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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 5

1884 - Straßburg : Bull
Krster Abschnitt. Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis zur dauernden Vereinigung mit dem deutschen Reiche. (Bis 925 nach Chr.) Die Kelten. In grauer Vorzeit, vor mehr als 2000 Jahren, saß an beiden Ufern des oberen Rheines das Volk der Kelten. Es wird uns geschildert als kriegerisch, aber zänkisch und häudelsuchend, als tapfer, aber nicht ausdauernd, als gelehrig, aber prahlerisch und eitel, als nicht bösartig, aber sehr leidenschaftlich. Aus dem Osten war es in diese Gegenden gekommen, aber wann, das ist und wird immer ungewiß sein. Drei Stämme dieses Volkes wohnten am Ober-Rhein; im Norden die Mediomatriker, im Süden die Rauriker und Seqnaner. Von ihnen wurden im Elsasse die ersten Städte gegründet; Berge und Flüsse erhielten von ihnen ihre Namen. Aber keine bestimmte Überlieferung ist von dieser merkwürdigen Völkerschaft geblieben. Auf ihr früheres Dasein deuten nur wenige Spuren: Mauerreste, Steindenkmäler und seltsame Grabhügel. Diese letzteren sind halbkngelsörmige Erdauswürfe in einer Länge von 10—12 m, aus denen man menschliche Skelette, Waffen, Gefäße u. a. ausgegraben hat. Sie heißen Hünengräber (Hüne bedeutet Riese), Heidengräber, Heidenbückel, Leihübel, Totenberge. In ihrer Nähe zeigen sich nach des Volkes Glauben bei Nacht allerlei Spnckgestalten. Ebenso verrufen sind die Stätten, wo die keltischen Priester, die Druiden, den Götzen Menschen opferten. Zur Nachtzeit erscheinen dort weißgekleidete Fraueu und tanzen den Reigen um die jetzt verlassenen Opfersteine. Schon 100 Jahre vor Christi Geburt waren die Kelten nicht mehr im Alleinbesitze der oberrheinischen Länder. Bereits hatten deutsche Stämme, die Triboker und Nemeter, den Rhein überschritten und sich im Unter-Elsasse neben den Mediomatrikern niedergelassen. Später wurden die Letzteren westwärts gedrängt nach dem heutigen Lothringen und gründeten die Hauptstadt Mettis, Metz.

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 41

1893 - Altona : Uflacker
— 41 — versandt werden sollen, werden bis zu dessen Abfahrt in dem Güterschuppen aufbewahrt, der hinter dem Hauptgebäude liegt. 13. Die Palmaille. Die schönste Straße unserer Stadt ist die Palmaille, die südliche Grenzstraße des Südwesterteils. Das Wort Palmaille bedeutet ein Ballspiel (Mailspiel) ähnlich dem Croquet, wie auch die lange, an beiden Seiten mit Bäumen besetzte Bahn zu solchem Spiel*). Zum Zweck eines solchen Ballspiels ließ einer der Schauenburger Grafen, Otto V., im Jahre 1638 die Pal- maille in einer Länge von etwa 640 in anlegen und mit 400 Bäumen in vier Reihen bepflanzen. Da der Graf schon im folgenden Jahre starb, so verfiel die Palmaille einstweilen und wurde auch später nicht zum Ballspiele her- gerichtet. Mit der Elbe in gleicher Richtung (von O. nach W.) sich erstreckend, gestattet die Palmaille an mehreren Stellen einen herrlichen Durchblick über dieselbe. An ihrem westlichen Ende erhebt sich das Krieger-Denkmal, welches von Altonaer Einwohnern zu Ehren des neunten (schleswig-holsteinischen) Armeecorps und zum Gedächtnis an dessen Thaten im deutsch- französischen Kriege errichtet und 1875 feierlich enthüllt worden ist. Das Denkmal ist eine hohe Säule, deren Spitze ein Adler krönt. An jeder Ecke ist ein deutscher Krieger dargestellt. Die zwanzig französischen Geschütze, welche teils am Denkmal angebracht, teils in dessen Nähe aufgestellt sind, hat Kaiser *) Es ist abzuleiten von dem italienischen palla = Ball oder Kugel und maglio = hölzerner Hammer oder Schlägel. „Palla a maglio" bedeutet also: Das Kugelsviel mit dem Hammer. Im Holländischen wurde daraus „Palmaille" oder „Palmalte". In Deutschland übernahm man dieses holländische „Palmaille". Das Wort hat also gar nichts mit dem französischen „maille" (d. h. Masche) thun, vielmehr wäre „Pallmail" die richtige Schreibweise. Vergl. Ehrenberg, Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft Iii, S. 66.

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 259

1843 - Altona : Schlüter
Diese Liebe zum Gotteshause und zu allem, was dort vor- fiel und damit in Verbindung stand, sprach sich zugleich durch mancherlei Einrichtungen und Sitten aus. Es fanden mehrere öffentliche Andachten an jedem Sonntage statt, und schon in der Frühe des beginnenden Morgens lud bei feierlichem Kerzen- schein die Religion ihre Freunde zu den geliebten Altären. Jeder einzelne Wochentag hatte außerdem noch seine besonderen gottes- dienstlichen Versammlungen. Hohe Feste vorzüglich meinte man möglichst verlängern zu müssen und dehnte sie daher zu drei Tagen aus. Auch die Gedächtnißtage merkwürdiger Personen aus der heiligen Geschichte beging man, statt daß sie späterhin auf Sonntage verlegt wurden, einen jeden für sich, wenn er einfiel. Wie sehr man sodann den Werth dieser Zeiten schätzte, das bewies die Pünktlichkeit, mit welcher man jedesmal noch vor dem Anfange der Gottesverehrung im Tempel sich einfand, und die Liebe und Luft, mit welcher man blieb bis zum ver- hallenden Segenswunsche; das bewies die Sorgfalt, womit man aus Ehrfurcht für die Stätte des Herrn auch sein Außeres schmückte, das bewies die Stille, die während der heiligen Zu- sammenkünfte überall herrschen mußte, und die Strenge, mit welcher man sich alles Kausens und Verkaufens, aller Arbeiten und Verrichtungen sowol in den Häusern als auf den Straßen, sowol in der Werkstatt als auf dem Felde enthielt, das beweist noch jetzt, als Nachhall gleichsam aus jenen Zeiten her, die Versicherung frommer Einfalt: Es sei ihr gar nicht sonntäglich zu Muthe, wenn sie das Gotteshaus nicht besucht habe. Und nicht bloß auf den Sonntag wurden die Übungen der Andacht beschränkt. Wo wäre ein christlicher Hausvater Mor- gens erwacht, ohne die Seinigen zu Gebet und Loblied um sich her versammelt, wo wäre er von der Mahlzeit aufgestanden, ohne mit ihnen den Geber aller Güter aus innig gerührtem Herzen gepriesen, wo wäre er Abends mit ihnen zur Ruhe ge- gangen, ohne dem höchsten Schutze sich und die Geliebten em- pfohlen, wo hätte er einen Sonntagnachmittag verstreichen las- jen können, ohne das Glauben und Wissen seiner Kinder ge- prüft, ohne mit seinem Hausgesinde die Predigt wiederholt, ohne fromme Lehren an jedes einzelne Herz gelegt,,, und sich selbst, wie sie, im Guten befestigt zu haben? — Überall, in den goldenen Palästen der Großen wie in den ftrohbedeckten Hütten der Armuth, überall baute sich die Andacht neben den 17*

4. Deutsche Geschichte - S. 114

1881 - Straßburg : Schultz
114 Die Zeit der Kreuzzge. Friedrich Ii. (deutsch, italienisch, lateinisch, griechisch, französisch, arabisch), er war ein geistvoller Dichter, ein denkender Kopf, der sich an der Lectre des Aristoteles erfreute, ein feiner Kunstkenner, besonders der Bau-kuust, selbst Schriftsteller auf dem Gebiete der ^Naturwissenschaften. Seine religisen Ansichten entsprachen zwar oft nicht denen seiner Zeit; aber ein Religionssptter und halber Muhamedaner, wie seine Feinde ihm vorwarfen, war er nicht. Endlich verband er mit all diesen Eigenschaften eine unermdliche Thtigkeit und eine Zhigkeit des Wesens, die ihn auch in der grten Bedrngnis aufrecht erhielt. Eine solche Persnlichkeit war wohl geeignet, den Kampf gegen die Uebermacht des Papsttums wieder aufzunehmen, zumal er in dem Besitze des Knigreichs Neapel, des reichsten Landes jener Zeit, einen Staat besa, den er ganz nach seinem Willen einrichten und lenken konnte. Von da aus hoffte er die groen Fragen der Zeit zu entscheiden, hier war er erzogen, hier fand er sein Vaterland. Kein Wunder, wenn er hier den grten Teil seines Lebens zubrachte und mehr ein italienischer als ein deutscher König war. 1215-1227 b. Friedrich Ii in Eintracht mit der Kirche (12151227). Zunchst suchte Friedrich Ii seine Herrschaft in Deutschland zu sichern. Zu diesem Zwecke vermochte er die Fürsten, indem er namentlich den Bischfen sehr bedeutende Zugestndnisse machte, zur Wahl 1220 seines unmndigen Sohnes Heinrich. Dann brach er (1220) nach Italien auf, um sich die Kaiserkrone zu erwerben. Dort war auf den gewaltigen Innocenz Iii der milde Honorius Iii gefolgt, dem Friedrich an Klugheit weit berlegen war. Derselbe krnte Friedrich zum Kaiser, nachdem ihm dieser nicht unbedeutende Zugestndnisse ge-macht hatte. Nach Neapel zurckgekehrt, stellte Friedrich mit krftiger Hand das knigliche Ansehen wieder her und besiegte vor allem die noch unabhngigen Sarazenenstmme in Sicilien, die er nach Unter-italten verpflanzte, ohne sie jedoch in ihrem Glauben zu verfolgen. In dieser Zeit drngte ihn Honorius Iii wiederholt, endlich das Kreuzzugsgelbde zu erfllen. Mit Mhe erlangte der Kaiser, der sich, um seine Bereitwilligkeit zu zeigen, in zweiter Ehe mit Jolanthe, der Tochter des Titularknigs von Jerusalem, Johann von Brienne, verheiratet hatte, verschiedene Male Aufschub. Endlich setzte sich Friedrich selbst eine Frist bis 1227, nach deren Verlauf er dem Banne verfallen sollte, wenn er den Kreuzzug nicht angetreten htte. 1227-1230 c. Friedrich Ii im Zwist mit dem Papste (12271230). Fnfter 1228-1229 Kreuzzug (12281229). Honorius Iii starb 1227; sein Nachfolger war der greife Gregor Ix, ein Mann von groer Einsicht und eiserner Willenskraft, der den Kaiser alsbald an die Erfllung seines Versprechens mahnte. Indessen hatte sich ein groes Kreuzheer, bei dem sich auch viele Deutsche befanden, in Brundifium eingefunden. Schon wtete die Pest in diesem Haufen, als endlich Friedrich Ii in See stach. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte er, da auch er erkrankte, wieder um. Nun war aber auch die Geduld des Papstes er-

5. Deutsche Geschichte - S. 118

1881 - Straßburg : Schultz
118 Die Zeit der Kreuzzge. Blte des Rittertums. feiner Vter gefangen war, zur Milde stimmen. Er besttigte das ungerechte Urteil, und Konradins Haupt fiel unter dem Henkerbeil auf dem Markte von Neapel. Nach ihm wurde auch Friedrich hin-gerichtet. O Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir", waren Konradins letzte Worte. So starb der Enkel Friedrichs Ii, der Urenkel Friedrich des Rotbarts; mit ihm war der Mannsstamm der Hohenstaufen erloschen. Karl von Anjou aber erfreute sich nicht lange des ruhigen Besitzes seines Landes; denn auf Sicilien erhoben sich die mihandelten Einwohner, ermordeten in der sogenannten 1282 sicilianischen Vesper" (1282) alle Franzosen und bergaben die Insel an Peter von Aragonien. 9. Jlte des Rittertums. Tie Zeit der Hohenstaufen ist die Bltezeit des Rittertums. Der Kriegerstand ist im Laufe der Zeiten zu einer abgeschlossenen Klasse geworden, die bestimmte Gelbde, Rangstufen und Vorrechte besitzt und Könige und Kaiser in sich begreift. Freie, eheliche &e= bmt. Unbescholtenheit des Lebens und die Wahl des Kriegshand-werks zum alleinigen Berufe, feit dem 12. Jahrhundert auch Ritter-brtigfeit, sind die unbedingten Erfordernisse zu der Aufnahme in den Stand. Aber nicht dies allein machte zum Ritter; es kam dazu eine geregelte Erziehung zu dem Berufe. Bis zum 14. Jahre diente der angehende Ritter als Bube, von da an als Knappe, gewhnlich im 21. Jahre folgte die feierliche Aufnahme in den Ritterstand durch die Schwertleite oder den Ritterschlag. Auch jetzt noch war Hebung in den Waffen die Pflicht des Ritters, und die zahlreichen Turniere gaben Gelegenheit, dieselbe zu erweisen. Bei der Aufnahme gelobte der Ritter Frmmigkeit, Befchtzunq der Kirche, der Unschuld und besonders der Frauen, Treue gegen den Lehnsherrn, Tapferkeit gegen den unbesiegten, Gromut gegen den besiegten Feind. Eine besondere Seite des Rittertums war der Frauendienst. Schon bei ihrem ersten Auftreten in der Geschichte hatten die Deutschen den Frauen hohe Achtung erwiesen. Jetzt war dieser Dienst, soweit es Ritter gab, ein Kennzeichen des wahren Ritters, und auch die Verehrung, die das ganze Mittelalter der hohen Himmelsknigin Maria zollte, ein Ausdruck dieser Gesinnung. Frau (Frouwe) ist das Femininum von Fr6herr und bedeutet also die Herrinso diente der Ritter einer Herzensherrin, die er sich gewhnlich unter den vornehmsten Frauen aussuchte, und die keineswegs seine Gemahlin war. Dieser Dienst war ursprnglich in der Provence aufgenommen und von Frankreich nach Deutschland verpflanzt. Hiermit hing eine Verfeinerung der Sitten zusammen, ein sogenannter hfischer Ton", der den Ritter vor dem gewhnlichen Volke auszeichnete und ebensowohl in der gewhlten Sprache,

6. Deutsche Geschichte - S. 171

1881 - Straßburg : Schultz
Frankreich. Spanien. 171 4. Frankreich. Spanien. Der Kampf zwischen Reformierten und Katholiken war am hef-tigsten in Frankreich und in den Niederlanden; in Italien, Portugal, Spanien zeigten sich nur geringe Spuren der neuen Lehre, die sehr bald durch die Inquisition beseitigt wurden. Dagegen gab es in Frankreich eine groe reformierte (hugenottische") Partei, zu der sogar Prinzen von Geblte gehrten, während das Knigtum und das mchtige Geschlecht -der Guisen treu zum Katho-lizismus standen. Die. Folge dieser Spaltung waren blutige Religionskriege. Endlich wurden auf Befehl der Katharina von Me-djcis und ihres Sohnes, des Knigs Karl Ix, in einer Nacht (24. August 1572) alle Hugenotten in Paris und den grereu^ltz) Stdten bingemordet. Diese Nacht fhrt den Namen Bartholomusnacht oder Pariser Bluthochzeit. Aber auch so erreichte die katholische Partei ihren Zweck nicht; neue Religionskriege, in welchen der letzte König aus dem Hause Valois, Heinrich Iii, durch die Hand eines fanatischen Priesters fiel, folgten der Blutthat. Endlich bestieg Heinrich Iv von Navarra, der bisherige Fhrer der Hugenotten, nach schweren Kmpfen den Thron (15891610). Er trat Mar zum Katholizismus zurck, gewhlte aber seinen frheren.... (Glaubensgenossen im Edikt von Nantes (1598), Sicherheit und 1598 Duldung. Mit Heinrich Iv beginnt die Herrschaft der Bom-bonen. , In Spanien herrschte Philipp Ii. (15561598), der Soh^ 1556-1598 Karls V, der, von Herrschsucht erfllt, eine spanische Universal-monarchie herstellen wollte, die. ihre Hauptsttze im strengsten Katho-u lizismus finden sollte. Daher trat er nicht nur in Spanien, sondern-auch in den Ni.ed erlangen._mit blutiger Strenge gegen Jak.. neue Lehre aus und untersttzte auch in Frankreich und England die fatho=y lische Partei, in der Hoffnung, da diese Lnder ihm spter zufallen wrden. Die Folge war ein Aufstand, der freiheitsliebenden? Niederlnder (1566), der zwar.von dem Herzog Alba fr den4566 Augenblick niedergeworfen wurde (1567), aber nach der Hinrichtung ^567 der Grafen Horn und Egmont unter der Oberleitung des staats-mnnisch klugen Wilhelm von Dramen, des Schweiger*", bald aus der See wieder aufloderte und in den 7 nrdlichen Provinzen, i. welche Wilhelm in der Utrechter Union geeint hatte (1579), die s Oberhand gewann. Nun verwandte Philipp die reichert Krfte Spaniens gegen das kleine Land, welches ihm den zhen Widerstand der Verzweiflung entgegensetzte. Wirklich kam es nach der Ermordung Wilhelms in Delft (1584) und der Eroberung Antwerpens durch 1584 den groen Feldherrn, Alexander von Parma (1585), an den 1585 Rand des Verderbens; da brachte die Eroberungssucht Philipps die Rettung. Er rstete gegen Elisabeth von England, die ihn durch

7. Deutsche Geschichte - S. 151

1881 - Straßburg : Schultz
bergang aus dem Mittelalter in die Neuzeit. 151 Die Neuzeit. I. bergang aus dem Mittelalter in die Neuzeit. Wenn je in einem Zeitpunkte der Weltgeschichte, machten sich am Ausgang des fnfzehnten und am Anfang des sechzehnten ^ahr-Hunderts die Zeichen einer neuen Zeit geltend. a. Vernderung in der Verfassung und der Machtstellung der Staate. In Spanien, Frankreich, England entstanden auf den Trmmern des alten Lehenswesens mchtige Knigsherrschaften, die sich auf das erwachende Volksbewutsein sttzten und die ihnen hinderlichen Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit allmhlich be-seitigten. Schon fhrte man feste Steuern und stehende Heere em, mit denen man jeden Widerstand im Innern zu brechen vermochte. Eine Folge hiervon war, da sich die Kraft der groen Staaten Europas mehr nach auen wandte, die Kunst der Diplomaten ent-stand, und die Geschicke des einen Landes mit denen der brigen eng verflochten wurden. Seitdem ist es nicht mehr mglich, die Geschichte emes Landes ohne die Kenntnis der der brigen Lnder zu verstehen. Besonders tritt im Anfang der Neuzeit Spanien als einflureiche_ Macht hervor, welches nach der Eroberung Granadas (1492) die Herr-1492 fchaft der Mauren beseitigt, dann Neapel und Sicilien erobert hatte und durch die Vereinigung mit den reichen niederlndischen Provinzen (vergl. S. 141) auch in Mitteleuropa die tonangebende Macht wurde. Da nun dem Herrn dieser Lnder, Karl I, von Seiten seines Vter-lichen Grovaters, des Kaisers Maximilian, auch die streichische Erbschaft und die Anwartschaft auf die Kaiferkrone zufiel, fo war eine Macht im Entstehen begriffen, wie man keine feit dem Rmerreiche in Europa gesehen hatte*. * Ferdinand der Katholische f 1516 I. Maximilian I f 1519 Gem. Jsabella f 1504 Gem. Maria v. Burgund Johanna (die Wahnsinnige) verm. mit Philipp dem Schnen 11506 1 1555 _ ^Eleonore Ii. Karl (I) V f 1558 Iii^Ferdinand I f 1560 Maria 2. Gem. Franz I Gem. Jsabella Gem. Anna Gem. Ludwig Ii v. Frankreich v. Portugal v. Ungarn v. Ungarn 11526 Philipp Ii v. Spanien Iv. Maximilian Ii 1 1598. 1 1576. 1

8. Deutsche Geschichte - S. 157

1881 - Straßburg : Schultz
Cajetanus. Die Disputation zu Leipzig. 157 Versprechen weiter. Johann Eck aus Ingolstadt, der rstigste Gegner-Luthers, ein gewaltiger Disputator, hatte nmlich den Dr. Boden-stbt, genannt Carlstadt, einen Freund Luthers, zu einer ffentlichen Disputation herausgeforbert. Da er in den zu biesem Zwecke herausgegebenen Streitschriften auch Luther angegriffen hatte, so hatte dieser den Fehdehandschuh aufgehoben und selbst seine Teilnahme an der Disputation zugesagt. Dieselbe fanb zu Leipzig (27. Juni 16. Juli 1519) mit groem Pomp, in der Gegenwart des Herzogs 1519 Georg von Sachsen statt. Im Laufe der Unterredung stellte Luther den Satz auf, da nur die heilige Schrift die Richt-schnr und Quelle der christlichen Erkenntnis sei. Eck reiste mit den Akten der Disputation nach Rom; in Deutschland aber ent-brannte der Streit mit neuer Heftigkeit, denn Luther verffentlichte nun seine Schriften An den Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" und Von der babyloni-schen Gefanpnfchaft", in denen er nicht mehr einzelne Lehren, sondern das Papsttum berhaupt angriff (1520). Bald darauf kehrte Eck aus Rom mit einer Bannbulle gegen Luther zurck, die Luther vor dem Elsterthore in Wittenberg (10. Dec. 1520) feierlich ver-1520 brannte. Dies ist der Anfang eines Kampfes der Jahrhunderte lang Europa durchtoben sollte. 3. Kaiserwahl. Reichstag zu Worms. Eine Zeitlang zog die Frage, wer Kaiser sein werde, die Auf-merksamkeit von den religisen Streitigkeiten ab. Maximilian war (12. Jan. 1519) entschlafen. Zwei Bewerber standen sich entgegen, Franz I, der König von Frankreich, der sich durch seinen Sieg der die Schweizer bei Marignano (1515) den Ruf des ersten 1515 Kriegshelden seiner Zeit und den Besitz Mailands erworben hatte, und der junge, noch wenig bekannte Karl I von Spanien, der Enkel Maximilians, der Herr von Spanien, Neapel, den Nieder-landen, Ostreich und Amerika, in dessen Reich die Sonne nicht unterging. Die einflureiche Stimme des Kurfrsten Friedrich von Sachsen, dem man selbst zuerst die Krone angetragen hatte, ent-schied fr Karl I (25. Juni 1519). Derselbe nahm die Krone unter 1519 den Bedingungen (Wahlcapitulation), die man ihm gestellt, an, eilte von Spanien herbei und wurde zu Aachen feierlich gekrnt. Er heit als Kaiser Karl V. Seine erste Regierungshandlung war die Berufung eines Reichstags nach Worms (1521). Hier der-1521 trug er seinem Bruder Ferdinand die streichischen Lande, so da es von nun an zwei Habsburgische Linien, eine ltere in Spanien und eine jngere in Ostreich, giebt. Die wichtigste dem Reichstag vorgelegte Frage war aber die religise; denn auch Luther war berufen, um sich vor Kaiser und Reich zu verantworten. Unter freiem Geleite traf er dort ein, obwohl man ihn von verschiedenen 1

9. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 158

1912 - Straßburg i. E. : Bull
Ix. Ein Tag aus Friedrichs des Großen Leben.1) Vorbesprechung.2) a) Viele Kinder und viele erwachsene Leute denken sich das Leben eines Königs als aus lauter Festen bestehend; denn sie sehen den König nur bei festlichem Empfange auf dem Marktplatze, und sie lesen auch in den Zeitungen von nichts weiter als von den Festlichkeiten. Sie vergessen, daß der Besuch der verschiedenen Teile des Landes ja zu den Geschäften des Königs gehört. Wer eure Eltern am Sonntage auf der Straße sieht und sie danach beurteilt, der wird falsch von ihnen denken. Wer eure Eltern kennen lernen will, der muß sie bei ihrer Arbeit im Hause, in der Werkstatt aufsuchen. Da erst kann er sehen, wie viele Sorge und Mühe und Arbeit sie haben. Und wie ist’s beim König? b) Daß Friedrichs des Großen Leben nicht lauter Lust und Freude war, wissen wir schon aus seinen Kriegen. Daß er nicht ein Müßiggänger sein konnte, das können wir aus dem vielen ahnen, um das er sich im Frieden kümmerte: So um Ansiedlung und Landwirtschaft, um Handel und Gewerbe, um die Verwaltung des Heeres, um die Pflege des Rechtes. Wie wird ein Tag im königlichen Schlosse verlaufen? Welche Arbeiten, welche Erholungen hat der König? *) Wenn keine Zeit zur Behandlung bleiben sollte, als Thema und Stoff für eine Ansprache an einem patriotischen Festtage. *) Durch Wechselgespräche zu gewinnen. Das Obige gibt nur die Gedanken.

10. Deutsche Geschichte - S. 86

1881 - Straßburg : Schultz
86 Die frnkischen Kaiser. Heinrich Iv. haben; aber der geheime Unwille der Fürsten glhte fort, und bald sollte ein neuer, mchtigerer Feind denselben zu hellem Brande entflammen. c. Heinrich und Gregor Vii. Whrend Heinrich in gefhrlichem Kampfe mit feinen Vafsallen rang, war das Papsttum unter Ale-xauders Ii und Hildebrands verstndiger Leitung eine Weltmacht geworden. In Italien stand die Markgrfin von Tuscien, Beatrix, und ihre mnnlich starke Tochter Mathilde, die groe Grfin", fest auf der Seite des Papstes; in Unteritalien fochten die Nor-mannen als Lehnsleute des Papstes unter dem schlauen und tapferen Robert Guiscard und feinem Bruder Roger mit steigen-dem Erfolge gegen Griechen und Sarazenen und eroberten Sicilien (1071); andere Normannen hatte Wilhelm der Eroberer unter der Fahne des Papsttums nach England gefhrt und hatte dort in 1066 der Schlacht bei Hostings (1066) der Herrschaft der Angelsachsen ein Ende gemacht; in Oberitalien hielt die Bevlkerung der groen Städte fest zum Papste; in Spanien erkannten die christlichen Reiche, welche gegen die Mauren (der Cid) immer mehr Boden ge-wannen, in dem Papst ihren Oberherrn an; in Frankreich standen die Capetinger unter dem Einflu des Ordens von Cluny und des Papstes, ebenso die jngst bekehrten Ungarn und Scandi-navier. Die Einheit der westlichen Christenheit, welche das kaiser-liche Schwert nicht hatte erreichen knnen, war durch die geistliche Macht des Papsttums errungen. Nur der deutsche König hatte sich dieser Macht entzogen. Mit ihm war ein Kampf unvermeidlich. In demselben Jahre, in welchem der Sachsenaufstand ausbrach, bestieg endlich Hildebrand als Gregor Vii den ppstlichen Stuhl 1073 (1073). Was er unter den frheren Ppsten vorbereitet, wollte er als Papst vollenden. Freiheit der Kirche, worunter er zugleich die Herrschaft der die weltliche Macht verstand, war fein Ziel. Gregor selbst spricht diesen Gedanken in folgenden Stzen aus: Der Papst allein kann sich der kaiserlichen Jnsignien bedienen; feine Fe allein haben alle Fürsten zu kssen; sein Name allein darf in dem Kirchengebet genannt werden, und kein Name in der Welt ist seinem zur Seite zu stellen; ihm ist erlaubt Kaiser abzufetzen und Unter-tharten: von der Pflicht gegen abtrnnige Fürsten zu entbinden." Seine ersten Schritte zielten auf die Reform der Kirche; strenge Befehle verboten alle Simonie, andere befahlen die Ehelosigkeit (Colibat) der Priester. Wohl war das Gebot der Ehelosigkeit nicht neu und fr die hchsten Aemter lngst gltig; aber die niedere Geistlichkeit war vielfach verheiratet, und schon Leo Ix hatte umsonst dagegen gewirkt. Jetzt erhoben sich die verheirateten Priester in groer Heftigkeit gegen das Verbot; aber Gregor schlug den Wider-stand mit Hilfe des Volkes nieder. Endlich trat er (1075) mit dem einschneidendsten feiner Edikte, dem Verbote der Laieninvestitur,
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