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1. Der neue Kinderfreund - S. 9

1831 - Brandenburg : Wiesike
9 Wer etwas kann, den hält man werth; Den Ungeschickten Niemand begehrt. 16. Der Baumverderbcr. ^ans that gern unnütze und böse Dinge. Wann er die Pflug-Eisen von der Schmiede holte, und unterwegs ei- nen jungen Baum sah, so machte er sich daran, und pro- birte die Eisen, ob sie scharf wären. Der Herr des Dorfs hatte zwei Reihen Obstbäumc an den Weg setzen lassen, und sah immer mit Verdruß, daß sie beschädigt waren. Erließ daher so lange auflauern, bis Hans dabei betrof- fen wurde. Er ward empfindlich gestraft und mußte sei- nen halben Lohn daran wenden, die beschädigten Bäume zu bezahlen. Da sagte er: „Ich habe nicht allein Scha- „den gethan, andere haben auch Baume beschädigt." Darauf antwortete der Herr: „Aber dich haben wir bei „Beschädigung der Bäume betroffen, und die andern „nicht. Hast du andere gesehen, welche die Baume be- schädigten, so hattest du es angeben, aber nicht nach- machen müssen." Um solcher bösen Buben willen bleiben viel nützliche Dinge zurück, die sonst geschehen könnten. Hütet euch, bösen oder thörichten Leuten nachzuah- men , sonst werdet ihr oft nicht nur für den Schaden bü- ßen, den ihr sonst thatet, sondern auch für denjenigen, den jene schon zuvor gethan hatren. Sir. 24, 1. 17. Ursach und Wirkung. C*' „^Zch weiß nicht, wie es zugeht, sprach Karl, „ich kann „es zu nichts bringen, ich bin imnier verdrießlich, die „Leute sind mir nicht gut, und ich werde oft gestraft." „Das will ich dir sagen," antworte Fritz: „du bist kein „fleißiger Arbeiter, du hast ein böses Gewissen, du bist „feindselig gesinnt gegen andere Menschen, und thust oft „solche Handlungen, welche die Obrigkeit strafen muß. „Und das kann also nicht anders seyn; denn auf solche „Ursachen folgen solche Wirkungen." Sir. 7, 1. 2.

2. Der neue Kinderfreund - S. 32

1831 - Brandenburg : Wiesike
S2 det, fb werdet ihr eurem sanftmüthigen Heilande Jeft, Christ» ähnlich. 57; Die bösen Bauern. §ie Bauern zu Bösendorf waren in der ganzen Ge- gend im übelsten Rufe. Aber es waren auch recht böse Leute, denn sie verrückten heimlich die Gränzen ihrer Herrschaft und ihrer Nachbarn; und wo ihr Ackerstück an eine Heide oder Anger traf, da pflügten sie alle Jahre etwas ab, und wollten auf solche ungerechte Weise ihren Acker, zum Schaden derer, denen das übn, ge gehörte, vergrößern. Ihr Vieh hüteten sie oft in Schonungen, oder auf andern verbotenen Plätzen, wann sie wußten, daß keine Aufsicht war, oder ließen es ohne Hirten in Schaden laufen. Wem sie etwas zu geben hatten, an Korn oder Zehend, den betrogen sie, wo sie konnten. Und Holz stahlen sie, wo nur etwas zu stehlen war. An ihre Kinder wendeten sie nichts, und gönneten ihnen nicht einmal den Schul-Unterricht. Sie selbst aber fcu men so selten als möglich in die Kirche, den einzigen Ort, wo sie noch etwas Gutes hätten hören und von ihrem Unrecht überzeugt werden können. Aber bei alle diesem Trachten nach ungerechtem Gut blieben sie doch bettelarm, und kamen auf keinen grünen Zweig, und waren, wie schon gesagt ist, in der ganzen Gegend verachtet. Wer Gränzen verrückt, ist Ursach an vielem Bösen. 5 Mose 27, 17. Begehret nicht, was euch nicht gehört. Trachtet nckch Recht, und lasset ab vom Unrecht, denn jedes Unrecht ist Sünde. Nur diejenigen, die Gerechtigkeit lieben, können hier in diesem Leben ruhig und glücklich, und nach dem Tode selig seyn. Amos 5, 14. 15. 68. Der kluge Wirth bei der Theurung. Äls einst, bei nasser Witterung, das Getreide schlecht gerathen war, und der Scheffel Roggen drei Taler galt, da »echnete Georg aus: daß er sonst gewöhnlich sechszig

3. Der neue Kinderfreund - S. 15

1831 - Brandenburg : Wiesike
15 bei sich. Da erwachten in seinem Gemüthe fromme Ge- danken und Vorsätze. „Gott," sprach er in sich, „Gott! „du bist herrlich und sehr gnädig! Wie schön ist altes, „was du gemacht hast! Wie glücklich bin ich, daß ich „dich preisen kann. Ich bin hier ganz allein; aber du, „Herr, sichest und kennest mich! Nun will ich auch in „meinem Amte treu seyn, Schaden verhüten, und Gut.s „thun. Denn das ist Gottes Wille. Und womit kann „ich Ärmer meinen Dank gegen Gott besser beweisen, als „durch einen aufrichligen Gehorsam?" Da ging er hin, und reinigte die jungen Satzwriden von Wasserzweigen; und diejenigen, welche zu locke- standen, trat er fest. Er suchte sich Zweige, und besserte den Zaun, der schad- haft war, und suchte Kräuter für die Kranken im Dorfe. Kurz er dachte mit großem Ernste darauf, daß er Gutes thäte. Das gefiel den Reusen im Dorfe sehr wohl, und sie ließen ihn keine Noth leiden, da er alt und schwach wurde. Bete und arbeite! Sir. Zi, 27. 7, 22. 27. Das wohlthätige Kind. Ein Bettler sagte zu dem Kinde eines Tagelöhners, wel- ches in jeder Hand ein Stück Brod hatte: „Ach, mich „hungert gar sehr. Liedes Kind, gieb mir doch nur die „Hälfte von dem kleinsten Stück Brod, das du trägst!" — Und das Kmd gab ihm das größte Stück ganz, und freute sich, wie der arme Bettler das Brod verzehrte. Da lagte der Bettler: „Nun hast du mich armen, hungrigen Mann „gesättigt, Gott segne dich dafür, du guteö Kind!" Und als das Kind groß wu.de, ging es ihm wohl. Denn Gott belohnt durch weise Fügungen oft schon auf Erden Wohlthätigkeit und Menschenliebe. 28. Der dankbare Sohn. ^arl legte sich mit solchem anhaltenden Fleiße auf die Landwirthschaft, daß er bald Meier (Hofmeister) wurde. Und bald darauf ward er von der Herrschaft, bei der er diente, seiner Geschicklichkeit wegen, als Verwalter angenommen. Wie er nun bei diesem Dienste einen g --

4. Der neue Kinderfreund - S. 29

1831 - Brandenburg : Wiesike
Verfolget Mir Des Bösen flüchtige Schritte. Die Unruh' seines Herzens geht Mit ihm umher; und wo er sieht, Da nagt ihn Furcht und Kummer. Der böse Rath, Die böse That, ^ Verwehrt iym Ruh' und Schlummer. Wer aber reines Herzens ist, Und Gottes Wohlthat nicht vergißt, Ihn durch Gehorsam ehret, Den schützet Gott In aller Noth; Sein Segen wird vermehret. 52. Der gute Landwirth. (8eorg ward durch den Ackerbau sehr wohlhabend, und das ging so zu: Er hatte seinen Acker allein, denn in seinem Dorfe waren die Gemeinheiten aufgehoben. Im Mai pflügte er seine Brache sehr sorgfältig, und so tief, als es nützlich war. Bei trocknem Wetter, acht Tage nachher, eggete er sie klar und rein, und brachte alles Unkraut heraus. Vier Wochen nachher, im Ju- nius, fuhr er Mist daraus, und pflügte ihn unter. Am Ende des Julius pflügte er abermals, und im Anfange des Septembers in schmalen Furchen zur Saat. Den Saatroggen nahm er von Sandländern, wo im neu aufgerissenen Acker Roggen gestanden, und bezahlte den Mispel gern zwei Thaler theurer. Auf Dünger hielt er sehr viel; und im Winter brachte er Pferdemisi, Kuh- mist und alle Arten Miste auf dem Hofe in einen Hau. fen, und Blätter, Schilf und Grastorf dazwischen; und wenn er Sandäcker zu düngen harte, auch alten Lehm von Backöfen, Wellcrwänden oder alten Gebäuden. Und alle drei Jahre war sein Acker durchmisiet. Auf diesem Acker baute er aber auch mehr, als das zehnte Korn. Sein Vieh war in trefflichem Stande. Den Mist verschleppte er nicht auf der Straße durch unnö- thige Fuhren. Daher konnte sein Vieh alle Ackerarbeit bestreiten, und blieb munter und dauerte lange. Seine Frau war rm Hause und Felde fleißig, brachte nichts

5. Der neue Kinderfreund - S. 89

1831 - Brandenburg : Wiesike
89 i2z. Der neue Pflug. Einst kam ein Künstler an ein Dorf, und sahe auf dem Felde die Leute pflügen. Er ging hin und besah den Pflug, womit sie pflügten; und als er fand, daß der Pflug nichts taugte, da sprach er: „Liebe Leute, es „jammert niich, daß ihr euch so quält, ich will euch ,,einen bessern Pflug niachen lehren, damit sollt ihr euch „und euer Vieh nicht so quälen, und doch leichter und „besser pflügen können." Da das die Leute hörten, hu- den sie Steine auf, und warfen den Mann, schalten auf ihn, und sprachen: „Was! du willst klüger seyn, als „unsere Vorfahren, die immer mit solchen Pflügen ge- „pflügt haben? Mit diesem Pfluge können wir „schon pflügen, und mit dem neuen, wenn er auch „besser wäre, müßten wir erst lernen." War das recht? 124. Martin und sein Lehrer. artin. Aber wenn ein Garten alle Jahre tragen kann, so könnte das Feld ja auch alle Jahre besäet werden? Der Lehrer. Warum nicht? Wende nur eben den Fleiß an dein Feld, als an deinen Galten, so wird das geschehen können: und was das Wichtigste ist, worauf es noch ankommt, wirst du selbst finden. Martin. Etwa daß das Ackerfeld eben so gute Erde und Lage habe, als der Garten? Lehrer. Freilich. Denn wenn du z. B. einen Sandverg dazu wählen wvüwst, der dem Sonnenbrände bloß gestellt läge, da würde dir weder dein Graben noch Düngen etwas helfen — oder einen Fleck, der oft über- schwemmt würde — Aber Martin, welche Seite der Sandberge laßt sich doch durch Mühe verbessern?^ Martin. Die nach Nvrdost liegende, weil da die Sonne ain wenigsten brenne. Lehrer. Recht! Doch wenn du die Wahl hattest, wolltest du lieber ein jährlich oft überschwemmtes Stück des besten niedrigen Ackers bearbeiten, oder einen Sand- berg?

6. Der neue Kinderfreund - S. 94

1831 - Brandenburg : Wiesike
Wilhelm, Und bis Wiesen könnten im Frühjahr geschont, und vor der Acrnte um so eher gewährt werden. Denn in den langen Tagen geht das Heuen besser von statten, das Heu ist kräftiger, und was man für das Vieh als Gras gesichelt hat, gäbe doch noch Grummet oder Nachmaht. Ueberdies hatte man zur rechten Zeit den nützlichen Brachmist, und die Saatzeit im Herbste brauchte nicht auf das Misifahren zu war- ten: man könnte also auch früher zusäen, und würde besseres Korn gewinnen. Kunz. Aber wie kommt es, Wilhelm, daß man nicht lange schon das eingesehen hat? Denn mich dünkt, der Vortheil bei der Stallfüttcrung sey sonnenklar. Wilhelm. Das kommt wohl mit daher, weil bisher kein Bauer seine Vernunft brauchen gelernt: mit- hin auch über seinen Beruf, nämlich über die Land- wirthschaft, nicht nachgedacht hat. Auch gehört die Auf- hebung der Gemein-Weiden, imgleichen eine eigene Einrichtung des Ackerbaues, ja selbst der Häuser und Ställe dazu, wenn es gut gehen soll. In andern Oer- tern und Ländern ist die Stallfütterung schon lange gebräuchlich. Kunz. Aber die Pferde müssen doch ausgetrieben werden. Wilhelm. Warum das? Vier Stallpferde sind so gut, wie acht Grasepferde, und kosten nur einen Knecht und die Hälfte Geschirr; verrichten aber, weil sie starker sind, mehr Arbeit, als acht Grasepferde, die auf elenden Weiden sich kümmerlich nähren, und kaum das Leben haben. Auch werden die Wiesen damit, daß man früh und spät im Jahre austreibt, sehr verdorben, die nützlichen Graben zugetreten, ohne den Schaden und Verdruß, der entsteht, wann Vieh ohne Hirten herum- läuft. Kunz. Aber Schafe, Ganse und Schweine blei- den doch immer übrig, wenn auch sonst nichts ausge- trieben würde? Wilhelm. Ich habe noch keinen Bauer gesehen, der durch Schafe, Gänse und Schweine reich geworden wäre. Und wenn ein Jeder, der nicht am großen Was- ser wohnt, gar keine Gänse, der Dauer aber nur etliche Schweine in dem Stalle hielte, und so viel Schafe, als

7. Der neue Kinderfreund - S. 100

1831 - Brandenburg : Wiesike
Dich anzuschaffen. In seinem Garten standen zwei große Aepfelbäume von der Art, die man Vorsdorfer nennt, die hatte noch sein Vater gepflanzt. Seit eini- gen Jahren hatte der Bauer viel Fleiß an die Bäume gewendet, weil einmal der Prediger von dem Nutzen der Obstbäume mit ihm geredet hatte. Er hatte da- schlechte Holz ausgehauen, die Raupennesier vertilgt, und die Bäume gedüngt. In dem Jahre, da es dem Bauer so schlecht ging, fingen die Baume wieder an zu tragen, und brachten über zehn Scheffel große und schöne Aepfel. Sie waren nicht überall gerathen, und deswegen so theuer, daß der Bauer jeden Scheffel um zwei Reichsthaler und sechszehn Groschen verkaufen konnte. Seht, so halfen ihm ein paar gut gewartete Bäu- me, durch Gottes Segen, aus der Noth. Sir. 11,13. 135. Der Seidenbau. (Ein Gespräch.) Kunz. Wie kommt es wohl, daß unser Küster so'viele häßliche Seidenwürmer hält? Wilhelm. Weil sie ihm großen Vortheil bringen. Kunz. Ist denn dabei Vortheil, Gevatter? Wilhelm. Freilich: denn die Arbeit dauert nur sechs bis sieben Wochen, und dann verkauft er wohl zuweilen dreißig Pfund Seide, das Pfund zu sechs Tba- lern — das betragt einhundert achtzig Thaler *). Die Arbeit aber können alte zur Feldarbeit unverniögende Leute und Kinder verrichten. Und jeder Bauer hat Platz dazu, wenn er einen Boden hat. Kunz. Ich möchte wissen, wie man das macht? Wilhelm. Unser Schulmeister weiß es, und wei- set es einem jeden Kinde in der Schule. Die Haupt- *5 Es ist jetzt im Jahre 1825 wirklich ein Küster und Schul- lehrer in Stücken, der im Jahre 1324 für 212, 1325 für 182, im I. 1826 für beinahe zoo Thlr. Seide verkaufte; und man sollte vielleicht jetzt, wo das Getreide so wohlfeil ist, wo also ein Morgen Sandland mit Maulbeerbäumen bepflanzt, vermittelst des Seidenbaues einen weit höheren Ertrag geben dürfte, als weun man ihn mit Kogge» bestellt, — den Seedenbau «ehr betreiben.

8. Der neue Kinderfreund - S. 146

1831 - Brandenburg : Wiesike
146 Himmel wirb wiedet sichtbar; die Sonne scheinet avfs Neue — ihre Strahlen brechen sich an den Tropfen, die an den Zweigen der Bäume, an den Grashalmen hängen — sie spielen die schönen Farben des Regenbo- gens, der am Himmel glänzt. Die welken Blumen und Gräser erheben sich wie- der: die Blatter der Bäume sind mit einem frischen Grün bekleidet — die Vögel kommen aus ihren Schlupf- winkeln hervor —- sie freuen sich der erquickenden Kühle — ihr Gesang verkündiget ihre Freude. Die Schmetter- linge flattern wieder zu den neu belebten Blumen. Al- les ist erquickt, erfrischt, neu belebt — alles wächst und gedeihet. Munter eilt der Landmann mit der Sichel auf die buntfarbigen Wiesen. Mit geschäftiger Hand mäht er das Gras und die duftenden Blumen ab; schnell trock- net sie die Sonnenwärme; mit dem Rechen kehrt er das abgemähete Gras um, damit auch die untere, noch feuchte Seite des Grases von den Sonnenstrahlen getrocknet werde. Am andern Tage kehrt er wieder, und bringt das halb getrocknete Gras erst in kleine, dann in grö- ßere Haufen. Schon von ferne riechen wir dann das angenehm duftende Heu. Bald kehrt er zum dritten- mal wieder, auf Wagen, mit Ochsen bespannt, alle, Vater, Mutter und Kinder, Knechte und Mägde laden jetzt mit Heugabeln die großen Heu-Haufen auf den Wagen; sie thürmen es hoch in die Höhe; — fröhlich und singend fahren sie, auf weichem Heu gelagert, heim, und füllen die Scheunen mit reichem Vorrath für den langen unfruchtbaren Winter. Späterhin eilt alles zu den reichen Kornfeldern; von der Last der goldenen Aehren beugen sich die Halme zur Erde; mit der frisch geschärften Sichel schneiden sie die Halme ab, und binden sie in Garben. Auch zu den Garben kehren sie wieder, sie zu wenden, damit sie auf allen Seiten von der Sonne getrocknet werden. Jetzt beladen sie den Aernte - Wagen mit den schweren Gar- den, dem Lohne ihres Fleißes. Es freuet sich der flei- ßige Landmann der gesegneten Aernte. Kaum reichen die Scheunen hin, den ganzen Reichthum zu fassen. Täglich besucht der Winzer seinen Weinberg; sorg- fältig unterstützt er die schwerbeladenen Reben: er schnei-

9. Der neue Kinderfreund - S. 42

1831 - Brandenburg : Wiesike
71. Vom Nutzen der Obrigkeit, o** einem Dorfe wohnten vier ordentliche oder solche, die Ordnung und Recht liebten, und zwölf unordentliche Wirthe, d. h. solche, die sich nach nichts, als nach ih- rem eigenen Willen richten wollten, und zum allgemei- nen Besten nichts beitragen mochten. An dem Felde dieses Dorfs floß ein kleiner Fluß, der bei hohem Was- ser oft die Damme durchbrach, und durch Ueberschwem- mung Aecker und Wiesen beschädigte. Die vier ordent- lichen Wirthe dämmten und thaten ihr Mögliches; aber es war für sie zu viel Arbeit; denn die zwölf unordent- lichen wollten nicht helfen, und lieber aus Eigensinn Schaden leiden, als den andern behülftich seyn. In ihrem Dorfe war es so morastig und tief, daß im Win- ter ihr Vieh stecken blieb, und keiner ohne Mühe und Schaden den Dünger vom Hofe bringen konnte. Die vier erdenklichen Wirthe sagten oft: „Laßt uns alle hel- „fcn und daö Dorf mit Feldsteinen pflastern." Die zwölf unordentlichen aber wollten nicht, sondern nahmen allerlei andere Dinge vor, und der Ackerbau war ihre geringste Sorge. Es war viel entlegener schlechter Acker bei dem Dorfe, und das Dorf hatte wenig Holz, denn cs war von jeher schlecht damit hausgehalten worden. „Laßt uns Schonungen machen," sprachen die ordent- lichen, „und Holzsamen darein säen, und das Vieh hü- „ten, daß es das junge Holz nicht abfrißt, bevor es groß „wird, so haben doch wenigstens unsere Kinder Holz zu „erwarten." „Das wäre uns eben recht," sprachen die unordentlichen, „jetzt jagen wir unsere Pferpe aus dem „Dorfe und laßen sie laufen, wohin sie wollen; alsdann „müßten wir ja dies unterlassen." Kurz, sie hielten in allem Guten das Widerspiel. Endlich bekam dieses Dorff eine ordentliche Obrigkeit; da ward cs anders. Die Rechtschaffenen wurden gelobt und geschützt, die andern mußten sich Ordnung und Recht gefallen lassen, und die Widerspenstigen wurden gestraft. Gott regiert die Menschen durch Obrigkeiten. Die Obrigkeit ist von Gott verordnet. Eie strafet die Bösen und ist der Frommen Schutz und Beistand. Jedermann sey also willig Unterthan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Rom, ich 1. rc.

10. Der neue Kinderfreund - S. 43

1831 - Brandenburg : Wiesike
43 72. Das Gewitter. Leopold war mit Wilhelm einst zur Arbeit auf dem Felde, da kam ein Gewitter nnt starken Blitzen und Donnerschlägen. Leopold sagte: „Komm,'Wilhelm, laß „uns laufen, dort sieht ein hohler Baum, darin wollen „wir uns vor dem Gewitter verbergen. Mir wird ganz „angst vor dem Donner und Blitz." Wilhelm sprach: „Nein, so unverständig bin ich nicht. Unter Bäume zu „treten, die oben dürre Zacken haben, wie dieser, ist „nicht gut bei einem Gewitter. Denn der Blitz fahrt „gern an solchen Baumen herunter. Das Gewitter ist „eine Wohlthat Gottes; es macht durch warmen Regen „das Land fruchtbar und reinigt die Lust. Wenn ich „auch naß werde, mein Zeug wird bald wieder trocken, „und unter freiem Himmel ist weniger Gefahr, als in „dem bohlen Baume. Oder meinst du, wenn Gott mei- „nen Tod beschlossen hätte, daß ich ihn dann durch den „hohlen Baun: abhalten würde?" Leopold ließ sich durch die Unerschrockenheit Wilhelms, welche auf vernünftige Gedanken gegründet war, bewegen, und blieb bei ihm. Als sie noch redeten, da schlug der Blitz in den hohlen Baum, worin sich Leopold verbergen wollte. Da fiel Leopold, als er sich vom Schrecken erholt hatte, Wilhel- men um den Hals, und dankte ihm. „Lieber Wilhelm, „du hast mir mein Leben gerettet!" rief er. „Nur halb," sprach Wilhelm, „denn deiner Folgsamkeit gegen meine „Vorstellungen gebührt die andere Hälfte." Furcht vermehrt allemal die Gefahr. Der Furchtsame leidet doppelt, nämlich von wirkli- chen und eingebildeten Gefahren, und weiß sich vor Angst nicht zu helfen, wenn auch noch Rettungsmittel für ihn da wären. 73. Von den Vorzügen des Landlebens. Ein Bürger ging einst im Frühling nach c^eni Dorfe. Gegen Abend kam ein gewaltiger Regen, und er ge- traute sich nicht, in dem Regen nach Hause zu sondern blieb in dem Dorfe. Nach kurzer Zeit trat Hauswirth mit seinem Sohn herein, die von der Arbeit
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