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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus Italien Italien England Hannover England Russland Oesterreich Schweden Baiern Baden Ulm Oesterreich Wien Pressburg Oesterreich Italien Baiern Neapel Holland B_erg_am_Rhein Baiern Baden Hessen Nassau Rheinbund Oesterreich Deutschland Meligeschichle
- 63 —
§. 32 Frankreich im 9., 10. und 11. Jahrhundert.
Die letzten Karolinger in Frankreich waren ebenso schwache Fürsten wie die in Deutschland. Nachdem Karl der Dicke (876) das ganze fränkische Reich noch einmal vereinigt hatte, trennte sich nach dessen Tode Frankreich wieder von Deutschland und erhob Karl den Einfältigen aus den Thron. Dieser aber konnte den Vasallen seines Landes und den eindringenden Normannen nicht widerstehen, welche Letzteren unter Rolf (später nach seiner Taufe Robert) das ganze Land an der Nordküste eroberten und dort das Herzogthum der Normandie gründeten. Unter den folgenden Karolingern verfiel das Land immer mehr und nach Ludwig des V. (Faulen) Tode 986 erzwang sich Hugo Kapet, Graf von Paris, die Krone (Kapetinger).
Vierter Abschnitt.
Vom Anfange der Kreuzzüge bis Rudolf von Habsburg (1096—1273).
A. Die Kreuzzüge (1096—1273).
§. 33.
1. Der erste Kreuzzug (1096—1100). Das heilige Grab Christi war seit 1076 unter türkischer Herrschaft. Die nach Jerusalem ziehenden Pil-ger wurden gemishandelt und die dort wohnenden Christen hart bedrängt. Man beschloss deshalb das heilige Land von der Türkenherrschaft zu befreien und nannte diese Züge dahin Kreuzzüge.
(Ein rothes Kreuz wurde auf die Schulter geheftet.)
Der erste Kreuzzug (1096) wurde besonders durch die Predigten des Einsiedlers Peter von Amiens in Frankreich angeregt. Derselbe war aus Palästina zurückgekehrt, zog auf einem Esel reitend von Ort zu Ort und schilderte die Noth der Christen und christlichen Pilger so beredt, dass sogar der Papst Urban Ii. im Jahre 1095 jedem, der in den heil. Krieg zöge, Vergebung der Sünden zusicherte.
Ungeordnete Scharen von Gesindel aller Art unter Walther von Habenichts und Peter kamen theils nur nach Ungarn, theils bis Nicäa (Kleinasien) und wurden fast gänzlich vernichtet. Das geordnete Hauptheer unter Gottfried von Bouillon und Boemund v. Tarent ging durch Kleinasien siegreich vor und eroberte nach schweren Kämpfen Jerusalem (1099).
Gottfried wurde Herrscher in Jerusalem mit dem bescheidenen Titel „Beschützer des heiligen Grabes."
(Wo Christus die Dornenkrone trug, mochte er keine Königskrone tragen.)
Gottfried starb schon 1100, und sein Bruder Balduin von Flandern nahm den Königstitel an.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Paris Christi Jerusalem Frankreich Palästina Ungarn Nicäa Kleinasien Jerusalem Jerusalem
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
In deiner Bürger Mitte Herrscht, wie vor alter Zeit, Noch echte Sachsensitte,
Treu und Wahrhaftigkeit.
Fünfhundert Jahre flössen Seit jenem Tag dahin,
Da Herzog Billungs Sprossen Das Stadtrecht dir verliehn. Daß noch fünfhundert Jahre Zum fröhlichen Gedeihn Dich Gottes Huld bewahre: Das soll mein Festgruß sein!
—----------
Buchdruckerei von Appelhans & Psenningstorff in Braunschweig.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 126 —
wendischen Mark nun auch noch Schleswig und Holstein als Nordmark zur selbständigen Verwaltung. Für Adel-dags Bekehrungseifer eröffnete sich jetzt ein neues Feld der Thätigkeit. Im ganzen dänischen Norden sandte er Sendboten umher,^ und mit besserem Erfolge als bei den Wenden. Auch Harald verschloß sich nicht länger der evangelischen Wahrheit; schon im folgenden Jahre erhielt er mit seinem ganzen Hanse und den Großen seines Reiches in seiner Hauptstadt Roeskilde auf Seeland die Taufe und gründete dort eine Kirche zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit, welche heute noch besteht und in welcher auch die Gebeine des königlichen Helden und treuen Vasallen König Ottos ihre letzte Rnhstatt gesunden haben. Seinen sämtlichen Unterthanen aber befahl er, dem Götzendienst zu entsagen und sich dem Evangelium zuzuwenden. Treue Freundschaft verband von jetzt an Harald mit Hermann Billnng, und so lange Otto, Haralds und Hermann lebten, haben sich die deutschen Waffen nicht wieder gegen die stammverwandten dänischen Völker gewendet.
Achtzehntes Kapitel:
Sruderzwist und Frieden.
Heinrich hatte die Abwesenheit seines Bruders benutzt, um anss neue das Banner der Empörung gegen ihn zu entfalten. Abermals waren es die Herzöge von Franken und Lotharingen, mit welchen er sich verbündet hatte, und die beide hofften, ihre Länder zu selbständigen Herzogtümern erheben zu können. Auch die meisten der hohen geistlichen Würdenträger, vor allen der mächtige Erzbischof von Mainz, wendeten sich von Otto ab und Heinrich zu, weil sie hofften, in diesem ein gefügigeres Werkzeug ihrer hierarchischen Gelüste zu haben, als Otto es war, der trotz seiner wahren nngehenchelten Frömmigkeit auch über die Kirche und ihre Diener die Herrschaft
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 120 —
Heinrich viele Ritter für sich gewonnen, so daß Ottos ^age eilte Jeljr gefährliche war. Als Otto die Nachricht von der Empörung seines Bruders Heinrich erhielt, wollte er derselben anfangs keinen Glauben schenken, aber nur zu bald mußten seine Zweifel an der Wahrheit der schrecklichen Kunde schwinden, und er mußte sein Heer sammeln, um dem Bruder entgegenzueilen. Nur geringe Mannschaft konnte er den Empörern, die mit einem stattlichen^ Heere am Rheine standen, gegenüberstellen; aber im Vertrauen auf feine gerechte Sache und auf den Schutz des Höchsten wagte er den ungleichen Kampf. Wie sehr entbehrte er auf diesem Zuge der Hülfe und des Rates seines bewährten Freundes, des Markgrafen Hermann Billnng; aber dieser mußte im Norden zurückbleiben, um die Wenden im Zaume zu halten und sein wachsames Auge zugleich auf Dänemark zu richten, von wo ebenfalls Gefahr drohte.
Bei Birthen, unweit des Rheines, stießen die Heere der feindlichen Brüder aufeinander. Vor der Schlacht hatte sich Otto angesichts feines Heeres auf die Kniee geworfen uttb_ im inbrünstigen Gebete zu Gott gefleht, Richter zu sein zwischen ihm und dem Bruder und der gerechten Sache zum Siege zu verhelfen. Und Gott hatte das Schreien des königlichen Beters gehört; er gab dem kleinen Häuflein einen vollständigen Sieg über die feindliche Uebermacht. Heinrich selbst wurde schwer verwundet und floh mit dem geschlagenen Heere nach Lotharingen, wo er in den festen Burgen Giselberts Zuflucht fand. Otto folgte ihm dorthin und hätte schon wohl jetzt dem Kriege ein Ende gemacht, wenn nicht schlimme Nachrichten ihn gezwungen hätten, die Siegeslausbahn zu verlassen und nach Norden zu eilen, an die äußersten Grenzen des Reiches.
Dem Zureden Jaczos und des treulosen Wichmann war es gelungen, den Dänenkönig Harald Blauzahn (Blatand), den Sohn und Nachfolger des Königs Gorm, zu bewegen, den Bürgerkrieg in Deutschland zu benutzen und von Norden her itt das Reich einzufallen, um die
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ottos Otto Heinrich Heinrich Hermann_Billnng Otto Heinrich Heinrich Otto Wichmann Harald_Blauzahn
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Rheine Lotharingen Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 124 —
immer leicht ein richtiges Urteil zu fällen. Wer vom Pferde geworfen wurde oder aus dem Kreise wich, aalt
. Üest unfk erlitt die vorgeschriebene Strafe für das Verbrechen, dessen er angeschuldigt war. Ans ein Trompetenzeichen ^öffneten sich die Schranken, und von verschiedenen Zeiten ritten Sven und Wichmann in den sie2' ^ gleicher Rüstung, mit gleichen Waffen, auf aleichen Pferden. Cm schwerer Panzer deckte ihre Brust, die Schenkel waren durch eiserne Beinschienen geschützt em niedergeschlagenes Visir schützte das Gesicht ihre Waffen waren starke, spitze Lanzen. Nachdem sie einige Male im Kreise herumgeritten, gab auf einen Wink der Richter etn abermaliger Trompetenstoß das Reichen zum Begtnn des Kampfes. Tiefe Stille herrschte im weiten Kreise der Otttter; sie wagten kaum zu atmen, so gespannt war etn jeder auf den Ausfall des Gottesgerichtes. Mit etn. r Kfeitianp fpren3ten die Gegner auf einander los; rü f^e^en sie auf einander, daß die Pferde
jtch bäumten; aber keiner wankte im Sattel. Beim Jetten Gange wankte Wichmann, aber er hielt sich doch noch rat Mattel; Sven aber saß unerschüttert wie vorhin. Als aber zum dritten Male die Lanzen gegen die Panzer stießett, da stürzte Wichmann mit ungeheurer Wucht vom pferde, und jauchzender Zuruf aus den Reihen der Ritter lohnte den jungen Königssohn. Ein Trompetenstoß verkündete das Ende des Kampfes; Sven schlug sein Bisir zurucf, und fetn glückstrahlendes Gesicht, noch gerbtet von der Httze des Kampfes, gab seiner Freude über seinen L>teg Ausdruck. Wichmann aber lag unbeweglich, und als nun die Diener des Gesetzes herbeieilten, um ihn aufzuheben , und sie sein Visir lösten, starrte ihnen ein verzerrtes Gesicht mit blutunterlaufenen, gläsernen Auqen entgegen. Durch den gewaltigen Sturz vom Pferde hatte
er das Genick gebrochen; er war tot die Götter
hatten gerichtet!
Von dem Tage an wurde die Haft Hermann Billunqs gemildert. König Harald nahm ihn an feinen Hof und hörte gern feinen Rat, mit dem jugendlichen Sven ver-
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Extrahierte Personennamen: Wichmann Wichmann Wichmann Hermann_Billunqs Harald
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 80 —
war von der schönen Bittstellerin und nichts sehnlicher wünschte, als sie für immer an seinen Hof zu fesseln.
Als Ethelwolf so seinen Zweck erreicht hatte, fing er an, dem Könige wiederum von dem Herzoge von Devon zu reden. Er machte ihm die falsche Mitteilung, daß derselbe mit der Absicht umgehe, mit dem Herzog von der Normandie ein Bündnis zu schließen gegen seinen eigenen Lehnsherrn, und da der König Ursache habe, seine große Macht zu fürchten, so sei es geraten, ehe dieses Bündnis geschlossen werde, mit dem Herzog von Devon in Freundschaft zu treten. Das beste Mittel, dieses zu erreichen, sei aber, wenn ein reicher englischer Herr, der mit dem Könige befreundet sei, die Prinzessin Gertrud zur Gemahlin nehme. Dieser Rat gefiel dem Könige wohl, denn er war viel zu harmlos, um die versteckte Absicht des falschen Ethelwolf zu merken, und er bat ihn deshalb, dem Reiche und seinem Könige das Opfer zu bringen, sich mit einer, wie er glaubte, häßlichen und ungeliebten Person zu verbinden. Ethelwolf that, als setze ihn dieser Wunsch des Königs in große Bestürzung; er bat sich einige Tage Bedenkzeit aus, dann aber sagte er, er wolle sich zu der Heirat entschließen, damit dem Reiche keine Unruhe gemacht werde. Der König aber schätzte sich glücklich, einen so getreuen Unterthan zu haben, und gab den Befehl, daß die Hochzeit Ethelwolfs mit der Prinzessin Gertrud mit aller Pracht gefeiert werde.
Ethelwolf sah seine kühnsten Erwartungen erfüllt; er war jetzt der Gemahl nicht allein der schönsten, sondern auch der reichsten Erbin von ganz England, und nur eins beunruhigte ihn, nämlich daß er seine junge Gemahlin, die er fast abgöttisch verehrte, nicht mit an den königlichen Hof nehmen durfte, weil alsdann ja sein ganzer Betrug alsbald offenbar geworden wäre. Auch Gertrud liebte ihren Gemahl, denn Ethelwolf war ein schöner junger Mann, klug und tapfer und ein Meister in allen Leibesübungen. Am liebsten hätte sie ihn niemals von sich gelassen, und es war ihr ein nicht geringer Kummer, als
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Barbarossas Barbarossas Heinrich Heinrich Tankred Barbarossa Barbarossa Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Barbarossas Barbarossas
Extrahierte Ortsnamen: Palermo Sicilien Neapel Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 114 —
zu leben. Die Sarazenen zeigten sich dankbar; sie wurden fleißige und treue Unterthanen, und Friedrich umgab sich in der Folge gar mit einer Leibwache, die nur aus Sarazenen bestand, weil er zu ihnen mehr Vertrauen hatte als zu den Christen.
Im Jahre 1223 starb des Kaisers Gemahlin Konslanze von Arragonien; zwei Jahre später schloß er einen neuen Ehebund mit Jolante, der Tochter des Herzogs Johann von Brienne, der sich als den Erben der Krone von Jerusalem ansah. Zu dieser Zeit war es, als die prächtige Hofhaltung des Kaisers in Palermo ihren Glanzpunkt erreichte. Er zog Künstler und Gelehrte an seinen Hof und fragte nicht, ob sie Christen oder Muhammedaner waren; Dichter, fahrende Sänger, Harfen- und Lautenspieler fanden bei ihm und seiner ebenfalls kunstsinnigen Gemahlin Schutz und Förderung. Seine Paläste und Schlösser glänzten in Pracht und Luxus; aus allen Teilen der Welt waren hier die seltensten und kostbarsten Kunstwerke und Geräte zusammengetragen, denn alle Fürsten des Erdkreises wetteiferten, dem mächtigen und prächtigen Kaiser, dem „großen Sultan der Christen", ihre Ergebenheit durch die reichsten Geschenke zu bezeugen. Bei den glänzenden Gastmählern trugen Dichter und Sänger ihre Lieder vor, und der Kaiser verschmähte es nicht, selbst bisweilen zur Harfe zu greifen und seinen Zuhörern eins seiner selbstverfertigten Lieder vorzutragen. In ungezwungenster Weise verkehrten an seinem Hofe Leute der verschiedensten Nationen und des verschiedensten Glaubens; ja sogar den verachteten Juden gestattete er den Zutritt, sofern sie sich durch Klugheit und Gelehrsamkeit auszeichneten. Musik und Dichtkunst, Astronomie und Astrologie, Baukunst und Bildhauerkunst, mathematische, arithmetische und medizinische Wissenschaft fanden an dem glänzenden Hofe von Palermo eine Unterstützung, wie an keinem andern Orte der Welt. Die Folge davon war ein rasches Aufblühen von Kunst und Wissenschaft. Keine Zeit hat herrlichere, großartigere Bauwerke hervorgebracht als die der letzten Hohenstaufen; zu keiner Zeit stand die
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 107 —
mit einem Schlage alles Glück von ihnen gewichen zu sein. Ein nicht geringer Teil der Ritter verzweifelte kleinmütig an dem ferneren Gelingen des Kreuzzuges; sie warteten in Selencia auf Schiffe und kehrten einer Unternehmung den Rücken, von der sie sich keinen Erfolg mehr versprachen. Die andern aber wählten jetzt des Kaisers
Sohn, den heldenmütigen Friedrich von Schwaben, zu ihrem Anführer, und er führte nun das Heer glücklich über Antiochien bis nach Akko, welche Stadt von dem ans der Gefangenschaft Saladins befreiten Könige Guido von Jerusalem belagert wurde, um sie den Türken wieder zu entreißen. Aber das Glück schien thatsächlich von den Deutschen gewichen zu sein. Friedrich nebst einem großen Teile der Kreuzfahrer starben während der Belagerung
an einem bösen Fieber, und der Rest kehrte nach der
Heimat zurück, nachdem sie noch durch den Hochmut und die Ungerechtigkeit des englischen Königs Richard Löwenherz bitter gekränkt worden waren. Der mit so großen Hoffnungen begonnene Kreuzzug hatte gar keinen praktischen Erfolg, trotzdem er zu den glänzendsten Waffenthaten des deutschen Volkes gezählt werden muß.
Die Deutschen in der Heimat mochten es nicht glauben, daß der herrliche Kaiser nicht wiederkehren werde. Während sie aber vergeblich auf seine Heimkehr warteten, entstand allgemach die Sage, daß er nicht gestorben sei, sondern unten im Kyffhäuserberge in der thüringer goldenen Aue sich verborgen halte. Dort sitzt er schlafend, inmitten seiner ebenfalls schlafenden Ritter, an einem Marmortisch, den Kopf in die Hand gestützt; sein roter Bart ist durch den Tisch gewachsen. Alle hundert Jahre erwacht er und fragt einen Diener, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Einst aber, so erzählt die Sage, wird ein Adler kommen, der die Raben verscheucht, und alsdann wird auch der Kaiser aus seiner Felsenwohnung hervortreten und das Reich wieder aufrichten in alter Pracht und Herrlichkeit.
Jahrhunderte sind dahingerollt ins Meer der Ewigkeit seit dem Hingange dieses Heldenkaisers; Jahrhunderte
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich Guido_von_Jerusalem Friedrich Königs_Richard_Löwenherz