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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 219

1846 - Aachen : Benrath
— 219 Nordsee, finden sich aber anch in der Ostsee und in den nord- asiatischen und nordamerikanischen Knstenmeeren. Zur Laichzeit verlassen sie die Tiefe des Meeres, nähern sich dem Lande und drängen sich in unberechenbarer Menge an die Küsten und bis in die Mündungen der Flüsse. Ein Weibchen legt an 68,656 Eier. Die alten Häringe verschwinden nach 2 bis 3 Tagen wieder und kurz darauf wimmeln die Küsten von unzähligen jungen Fischchen, die sich später auch in die Tiefen des Meeres zurückziehen. Lai- chende Schaaren erscheinen vom Anbeginn des Frühjahrs bis zum Spätherbst, aber in großer Menge erst Vom Juni an, weswegen auch die holländischen Häringsjäger vor dem 25. Juni und nach dem 25. Januar kein Netz auswerfen dürfen. Die Nahrung des Härings besteht aus kleinen Seethierchen; er selbst wird von un- zähligen Raubfischen, von Finnfischen, Delphinen, Möven und andern Vögeln verfolgt; seine Eier frißt vorzüglich die Lachsforelle und der Schnepel. Am meisten stellt ihm aber der Mensch nach, und jährlich geht eine sehr große Anzahl von Schiffen auf diesen Fang aus. Schon im Jahre 1667 waren mehr als 800,000 Leute aus Holland und Westfriesland damit beschäftigt. Eine holländische Flotte von 1200 Buysen (Fahrzeugen) bringt jährlich an 432 Millionen Häringe heim, und man kann annehmen, daß jetzt im Ganzen jährlich tausend Millionen gefangen werden. In den ersten 3 Wochen der Fangzeit werden die Häringe, als etwas Neues, eilig durch Jachten (Häringsjäger) nach den Häfen geschickt und von da als „neue holländische Häringe" durch die Posten aller- wärts hin verbreitet. Die Häringe sterben außer Wasser äußerst schnell, werden daher nur wenig frisch verspeist, sondern meist ein- gesalzen. Bücklinge (Bückinge) sind Häringe, welche 24 bis 48 Stunden in der Häringslake gelegen, dann in eigens dazu erbau- ten Oefen, deren jeder 12,000 Stück faßt, gedörrt und geräuchert worden sind. Der Lachs (Salm), ebenfalls ein Meerbewohner, kennt genau die großen, schnell fließenden Ströme. Er zieht sie allen übrigen vor, und keine Gefahr ist ihm zu groß, sie zu erreichen. Sobald das Eis es nur erlaubt, verläßt er seine Heimath, das Meer, und eilet mit der angestrengtesten Kraft, stroman unsere Flüsse hinauf, aus diesen wieder in die Nebenflüsse und selbst bis in die Bäche, um dort zu laichen. Tausende von Rogenern und Milchern

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 70

1846 - Aachen : Benrath
70 deutende Mündungsarme : Assel, Waal, Leeck, Vecht und alter Rhein. Letzterer, vor seinem Ausflüsse in's Meer längst schon gänzlich versandet, hat erst jüngst durch menschliche Nach- hülfe wieder einen geregelten Abfluß erhalten. Flußarme, welche in dem einen Jahrhundert die größten Kauffahrteischiffe iu's Meer führten, wurden durch allmälige Versandung für die Schifffahrt unbrauchbar, verloren ihre Bedeutung und geriethcn nebst den daran gelegenen Handelsstädten in Vergessenheit. Dieses Schicksal traf nicht blos die Rhein-, Weichsel- und Nilarme, son- dern sämmtliche große Ströme der Erde, welche mehrere Mün- dungen iu's Meer haben. Der Nil soll von seinen vielen Armen 7, der Sat-el-Arab (aus der Vereinigung des Euphrat und Tigris entstanden) 8, der Ganges von seinen 100 über 50 zum Meere senden, von welchen jedoch nur wenige für größere Schiffe fahrbar sind. Dadurch erweitert sich die Mündungsgegeud bedeutend; der äußerste rechte ist daun vom äußersten linken Mün- dungsarme oft 60, 100, ja 200 Stunden entfernt. 16. Die inselähnlichen Laudtheile zwischen den Mündungsarnien bilden zusammengenommen ein großes //, welches das Zeichen für den griechischen Buchstaben D (Delta) ist, weßhalb die Alteu das Mündungsland des Nil das Nil-Delta nannten, welcher Name von den spätern Geographen auf jede Mündungsgegeud übertragen wurde, die von mehreren Flußarmen durchzogen wird. Die denl Delta vorgelagerten, oft zahlreichen Sandbänke, welche Barren heißen, nehmen au Umfang und Mächtigkeit zu, erheben sich über das Niveau des Meeres und bilden dann die bewohn- baren, meist sehr fruchtbaren Ntündungsinseln. Auch diese werden nicht selten nach vielen Jahren und Jahrhunderten durch Versandung und Schlammausfüllung der sie vom Lande trennen- den ruhigern Meerestheile mit dem Deltaboden verbunden. Um Ravenna, ursprünglich aus einer Insel erbaut, welche einst einen berühmten Kriegshafen besaß, hat der Pofluß seit Kaiser Augustus Zeiten eine Landstrecke von Meilen-Breitc angeschwemmt und die Stadt vom Meere getrennt. Vor dem Nil-Delta lag zu Hvmer's Zeiten, etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt, die Insel Pharos eine Tagereise von der Küste; Seneca erwähnst dersel- den 1000 Jahre später als ganz nah am Ufer liegend und nun

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 83

1846 - Aachen : Benrath
83 Iaede - Busen ist seit 1016 nach und nach musgespült worden. Jni Jahre 1421 drangen die Springsiuthen in die Mündung der Maas und Waal, überflutheten 72 Dörfer und bildeten das sogenannte Biesbosch. Im 13. Jahrhundert wurden nach und nach mehrere Theile Frieslauds verschlungen, bis 1282 ein bedeutender Durchbruch erfolgte, der mehrere Städte zerstörte und den Zuyder-See bildete, welcher nachher noch bedeutend erweitert wurde. i f-uo 33. Sind Meerbusen sehr groß und allseitig von Land ein- geschlossen , daß die Verbindung mit dem Ocean nur schmal oder enge ist, so heißen sie Vinnen-Meere, Mittel-Meere. An Enropa's Küste sind die Ostsee, das Schwarze Meer und das Mittelländische solche Binnen-Meere. Haffe oder Strand- seen sind sehr kleine Binnen-Meere oder Busen, welche durch Inseln oder Landzungen vom offenen Meer theilwcise abgeschnittcu sind (Kurisches, Frisches, Stettiner Haff). Kleine, geschützte Buchten, die den Schiffern gute Ankerplätze bieten, Ruhe zur Ausbesserung der Fahrzeuge und Zeit zum Ab- und Aufladen gönnen, werden Rheden genannt. Häfen sind kleine abgeschlossene Buchten und Bayen bei Seestädten, oft durch Kunst hergestellt, welche durch Tiefe des Wassers sichern Grund, und eine solche Bildung des umgebenden Landes haben, daß das Ein- dringen des Windes und der hohen Wellen des Meeres verhindert wird. Hier suchen Seeleute zu jeder Jahreszeit Schutz bei heftigen Stürmen und widrigen Winden. 36. Zwei Inseln liegen manchmal einander so nahe, daß sie dem Schiffer eben noch eine Fahrstraße bieten; häufig ist dieser Durchgang jedoch bedeutend breiter, oft Stunden- und Meilen- weit. Derartige Durchgänge im Meere heißen Straßen, Pas, Kanäle, Meerengen, in der Ostsee Sunde (Oere-Sund, Cal mar-Sund, Feniern-Sund). Meerengen finden sich nicht bloß zwischen zwei genäherten Inseln, wie die Straße von Bonifacio, der Georgs-Kanal, der große Belt, son- dern auch zwischen einem Kontinente und einer Insel (Pas de Calais, Straße von Messina, der Sund und kleine Belt) und selbst zwischen zwei nahe liegenden Festländern können solche Durchgänge oder Wasserstraßen liegen. (Straße von

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 82

1846 - Aachen : Benrath
82 fehlende Viertel ausmachen, umspült. Die Vertiefung des Bodens, welche vom Meereswasser ausgefüllt ist, heißt das See- oder Meeresbecken und die Oberfläche des Wassers die Meeres- fläche (das Niveau des Meeres). Die Vertheilung des Meer- wassers auf der Erde ist nicht regelmäßig und gleichartig; die südliche Erdhälfte ist bei Weitem wasserreicher, als die Nord- hälfte; diese dagegen enthält das meiste Land. Mit Recht kann man das Meer die Mutter aller Gewässer, aller Quellen, Seen und Flüsse nennen. Seine Ausdünstungen steigen zu Wolken in den Dunstkreis und senken sich zu dichten Nebeln in den untern Luftraum und spenden den flachen Küsten- gegenden und unzähligen Meeres-Jnseln die befruchtende Feuchtig- keit. Winde tragen die höher schwebenden Wolken über die dürstenden Länder, welche sie mit fruchtbarem Regen tränken oder im Winter mit dem schützenden Schneekleide verschleiern. Regen- und Schnee- wasser füllen die Seen und Teiche, schwellen die Flüsse und ver- sorgen die Quellen mit unversiegbaren Wasservorräthen, welche Bäche, Flüsse und Ströme in tausendfachen Windungen und laby- rinthischen Verzweigungen aus den höhern und höchsten Berg- landschaften in die niedern Küstenländer verführen und dem Ocean wieder zurückgeben, woher sie gekommen, um dann den zurückge- legten Weg, ihre wundervolle Laufbahn, von Neuem zu beginnen. 34. Wie das Land an den Küsten durch Delta-Bildung, Sand- bänke , Barren, Korallenbauten und Muschelbänke gewinnt und immer weiter in's Meer hineingreift, so hat dieses an vielen Orten die niedrigen Küstentheile überschwemmt, unterwühlt, zernagt, verschlungen und deren Räume nun mit Wasser ausgefüllt. Solche in's Land hineinreichenden Meerestheile bezeichnet man mit dem Namen Buchten, Bayen, Busen, Golfe, Fiorde, Haffe. An den Küsten der Nordsee sind es der Dollart, der Jaede- Busen und Zuyder-See (sprich : Seuder-See), welche sich in den letzten 4 Jahrhunderten bedeutend vergrößert haben und noch nicht vor gar langer Zeit entstanden sind. Vom Dollart weiß man, daß er zur Römerzeit (Christi Geburt) nicht vorhanden war. Die nach und nach vom 13. bis 16. Jahrhundert verschlungene Strecke enthielt außer der Stadt Forum noch 50 Märkte, Dörfer und Klöster, die reichsten und schönsten in Fri es land. Der

5. Die neuere Zeit - S. 107

1872 - Paderborn : Schöningh
- 107 — Vertrieb gewisser Waaren ausschliesslich gestattet wurde, bedeutend gehemmt. Die Handelswege und Verkehrsstrassen wurden verbessert, und durch Anlage von Canälen, unter denen der von Languedoc oder der Canal du midi der bedeutendste ist, wurde die Verbindung zu Wasser befördert. Der Handel mit überseeischen Ländern wurde durch Anlage von Colonien und durch Handelsverträge gehoben. Der Ackerbau erfreute sich nicht in gleichem Masse der Fürsorge des Ministers; daher fühlten die Landbewohner den Druck der kostspieligen Regierung mehr als die gewerbtreibenden Städte. b) Das Kriegswesen erhielt durch den Kriegsminister Louvois einen neuen Aufschwung. Dieser verbesserte die Bewaffnung durch Einführung des Bajonnets, hob das Ansehn des bisher wenig geachteten Soldatenstandes und führte eine strenge Kriegszucht ein. Das Heer belief sich auf eine Friedensstärke von 100,000 und eine Kriegsstärke von 300,000 Mann und war damals schon der Zahl nach bei weitem das stärkste in Europa. Der Ingenieur Vauban sicherte das Land namentlich an der Nordostseite durch eine doppelte Reihe vortrefflicher Festungen. Tüchtige Feldherrn, wie Conde, Turenne, Luxembourg, Catinat, Vendome, Villars standen an der Spitze der Heere. c) Literatur und Kunst. Nach dem Beispiele Ri-chelieus, des Gründers der französischen Academie, legte der König mehre Academien an. Die Academie des inscrip-tions et des lettres beschäftigte sich mit der Alterthumskunde und Philologie, die Academie des sciences mit der Mathematik und den Naturwissenschaften, die Academie des beaux arts mit den schönen Künsten. Daneben gab es noch eine Academie der Malerei und der Baukunst. Die französische Literatur erlebte unter ihm ihr goldenes Zeitalter. Unter den Dichtem glänzte Moliere (f 1673) als Lustspieldichter, Corneille (t 1685) und Racine (f 1699) als Tragiker. Jean de Lafontaine wurde als Fabeldichter, Boileau als Satiriker und Kunstrichter berühmt. Als Kanzelredner ragten Bossuet, Massillon und Fenelon, der Verfasser der Abenteuer des Telemach, hervor. Die Baukunst erhielt, obwohl Ludwig grosse Summen auf den Ausbau seines glänzenden Lustschlosses zu Versailles und die Verschönerung der Tuilerien und des

6. Die neuere Zeit - S. 109

1872 - Paderborn : Schöningh
— 109 — Gleichgewichts besorgt, gegen die französische Vergrösserungs-sucht in die Schranken getreten wären. Schon beim Tode Ferdinand Iii. (1657) hatte sich Ludwig bemüht die Wahl seines Sohnes zum Nachfolger zu hintertreiben; ja er dachte sogar selbst daran die Kaiserkrone zu erwerben und liess es zu diesem Zwecke an Geld und Versprechungen nicht fehlen. Indess die Kurfürsten wählten, insbesondere auf den Rath Friedrich Wilhelms von Brandenburg nach einjährigem Zwischenreich Ferdinands Sohn Leopold I. (1658—1705) zum Kaiser. Jedoch gelang es Mazarin mehrere Fürsten des westlichen Deutschlands zu einem Rheinbünde zu vereinigen, 1658. Während so des Kaisers Einfluss im Westen des Reiches gelähmt wurde, drohten im Osten die Türken, welche durch Ludwig beständig zum Kriege angereizt wurden. Die Kriege und Unternehmungen, durch welche Ludwig Xiv. sein Reich zu vergrößern und seine Macht nach aussenhin zu verstärken suchte, sind: 1. Der Devolutionskrieg, 1667—1668, beendet durch den Frieden zu Aachen. 2. Der holländische Krieg, beendet durch die Friedensschlüsse zu Nym wegen, 1678 und St. Germain, 1679. 3. Die Reunionen, 1684, eigentlich kein Krieg, sondern ein Länderraub im Frieden, beendet durch den Waffenstillstand zu Regensburg, 1684. 4. Der Pfalz-Orleanssche Krieg, 1688—1697, beendet durch den Ryswicker Frieden. 5. Der spanische Erbfolgekrieg, 1701—1714, beendet durch die Friedensschlüsse zu Utrecht, Rastatt und Baden. 1. Devolutionskrieg oder der erste Raubkrieg, 1667—1668. §. 25. Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien machte Ludwig auf einen Theil der spanischen Niederlande (Brabant) Anspruch, obwohl seine Gemahlin Maria Theresia vor ihrer Heirath auf alle Theile der spanischen Monarchie Verzicht geleistet hatte. Er stützte sich dabei auf das in einem Theile der Niederlande, allerdings nur in privatrechtlicher Beziehung, geltende Devolutionsrecht, wonach den Kindern erster Ehe das während derselben Erworbene ausschliesslich zufiel. Da der spanische König Karl Ii., welcher aus der zweiten Ehe Philipps Iv. stammte, natürlich diese

7. Die neuere Zeit - S. 338

1872 - Paderborn : Schöningh
— 338 — Welt. Der von Gauss 1833 erfundene, von dem Amerikaner Morse 1844 verbesserte elektro-magnetische Telegraph trägt das Wort fast mit Gedankenschnelle selbst durch die Tiefen des Meeres von einem Ende der Erde zum andern. Grossartige Weltausstellungen zu London (1851) und zu Paris (1867) zeigten der erstaunten Menschheit die riesigen Fortschritte der Gewerbthätigkeit. Der von dem französischen Consul von Lesseps 1869 angelegte Canal von Suez und die Bahn über den Mont Cenis sind Schöpfungen, welche alle Wunderwerke der Vorzeit tief in Schatten stellen. 1

8. Das Mittelalter - S. 14

1881 - Paderborn : Schöningh
— 14 — Ganzen mit geschlossenem Gerichts- und Heerwesen bildete einen Gau, welcher in Unterabteilungen, Hunderte, zerfiel. An der Spitze des Gaues standen Vorsteher (principes). Die Verwaltung und Regierung desselben geschah grösstenteils durch die Gauversammlung (thing), welche bei Neu- oder Vollmond berufen wurde. Ausser diesen echten oder ungebotenen Versammlungen gab es noch ausserordentliche oder gebotene. Die Leitung der Gauversammlungen übernahmen die Priester; sie geboten Schweigen, wenn ein Redner auftrat, sie konnten auch die Versammlung auflösen. Als Sprecher konnte jeder auftreten, welcher durch Alter, Adel, Kriegsruhm oder Beredsamkeit in Ansehn stand. Die Annahme eines Vorschlags geschah durch Zusammenschlagen der Waffen, die Ablehnung durch Gemurr. Die Versammlung entschied über Gesetzvorlagen, über Krieg und Frieden, sowie über die Wahl der Heerführer, Gauvorsteher (Gaugrafen) und Richter. Kriege der Römer gegen die Germanen. § 9. 1. Die Kriege der Römer gegen die Teutonen und Cimbern s. Bd. I, 8. 329, die Feldzüge des Cäsar gegen die Germanen Bd. I, S. 364. 2. Die Feldzüge des Drusus 12-9 v. Chr. Nachdem die Stiefsöhne des Augustus Drusus und Tiberius im Jahre 15 die Rhätier, Vindelicier und Noriker unterworfen hatten, begann Drusus seine Feldzüge im eigentlichen Deutschland. Ehe er vom Rhein aus in das Innere des unwegsamen Landes einzudringen versuchte, liess er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt ein Meerbusen, die Zuydersee) bauen, um so der gefährlichen Schiffahrt um die holländische Küste überhoben zu sein. Dann segelte er auf seinem 1. Feldzuge durch die Nordsee und griff die Völker an der oberen Ems und der unteren Weser, die Brukterer und Chauken an. Auf dem 2. und 3. Feldzuge drang er zu Lande in das Gebiet der Cherusker vor.x) 1. Zug. Der erste Feldzug war gegen die Völker an der Ems und der unteren Weser gerichtet. Er besiegte zuerst die Usipeter und Sigambrer, um sie vom Rheinüb er gange abzuhalten, fuhr dann mit der Flotte durch die l) Dederich, die Feldzüge des Drusus u. Tiberius in das nordwestl. Germanien. 1869. — Watterich, Die Germanen des Rheins 1872. — Hertzberg, Die Feldzüge der Römer in Deutschland unter den Kaisern Augustus und Tiberius. 1872. *

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 10

1913 - Paderborn : Schöningh
10 Geschichte der Germanen im Altertum. (Segner besiegt und entging der allgemeinen Vernichtung durch die Flucht der den Rhein. Seitdem mar der Rhein die Grenze zwischen dem rmischen Reiche, dem nun auch Gallien angehrte, und den (Sermanen. Um diese von weiteren Einfllen in das linksrheinische Gebiet abzuschrecken, berschritt Csar mit einem Heere zweimal (55 und 53) in der (Segend von Coblenz den Strom, kehrte aber, da die feindlichen Germanenstmme einem Kampf auswichen, bald Wieder auf das rmische Ufer zurck. b) Die Rmerherrschaft zwischen Rhein und Elbe. Neue Einflle rechtsrheinischer Germanen in Gallien veranlagten unter dem Kaiser Augustus (30 v. Chr. 14 n. Chr.) eine starke Befestigung der Rheinlinie. Dessen Stiefsohn Drusus baute etwa fnfzig Kastelle am linken Rheinufer, von denen Straburg (Argentoratum), Mainz (Mogontiacum) und Xanten (castra vetera. auerdem Coblenz, Cln, Neu) am wichtigsten waren. Die lange Festungskette wurde von einem stehen-den Heere von 8 Legionen (80000 Mann) geschtzt, und zur Ver-waltung dieser Militrgrenze wurde das Gebiet am linken Rheinufer in die beiden Provinzen Ober- und Untergermanien eingeteilt. Augustus versuchte aber auch die rmischen Grenzen gegen die Germanen vorzuschieben. Seine Stiefshne Tiberius und Drusus unterwarfen die Vlkerschaften sdlich der oberen und mittleren Donau, so da auch an diesem (~ kom Germanen und Rmerreich aneinander grenzten. Drusus wandte sich dann der Eroberung des rechtsrheinischen Germanien zu (12 9 v. Chr.). Er benutzte auch den Seeweg zum Angriffe auf die Germanen. Um dabei die gefhrliche Schiffahrt durch das Rheindelta um die hollndische Kste zu vermeiden, lie er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt Zuidersee) bauen. Auf diesem Wege segelte er bei seinem ersten Zuge in die Nordsee, unterwarf die Bataver und Friesen und verwstete das Land der Stmme an der unteren Ems und Weser. Die nchsten Feldzge unternahm er zu Lande und legte auf ihnen auch bereits feste Heerstraen und Kastelle im feindlichen Gebiete an, so das Kastell Aliso an der Lippe. Auf seinem letzten Feld-

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 174

1907 - Paderborn : Schöningh
174 Koser: Die Handelspolitik Friedrichs des Groen. Swinehafen durch Baggerung eine Wassertiefe bis zu zwlf Fu zu geben. Das hat sich nicht erreichen lassen, die Vermittlung der Leichter war auch hier nicht zu umgehen; genug, wenn im Frhjahr 1747 nach Vollendung der Wasserbauten die Swine so weit schiffbar wurde, da sie den Seeverkehr Stettins von der Peene abzulenken vermochte. Zollermigungen halfen nach. An dem neuen Hafen entstand eine neue Stadt: Swinemnde. Die Wolgaster und Stralsunder schrien der den unerhrten Eingriff in den Besitzstand des schwedisch-pommerschen Handels. Wie an der Seekste mit der ffnung der Swine die letzten Reste der handelspolitischen Abhngigkeit von Schweden getilgt wurden, so beseitigte der Dresdener Friede den letzten fremdherrlichen Binnenzoll an den Gestaden der Oder, den Frsteuberger Zoll, den der schsische Hos bisher an der kurzen lausitzischen Uferstrecke erhoben hatte. Nun waren auch die Tage der stdtischen Stapelgerechtigkeiten gezhlt. Die Freilassung des Stroms, die dem unbequemen Nachbarn nach einer siegreichen Schlacht und der Einnahme seiner Hauptstadt abgezwungen worden war, sie durfte von den Stdten des eigenen Landes fglich nicht lnger geweigert werden. Frankfurts Umlade-anfpruch erhielt einen neuen schweren Sto, als der Finowkanal den Stettiner Oderkhnen, die bisher nur der Frankfurt und durch den Friedrich-Wilhelms-Graben nach Berlin gelangen konnten, den um neunzehn Meilen krzeren Weg der Eberswalde, Oranienburg und Spandau erffnete. Eine knigliche Verordnung von 1751 fhrte im folgenden Jahre zu einem Ausgleich zwischen Stettin, Frankfurt, Breslau, Berlin und Magdeburg, der den zweihundert-jhrigen Stapelkrieg friedlich beendete; nur fr den Leinsamen behielt sich Frankfurt sein Niederlagsrecht noch vor. Auch im Warthehandel wurden die durch eine eiferschtige Kirchtumspolitik ehedem geschaffenen Hindernisse jetzt beseitigt. Den Wettbewerb mit der Elbschiffahrt und den Verkehr auf der Oder erschwerte noch die unverhltnismige Hhe der Zlle. Gegen die Herabsetzung strubte sich die Akziseverwaltung aus Furcht vor einer Minderung ihrer Einnahmen. Der Stettinische Steuerrat Vanselow hat sich das Ver-dienst erworben, diese Bedenken aus dem Wege zu rumen. Eindringlich legte er dem Könige Ende 1752 dar, da kein anderes Mittel vorhanden sei. einen richtigen Grohandel auf der Oder emporzubringen, als die Gleich-stelluug der Oder- und der Elbzlle; den fiskalischen Engherzigkeiten der pommerfchen Steuerverwaltung hielt er die Mahnung entgegen, da man in Handelssachen nicht aus einen Ort und eine Kasse Reflexion machen drfe, sondern ins Groe rechnen msse". Noch vor Jahresschlu verfgte der König, durch den einsichtigen Beamten berzeugt, da das General-Direktorium im Verein mit dem schlesifchen Minister und den Prsidenten
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