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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 50

1913 - [s.l.] : Hirt
50 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. urteil aus. Aber diese eine Stimme gengte dem rachschtigen Khrl, um deshalb das Urteil am letzten Hohenstaufen vollstrecken zu lassen Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachsml, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, aber dabei drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er ans dem Marktplatz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: Verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod, da alle, die zu mir standen, ihn er-leiden sollen? Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt." Das Schicksal seines Freundes, der mit ihm und um seinetwillen den Tod erleiden mute, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein erhebendes Beispiel und Opfer deutscher Freund es trene^^ tribunsrber Der grausame Karl von Anjou erfreute sich des Erfolges seiner Franzosen. Freveltat nicht lange. Anf der Insel Sizilien machten sich seine Fran-zosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksaufstand los (die Siziliamsche Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen ermordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewissensbissen verfolgt, sank Karl in das Grab. Der Aufgang Wie der letzte mnnliche Staufer ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarete war mit einem Landgrafen von Thringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so schlecht, da sie schlielich fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen starb sie in Frankfurt a. M, wohin sie sich geflchtet hcitte^ 14. Rudolf von Kabsburg (127391). He Miertoie | sgftt bent $obe Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur Könige heien, aber nicht die Mhen des hohen Amtes auf sich nehmen wollten.

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 56

1913 - [s.l.] : Hirt
56 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Landenberg lie in Unterwalden wegen einer geringfgigen Ursache einem Bauern Heinrich von der Halden (nach seinem Wohnsitz Melchtal" genannt) die beiden besten Ochsen vom Pfluge wegnehmen und ihm sagen, wenn die Bauern Brot haben wollten, sollten sie sich selbst vor den Pflug spannen. Der heftige Sohn Heinrichs, namens Arnold, wollte sich dies nicht gefallen lassen, er schlug den Knecht des Vogtes mit dem Stocke so stark, da er ihm einen Finger zerbrach. Deshalb mute er fliehen, wollte er nicht fr immer eingekerkert werden. Der Vogt war wtend, da ihm der Schuldige entgangen war; er lie den greisen Vater holen, befragte ihn nach dem Aufenthaltsorte des Sohnes, und trotzdem dieser der Wahrheit gem versicherte, -er wisse nichts von Arnold, lie er ihm beide Augen ausstechen..^ ^Gertrud^ Nnn war die Geduld der Schweizer erschpft. Eine Frau, die Stauffacher. @Qttin Stauffachers, Gertrud, die im Hause ihres Vaters, des weisen Jberg, den Gesprchen der Männer der die Geschichte, die Rechte, die Angelegenheiten des Landes gelauscht hatte, war es, die zuerst ihrem Manne gegenber den Gedanken aussprach, da sich die drei noch freien Waldsttte zur Abschttelung des unertrglichen Joches verbinden mten. So Khnes hatte Stauffacher kaum zu denken gewagt. Ihm graute bei der Vorstellung, da des Kaisers berlegene Heerscharen brennend und mordend in die friedlichen Tler eindringen und unsagbares Elend die unausbleibliche Folge des khnen Unterfangens sein wrde. Aber auch diese Bedenken schreckten die tapfere Gertrud nicht. Ihr seid auch Männer, wisset eure Axt zu führen!" entgegnete sie dem be-dchtigen Gatten. Auch die Schweizerin zieht den Tod der Schande vor, und teurer als Haus und Hof ist uns die Freiheit!" Da zaudert Stauffacher nicht lnger, er begibt sich nach Uri, wo ihm in Altorf ein lterer, durch Besonnenheit und Vaterlandsliebe ausgezeichneter Freund lebte, Walter Fürst. Ust Unvermutet traf er dort auch Arnold Melchtal, der hier eine sichere Zufluchtssttte gefunden hatte. Die drei Männer. Vertreter der drei Waldsttte, beschlossen: mit je zehn Gefhrten auf einer verborgenen Wald-wiese in der Nhe des Sees, dem Rtli". bei Nachtzeit zusammenzu-kommen und der die Befreiung des Landes zu beraten. In einer Novembernacht (1307) fand die Zusammenkunft statt; als diese 33 herzhaften Männer, durch die Gefahr der Zeit zu der innigsten Freundschaft vereint, beieinander waren, frchteten sie sich nicht vor König Albrecht und nicht vor sterreichs Macht. Sie streckten die Hnde zum Himmel und schwuren:

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 60

1913 - [s.l.] : Hirt
60 Ii- Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Engel erschien ihm der Bergmann, der mit eigener Lebensgefahr auf nur ihm bekannten Stegen den jungen Fürsten rettete. Ein so khner Mann wie Maximilian gehrte aber auch dazu, um Maria von Burgund vor den ueren Feinden, den Franzosen, wie vor den Gegnern im Innern des Landes, besonders den trotzigen Brgern von Gent, zu beschtzen. Ritterlich unterzog sich Maximilian diesen Aufgaben und gewann dadurch die innige Liebe seiner Gemahlin. Aber ein jher Tod vernichtete schon nach wenigen Jahren das Glck dieser Maximilian an der Markinswand. Ehe. Maria liebte die Jagd ebensosehr wie ihr Gemahl; hoch zu Ro. den Falken auf der Hand, sprengten sie einst dahin, als ihr Pferd strzte und sie sich tdlich verletzte. Mit dem Gatten trauerten zwei Kinder um die Mutter. Im Es kamen nun schwere Jahre fr Maximilian. Er war nach dem ^hre^schm seiner Gemahlin in den Niederlanden nicht der Herrscher, sondern nur fnbem. Vormund fr seinen Sohn Philipp. Deshalb glaubten die Einwohner der beiden Städte Gent und Brgge ihm trotzen zu drfen. Man warnte Maximilian vor ihren Plnen; aber hochgemut, wie er war, beschlo er, persnlich ihren Stolz zu beugen; vielleicht vertraute er auch auf sein gewinnendes Wesen, dem nicht so leicht jemand zu widerstehen vermochte.

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 16

1908 -
16 — vollsten Waffen, den köstlichsten Schmuck herbei und versenkte bies alles, aber der Abgrund wollte sich nicht schließen. Da sprengte der junge Ritter Cnrtins in vollem Waffenschmucke heran und ließ sich den Vorgang berichten. „Das Edelste", rief er, „was Rom besitzt, ist seine waffenfrohe, vaterlandsliebende Jugenb; sie opfert sich gern, um das Baterlanb zu retten." Mit biesen Worten spornte er sein Roß, bis es in den Schlnnb sprang, in dem er verschwanb; augenblicklich schloß sich der Abgruub. — Besser beglaubigt ist die Erzählung vom Opfertobe des Deeius Mus. Als in der Schlacht bei Sentinnm der von ihm befehligte Flügel ins Wanken geriet, fobaß der Sieg zweifelhaft würde, ließ er sich von den Priestern zum Tode weiheu, um den Zorn der Götter auf sein Haupt zu lenken, nnb stürmte dann allein verhüllten Hauptes mitten in die Feinde, die ihn sofort niebermachten. Sein Opfertob entflammte die Tapferkeit der Römer von neuem, nnb balb war ihr Sieg entfchieben. Weber Vorteile, noch Drohungen nnb Qualen konnten einen echten Römer dazu bringen, etwas zu tun, was dem Vaterlanbe nachteilig war. Gegen Bestechungsversuche war er ganz unzugänglich. Zucuriusdeutatus (s. o. Viii) kamen einst feinbliche Gesanbte, die ihn durch eine große Geld-summe günstig stimmen wollten; er wies sie mit den Worten ab: „Es ist mir lieber, über reiche Leute zu herrschen, als selbst reich zu sein." Dem Fabricins (s. o. Viii) bot König Pyrrhus große Schätze, aber ohne allen Erfolg, sodaß der König ihm das Zeugnis gab: „Wahrlich, eher könnte die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Reblichkeit abgezogen werben." Auch durch Schrecken konnte Fabricius nicht aus seiner Gemütsruhe gebracht werden. Pyrrhus hatte vor dem Gespräch mit ihm seinen größten Kriegselefanten heimlich im Zelte hinter einem Vorhang aufstellen lassen, vor dem dann Fabricius Platz nahm. Auf einen Wink des Pyrrhus wurde der Vorhang hinweggezogen, sodaß sich Fabricius bicht vor dem Riesentiere sah, das mit seinem gewaltigen Rüssel ihn betastete. Aber der Römer blieb kaltblütig und verzog keine Miene. „Laß nur den Vorhang roieber vorziehen, o König", sprach er; „so wenig mich gestern bein Gelb reizen konnte, so wenig kann mich heute bein Elefant erschrecken."*) Daß Körperqualen den Mut der Römer nicht beugen konnten, zeigt das Beispiel des Mucius Scävola (s.o.iv); auch Regulus (s. u. X) konnte durch die Aussicht auf entsetzliche Qualen nicht bavon abgehalten werben, das zu tun, was er für recht und dem Vater-laube nützlich erachtete. Weichere Gefühle, sogar die Liebe zu Weib und Kind, würden erstickt, wenn sie den Forderungen der Vaterlandsliebe entgegen waren. Brutus, der Gründer der Republik (s.o. Iv), mußte über eine Schar Jünglinge zu Gericht sitzen, welche sich verschworen hatten, die Tarquiitier zurückzuführen. Unter den Verschwörern waren des Brutus eigene Söhne. Unerbittlich ließ er sie mit den Genossen zum Tode führen. Im Latiner- *) Vgl. Döbelner Lesebuch I, S. 122.

5. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 4

1908 -
— 4 Stadt zurück. Am Tore traf der Zug auf die Schwester des Siegers, die einem der Curiatier verlobt war; sie brach in Tränen aus, als sie die blutbefleckte Rüstung ihres Verlobten erblickte, und fing laut zu jammern an. Da ergriff wilde Wut den siegberauschten Horatius. „Unwürdige", rief et; „wie kannst du der toten Brüder und des Vaterlandes vergessen? So fahre jede Römerin hin, die einen Feind betrauern wird!" Mit diesen Worten stieß er sie nieder. Die furchtbare Bluttat ließ die Siegesfreude verstummen; man führte den Mörder vor das Gericht, das ihn des Todes schuldig fand; aber der König gestattete ihm, die letzte Entscheidung der Volksversammlung anzurufen, und diese begnadigte ihn mit Rücksicht auf seine großen Verdienste um die Stadt Rom. Doch mußte er durch Opfer sich vor den Göttern reinigen und wurde mit verhülltem Gesicht durch ein Joch geführt; es war dies ein von zwei aufrechten Lauzen getragener Balken; das Durchschreiten eines solchen Joches war demütigend und schimpflich. Die Albaner fügten sich nur widerwillig in die Abhängigkeit von Rom; als sie sich frei zu machen suchten, wurden sie nach kurzem Kriege völlig niedergeworfen und viele von ihnen gezwungen, sich in Rom anzusiedeln. Ancus Martins bestrebte sich, in den Fußstapfen feines Großvaters, des milden und gerechten Nnnta Pompilius, zu wandeln, doch blieben ihm allerhand Kämpfe mit den Nachbarvölkern nicht erspart. Für den Handel der Römer war es von Bedeutung, daß er an der Mündung des Tiberflusses die Hafenstadt Ostia anlegte. Auch befestigte er jenseits des Tiberflusses deu Berg Jan: culns, der zum Schutze der Stadt gegen die von Norden herandrängenden Etrusker dienert sollte. Iii. Die Tarquinier. Aber alle Verteidigungsmittel waren vergeblich gegen diese mächtigen Gegner, welche nicht nur kriegstüchtig waren, sondern auch lebhaft Handel und Gewerbe trieben und in allen Künsten den Römern weit überlegen waren. Die Römer mußten ein Drittel ihres Gebiets einwandernden Etruskern abgeben, die nun [unter dein Namen Site er es] den dritten Teil der römischen Bürgerschaft bildeten. Hundert von ihnen traten in den Senat, der damit anf die Zahl von 300 Mitgliedern anwuchs. Auf der Burg uahm seinen Sitz ein mächtiges etruskisches Königsgeschlecht, das Hans der Tarquinier, das ziemlich 100 Jahre lang regiert hat. Ihm entstammen die drei Könige Tarqutuiuspriseus, Serviustüllius und Tarquiuius Superbus. Die Herrschaft dieser etruskischen Könige war sür Rom sehr bedeutungsvoll und segensreich. Erst unter ihnen wurde Rom wirklich bewohnbar. Bis dahin hatten nur Ausiedlungen aus den Höhen bestanden, die Niederungen waren menschenleer, denn durch die Tiberüberschwemmmtgeu waren sie versumpft und ungesund. Nun ließ Tarquiuius Priscus große unterirdische

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 96

1898 -
- 96 — „Es ist nicht alles Gold, was glänzt" (Frankreich nach 1804 — Preußen nach 1807). 3. Zur gedeihlichen Leitung eines Staates ist ruhige Arbeit und scharf obwägendes Nachdenken notwendig; demgemäß muß die Regierung eingerichtet sein. Zum Bestehen eines Staates ist die rechte Verteilung von Rechten und Pflichten auf die Bürger nötig. Y. Anwendung und Erweiterung. Welchen Einfluß wird die Wiedergeburt Preußens auf alle Bürger dieses Staates ausgeübt haben? — Einen erhebenden, stärkenden. („Entstehung der Universität Berlin", „des Tugendbundes"; „neues Leben in rechter Gottesfurcht": wird besprochen und im System nachgetragen.) Steins Thätigkeit blieb natürlich Napoleon nicht verborgen. — Seine Ächtung, Flucht nach Österreich und später nach Rußland. Der Brief der Königin Luise wird gelesen und daraus ersehen, was für eine Frau Friedrich Wilhelm dem Iii. zur Seite stand. An den Brief können Züge aus dem Familienleben des königlichen Paares angeschlossen werden; das Gedicht von Schenkendorf führt über zu dem Tode der hohen Frau und läßt die unauslöschliche Liebe des Volkes zu seiner unvergleichlichen Königin Luise erkennen, eine Liebe und Verehrung, die weit über die Grenzen Preußens hinaus gar manches Herz emporgezogen hat bis auf den heutigen Tag. Hat Napoleon feine Staaten in gedeihlicher Weise regiert? — So lange er Konsul war, hat er Frankreich gut regiert. Vom Jahre 1804 an aber denkt er nur noch an Eroberungen mb Erweiterung feiner Macht (Wiederholung). Welche Länder des westlichen Europas hat er noch nicht unterworfen oder besiegt. — Außer England: Spanien und Portugal. England konnte er nicht besiegen, aber auf Eroberung der Pyrenäen-Halbinsel richtete er fein Sinnen. Kurze Darstellung der hinterlistigen Erwerbung und des daraus folgenden Volkskampfes. Dritte Einheit. Vergebliche Iersuche, Yapoleons Joch abzuschütteln. 1. Schill. Ziel: Wie ein preußischer Hufarenmajor das Vaterland befreien will. I. Ein Husarenmajor!? Wie hätte das geschehen können? Erinnerung an den glücklichen Volkskampf in Spanien. Der kühne Mann hat wohl gedacht, er könnte eine Volkserhebung hervorrufen. Er suhlte grenzenlose Erbitterung gegen den französischen Gewaltherrscher und

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 66

1898 -
— 66 — Der Konvent hatte Robespierre und seinen Anhang ja nur vernichtet, um sich zu retten. — Da wird die Schreckensherrschaft weiter gedauert haben. Das wäre dem Konvent das liebste gewesen, aber der Abscheu gegen das unmenschliche Blutvergießen war so tief in alle Bevölkerungsschichten eingedrungen, daß der Schrecken aufhören mußte. Es wurde ein Direktorium von fünf Mitgliedern gewählt, das zusammen mit dem Rate der Alten und dem Rate der Fünfhundert Frankreich regierte. Zusammenfassung. Überschrift: Die Zeit der Schreckensherrschaft. Ii v. Vertiefende Betrachtung. Was denkt ihr über die Männer der Schreckensherrschaft? — Mörder, Blutmenschen, die keinen Menschen schonen, nicht einmal die eignen Freunde. Sie denken nur an sich, an ihren Vorteil, ihre Herrschaft und thun — manche waren vielleicht verblendet — noch so, als ob sie Frankreichs Wohl im Auge hätten, als ob sie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einführen wollten. (Aber Robespierre war in seinem Privaileben unbescholten, arm, mäßig. —) Einzelne Tugenden machten die Gewaltherrscher um so gefährlicher, da sich das Volk dadurch täuschen ließ. Wenn auch Robespierre und seine Anhänger vielleicht gedacht haben, sie wollten für das französische Volk einen Zustand des Glückes herbeiführen, so hätten sie sich doch sagen müssen, daß bei Anwendung solcher Unmenschlichfeit etwas Gutes unmöglich herauskommen könne. 3. Die Revolulionskriege. a. Die Bürgerkriege. Es ist aber doch ausfallend, daß die Franzosen sich das Wüten der Schreckensmänner so ruhig gefallen ließen. Ziel: Die Bürgerkriege in Frankreich. I und Ii. Wann und wo werden wohl solche Bürgerkriege aus-gebrochen sein? — Nach dem Tode des Königs in den königstreuen Provinzen. Besonders in der Vendse, wo der junge Sohn des Königs als Ludwig Xvii. zum König ausgerufen wurde, und in den großen Städten des südlichen Frankreichs. — Bordeaux, Marseille, Toulon, Lyon. Der Konvent wird feine Heere dahin geschickt haben. Und diese Heere siegten. — Das Wüten der Sieger. Tausende wurden, z. B in Nantes, hingemordet und zum großen Teil, da die Guillotine nicht schnell genug arbeitete, in der Loire ertränkt. In Lyon wurden die Gefangenen mit Kanonen niedergeschossen. — Auch hier suchte der Konvent durch den Schrecken eine dauernde Herrschaft zu erlangen. Zusammenfassung.

8. Abth. 2 - S. 145

1823 - Elberfeld : Büschler
Siebenter Zeitrau irr. 145 noch tauge mehrere deutsche Festungen am Rheine feindlich besetzt. Der große schwere.kampf konnte nur in langsamen Zuckungen endigen. Siebenter Zeitraum. Von dem westphäslscherr Frieden dis auf die neueste Zeit. 1648 — 1823. 39. Allgemeine Bemerkungen. 9s bedarf nicht vieler Worte, um den zerschlagenen Zu- stand des Vaterlandes nach so verheerendem Kriege, welcher mcbr als ein halbes Mcnschenalter gedauert hatte, zu schil- dern. Zwei D r i t t h eile der Einwohner waren zu Grunde gegangen, weniger durch das Schwerdt, als durch die lang- samer und qualvoller zehrenden Uebel, welche in des Krieges Gefolge ziehen: Seuchen, Pest, Hungcrsnoth, Schrecken und Verzweiflung. Der Tod Ln der Schlacht ist des Krieges Unglück nicht; solcher Tod ist oft der.schönste, weil er oen Mann, im Augenblick der Begeisterung und des herrlichsten Lebensgefühles, ohne die kalten Schauer langsamer Annä- herung, fortrafft; aber das ist der Fluch des Krieges, daß seine Greuel die Gemüther der Nichtkämpfenden, der Greise und Weiber und Kinder , sowohl durch wirkliche Noch, als durch die lähmende Angst vor der noch kommenden, verftn- ste.ru , und alle Freudigkeit und Zuversicht des Lebens hin- wegnehmen. Der junge Keim der neuen Geschlechter wird im Entstehen vergiftet, er kann nur ein kränkelndes Zeit- aller, ohne Kraft und Muth, hervorbringen. Dennoch bewahrte sich die deutsche Tüchtigkeit auch in dieser Zeit durch ein verhältnißmaßig schnelles Ermannen. Es zeigte sich in sittlicher Hinsicht in einem tiefen Ernste, der auf das gänzlich toügedundene Leben folgte; wie denn ge- rade die Endpunkte sich oftmahls berühren. Die Sittenver- wilderung, theilö in den Kriegern, welche aus dem Feldla- ger nach Hause kehrten, thestv m der wüstaufaewachsenen Jugend, nvthigte die Fürsten, viele Sorge auf Kirchen- und Schulau st alten zu wenden, und solche Sorge rräg t immer hundertfältige Zinsen. — Sowie reges Leben und Kohtr. D. G. rr. Th. ;!e Aitfl. 10

9. Abth. 2 - S. 174

1823 - Elberfeld : Büschler
174 Vil Ztr. Dock westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1823. lassen wollte. Er wankte schon und war im Begriff, den Vertrag der Aussöhnung zu unterschreiben, als ein Bote verkündete, der Marschall Ta llard sei mit einem frischen Heere zu seiner Hülfe im Anzuge. Da warf der Churfürst die Feder aus der Hand und Unterzeichnete nicht. Der Marschall kam, aber zugleich mit ihm Eugen, der ihm ge- folgt war und nun zu Marlborougb stieß. Den alten un- biegsamen Prinzen von Baden sendeten sie zur Belagerung von Ingolstadt ab, damit er ihnen den Schlachttag nicht verderbe; mit dem bescheidenen Eugen dagegen focht der englische Heerführer gern zusammen, weil dieser für das Gelingen der Sache dem eigenen Rubme willig entsagte. Am 12. August standen beide Feldderrn den Franzosen und Baiern bei dem Flecken Hoch stö.dt gegenüber; und am 13. begannen sie die Schlacht. Die Feinde batten die größere Zahl und eine, durch Moräste sehr gut gedeckte Stellung.^ Marlborough führte den rechten Flügel, der aus Engländern und Hessen bestand, gegen die Franzosen, Eugen den linken gegen die Baiern. Die Schlacht war eine der'heftigsten, und mehrmahts wurden die Angreifenden durch das furchtbarste Feuer des Geschünes zurückgeworfen; endlich benutzte der Herzog einen Augenblick d-w Unordnung und drang in die Franzosen ein; nun fiohen sie, und der Churfürst, als er ihre Flucht sah, wich mit den Sernrgen auch zurück. 28 Bataillone und 12 Geschwader Franzosen versuchten noch, sich im Dorfe Blindheim zu behaupten; sie wurden aber eingeschlossen und gezwungen, sich zu Gefan- genen zu ergeben. Es war ein großer Sieg; 20,000 Fran- zosen und Baiern lagen auf dem Schlachtfclde, 15,200 waren gefangen, und unter diesen der Marschall Tallard selbst, mit seinem Sohne und 818 Offizieren. An Beute hatten die Sieger eine reiche Kriegskasse gewonnen, 117 Kanonen , 24 Mörser, und 300 Feldzeichen; überdieß5000 Wagen, 3600 Gezelte, und 2 Schiffbrücken. — Von diesem Tage an tönte Marlborughs Name in Liedern durch ganz Deutschland; der Kaiser ernannte ihn zum Reichsfürften. Der Ehurfürst von Baiern sah sich gezwungen, mit den Franzosen üver den Rhein zu gehen; sein Land .wurde von den kaiserlichen besetzt, uno seine Gemab in behielt zu ihrem Unterhalte nur die Stadt und das Rentamt München. — So unglücklich enoigte für ihn dieser Feldzug von 1704. Im folgenden Jahre 1705 starb der Kaiser Leopold I. an der Brustwassersucht, wenig betrauert von den Seurigen; denn die Leutseligkeit, womit die Fürsten so leicht die Herzen derer gewinnen, welche um sie sind, besaß er nicht Das Hervorstechendste in seinem Wesen war eine strenge Gottes-

10. Abth. 2 - S. 304

1823 - Elberfeld : Büschler
804 Vii. Ztr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1823. den letzten Stoß zu versetzen. Am 21. und 22. Mai wurde in den weiten Ebenen von Groß-Aspern und Eßlin- gen, nahe an der Stelle, wo einst Rudolf von àbsburq den böhmischen König Ottokar besiegte, Ln blutiger Schlacht gekämpft. Napoleon rechnete wiederum auf den Schrecken seiner eisernen Neuterschaarcn, und ließ durch sie an meh- reren Stellen die heftigsten Stürme wagen, um die östrei- chische Schlachtrcihe zu trennen, einen Flügel von dem an- ' dern abzureißen, die einzelnen Haufen zu überwältigen. Aber er trafscine Gegner anders , als bei Regensburg, und mußte erkennen, daß ein neuer schneller und schaffender Geist in dem östreickischen Heere walte. Der Held Karl hatte indem kurzen Zwischenräume, nach den Erfahrungen des April, seine Krieger vor allen Dingen in dem Schlie- ßen fester Vierecke sich üben lassen, an welchen wie an einer Mauer, die Anfälle der Reuter zurückprallen mußten; und weil das Gemüth und der freie Sinn der Einzelnen den Führern willig entgegen kam, so war das Kunststück treff- lich gelungen. Die Reuter griffen manche der Vierecke von allen Seiten im Sturme an; aber mir ruhiger Fassung ließ das Fußvolk sie bis vicht an seine geschlossenen Reiben her- ankommen, und empfing sie alsdann mit so wirksamem Ge- wehrfeuer, daß ganze^Reihen niederstürzten, und auch die Unverwundeten, im Stoße des Sturmes, über die Gefal- lenen hinstürzten. Dann konnten die eigenen Reuter, welche zur Hülfe herbeikamen, und das Fußvolk selbst, die Ueber- bleibsel der feindlichen Geschwader leicht überwältigen oder zur eiligen Flucht zwingen. Durch diese Standhaftigkeit des östreichischen Fußvolks und die eben so rühmliche Tapferkeit der Reuterschaaren un- ter Johann von Lichtenstein, und endlich durch die treffliche Anführung des Heerführers Karl, der allenthalbesi voran- eilte, wohin die Gefahr ihn rirf, wurden am 21. Mai alle Versuche der Franzosen, irgendwo durchzubrechen vereitelt. Das Dorf Aspern, welches sie zu einem Mittelpunkte ihrer Schlachtordnung gemacht hatten, wurde lhnen sogar entrissen. Und dazu ließ der Erzherzog.jeden, Vor- thcil klug benutzend, um die Kraft des reißenden , eben sehr angeschwollenen Donausiromes als einen Mitkämpfer ge- gen die Fremdlinge zu gebrauchen, Schiffe und andere schwere Lasten den Strom hinab gegen die Schiffbrücke Na- poleons treiben. Und siehe, es gelang; die Brücke rlß vom einander und der Angreifer stand nun am linken Ufer, von Wien und seinen übrigen Haufen getrennt, und mußte , fcie neue Schlacht am folgenden Tage den 22. annehmen. Alle Anstrengung, alle seine Kunst war dießmal vergebens;
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