berfiel seinena^^ Palast, suspendierte seine Gewalt, setzte ihn in den Tempelturm fangen und beschuldigte ihn des Verrates an Frankreich und des Ein- 5" Verstndnisses mit den Landesfeinden. Er wurde dieser Verbrechen fr berfhrt erklrt und am 21. Januar 1793 ffentlich hingerichtet. Diese Hinrichtung emprte alle Monarchen. ^Spanien, Holland und i Grobritannien beschlossen den Krieg gegen Frankreich, ebenso Neapel, -Sardinien und Rußland, aber nur vereinzelt. ^sterreich und Preußen > > waren zwar unter sich verbndet, doch nicht mit den andern. Alle aber^ ^ < betrachteten Frankreich als gemeinsamen Feind, und nannte man daher diese namentlich von England beeinflute Verbindung nicht Allianz sondern Koalition. 3. Zuerst unterlagen in diesem Weltkriege die Waffen Frankreichs, welches am 22. Sevtember 1792 fr eine unteilbare Republik er-klrt worden war. Dumouriez verlor gegen die sterreicher die Schlacht bei Neerwinden (zwischen Brssel und Lttich) 1793 und mute Belgien rumen. Auch Mainz wurde nach lngerer Belagerung von dem preuischen General Kalckreuth zurckerobert. Jetzt rafften die Franzosen ihre militrischen Krfte zusammen, deren Organisator Carno^. war, ein Mitglied des nach der Hinrichtung des Knigs die Regierung fhrenden Moblfahrtsanssckusllz- Man fand fhige Generale, welche eine neue Taktik einfhrten, die den Massenangriff durch Artilleriefeuer deckte. Die gnstigen Erfolge blie-ben nicht aus. Jourdan gewann durch seinen Sieg bei Fleurus westlich von Namur 1794.die sterreichischen Niederlande zurck, worauf Pichegru in einem Winterfeldzuge nach Amsterdam vordrang, den

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 146

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
146 Mhlhausen, Goslar und Nordhausen. Bayern bekam fr die Rhein-Pfalz die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Freising und eine Anzahl Reichsstdte. Wrttemberg und Baden gewannen damals im wesentlichen ihre jetzige Gestalt; Hannover erhielt Osnabrck. Die reichste Entschdigung empfingen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Die Kurfrstentmer Kln und Trier wurden eingezogen, dagegen entstanden vier neue: Baden, Wrttemberg, Hessen-Kassel und Salzburg. Von den freien Stdten blieben noch 6: Hamburg, Lbeck, Bremen, Frankfurt, Nrnberg und Augsburg. 3. Mit dem Reichsdeputationshauptschlu war der weitere Schritt zur Erniedrigung und Zerstckelung Deutschlands gethan, und schonungs-los beutete der franzsische Machthaber die ihm gebotenen Verhltnisse aus. Der Friede zu Amiens, der nach den Friedensschlssen mit den brigen Staaten, mit England vereinbart wurde, war von keiner Dauer, da man sich um den Besitz Maltas stritt. Zur See war Frankreich dem englischen Jnselstaate nicht gewachsen. Bonaparte lie daher durch seinen General Mortier von Holland her das den Englndern gehrende Kurfrstentum Hannover besetzen, wo die Landesregierung trotz vor-handener Hilfsmittel den Franzosen keinen Widerstand leistete. Nach so vielen Erfolgen fgte der Corse jetzt auch zu der Macht den Glanz und den Schimmer. Schon 1802 hatte er sich zum lebens-lnglichen Konsul whlen lassen; Pfingsten 1804 wurde Bonaparte infolge einer allgemeinen Abstimmung und eines Dekretes des Senates erblicher Kaiser der Franzosen. Seine Krnung geschah am 2. De-zember desselben Jahres durch Papst Pius Vii. in der Notredame-Kirche zu Paris. 65. Krieg gegen die dritte Koalition 1805. Es lag in der Natur des Napoleonischen Kaisertums, trotz aller Machtflle den alten Eroberungen neue hinzuzufgen. Dieser Gefahr zu begegnen, stiftete England, wo William Pitt, Napoleons unermd-licher Gegner, Premierminister war, die dritte Koalition zwischen fter-reich und Rußland, das seit 1801 von dem Kaiser Alexander I. beherrscht wurde. Auch Neapel und Schweden schlssen sich dem Bndnis gegen Frankreich an. 1. Dem Scheine nach rstetete der franzsische Kaiser an der West-kste seines Reiches gegen England, im stillen bereitete er den Krieg gegen sterreich vor. Er verbndete sich mit Baden, Wrttemberg,

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
102 Die Franzsische Revolution. 64. 66. Steinau des Mit ungeheurer Arbeitskraft ordnete Napoleon die zerrtteten Verhlt-Staates.cn nisse Frankreichs. Er sttzte sich auf eine straff zentralisierte Verwaltung, ein vortreffliches Heer, das nach dem Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht, aber mit gesetzlicher Zulassung der Stellvertretung, ergnzt wurde, und auf wohlgeordnete Finanzen. Alles, was den Wohlstand des Landes hob, Industrie, Verkehrserleichterungen durch Straen- und Kanalbau u. a., wurde gefrdert, die Rechtsverhltnisse durch den Code Napoleon geordnet, das Schulwesen verbessert und durch ein Konkordat mit Pius Vii. das Verhltnis des franzsischen Staates zur katholischen Kirche neu geregelt. Daher fand die franzsische Herrschaft mit ihrer grozgigen Verwaltung auf dem linken Rheinufer, das grtenteils unter dem Drucke kleinstaatlicher Despoten gestanden hatte, manche Sympathie. Mit Recht konnte sich Bonaparte rhmen, da er Frankreich nach auen und im Innern den Frieden wiedergegeben habe; er gehrte keiner Partei an, sondern stand der allen Parteien. Viele Emigranten kehrten in ihre Heimat zurck und traten in den Dienst des Konsuls, Seite an Seite mit ehemaligen Jakobinern. schwrungen $&er in den Kreisen der unvershnten Gegner, sowohl Royalisten als 'Republikaner, wurden Verschwrungen gegen sein Leben angestiftet, fo da er wiederholt in ernste Gefahr geriet. Im Jahre 1804 lie er den Herzog von Enghien, der dem Haufe der Bourbonen angehrte, auf deutschem Reichsgebiete aufheben, in Paris vor ein Kriegsgericht stellen, zum Tode verurteilen und erschieen, obwohl er der Teilnahme an einer Verschwrung nicht berfhrt werden konnte. Reichs- 65. Der Reichsdeputationshauptschlu (1803). Zur Regelung Arnsburg" der deutschen Angelegenheiten hatte der Kaiser bald nach dem Frieden von Luneville eine besondere Reichsdeputation (in Regens brg) eingesetzt; das Ergebnis ihrer von Frankreich aufs strkste beeinfluten Beratungen wurde in dem Hauptschlu" zusammengestellt. Hiernach wurden die Fürsten, die auf dem linken Rheinufer durch die Friedensschlsse von Campo Formio und Lnneville Gebiete verloren hatten, dadurch entschdigt, da die rechts-rheinischen Staaten der geistlichen Fürsten (auer Kurmainz), die Be-sitznngen der Abteien und Stifter und die Freien Reichsstdte (bis auf die drei Hansestdte sowie Augsburg, Frankfurt a. M. und Nrnberg) eingezogen und unter die weltlichen Fürsten verteilt wurden. Hierbei erhielt Preußen die Bistmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, das bisher kurmaiuzische Erfurt mit dem Eichsfelde, mehrere Abteien (darunter Essen, Werden, Quedlinburg) und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar, d. h. einen mehr als vierfachen Ersatz fr das an Frankreich abgetretene Gebiet von Cleve und Geldern. hnlich wurden Bayern (durch die Bis-tmer Wrzburg, Bamberg, Freising und Augsburg), Wrttemberg, Baden und Oldenburg vergrert, während sterreich sich mit Trient und Brixen begngen mute; Osnabrck wurde mit Hannover vereinigt. Die groe Zahl der deutschen Kleinstaaten wurde auf diese Weise sehr vermindert; anderseits sicherte sich Napoleon durch die Machtver-

9. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 39

1908 - Breslau : Hirt
Hannover. 39 Hannoveranern, Hessen, Braunschweigern und Gothaern zusammengesetzte Koali- tionsheer auflösen sollte. Dies geschah indessen nicht, vielmehr lebte jenes Heer wieder auf und begann unter dem Herzoge Ferdinand den glänzenden Siegesflug, der vor allen: durch die Tage von Krefeld (1758) und Minden (1759) ausgezeichnet ist. — In den Koalitionskriegen am Rheine taten sich hannoversche Truppen, bei denen damals Scharnhorst einen Teil der Artillerie befehligte, besonders durch den Ausbruch aus dem belagerten Menin unter General von Hammerstein 1794 hervor. Das Jahr 1801 brachte auf kurze Zeit die erste Besetzung durch Preußen. Nachdem 1803 das Bistum Osnabrück durch den Reichs-Deputations-Hauptschluß vollständig säkularisiert (verweltlicht) und Hannover zugesprochen war, erfolgte als- bald die erste Besetzung durch die Franzosen. Das hannoversche Heer, dem die Hände zum Widerstande gebunden waren, wurde durch die Konventionen von Sulingen und Artlenburg aufgelöst. 1806 wurde Ha. von Napoleon an Preu- ßen abgetreten und von diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten von Jena und Auerstedt erschienen alsbald wieder die Franzosen. Während sie den größeren s. Teil dem neugebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die n. Land- fchaften 1810 unmittelbar an Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt deut- scheu Länder als die französischen Departements Ems superieur, Ems oriental. Bouches du Weser, Bouches de l'elbe ein trübseliges Dasein bis zur Befreiung i. I. 1813. Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die Söhne des Landes angefangen, sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach England zu flüchten, wo sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt wurden. Nicht weniger als 27 000 Hannoveraner haben im britischen Dienste für die Freiheit ihres Baterlandes gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den britischen Erfolgen beigetragen und mit Recht neben dem fpäteren „Waterloo" den Ehrennamen „Peninsula" als Inschrift ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899 von den preußischen Regimentern weitergeführt, welche die Überlieferungen der ent- sprechenden hannoverschen aufgenommen haben. Nach der Befreiung des Landes von den Franzosen war es der wiederhergestellten hannoverschen Armee vergönnt, am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskrauze als schönstes Blatt den Namen Waterloo einznflechten. 10) 1814—1866 das Königreich Hannover. Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreich er- hobenen Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Fürstentümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften Bentheim und Lingen, der n.w. Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. — Nach dem Tode Wilhelms Iv., 1837, bestieg in England die nächste weibliche Erbin, die Königin Viktoria, in Hannover der nächste männliche als König Ernst August den Thron. In demselben Jahre erregte die Aufhebung des „Grund* gesetzes" durch den König, die den Protest der „Göttinger Sieben" hervorrief, um liebsames Aufsehen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Zwar bestanden auch in der Folgezeit über das Maß der polnischen Freiheiten, die dem Volke zu gewähren wären, zwischen diesem und der Staatsregierung fortdauernd erhebliche Meinungsverschiedenheiten, ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben, aber das Land erfreute sich doch einer vortrefflichen'verwaltung und kam in allen ma- teriellen Fragen rüstig voran) so ging auch die Revolution von 1848 hier verhält- nismäßig harmlos vorüber. Da aber i. I. 1866, als Preußen mit Österreich und anderen Bundesstaaten in Krieg geriet, der König Georg Y. die von Preußen ge- stellten Neutralitätsforderungen ablehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses den Krieg. Die hannoverschen Truppen wurden in höchster Eile bei Göttingen zu- sammengezogen, versäumten aber durch zwecklose Märsche auf dem Eichsfelde und in Thüringen die Gelegenheit zum Durchbruche nach Bayern, erfochten sodann zwar am 27. Juni den Sieg von Langensalza über die Preußen, mußten sich aber am folgenden Tage, von allen Seiten umstellt, ergeben. Nach dem Friedensschlüsse wurde Hannover dem preußischen Staate einverleibt.

10. Die Neuzeit - S. 126

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 126 — wurden die Grenzen des französischen Reiches; die batavifche, helvetische, lignrische und cisalpinische Republik fanden Anerkennung. Die erblichen deutscheu Fürsten, welche Besitzungen auf dem linken Rheinufer hatten, sollten im Reiche durch Einziehung geistlicher Güter und ausgehobene Reichsstädte entschädigt werden. Die Ausführung der letzten wichtigen Bestimmung geschah 1803 durch eputntionshaums^luß. Bouaparte und russischer Einfluß stellten die Entschädigungen fest, welche sehr ungleich ausfielen. Preußen erhielt für das Herzogthum Cleve und die Grafschaft Mors die Bisthümer Hildesheim und Paderborn, das bisher kur-mainzische Erfurt liebst dem Eichsfelde, den größten Theil von Münster, mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Goslar und Nordhausen. Baiern bekam das Bisthum Würzburg, Bamberg, Augsburg, Freising und eine Anzahl Reichsstädte; Baden: das Bisthum Kostnitz, Heidelberg, Mannheim; Würtemberg: mehrere Reichsstädte; Hannover: Osnabrück. Die reichste Enschädigung empfing Hessen-Cassel und Hessen-Darmstadt. Die Kurfürstentümer Köln und Trier wurden eingezogen, dagegen entstanden vier neue: Baden, Würtemberg, Heffen-Cafsel und Salzburg. Der Kurfürst von Mainz Karl von Dalberg war als „Reichserzkanzler" der höchste geistliche Würdenträger. Von den Reichsstädten blieben 6: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg. Z. Auf den Lüneviller Frieden folgten die Friedensschlüsse mit Neapel, mit Portugal und mit dem Kaiser Alexander I. von Rußland 1801—1825, dem Sohne des erdrosselten Paul I. Mit der Pforte kam ebenfalls der Friede zu Stande, als nach der Ermordung des Generals Kleber die Engländer das französische Expe-ditionsheer besiegt hatten. Aegypten fiel an die Pforte zurück. Auch England, das jetzt ifolirt dastand, schloß nach Pitts Rücktritt aus dem Ministerium den Frieden zu Amiens 1802. Es gab alle seine Eroberungen heraus mit Ausnahme Trinidads und des holländischen Ceylon und versprach sogar Malta, das es 1800 genommen hatte, an den Johanniterordcn zurückzugeben. 4. Bonaparte, der zu der Macht auch den Schimmer fügte, umgab sich mit einem glänzenden Hof. Die Zurückberufung der meisten Emigranten, die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion, die Wiederherstellung der christlichen Kirche durch ein Concordat, welches W
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