Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
die Wirren im Reiche, im Trüben zu fischen und sich zu bereichern mit fremden Gut, hauptsächlich wohl auf Kosten der Bischöfe von Osnabrück, so daß sie den Bischöfen Dithard und Udo manche schlaflose Nacht machten. Aber in der richtigen Voraussicht, daß eine Zeit kommen werde, wo die Bischöfe Vergeltung üben würden, versäumten sie nichts, ihre Burg zu einer schier unüberwindlichen Bergfeste zu machen. Die Brustwehren, Mauern und Zwinger-waren von ungemeiner Stärke, der Schloßgraben war so tief, wie es nur bei wenigen Burgen der Fall war, und obwohl sie denselben nicht mit Wasser füllen konnten, so schützte er doch durch seine Breite und Tiefe vor einem feindlichen Angriff. Damit es ihnen bei einer etwaigen Belagerung aber niemals an Wasser fehlen möchte, legten sie im Schloßhofe einen tiefen Brunnen an, der in feinem untern Teile ganz in Felsen gehauen war.
Ans diese Weise glaubten die Gebrüder Egbert und Engelbert von Holte, die ums Jahr 1140 die Inhaber der Bergfeste waren, jedem feindlichen Angriffe trotzen zu können. Lebensrnittel hatten sie reichlich in der Burg, und an Mannschaften fehlte es ihnen auch nicht, da sie dafür bekannt waren, daß sie guten Sold zahlten und nicht knauserten, wenn es ans Verteilen der Beute ging. Auch taten sie sich nicht wenig zugute auf ihre vornehme Verwandtschaft, bei der sie im Notfälle Rückhalt und Hilfe zu fiudeu hoffteu. War doch ums Jahr 1090 ein Herr Bnrchard von Holte Bischof von Münster gewesen, und bekleidete doch zu ihren Zeiten, etwa seit 1130, ein anderer naher Verwandter, Ludwig von Holte, dieselbe hohe Stellung. Als aber nach dem Tode des Bischofs Udo von Osnabrück, 1141, der bisherige Propst von Deventer, Philipp, ans dem edlen Geschlechte der Grasen von Katzenellenbogen, auf den erledigten Bischofssitz an der Hase erhoben wurde, zeigte es sich, daß dieser durchaus nicht gewillt war, sich das Gut des Hochstifts schmälern zu lassen. Er sandte deshalb bald nach seinem Einzuge in Osnabrück den Herren Egbert und Engelbert eine Botschaft mit der Aufforderung, alles dem Hochstifte ge-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Udo Egbert Engelbert_von_Holte Bnrchard_von_Holte_Bischof_von_Münster Ludwig_von_Holte Ludwig Udo_von_Osnabrück Philipp Philipp Egbert Engelbert
— 314 —
Generalkommando in Altona.) — Die kleinste Einheit bei der Infanterie heißt
Kompagnie (ca. 200 Mann), bei der Kavallerie Schwadron. Die weiteren
Gruppen bauen sich wie folgt auf:
Infanterie: 4 Komp. — 1 Bataillon; 3 Batall. — 1 Regiment, 2 oder 3 Reg. — 1 Brigade,
Kavallerie: 5 Schwadronen — 1 Regiment, 2 bis 4 Reg. — 1 Brigade,
2 Jnf.-Brig. und 1 Kav.-Brig. — 1 Division; 2 oder 3 Div. -----1 Armeekorps.
Die Infanterie hat 173 Regimenter (519 Bataillone) mit 360 000 Mann,
„ Kavallerie „ 93 „ (465 Schwadronen) „ 67 000 „
„ Feldartill. „ 43 „ (494 Batterien) „ 59 000 „
„ Fußartill. „ 17 „ ( 37 Bataillonen) „ 29 000 „
Über die Murine des Deutschen Reiches erfuhren wir das wichtigste
bereits S. 307. Der Landesverteidigung dienen endlich noch die Festungen.
Die unwichtigeren Festungen hat man seit 1871 eingehen lassen, die größeren
aber immer mehr ausgebaut. Frankreich und Rußland, namentlich ersteres,
haben in den letzten Jahren an der Grenze zahlreiche Festungen und Forts neu
angelegt. In Deutschland sieht man davon ab, da man den Schwerpunkt in
einer starken Armee erblickt. Unsere Festungen sind.folgende: Königsberg,
Danzig, Pillau, Memel, Swinemüude, Friedrichsort, Kuxhaven, Helgoland; —
Glatz, Neiße, Glogau, Posen, Thorn, Graudenz, Küstriu, Spandau, Magdeburg,
Ulm, Neubreisach, Straßburg, Bitsch, Metz, Diedenhofen, Wesel, Köln, Koblenz,
Mainz; — Königstein; Germersheim und Ingolstadt.
11. Geistige Kultur.
(S. 10/11 und S. 46.)
12. Der deutsche Volkscharakter.
Hören wir zunächst einige Urteile anderer Völker über unseren Cha-
rakter. Man nennt uns ein Volk von Träumern. Damit soll gesagt sein,
wir seien nicht thätig und regsam genug, unseren eigenen Vorteil wahr-
zunehmen, wir begnügten uns mit allerlei schönen, oft wertlosen Gedanken.
Daran ist etwas Wahres. Die Deutschen haben thatsächlich jahrhundertelang
schlecht auf ihre äußerlichen Vorteile geachtet. Sie haben sich, um nur auf
Zweierlei hinzuweisen, von den Nachbarvölkern bei zahllosen Gelegenheiten im
eigenen Laude benachteiligen lassen (S. 9), und sie haben versäumt, bei der
Aufteilung der Welt, die wiederholt von europäischen Völkern vorgenommen
wurde, ihren Anteil zu beanspruchen, wie es doch einem großen Volke geziemt
hätte. Sie saßen unterdessen daheim und „träumten", d. h. sie lebten mit ihren
Gedanken anderswo als bei den Ereignissen auf der Erde. Im schönen Lande
der Poesie weilten die Dichter und schrieben unvergängliche Lieder, denen das
Volk freudig lauschte, und die es in Frohsinn und Harmlosigkeit aus sauges-
froher Brust erklingen ließ; in die Tiefen wissenschaftlicher Erkenntnis versenkten
sich die Gedanken großer Gelehrter, und gern und eifrig machte das Volk sich
die Ergebnisse ihrer Geistesarbeit zu eigen; in die Höhen des religiösen Schauens
erhob sich ein Luther und Millionen folgten feinen weltbewegenden Gedanken.
Unermeßliche Schätze geistiger Art wurden so durch deutsche Arbeit gehoben.
Die Leistuugen unseres Volkes liegen überwiegend auf dem Gebiete
der Wissenschaft, der Kunst und der Religion. Das Gemüt zu erfreuen
an allem Schönen „was das Herz erhebt", den Geist zu bereichern mit Kennt-
nissen und Erkenntnissen hat uns meist wertvoller gedeucht, als Eroberungen zu
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
Der Regenstein. — Die Hollemme.
81
Graf Albrecht von Blankenburg und Regenstein, den seine Freunde den Große»,
seine Feinde aber den „Raubgrafen" nannten, da er mit den Bürgern der
Stadt Quedlinburg und dem Bischof von Halberstadt beständig in Fehde
lebte, wobei seine Leute oftmals Geld, Vieh und Korn raubten. Einst wurde
Albrecht von den Quedlinburgern gefangen genommen und in einen Kästg
gesperrt, den man heute noch auf dem Rathause zu Quedlinburg zeigt. Erst
nachdem er versprochen hatte, sieben neue Türme an der Stadtmauer von
Quedlinburg auf feine Kosten bauen 511 lassen, ließ man ihn nach einem
Jahre wieder frei. Als die Grafen von Regenstein und Blankenburg 1599
ausgestorben waren, fiel ihr Land an den Herzog Heinrich Julius von
Braunschweig zurück, von dessen Vorfahren sie es einst zu Lehen erhalten
hatten. Da sie aber auch von den Bischöfen von Halberstadt Güter zu
Lehen gehabt hatten, so nahm Kurfürst
Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
der 1648 im Westfälischen Frieden das
Bistum Halberstadt erhalten hatte, auch
den Regenstein 1670 als heimgefallenes
halberstädtisches Lehen in Besitz und ließ
ihn zu einer Festung einrichten. Herzog
Rudolf August von Braunschweig verklagte
den Kurfürsten zwar beim Reichsgerichte;
als aber das alte Deutsche Reich und
mit ihm das Reichsgericht 1806 aufhörte,
war der Prozeß noch nicht zu Ende, und
so ist der Regenstein preußisch geblieben.
Im Siebenjährigen Kriege wurde er
(1757) von den Franzosen besetzt, aber
schon nach wenigen Monaten von den
Preußen zurückerobert. Friedrich d. Gr.
ließ darauf die Festungswerke zerstören,
weil sie für die Kriegführung keine Be-
deutung mehr hatten.
Die Holtemme entspringt am Renneckenberge ö. vom Brocken in
der „Hölle", wo die Felsen so wild umherliegen, daß man glaubte, der
Teufel habe sie durcheinandergeworsen. Das obere Tal der Holtemme heißt
die „Steinerne Renne", weil das Bett des Flusses mit vielen Steinen
angefüllt ist. Dort führt den einsamen Wanderer der Weg eine enge Tal-
schlucht entlang; an den Seiten erhebt sich düsterer Fichtenwald, drunten tost
der mit starkem Gefälle niederrauschende Bach über unzählige große und
kleine Granitblöcke dahin, die durch- und übereinander liegen, — ein schauer-
lich erhabenes Schauspiel der Natur, wie man es auch im Hochgebirge nur
selten wiederfindet. Besonders im Frühling, wenn der Schnee schmilzt oder
ein Ungewitter niedergeht, gewahrt man mit Erstaunen, wie das sonst un-
scheinbare Bächlein Holtemme gewaltig werden kann, wie es mit Donners
Ungestüm dahinbraust, Riesenstämme zerbrechend und mächtige Steine be-
wegend. (Abb. 32.) — Da, wo der Holtemme der Zillierbach von Sw.
entgegenkommt, liegen drei Ortschaften: das Dorf Hasserode, der Flecken
Bosse-Hecke, Kleine braunschweigische Landeskunde. 7. Ausl. 6
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Blankenburg Albrecht Regenstein Albrecht Regenstein Heinrich_Julius_von
Braunschweig Heinrich Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Rudolf_August_von_Braunschweig Rudolf August Friedrich_d Friedrich
Alterthum. — Vierter Zeitraum
14
Es soll das Heer in Friedenszeiten
Die Zwietracht der Partei'» bestreiten.
So ward der Fürst H der Ordnung Hort;
Auch nutzt' er seine Macht hinfort,
Um der »Provinzen« s) Recht zu stützen,
Die Unterdrückten zu beschützen.
3.
In Rom der Armen große Schaaren,
Vor Noth und Hunger zu bewahren,
Gab Korn er unentgeltlich hin,
Verpflanzte viel' in Colonie'n.
Doch vor des Pöbels frechem Trutz
Schmer die Leibwacht9) sich zum Schutz;
Und die in den Provinzen wohnen,
Zieht er zum Dienst der Legionen").
4.
Auch hebt er mächtig den Verkehr;
Schon sind rings um das Mittelmeer
Die Land' im Römerreich verbunden,
Der Weg nach Indien längst gefunden.
Es hebt sich Alexandria,
Und weit hinaus durch Afrika,
Durch Asien und Europa zieh'n
Der Römer prächt'ge Straßen hin.
5.
Da blühen Künste wert und breit,
Verkünder edler Menschlichkeit:
Virgilius, Horatius
Ovidius — und Livius^). —
Und seht! im Osten strahlet fern
Der bessern Zukunft Morgenstern:
Der Menschheit Heiland wird geboren,
»Zu retten Alles, was verloren!«'
6.
Der Cäsar — »spielt« 6) den Guten,
Weisen; —
Doch soll man ihn nicht glücklich preisen:
Der Staat erfuhr des Schicksals Streich,
Es war sein Haus an Unglück reich. —
Vergeblich war des Varus Ringen,
Die freien Deutschen zu bezwingen;
Denn Hermann bricht das Sklavenjoch;
Sein edles Volk verehrt ihn noch 7).
7.
August's Gemahlin Livia
Haßt seine Tochter Julias,
Weiß deren Söhne zu verderben,
Und Julia muß im Elend sterben;
Dann ihren eignen schlimmen Sprossen 9)
Erhebet sie zum Reichsgenoffen,
Und legt nach des Augustus Ende
Das Scepter in Tiberius' Hände.
8/
Die Claudier, die zur Herrschaft ka-
men lc),
Sie schändeten des »Cäsar« Namen “):
Der. finstere Tiberius,
Caligula und Claudius;
Mit Nero endet dieß Geschlecht. —
Wie Galba, durch der Waffen Recht ^),
Folgt Otho und Vitellius;
Der macht der schlimmen Reihe Schluß.
I Fürst (princeps, — daher: Prinz), eigentlich Derjenige, welcher im Senate zuerst
befragt wurde. Mit diesem bescheidenen Titel ließ stch Augustus (wie auch seine Nach-
folger) noch lange benennen. — 2) Es ist ein Hauptverdienst der Kaiserzeit, daß schon
von Augustus an (und ganz vorzüglich auch durch den oft zu sehr herabgesetzten Tiberius)
die von der Nobilität so hart gedrückten unterthänigen Länder (Provinzen) gerechter
behandelt und deren Bewohner allmählich den Bürgern von Rom gleichgestellt wurden.
Hanvb. I. S. 264 ff. 286. 329. — 3) Prätorianer. — 4) Bis auf Augustus (oder
Julius Cäsar) waren nur die Bewohner Italiens zu dem ehrenvollen Dienst in den Le-
gionen herangezogen. Handb. I. S. 268. — 5) Der Geschichtschreiber Livius darf
wohl wegen des edlen Sinnes, mit dem er die Geschichte der Römer behandelte, vorzugs-
weise neben jenen Dichtern »des goldenen Zeitalters« genannt werden. — 6) Augustus
selbst sagte am Ende seines Lebens zu seinen Freunden: »Habe ich meine Rolle gut ge-
spielt? So klatschet!« — 7) Abr. S. 74. Handb. I. S. 269. — 8) Aus einer früheren
Ehe des Augustus. Abr. S. 76. Handb. I. 274. — 9) Tiberius war der Stiefsohn
des Augustus. — 10) Äbr. S. 78. Handb. I. S. 280 ff. — ") Der Name Cäsar war
durch Adoption auf sie übertragen. — 1ä) Galba war der erste Kaiser, der durch die
Legionen (nicht durch die Prätorianer) erhoben wurde.
s
n. E.
14
t 37
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Horatius
Ovidius Morgenstern Cäsar Varus Hermann Livia
Haßt Julia Augustus Tiberius Caligula Claudius Galba Augustus Augustus Tiberius Augustus Julius_Cäsar Cäsar Livius Augustus Augustus Augustus Tiberius Augustus Cäsar Galba
Extrahierte Ortsnamen: Friedenszeiten Rom Indien Alexandria Afrika Asien Europa Rom Italiens
2
Erstes Kap. Quellen.
flüchtig gedacht werden: aber Herkulanum und Pompeji ziehen vor allen
den sinnenden Blick auf sich. Im 79stcn Jahre nach Christus wurden durch
einen schrecklichen Ausbruch des Vesuv Herkulanum, Stabiä und das
prächtige Pompeji (die „berühmte campanische Stadt" bei Tacitus) mit
Asche bedeckt. Mehr als anderthalb tausend Jahre blieben sie vergessen im
Grabe, bis sie allmalig — durch wiederholte, anfangs zufällige, daraus plan-
mäßig angestellte Nachgrabungen — „das Leichentuch der Asche von sich wer-
fend " dcniselben wieder entstiegen. Auf der ganzen Erde ist wohl kein Mo-
nument, das so vernehmlich und mit so wundervollem Eindrücke, wie diese
Städte, zu uns aus alten Zeiten spräche. Andere Denkmale sind durch fort-
währenden Einfluß der Witterung und Barbarei unkenntlich geworden, und
tragen Spuren der wiederholten Zertrümmerung au sich. Diese Städte hat
eine augenblickliche Katastrophe mitten im Gewühlt des Lebens überrascht,
und dieses Leben geht (oder ging wenigstens zur Zeit der Entdeckung, denn
nachher wurden die beweglichen Sachen weggebracht) aus tausend Kleinigkeiten,
als häuslichen Geräthschasten von scheinbar ganz frischem Gebrauche, aus der
Stellung und Gruppirung der Skelette, selbst aus den Spuren der Näder auf
dem Straßenpflaster, anschaulich hervor. An solchen Sachen war vorzüglich
Pompeji reich; Herkulanum hat uns in Handschriften einen köstlichen
Schaz gegeben. Doch sind viele Rollen in Asche zerfallen, viele noch unbe-
rührt, und im Ganzen ist wenig Hoffnung, einen verlorenen Haupt-Schrift-
steller wieder aufzufinden. Die Negierung hat in der jüngsten Zeit mit ver-
mehrtem Eifer und zweckmäßiger Vorsicht die Nachsuchungcn in beiden Städten
erneuert.
Die allgemeinen Geschichtschreiber in dieser Periode haben wir großcn-
theils schon unter den Quellen der beiden ersten Zeiträume (Bd. I. S. 80.
und Bd. Ii. Abschn. 1. Kap. 1.) genannt: cs bleibt uns von einigen noch
die nähere Charakterisirung und dann die Ergänzung des Verzcichnisics übrig.
Nach der Hälfte des ersten christlichen Jahrhunderts blühte der ältere
Plinius, der uuermüdete Forscher der Natur und Geschichte. Außer ver-
schiedenen historischen Werken, die verloren sind, hat er, unter dem Titel
Naturhistorie, ans zweitausend alten Schriftstellern einen überaus lehrreichen
Auszug in 37 Büchern auf Art ein'er Encyclopädie verfaßt und hiedurch die
schäzbarsten Kenntnisse des Alterthums und die intcresiantcsten Züge zu desien
Gemälde der Vergessenheit entrissen und durch die Nacht der daraus folgenden
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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146
Viertes Kap. Geschichte des morgenländischen
aus Geiz, oder weil die Gefangenen wegen früherer Meuterei ihm verhaßt
waren. Da ergrimmte der Chan und ließ sie todten. Das Heer — schon
längst gegen den Kaiser erbittert, weil er die Kriegszucht herzustellen gesucht
und den Sold verringert hatte— gerieth jezt in furchtbare Bewegung. Mau-
ritius sandte ihm den Befehl, in Feindesland die Winterquartiere zu
nehmen; aber die Soldaten, die bequemere und sicherere Verpflegung bei
Mitbürgern vorziehend, gericthen darüber in volle Empörung und ernannten
Phokas, einen bloßen Centurio, zu ihrem Haupte (October 602). Con-
stantinopel, als die Aufrührer heranrückten, wurde vom Kampfe der Fak-
tionen zerrissen. Die Grünen waren Freunde der Rebellen. Mauritius,
zagend in solcher Noth, wohl auch durch Aberglauben geängstigt, floh nach
Chalcedou; Phokas, im Purpurgcwande, zog in die Hauptstadt ein und
wurde vom Patriarchen feierlich eingesegnet.
Der Usurpator befestigte seinen Thron durch Blut. Mauritius, mit sei-
ner Familie, wurde ergriffen; er sah fünf seiner Söhne unter dem Henker-
beile sterben, und starb selbst also, unter Aeußerungen einer heroischen Fröm-
migkeit. Auch sein ältester Sohn, welcher fortgeeilt war, um Hilfe beim
Perserkönige zu suchen, ward eingeholt und getödtet, und endlich die ehr-
würdige Constantina, Tibcrius Tochter und Mauritius Gattin, mit
ihren drei Töchtern auf derselben Stelle hingerichtet, wo das Blut ihres
Gatten und ihrer Söhne geflossen.
Solche Gräuel und viele andere — denn an Grausamkeit, unsinniger
Wuth und jeder Schändlichkeit war Phokas den abscheulichsten unter den al-
ten Cäsarn ähnlich — empörten die Gemüther und stürzten den Tyrannen.
Heraklius, Exarch von Afrika, versagte den Gehorsam; sein Sohn, der
junge Heraklius, und dessen Freund Nicetas, das Nacheschwcrt erhebend,
nahten mit Hceresmacht der Hauptstadt; Constautinopcl selbst, abermals von
den Faktioncn der Wagenführer bewegt, freute sich ihrer Ankunft. Der Pa-
trizier Crispus, des Phokas Eidam, aber von ihm beleidigt, ergriff ihn
in seinem Pallaste und ließ ihn gefesselt in einem schlechten Bote der Flotte
des Heraklius entgegen führen. Unter Schmach und Pein hauchte der Ty-
rann den Geist aus; der Rächer ward als Imperator begrüßt.
§. 16. Revolutionen Persiens.
Aber die Freude seiner Krönung trübten die Schrecken des Pcrser-
L
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod]]
Extrahierte Personennamen: Phokas Eidam
Extrahierte Ortsnamen: Mauritius Mauritius Afrika Persiens