auf, was des Gedächtnisses im Stadtleben werth erschien. Sonst entfaltete sich bei kirchlichen und bürgerlichen Festen ein schönes reges Leben; freilich fehlte es in vielen Dingen auch nicht an Rohheit und allzu großer Derbheit.
Städte, die damals um 1450 am meisten blüheten, waren: Nürnberg Würzburg, Aschaffenburg, Ulm, Bamberg, Frankfurt a. M.' Magdeburg, Regensburg, Bern, Zürich, Basel, Augsburg, Salzburg, Straßburg, Aachen, Mainz, Köln,Worms, Speier, Lübeck, Erfurt und viele, viele andere.
In den Städten entfaltete sich, in manchen besonders begünstigt, der
Meistergesang (siehe Poesie).
Am meisten aber forderten die deutschen Städte den Handel, welcher seine
Richtung gerade durch Deutschland damals nahm.
Schon unter Karl dem Gr. und seinen Nachfolgern ging eine Handelsstraße durch Westfalen über Braunschweig nach der Elbe hin in die Slavenländer. Da war Vineta (auf Wolliu) der Hauptort. Hier verkehrten Griechen, Russen, Skandinavier, Deutsche, Slaven. Wichtiger aber waren die Straßen über den St. Gotthardt, das Wormser Joch, über den Brenner, welche nach Italien führten.
Noch verschiedene andere Handelsstraßen lassen sich durch Deutschland verfolgen.
Da die Straßen, seit dein Verfall des Ritterwesens, immer gefährlicher und beschwerlicher wurden, verbanden sich die Städte, welche Handel trieben, unter einander. Die Handelskarawanen wurden oft von Bewaffneten begleitet. Eine andere Art der Verbindung unter den Städten beruhte hierauf:
Kaufleute verschiedener Städte ließen sich im Auslande an den Handelsquellen, oft wohl nur vorübergehend (so in Bergen, London, Dänemark rc.) nieder, und sie gewährleisteten sich im Namen ihrer Städte unter einander Schutz und Förderung, eine solche Verbindung heißt Gilde oder Hansa. Am frühsten auf Gothland, Wisby, dann in London. Die meisten Handel treiben, den Städte, an der Nord- und Ostsee, selbst bis tief ins Binnenland hinein, schlossen solche Bünde, die endlich in einem, dem Hansa-Bunde, mit dem Vorort Lübeck, aufgingen.
Vier verschiedene Viertel der Städte sind es, in die der Hansabund getheilt war:
1. Das lübische: Berlin, Köln, Frankfurt a. £)., Breslau, später auch Hamburg rc.
_ 2; Das westfälische: Köln, Dortmund, Münster, Minden, dazu auch holländische Städte und merkwürdigerweise auch die preußischen: Thorn, Elbing, Danzig, Kulm, Königsberg.
3. Das gothländische: Wisby, Riga, Dorpat, Reval rc.
4. Das sächsische: Bremen, Braunschweig, Magdeburg, Halberstadt, Goslar, Göttingen, Hildesheim, Halle, Nordhausen rc.
In Lübeck fanden die allgemeinen Versammlungen statt. Zweck des Bundes war:
Einmütiges, kräftiges Auftreten nach Außen znr Wahrung der Handelsinteressen, Sicherung der Handelsstraßen vor Räubereien, gemeinsame Maß-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gotthardt
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg_Würzburg Aschaffenburg Ulm Bamberg Frankfurt Magdeburg Regensburg Bern Basel Augsburg Salzburg Straßburg Aachen Mainz Erfurt Deutschland Westfalen Italien Deutschland London Dänemark Wisby London Ostsee Berlin Frankfurt Breslau Hamburg Dortmund Minden Thorn Elbing Danzig Kulm Königsberg Riga Dorpat Bremen Braunschweig Magdeburg Halberstadt Goslar Hildesheim Nordhausen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
die Wirren im Reiche, im Trüben zu fischen und sich zu bereichern mit fremden Gut, hauptsächlich wohl auf Kosten der Bischöfe von Osnabrück, so daß sie den Bischöfen Dithard und Udo manche schlaflose Nacht machten. Aber in der richtigen Voraussicht, daß eine Zeit kommen werde, wo die Bischöfe Vergeltung üben würden, versäumten sie nichts, ihre Burg zu einer schier unüberwindlichen Bergfeste zu machen. Die Brustwehren, Mauern und Zwinger-waren von ungemeiner Stärke, der Schloßgraben war so tief, wie es nur bei wenigen Burgen der Fall war, und obwohl sie denselben nicht mit Wasser füllen konnten, so schützte er doch durch seine Breite und Tiefe vor einem feindlichen Angriff. Damit es ihnen bei einer etwaigen Belagerung aber niemals an Wasser fehlen möchte, legten sie im Schloßhofe einen tiefen Brunnen an, der in feinem untern Teile ganz in Felsen gehauen war.
Ans diese Weise glaubten die Gebrüder Egbert und Engelbert von Holte, die ums Jahr 1140 die Inhaber der Bergfeste waren, jedem feindlichen Angriffe trotzen zu können. Lebensrnittel hatten sie reichlich in der Burg, und an Mannschaften fehlte es ihnen auch nicht, da sie dafür bekannt waren, daß sie guten Sold zahlten und nicht knauserten, wenn es ans Verteilen der Beute ging. Auch taten sie sich nicht wenig zugute auf ihre vornehme Verwandtschaft, bei der sie im Notfälle Rückhalt und Hilfe zu fiudeu hoffteu. War doch ums Jahr 1090 ein Herr Bnrchard von Holte Bischof von Münster gewesen, und bekleidete doch zu ihren Zeiten, etwa seit 1130, ein anderer naher Verwandter, Ludwig von Holte, dieselbe hohe Stellung. Als aber nach dem Tode des Bischofs Udo von Osnabrück, 1141, der bisherige Propst von Deventer, Philipp, ans dem edlen Geschlechte der Grasen von Katzenellenbogen, auf den erledigten Bischofssitz an der Hase erhoben wurde, zeigte es sich, daß dieser durchaus nicht gewillt war, sich das Gut des Hochstifts schmälern zu lassen. Er sandte deshalb bald nach seinem Einzuge in Osnabrück den Herren Egbert und Engelbert eine Botschaft mit der Aufforderung, alles dem Hochstifte ge-
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Extrahierte Personennamen: Udo Egbert Engelbert_von_Holte Bnrchard_von_Holte_Bischof_von_Münster Ludwig_von_Holte Ludwig Udo_von_Osnabrück Philipp Philipp Egbert Engelbert
— 314 —
Generalkommando in Altona.) — Die kleinste Einheit bei der Infanterie heißt
Kompagnie (ca. 200 Mann), bei der Kavallerie Schwadron. Die weiteren
Gruppen bauen sich wie folgt auf:
Infanterie: 4 Komp. — 1 Bataillon; 3 Batall. — 1 Regiment, 2 oder 3 Reg. — 1 Brigade,
Kavallerie: 5 Schwadronen — 1 Regiment, 2 bis 4 Reg. — 1 Brigade,
2 Jnf.-Brig. und 1 Kav.-Brig. — 1 Division; 2 oder 3 Div. -----1 Armeekorps.
Die Infanterie hat 173 Regimenter (519 Bataillone) mit 360 000 Mann,
„ Kavallerie „ 93 „ (465 Schwadronen) „ 67 000 „
„ Feldartill. „ 43 „ (494 Batterien) „ 59 000 „
„ Fußartill. „ 17 „ ( 37 Bataillonen) „ 29 000 „
Über die Murine des Deutschen Reiches erfuhren wir das wichtigste
bereits S. 307. Der Landesverteidigung dienen endlich noch die Festungen.
Die unwichtigeren Festungen hat man seit 1871 eingehen lassen, die größeren
aber immer mehr ausgebaut. Frankreich und Rußland, namentlich ersteres,
haben in den letzten Jahren an der Grenze zahlreiche Festungen und Forts neu
angelegt. In Deutschland sieht man davon ab, da man den Schwerpunkt in
einer starken Armee erblickt. Unsere Festungen sind.folgende: Königsberg,
Danzig, Pillau, Memel, Swinemüude, Friedrichsort, Kuxhaven, Helgoland; —
Glatz, Neiße, Glogau, Posen, Thorn, Graudenz, Küstriu, Spandau, Magdeburg,
Ulm, Neubreisach, Straßburg, Bitsch, Metz, Diedenhofen, Wesel, Köln, Koblenz,
Mainz; — Königstein; Germersheim und Ingolstadt.
11. Geistige Kultur.
(S. 10/11 und S. 46.)
12. Der deutsche Volkscharakter.
Hören wir zunächst einige Urteile anderer Völker über unseren Cha-
rakter. Man nennt uns ein Volk von Träumern. Damit soll gesagt sein,
wir seien nicht thätig und regsam genug, unseren eigenen Vorteil wahr-
zunehmen, wir begnügten uns mit allerlei schönen, oft wertlosen Gedanken.
Daran ist etwas Wahres. Die Deutschen haben thatsächlich jahrhundertelang
schlecht auf ihre äußerlichen Vorteile geachtet. Sie haben sich, um nur auf
Zweierlei hinzuweisen, von den Nachbarvölkern bei zahllosen Gelegenheiten im
eigenen Laude benachteiligen lassen (S. 9), und sie haben versäumt, bei der
Aufteilung der Welt, die wiederholt von europäischen Völkern vorgenommen
wurde, ihren Anteil zu beanspruchen, wie es doch einem großen Volke geziemt
hätte. Sie saßen unterdessen daheim und „träumten", d. h. sie lebten mit ihren
Gedanken anderswo als bei den Ereignissen auf der Erde. Im schönen Lande
der Poesie weilten die Dichter und schrieben unvergängliche Lieder, denen das
Volk freudig lauschte, und die es in Frohsinn und Harmlosigkeit aus sauges-
froher Brust erklingen ließ; in die Tiefen wissenschaftlicher Erkenntnis versenkten
sich die Gedanken großer Gelehrter, und gern und eifrig machte das Volk sich
die Ergebnisse ihrer Geistesarbeit zu eigen; in die Höhen des religiösen Schauens
erhob sich ein Luther und Millionen folgten feinen weltbewegenden Gedanken.
Unermeßliche Schätze geistiger Art wurden so durch deutsche Arbeit gehoben.
Die Leistuugen unseres Volkes liegen überwiegend auf dem Gebiete
der Wissenschaft, der Kunst und der Religion. Das Gemüt zu erfreuen
an allem Schönen „was das Herz erhebt", den Geist zu bereichern mit Kennt-
nissen und Erkenntnissen hat uns meist wertvoller gedeucht, als Eroberungen zu
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Sammlung ungeheurer Reichtmer. Grndung eines eigenen Reiches in
Paraguay.
1773 Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens Xiv. (Ganganelli). Grund: a. Bedenkliche Moral.
b. Einmischung in die weltlichen Angelegenheiten der Staaten').
Veranlassung: Grenzkrieg zwischen Portugal und den Jesuiten in Bra-silien (Pombal).
1814 Wiederherstellung des Ordens durch Pius Vii. mit Beschrnkung der Vorrechte.
1871 Vertreibung aus dem deutschen Reich.
1880 Vertreibung aus Frankreich.
Iii. Inquisition.
Die von Innocenz Iii. erfundene Inquisition hatte sich in Spanien er-halten2).
Papst Paul Iv. Caraffa wandte dieselbe gegen die neuen Ketzer an. In den germanischen Lndern konnte die Inquisition auch jetzt nicht Wurzel fassen3).
Iv. Burgen des Katholizismus waren Spanien und Italien, wo die ketze-tischen Regungen durch die Inquisition im Keime erstickt waren.
Von hier aus Vordringen des Katholizismus").
In andern Lndern waren wenigstens die Fürsten katholisch geblieben
und dies waren gerade die mchtigsten: Der Papst, der Kaiser, die Könige
von Spanien und Frankreich. In Deutschland waren katholisch geblieben:
a. Der Kaiser und die Habsburgischen Erzherzge, besonders Erz-Herzog Ferdinand von Steiermark, der in seinem Lande den Protestantismus mit Stumpf und Stiel ausrottete.
In sterreich und Ungarn war Adel und Brgerschaft meist protestantisch.
b. Herzog Maximilian von Baiern 15971651 (% seiner Untertanen protestantisch).
c. Herzog von Jlich (fast alle Unterthanen protestantisch).
d. Die smtlichen noch vorhandenen geistlichen Fürsten^).
1) Vgl. Vertreibung aus Japan und China. S. p. 74.
2) Der Groinquisitor Torquemada lie von 14831498 8800 Menschen lebendig verbrennen.
Im Ganzen sollen c. 30000 Menschen in Spanien, c. 100 000 in den spanisch-portugiesischen Kolonien der Inquisition zum Opfer gefallen sein.
Nach Llorente starben in 28 Jahren 13 460 Personen auf dem Scheiterhaufen, 141 000 wurden gefoltert oder mit andern Strafen gezchtigt.
3) Vgl. Ii. p. 100 und Abfall der Niederlande . 21.
4) Vgl. Vordringen der Christen gegen die Mauren Ii. . 14 p. 35.
5) Noch jetzt herrscht der Katholizismus in Norddeutschland nur in frher geist-lichen Gebieten Ermland, Eichsfeld, Hildesheim, Paderborn, Mnster, Kln (Sauerland).
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Extrahierte Personennamen: Clemens_Xiv Innocenz_Iii Innocenz Caraffa Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian Torquemada
Extrahierte Ortsnamen: Paraguay Portugal Frankreich Spanien Spanien Italien Spanien Frankreich Deutschland Ungarn Japan China Spanien Niederlande Norddeutschland Eichsfeld Hildesheim Paderborn
61
berfall des Kaisers.
Ursachen: 1. Der Kaiser hatte gegen sein Versprechen die Religion angetastet und die Fürsten mit Gefngnis beschwert.
Die Behandlung war eine unwrdige und pate nicht mehr m
die Zeit. .
2. Der Kaiser wurde ihm zu mchtig. Er stellte die Errungenschaften der Reichsfrsten in Frage und war nahe daran, einen deutschen Einheitsstaat herzustellen.
Er sah die Reichsfrsten nicht anders an als die spanischen Granden.
Er drckte den Deutschen eine brutale Fremdherrschast aus. Deshalb trat die Frage, ob Protestantismus oder Katholizis-mns", in den Hintergrund vor der politischen Selbsterhaltung. 3 Die Spanier betrugen sich hochfahrend und bermtig, be-sonders Karls Minister Granvella l) und sein Feldherr, Herzog Alba').
4. Er wollte sich die Liebe seiner neuen Unterthanen erwerben, denn er hie allgemein Judas Jscharioth".
5. Er wollte das Augsburger Interim nicht annehmen.
Er sah die Undurchfhrbarst ein, nahm es nur zum Schein an, um den Kaiser einzuschlfern.
Vorbereitungen:
1. Unter dem Vorwande, die Reichsacht an Magdeburg zu voll-strecken, sammelt er ein starkes Heer.
Er sichert sich im Geheimen die starke Feste als Zufluchtsort fr den Notfall.
(Gefahr groß, Kaiser auf der Hhe seiner Macht Unter-nehmen khn begonnen, schlau und energisch durchgefhrt).
2. Er schliet ein Bndnis mit Heinrich Ii. von Frankreich (Schrtlin war Bevollmchtigter Frankreichs).
(Der Markgraf von Brandenburg lie sich erst spt berzeugen, da auf Frankreichs Hilfe beim Unternehmen am meisten an-komme).
a. Moritz erhlt monatlich 100000 Kronen.
b. Heinrich Ii. darf als Reichsvikar (mit Vorbehalt der Rechte des Reiches" nutzlose Klausel) die deutschen Städte Metz, Toul, Verdun und Eambray besetzen.
1) Bezeichnend ist das geflgelte Wort, welches ihm wie Csar Borgm vom Volke unteraeleat wird, er fhre in seinen Schtzen die Snden Deutschlands" mit". (Die Fürsten und Städte wollten durch Geschenke seine Verwendung beim Kaiser gewinnen). G. Frevtaa Bilder Iii. p. 156. Charakter siehe v. Ranke-Keserstein p. 119.
2) Schiller Bd. Xi., Herzog von Alba bei einem Frhstck zu Rudolstadt. Abgedruckt in H. und P. Iv. Nr. 45 und Lesestcke Nr. 73. Charakter: v. Ranke-Keserstein p. 121.
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Extrahierte Personennamen: Karls Granvella Heinrich_Ii Heinrich Moritz Heinrich_Ii Heinrich Csar_Borgm Frevtaa Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Frankreich Frankreichs Brandenburg Frankreichs Verdun Deutschlands" Rudolstadt H.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
Der Regenstein. — Die Hollemme.
81
Graf Albrecht von Blankenburg und Regenstein, den seine Freunde den Große»,
seine Feinde aber den „Raubgrafen" nannten, da er mit den Bürgern der
Stadt Quedlinburg und dem Bischof von Halberstadt beständig in Fehde
lebte, wobei seine Leute oftmals Geld, Vieh und Korn raubten. Einst wurde
Albrecht von den Quedlinburgern gefangen genommen und in einen Kästg
gesperrt, den man heute noch auf dem Rathause zu Quedlinburg zeigt. Erst
nachdem er versprochen hatte, sieben neue Türme an der Stadtmauer von
Quedlinburg auf feine Kosten bauen 511 lassen, ließ man ihn nach einem
Jahre wieder frei. Als die Grafen von Regenstein und Blankenburg 1599
ausgestorben waren, fiel ihr Land an den Herzog Heinrich Julius von
Braunschweig zurück, von dessen Vorfahren sie es einst zu Lehen erhalten
hatten. Da sie aber auch von den Bischöfen von Halberstadt Güter zu
Lehen gehabt hatten, so nahm Kurfürst
Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
der 1648 im Westfälischen Frieden das
Bistum Halberstadt erhalten hatte, auch
den Regenstein 1670 als heimgefallenes
halberstädtisches Lehen in Besitz und ließ
ihn zu einer Festung einrichten. Herzog
Rudolf August von Braunschweig verklagte
den Kurfürsten zwar beim Reichsgerichte;
als aber das alte Deutsche Reich und
mit ihm das Reichsgericht 1806 aufhörte,
war der Prozeß noch nicht zu Ende, und
so ist der Regenstein preußisch geblieben.
Im Siebenjährigen Kriege wurde er
(1757) von den Franzosen besetzt, aber
schon nach wenigen Monaten von den
Preußen zurückerobert. Friedrich d. Gr.
ließ darauf die Festungswerke zerstören,
weil sie für die Kriegführung keine Be-
deutung mehr hatten.
Die Holtemme entspringt am Renneckenberge ö. vom Brocken in
der „Hölle", wo die Felsen so wild umherliegen, daß man glaubte, der
Teufel habe sie durcheinandergeworsen. Das obere Tal der Holtemme heißt
die „Steinerne Renne", weil das Bett des Flusses mit vielen Steinen
angefüllt ist. Dort führt den einsamen Wanderer der Weg eine enge Tal-
schlucht entlang; an den Seiten erhebt sich düsterer Fichtenwald, drunten tost
der mit starkem Gefälle niederrauschende Bach über unzählige große und
kleine Granitblöcke dahin, die durch- und übereinander liegen, — ein schauer-
lich erhabenes Schauspiel der Natur, wie man es auch im Hochgebirge nur
selten wiederfindet. Besonders im Frühling, wenn der Schnee schmilzt oder
ein Ungewitter niedergeht, gewahrt man mit Erstaunen, wie das sonst un-
scheinbare Bächlein Holtemme gewaltig werden kann, wie es mit Donners
Ungestüm dahinbraust, Riesenstämme zerbrechend und mächtige Steine be-
wegend. (Abb. 32.) — Da, wo der Holtemme der Zillierbach von Sw.
entgegenkommt, liegen drei Ortschaften: das Dorf Hasserode, der Flecken
Bosse-Hecke, Kleine braunschweigische Landeskunde. 7. Ausl. 6
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Blankenburg Albrecht Regenstein Albrecht Regenstein Heinrich_Julius_von
Braunschweig Heinrich Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Rudolf_August_von_Braunschweig Rudolf August Friedrich_d Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 24 —
Zwei Stücke brach und zur Erde warf, indem er sagte: „Wo ist denn nun der wahre Leib und das wahre Blut des Herrn? Wenn's Christi Leib wäre, würde es sich wohl vom Boden erheben!" Dann nahm er statt der Hostien Weizensemmel, brach sie in Stücke und rief die Gemeinde herbei, das rechte Abend- und Gedächtnismahl des Herrn mit ihm zu halten. Hiervon erhielt er von seinen Gegnern den Beinamen „Stuten-Bernhard" oder „Stuten-Bernd," denn Semmel werden noch heute in ganz Westfalen „Stuten" genannt.
Unter allerlei Fehden und Unruhen war inzwischen das Jahr 1531 herbeigekommen. Münster hatte in der Person des Grafen Franz von Waldeck einen neuen Bischof erhalten, aber auch er vermochte nicht, den Neuerungen Einhalt zu gebieten. Immer zahlreicher wurden die Anhänger der Reformation, und schließlich gelang es den evangelisch Gesinnten, den Rat der Stadt ganz mit Leuten ihrer Richtung zu besetzen, und auch der stürmische Knipper-dollmg erlangte einen Sitz auf dem Rathause. Nachdem sie so sich der Regierung bemächtigt, säumten sie nicht, der Reformation völlig zum Siege zu verhelfen. Den römischen Priestern wurde verboten, Messe zu lesen und andere Amtshandlungen zu verrichten; in alle. Kirchen zogen lutherische Prediger ein, und nur der Dom, welcher, auf einem kleinen Hügel gelegen, mit den umliegenden Häusern gleichsam eine eigene Stadt innerhalb Münsters bildete, blieb vorläufig noch dem römischen Gottesdienste. Der Bischof aber verließ Münster mit dem gesamten Domkapitel; nur einige Priester blieben am Dome zurück, um die wenigen Bürger, welche bei dem alten Glauben bleiben wollten, mit geistlichem Zuspruch zu versehen.
Ein Jahr oder zwei blieb der religiöse Friede in bei; Stadt nun uugestört. Die unruhigen Gemüter, Knipperdolling, Rottmann und andere, wurden von der Mehrzahl der ruhigen Bürger im Zaume gehalten, so daß sie es nicht versuchten, weitere Neuerungen, welche dem Geiste der Reformation entgegen waren, einzuführen. Das Beispiel Münsters wirkte auch auf die andern west-
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Waldeck Franz Rottmann
Europa
Kwer
wenigstens Unterhalt
nach den, Elsaß, von Schlesien
Beute fanden
Böhmen
an
Unterschied
Von Meklenburg
Rhein trieben sich die Heere bald siegend, bald besiegt umher,
schon mußten mehrere Provinzen vermieden oder in stürmischer Eile durch-
schritten werden, weil sie, zu völligen Wüsten geworden, selbst dem Soldaten
keine Nahrungsmittel mehr darboten. Auch der edle Bernhard von Wei
mar, welcher mit französischer Hülse das ihm verheißene Elsaß erobert hatte,
starb 1639 nach der allgemeinen Meinung' an Gift, welches Frankreich ihm
gemischt hatte. Die Siege Torstenson's und Wrangel's 1643 und die Ein-
nahme von Prag durch den schwedischen General Königsmark 1648 führten
endlich den lange ersehnten Frieden herbei. Schon seit 7 Jahren hatte
man davon geredet, und seit 1642 saßen Gesandte des Kaisers, der Prote-
stanten und Schweden zu Osnabrück, und des Kaisers und Frankreichs zu
Münster; aber das abwechselnde Kriegsglück hatte bisher die Forderungen
bald gesteigert, bald gemäßigt, und erst die letzten Siege der Schweden ver-
mochten Ferdinand, dem damals kein Heer mehr übrig blieb, ernstlich an
den Frieden zu denken, welcher anr 24. October 1648 unterzeichnet und
unter dem Namen des westphälischen bekannt ist. Wie der Krieg, so
war auch dieser Friede höchst verderblich für Deutschland und nur als die
traurige Frucht der äußersten Noth und gänzlichen Erschöpfung zu betrachten.
Deutschland verlor dadurch für immer das herrliche Elsaß und die drei
lothringischen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, welche an Frankreich
für seine arglistige Hülfe abgetreten wurden. Schlimmer als dieser Verlust
war die nun als gesetzlich anerkannte Einmischung Frankreichs in die deut-
schen Angelegenheiten. Auch das schwache Band der Erinnerung, welches
die Schweiz noch an das Reich knüpfte, ward nun gänzlich zerrissen.
Schweden erhielt als Entschädigung für seine Anstrengungen den besten
Theil von Pommern, die Stadt Wismar, die ehemaligen Bisthümer Bre-
men und Verden und eine bedeutende Geldsumme. Brandenburg, welchem
nach alten Verträgen ganz Pommern, dessen Herzöge ausgestorben, hätte
zufallen müssen, ward durch Magdeburg und Halberstadt entschädigt. Auch
die Unabhängigkeit Hollands ward jetzt erst von Spanien feierlich anerkannt.
Für die innere Ruhe ward insofern gesorgt, daß die völlige Freiheit der
Lutheraner sowohl als der Reformirten anerkannt und ihre Rechte sowie
die der Katholiken genau bestimmt wurden. Dagegen aber war auch nun
das Reich mehr als je in sich zerfallen, die Kaiserwürde zu einem leeren
Titel herabgesunken und das Reich, wehrlos und ohnmächtig nach außen,
dem verderblichen Einfluß fremder Politik mehr als je preisgegeben. Ver-
schwunden war der alte allgemeine kriegerische Sinn, und stehende Heere,
den kleineren Fürsten unerschwinglich und selbst den größeren eine drückende
Last, halfen auch' die letzte Spur der Freiheit unterdrücken. Seitdein
herrschte in Europa, vorzüglich aber in Deutschland, jener rohe, starre und
gesinnungslose Soldatensinn, welcher einen Theil des Volkes zu seelenlosen
Maschinen herabwürdigt, um die größere wehrlos -und unkriegerisch ge
wordene Menge ungestraft zu unterdrücken. — Dennoch war der 30-jährige
Krieg, bei allem Unheil, welches er über Deutschland brachte, bis auf unsere
Tage der letzte Krieg, »voran Volk und Gesinnung Theil nehmen konnten.
Seitdem bis zum Jahre 1813 waren alle Kriege in Deutschland, wie
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Wei Ferdinand Bisthümer_Metz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Elsaß Meklenburg
Rhein Frankreich Prag Schweden Frankreichs Schweden Deutschland Deutschland Verdun Frankreich Frankreichs Pommern Wismar Brandenburg Pommern Magdeburg Halberstadt Hollands Spanien Europa Deutschland Deutschland Deutschland
Vh. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes.
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gespielt, und sowohl die Schönheit ihrer Natur als die Betriebsamkeit ihrer
Bewohner hat für Einheimische und Fremde einen großen Reiz. Auch
unter preußischer Herrschaft haben die Gebiete der Rheinprovinz einen
mächtigen Aufschwung genonnnen. Fortschreitende Entwickelung ist das
genommen.
Zeugniß
eschichte.
Sie wurde bisher in zwei Provinzen, Jülich-Kleve-Berg, die nördliche, und
das Großherzogthum Niederrhein, die südliche Hälfte der jetzigen Rhein-
provinz, getheilt, welche nun in die fünf Regierungsbezirke Köln, Düsseldorf,
Koblenz, Trier und Aachen zerfällt. Das Ganze umfaßt 486,^ □Üüf.,
worauf 3,359,947 *) Einw., also 6913 auf der stüm. (die dichteste Bevöl-
kerung in ganz Preußen) leben, unter welchen nicht mehr als etwas über
800,000 Protestanten, über 2,463,000 Katholiken und über 35,000
Israeliten sind. Die Provinz besteht aus einer sehr großen Anzahl Gebiete
ehemaliger Reichsstände, worunter die bedeutendsten sind: die Herzogthümer
Jülich, Geldern, Kleve, Berg, das Fürstenthum Saarbrück, die Länder der
Erzbischöfe von Trier und Köln, mehrere Reichsstifter, wie Essen und
Werden, und einige freie Reichsstädte. Der Rhein und die Mosel, mit
Nebenflüssen
Die Nahe
I 9 » 1 • r f • w w ^
bildet einen Theil der südlichen Grenze und nur die Roer verläßt die Pro-
vinz, um nordwestlich der Maas zuzufließen. Die Ufer der meisten dieser
Flüsse, namentlich des Rheins von Bingen bis Bonn, der Mosel und der
Ahr gehören zu den schönsten und romantischsten Gegenden von Deutsch-
land und werden, vorzüglich die Rheingegenden, jährlich selbst von Tau-
senden stemder Reisenden, namentlich Engländern, besucht. Unterhalb
Bonn bis zur holländischen Grenze verflachen sich die Ufer des Rheins,
die ganze Provinz wird zur vollkommenen Ebene und geht in die Sand-
und Morastgegenden der Niederlande über. Der ganze südliche Theil der-
selben dagegen ist gebirgig. Auf dem rechten Ufer des Rheins herrschen
bis an die Sieg die Fortsetzungen des West er Waldes und das Sieben-
gebirge am Rhein, unweit Bonn, 2600' hoch. Weiter nördlich dringen
Verzweigungen der westfälischen H'öhenzüge in die Provinz ein, doch
erreichen sie nirgend die Ufer des Rheins. Auf der linken Seite des
Rheins ziehen sich, zwischen der Nahe und der Mosel, in südwestlicher
Richtung der Hundsrück, Soon-, Idar- und Hochwald, 2500'
hoch, hin. 'Nordwestlich von der Mosel erfüllen die Eifel, 2400'
hoch, und weiterhin die Hohe Veen, 3000' hoch, mehr Hochebene
als Gebirge, das Land mit ihren unfruchtbaren. wenia bewaldeten
Rücken. Sowohl die sandig
südlichen und westlichen Gegenden dieser Provinz gehören zu den minder
fruchtbaren; nur die mittleren Gegenden, vorzüglich das linke Ufer des
Rheins, sind höchst ergiebig. Dagegen ist diese Provinz durch die In-
dustrie ihrer Bewohner ausgezeichnet und die Bevölkerung dadurch in manchen
Gegenden so zusammengedrängt, daß, wie z. B. im ehemalig Bergischen,
8—12,000 Menschen aus der llim. wohnen, während die Eifel und der
Hundsrück nur sehr schwach bevölkert sind. Zu den Hanptproducten gehören
nicht sowohl Getreide, woran es eher fehlt, als Flachs, Hanf, Taback, Oel-
ihren unfnichtbaren, wenig
morastigen nördlichen, als die gebirgigen
*) 1867 3,452,430 Einw., Zunahme 92,483 Einw.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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288
Sechstes Kap. Die Zeiten
einen allgemeinen. Nach dem Wunsche des Kaisers sollten der Papst und
die Krone Dänemark die Vermittlung übernehmen, und zu Köln und Lü-
beck die verschiedenen Friedensverhandlungen mit Frankreich und mit
Schweden gepflogen werden. Diese Kronen dagegen verwarfen theils solche
Vermittlung, theils begehrten sie, an Orten, welche einander nahe gelegen
wären, zu unterhandeln. Dann weigerte sich der Kaiser, Gesandte der
Reichs stände in der Eigenschaft als Bundesgenossen der feindlichen Kronen
zuzulassen. Erst auf dem Reichstage zu Regensburg (1640) gab er hierin
nach, und bewilligte auch, in Gemäßheit des Reichstagsbeschlusses, daß zu
Münster und Osnabrück (statt Kölns und Lübecks) die Friedenskon-
gresse sich versammeln sollten. In demselben Jahre waren zu Hamburg
Präliminarien unterzeichnet worden, welche aber erst 1643 die Ratifikation
des Kaisers und Spaniens erhielten. Die Siege Torstenson's hatten Die-
ses bewirkt, der Sieg des Kaisers bei Tuttlingen verminderte die Nachgiebig-
keit wieder. Und so ward noch öfter durch den wechselnden Gang des Krie-
ges die Unterhandlung befördert oder gehemmt. Die förmliche Eröffnung des
Kongresses geschah am 10. April 1643. Am 1. Juni übergaben die beiden
alliirten Kronen ihre Vorschläge, und am 19. November erschien der kaiser-
liche Prinzipalkommissarius, Graf Maximilian von Trautmannsdorf,
von welchem Zeitpunkt an die Verhandlungen einen etwas rascheren Gang
nahmen. Indessen hatte dieser gewandte und wohldenkende Staatsmann, mit
seinen meist gleichfalls würdigen Kollegen (worunter auf französischer Seite
insbesondere d'avaux und Scrvien, auf schwedischer Oken stier na und
Salvius hervorglänzen, neben ihnen aber noch viele andere ausgezeichnete
Bevollmächtigte von fremden und von teutschen Staaten waren) unzählige
Schwierigkeiten zu überwinden, um das Friedenswerk zu Stande zu bringen.
Der Kaiser Selbst, so lange noch irgend eine Hoffnung zu besserem Kricgs-
glücke war, bewilligte nur wenig; aber die allmälig näher kommenden Don-
ner der schwedischen Heere besiegten sein Widerstreben. Am 24. Oktbr. 1648
wurden zu Osnabrück und zu Münster die Friedensinstrumente unterzeich-
net; Teutsch land, im Blute schwimmend und von Braudtrümmern erfüllt,
vernahm fast ungläubig die Botschaft, sein Jammer solle sich enden.
§. 20. Inhalt. Genugthuungen.
Unter den Friedensbedingungen standen jene oben an, welche die von *
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_von_Trautmannsdorf Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schweden Hamburg Spaniens Tuttlingen