47
tung, und verschiedene hinter und untereinander liegen-
de Grotten im Inneren der Berge.
§. 48.
Allgemeine Beschaffenheit.
Die Tiefe solcher Höhlen ist verschieden, und be-
trägt bey manchen tausend und mehrere Fuß.
Der Boden derselben enthalt oft Wasser, manch-
mal ganze Bache und Seen.
Einige machen sich durch die vielen Zahne, Knochen
und Gerippe von bekannten und unbekannten Landthieren,
und durch die Seeprodukte, die sie einschließen merk-
würdig.
Andere hauchen schädliche Dienste aus, in welchen
Menschen und Thiere Gefahr laufen zu ersticken, oder
flössen nach Verschiedenheit der Jahrszeiten einen mehr
oder minder heftigen Wind von sich.
Manche sind mit zahllosen Tropfsteinbildun-
gen (Stalaktiten) ausgeschmückt, d. i. mit Säu-
len und sonderbaren Figuren, welche sich, auf dem Bo-
den und an den Wanden der Höhle, durch die mit dem
Wasser von der Decke herabtröpfelnde Steinmaterie bilden.
§. 49.
Eintheilung.
Nach den im §. 48. angeführten Eigenschaften theilt
man die Höhlen ein:
1. ) in Wasser höhlen;
2. ) in Knochenhöhlen;
3. ) in Dampfhöhlen;
4. ) in Wind- oder Aeolushöhlen, und
-5.) in Tropfsteinhöhlen.
t
51
«
Wasserhöhle. Der Fluß Poik stürzt sich nämlich nicht
weit vom Eingänge der Höhle in den Felsen, lauft
eine große Strecke in der Tiefe fort, und bildet einige
Wasserfalle, die ein donnerahnlicheö Getöse verursachen.
Auch zwey natürliche Brücken findet man in dieser
Höhle über die Abgründe, in denen die Gewässer fort-
strömen. Auf einer derselben zünden die Führer einige
Bund Stroh an, wodurch eine schauerliche Beleuchtung
des hohen Gewölbes, und der zahllosen Tropfsleinfiguren
entsteht. Nach einiger Weile stürzt man den brennenden
Haufen hinab in den Strom, und sieht nun auch den
gräßlichen auf 100 Klaftern geschätzten Abgrund erleuchtet.
5. ) Die Höhle bey Sziliczka in Ober-Ungarn,
eine Eishöhle, deren Eingang i8kl. hoch, und 8 breit
ist. Bey großer Hitze wird sie voll Eis, und wenn
die äußere Hitze allmahlig in Kalte übergeht, so ver-
schwindet das Eis, und die Höhle wird trocken und warm.
6. ) Die Höhle Labaume, oder die Heren höhle,
im Sevennengebirge in Frankreich , mit Tropfsteingebilden.
7. ) Die Grott8 de notre Dame de Bahne im
Delphinate.
8. ) Die Peakhöhle bey Castleton in England.
8.) Die Höhle auf Antiparos, in deren Mitte
eine bewunderungswürdige Pyramide, ein Lropfsteinge-
bilde, sich befindet.
10.) Die Höhle von Guacharo in Südamerika.")
Manche Höhlen sind von Menschen durch Forderung von Mine,
ralien gebildet worden; z. B. das L a b y ri n t h auf Cre-
1a, die weiten Hallen des Peter sberges bey Mastricht,
die Salzgruben von Wiliczka u. s. w.
*) M. s. Humboldts Reise, Thl. H.
4 *
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Guacharo Peter Wiliczka
Extrahierte Ortsnamen: Ober-Ungarn Frankreich England Südamerika Humboldts H.
10
3.) Die Wüsten in Arabien.
Wir kennen aus der hl. Schrift die Reise der Is-
raeliten unter Moses durch eine dieser arabischen Wüsten,
welche in Norden an Syrien gränzt, wo nur der wun-
i dervolle Stab des Anführers Wasser aus dem Felsen schas-
sen, und nur die Allmacht durch das Wunder des Man-
na die Kinder Israels vor dem Hungertode schützen konnte.
Gegenwärtig sind diese Wüsten nur dem Kamele der
Handelskarawauen und dem räuberischen Beduinen zu-
gänglich.
Die Sandwüsten Afrika's scheinen an Ausdehnung zuzunehmen,
da viele Oasen der Alten jetzt gar nicht mehr vorhanden sind,
und von den Ruinen alter Tempel unv Kunstwerke in Aegyp-
ten die meisten ganz in Sand vergraben sind. (Die Ruinen
des berühmten Tempels des Jupiter Ammon aus der
großen Oase S iw ah ).
Bereisen der Sandwüsten.
Die Reisen in den Sandwüsten sind mit vielen
Gefahren verbunden. Ost werden ganze Karawanen vom
Flugsande verschüttet, oft müssen sie, wenn die Brunnen
verschüttet oder zerstört sind, jämmerlich vor Durst um-
kommen. Co gieng im I. 1805 auf dem Wege nach
Tombuktu eine große Karawane von 2000 Menschen und
1800 Kamelen zu Grunde, weil eine der Oasen, die sonst
unter ihre Ruheplätze gehörte, und auf die man gerech-
net hatte, kein Wasser mehr hatte.
Bemühungen, in der neuesten Zeit, durch die Wüsten ins Innere
von Afrika einzudringen.
§. 14.
Steppen.
Unter Steppen versteht man solche Ebenen, wel-
che weit ausgedehnte Viehweiden mit hohem Grase bilden.
1
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Ammon
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Israels Aegyp- Tombuktu Afrika
— 57 —
3. ) Das Wasser ist schwer, und sucht daher über-
all die niedrigste Stelle.
4. ) Das Wasser, als tropfbar-flüssiger Körper, hat
das Bestreben, sich überall ins Gleichgewicht zu
setzen.
Die Oberfläche des Wassers bildet daher in kleinen
Flachen eine Horizontalebne; bey größeren Wasser -
rnassen muß aber die Kugelgestalt der Erde berücksichtiget
werden.
5. ) Jeder feste Körper verliert durch Eintauchen ins
Wasser gerade so viel an seinem Gewichte, als die durch
ihn verdrängte Wassermenge wiegt. (Schwimmen.)
6) Das Wasser ist kein Element, oder einfacher
Stoff, sondern besteht aus Wasserstoff und Sauer-
stoff.
7. ) An sich ist das Wasser keiner Fäulniß fähig,
sondern diese rührt von den beygemischten organischen
Körpertheilen her.
8. ) Man unterscheidet mineralische Wasser und
Süßwasser; je nachdem die Menge der darin auf-
gelösten Körper so bedeutend, oder so unbedeutend ist,
daß sie durch die Sinne empfunden werden können, oder
nicht. Das Meerwasser ist daher ein mineralisches
Wasser.
9>) Man unterscheidet auch noch harte und weiche
Wasser; je nachdem sie mehr oder weniger Kalk und
Kohlensäure enthalten.
Zu den harten Wassern rechnet man die meisten
Quell - und Brunnenwasser; zu den weichen die Fluß-
und Landseenwasser.
Die harten Wasser sind zu manchem Gebrauche in der Haushal-
tung und in Gewerben minder tauglich, auch der Gesundheit
minder zuträglich, als die weichen.
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
85
Als bedeutend tiefe Seen kennt man:
den Boden fee von 363 Klaftern;
den Tay in Schottland, in dem man mit 600
Klaftern noch keinen Grund finden soll, u. s. w.
§. 80.
Anzahl.
Die Anzahl der Seen ist außerordentlich groß.
Nur allein in Rußland zahlt man im Gouv. Olomez 80,
im Gouv. Archangel ii45, in Liefland über 1000, im
Gouv. Mohilev 199, Simbirk 566, u. s. w. Deutsch-
land soll mehr als 1000 Seen enthalten.
Indeß sind einige Lander besonders reichlich damit
begabt, wahrend andere gänzlichen Mangel daran leiden.
Die nördlichen und kalten Länder sind reicher an Seen,
als die. südlichen und heißen, wahrscheinlich weil hier die
Verdünstung durch die höhere Temperatur so sehr begün-
stigt wird, daß derselben der Zufluß aus Quellen und
Flüssen das Gleichgewicht nicht halten kann.
Der Reichthum eines Landes an Seen hängt übri-
gens auch noch von der Beschaffenheit seiner Oberfläche ab.
Daher wird es in Ländern, die eine bedeutende Abda-
chung haben, und wo das Wasser überall ungehindert von
den höheren Punkten nach den tieferen abfließen kann,
keine Seen geben; dagegen flache und niedrig liegende
Lander, wo das Wasser bey den kleinsten Hindernissen zum
Stehenbleiben und Ansammlen veranlaßt wird, reich an
Seen sind.
Eine Ausnahme hievon machen aber die sogenannten Gebirgs-
seen; denn in den Bergen kann sich das Wasser sehr leicht
in den Gebirgskesseln ( §, 21.) ansammeln und Seen
bilden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
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87
4) Das todte Meer, der Salzsee, oder das
asphaltitische Meer in Palästina, 12 M. lang und
2 M. breit, nimmt mehrere Flüsse, worunter der Jordan
der bedeutendste ist, auf, hat aber keinen sichtbaren Ab-
fluß. Nach der Erzählung der heiligen Schrift (I. Mos.
Xix, 24 — 28.) entstand dieser See durch Feuer und
Schwefel, welches Gott auf die lasterhaften Städte So-
dom und Gomorrha regnen ließ. Das Wasser ist ganz
mit Kochsalz gesättigt, zieht den Mund wie Alaunwasser
zusammen, hat einen eckelhaft bittern Geschmack, und er-
nährt keine Fische; denn Fische, welche durch den Jor-
dan hineingeführt werden, sterben darin. Nicht selten,
besonders vor dem Aufsteigen des Judenpeches, welches
aus dem Boden dieses Sees kömmt, steigen erstickende
Dämpfe aus dem See empor, wodurch die Vögel, die
um diese Zeit über denselben fliegen, ersticken und herab-
fallen.
Die Beschreibungen dieses Sees scheinen indeß manche) Mahr-
chenhafte zu enthalten, z. B. die Erzählung von drn So-
doms- oder Höllenäpfeln, u. s. w.
5) Die sechs Salz - oder Natrumseen in Aegyp-
ten in der westlichen Wüste des heiligen Makarius, er-
halten ihr Wasser aus dem Nil, das Anfangs steigt,
dann abnimmt und endlich ganz verschwindet. Das Erd-
reich ist dann mit kristallisirtem Salz bedeckt, welches von
Karawanen gesammelt, und über Nofette und Alerandrien
nach Europa geführt wird.
Die größten Seen finden sich in Amerika:
6) Der obere See, von 1800 □ M., ist 90 M-
lang, und an vielen Stellen unergründlich, empfangt ge-
gen 40 Flüsse.
7) Der Huronensee von 760 □ M.
8) Der Ontariosee von 532 □ M.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: □_M.
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Jor- Europa Amerika
— 94 -
Linke, welche die Gewässer zweyer entgegengesetzter Ab-
fälle trennt, die Wasserscheide.
Auf manchen Gebirgen sind die Quellen' mehrerer
Flüsse dicht nebeneinander; aber da sie durch die Wasser-
scheide getrennt sind, so senden sie ihr Wasser in die
verschiedensten und entferntesten Meere; z. B. auf dem
Fichtelgebirge entspringen die 4 Flüsse Main, Nab, Saale
und Eger, die ihr Wasser theils in die Nordsee, theils
in das schwarze Meer senden.
Diese Wasserscheide führt manchmal über das Dach
eines Hauses, so daß das Negenwasser der einen Negen-
traufe z. B. in die Donau, das der anderen in dennhem
geführt wird.
§. 88.
Stromlauf.
Der Laus aller Hauptströme der Erde zerfallt in
3 Hauptformen, die sich von der Höhe in die Tiefe
allmählig entwickeln, und durch die Ausdrücke
oberer,
mittlerer und
unterer Stromlauf
bezeichnet werden.
Der obere Lauf der Hauptströme fallt gewöhnlich
in Hochgebirge. Hier stürzen die Gewässer mehr, als
sie stießen, haben dah^r überall eigenthümliche Namen:
Gicßbäche, Wildbäche, Torrents u. s. w. und
sind selten schiffbar. Wo sie die Hochgebirge verlassen,
bilden sie Wasserfälle, und wo das Gefälle abnimmt,
Alpenseen, die den Anfang des Mittellaufes bezeichnen,
als dessen charakteristische Form der Schlangenlauf
(Serpentine) mit vielen kleinen Inseln hervortritt.
Im Mittellauf erscheinen die Flußthäler meistens
als trocken gelegter Seeboden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Main Eger Nordsee Donau Hochgebirge
— 83 —
1. ) Entweder stießt eine Quelle von hinlänglichem
Wasserreichthum in eine kesselförmige Vertiefung; bmm
muß das Wasser dieselbe ausfüllen, bis es einen Abfluß
findet, oder bis die Oberflache so viel vergrößert wird,
daß durch hie Verdünstung so viel Wasser verloren geht,
als die Quelle zuführt, in welchem Falle der See kei-
nen Abfluß hat- Solcher Seen gibt es in vielen
Gebirgsgegenden, und aus ihnen kommen oft namhafte
Flüsse hervor; z. B.
Der See Iwan, aus dem der Don entspringt, ist
von dieser Art.
2. ) Oder es strömt ein Fluß in eine kesselförmige
Vertiefung, wo er sich ausbreitet, und dadurch eine Er-
weiterung seines Bettes erleiden muß. Hier kann das
Wasser, wenn es eine große Höhe erreicht hat, wieder
abfließen, so daß es den Anschein hat, als wenn der Fluß
durch den von ihm unabhängig eristirenden See ginge;
oder es kann die Wassermasse so viel an Oberfläche ge-
winnen, daß der Verlust durch die Verdünstung und der
Zufluß durch den Strom sich das Gleichgewicht halten.
Im ersten Falle hat der See Zufluß und Abfluß;
z. B. der G enfer fee, durch den die Rohne, der Bo-
densee, durch den der Rhein, der Ammersee, durch
den die Amber fließt; im zweyten Falle hat er auf sicht-
barem Wege Zufluß, hat aber keinen bemerkbaren Ab-
fluß; z. B. das kaspische Meer, das todte Meer,
u. a. m.
Ueberdieß können auch noch Ueberfchwemmungen, Erd-
falle, und vulkanische Ausbrüche Seen erzeugen, z. B.
der See Averno bey Puzzuolo verdankt sein Entstehen ei-
nem eingestürzten Vulkane.
6 *
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 99 —
Hauptfluffes machen, so verliert die Geschwindigkeit des
letzter» dadurch.
2) Die Verengerung des Flußbettes, wodurch,
Sey gleichbleibender Wassermenge, die Geschwindigkeit
ebenfalls vermehrt wird. Daher nehmen selbst langsam
strömende Gewässer, wenn sie sich durch die Bogen einer
Brücke winden müssen, deren Pfeiler ihr Bett verengen,
eine ziemliche Geschwindigkeit an, so daß die Schiffer
mit großer Vorsicht hindurchfahren müssen; dieß ist der
Fall z. B. mit der Donau unter der Regensburger
Brücke.
Daher hat der Fluß Connektikut an dem Orte,
wo er so sehr eingeengt wird, (§. 91.) eine solche Ge-
schwindigkeit, daß er die schwersten Metalle mit sich fort-
reißt, ohne sie untergehen zu lassen, und daß man mit
aller Gewalt keine Brecheisen ins Wasser stoßen kann.
Eben so stürzt der Amazonenfluß bey Pongo di
Manseriche, wo er von einer Breite von 250 Klaftern
durch Felsenwände auf 25 eingeengt wird, mit einer außer-
ordentlichen Geschwindigkeit durch den 2 Stunden langen
Engpaß.
Die Donau bey Weltenburg.
5) Die Beschaffenheit des Grundes und
Bodens des Flusses, wenn nämlich derselbe, wie bey
den meisten Flüssen der Fall ist, sehr uneben, mit Stei-
nen, oder gar Felftnstücken, Wasserpflanzen u. s w. be-
deckt ist, kann auch die Geschwindigkeit des Flusses durch
die Statt findende Reibung bedeutend vermindern.
Deßwegen ist die Geschwindigkeit auch nicht in allen
Punkten eines Querschnittes gleich, sondern wegen der
hemmenden Ungleichheiten am Boden findet die größte
Geschwindigkeit an der Oberfläche des Wassers Statt.
4) Eine gleiche Einwirkung verursachen viele und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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107
des Staubfalles sind nach der Verschiedenheit der Jah-
reszeiten und der Wassermenge verschieden.
3. ) Der Fall des Velino im Kirchen-Staate, nicht
weit von der Stadt Lernt, über 200 F. hoch. Klemens
Yiii. ließ den Velino, um die Stadt Terni gegen ihn
zu schützen, in den Abgrund leiten, in den er sich ge-
genwärtig stürzt. Auch hier verwandelt sich das Wasser
in Regen und Schaum, und steigt von der Tiefe wieder
in Gestalt weißer Wolken empor.
4. ) Der höchste Wasserfall in Europa ist ein vom
Verge Marbore in den Pyrenäen 1256 F. herabstürzen-
der Giessbach.
5. ) Der Wasserfall der Ache bey Gastein, bey wel-
chem sich das Wasser in eine Tiefe von 4i4 F. stürzt.'')
B. Wegen ihrer Breite sind merkwürdig:
1. ) Der westliche Ausfluß des Sclaven-Sees in
Nordamerika soll die furchtbarsten Schauspiele dieser Art
darbieten, indem einer seiner Fälle £ M. breit ist.
2. ) Bekannter ist
der Niagara-Fall. Der Niagarafluß ist der Aus-
fluß des Sees Erie in den See Ontario. Keiner der
bis jetzt bekannten Wasserfälle kömmt dem des Niagara
an Wassermenge gleich, der beym Sturze 720 F. breit
ist. Eine Insel, welche eine Spaltung des Wassersturzes
bewirkt verschönert die Erscheinung ungemein.
Das heftige Getöse, mit dem der Strom in eine Tie-
fe von 163 F. hinabstürzt, übersteigt alle Beschreibung.
Das herabgestürzte Wasser brauset bis an 40 F. hoch wie-
der in die Höhe, und wird, theils als mächtige Wogen,
theils als Schaumwolken aufgelöst, wieder gegen der» *)
*) M. s. Schuttes Reise auf den Glöckner. Lhl. Hi. Wien
1804. S. 45. fg.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Personennamen: Klemens
Yiii
Extrahierte Ortsnamen: Europa Giessbach Nordamerika Niagara-Fall Ontario Wien