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1. Neuere Geschichte - S. 89

1895 - Leipzig : Reisland
— 89 - am 14. Juni bei Friedland über die preußisch-russische Armee vou Napoleon ein entscheidender Sieg errungen. Kaiser Alexander bat um Frieden. Die beiden Kaiser und der gebeugte König von Preußen kamen in Tilsit zusammen, wo der Frieden geschlossen werden sollte. Hier erschien auch die Königin Luise von Preußen, ein Bild der Hoheit und Anmut, aus Liebe für das Volk und seinen Fürsten, um den gewaltigen Sieger durch Bitten zu milderen Bedingungen zu bewegen. Aber Napoleon blieb ungerührt. Hochmütig fragte er: „Wie konnten Sie es auch wagen, einen Krieg mit mir anzufangen?" Da antwortete die Königin: „Es war uns erlaubt, durch den Ruhm Friedrichs des Großen uns über die Mittel unsrer Macht zu täuschen, wenn wir uns getauscht fiaben!" Und die hohe Frau hatte sich nicht getäuscht, daß sie aus den Geist des Volkes baute. Aber von Napoleons Edelmut war nichts zu hoffen. Am 9. Juli 1807 wurde der Friebe von Tilsit geschlossen, in welchem Preußen fast die Hälfte seiner Staaten verlor, nämlich alle Länder zwischen Elbe und Rhein sowie das polnische Land und die Stadt Danzig; auch mußte es 105 Mill. Mark Kriegssteuer zahlen. Der Kurfürst Friedrich August von Sachsen, der Preußen verlassen hatte und dem Rheinbünde beigetreten war, wurde zum Könige ernannt und erhielt einen Seil Polens unter dem Namen eines Großherzogtums Warschau. Ein Teil von preußisch Polen kam an Rußland. Aus kn von Preußen abgerissenen Ländern zwischen Rhein und Elbe, aus dem Herzogtum Braunschweig und den Kurfürstentümern Hessen und Hannover fchuf Napoleon das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel für feinen jüngsten Bruder Hieronymus. So entstand im Herzen von Deutschland ein französischer Staat. Je|t faßte Napoleon den Plan, die pyrenäische Halbinsel gu unterwerfen. Im Jahre 1807 rückte eine französische Armee m Portugal ein; die königliche Familie entwich nach Brasilien. U11^ Zwang Napoleon hierauf die bourbo- mfche Königsfamilie von Spanien, dem Throne zu entsagen, o-i J^7* un‘) fe,n Sohn Ferdinand mußten weichen, und Napoleon ernannte seinen Bruder Joseph, bisher König von Neapel, zum König von Spanien; Neapel erhielt sein Schwager Murat bisheriger Großherzog von Berg. Da erhob sich das ganze spanische Volk gegen die Frembherrfchaft, und der neue König mußte die Hauptstadt wieder verlassen. Die Engländer, welche unter Wellington in Portugal gelandet waren, trieben tue Franzosen überall zurück. Jetzt erschien Napoleon, der

2. Die neue Zeit - S. 388

1877 - Leipzig : Brandstetter
388 mit ihm und dem gebeugten Könige von Preußen auf dem Flusse Niemen zusammen, um das Nähere persönlich zu besprechen. Zu Tilsit würden dann die Unterhaltungen gepflogen. Hier erschien auch die Königin Louise von Preußen, ein Bild der Hoheit und Anmuth. Sie mar entschlossen, den gewaltigen Sieger selbst durch Bitten zu einem ehrenvollen Frieden und zur Schonung des Landes und Volkes zu bewegen. In ihrer reinen, hochherzigen Liebe für das Volk und seinen Fürsten scheuete sie diese Erniebrigung nicht. Aber Napoleon's Herz blieb ungerührt; finster und stolz fragte er die Königin: „Wie konnten Sie auch nur einen Krieg mit mir anfangen?" Da erwieberte ihm Louise mit ebler Würbe: „Es war Preußen erlaubt, ja es war uns erlaubt, uns durch den Ruhm Friebrich's über die Mittel unserer Macht zu täuschen — wenn wir uns überhaupt getauscht haben!" Und die wahrhaft beutsche Frau hatte sich nicht getäuscht, daß sie auf den Geist des Volkes bancte. Nur barin hatte sie sich getäuscht, daß sie von Napoleon's Ebelmuth etwas hoffte. Preußen verlor alle Länber zwischen der Elbe und dem Rhein, außerbent die polnischen Länber mit der Stadt Danzig, welche für eine freie Stadt erklärt würde; das polnische Land würde zu einem Großherzogthum Warschau erhoben, und kam zum größten Theil an den König August von Sachsen; einen Theil von preußisch Polen erhielt Nußlanb. Aus den Länbern zwischen dem Rhein und der Elbe, aus Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel schuf Napoleon das Königreich We ftp Halen für seinen jüngsten Bruder Hieronymus. So staub jetzt ein kleines Frankreich im Herzen von Deutschland und frembe Tyrannen geboten in dem Lanbe Hermann's und dem Ursitze der Sachsen! So an Länbern zusammengeschmolzen und eingeschlossen zwischen Staaten, die den Franzosen anhingen, sollte Preußen völlig erbrückt werben. Aber die Gewalt, so viel sie auch auf Erben vermag, sie vermag boch nicht den Geist und die sittliche Kraft des Volkes zu zertrümmern. König Friedrich Wilhelm Iii., der Gerechte und Standhafte, bauete auf feines Volkes Treue, und von bieberen Vaterlanbsfreunben unterstützt, unternahm er eine burchgreifenbe Verbesserung des Staats - und Heerwesens. Er berief am 5. Oktober 1807 den Freiherrn von Stein, adelig von Geburt und Gesinnung, einen echten Mann des Volks, zum Minister, und biefer unterwarf das Alte einer Umbilbung zum Neueren und Besseren. Das bisher beftanbene Vorrecht des Abels, ausschließlich Rittergüter zu besitzen, würde aufgehoben, auch Bürger und Bauern bürsten fortan solche Güter erwerben. Der Dienstzwang hörte auf. Der Bauernstanb würde frei, der Bürgerstanb erhielt feine alten sogenannten „Munizipalrechte", wodurch er früher groß und stark geworben war, eine vortreffliche Städte-orbnung wieber, jebe Bürgergemeinbe bekam das Recht, ihre Vertreter sich selber zu wählen. In ähnlichem Geiste bestellte Friedrich Wilhelm Iii. auch das Heerwesen neu, wobei ihm der treffliche General Scharnhorst mit Rath und That beiftanb. Der Bürgerstand wurde nun auch als fähig zu allen Offizierstellen erklärt; nur das persönliche Verdienst sollte

3. Die neue Zeit - S. 412

1877 - Leipzig : Brandstetter
412 3. Die Rückwirkung der Julirevoluiim mif die Nachbarländer. der &rfontec^ri«8 Xwclr» ^ slt,Wu(e (unumschränkte) Königthum in f,ils / tcn l;atte' ward das Signal für alle Umu- ftiedene m Europa, um theils durch offene Gewalt, theils durch gesetzliche Opposition verlorene oder ersehnte Rechte wieder zu erlänaen ?m September 18m riß sich Belgien von Holland dlrch eine blul J!u, e, «n l°S' f !cc cf!cr bte katholische Geistlichkeit, der das protestan-tische Holland verhaßt war, den Hanptanstoß gab. Schlau genug schrieb Äb^i »Freiheit aus ihre Fahne und verband sich mit den belgischen Liberalen, um den Unterricht und die Volkserziehung wieder in ibre Hände zu bekommen. König Wilhelm I. hatte allerdings nicht k°nstttü° St Lf? % r ; ^ewetgert, ein Gesetz über bte Verantwortlich- en Mrntiter vorzulegen. Die Kämpfe enbigten mit der Ablösunq fcmt Belgien, das tm Prinzen von Koburg, Leopolb, einen sehr einsichtsvollen konstitutionellen König erhielt. in snerfjsn ®cl>tc!!|6et brachen auch an verschiedenen Orten in Deutschland Unruhen aus. So in Braunschweiq. Der ebenso leicht» ftnmge als dünkelhafte Herzog Karl befand sich beim Ausbruch der Ai/f, T" w !ei4; e,,tfe6t ciltc cr nach Braunschweig zurück, Ebmunn Lrl» r^0tänu"8 Bürgerschaft bei ihm erschien und Absiellung der Beschwerden verlangte. Er drohte, mit Kanonen unter Bolk Äänk«l6 "k8« i ®a t’m"9 (am 7- September) das Soll n sein Schloß und steckte es ,n Brand. Der Brnder Karls, Herzoq ifcl Ix "vernahm nun die Regierung und der Bundestag bestätigte chn nachbem Karl noch allerlei lächerliche Versuche zur Eroberung seines Bändchens gemacht. In Kurhessen regierte der Kurfürst Wilhelm Ii. mit maßloser Särte- Tnt remffj"trra ('am 7‘ September) schlugen sich die Bürger von &a)|el tu v Mittel und nöthigten den Fürsten am 15. September, Lanbstänbe ernzuberufen, welche Anfangs Januar 1831 eine Verfassung vereinbarten. ■o'n Hessen-Darnlstabt, wo das arme Volk mit Abgaben überlastet-war, hatten es die ©täube schon vor der Julirevolution gewagt, dem neuen Großherzog Ludwig Ii. die Bezahlung von 2 Millionen Gulben Schulben, die derielbe als Prinz gemacht hatte, zu verweigern. Im September stanben bte Bauern in Oberhessen in Masse auf, ba man 400,000 Gulben als Beitrag zu den Krönungsfeierlichkeiten auf die armen ©emeinben Derlegt hatte. Unter ähnlichem Steuerbruck seufzte das Volk in Hannover: in den Landtagen saßen nur Junker und Beamte; die Unruhen würden jeboch leicht unterbrückt. Der Bruder des Königs,*) brr Herzog von Cambribge, Wilhelm Iv. von England war zugleich König von Hannover. Als er starb und Königin Viktoria ihm folgte, gelangte, da für Hannover die Erbfolge in weiblicher Lime nicht galt, Ernst August auf den Thron des Königreichs

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 169

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
169 9u einfunft von Olmtz November 1850 dem sterreichischen Minister Schwarzenberg nach. 1851 wurde der Bundestag wieder hergestellt, 3. Wegen Erkrankung des Knigs von Preußen bernahm dessen Bruder Wilhelm, Prinz von Preußen, 1858 als Regent die Re-n gierung.*) Am 2. Januar 1861 begann nach dem Tode Friedrich Wilhelms Iv. die Knigsherrschaft Wilhelms I. König Wilhelm hatte erkannt, da Preußen ein schlagfertiges Heer bedrfe, damit es^ ^^ die ihm zukommende Hegemonie in Deutschland erlange. Er setzte ^ touiu. daher mit Hilfe des Ministerprsidenten Bismarck**) trotz des Wider-spruches der Abgeordneten eine Reorganisation des Heeres durch. Schon empfand sterreich die Opposition der wieder selbstndig ge- ^ ^ wordenen preuischen Politik, als die schleswig-holsteinische Sache noch einmal die beiden Gromchte zu gemeinsamer Aktion vereinigte. Der dnische Krieg 1864. In Dnemark war nach dem Tode ' Friedrichs Vii. Prinz Christian von Glcksburg als Christian Ix. auf den Thron gekommen, aber von den Elbherzogtmern nicht anerkannt ' * worden, da diese den Prinzen Friedrich von Augustenburg fr ihren rechtmigen Herzog erklrten. Als darauf Christian Ix. vet> - ^ f >$-y tragswidrig die Einverleibung Schleswigs in das Knigreich Dne-mark verfgte, beschlo der Deutsche Bund den Krieg. Schsische hannoverische Truppen besetzten Holstein; am 1. Februar 1864 rckten die Preußen unter dem Kommando des Prinzen Friedrich Karl, die sterreicher unter dem des Freiherrn v. Gablenz in Schleswig ein. der beide hatte den Oberbefehl der preuische Feldmarschall v. Wrangel. Die Dnen wichen zurck, verlieen das Danewerk und suchten nachi&Uufcw.) einem Gefecht mit den sterreichern bei versee feste Stellung hinter ----- Iv^yfvcvq.' *) Geboren am 22. Mrz 1797 in Berlin, Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise, hatte in seiner Kindheit den Fall Preuens erlebt, bctnn 1814 am Felbzug in Frankreich teilgenommen, wo er sich bei Bar fr Aube das Eiserne Kreuz erwarb. Dem Dienste im Heere weihte er fortan seine ganze Kraft; 1829 vermhlte er sich mit Augusta von Sachsen-Weimar. Im Jahre 1848 blieben wj-auch ihm die bitteren Erfahrungen nicht erspart; 1849 warf er den Anfstanb in Baden nieder und lebte seitdem in Coblenz. **) Otto von Bismarck-Schnhausen, aus altmrkischem Adel, geb. am 1. April 1815 zu Schnhausen, auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin ^ vorgebildet, studierte zu Gttingen die Rechtswissenschaft. Seine politische Laufbahn ' begann er als Mitglied des Bereinigten Landtages 1847. 1851 wurde er preuischer W'f'vjft Gesandter beim Bundestage in Frankfurt, 1859 Gesandter in Petersburg. Im Frh-jhr 1862 ging er in derselben Eigenschaft nach Paris, September 1862 wurde er < <^t) wt-* fpzzzr ; ry,

5. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 466

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
466 an und bestimmte, dass die Verkündigung des preussisch-deutschen Kaisertums am Jahrestage der Erhebung Preussens zum Königreich stattfinden sollte. 2. Am 18. Januar 1871 (einem Mittwoch) ging die bedeutungs- volle Feierlichkeit vor sich. Der „Spiegelsaal" des Palastes zu Versailles war der Schauplatz der Feier. Ein Altar erhob sich dort, mit einer roten Decke bekleidet, die das Zeichen des eisernen Kreuzes trug. Zu beiden Seiten des Altars standen in dichten Reihen orden- geschmückte Mannschaften des deutschen Heeres, ihnen gegenüber eine erlesene Schar .von 500 Offizieren, dazwischen zur Finken ein Wald von schlachtenerprobten Fahnen. Um halb zwei Uhr trat der König ein und stellte sich vor dem Altar auf, im Halbkreise um ihn die Vertreter und Abgesandten der deutschen Fürstenschaft: der Kronprinz von Preussen, die Prinzen Karl und Adalbert von Preussen, der Kronprinz von Sachsen, die Grossherzöge von Baden, Sachsen- Weimar und Oldenburg, der mutmassliche Thronfolger Prinz Wilhelm von Württemberg, drei Prinzen von Bayern, die Herzoge von Ko- fi urg, Meiningen und Altenburg, die Erbgrossherzöge von Weimar, Schwerin, Strelitz und Oldenburg, die Erbprinzen von Meiningen, Anhalt und Hohenzollern, zwei Herzoge von Württemberg, Prinz Georg von Sachsen und Prinz August von Württemberg, der Land- graf von Hessen, der Herzog von Augustenburg, die Fürsten von Schaumburg-Fippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Wied, Putbus, Fynar, Plefs, Biron, Croy und Renk, dann die Generale und Minister, ihnen voran der Kanzler Graf Bismarck. Als der König eintrat, stimmte ein aus Soldaten gebildeter Sängerchor einen Psalm an. Nun begann am Altar ein Militär- geistlicher die Liturgie, auf welche die Predigt über Psalm 21 folgte. Nachdem der Gesang „Nun danket alle Gott" und der Segen den Gottesdienst beendet hatten, schritt der König auf die Fahnen zu, verlas vor ihnen die Urkunde über seine Annahme der Kaiserwürde und gab dem Kanzler Grafen Bismarck die Proklamation an das deutsche Volk zu verlesen. Sie lautete also: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preussen, ver- künden hiermit: Nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte den einmütigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reichs die seit mehr denn sechzig Jahren ruhende deutsche Kaiserwürde zu erneuern und zu übernehmen, und nachdem in der Verfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 113

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Die Geschichte des Landes Braunschweig im Überblick. 113 Nachfolger, Herzog Friedrich Wilhelm (1806—15), sah sich durch die Einverleibung des Herzogtums in das von Napoleon gegründete Königreich Westfalen vom Throne ausgeschlossen, kämpfte aber mit dem von ihm ge- worbenen schwarzen Korps für die Befreiung Deutschlands und vollsührte seinen berühmten Zug bis zur Wesermündung, um weiterhin in englischen Diensten zu kämpfen. Erst nach der Leipziger Schlacht konnte er in sein befreites Vaterland zurückkehren, fand aber bereits am 16. Juni 1815 den Heldentod in der Schlacht bei Quatrebras. Die von ihm hinterlassenen Söhne waren noch minderjährig, und es folgte daher eine vormundschaft- liche Regierung in der Person des späteren Königs Georg Iv. von England (1815— 23). Karl It. (1823—30) ließ die Regierungsweisheit seiner trefflichen Vorfahren gänzlich vermissen und wurde wegen seiner Will- kürherrschaft aus dem Lande verjagt; er ist 1873 in Genf gestorben. An seine Stelle trat sein 25jähriger Bruder Herzog Wilhelm (1831—84) mit den ernsten, stets befolgten Vorsatz des „besonnenen Fortschritts zum Bessern". Früher als die meisten deutschen Staaten (bereits 1832) erhielt das Herzog- tum mit dem neuen Staatsgrundgesetz eine Verfassung, durch die der Volks- vertretung (dem Adel, Bauernstände, Bürgertum) im zeitgemäßen Sinne Anteil an der Regierung des Landes gesichert wurde. Die Staatseinnahmen wurden neu geregelt, die bäuerlichen Grundbesitzer von drückenden Lasten befreit (Ablösung des Zehnten, Gemeinheitsteilung), die Städte, Landgemeinden und Kreise mit neuen Ordnungen im Sinne der Selbstverwaltung bedacht; das Verkehrswesen wurde durch Anlegung von Eisenbahnen und durch den Anichluß Braunschweigs an den preußischen Zollverein gehoben, den evange- lischen Kirchengemeinden in der Landes'ynode eine Vertretung gegeben, das Co1l6giom Carolinum zum Polytechnikum umgewandelt und auch das übrige Schulwesen gefördert. Zugleich ließ sich Herzog Wilhelm es angelegen sein, dem zu folgen, was das Interesse des deutschen Gesamtvaterlandes forderte. Er ging im Deutschen Kriege von 1866 mit Preußen und schloß sich dem Nord- deutschen Bunde an; die braunschweigischen Truppen nahmen ehrenvollen Anteil am Deutsch-französischen Kriege (Metz, Orleans, Le Maus), und das Herzogtum wurde ein Glied des neuen Deutschen Reiches. Nachdem Herzog Wilhelm, der unverheiratet geblieben war, 1879 durch ein Regentschaftsgesetz für die staatliche Zukunft seines Landes Fü>sorge getroffen hatte, starb er nach 54 jähriger segensreicher Regierung am 18. Oktober 1884 auf seiner Be- sitzung Sibyllenort in Schlesien. 5. Die Zeit der Regentschaft (1884—1913). Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm hätte der Herzog Ernst August von Cumberland (geb. 21. September 1845, vermählt mit der Prinzessin Thyra von Däne- mark, geb. den 29. September 1853), der nicht zur Thronfolge in Hannover gelangt ist und in Gmunden in Oberösterreich Hof hält, nach dem fürstlichen Erbrecht und nach der Verfassung unseres Landes Herzog von Braunschweig werden müssen. Da er jedoch gleich seinem verstorbenen Vater, dem König Bosse-Hecke, Kleine braunschweigische Landeskunde. 7. Aufl. 8

7. Die Neuzeit - S. 127

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
der Consul mit dem Papste Pius Vii. schloß, (Chateaubriands „Genius des Christenthums") bereiteten die Rückkehr der alten Zustände vor. 1802 wurde Vonaparte durch Volksabstimmung Consul auf Lebenszeit. Als in Folge davon eine Verschwörung der Royalisten zu Gunsten der Bourbonen jich bildete (Pichegrns Tod im Gefängniß, Mo-reaus Verbannung nach Amerika), beging der Consul eine empörende Unthat. Den ihm verdächtigten bonrbonischen Prinzen d'enghien befahl er zu Ettenheim im Badischen festzunehmen und ließ ihn in den Laufgräben von Vin-cennes erschießen. 1806 König von Neapel, Kaiser 1804—1815, Fürst von Canino. Bacciochi. 1806—1810 Kirnt» Borghese. Gem. Joachim Mural, 1807 König v. Westsale». Stammtafel der Iamilie Bonaparte. Carlo Bonaparte — Lätitia, geb. Romolini, gest. 1836. 1808 König v. Spanien. f 1821 fflem. 1. Iosephine veanharnais. Stiefkinder: Engen Beauharnais, Vicekönig vou Italien; Hortense Beanharnais, verm. mit Louis Bonaparte. v. Holland. Gem. Hortense B. 1806 Großherz. v. Berg, 1808 König v. Neapel, Prinz Napoleon, t 1815. @ c m. 2. Marie Luise v. Oestreich L v u i s 9t apvleo n 111. geb. 1808, Kaiser der Franzosen 1852—1870, starb als Verbannter in England 1874. Gem. Eugenie Montijo, Gräfin von Teba. Napoleon (Ii.) König v. Rom, Herzog v. Reichstadt, geb. 1811, + 1832. Louis Napoleon, geb. 1856.

8. Die Grundzüge der Geographie - S. 29

1904 - Braunschweig : Westermann
— 29 — Das Reichsland Elsaß-Lothringen. mit 14500 qkm und 13/4 Mill. Einwohnern umfaßt die im § 22. Frankfurter Frieden 1871 von Frankreich abgetretenen Gebiete, nämlich: 1) das Elsaß zwischen Rhein und Vogesen bis an die Saar. Hauptstadt Straßburg (151000 Einw.), starke Festung an der 111, Sitz des kaiserlichen Statthalters, mit Universität und altberühmtem Münster; Mühlhausen, Fabrikstadt. 2) Deutsch-Lothringen, von der Saar bis über die Mosel. Hauptstadt Metz, sehr starke Festung an der Mosel.

9. Neuere und neueste Geschichte - S. 94

1887 - Leipzig : Siegismund & Volkening
— 94 — bilden uitb Frankreich besiegt worden war. In diesem Kriege zeichnete sich besonders der Freischarensührer Garibaldi ans. 7. In den Jahren 1861 — 1865 wütete in Nordamerika ein Bürgerkrieg, der die Aufhebung der Sklaverei herbeiführte. 29. Kaiser Wilhelm. l. Die Zeit vor seiner Thronbesteigung. Wilhelm, der zweite Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise, wnrde am 22. Marz 1797 zu Berlin geboren. Seine Knabenjahre durchlebte er unter dem Einflüsse seiner edlen Mutter, welche Wilhelm I. über ihn schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder und verständig. An den Kämpfen des Jahres 1818 nahm er noch seilten Anteil, wohl aber 1814, wo er sich in der Schlacht bei Bar sur Aübe durch persönlichen Mut auszeichnete. Später widmete er sich besonders der Ausbildung des preußischen Heeres. 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar (1811 geb.) Seit der Thronbesteigung des kinderlosen Friedrich Wilhelm Iv. hieß er als mutmaßlicher Thronerbe „Prinz von Preußen, ^uich-dem er als Oberbefehlshaber der preußischen Truppen in der Pfalz und in Baden den Ausstand gedämpft, lebte er seit 1850 als Gouverneur von Rheinland und Westfalen in Koblenz, bis er nach der Erkrankung des Königs an die Spitze der Regierung trat, ^etn Sohn Friedrich Wilhelm, Kronprinz des deutschen Reichs und

10. Neuere und neueste Geschichte - S. 71

1887 - Leipzig : Siegismund & Volkening
— 71 — Ihm folgte seine Frau mit einem Korbe frischer Butter, den sie der Königin mit den Worten reichte: „Man hat mir gesagt, das; unsere gnädige Fran Königin gute, frische Butter sehr'liebt, und auch die jungen Prinzchen und Prinzeßcheu gern ein gutes Butterbrot essen. Diese Butter hier ist rein und aus meiner eigenen Wirtschaft, und da sie jetzt rar ist, so habe ich gedacht, sie würde wohl angenehm sein. Die gnädige Königin wird auch meine kleine Gabe nicht verachten. Du siehst ja so freundlich und gut aus; wie freue ich mich, dich einmal in der Nähe sehen zu können." Thränenden Auges drückte sie der gutmütigen Bauernfrau die Hände und hing ihr mit den Worten: „Zum Andenken an diesen Augenblick," das Umschlagetuch, das sie eben trug, um die Schultern. 5. Zu Tilsit diktierte der Sieger den Frieden, 9. Juli 1807. Preußen verlor alle seine Länder westlich der Elbe und seine ehemals polnischen Besitzungen: außerdem mußte es eine Kriegsentschädigung von über 30 Millionen Thalern zahlen und bis zur Abtragung derselben eine französische Besatzung in seinen Festungen unterhalten. Um es gänzlich zur Ohnmacht zu verdammen, durste es von nun an nicht mehr als 42 000 Mann Soldaten halten. Napoleon zeigte in den Unterhandlungen mit Preußen durchweg seine Erbitterung gegen die königliche Familie. Friedrich Wilhelm aber und Luise begegneten ihm auch im Unglück mit edlem königlichen Stolze und hoher Würde. Als Napoleon in einem Gespräche mit der Königin Luise in seinem Hochmute die unzarte Frage that: „Wie konnten Sie sich so über Ihre Kräfte täuschen und mit mir Krieg anfangen?" Da antwortete die Königin würdevoll: „Sire, dem Ruhme Friedrichs des Großen war es erlaubt, uns über unsere Kräfte zu täuschen, wenn anders wir uns getäuscht haben!" Schon von Berlin aus hatte Napoleon das Gebot der Kontinentalsperre erlassen, um Englands Handel zu untergraben. Alle Häsen des Kontinents sollten den englischen Waren und Schissen den Eingang versperren. Aus den Ländern zwischen Rhein und Elbe bildete Napoleon ein Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Jerome. Der Herzog von Braunschweig und der Kursürst von Hessen wurden verjagt. Die früheren preußisch-polnischen Provinzen vereinigte Napoleon zu einem Großherzogtum Warschau und gab es dem zum König erhobenen Kurfürsten von Sachsen. Auch Rußland erhielt preußische Landesteile! Alle deutschen Fürsten mußten zum Rheinbünde treten. 22. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 1. Unterwerfung von Portugal, Spanien und Italien. Der friede zu^ Tilsit legte nicht nur Deutschlands, sondern auch Europa^ Schicksal in Napoleons Hand. Denn bald daraus wen-
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