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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 80

1893 - Altona : Uflacker
— 80 — hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge- Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht", von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt. In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt der Förster, der meistens zugleich Jäger ist. Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen- zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer Gebirgskette. 31. Von Blankenese nach Wedel. Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au, die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet. In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm. Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht. Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 41

1893 - Altona : Uflacker
— 41 — versandt werden sollen, werden bis zu dessen Abfahrt in dem Güterschuppen aufbewahrt, der hinter dem Hauptgebäude liegt. 13. Die Palmaille. Die schönste Straße unserer Stadt ist die Palmaille, die südliche Grenzstraße des Südwesterteils. Das Wort Palmaille bedeutet ein Ballspiel (Mailspiel) ähnlich dem Croquet, wie auch die lange, an beiden Seiten mit Bäumen besetzte Bahn zu solchem Spiel*). Zum Zweck eines solchen Ballspiels ließ einer der Schauenburger Grafen, Otto V., im Jahre 1638 die Pal- maille in einer Länge von etwa 640 in anlegen und mit 400 Bäumen in vier Reihen bepflanzen. Da der Graf schon im folgenden Jahre starb, so verfiel die Palmaille einstweilen und wurde auch später nicht zum Ballspiele her- gerichtet. Mit der Elbe in gleicher Richtung (von O. nach W.) sich erstreckend, gestattet die Palmaille an mehreren Stellen einen herrlichen Durchblick über dieselbe. An ihrem westlichen Ende erhebt sich das Krieger-Denkmal, welches von Altonaer Einwohnern zu Ehren des neunten (schleswig-holsteinischen) Armeecorps und zum Gedächtnis an dessen Thaten im deutsch- französischen Kriege errichtet und 1875 feierlich enthüllt worden ist. Das Denkmal ist eine hohe Säule, deren Spitze ein Adler krönt. An jeder Ecke ist ein deutscher Krieger dargestellt. Die zwanzig französischen Geschütze, welche teils am Denkmal angebracht, teils in dessen Nähe aufgestellt sind, hat Kaiser *) Es ist abzuleiten von dem italienischen palla = Ball oder Kugel und maglio = hölzerner Hammer oder Schlägel. „Palla a maglio" bedeutet also: Das Kugelsviel mit dem Hammer. Im Holländischen wurde daraus „Palmaille" oder „Palmalte". In Deutschland übernahm man dieses holländische „Palmaille". Das Wort hat also gar nichts mit dem französischen „maille" (d. h. Masche) thun, vielmehr wäre „Pallmail" die richtige Schreibweise. Vergl. Ehrenberg, Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft Iii, S. 66.

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 50

1893 - Altona : Uflacker
— 50 — Postamt an der Papenstraße, das Krankenhaus an der 2. Bornstraße und die Badeanstalt an der Sternstraße. Ottensen ist bedeutend reicher an Fabriken als die übrigen Stadtteile Altonas. Es finden sich hier bedeutende Tabaks- fabriken, Glashütten, Eisengießereien und viele andere Fabriken verschiedener Art. An beiden Seiten der Flottbeker Chaussee erfreuen das Auge schöne Villen und Gartenanlagen. An der Südseite liegt die von einem herrlichen Park umgebene Villa Heine, wo der Dichter Heinrich Heine oft zum Besuch weilte. Sie gehört jetzt einer Verwandten des Dichters, die in Paris wohnt. Von der in der Nähe befindlichen Rain- ville-Terrasse aus, die sich von der Flottbeker Chaussee gleich hinter der Klopstockstraße nach S. abzweigt, genießt man eine herrliche Fernsicht über den sog. Köhlbrand, einen Elb- arm, durch den die Schiffe von Altona nach Harburg fahren. Die Straße hat ihren Namen davon, daß sich früher in dieser Gegend ein sehr besuchtes Vergnügungslokal mit prachtvollen Gartenanlagen befand, dessen Besitzer Rainville hieß. Diese Anlagen sind vor Jahren durch einen Erdrutsch völlig zerstört worden. Wodurch wurde dieser wohl hervorgerufen? Schon in der großen Elbstraße haben wir beobachtet, daß von da aus der Boden nach N. zu immer mehr steigt. Diese Boden- erhebung zieht sich nach W. bis zur Rainville-Terrasse und darüber hinaus fort. Sie beginnt nicht weit vom Flusse; dort ist ihr Fuß. Die Fläche zwischen dem Fuß und den höchsten Punkten der Erhebung wird Abhang genannt. Er ist sehr steil, und eben daher konnte hier leicht ein Erd- rutsch stattfinden. Um eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern, hat man später eine starke Mauer aufgeführt. Nach N. hat die Höhe keinen Abhang, dort bleibt der Boden weithin überall ziemlich gleich hoch, er bildet eine Ebene. Da diese hoch liegt, nennt man sie eine Hochebene. Auf dieser Hochebene liegt Ottensen, wie auch der größte Teil der alten Stadt Altona. Eine bedeutend niedrigere Lage hat das Stück Land, das wir gerade vor uns in der Elbe sehen, und

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 52

1893 - Altona : Uflacker
— 52 — Weg, der einen tiefen Einschnitt in die Anhöhe bildet. Zu beiden Seiten steigt der Boden erheblich empor. Solche Ver- tiefungen heißen Thäler. Der tiefste Teil des Thales, in diesem Falle der Weg selbst, heißt Thalsohle, die auf- steigenden Seiten nennt man Thalwände. Die Thalwände des Heubergs liegen nahe beisammen und sind hoch und steil; ein solches Thal wird eine Schlucht genannt. Den Anblick eines breiteren Thals bietet uns der weiter westlich gelegene große Stadtpark. Bis in die Gegend dieses Parks reicht der Neumühlener Kai, die Fortsetzung des Kais an der Elb- straße. Wir sehen hier dieselben Hafeneinrichtnngen wie dort (Schuppen, Kräne). Von diesem Kai aus führt durch einen Tunnel eine Eisenbahnverbindung nach dem Hauptbahnhof der Stadt. Am Westende des Kais liegt eine große Dampf- mühle, und unmittelbar hinter dieser beginnt der freie Strand, der flache, sandige Teil des Ufers. Wir bemerken hier eine Bootsbauerei, eine Schiffswerft im kleinen. Westlich von Neumühlen liegt Ovelgönne, ein Vorort Altonas. Das hübsche Dorf ist die unmittelbare Fortsetzung Neumühlens und wie dieses teils am Fuße des hohen Elb- ufers, teils an dessen Abhang erbaut. Die Grenze zwischen beiden Dörfern wird bezeichnet durch eine an dem Gasthause bei der Dampfschiffs brücke angebrmhte Tafel mit der In- schrift: „Vorort Ovelgönne, Stadtgemeinde Altona u. s. w." In Neumühlen und Ovelgönne wohnen viele Lotsen (abge- leitet von loden d. h. leiten). Dies sind Seeleute, welche die großen Seeschiffe in den Hafen oder ins Meer geleiten müssen. Die Elbe ist nämlich nicht überall gleich tief; an manchen Stellen sind Untiefen, fodaß die großen Schiffe leicht auf den Grund geraten. Die Lotsen kennen genau die Tiefen der Elbe, das Fahrwasser derselben. Sie werden daher an Bord der Seeschiffe genommen, wenn diese in den Hafen oder ins Meer fahren wollen. Stellenweise wird das Fahrwasser durch große trichterförmige Tonnen bezeichnet, die mittels eines Ankers am Grunde des Flusses befestigt sind. Um die

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 55

1893 - Altona : Uflacker
— 55 — Hecken oder Knicks an beiden Seiten der Wege auf, die zu- meist aus Weißdornsträuchern bestehen. Wo sich Wege kreuzen, sind Wegweiser aufgestellt, z. B. da, wo sich Kreuzweg, Bahrenfelder Steindamm, Bahrenfelder Chaussee und Born- kampsweg scheiden. Das Feld ist durch Einfriedigungen (Gräben, Wälle, Knicks) in größere und kleinere, meist vier- eckige Stücke eingeteilt. Die hoch und trocken liegenden Koppeln werden entweder als Äcker oder als Weiden benutzt. Die Äcker dienen zum Korn- und Kartoffelbau, die niedrig liegenden, feuchten Wiesen zur Heugewinnung oder zur Viehweide. (Die verschiedenen Kornarten, Felder mit junger und reiser Saat, brach liegendes Land, das Düngen, Pflügen, Eggen, Säen und Ernten müssen die Schüler durch eigene Anschauung kennen lernen). In Bahrenfeld merken wir die Garnisonbäckerei an der Chaussee, das Baursche Rettungshaus für sittlich ver- wahrloste Knaben an dem Wege nach Groß-Flottbek, sowie die Glashütten beim Bahnhof. Das Baursche Nettungs- haus wird aus dem Baurschen Vermächtnis (S. 30) unterhalten. Nordöstlich von Bahrenfeld liegt eine einzelne Boden- erhebung, der Winsberg, wohin wir von Altona aus auf dem an den Kirchhöfen vorüberführenden Wege gelangen. Eigentlich ist der Winsberg nur ein Hügel, da er nur eine geringe Höhe hat. Ein Berg muß mindestens 300 m hoch sein. An jedem Hügel und Berg unterscheidet man den Fuß d. h. den unterstell Teil, an dem die Erhebung beginnt; den Gipfel d. h. den obersten Teil, und die Abhänge oder Ab- dachungen d. h. die Seitenflächen zwischen Gipfel und Fuß. Der Abhang des Winsbergs nach N., No. und O. ist ziem- lich steil, nach der andern Seite dacht er allmählich ab. Westlich vom Winsberg zieht sich eine Bodenerhebung von erheblicher Länge, aber geringerer Breite hin, die fast überall gleich hoch ist. Eine solche Erhebung heißt ein Höhenzug. Auch ein Höhenzug hat einen Fuß und Abhänge; aber was man beim Berg und Hügel den Gipfel nennt, heißt hier

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 159

1843 - Altona : Schlüter
159 sind Thränen eine große Erquickung, denn sie lindern sein Leid und mäßigen den Ubermuth seiner Freude. Jetzt standen sie auf der Höhe, und der Knabe sah die Landschaft, die er so oft im Schimmer des Tages gesehen hatte, nun in dem Dämmerlichte des Morgens und in Nebelschleier gehüllt. „Was ist das?" rief er, „hat eine Wasserfluth die Thäler überschwemmt?" — „Fürchte nicht," antwortete der Vater; „das sind die Thauwölkchen, die auch um uns schweben, nur weniger dicht, weil wir höher stehen. Auch würden sie uns minder dicht erscheinen, wenn wir mitten darin ständen; in der Ferne scheint unsern kurzsichtigen Augen Alles weit düsterer, als es ist, denn wir sehen dann die Massen; in der Nähe aber verschwindet uns das Meiste, denn wir können die Theilchen nicht sehen, woraus sie gebildet sind, wie du an den Thauwölk- chen siehst, die auch uns umgeben, die du doch aber' nur in ihren Wirkungen wahrnimmst. Dein Leben wird dir noch oft andere Belege dazu geben. Bald vergoldeten die ersten Strahlen der Sonne die Spitzen der Berge. Der Knabe versank sprachlos in dem Anblick der himmlischen Erscheinung, als sie hervorging über den Bergen, wie der Bräutigam aus seiner Kammer, und erst des Vaters Harfe und lauter Gesang: „Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr groß; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest den Himmel aus wie einen Teppich!" — weckte ihn aus seinen Betrachtungen und gab seinen unaussprechlichen Gefühlen Bewußtsein und Worte. Der Psalm war verklungen, aber seine Gedanken und seine Töne füllten und bewegten noch lange die Seele des Knaben. Schweigend ruhte er an der Brust des Vaters. Die Sonne war indeß höher am Himmel heraufgetreten und füllte nun auch mit Licht und Wärme die Thäler. Da hob sich die Nebeldecke und regte sich, wie das Meer, wenn ein Morgenlüftchen es kräu- selt. Theils zerfloß sie in Thau, theils schwebte sie auf unsicht- baren Flügeln an den Rändern der Berge hin, lösete sich in der klaren Luft und verschwand, als wäre sie nicht da gewesen. „Siehe, mein Sohn," sprach der Vater endlich, „hier ein Bild des menschlichen Lebens, seiner Leiden und Freuden. So ruht auch auf uns die Wolke des Kummers und der Trübsal.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 259

1843 - Altona : Schlüter
Diese Liebe zum Gotteshause und zu allem, was dort vor- fiel und damit in Verbindung stand, sprach sich zugleich durch mancherlei Einrichtungen und Sitten aus. Es fanden mehrere öffentliche Andachten an jedem Sonntage statt, und schon in der Frühe des beginnenden Morgens lud bei feierlichem Kerzen- schein die Religion ihre Freunde zu den geliebten Altären. Jeder einzelne Wochentag hatte außerdem noch seine besonderen gottes- dienstlichen Versammlungen. Hohe Feste vorzüglich meinte man möglichst verlängern zu müssen und dehnte sie daher zu drei Tagen aus. Auch die Gedächtnißtage merkwürdiger Personen aus der heiligen Geschichte beging man, statt daß sie späterhin auf Sonntage verlegt wurden, einen jeden für sich, wenn er einfiel. Wie sehr man sodann den Werth dieser Zeiten schätzte, das bewies die Pünktlichkeit, mit welcher man jedesmal noch vor dem Anfange der Gottesverehrung im Tempel sich einfand, und die Liebe und Luft, mit welcher man blieb bis zum ver- hallenden Segenswunsche; das bewies die Sorgfalt, womit man aus Ehrfurcht für die Stätte des Herrn auch sein Außeres schmückte, das bewies die Stille, die während der heiligen Zu- sammenkünfte überall herrschen mußte, und die Strenge, mit welcher man sich alles Kausens und Verkaufens, aller Arbeiten und Verrichtungen sowol in den Häusern als auf den Straßen, sowol in der Werkstatt als auf dem Felde enthielt, das beweist noch jetzt, als Nachhall gleichsam aus jenen Zeiten her, die Versicherung frommer Einfalt: Es sei ihr gar nicht sonntäglich zu Muthe, wenn sie das Gotteshaus nicht besucht habe. Und nicht bloß auf den Sonntag wurden die Übungen der Andacht beschränkt. Wo wäre ein christlicher Hausvater Mor- gens erwacht, ohne die Seinigen zu Gebet und Loblied um sich her versammelt, wo wäre er von der Mahlzeit aufgestanden, ohne mit ihnen den Geber aller Güter aus innig gerührtem Herzen gepriesen, wo wäre er Abends mit ihnen zur Ruhe ge- gangen, ohne dem höchsten Schutze sich und die Geliebten em- pfohlen, wo hätte er einen Sonntagnachmittag verstreichen las- jen können, ohne das Glauben und Wissen seiner Kinder ge- prüft, ohne mit seinem Hausgesinde die Predigt wiederholt, ohne fromme Lehren an jedes einzelne Herz gelegt,,, und sich selbst, wie sie, im Guten befestigt zu haben? — Überall, in den goldenen Palästen der Großen wie in den ftrohbedeckten Hütten der Armuth, überall baute sich die Andacht neben den 17*

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 311

1843 - Altona : Schlüter
311 Ebenen sind Landftrecken, die im Verhältniß zu ihrer Ausdehnung nur geringe Erhebungen und Vertiefungen haben. Sie sind entweder mehr oder minder geneigt oder ansteigend, wie z. B. Holstein, oder auch fast gar nicht — mehr wagerecht. Nur im letztem Falle kann auf ihnen eine leichte und ungehinderte Bewegung nach allen Richtungen hin stattfinden; denn selbst der kleinste Grad der Ansteigung bleibt dabei nicht ohne Folgen, wirkt vielmehr gerade nach dem Ver- hältniß seiner Ansteigung auf Behinderung des Verkehrs, und das um so mehr, je großer der Nergungs-, der Anstei- gungs- oder Abdachungswinkel ist. Bei einem Neigungs- winkel von 30 ist das Ansteigen unmerklich; die also ansteigende Ebene ist der wagerechten ähnlich, aber das Wasser läuft an ihr hinunter. Landstrecken mit einem Abdachungswinkel von 3—6° erscheinen als sanft ansteigende Ebenen, auf denen man mit Leichtigkeit hinauf und hinunter fahren, den Acker leicht bebauen kann; auch die Bewegungen der Soldaten ist auf solcher Ebene nach allen Richtungen hin möglich, und der An- griff der Reiterei von der Höhe herab gewaltig. Straßen, die sich erheben müssen, werden am zweckmäßigsten unter einem Winkel von o" angelegt. Erhebt sich eine Landstrecke aber unter einem größeren Ansteigungswinkel, so erscheint sie schon als eine Erhöhung, deren Abhänge bei 6—12« ziemlich stark, bei 12—24° aber stark ansteigend genannt werden. Alle Bewegungen werden hier schwieriger; bei 20° können zwar noch leichte Wagen hinaufgezogen werden, beladene Maulesel hinauf- steigen, doch ist das Hinabfahren gefährlich, das Beackern nur der Länge, nicht der Höhe nach, möglich, und leicht wird der fruchtbare Boden durch Regengüsse hinabgeschwemmt; darum sind sie auch meistens entweder kahl oder mit Bergwiesen oder Bergwäldern bedeckt. Abhänge von 24—36° heißen steil, sind selbst von Menschen schwer zu ersteigen; von 36—18° werden sie hoch, von 48—60° schro ff, von 60—90° sehr schroff genannt; sie sind nur auf Felsenvorsprüngen zu erklet- tern, der Gemsen und Steinböcke und der Vögel Zufluchtsort. Die Ebenen sind entweder bewachsen oder kahl, je nach- dem auf ihnen Bäume oder andere Pflanzen wachsen oder feh- len. Dieß hängt von der Beschaffenheit ihres Bodens, vom Klima und dem Wasserreichthum oder Wassermangel ab. Es gibt auf der Erde größere und kleinere, mehr oder minder ausgebreitete Ebenen. Mehrere derselben haben zwar

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 314

1843 - Altona : Schlüter
314 samen Lufträume hängt und an das Gewölke die Welt anknüpft; er ist erhaben über das zerstreuende, wirre Gewühl des wechselnden Lebens, in der Region reinerer Lüfte, von allem verlassen außer von Gott und der Natur. Nach Kriegs. 162. Bergfreude. Berge seh ich wieder, Berge riesig ragen in die Luft, Und des Flachlands Hügclzwerge schwinden mehr und mehr in Dust. O wie freudig würd' ich wohnen dort auf jenen freien Höh'n, Wv die grünen Waldcskroncn mclodiecnrauschcnd weh'n. Wo wie Harfcuklang ein Tönen säuselnd um die Wipfel zieht, Und der Reiz des Ewigschönen mit Begeistrung mich durchglüht. Freier fühl' ich's in mir quellen, stolzer rauscht der Li'cderstrom Mit des Rhythmus Zauberwellen, und mir wird der Wald zum Dom. Berg und Wald in frommer Feier stehn im Morgcnglanz verklärt, Und es wallen Wolkcnschleicr aufwärts wie vom Opferhcerd. Opfer Gottes, Bergaltärc, seid gegrüßt mit Herz und Mund! Hoch in eurer Athcrsphäre thut der Weltengeist sich kund. L. Bechstein. 163. Der Alpenjäger. Es donnern die Höhen , cs zittert der Steg, Nicht grauet dem Schützen auf schwindelndem Weg; Er schreitet verwegen auf Feldern von Eis, Da pranget kein Frühling, da grünet kein Reis. Und unter den Füßen ein nebliges Meer, Erkennt er die Städte, die Menschen nicht mehr: Durch den Riß nur der Wolken erblickt er die Welt, Tief unter dem Wasser das grünende Feld. Schiller. 164. Sand, Ebene und Berge. Wer sich recht satt am Sande sehen will, der braucht nur die Reise von Leipzig bis Danzig, oder hinauf nach Pommern und Mecklenburg oder auch von Leipzig nach Hamburg und Bremen zu machen, wobei er auch den Weg über die Lüne- burger Haide mitnehmen kann. Doch kann man dort überall sehen, daß die Leute da eben so vergnügt und glücklich sind, als die auf den Bergen und Gebirgen: denn der Boden macht darin wol keinen Unterschied, sondern Gottesfurcht und Fleiß; und frommen Menschen schmecken die Kartoffeln auf ihrem rauhen Gebirge eben so gut, wie denen in den Ebenen ihr

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 339

1843 - Altona : Schlüter
339 steile Gebirge sind reich an kühnen Thaten und Freiheit. Sie, des Weisen Wunsch, der Spott der klügelnden Sklaven wählte die schneeigen Alpen, um Muth und Einfalt zu segnen. Herrliches Land, dich grüß ich aus überwallender Fülle meines schwellenden Herzens! wie ward mir auf deinen Gebirgen, wie in deinen Thalen so wohl! Ach werd ich dich nimmer Wiedersehn? Nicht mehr in deinen Seeen mich baden, noch im schmelzenden Schnee an der Wiege mächtiger Flüsse? Gotthard, seh' ich nimmer dich wieder? dein felsiger Rücken trieft von hundert Strömen, die deinem Scheitel entstürzen; auf dir hauset Entsetzen und Grauen, in Wolken gehüllet; deine Pfade besucht der bleiche, starrende Schwindel. Sanfter bist du, Natur, in Seelands blühenden Fluren; goldene Saaten krönen das Haupt des lächelnden Eilandes. Seeland, ich liebe dich auch; in deiner Wälder Umschattung wehet freundliche Ruh; sie wohnt in grünenden Auen und in spiegelnden Seen, von hangenden Buchen umkränzet. Dich umfleußt das heilige Meer und waldige Hügel drängen kühn sich hervor, von schäumenden Wogen umrauschet. F. L. Graf Stollberg. 179. Holstein's Klima. 6. In den ältesten Zeiten, als noch große Waldungen das Land bedeckten, war Holstein's Klima sehr rauh; im Laufe der Zeit ist durch Ausrottung der Wälder, was auch den Durch- zug der Seeluft beförderte, so wie durch Austrocknung großer M'öre das Klima sehr gemildert. Da aber Holstein zwischen zwei Meeren liegt, so ist es sehr unbeständig und nicht selten stellt sich auch dadurch, besonders an der Westseite, ein starker Nebel ein, der aber im Allgemeinen nicht ungesund ist. Ver- änderlichkeit und Feuchtigkeit sind daher die beiden unterscheidenden Eigenschaften unseres Klimas. Veränderlich ist es in aller Hinsicht; wir haben z. B. in jeder Jahreszeit oft an einem Tage mehre Mal Sonnenschein und Regen und ganz verschie- dene Winde; im Frühling am Vormittage Schnee, am Nach- mittage warme Luft und am Abend Frost; im Sommer große Wärme am Mittage und empfindliche Kühle am Abend u. s. w. Bei dieser Veränderlichkeit der Witterung ist Vorsicht im Wech- seln der Kleider nicht genug'zu empfehlen. — Die zweite 22*
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