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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 22

1893 - Altona : Uflacker
— 22 — heißt Ramme. Zwischen Fußweg und Fahrstraße ist der Rinnstein. Dieser dient dazu, das Wasser in die Siele zu leiten. Die Siele sind gemauerte Kanäle, die sich unter den Straßen hinziehen. Ihren Inhalt führen sie in die Elbe ab. Damit das Wasser in den Rinnstein hineinströmt, ist die Fahrstraße in der Mitte am höchsten und senkt sich nach beiden Seiten. Für die Reinigung der Straße sorgen die Gassenkehrer; sie fegen jede Woche einigemal den Schmutz zu- sammen und schaffen ihn auf Karren fort. Man erkennt diese Leute an ihren blauen Kitteln und Mützen. Auf einem blanken Schild vor der Mütze stehen die Buchstaben A. S. R. (= Altonaer Straßen-Reinigung). Über dem Schild befindet sich eine Nummer. Dieselbe Nummer steht auch auf einem Schild am linken Arm. Bei längerer Trockenheit sieht man solche Leute mit roten Wasserwagen durch die Straßen fahren, um sie zu besprengen. Diese Wagen zeigen an den Seiten die Inschrift A. S. R. Sie werden mittelst großer Schläuche gefüllt, die an den sogenannten Notpfosten befestigt und so mit den unterirdischen Wasserleitungsröhren in Verbin- dung gebracht werden. Die Notpfosten sind zu erkennen an den kleinen runden Eisenplatten, die wir hier und da auf dem Fußsteig und der Fahrstraße sehen, und die mit den Buchstaben A. W. K. (= Altonaer Wasser-Kunst) bezeichnet sind. Bei einer Feuersbrunst bringt die Feuerwehr die langen Wasserschläuche auf dieselbe Weise mit den Wasserleitungsröhren in Verbindung. Außer diesen Röhren und den Sielen befinden sich unter den Straßen noch die Gasröhren. Das Gas ist eine Luftart, die in der Gasanstalt (S. 51) aus Steinkohlen bereitet wird. Von dieser Anstalt gehen unterirdische Röhren nach allen Richtungen durch die Stadt. Mit diesen Röhren stehen die Gaslaternen in Verbindung, die abends vom Laternenanzünder angezündet und morgens wieder gelöscht werden. Auf diese Weise werden die Straßen zur Abend- und Nachtzeit erleuchtet. In einigen Straßen geschieht dies durch elektrisches Licht. (S. 39.) Auch in einigen Häusern,

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 80

1893 - Altona : Uflacker
— 80 — hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge- Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht", von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt. In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt der Förster, der meistens zugleich Jäger ist. Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen- zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer Gebirgskette. 31. Von Blankenese nach Wedel. Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au, die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet. In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm. Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht. Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 77

1893 - Altona : Uflacker
— 77 — Elbschloßbrauerei befindet, verläßt die Chaussee den hohen Uferrand und führt über Dockenhuden nach Blankenese. Nienstedten hat reichlich 1200, Dockenhuden 1400 Einwohner. Die große Bevölkerungszahl aller dieser Dörfer erklärt sich zum größten Teil aus der Fruchtbarkeit des Bodens, der reiche Erträge liefert. — Berühmt ist der Baursche Park vor Blankenese. Blankenese ist ein großes Dorf mit reichlich 4000 Ein- wohnern. Diese sind größtenteils Schiffer. Sie gehören zu den kühnsten Seeleuten der Welt, sind im Besitze einer an- sehnlichen Handelsflotte — kein Ort in Schleswig-Holstein besitzt so viele eigene Schiffe wie Blankenese — und besuche« mit ihren Schiffen die Seehandelsplätze der verschiedensten Völker. Das Dorf ist sehr schön an und zwischen ziemlich hohen Hügeln erbaut, von welchen der Süllberg, der Kösterberg und der Baursberg die höchsten sind. Die Aussicht vom 75 m hohen Gipfel des Süllberges ist wahrhaft großartig. Im W. verschmilzt der Spiegel des breiten Stromes mit dem Horizont, man glaubt in der Ferne das endlose Meer zu erblicken. Nach S. gewendet, schweift der Blick über den mit Schiffen aller Art belebten Strom, und im O. sehen wir die Türme der in Dunst gehüllten Städte Altona und Hamburg. Auf dem 93 m hohen Baursberge liegen die Behälter zur Reinigung und Aufbewahrung des Elbwassers, womit unsere Stadt versorgt wird. (Altonaer Wasserkunst.) Sie sind durch drei Hauptleitungen mit den engeren Röhren verbunden, durch welche das Wasser bis in die höchsten Etagen geleitet wird. Die Maschinenhäuser liegen am Strande. Von hier aus wird das Elbwasser durch mächtige Druckpumpen in die Behälter auf dem Baursberg getrieben.

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 35

1843 - Altona : Schlüter
35 schütten, schützen, schwärzen, schwenken, schwinden, schwören, segnen, sehen, sengen, senden, senken, setzen, sichern, sichten, sieben, sieden, siegeln, singen, sonnen, spalten, spannen, speisen, spiegeln, spielen, spießen, spinnen, spitzen, splittern, spornen, sprechen, spülen, spüren, spulen, stählen, stehlen, stempeln, stärken, stechen, stecken, stehlen, stei» gern. stellen, steuern, sticken, stiften, stillen, stimmen, stören, stoßen, strafen, strecken, streichen, streuen, stricken, striegeln, stürmen, stürzen, stützen, stutzen, suchen, sühnen, tadeln, täuschen, tanzen, tauchen, tau- fen, tauschen, theilen, thürmen, tödten, tränken, träumen, tragen, treffen, treiben, trennen, treten, trinken, trocknen, trösten, trüben, trügen, tummeln, üben, verbessern, verbergen, verdrehen, verbittern, verbrämen, verderben, verdichten, verdicken, verdünnen, vereiteln, vergiften, verglasen, vergüten, vermählen, vcrläumden, wägen, wäh- len, wälzen, wagen, walken, walzen, warnen, warten, waschen, wässern, weben, wechseln, wecken, weichen, erweichen, weiden, weißen, weiten, wenden, werben, werfen, wetzen, wichsen, wickeln, wiegen, winden, wirken, wischen, wissen, wollen, wittern, wölben, wünschen, würdigen, würgen, würzen, zählen, zähmen, zäumen, zäunen, zahlen, zeichnen, zerren, ziehen, zieren, zimmern, züchtigen, zügeln, zünden, zwicken, zwängen, zwingen. 13. Der Wohlthätige erbarmet sich des Nothleidenden. Der Eitle rühmt sich seiner That. Der Arme schämt sich seines Kleides. Der Redliche gedenket seines Versprechens. Der Ge- sunde freut sich seines Lebens; er enthält sich aller Klagen. —- Jeder warte seines Amtes. Jeder gedenke seiner Pflicht. Der Mensch bedarf der göttlichen Offenbarung. Auch der Größte und Edelste bedarf des Rathes und Beistandes. Die Wahrheit bedarf keiner Verbesserung. Man kann des Guten nicht zu viel thun. Gedenke des erlittenen Unrechts nicht mehr. Der Arbeiter ist seines Lohnes werth. Eine Liebe ist der andern werth. Einen ungetreuen Knecht entläßt man seines Dienstes. Rühme dich des Guten nie; man würde deiner lachen. — Gedenke meiner und unser; ich werde deiner, seiner, ihrer, eurer in Liebe gedenken! Ich werde mich des angenehmen Beisam- menseins noch oft erinnern. — Der Mann ist aller Ehren werth, der alle Ding zum Besten kehrt. Zur Übung. Des Undanks achten, der Hülfe bedürfen, des Beistandes begehren, des Rathes entbehren, der Liebe ermangeln, des Edlen gedenken, des Guten erwähnen —: 3*

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 286

1843 - Altona : Schlüter
286 fen, sagt er, ist göttlich; und am wenigsten bedürfen führt der Gottheit am nächsten. Und was er erkannt, das gewöhnte er sich zu verwirkli- chen ; und in der That bewundernswürdig war die Selbstbeherr- schung, die er in allen Stücken übte. Hatte er sich durch Lau- fen, Ringen, oder andere Leibesübungen erhitzt, und kam dann zu einem Brunnen, so füllte er mehrmals einen Eimer und goß ihn wwder aus, nur um sich in der Selbstbeherrschung zu üben. — Einst grüßte er einen vornehmen Bürger, dem er auf der Straße begegnete; dieser aber ging stolz vorüber, ohne zu dan- ken. Des Socrates junge Begleiter wurden voll Zorns. Er aber erwiderte ihnen lächelnd : „Nicht doch ! Ihr würdet ja auch dem nicht zürnen, der häßlicher wäre als ich." — Seine Frau, Xantippe, war besonders dazu geeignet, durch ihr leicht über- wallendes Temperament seine Ruhe und Gleichmüthigkeit auf die Probe zu stellen. Einst schalt sie mit ihm, ohne daß er ihr anders als ruhig antwortete. Da sie aber immer hef- tiger stürmte, stand er auf und ging schweigend davon. Dieß erbitterte sie nun noch mehr; und während Socrates unten aus der Hausthür trat, schüttere sie voll geifemden Zorns ihm den Inhalt eines Waschbeckens auf den Kopf. Als ein Nachbar sein Erstaunen und seinen Unwillen darüber aussprach, sagte Socrates mit Heiterkeit: „Ich dachte es wol, auf ein Donner- wetter folgt schon Regen." . Socrates hatte sich überzeugt, daß er das Werk der Sitten- verbefserung bei der Jugend beginnen, und daß er unter dieser sich Freunde und Helfer gewinnen müsse, und so sammelte er einen Kreis der ausgezeichnetsten Jünglinge um sich, von de- nen ein Jeder in irgend einer Beziehung später sich hervorge- than hat. Plato, Lenophon, Antisthenes, Euclides, Alcibiades, Aeschines, Aristipp sind die berühmtesten unter denselben. In welch anziehender Weise er diese Jünglinge zu gewinnen wußte, davon mag die folgende Erzählung einen Beweis geben. Schon lange hatte Socrates einen ausgezeichneten Jüngling, Namens Xenophon, ins Auge gefaßt und an sich zu fesseln ge- wünscht. Da begegnete er ihm einst in einem engen Gäßchen. „Halt," ruft ihm Socrates entgegen und hält ihm den Stock vor. „Sage mir doch,,, wo man Mehl kauft?" — „Auf dem Markte." — „Und Öl?" — „Eben da." — „Aber wo die

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 369

1843 - Altona : Schlüter
369 ♦ 189. Das Gradiren der Salzsoole bei Oldesloe. Das Kochsalz ist für alle Völker die allgemeinste Würze der Speise. Es ist fast über alle Länder der Erde verbreitet; die Fluthen des Weltmeers tragen es in ihrem beweglichen Schoosie als S eesalz, auf vielen Steppen — wol früher der Grund des Meeres — blüht es als Steppen salz aus dem sandigen oder thonigen Boden derselben, in den Tiefen der Erde liegt es als Steinsalz verborgen; an vielen Stellen aber quillt es aus dem Innern der Erde als Salzsoole her- vor; aus dieser scheidet dann der Mensch das körnige Salz durch's Verdunsten des Wassers. "Es ist schon erwähnt worden, das; 100 Gewichtstheile Soole der Oldesloer, Saline 2\ Theile Salz enthalten. Folg- lich sind die 97^ Theile Wasser. Um nun das Salz zu gewin- nen, musi man das Wasser entfernen. Dieses könnte einfach dadurch geschehen, daß man die Soole so lange in einem Kessel kochte, bis das Wasser verdampft wäre, und man würde ein sehr gutes, aber auch sehr theures Salz bekommen; denn der Werth der dazu verbrauchten Feurung würde 4—5mal so groß sein, als der Werth des gewonnenen Salzes. Aber es gibt noch eine andere Art, das Wasser zu entfernen, nämlich die Verdunstung durch die Luft. Da diese Verdunstung durch die Berührung der Luft mir dem Wasser vor sich geht, so ist es auch klar, daß sie desto größer sein wird, je mehr Luft damit in Berührung kommt. Je größere Oberfläche die Soole einnimmt, desto mehr Luft kann sie berühren, und desto mehr Wasser wird also verdunstet. Eine sehr große Oberfläche wird sie einnehmen, wenn man sie über Dornenreiser — von Schwarz- oder Schlehdorn — träu- feln läßt, warum auch die Verdunstung bedeutender ist, wenn solche benäßte Dornenreiser dem Winde ausgesetzt sind. Man hat deßwegen große flache Kasten gebaut, worauf man hölzerne Gerüste errichtet, um darin Dornenbündelchen einpacken zu kön- nen. Solche Gebäude nennt man Gradirhäuser, und „die Soole gradiren" bedeutet, das Wasser davon verdunsten zu lassen, indem man sie über die darin angebrachten Dornen träufeln läflt. Oben auf den Gradirhäusern hat man Kasten gebaut, worin die Soole eingepumpt wird. Von dem Kasten fließet sie durch Hähnchen nach kleinen Rinnen, die mit vielen Einschnitten versehen sind. Indem sie nun über diese Einschnitte fließt, fällt sie auf die Dornen, wo sie sich vielfältig vertheilt, 24

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 373

1843 - Altona : Schlüter
373 möge seiner Schwere abwärts senke. Er blch't aus und bildet auf diese Weise einen länglich runden Körper — eine Blase — dem er durch Schwenken in der Luft, wie durch Hin- und Herrollen auf einer Marmorplatte beliebige Formen zu geben vermag. Darauf wird das in so weit fertige Glas, das noch lange heisi und verarbeitbar bleibt, durch mancherlei Werkzeuge, z. B. durch Haken, Zangen, Scheeren rc. in eine gefällige Gestalt gebracht und von allen Ansätzen und Unregelmäßigkeiten befreit. So werden Flaschen, Gläser, Fensterglas und selbst kleine Spiegel geblasen. Der Flasche gibt man einen stachen oder hohlen Boden, jenachdem man sie auf ein Eisenblech oder auf einen eisernen Kegel aufdrückt. Die Gläser mit verzierten Rändern, wie sehr künstliche Glaswaaren überhaupt, werden in hiezu verfertigten eisernen und thönernen Formen gebildet. Die Vertiefungen in manchen Trinkgläsern drückt man mit einem Eisen ein. Die Kelchgläser werden aus drei Theilen zusammen- gesetzt: aus dem Fuße, aus dem Stiele und Halse und aus dem Glase. Die schlangenförmigen Windungen in dem Fuße mancher Gläser entstehen durch Ziehen und Blasen. Die Taschen- uhrengläser werden mit einem glühenden Eisen aus hohlen Glas- kugeln geschnitten. — Auch das Tafelglas (zu Fenstern rc.) machr man aus hohlen, durch das Blasen entstandenen walzen- oder birnförmigen Tuten, welche mit einem glühenden Eisen im Streckofen der Länge nach aufgeschnitten und zu Tafeln ausgebreitet werden. — Das geformte Glas darf nicht an der freien Luft erkalten, weil es sonst sehr spröde werden und beim schnellen Wechsel von Hitze und Kälte leicht zerbrechen würde. Man bringt es daher in einen mäßig geheizten verschlossenen Ofen, den Kühlofen, und läßt diesen mit dem Glase nach und nach kalt werden. — Das Spiegelglas ist das reinste und feinste Tafelglas. Die Bereitung desselben erfordert große Sorg- falt, und die größeren und besseren Spiegel werden nicht ge- blasen, sondern gegossen. Man gießt nämlich die geschmolzene Glasmasse auf eine metallene, durch untergelegte Kohlen zuvor erwärmte, mit messingenen Leisten eingefaßte Platten, rollt sie mit einer heißen, metallenen Walze, um sie zu ebnen, und bringt sie dann in den Kühlofen. Ist sie hier gehörig abgekühlt, so wird die Tafel, weil sie noch nicht eben und blank genug ist, geschliffen und polirt. Zum Schleifen nimmt man feinen Sand und Schmirgel, streut diesen zwischen zwei auf einander gelegten Tafeln und reibt diese über einander ab. Um die ge-

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 379

1843 - Altona : Schlüter
370 In den niedern und weichen Pflanzen, besonders in denjenigen, welche im Wasser leben, zeigen sic sich meistens rundlich; in den höher» aber und mehr trockenen eckig, und sollen letztere durch den wechsel- seitigen Druck dann 12 Flächen bekommen. Um eine Kugel kann man nämlich nicht mehr als sechs andere gleich große legen, darüber und darunter nur drei; so daß also Zwölf Kugeln die mittlere drücken und an derselben zwölf Flächen verursachen. Da nun alles Zellgewebe in der Pflanze dicht an einander liegt, so müssen alle Zellen diese Gestalt bekommen; versteht sich mit vielen Abänderungen, weil der Druck ver- schieden ist und das Streben der Pflanze in die Höhe geht. Die äußer- sten Zellen in der Oberhaut fallen daher mehr ins -Rundliche; die innern dagegen sind so lang und dünne, daß man sie Fasern genannt hat. Wenn'diese Zellen sich verhärten, so entstehen daraus die Holz- fasern, welche zusammen das Holz bilden. Überall, wo drei Zellen zusammenstoßen, bleiben dreieckige Zwi- schenräume, welche durch die ganze Pflanze sowol nach der Länge als nach der Breite mit einander in Verbindung stehen, und durch welche sich der nährende Pflanzcnsaft bewegen kann. Man hat sie Zwischen- zellen-Gänge oder Adern genannt. Sie enthalten den eigentlichen Pflanzensast, welcher durchsichtig ist, aber auch Körner, Schleim, Zucker und einige Salze enthält. Zn einigen Pflanzen, z. B. im Schüllkraut — ist dieser Saft gefärbt. Zerreißt man irgend ein dünnes Blatt, z. B. ein Rosenblatt vor- sichtig und langsam entzwei, indem man etwa die Arme an die Sei- ten der Brust legt; so bleiben beide Stücke an einander hängen, und zwar durch spiralförmig gewundene Fäden, welche aus den Blattrippcn hervorkommen und noch dünner als ^-pinnengewebe sind. Dieß sind aufgezogene Spiralgefäße, auch Luftröhren oder Drosseln genannt. Diese Röhren fehlen in der Rinde und im Bast, in den Pilzen, Tan- gen, Flechten und Moosen, und beginnen zuerst in den Farrenkräutern. Man nimmt an, daß bei den meisten Pflanzen eine Drossel von der Wurzelspitzc an bis zu den Spitzen der Blätter und Blüthen ohne Un- terbrechung fortlaufe. Gewöhnlich stehen mehre Drosseln zusammen und machen ein Bündel aus. Bei manchen Pflanzen, wie z. B. an den Laubbäumen, sind dergleichen Drosselbündcl in so großer Menge vor- handen, daß sie alle kreisförmig an einander stoßen und den sogenann- ten Holzring bilden. 6. Pflanzenfasern. Wenn man einen Stengel oder ein Stück Holz zerschneidet, so sicht man, daß es sich mehr oder weniger leicht in verlängerte Fasern theilen läßt, die fester sind als das übrige Gewebe, und die sich schwerer zer- reißen als von einander trennen lassen. Dieß ist etwas so Bekanntes, daß man im Holze im gemeinen Leben eine gewisse Richtung unter- scheidet, die man den Faden des Holzes nennt, welche auch die Rich- tung der Fasern ist. Aus den Stengeln des Leins und des Hanscs benutzt man diese Fasern zum Verfertigen von Stricken und Geweben, die sehr fest sind. Die Fasern bestehen aus Gefäßen, die mit verlän- gerten Zellen vermischt und umgeben sind. Zuweilen sind unter den

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 380

1843 - Altona : Schlüter
380 Gefäßen Cpiralgcfäße, häufiger aber, besonders im Holze, sind cs punktirtc Gefäße und auch sehr lange, spindelförmige Zellen. Die Fa- sern sind von Zeuengeweben nmgeben. Wenn man Pflanzen im Wasser weichen läßt, wie inan's beim Hanfrosten thut. so bewirkt man eine Zersetzung dieses Zcllengewcbcs, wodurch sie sich leichter von einander trennen. Co viel bekannt ist, sind die zähesten Fasern die des neuseeländi- schen Flachses, einer vom Flachs sehr verschiedenen Pflanze, obgleich sie nach dem von ihr gemachten Gebrauche alio genannt wird. Indem man Gewichte an Fäden von gleichem Durchmesser aufhing, hat man gcfilnden. daß ein Fade» Ceide ein Gewicht trägt von 34, von neu- seeländischem Flachs 23|, von Hans und von Flachs Hz. 194. Die Pflanzen und das Licht. Die Pflanze hat ein wesentliches Verhältnis; zum Lichte. Das Licht gibt den Pflanzen vorzugsweise die Mannigfaltigkeit und die reine Ausbildung ihrer Farben und ihres Glanzes. Sie bekommen am Licht erst Saft und ein kräftiges, selbstständiges Leben. Ohne Licht werden sie wol größer, aber bleiben ge- schmack-, färb- und geruchlos. Sie kehren sich daher dem Lichte zu. Kartoffelpflanzen, die in einem Keller ausschlagen, kriechen von entfernten Punkten, viele Ellen weit, auf dem Boden nach der Seite zu, wo ein Lichtroch ist, und ranken sich, „als ob sie den Weg wüßten, an der Mauer hinauf, um die Öffnung zu erreichen, wo sie des Lichts genießen können. Und scheinr's nicht, als ob die Blumen, die wir in Torfen vor den Fenstern ziehen, diese mit ihren Zweiglein zerdrücken möchten? Sind dazu nicht Blätter und alle Blüthen dem Lichte zugekehrt? Ja die Sonnenblumen und eine Menge anderer Blumen richten sich gar nach der Bewegung der Sonne am Himmel, und drehen sich nach ihr hin. Abends, wenn man von der Morgenseite auf eine blumenreiche Wiese tritt, sieht man wenige, vielleicht keine Blumen, weil alle der Sonne zugewendet^ sind; von der Abend- seite prangt dann Alles voller Blüthen. Auch am Morgen auf der Wiese, wenn es früh ist, sieht man, von Morgen kommend, keine Blumen; erst wenn die Sonne wirkt, kehren sie sich ge- gen Morgen. Einige öffnen sich der Sonne erst um 12 Uhr Mittags. Nach Hegel. 195. Holsteins Pflanzenreich. Schon gegen tausend wildwachsende Pflanzcnarten hat man bei uns gezählt.

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 349

1843 - Altona : Schlüter
349 Egypren an längs der ganzen Nordküste Äfrika's kommt oft ein ähnlicher Wind aus der Sahara und heißt Harmattan. Er weht sogar nach Europa herüber, freilich durch den Einfluß des Meeres gemildert, und heißt z. B. in Italien Sirocco. Men- schen und Thiere fühlen sich in den 3 — 4 Tagen, wo er hier gewöhnlich anhält, sehr erschlafft. Selbst im südlichen Frankreich ist er zu spüren, wo man ihn spanischen Wind nennt." „Auch bei uns entwickeln sich manchmal Luftarten, die zum Athmen nicht taugen und in denen schon Mancher erstickt ist, z. B^ aus gährendem Bier, aus glühenden oder dampfenden Kohlen, in verschlossenen Brunnen, Kellern, unterirdischen Gän- gen, Bergwerken u. s. w. — In Norwegen wollte eine Magd auf einer Leiter in einen lange verschlossen gewesenen Brunnen hinabsteigen, um Wasser zu schöpfen. Kaum hatte sie den Fuß auf die dritte oder vierte Stufe gesetzt, so stürzte sie todt hinab. Der Hausherr wollte ihr zu Hülfe kommen und hatte dasselbe Schicksal. Zwei Nachbarn wollten die beiden Unglücklichen ret- ten und stürzten ihnen nach. — Diese Geschichte hat sich bei ähnlichen Gelegenheiten an andern Orten schon hunderte Male wiederholt." „Durch solche Erfahrungen mußte man darauf kommen, daß es verschiedene Luft- oder Gasarten geben müsse, und Un- tersuchungen, mit denen man freilich erst im vorigen Jahrhun- dert ernstlich begann, haben dieß bestätigt. Untersuchungen — denn wie der Mensch in dem kleinen Raume der unendlichen Schöpfung, auf den er wirken und den er überblicken kann, ver- sucht, die Natur zu erkennen und sich Unterthan zu machen, Al- les erforschen, scheiden, zusammensetzen, messen und wägen will, so ist auch die Luft ein Gegenstand seiner Thätigkeit und seines Forschens geworden; denn die Natur kennen ist der erste Schritt zur Herrschaft über sie." (Schlichting.) Nähere Untersuchungen haben nun dargethan, daß die Stoffe, aus denen die Atmosphäre zusammengesetzt ist, zwar sehr mannigfaltig und vielerlei Weise verschieden fern können, ihre Hauptbestandtheile indessen nur vier sind, nämlich: Stick- stoffgas, Sauerstoffgas, Wassergas und kohlensaures Gas, wovon die beiden ersteren Gasarten so wenig veränder- lich >ind, daß man sie mit vollem Recht als in einem unverän- derlichen Verhältniß beigemengt betrachten kann. Man hat bei Luftschifffahrten mehrere 1000 Klafter über der Erdoberfläche,
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