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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 159

1846 - Aachen : Benrath
159 an einen gewissen Ort? — Wie können sie nach ihrem Anfent- haltsorte eingetheilt werden? — Wie ist das Kleid der Thiere für die verschiedenen Erdstriche beschaffen? — Was heißt Mau- sern ? — Haaren? — Was geht mit denjenigen Thieren vor sich, welche im Winter keine Nahrung bei uns finden und auch nicht in wärmere Gegenden ziehen? — Welche Thiere und Pflanzen folgen dem Menschen am weitesten auf der Erde? — Welche sind mir an gewisse Erdstriche gefesselt? — Welche Last- und Zugthicre kennst du? — Welche Thiere geben Haare?— Welche Wolle? — Pelz? — Leder? — Federn? — Fett und Fleisch? — Butter? — Eier? — Honig und Wachs? — Seide? — Dünger? B. Der Mensch, der Bebauer der Crde. Inhalt : Weltstellung des Menschen — Freiheit desselben — seine Herrschaft über die Erde — Abkunft — Abweichungen in Farbe, Haupthaar und Kvpfbildnng —Kleidung — Woh- nung — Feuerung — Beschaffung derselbe» — Nahrungs- mitlel — Beschaffung derselben — körperliche Vorzüge de§ Menschen — aufrechter Gang — 2 Hände — das Angesicht — die menschliche Stimme — die Sprache — Anzahl der Sprachen — Hauptsprachen — verwandte — todte — lebende Sprachen — Mundarten — Muttersprache — Schriftsprache — der menschliche Geist — Bervollkommnnngsfähigkeit des- selben — Bildungsstufen der Menschen — Wilde — Noma- den — Cultnrvölker — Staaten — Religionen — Wieder- holungsfragen. „tlnb ffiott sprach : í.isset uní den Menschen mártir* r.ndj unscrem Silbe und Glelchnltz : der da herrschk líber ble Flsche des Meeres und das Geflügel des Hlili. -neis und blethleee und líber ble zanje Sebe und alie« Qi chiuchi , bní sich reget auf Ceben." I. Mvs. I. 26. 1. Der Mensch, das Bindeglied zwischen Himmel und Erde, wie hätte er als purer Geist der Schönheiten der Erde genie- ßen und sich der sichtbaren Welt, jder angenehmen Eindrücke, der

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 164

1846 - Aachen : Benrath
164 werden muß, ehe der Leinweber ihn zu Leinwand verweben kann; der Knopfwirker, Drechsler und Gelbgießer niachen die Knöpfe, der Nadler die Steck- und Nähnadeln; der Scidenzüchtler liefert rohe Seide zu Samnict und Plüsch und andern Seideiizengen; die Spitzenklöpplerin macht Spitzen zu Kragen und zur Besetzung der Hauben; der Hntmachcr macht die Hüte; der Wildhändler lie- fert ihm Kaninchen- und Hasenhaare, der Pelzhändler die kostba- ren Viberhaare. Diese und noch viele andere Handwerker und Fabrikarbeiter sind beschäftigt, damit wir uns anständig klei- den können. Bei denl Bau unserer Wohnungen sind Baumeister, Planzcich- ner, Tüncher, Holzhauer, Zimmerleute, Holzsäger, Tischler, Schlosser,'Schmiede, Klempner, Glaser, Anstreicher, Dachdecker, Ziegelbrenner, Schiefergräber, Pumpen- und Brnnuenmacher und viele andere Menschen thätig. Wer würde wohl alle dazu nöthigen Handwerke und Beschäftigungen erlernen und selbst betreiben kön- nen? Es ist also nothwendig, will der Mensch nicht auf jene Schutz- nuttel verzichten, will er Besitz von der ganzen Erde nehmen, daß er gesellig lebe, daß einer dem andern bei der Arbeit bchülflich sei und viele in Dörfern, Flecken und Städten beisammen woh- nen. Dazu zwingt ihn ebenfalls das Bedürfniß nach Speise und Trank. 7. Daß der Mensch seine Nahrung theils ans dem Pflanzen-, theils aus dem Thierrciche hernimmt, haben wir bereits gehört und eben so ist euch bekannt, daß er das Salz der Erde als Würze und das O-uell- und Brunnenwasser als allgenieinstes Ge- tränk genießt. Die gebildeten Völker wissen ihre Nahrungsmittel ans die mannigfaltigste Weise zuzubereiten. Die Speisen, welche sic genießen, werden gekocht, gedämpft, gebraten, gebacken oder geröstet, der Wein gekeltert, das Bier gebraut, der Liqneur dc- stillirt, der Kaffee und Thee bloß gekocht. Der Wilde dagegen genießt sowohl das Fleisch, Fett, Blut und die Milch der Thiere, als auch das Obst und die Baumfrüchte meist roh, oder er weiß sie für unfern Geschmack nur sehr unappetitlich anzurichten. Der Tartar reitet das zähe Fleisch unter deni Pferdesattel mürbe; der Kalmücke trinkt und bewirthet jeden Fremden mit der sauern Milch, welche in einen! hinter der Hansthüre befindlichen Milch-

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 165

1846 - Aachen : Benrath
165 fasse beständig aufbewahrt, von Zeit zu Zeit mit einem Stocke umgerührt und dnrch frische Milch ausgelängt wird. In Süd- amerika, wo die giflige Maniokwurzel ein allgemeines Nahrungs- mittel ist, wird diese Wurzel bei den rohen Völkern, bevor sie zu Brod gebacken, von Weibern gekaut, um ihr das Gift zu entzie- hen, was die kultivirtern dnrch Zerreiben und Abkochen z» errei- chen suchen. Nur mit Ekel und Widerwillen, berichten die Reisen- den in die Polarländer, könne man die thranigen und stinkenden Fleischspeisen bei Grönländern, Esquimos und Andern genießen. Der Bewohner der kalten Zone ernährt sich hauptsächlich von der Jagd und Fischerei, von Reunthieren, Seehunden, Walisischen, Seevögcln und Fischen. Die wenig ergiebigen Gersten-, Hafer- und Kartoffelerndten liefern ihm nicht einmal hinreichendes Brod, so daß die Lappen, Finnen, Samojeden und andere nordische Völ- ker genöthigt sind, gemahlene Rinde von Fichten und Kiefern dem Mehle beizumengen. Die Völker der heißen Zone genießen sehr wenig Fleisch, aber desto mehr Baumfrüchte, Getreide und nahr- hafte Wurzeln als: Brodfrüchte, Datteln, Cocosnüsse, Cacao- bohnen, Feigen, Reis, Mais und verschiedene Hirsenarten, Kar- toffeln, Erdnüsse, Erdäpfel, Maniok, Sago, Bataten, Jams rc. Die Bewohner der gemäßigten Zone genießen Beides, anima- lische wie vegetabilische Nahrungsmittel, und zwar sind jene auf den Tafeln der Neichen, diese auf den Tischen der weniger be- mittelten und ärmer» Klassen vorherrschend. 8. Unzählig viele Menschen ans der Erde sind damit beschäf- tigt, die nöthigen Nahrungsmittel zu erzielen, zuzubereiten und herbeizuschaffen. Der Gärtner zieht die Küchenkräuter; die Köchin richtet sie an; der Ackersmann bauet die Fcldfrüchte; der Drescher drischt das Getreide und die Hülsenfrüchte; der Fuhrmann bringt sie zu Markte; der Müller mahlt das Getreide zu Mehl; der Bäcker verbackt das Mehl zu Brod und Wcißbrod, der Conditor zu ver- schiedenem Backwerk; der Hirte hütet die Heerde, der Metzger schlachtet das Vieh; der Jäger jagt das Wild; der Vogelsteller fängt Vögel; der Fischer Kabeljau, Schelfische, (Stockfische), Häringe (Bückinge), Forellen, Aale, Lachse, Krebse und Mu- scheln; der Winzer keltert den Wein, der Böttcher bringt ihn auf Fässer und Flaschen; der Hopsenbauer pflanzt den Hopfen, der

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 166

1846 - Aachen : Benrath
166 Brauer braut und würzt das Bier, der Branntweinbrenner destil- lirt den Brandwein und Liquenr; der Meier mästet Schweine, die Melkerin dreht Butter und macht den Käse; das Milchmäd- chen trägt Milch und Butter in die Stadt: in einigen Städten bringen Wasserträger das Trinkwasser zum Verkauf. Schiffer, Fuhrleute, Kaufleute, Händler und Reisende bringen uns aus fremden Welttheilen noch Zucker, Kaffee, Thee, Cacaobohuen, Sago, Pfeffer, Nägelein, Zimmt, Ingwer, Vanille, Muskatnuß zu Getränken und Würzen, deren Erzielung, Zubereitung und Versendung wieder tausende Hände beschäftigt. In Krankheitsfällen verschreibt der Arzt Medizin, der Apotheker bereitet sie zu aus allerlei Kräutern, die der Kräutersammler sucht. Viele Arzneimit- teln muß der Apotheker aus den eutlegeusteu Welttheilen herkom- men lassen, und somit sind wieder viele hundert Menschen thätig, uni die Genesung ihrer kranken Mitbrüder zu vermitteln. 9. Was den Menschen in körperlicher Hinsicht noch insbeson- dere auszeichnet, sind der ausrechte Gang, seine 2 Hände, das schöne ausdrucksvolle Angesicht und die melodische Stimme. Er ist das einzige Geschöpf der Erde, welches mit aufgerichtetem Kör- per alle mögliche Bewegungen mit Leichtigkeit machen, frei nach allen Seiten um sich und in die Weite schauen kann. Er kann auf dem Wasser schiffen, in demselben schwimmen, untertauchen und vom tiefen Meeresgrund Gegenstände heraufholen, ans der Erde gehen, laufen, reiten und fahren, auf Seilen und rennenden Pferde» tanzen, die zierlichsten Bewegungen und die gewagtesten Sprünge mit großer Sicherheit machen; er kann Bäume erklim- men , die höchsten Berge besteigen und mit Hülfe des Luftballons oder künstlicher Flügel durch die Lüfte segeln. Mit seinen geschick- ten Händen baut und gräbt er das Feld, besäet den Acker und vertheidigt sich gegen die stärksten Bestien und gefürchtetsten Thiere. Er sticht, haut, wirst und schießt so sicher, daß ihm keines entgeht. Was bringt diehand des Malers, Bildhauers, Holzschnitzers, Drechs- lers, Maschinen- und Orgelbauers, Uhrmachers, des Instrumenten- machers, Klavier- und Violinspielers, des Gebild- und Teppichwe- bers, der Spitzenklöpplerin, der Strickerin, des Schönschreibers, Kupferstechers und Zeichners nicht Alles zu Stande! Die mensch- liche Hand leistet im Große« wie im Kleinen Erstaunliches. B(=

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 174

1846 - Aachen : Benrath
174 eine Alt Branntwein, welchen sie ans der Milch bereiten. Ihre Oberhäupter pflegen die jedesmaligen Aeltcsten der Familien zu sein, ihr Aufenthalt bewegliche Zelte. In Hoch- asien und Amerika finden sich noch viele Nomaden. Dieje- nigen Hirtenvölker,welche in de» ausgedehnten Rnssi sch en und Schwedische» Besitzungen sich einzig von der Viehzucht ernähren, sind minder frei, haben enger abgesteckte Weide- plätze und müssen für den Schutz, welchen die Herrscher jener Länder ihnen «»gedeihen lassen, einen jährlichen Tri- but zahlen, welcher in Häuten, Pclzwerk oder Federn besteht. Sie werden dadurch allmählig an feste. Wohnsitze gewohnt und lernen »ach und nach das Feld bebauen und de» Ackerbau schätzen; 3. (icfittctc, cnltivirte oder gebildete Völker sind An- säßige, welche sich theils durch Ackerbau, Wein- und Obst- Cnltnr von ihrem Eigenthum, theils von Viehzucht, Fischerei, Schifffahrt, Handel, Handwerken, Künsten ernähren, in festen Wohnsitzen : Weilern, Dörfern, Flecken, Städten beisammen leben, auch Wiffenschaften treiben und durch feststehende Verfassungen in größer» und kleinen Vereinen verbunden sind. Sobald der Mensch den Ackerbau ergreift, ändert sich Alles. Den Acker, welche» er ini Schweiße seines Angesichtes baut, begrenzt und umhegt er als den seinigen; was er säet, will er auch ärnten. Der Begriff von Mein und Dein,' welcher Jägervölkern, denen unab- sehbare Waldungen, Fischern, denen das weite Meer oder große Flüsse zu Gebote stehen, fast unbekannt ist, dieser Begriff von Eigenthum tritt also bei den Ackerbauenden stark hervor, so wie bei den unzähligen Gewerbtveiben- den, welche sich unter ansäßigen Völkern entwickeln und emporarbeiten'. Durch das erworbene, gewonnene oder er- sparte Eigenthum werden die Menschen genöthigt, sich näher zusammen zu halten, und sich zu gegenseitiger Hnlf- teistung gegen gewaltsame Eingriffe fremder Personen, wilder Thiere rc. zu verpflichten. Sie bilden gesellschaftliche Verbindungen, kleine und größere Staaten, an deren Spitze, nach dem Vorbilde des Familienvaters, Oberhäupter, Rich- ter, Fürsten, Könige stehe», die daö Ganze leite», über-

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 219

1846 - Aachen : Benrath
— 219 Nordsee, finden sich aber anch in der Ostsee und in den nord- asiatischen und nordamerikanischen Knstenmeeren. Zur Laichzeit verlassen sie die Tiefe des Meeres, nähern sich dem Lande und drängen sich in unberechenbarer Menge an die Küsten und bis in die Mündungen der Flüsse. Ein Weibchen legt an 68,656 Eier. Die alten Häringe verschwinden nach 2 bis 3 Tagen wieder und kurz darauf wimmeln die Küsten von unzähligen jungen Fischchen, die sich später auch in die Tiefen des Meeres zurückziehen. Lai- chende Schaaren erscheinen vom Anbeginn des Frühjahrs bis zum Spätherbst, aber in großer Menge erst Vom Juni an, weswegen auch die holländischen Häringsjäger vor dem 25. Juni und nach dem 25. Januar kein Netz auswerfen dürfen. Die Nahrung des Härings besteht aus kleinen Seethierchen; er selbst wird von un- zähligen Raubfischen, von Finnfischen, Delphinen, Möven und andern Vögeln verfolgt; seine Eier frißt vorzüglich die Lachsforelle und der Schnepel. Am meisten stellt ihm aber der Mensch nach, und jährlich geht eine sehr große Anzahl von Schiffen auf diesen Fang aus. Schon im Jahre 1667 waren mehr als 800,000 Leute aus Holland und Westfriesland damit beschäftigt. Eine holländische Flotte von 1200 Buysen (Fahrzeugen) bringt jährlich an 432 Millionen Häringe heim, und man kann annehmen, daß jetzt im Ganzen jährlich tausend Millionen gefangen werden. In den ersten 3 Wochen der Fangzeit werden die Häringe, als etwas Neues, eilig durch Jachten (Häringsjäger) nach den Häfen geschickt und von da als „neue holländische Häringe" durch die Posten aller- wärts hin verbreitet. Die Häringe sterben außer Wasser äußerst schnell, werden daher nur wenig frisch verspeist, sondern meist ein- gesalzen. Bücklinge (Bückinge) sind Häringe, welche 24 bis 48 Stunden in der Häringslake gelegen, dann in eigens dazu erbau- ten Oefen, deren jeder 12,000 Stück faßt, gedörrt und geräuchert worden sind. Der Lachs (Salm), ebenfalls ein Meerbewohner, kennt genau die großen, schnell fließenden Ströme. Er zieht sie allen übrigen vor, und keine Gefahr ist ihm zu groß, sie zu erreichen. Sobald das Eis es nur erlaubt, verläßt er seine Heimath, das Meer, und eilet mit der angestrengtesten Kraft, stroman unsere Flüsse hinauf, aus diesen wieder in die Nebenflüsse und selbst bis in die Bäche, um dort zu laichen. Tausende von Rogenern und Milchern

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 70

1846 - Aachen : Benrath
70 deutende Mündungsarme : Assel, Waal, Leeck, Vecht und alter Rhein. Letzterer, vor seinem Ausflüsse in's Meer längst schon gänzlich versandet, hat erst jüngst durch menschliche Nach- hülfe wieder einen geregelten Abfluß erhalten. Flußarme, welche in dem einen Jahrhundert die größten Kauffahrteischiffe iu's Meer führten, wurden durch allmälige Versandung für die Schifffahrt unbrauchbar, verloren ihre Bedeutung und geriethcn nebst den daran gelegenen Handelsstädten in Vergessenheit. Dieses Schicksal traf nicht blos die Rhein-, Weichsel- und Nilarme, son- dern sämmtliche große Ströme der Erde, welche mehrere Mün- dungen iu's Meer haben. Der Nil soll von seinen vielen Armen 7, der Sat-el-Arab (aus der Vereinigung des Euphrat und Tigris entstanden) 8, der Ganges von seinen 100 über 50 zum Meere senden, von welchen jedoch nur wenige für größere Schiffe fahrbar sind. Dadurch erweitert sich die Mündungsgegeud bedeutend; der äußerste rechte ist daun vom äußersten linken Mün- dungsarme oft 60, 100, ja 200 Stunden entfernt. 16. Die inselähnlichen Laudtheile zwischen den Mündungsarnien bilden zusammengenommen ein großes //, welches das Zeichen für den griechischen Buchstaben D (Delta) ist, weßhalb die Alteu das Mündungsland des Nil das Nil-Delta nannten, welcher Name von den spätern Geographen auf jede Mündungsgegeud übertragen wurde, die von mehreren Flußarmen durchzogen wird. Die denl Delta vorgelagerten, oft zahlreichen Sandbänke, welche Barren heißen, nehmen au Umfang und Mächtigkeit zu, erheben sich über das Niveau des Meeres und bilden dann die bewohn- baren, meist sehr fruchtbaren Ntündungsinseln. Auch diese werden nicht selten nach vielen Jahren und Jahrhunderten durch Versandung und Schlammausfüllung der sie vom Lande trennen- den ruhigern Meerestheile mit dem Deltaboden verbunden. Um Ravenna, ursprünglich aus einer Insel erbaut, welche einst einen berühmten Kriegshafen besaß, hat der Pofluß seit Kaiser Augustus Zeiten eine Landstrecke von Meilen-Breitc angeschwemmt und die Stadt vom Meere getrennt. Vor dem Nil-Delta lag zu Hvmer's Zeiten, etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt, die Insel Pharos eine Tagereise von der Küste; Seneca erwähnst dersel- den 1000 Jahre später als ganz nah am Ufer liegend und nun

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 83

1846 - Aachen : Benrath
83 Iaede - Busen ist seit 1016 nach und nach musgespült worden. Jni Jahre 1421 drangen die Springsiuthen in die Mündung der Maas und Waal, überflutheten 72 Dörfer und bildeten das sogenannte Biesbosch. Im 13. Jahrhundert wurden nach und nach mehrere Theile Frieslauds verschlungen, bis 1282 ein bedeutender Durchbruch erfolgte, der mehrere Städte zerstörte und den Zuyder-See bildete, welcher nachher noch bedeutend erweitert wurde. i f-uo 33. Sind Meerbusen sehr groß und allseitig von Land ein- geschlossen , daß die Verbindung mit dem Ocean nur schmal oder enge ist, so heißen sie Vinnen-Meere, Mittel-Meere. An Enropa's Küste sind die Ostsee, das Schwarze Meer und das Mittelländische solche Binnen-Meere. Haffe oder Strand- seen sind sehr kleine Binnen-Meere oder Busen, welche durch Inseln oder Landzungen vom offenen Meer theilwcise abgeschnittcu sind (Kurisches, Frisches, Stettiner Haff). Kleine, geschützte Buchten, die den Schiffern gute Ankerplätze bieten, Ruhe zur Ausbesserung der Fahrzeuge und Zeit zum Ab- und Aufladen gönnen, werden Rheden genannt. Häfen sind kleine abgeschlossene Buchten und Bayen bei Seestädten, oft durch Kunst hergestellt, welche durch Tiefe des Wassers sichern Grund, und eine solche Bildung des umgebenden Landes haben, daß das Ein- dringen des Windes und der hohen Wellen des Meeres verhindert wird. Hier suchen Seeleute zu jeder Jahreszeit Schutz bei heftigen Stürmen und widrigen Winden. 36. Zwei Inseln liegen manchmal einander so nahe, daß sie dem Schiffer eben noch eine Fahrstraße bieten; häufig ist dieser Durchgang jedoch bedeutend breiter, oft Stunden- und Meilen- weit. Derartige Durchgänge im Meere heißen Straßen, Pas, Kanäle, Meerengen, in der Ostsee Sunde (Oere-Sund, Cal mar-Sund, Feniern-Sund). Meerengen finden sich nicht bloß zwischen zwei genäherten Inseln, wie die Straße von Bonifacio, der Georgs-Kanal, der große Belt, son- dern auch zwischen einem Kontinente und einer Insel (Pas de Calais, Straße von Messina, der Sund und kleine Belt) und selbst zwischen zwei nahe liegenden Festländern können solche Durchgänge oder Wasserstraßen liegen. (Straße von

9. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 82

1846 - Aachen : Benrath
82 fehlende Viertel ausmachen, umspült. Die Vertiefung des Bodens, welche vom Meereswasser ausgefüllt ist, heißt das See- oder Meeresbecken und die Oberfläche des Wassers die Meeres- fläche (das Niveau des Meeres). Die Vertheilung des Meer- wassers auf der Erde ist nicht regelmäßig und gleichartig; die südliche Erdhälfte ist bei Weitem wasserreicher, als die Nord- hälfte; diese dagegen enthält das meiste Land. Mit Recht kann man das Meer die Mutter aller Gewässer, aller Quellen, Seen und Flüsse nennen. Seine Ausdünstungen steigen zu Wolken in den Dunstkreis und senken sich zu dichten Nebeln in den untern Luftraum und spenden den flachen Küsten- gegenden und unzähligen Meeres-Jnseln die befruchtende Feuchtig- keit. Winde tragen die höher schwebenden Wolken über die dürstenden Länder, welche sie mit fruchtbarem Regen tränken oder im Winter mit dem schützenden Schneekleide verschleiern. Regen- und Schnee- wasser füllen die Seen und Teiche, schwellen die Flüsse und ver- sorgen die Quellen mit unversiegbaren Wasservorräthen, welche Bäche, Flüsse und Ströme in tausendfachen Windungen und laby- rinthischen Verzweigungen aus den höhern und höchsten Berg- landschaften in die niedern Küstenländer verführen und dem Ocean wieder zurückgeben, woher sie gekommen, um dann den zurückge- legten Weg, ihre wundervolle Laufbahn, von Neuem zu beginnen. 34. Wie das Land an den Küsten durch Delta-Bildung, Sand- bänke , Barren, Korallenbauten und Muschelbänke gewinnt und immer weiter in's Meer hineingreift, so hat dieses an vielen Orten die niedrigen Küstentheile überschwemmt, unterwühlt, zernagt, verschlungen und deren Räume nun mit Wasser ausgefüllt. Solche in's Land hineinreichenden Meerestheile bezeichnet man mit dem Namen Buchten, Bayen, Busen, Golfe, Fiorde, Haffe. An den Küsten der Nordsee sind es der Dollart, der Jaede- Busen und Zuyder-See (sprich : Seuder-See), welche sich in den letzten 4 Jahrhunderten bedeutend vergrößert haben und noch nicht vor gar langer Zeit entstanden sind. Vom Dollart weiß man, daß er zur Römerzeit (Christi Geburt) nicht vorhanden war. Die nach und nach vom 13. bis 16. Jahrhundert verschlungene Strecke enthielt außer der Stadt Forum noch 50 Märkte, Dörfer und Klöster, die reichsten und schönsten in Fri es land. Der

10. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 15

1917 - Aachen : Jacobi
15 Draht 2c. (in Aachen-Rothe Erde, Stolberg, Eschweiler, Düren); Schermesser zum Gebrauch bei der Tuchfabrikation (in Aach.'n); Stecke und Nähnadeln (in Aachen, Düren, Würselen); Wollengewebe (in Aachen, Eupen, Montjoie und Cornelimünster); Seidengejpinste (in Heinsberg und Geilenkirchen); Teppiche (in Düren); Papier (in Düren, Jülich, Malmedy und Heinsberg); Lederartikel (in Malmedy)'; Zigarren (in Aachen. Würselen und Eupen); chemische Fabrikate (in Stolberg und Würselen); Spiegel (in Stolberg und Herzogenrath); Korbwaren (in Hilfarth, Brachelen, Prummern und Heinsberg); Zucker (in Düren und Jülich); Strohhüte (in Weismes), Der Regierungsbezirk Aachen ist zwar ein kleiner, aber äußerst mannigfaltiger, vielseitiger Jndustriebezirk. Über die Hälfte der Bevölkerung des Aachener Bezirks lebt von der Industrie, etwa ein Viertel von der Landwirtschaft. Schriftl. Aufg.: An welchen Produkten ist der Regierungsbezirk Aachen reich? Was gewinnen wir hauptsächlich aus dem Mineralreich? Was liefert das Pflanzenreich? Welche Tiere sind im ganzen Bezirk vorhanden? Nenne einige Kunsterzeugnisse des Bezirks! V!. Handelsgegenstände und Handelsplätze. Die Produkte eines Landes, die man nicht alle an Ort und Stelle ver- braucht, werden nach auswärts verkauft. Durch den Handel kommen sie von einem Ort zum andern; sie werden ausgeführt (Export). Die bedeutendsten Ausfuhrartikel unseres Regierungsbezirks sind: Steinkohlen, Kalk, Sand- stein, Zink, Eisen und Blei; Getreide (namentlich Weizen), ferner Tonwaren, Korbweidengeflechte, Zigarren, Steck- und Nähnadeln, Tuche und Kaschmir- fabrikate. Manche Produkte, die unser Bezirk nicht liefert, müssen aus anderen Orten bezogen werden (Import). Solche Einfuhrartikel für unfern Bezirk sind: Salz, Kolonialwaren (Kaffee, Zucker, Gewürze), Petroleum, Käse, (Holländischer, Schweizer), Seefische, Südfrüchte, Wein, Bayrisches, Dortmunder und Pilsener Bier; Seide, Wolle; Luxusgegenstände. — In jedem größeren Orte gibt es einen oder mehrere Plätze, auf denen einzelne Produkte an bestimmten Wochen- oder Jahrestagen zum Verkauf ausgeboten werden. Diese Plätze heißen Märkte (Gemüse-, Butter-, Frucht-, Hühner-, Fisch-, Vieh-, Pferde-, Krammarkt). Ein Markt, der längere Zeit dauert, heißt Messe. Die Messen von Düren und von Cornelimünster dauern je 8 Tage. — Zur Erleichterung des Handels sind auch die Börsen da, Versammlungen, zu welchen die Groß- kaufleute, Makler und Bankherren kommen, um durch Angebot und Nachfrage
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