Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 41

1893 - Altona : Uflacker
— 41 — versandt werden sollen, werden bis zu dessen Abfahrt in dem Güterschuppen aufbewahrt, der hinter dem Hauptgebäude liegt. 13. Die Palmaille. Die schönste Straße unserer Stadt ist die Palmaille, die südliche Grenzstraße des Südwesterteils. Das Wort Palmaille bedeutet ein Ballspiel (Mailspiel) ähnlich dem Croquet, wie auch die lange, an beiden Seiten mit Bäumen besetzte Bahn zu solchem Spiel*). Zum Zweck eines solchen Ballspiels ließ einer der Schauenburger Grafen, Otto V., im Jahre 1638 die Pal- maille in einer Länge von etwa 640 in anlegen und mit 400 Bäumen in vier Reihen bepflanzen. Da der Graf schon im folgenden Jahre starb, so verfiel die Palmaille einstweilen und wurde auch später nicht zum Ballspiele her- gerichtet. Mit der Elbe in gleicher Richtung (von O. nach W.) sich erstreckend, gestattet die Palmaille an mehreren Stellen einen herrlichen Durchblick über dieselbe. An ihrem westlichen Ende erhebt sich das Krieger-Denkmal, welches von Altonaer Einwohnern zu Ehren des neunten (schleswig-holsteinischen) Armeecorps und zum Gedächtnis an dessen Thaten im deutsch- französischen Kriege errichtet und 1875 feierlich enthüllt worden ist. Das Denkmal ist eine hohe Säule, deren Spitze ein Adler krönt. An jeder Ecke ist ein deutscher Krieger dargestellt. Die zwanzig französischen Geschütze, welche teils am Denkmal angebracht, teils in dessen Nähe aufgestellt sind, hat Kaiser *) Es ist abzuleiten von dem italienischen palla = Ball oder Kugel und maglio = hölzerner Hammer oder Schlägel. „Palla a maglio" bedeutet also: Das Kugelsviel mit dem Hammer. Im Holländischen wurde daraus „Palmaille" oder „Palmalte". In Deutschland übernahm man dieses holländische „Palmaille". Das Wort hat also gar nichts mit dem französischen „maille" (d. h. Masche) thun, vielmehr wäre „Pallmail" die richtige Schreibweise. Vergl. Ehrenberg, Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft Iii, S. 66.

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 259

1843 - Altona : Schlüter
Diese Liebe zum Gotteshause und zu allem, was dort vor- fiel und damit in Verbindung stand, sprach sich zugleich durch mancherlei Einrichtungen und Sitten aus. Es fanden mehrere öffentliche Andachten an jedem Sonntage statt, und schon in der Frühe des beginnenden Morgens lud bei feierlichem Kerzen- schein die Religion ihre Freunde zu den geliebten Altären. Jeder einzelne Wochentag hatte außerdem noch seine besonderen gottes- dienstlichen Versammlungen. Hohe Feste vorzüglich meinte man möglichst verlängern zu müssen und dehnte sie daher zu drei Tagen aus. Auch die Gedächtnißtage merkwürdiger Personen aus der heiligen Geschichte beging man, statt daß sie späterhin auf Sonntage verlegt wurden, einen jeden für sich, wenn er einfiel. Wie sehr man sodann den Werth dieser Zeiten schätzte, das bewies die Pünktlichkeit, mit welcher man jedesmal noch vor dem Anfange der Gottesverehrung im Tempel sich einfand, und die Liebe und Luft, mit welcher man blieb bis zum ver- hallenden Segenswunsche; das bewies die Sorgfalt, womit man aus Ehrfurcht für die Stätte des Herrn auch sein Außeres schmückte, das bewies die Stille, die während der heiligen Zu- sammenkünfte überall herrschen mußte, und die Strenge, mit welcher man sich alles Kausens und Verkaufens, aller Arbeiten und Verrichtungen sowol in den Häusern als auf den Straßen, sowol in der Werkstatt als auf dem Felde enthielt, das beweist noch jetzt, als Nachhall gleichsam aus jenen Zeiten her, die Versicherung frommer Einfalt: Es sei ihr gar nicht sonntäglich zu Muthe, wenn sie das Gotteshaus nicht besucht habe. Und nicht bloß auf den Sonntag wurden die Übungen der Andacht beschränkt. Wo wäre ein christlicher Hausvater Mor- gens erwacht, ohne die Seinigen zu Gebet und Loblied um sich her versammelt, wo wäre er von der Mahlzeit aufgestanden, ohne mit ihnen den Geber aller Güter aus innig gerührtem Herzen gepriesen, wo wäre er Abends mit ihnen zur Ruhe ge- gangen, ohne dem höchsten Schutze sich und die Geliebten em- pfohlen, wo hätte er einen Sonntagnachmittag verstreichen las- jen können, ohne das Glauben und Wissen seiner Kinder ge- prüft, ohne mit seinem Hausgesinde die Predigt wiederholt, ohne fromme Lehren an jedes einzelne Herz gelegt,,, und sich selbst, wie sie, im Guten befestigt zu haben? — Überall, in den goldenen Palästen der Großen wie in den ftrohbedeckten Hütten der Armuth, überall baute sich die Andacht neben den 17*

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 506

1843 - Altona : Schlüter
506 leben, den Aus- und Zusammenfluß aller gleichzeitig zusammen- wirkenden Kräfte des Verstandes, der Vernunft und'des Wil- lens zu suchen haben, also den Sitz aller Gefühle, Neigungen und Gesinnungen, der Freude und des Schmerzes, der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung. Für sich selbst bildet das Herz eine abgeschloffene, verborgene Werkstätte, eine geheime Tiefe, worauf sich eben die Falschheit verläßt — Ps. 64, 7 —aber Spr. 26, 24 —. Nur Gott allein durchschauet und kennet die Tiefen und Falten des Herzens —Spr. 17, 3. Rom. 8, 27. Offenb. 2, 23. Zoh. 2, 25. Jer. 17, 10. Nach der Schrift legt es Gutes und Böses als,einen Schatz in sich nie- der: Ap. Gesch. 16, 14. Luc. 2, 51 und 21, 14 — ist also Sammelpunkt und Lebensbehälter. Das Aufgenommene wird dann weiter verarbeitet in Gutes oder Böses: Joh. 16, 6. Marc. 4, 26. Luc. 8, 15. Ist es aber davon voll oder er- füllt, so ergießt es sich, indem es sich in Wort und That ent- äußert, Beides aus dem innern Schatz hervorbringend: Matth. 12, 31, Luc. 6, 45. Das Herz ist also auch der Erzeugungs- heerd der verschiedenen Ausflüsse; diese begründen daher das Ur- theil über die Beschaffenheit des Herzens, so wie diese wiederum entscheidet über den ganzen Menschen und sein Handeln, indem das Herz der tiefe Born des Gesammt-Lebens ist. Und wenn nach Spr. 4, 23 darum das Herz mit allem Fleiße behütet werden soll, weil daraus das Leben hervorgeht, und Jesus, die reines Herzens sind, selig preis't im Anschauen Gottes: so muß wol das Herz oder Gemüth über den Werth und Unwerth und Adel des Menschen im Ganzen und in seinen einzelnen Außerun- gen vor Gott, über Ähnlichkeit mit ihm und die Fähigkeit und Würdigkeit zur Seligkeit in seiner Gemeinschaft unfehlbar ent- scheiden. Ob nun das Herz, das sich sowol an die Erde wie an Gott hängen, dem Fleische wie dem Geiste dienen, fleischlich und göttlich gesinnt sein kann, ob es nun in seiner gegenwärti- gen Beschaffenheit unmittelbar aus Gottes Schöpferhand hervor- gegangen sei, darüber mag denn auch die heilige Schrift ent- scheiden. Sie sagt Matth. 15, 19: Aus dem Herzen kommen die argen Gedanken; — 1 Mos. 8, 21: sein Tichten und Trach- ten sei böse von Jugend auf; — Jes. 32, 6 u. 7: es habe Tücken; — Jer. 17, 9: sei trotzig und verzagt, — hart, schwer- hörig und widerspenstig, — wankelmüthig gleich dem Rohr, —- leicht zu verführen, — schwer zum Guten zu bringen und dabei zu erhalten. — Dagegen dringt die heilige Schrift darauf, daß

4. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 30

1825 - Altona : Hammerich
30 Chronologie. Die ersten Geschichtschreiber und Chrono- logen daher, welche die Folge dieser Obrigkei- ten wahrscheinlich selbst nicht einmal kannten, wählten andere Arten, die Jahre zu zählen. He- rodot (um 4-1.4) rechnet nach Menschenaltern, yevexiç, auf 100 Jahre drei Menschenalter; Thu- cydides (420) nach Jahren des peloponnesischen Krieges. Nach dem Jahre 400 endlich fing man an, die Jahre nach einer den Griechen allgemein wichtigen Epoche zu zählen, nach den olympi- schen Spielen. Seit Lykurg (883) wurden diese alle vier Jahre, oder, was dem gleich ist, in je- dem fünften Jahre (Ludi quinquennales) gefeiert. Für das erste Jahrhundert war diese Anordnung ohne Nutzen für die Chronologie : erst von 777 an, hatte man die Sieger im Wettlaufe aufge- zeichnet. Diese Verzeichnisse wurden nach 400 abgeschrieben, mit ihren Archonten f Ephoren u. s. w. verglichen, und sie zur Grundlage der Zeit- rechnung gemacht. Jede Olympiade enthält vier Jahre, und das erste Jahr der ersten Olympiade fängt an 777 vor Ohr. mit dem Vollmonde, der nach dem Sonnenstillstande im Sommer folgt, auf den immer der fünfte oder letzte Tag der Feier der olympischen Spiele fiel. Scaliger hat dafür als Mittelzahl den 23 Julius bestimmt. Man mufs daher, um genau zu bestimmen, in welches Jahr vor Christo eine Begebenheit fällt, nicht blos die Olympiade und das Jahr der Olympiade, sondern auch den Theil des olympischen Jahres wissen, denn z. B. 01. 95, 1. fällt zum Theil in die letzte Hälfte des Jahres 400, und zum Theil in die erste des Jahres 399 vor Chr. I) —* In Xenophons griechischer Geschichte (um 400) le- sen wir zwar in unsern Ausgaben die Jahre der Olympiaden ; allein diese Zahlen sind wahrschein- lich nicht von Xenophon, sondern von irgend i) Sokrates stirbt 01. 95, 1. im Frühling: also 399 vor Chr.

5. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 98

1825 - Altona : Hammerich
98 Geschichte werben, unter «ich; daher von Andern andere Haupt-Kasten genannt werden. Herodot. H, c. 165; Diodor. Sic. I, c. 75. 74.) — Für all© diese Kasten galt das Gesetz: dafs die kärglich erzogenen Kinder nicht von der Lebensart der Aeltern abweichen durften; weswegen auch den Priestern nur eine Frau zu heirathen erlaubt war, da die übrigen Aegypter 4 Frauen nehmen durften. v - Auch soll Sesostris schon angefangen haben, Obelisken zu bauen. Seine Nachfolger wenig- stens, deren Namen aber sehr verschieden ge- nannt, x) und von denen mancherlei fabelhafte Begebenheiten erzählt werden, 1 2) trieben diesen Bau mit Eifer, um die Zeit des trojanischen Krie- ges; einer suchte den andern an Gröfse in der Ausführung zu übertreffen, und der reiche Ra- mises oder Rhampsinitus soll den höchsten Obe- liskus gebauet haben. 3 * 5) Diese Obelisken ('0/3sktot) sind viereckige, aus einer Basis von 5 bis 25 Fufs, -50 bis 180 Fufs hoch, oben spitzig zulaufende Säulen, aus einem einzigen Steine von der härtesten Granitart, die in den östlichen Gebirgen ausgehauen, wahr- scheinlich mit Sandstein geglättet, auf Flöfsen durch die Kanäle des Nil fortgebracht, und ent- weder am Nil oder vor den Tempeln aufgestellt 1) Nach Herodot Pheron, Proteus, Rhampsini- tus, Cheops, Chephren , Mycerinus. v s) Z. B. Pherons sonderbare Kur einer von den Göttern als Strafe verhängten 10jährigen Blind- heit. Herodot. It, c. 111. Zum Cetes (bei Dio- dor, Proteus bei Herodot) soll Paris mit He- lena geflüchtet, Helena während des Krieges dort zurückgehalten, und Menelaus auf seiner Heimkehr von Troja dorthin gekommen sein. 5) Das Hauptwerk hierüber ist: De origine et usu obeliscorum, ad Pium Vi. P. M. (Libri V.) auctore Geo. Zoega, Dano. Romae 1797.

6. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 117

1825 - Altona : Hammerich
der Israeliten. 117 rawanen-Handel nach Aegypten trieb. 6. Die Moabiter, von abrahamitischera Stamme, auf der Ost-Seite des Asphalt-Sees bis an den Arnon, meist Nomaden, welche die Götzen Chemos und Baalpeor anbeteten und Menschen opferten. Endlich 7. die Ämmoniter, nördlich von den Moabitern , mit denen sie gleichen Ursprung ha- den. Sie waren meist Ackerbauer, und opferten dem Götzen Moloch besonders Kinder. Ihre Hauptstadt war Rabba, die Stadt der Wasser. Anm. Unter einem dieser arabisch israelitischen Völker, meint man, habe der Verfasser des Buches Hiob gelebt, welches inöefs von neue- ren Kritikern wegen Inhalt, Geistund Spra- che in spätere Zeiten der hebräischen Litera- tur gesetzt wird. Geschichte. Die Israeliten haben zwar in den Zeiten vor Christi Geburt keinen bedeutenden Einflnfs auf das Schicksal und die Bildung anderey Völker ge- habt; indefs ist uns ihre Geschichte wichtig, tlieils weil sie in so frühe Zeiten zurück geht, wie die Geschichte keines andern Volkes, theils weil das Volk* selbst in Religion und Sitten man- ches Eigenthümliche hat. Auch haben ihre Reli- gionsbücher, aufser dem, dafs sie die wichtigste Quelle für ihre Geschichte, zugleich das Interes- sante, dafs einige unter ihnen, als die ältesten uns übrigen Schriften, uns tiefe Blicke in die frü- here Bildung des Menschengeschlechts werfen lassen. Die Griechen und Römer haben die Ju- den so wenig gekannt, dafs sie bis gegen 100 Jahre vor Chr. kaum wnfsten, dafs ein Volk die- ses Namens auf der Erde lebte; und als sie von ihrem Dasein hörten, machten übertriebene Nach- richten vom jüdischen Aberglauben (credat Iu- daeus Apella, Hör. Sat. I, 5, 100.), und von ih- rem allgemeinen Menschenhasse (Tacit. Hist. V, c. 5.) sie ihnen zu verächtlich, als dafs sie diesel-

7. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 125

1825 - Altona : Hammerich
der Israeliten, 125 ihre drei großen jährlichen Feste, da9 Passah im Nisan (April) beim Anfänge der Aerndte, das Aerndtefest (Pfingsten) sieben Wochen nach dem Passah, am Schlüsse derselben, und das Laub- hütten - Fest zur Zeit der Obst- und Weinlese, im October, gottesdienstliche Handlungen, doch- nicht unbegleitet von einer öffentlichen wohl geordneten Freude. — Nach dem Gesetze soll- ten alle Israeliten Ackerbauer sein ; auch waren nur wenige Nomaden. Jedes andere Gewerbe, besonders der Handel, war ausgeschlossen, da- mit die Israeliten, an ihr Grundeigenthum ge- fesselt, keine Veränderung wünschen, und un- vermischt mit andern Nationen bleiben mögten. Diese Gesetze beförderten den später übertrie- benen Hafs gegen Fremde: denn 5 Mos. 10, v. 18. 19» heifst es noch: ,,Jehovah hat die Fremd- linge lieb; also sollt ihr auch die Fremdlinge lieben.“ — Die Israeliten waren, ohne Unter- schied der Stände, einander gleich. Nur ein Stamm, der Stamm Levi, der zwar kein Grund- eigenthum hatte, sondern durch alle Stämme veitheilt, einzelne Städte und den Zehnten des Gewinnes erhielt, bildete gleichsam einen ge- lehrten Adel: aus ihm wuraen die Priester, die Richter, die Schreiber, die Polizeiaufseher er- wählt; sie handelten im Namen des Jehovah, und das Oberhaupt derselben , der Hohepriester, hatte unmittelbaren Umgang mit dem Jehovah, und war Stellvertreter des eigentlichen Oberhauptes der Nation. Selbst die Könige waren ihm unter- geordnet, oder, wie es in der Sprache der Prie- ster heifst, standen unter dem Gesetze Jehovah’s. Indefs mufste doch jede neue Anordnung erst einer Versammlung von Volks - Repräsentanten vorgelegt werden; und die besondern Angele- genheiten jedes einzelnen Stammes wurden von den Stamm- und Familien - Aeltesten besorgt. Denn Stamm - Verfassung blieb; die einzelnen gesonderten Stämme verband der gemeinschaftli- che Jehovah-Dienst zu einem verbündeten Staate.

8. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 127

1825 - Altona : Hammerich
der Israeliten. 127 Heerführer an der Spitze Aller; die Hohenprie- ster scheinen in dieser Zeit wenig politischen Ein- fluß gehabt zu haben; die schwachem Stämme waren eifersüchtig auf die mächtigem; nur der Druck von aufsen hinderte, dafs die Nalional- Verbindung sich nicht gänzlich auflöste. Man mufs muthmafsen, dafs besonders die Benjamini- ten, als Nachkommen eines Lieblingssohnes Isra- els , durch Anmafsung die übrigen Stämme be- leidigt hatten. Daraus wird es erklärbar, wie die Mifshandlung eines Priesters von Benjami- niten, die übrigen eilf Stämme so aufbringen konnte, dafs sie sich zu einem Kriege gegen Ben- jamin vereinigten, den sie anfangs unglücklich führten, endlich aber glücklich, und mit solcher Wuth, dafs nur 600 Männer von diesem Stamme übrig blieben. Jetzt, gerührt durch das Schick- sal dieser Unglücklichen, erbeuteten sie ihnen 400 Jungfrauen aus dem neutralen Jabes in Gi- lead, und erlaubten ihnen, 200 sich selbst bei einem Feste zu Silo (an welchem Orte das Haupt- heiligthum und die Bundeslade war) zu rauben: doch erholte sich der Stamm nur sehr allmälig von dieser Niederlage. — Bei solchen innern Unruhen, die von Zeit zu Zeit immer wiederkehr- ten, mufste es den kriegerischen Nachbaren der Israeliten, die in der mosaischen Constitution den Grund einer für sie gefährlichen Macht sahen, leicht werden, sie zu unterjochen oder zinsbar zu machen, und in dieser Abhängigkeit wären sie vielleicht immer geblieben, da es dem Volke an Geist und Muth fehlte, um fremde anlockende Systeme und verbotene Reize der Sinnlichkeit zu verschmähen, und am altväterlichen Glauben und an häuslicher Sitte vestzuhalten; wenn nicht von Zeit zu Zeit Männer von Einsicht und Kraft an die Spitze eines oder mehrerer, selten aller Stäm- me getreten wären, und ihr Land becreiet hätten. Man nennt diese Befreier des Vaterlandes Scho- phetim, Suffeten, Richter; weil gewöhnlich nach geendigten Kriegen sie als Rathgeber und Richter

9. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 154

1825 - Altona : Hammerich
154 Geschichte Arädus am Eleutherus bis Tyrus am Leontes: doch mögen ihnen auch noch südlicher im Ge- biete von Palästina einige Küstenstädte gehört ha- den, so dafs Ptolemäus die südliche Gränze bis ■zum Chorseus, an dem Cäsarea lag, ausdehnen konnte, und dafs (Strabo Xvi, 2, 12.) wohl die ganze Seeküste vom Eleutherus bis Pelusium Fhö- nicien genannt wurde. Dieses kleine, nicht viel über 100 Quadrat-Meilen große Ländchen war zum Theil sandig und gebirgig:* 1) der Libanon und Anti-Libanon liefen in nord - östlicher Lich- tung neben einander hin, und zwischen beiden Gebirgsketten lag Hohlsyrien, Cöle-Syrien, in der Bibel die Breite (das Thal) des Berges Liba^ non. — Es hatte daher Mangel an Getreide; dagegen aber gute Fischereien, die Wälder des cedernreichen Libanon, die bequemste Lage zur Schifffahrt am mittelländischen Meere, mit vielen durch die Natur selbst gesicherten Häfen, und in seiner blühendsten Periode eine Menge wichti- ger und berühmter Städte. — Die älteste ist Si- cion, jetzt Said (1 Mos. 10, 15. 19.); im Llomer wird sie allein genannt, und alle künstliche Ar- beit kommt aus ihr, (Iliad. Xxiii, 744, Vi, 290. üdyss. Iv, 84. Xiii, 285. Xiv, 288. Xv, 116, 414. 424.), mit einem doppelten Hafen, Glasfa- briken und Leinwand-Manufakturen. — Tyrus, die Tochter Sidons (Jes. 25, 12.), am berühmte- sten durch ihre Purpurfärbereien, auf deren Er- findung eine lange Schnecke (Purpurmuschel) führte; ihr alter Name war Zor oder Sarra, da- sprungs, von den sonst an der Küste häufigen Palmbäumen, (pounv.ts. 1) Später freilich machte es der fleifsigste Anbau einer ausgezeichnet zahlreichen Bevölkerung zu einer regio plena gratiarum et venustatis Ammiau. Marc. Xiv. c. 8, zu einem großen Garten, voll hoher Häuser (die Häuser der Al- ten hatten gewöhnlich nur ein Stockwerk) die da prangten von Erz.

10. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 162

1825 - Altona : Hammerich
4 / > 162 Geschichte sie rauthlos machte, ward Tyrus nach 7 Mona- ten, vielleicht noch durch Verrätherei (Justin. Xi, iö.), von Alexander eingenommen. Die Stadt wurde zum.theil verbrannt, und die Ein- wohner theils getödtet, theils als Sklaven ver- kauft. Diod. Sic. Xvii, c. 7. Arrian. de expe- dit. Alex. Ii, c. 18 — 25. Curtius Iv, c. 2— 4. — So sank die Bildnerin eines Theiles der Erde: denn obgleich Alexander die Stadt wie- der aufbauete, so erhob sie sich doch nie wieder zu ihrem vorigen Ansehen; Alexandria ward jetzt der Hauptsitz des Welthandels, und Tyrus ward nicht wieder unabhängig. Im Jahre 315 ward Tyrus 15 Monate hindurch von Antigonus belagert, dem sie Ptolemäus Soter abnahm. Die Streitigkeiten über ihren Besitz dauerten bis 218; in diesem Jahre fiel sie Antiochus dem Grofsen zu, und blieb nachher unter der Herrschaft der Seleuciden, bis Syrien durch Pompejus römische Provinz ward. Die übrigen Städte, unter denen noch zuweilen Aradus, Byblos, Berytus mit eig- nen Königen erwähnt werden, mufsten gewifs auch irgend einem mächtigen Nachbar sich un- terwerfen. Schifffahrt, Handel, Buchstaben- schrift, und Religion der Phö- nicier. x) Wichtiger als in ihren Innern Begebenhei- ten sind uns die Phönicier auf Reisen, und wohl- thätig für die Menschheit durch ihre Anlegung von Kolonien, und durch die friedliche Verbrei- tung ihrer gewonnenen Cultur. Die Noth hatte sie gezwungen, auf Schiffen die Gefahren des Mee- l) l) Vergl. Heerens Ideen über die Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völ- ker der alten Welt. Ersten Theiles zweite Ab- theilung 1815/ S. in.
   bis 10 von 101 weiter»  »»
101 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 101 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 9
2 0
3 1
4 2
5 8
6 2
7 9
8 0
9 2
10 27
11 32
12 3
13 0
14 11
15 0
16 1
17 4
18 0
19 1
20 4
21 8
22 3
23 3
24 2
25 1
26 2
27 1
28 1
29 0
30 0
31 18
32 4
33 2
34 7
35 1
36 3
37 38
38 2
39 0
40 0
41 0
42 3
43 2
44 0
45 19
46 4
47 0
48 2
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 6
3 2
4 0
5 0
6 0
7 0
8 4
9 6
10 0
11 1
12 4
13 2
14 18
15 0
16 13
17 39
18 0
19 1
20 9
21 4
22 4
23 7
24 0
25 14
26 26
27 0
28 4
29 0
30 7
31 4
32 11
33 0
34 0
35 3
36 2
37 1
38 0
39 6
40 2
41 7
42 1
43 1
44 1
45 12
46 1
47 3
48 3
49 5
50 0
51 0
52 2
53 3
54 5
55 6
56 1
57 1
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 5
64 3
65 3
66 18
67 9
68 2
69 1
70 1
71 4
72 1
73 0
74 5
75 2
76 2
77 11
78 1
79 2
80 0
81 1
82 4
83 2
84 2
85 1
86 4
87 6
88 3
89 3
90 1
91 5
92 22
93 0
94 18
95 3
96 5
97 1
98 29
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 87
1 102
2 92
3 129
4 21
5 34
6 144
7 27
8 33
9 39
10 41
11 23
12 211
13 222
14 12
15 165
16 28
17 3
18 11
19 54
20 26
21 11
22 147
23 83
24 185
25 121
26 68
27 147
28 354
29 76
30 58
31 111
32 70
33 800
34 243
35 2
36 4
37 125
38 20
39 157
40 58
41 9
42 406
43 221
44 18
45 16
46 170
47 106
48 53
49 51
50 323
51 581
52 15
53 18
54 17
55 12
56 21
57 8
58 62
59 672
60 7
61 11
62 58
63 14
64 69
65 88
66 14
67 14
68 12
69 26
70 10
71 23
72 32
73 35
74 99
75 154
76 32
77 38
78 40
79 24
80 41
81 986
82 39
83 94
84 292
85 359
86 14
87 52
88 39
89 133
90 11
91 84
92 26
93 19
94 93
95 52
96 6
97 56
98 49
99 14
100 830
101 51
102 210
103 98
104 56
105 3
106 57
107 177
108 155
109 60
110 214
111 173
112 66
113 243
114 220
115 60
116 174
117 240
118 5
119 110
120 74
121 84
122 28
123 104
124 269
125 202
126 88
127 289
128 86
129 166
130 13
131 407
132 27
133 168
134 99
135 12
136 316
137 137
138 144
139 9
140 52
141 0
142 154
143 143
144 5
145 47
146 81
147 85
148 8
149 86
150 21
151 17
152 384
153 28
154 102
155 96
156 63
157 16
158 17
159 61
160 153
161 50
162 59
163 84
164 151
165 50
166 168
167 47
168 183
169 31
170 12
171 18
172 66
173 461
174 43
175 1290
176 56
177 549
178 33
179 468
180 69
181 113
182 174
183 545
184 172
185 94
186 103
187 115
188 63
189 405
190 41
191 17
192 86
193 112
194 43
195 186
196 335
197 26
198 14
199 50