der Israeliten,
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ihre drei großen jährlichen Feste, da9 Passah im
Nisan (April) beim Anfänge der Aerndte, das
Aerndtefest (Pfingsten) sieben Wochen nach dem
Passah, am Schlüsse derselben, und das Laub-
hütten - Fest zur Zeit der Obst- und Weinlese,
im October, gottesdienstliche Handlungen, doch-
nicht unbegleitet von einer öffentlichen wohl
geordneten Freude. — Nach dem Gesetze soll-
ten alle Israeliten Ackerbauer sein ; auch waren
nur wenige Nomaden. Jedes andere Gewerbe,
besonders der Handel, war ausgeschlossen, da-
mit die Israeliten, an ihr Grundeigenthum ge-
fesselt, keine Veränderung wünschen, und un-
vermischt mit andern Nationen bleiben mögten.
Diese Gesetze beförderten den später übertrie-
benen Hafs gegen Fremde: denn 5 Mos. 10, v.
18. 19» heifst es noch: ,,Jehovah hat die Fremd-
linge lieb; also sollt ihr auch die Fremdlinge
lieben.“ — Die Israeliten waren, ohne Unter-
schied der Stände, einander gleich. Nur ein
Stamm, der Stamm Levi, der zwar kein Grund-
eigenthum hatte, sondern durch alle Stämme
veitheilt, einzelne Städte und den Zehnten des
Gewinnes erhielt, bildete gleichsam einen ge-
lehrten Adel: aus ihm wuraen die Priester, die
Richter, die Schreiber, die Polizeiaufseher er-
wählt; sie handelten im Namen des Jehovah, und
das Oberhaupt derselben , der Hohepriester, hatte
unmittelbaren Umgang mit dem Jehovah, und
war Stellvertreter des eigentlichen Oberhauptes
der Nation. Selbst die Könige waren ihm unter-
geordnet, oder, wie es in der Sprache der Prie-
ster heifst, standen unter dem Gesetze Jehovah’s.
Indefs mufste doch jede neue Anordnung erst
einer Versammlung von Volks - Repräsentanten
vorgelegt werden; und die besondern Angele-
genheiten jedes einzelnen Stammes wurden von
den Stamm- und Familien - Aeltesten besorgt.
Denn Stamm - Verfassung blieb; die einzelnen
gesonderten Stämme verband der gemeinschaftli-
che Jehovah-Dienst zu einem verbündeten Staate.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
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daß Karl sich zurückziehen mußte. Doch mit verstärktem Heere durch-
zog er von 783 bis 785 das Land der Sachsen und gewann sie durch
Drohungen und Güte so, daß endlich der furchtbarste ihrer Anführer
ihr Herzog*) Wittekind freiwillig fick ergab. Er trauete dem Worte
des deutschen Mannes, und Karl nahm ihn edel und offen auf. Witte-
kind ward Christ. — Dem Beispiele Wittekinds folgten viele der übri-
gen Sachsen und ließen sich laufen, 786.
Nachdem Karl hier Ruhe gewonnen hatte; zog er aus, andere
Theile seines Reiches zu sichern. Er beruhigte Italien 787,^ schickte
den treulosen Herzog von Baiern ins Kloster 788, machte 789 die
Milzen in der Mark Brandenburg unterwürfig und drängte die Nach-
kommen der alten Hunnen in Ungarn, die Avaren, die in Deutschland
oft einfielen, 791 und 792 bis nach Belgrad zurück. Und er hätte sie
noch weiter von Deutschlands Gränzen entfernt, wenn nicht neue Em-
pörungen unter den Sachsen ausgebrochen wären, die ihn zu neuen
Zügen gegen dies halsstarrige Volk nöthigten, 794—798. Der Grund
dieser neuen Empörung waren die freilich drückenden Kriegszüge, auf
welchen Karl seine Unterthanen so weit fort von ihrer Heimath ihm
zu folgen zwang.
Während dieses sächsischen Krieges waren Unruhen in Italien ent-
standen, und der Pabst Leo 1 Li. war bei einem öffentlichen Aufzuge in
Rom von seinen Gegnern aus der Reihe herausgerissen und beinahe
ermordet worden. Der Vorfall ward an Karln berichtet, und dieser
befahl, den Pabst unter den größten Ehrenbezeugungen zu ihm nach
Sachsen zu führen. Leo kam 799 mit einem glänzenden Gefolge nach
Paderborn, ward von dem Könige mit der größten Ehrerbietung em-
pfangen und von dem Volke, das sich ihn zu sehen drängte, wie ein
Gott angestaunt. Karl versprach ihm Genugthuung, entsandte ihn
800 mit einer zahlreichen Begleitung, und im Herbste folgte er selbst
und hielt in Rom strenges Gericht über die Empörer. Doch ward
dieser Aufenthalt Karls in Rom durch eine andere Begebenheit noch
merkwürdiger.
Den ersten Weihnachtstag ward in der berühmten prächtigen Pe-
terskirche gewöhnlich unter Begleitung einer herrlichen Musik ein aus-
gezeichnet feierlicher Gottesdienst gehalten. Römer und Franken drängten
sich in die große Kirche, die glänzende Feier anzusehen und des heiligen
Vaters segnende Stimme zu hören. Da trat auch Karl in die Kirche,
*) Herzog bedeutet Heerführer, Fürst, Forst, der Vorderste.
Graf, altdeutsch Grafe, Graue, hießen die königlichen Richter, von ihren
ehrwürdigen Greiseshäuptern. Die Grafschaften an der Gränze hießen Mark-
grafschaften, denn Marke bedeutet Gränze. Die Richter in den königlichen
Burgen und Palästen hießen Pfalzgrafen. Die mit diesen Aemtern ver-
bundenen Güter nannte man später Lehen. Der, welcher dieselben erhielt
(Lehnsmann), schwor dem, von welchem er sie bekam (Lehnsherr), Treue und
war verpflichtet, diesem im Kriege zu dienen. Diese Lehnsgüter wurden her-
nach erblich; ein Vasall ward mächtiger, machte sich unabhängig von seinem
Lehnsherrn: es blieben die Namen, aber ohne ihre alte Bedeutung, z. B.
das Markgrasthum Anspach, Pfalzbaiern u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Leo Leo Leo Karl Karl Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Italien Baiern Brandenburg Ungarn Deutschland Belgrad Deutschlands Sachsen Italien Rom Sachsen Paderborn Rom Karls Rom