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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 153

1911 - Breslau : Hirt
Beginnender Verfall der ppstl. Macht. Aufkommen territorialer Herrschaften. 153 allgemein anerkannt, nur Leopold setzte den Krieg fort, bis er 1326 zu Straburg starb. 1325 wurde Friedrich zum Mitregenten ernannt, so, da sie wichtige Regierungsgeschfte gemeinsam erledigten, sogar Wohnung und Tisch miteinander teilten. Dieses Beispiel deutscher Treue war den Auslndern unglaublich. Es ist wirklich wahr," rief Johann Xxii. aus, man hat mir's aus Deutschland geschrieben!" Friedrich starb schon 1330. 1328 empfing Ludwig in Rom von den Vertretern des Volkes die Kaiserkrone. Der Papst Johann Xxii. hatte die Wahl Ludwigs schon frher verworfen und ihn 1324 gebannt. Es entspann sich zwischen dem Könige und dem Papst ein langjhriger Streit. Damals traten auch die Vertreter des Franziskanerordens auf des Knigs Seite, weil sie an der Verweltlichung der kirchlichen Gewalt schweren Ansto nahmen. Da zugleich die Entrstung der die bergriffe des in franzsischer Abhngigkeit stehenden Papstes in Deutschland mchtig um sich griff, traten die Kurfrsten 1338 zur Aufrechterhaltung der Ehre, der Rechte und der Freiheit des Reiches zu einem Kurverein in Rense zusammen und erklrten, der deutsche König habe seine Wrde allein von Gott und durch die Wahl der Kurfrsten. Spter wurde hinzu-gefgt, da dem deutschen Könige das Recht zustehe, sich Kaiser zu nennen. Durch diesen Beschlu wurde dem Papste das Recht der Besttigung und Entscheidung der die deutsche Knigswahl, das er fr sich in Anspruch nahm, abgesprochen. Hatte Ludwig hierin die Kurfrsten ganz auf seiner Seite, so entfremdete er sie sich durch sein Bestreben, seine Hausmacht nach allen Seiten hin zu erweitern. 1323 gab er die Mark Branden-brg, nach dem Aussterben der Askanier, seinem ltesten Sohne Ludwig. Spter trennte er eigenmchtig die Ehe der Erbin von Krnten und Tirol, Margarete Maultasch, und vermhlte sie mit seinem Sohn, Ludwig dem Brandenburger, um das Land an sein Haus zu bringen. Es fiel jedoch nach dem Tode Margaretens an die Habsburger. In den Nieder-landen zog er Holland, Seeland und Friesland, auf die seiner Gemahlin ein Erbrecht zustand, als erledigte Reichslehen ein. Durch den Hausvertrag von Pavia besiegelte er 1329 die Trennung der Pfalz von Bayern. Durch die Verfgung der Tirol hatte er sich mit der luxemburgischen Partei, die ihn erhoben hatte, verfeindet. 1346 whlten die Kurfrsten den Enkel Heinrichs Vii., den Sohn Johanns von Bhmen, Karl, zum König. So endete die Regierung Ludwigs, wie sie begonnen hatte, im Kampf mit einem Gegenknig. Noch hatten die Waffen nicht entschieden, als er pltzlich starb. In Mnchen, das damals durch seine Frsorge aufblhte, ist er begraben. Er war ein ritterlicher, frohgemuter Herr, den auch im Unglck die Zuversicht nicht verlie; aber es mangelte ihm an Stetigkeit und Ausdauer. 2. Kmpfe im Reich. Der Gegensatz zwischen Fürsten und Stdten fhrte zweimal zu erbitterten Kmpfen; es verflocht sich damit der Kampf der Habsburger gegen die Schweizer Eidgenossen.

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 207

1911 - Breslau : Hirt
Die neueste Zeit A. Das Deutsche Reich. Noch siebzehn Jahre stand Kaiser Wilhelm I. an der Spitze des Reiches, verehrt und geliebt von seinem Volke, wie selten ein Fürst. An der Feier seines fnfundzwanzigjhrigen Regierungsjubilums, seiner gol-denen Hochzeit und seines neunzigsten Geburtstages nahmen alle Deutschen den herzlichsten Anteil. Er starb am 9. Mrz 1888. Die amtliche Mit-teilnng von dem Ableben des ersten Kaisers an den Reichstag schlo ^srst Bismarck mit den Worten: Die heldenmtige Tapferkeit, das national hochgespannte Ehrgefhl und vor allen Dingen die treue, arbeitsame Pflichterfllung im Dienste des Vaterlandes und die Liebe zum Vater-lande, die in unserem dahingeschiedenen Herrn verkrpert waren mgen sie ein unzerstrbares Erbteil unserer Nation sein, das der aus unserer Mitte geschiedene Kaiser uns hinterlassen hat." Vom 9. Mrz bis zum 15. Juni 1888 regierte Friedrich Iii., geboren am 18. Oktober 1831, einziger Sohn Wilhelms I., vermhlt mit Viktoria, Prinze Royal von England. Beim Ableben seines Vaters hielt er sich in San Remo an der Riviera auf, wo er Heilung von einem schweren Leiden suchte, dem er, nach Berlin zurckgekehrt, erlag. Ihm folgte Wilhelm Ii., geboren 27. Januar 1859, vermhlt mit Auguste Viktoria, Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Angnstenburg. 1888 legte Moltke seine Stellung als Chef des Groen General-stabes nieder (gestorben 1891). 1890 wurde Fürst Bismarck aus seinem Amte als Reichskanzler entlassen. Er lebte seitdem in Friedrichsruh bei Hamburg, wo er am 30. Juli 1898 starb. Das Deutsche Reich bewhrte sich in den Jahrzehnten nach seiner Grndung als ein Hort des europischen Friedens. Es schlo zunchst mit Rußland und sterreich-Ungarn das Dreikaiserbndnis", und als sich dies während des Russisch-trkischen Krieges auflste, 1879 mit Oster-reich-Ungarn einen Bund des Friedens und der gegenseitigen Verteidi-gung, dem 1883 Italien beitrat. Der Dreibund" ist seitdem wieder-holt erneuert worden. 1890 wurde Helgoland durch Vertrag mit Eng-land deutsch.

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 154

1911 - Breslau : Hirt
154 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Halter von Frankreich zu ernennen, jenen dann so einschchterten, da er zugunsten seines Enkels, des Herzogs Heinrich von Bordeaux, abdankte. Ludwig Philipp teilte die Abdankung ohne den letzten Zusatz mit; die Kammer erklrte am 7. August den Thron fr erledigt und bertrug die Krone dem Herzog von Orleans, der am 9. August unter dem Titel König der Franzosen" feierlich von seiner neuen Wrde Besitz ergriff und die Farben blau-wei-rot wieder zu den Nationalfarben machte. Karl X. schiffte sich mit feiner Familie nach England ein. Die Stellung des Brgerknigs" blieb unsicher, da die Anhnger der Bonrbonen einen Verrter in ihm sahen und die Arbeiterpartei ihn hate; wiederholt bedrohten Attentate und Verschwrungen sein Leben. 88. Der belgische Aufstand 1830. Die katholischen flmisch-wallonifchen, von franzsischer Bildung beherrschten Belgier waren mit den durch Abstammung, Sprache, Religion und Geschichte verschiedenen protestantischen niederdeutschen Hollndern durch den Wiener Kongre zu einem Staatswesen verbunden worden; die letzteren spielten sich als die Regierenden auf und nahmen auf die Besonderheiten ihrer neuen Mit-brger keine Rcksicht. Unter dem Eindruck der Julirevolution kam es am 25. August in Brssel zu einem Aufstande, vor dem sich die holln-dischen Truppen zurckziehen muten. Im November erklrte ein belgi-scher Nationalkongre die Unabhngigkeit des Landes, die im Dezember 1830 von der Londoner Konferenz anerkannt wurde. Leo-pold I. aus dem Haufe Sachseu-Koburg wurde zum König gewhlt (18311865). Der Krieg mit Holland zog sich noch mehrere Jahre hin, und es erkannte erst 1839 die Unabhngigkeit Belgiens an. Dieses er-hielt eine konstitutionelle Verfassung, die spter anderen Lndern als Vorbild diente. 2. Deutschland. 89. Der Deutsche Bund. Der Pariser Friede und der Wiener Kongre hatten die Wnsche der deutschen Patrioten aus Wied er her-stellung des Deutschen Reiches unter einem Kaiser nicht erfllt. Nur ein drftiges Band der Einheit stellte die Deutsche Bundesakte vom Jahre 1815 her (ergnzt durch die Wiener Schluakte 1820). Darin vereinigten sich die souvernen Fürsten und Freien Städte Deutsch-lauds zu einem bestndigen Bunde. An diesem Deutschen Bunde" nahm sterreich nur mit feinen deutschen Staaten, Preußen nur mit seinen ehemals zum Reiche gehrenden, d. h. mit allen Provinzen auer Posen, West- und Ostpreuen, teil. Andererseits gehrten ihm auch auerdeutsche Fürsten an, z. B. der König von Grobritannien und Irland als König von Hannover, der von Dnemark als Herzog von Holstein und der der Niederlande als Groherzog von Luxemburg. Der Zweck des Bundes war, die uere und innere Sicherheit Deutschlands und die Unabhngigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten zu

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 119

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 119 ft 70. Der Krieg im Jahre 1806. Als Friedrich Wilhelm Iii. im Sommer des Jahres 1806 die Nachricht erhielt, da Napoleon mit Eng-land der den Frieden unterhandle und ihm Hannover angeboten habe, kam er zu der berzeugung, da der Kaiser entschlossen sei, Preußen zu erniedrigen, und setzte, um nicht berfallen zu werden, sein Heer auf den Kriegsfu. Er stellte in Paris ein Ultimatum, auf das er bis zum 10 Oktober Antwort erwarten werde. Inzwischen wurde das preuische Heer unter dem Befehl des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen den Thringer Wald vorgeschoben. Es war m drei Armeen eingeteilt, die unter der Fhrung des Herzogs, des Fürsten Hohenlohe-Jngelfingen und des Generals von Nchel standen, ^n den ersten Tagen des Oktobers nahm das Heer eine Stellung zwischen der Saale und Eisenach ein. Ohne Preuens Forderungen einer Antwort zu wrdigen, zog Napoleon die Truppen, die er nach dem letzten Feldzuge in Sddeutschland zurckgelassen hatte, am oberen Main zusammen und berschritt vom Main her den Thringer- und Frankenwald. Am 10. Oktober wurde die Vorhut des Fürsten Hohenlohe unter dem Befehl des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, der in dem Gefechte sein Leben ver-lor, bei Saalfeld vollstndig geschlagen und auseinander gesprengt. In Eilmrschen erreichte die Spitze der franzsischen Armee Naumburg m der Absicht, die Preußen in ihrer linken Flanke zu umgehen und chnen den Rckzug nach der Elbe abzuschneiden. Auf diese unglcklichen Nach-richten hin befahl der Herzog, den Rckzug anzutreten, den der Fürst Hohenlohe bei Jena decken sollte. Aber unvermutet wurden beide Armeen am 14. Oktober angegriffen. Am Nachmittag des 13. und in der Nacht ^um 14. hatten franzsische Kolonnen, bei denen sich der Kaiser selbst befand den Landgrafenberg bei Jena erklommen. Im Nebel des Herb morgens griffen die Preußen an. Es entspann sich bei dem Dorfe Vier-zehnheiligen ein heftiger Kampf, in welchem 50000 Preußen gegen etwa 100000 Franzosen tapfer, aber ohne Erfolg fochten. Am Nachmittag war sowohl die Armee Hohenlohes als auch das Korps Nchels, das zu ihrer Untersttzung herangezogen worden war, zurckgeworfen, und beide gingen in voller Auflsung zurck. Hinter Weimar gerieten die flchten-den Scharen in den Rckzug der Hauptarmee hinein. Diese war nach ihrem Aufbruch aus Auerstdt bei dem Dorfe Hassenhausen auf das Korps des Marschalls Davot gestoen. Bei Beginn der Schlacht wurde der Herzog von Braunschweig tdlich ver-wnndet. Am Nachmittag befahl der König den Rckzug, der nach Ver-einigung mit der in Auflsung zurckgehenden Armee Hohenlohes in immer grerer Verwirrung ausgefhrt wurde. Die Trmmer der pren-ischen Armee suchten Magdeburg zu gewinnen. Zehn Tage nach der Schlacht zog Napoleon in Potsdam, am 27. Oktober in Berlin ein. Das preuische Heer war der berlegenen Feldherrnkuust Napoleons und der neu ausgebildeten Taktik der Franzosen erlegen, die auf Beweglichkeit und Selbstndigkeit der einzelnen Abteilungen den grten Wert

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 186

1911 - Breslau : Hirt
186 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. berlegenen Krften auf die einzelnen Korps beim Austritt aus dem Ge-birge werfen und sie zurckschlagen werde, ehe sie einander untersttzen knnten. In der Tat wurde das erste Armeekorps am 27. Juni in dem Gefecht bei Trauteuau von Gablenz ins Gebirge zurckgedrngt; aber am folgenden Tage stellte die Garde durch den Sieg bei Soor und Trantenau die Lage wieder her und nahm ferner am 29. Juni Knigin-Hof. Groen Ruhm erwarb sich General von Steinmetz, der Fhrer des fnften Armeekorps, der aus der Grafschaft Glatz durch enge Ge-birgspffe in der Richtung auf Josephstadt vorbrach und einen ber-legeueu Feind am 27. bei Nachod und am 28. bei Skalitz besiegte und auch am folgenden Tage bei Schweinschdel mit Erfolg kmpfte. Zwei Tage darauf stand die ganze kronprinzliche Armee vereinigt an der oberen Elbe. Am 30. Juni verlie der König mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. Juli in Gitschin den Oberbefehl der die gesamte Armee. Der 3. war ursprnglich zu einem Ruhetag fr die durch die ununterbrochenen Mrsche und Gefechte ermdeten Truppen ausersehen. Aber auf die Nachricht, da sich die sterreichische Armee nrdlich von Kniggrtz auf einer in der Front durch den Bistritzbach geschtzten Hhe, mit dem Rcken gegen die Elbe, aufgestellt habe, befahl der König noch in der Nacht nach kurzer Beratung mit Moltke den An-griff fr den folgenden Tag. Die erste Armee sollte in der Mitte, die Elbarmee auf dem rechten Flgel vorgehen und die Entscheidung durch einen Flankenangriff des Kronprinzen von Nordosten herbeigefhrt wer-den. Am Morgen um 8 Uhr erffnete Prinz Friedrich Karl den Kampf. Das Dorf Sadowa wurde genommen, dann aber muten sich seine Truppen damit begngen, das gewonnene Gelnde zu verteidigen. Den schwersten Stand hatte die altmrkische (siebente) Division unter Fransecky im Swiebwalde stlich von Sadowa, die nacheinander von zwei feindlichen Armeekorps angegriffen wurde. Gegen Mittag erreichten die vordersten Kolonnen des kronprinzlichen Heeres das Schlachtfeld. Die erste Gardedivision unter Hill er von Grtringen erstrmte das Zentrum der feindlichen Stellung, das hochgelegene Dorf Chlnm, und wies mehrere Gegenangriffe zurck, wobei der khne Fhrer den Tod fand. Als am Nachmittage .das ganze preuische Heer vorging, war die Schlacht ge-Wonnen. Gegen Abend traf König Wilhelm mit dem Kronprinzen zusammen, umarmte ihn und berreichte ihm den Orden Pour le Merite". Mit dem Siege war der Feldzug entschieden. Die preuische Armee folgte dem geschlagenen Gegner aus Bhmen nach Mhren und ntigte ihn zum Rckzug der die Kleinen Kar-paten; bei Blumenau, unweit Preburg, wurde am 22. Jnli das letzte Gefecht geliefert, das vor der Entscheidung abgebrochen wurde, da in-zwischen eine fnftgige Waffenruhe vereinbart worden war, die sich nach Abschlu der Friedensprliminarien am 26. Juli in den Waffenstillstand von Nikolsburg verwandelte.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 196

1911 - Breslau : Hirt
I 196 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. geschwenkt war, wurde das franzsische Heer am Nachmittag und Abend in der sehr blutigen Schlacht von Gravelottest.-Privat, an der auch die hessische Division rhmlichen Anteil nahm, durch die erste und zweite Armee unter dem Oberbefehl des Knigs gegen Metz zurckgeworfen. Die Entscheidung fiel auf dem linken (deutschen) Flgel, als die Garde und die Sachsen, die einen langen Umgehungsmarsch der Roncourt auszufhren hatten, freilich unter schweren Opfern, das hochgelegene St.-Privat erstrmten. Das groe Ziel war erreicht: Prinz Friedrich Karl schlo mit der ersten und mit Teilen der zweiten Armee Bazames Heer in die Festung ein. r^r.r, . Ans den verfgbaren Truppen, der Garde, dem 4. spreu.-fachstschen) und dem 12. (knigl. schsischen) Korps, wurde die Maasarmee gebildet und unter den Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen gestellt. Vereint mit der dritten Armee fiel ihr die Aufgabe zu, gegen das fran-zsische Heer vorzugehen, das Mac Mahon bei Chlons neu bildete. Statt hier oder unter den Mauern von Paris den deutschen Angriff zu erwarten, brach der Marschall auf die Nachricht, da Bazaiue einen Durch-bruch durch die Umschlieungstruppeu versuchen wollte, am 21. August mit 135000 Mann aus dem Lager von Chlons auf und marschierte, nach Norden ausbiegend, ihm entgegen. Als er sich wenige Tage spter berzeugt hatte, da sich Bazaine nicht durchgeschlagen habe, ordnete er den Rckzug auf Paris an. Da aber die franzsische Regierung befurch-tete, da die Revolution ausbrechen werde, wenn Bazaine nicht befreit werde, bestimmte sie ihn abermals, lngs der belgischen Grenze nach Osten vorzugehen. Aber der Abmarsch seiner Armee war rechtzeitig von der weit vorauseilenden deutschen Reiterei erkannt worden. Auf Grund ihrer Meldungen waren die dritte Armee sowie die Maasarmee nach Norden eingeschwenkt und schon so nahe herangerckt, da sie den Feind mit sicherem Verderben bedrohten. Am 30. August warf ihn die Maasarmee in der Schlacht bei Beanmont nach Norden zurck. Am 1. September wurde er von den vereinten Armeen bei Sedan angegriffen. Vor Tages-anbrnch berraschten die Bayern den Feind in Bazeilles an der Maas, stromaufwrts von der Festung, und eroberten das Dorf nach erbitterten Kmpfen in den Straen und den einzelnen Husern. Rechts von ihnen griffen allmhlich die Abteilungen der Maasarmee in den Kampfs em, immer weiter im Norden einsetzend. Inzwischen hatten zwei Korps der dritten Armee den Strom unterhalb der Festung berschritten, sie mar-schierten um den gewaltigen Bogen des Flusses herum und gingen von Norden der Floing und Jlly zum Angriff vor. Um Mittag war da.s Schicksal des Feindes besiegelt, um 2 Uhr berhrten sich nordlich von Jlly Teile des von Westen kommenden 5. Korps lposener und Nieder-schlesier) mit der von Osten vordringenden Garde; der eiserne Ring um Sedan war geschlossen, und 500 Feuerschlnde berschtteten die dicht nm die Festung zusammengedrngte feindliche Armee mit Tod und Ver-derben. Die khnen Attacken Gallifets an der Spitze der >5ager zu Pferde

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 146

1911 - Breslau : Hirt
146 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. sterreich, Preußen und Rußland (18141846). Sachsen blieb mit ver-kleinertem Gebiete bestehen. 84. Die Herrschaft der hundert Tage und der zweite Pariser Friede. Im Mrz 1815, als die Spannung zwischen den einzelnen Fürsten auf dem Wiener Kongre aufs hchste gestiegen war, verlie Napoleon, auf ihre Uneinigkeit rechnend, Elba und landete in Sd-frankreich. So wenig hatte sich die neue Herrschaft der Bourbous beliebt gemacht, da er, ohne nennenswerten Widerstand zu finden, schon drei Wochen spter in Paris einziehen konnte. Dieses Ereignis stellte sofort die Einigkeit unter den verbndeten Fürsten wieder her. Es wurde eine Achtserklrung gegen Napoleon ausgesprochen und ein gemeinsamer Krieg beschlossen. Sobald die Franzosen dies erfuhren, wandten sie sich von Napoleon ab. Es gelang ihm nicht, sie fr sich zu gewinnen. Seine einzige Hoff-nung war, mit dem neu gebildeten Heere, dessen Kern seine alten, ihm treu ergebenen Soldaten, die inzwischen aus deutscher und russischer Ge-faugeuschaft heimgekehrt waren, ausmachten, rasch einen entscheidenden Sieg der einen Teil seiner Feinde zu erfechten und ihren Bund auseinander-zusprengen. Er versammelte seine Truppen an der Grenze der Nieder-lande. Hier stand Wellington mit einem aus 30000 Deutschen shan-noveranern, Braunschweigern und Nassauern), 24 000 Englndern und 13000 Niederlndern zusammengesetzten Heere und Blcher mit vier preuischen Korps, während die Hauptmacht der Verbndeten noch weit zurck war. Am 15. Juni berschritt Napoleon pltzlich die Grenze und besiegte am 16. die preuische Armee, die sich nur zum Teil hatte ver-sammeln knnen, bei Ligny. Durch einen Sturz mit dem Pferde geriet Blcher in die grte Lebensgefahr. Gleichzeitig griff Ney die Englnder bei Quatrebras an, wo der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig fiel. Den Rckzug der preuischen Armee leitete Gneisenan so, da sie schon zwei Tage spter in den Entscheidungskampf von Belle-Alliance eingreifen konnte. Einen Tagemarsch sdlich von Brssel nahm Wellington auf mehreren Hgeln eine zur Verteidigung vorzglich geeignete Stellung. Napoleon hatte die Verfolgung der Preußen einem Korps unter Grouchy bertragen und die brigen Truppen diesem Gegner gegenber vereinigt. Erst am Mittag des 18. Juni gab er den Befehl zum Beginn der Schlacht. Trotz der grten Tapferkeit, welche die Franzosen entwickelten, scheiterte Angriff auf Angriff an der festen Stellung der Englnder. Am Nach-mittag trafen die ersten Heeressulen der preuischen Armee, trotzdem die Wege vom Regen erweicht waren und dem Vormarsch fast nnber-windliche Schwierigkeiten bereiteten, von Wawre her auf dem Schlacht-felde noch rechtzeitig ein und eroberten nach erbittertem Kampfe das Dorf Plancenoit. Als am Abend der letzte Angriff der letzten franzsischen Truppen durch Wellingtons Fuvolk zurckgeworfen worden war, war die Schlacht verloren. Da sich die Preußen auf die Rckzugsstrae der

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 56

1911 - Breslau : Hirt
56 Xvii. Moderne Plastik. Tuaillon. 104. ouis Tuaillon, Reiterstandbild Kaiser Wilhelms Ii. auf der Klner Hohenzollernbrcke. Das neuerstandene Reich stellte die deutsche Kunst vor eine Flle monumentaler Auf-gaben, die sie zunchst durch (Erneuerung der alten historischen Stile zu lsen versuchte. (Ein Menschenalter mute vergehen, ehe man auf Anregungen hin, die vom englischen Kunst-Handwerk kamen und auf Zweckmigkeit und Materialgerechtigkeit" drangen, sich nach mancherlei Wirrsal zu einem dem Zeitgeist entsprechenden neuen Stil durchrang. (Eines der edelsten Werke dieses neuen Stils ist das Reiterdenkmal Wilhelms Ii. von Louis Tuaillon. Die knappen, scharf umrissenen Formen des kaiserlichen Reiters, in dem sich trotz eherner Ruhe jede Muskel spannt, gehen mit dem gleichfalls groß und lebenswahr durchmodellierten, weitausgreifenden edeln Pferde, fr welches selbst der gestutzte Schweif charakteristisch ist, zu dem berzeugenden (Eindruck einer willensstarken Persnlichkeit zusammen. So wird das Standbild zugleich zum Symbol des unter des Kaisers Zepter auf allen Lebensgebieten mchtig vordringenden deutschen Volkes.

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 101

1911 - Breslau : Hirt
Die Revolution. 101 pm Schutze ihrer Staaten gegen die von Frankreich drohenden Gefahren zu verstndigen. Sie hatten vereinbart, dahin wirken zu wollen, da der König von Frankreich in den Stand gesetzt werde, die Grundlagen einer monarchischen Regierung mit vlliger Freiheit wieder zu befestigen". Endlich reizten die Emigranten an den rheinischen Hfen zum Kriege gegen die Jakobiner und Klubbisten an; alles dies veranlate die ohne-hin kriegslustige herrschende Partei, Ludwig Xvi. zu zwingen, dem Kaiser Franz Ii., der am 1. Mrz 1792 seinem Vater Leopold Ii. gefolgt war, int April 1792 den Krieg zu erklären. Unmittelbar darauf fielen die franzsischen Heere in Belgien ein. Unter dem Eindruck der Kriegserkl-rung dichtete und komponierte ein junger Jngenienroffizier, Ronget de Lisle, in Straburg ein Lied fr die Rheinarmee", das begeistert aufgenommen wurde, wunderbar schnell der Marseille den Weg nach Paris fanb und als Marseillaise das Kriegs- nnb Freiheitslieb der Revolution geworden ist. ..... - Als die ersten ungnstigen Nachrichten vom Kriegsschauplatz einliefen, wandte sich die Wut des Volkes gegen den König, der am 20. Juni von eindringenden Volksmassen in den Tuilerieu bedroht und gedemtigt wurde. Darauf erlie der Oberbefehlshaber der preuischen Truppen, Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Brannschweig, am 23. Juli ein von einem Emigranten verfates Manifest, in welchem er die Stadt Paris sr die Sicherheit der kniglichen Familie verantwortlich machte und die Drohung aussprach, da, wenn diese angetastet wrde, Paris vollstndiger Zersto-rung preisgegeben und an den Schuldigen die verdiente Strafe vollzogen werden wrde. Darauf strmte das aufgeregte Volk am 10. August die Tuilerieu, um den König zu ermorden. Er flchtete sich in den Sitznngs-faal der Versammlung und fand hier mit den Seinigen Schutz. Der Schweizergarde, die das Schlo verteidigen wollte, sandte er den Be-fehl, nicht zu feuern; beim Abzug aus dem Schlo wurde das treue Re-giment niedergemacht. Daranf wnrde die knigliche Gewalt suspen-diert, der König nach dem Temple bergefhrt und hier gefangengehalten. Die Gefetzgebende Versammlung ordnete die Wahl einer neuen Versammlung an, des Nationalkonvents, der dem Volke eine neue Verfassung geben sollte. Um das Volk durch den Schrecken einzuschchtern und sich die Majo-ritt in den knftigen Versammlungen zu sichern, lieen der Gememderat von Paris und der Justizminister Danton, die der extremen Partei an-gehrten, die politischen Gefangenen in den Pariser Gefngnissen, darunter Frauen und Kinder, ohne Proze und Urteil ermorden (September- morde). ^ . Der Krieg. Sobald dem Kaiser der Krieg erklrt worden war, hatte auch Friedrich Wilhelm Ii. dem Pillnitzer Vertrage gem einen Teil seines Heeres auf Kriegsfu gesetzt. Die verbndeten Fürsten gaben bekannt, da sie nicht gegen die Franzosen, sondern nur gegen die >;ako-biner zu kmpfen beabsichtigten, um den König zum Wohle seines Volkes

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 203

1911 - Breslau : Hirt
Der Krieg gegen die Republik. 203 116. Die Kaiserproklamation in Versailles. Schon bei der Beratung der die Verfassung des Norddeutschen Bundes hatten sich alle Beteiliqten in dein Gedanken zusammengefunden, da die damalige Begrenzung des Bundesgebietes nicht auf die Dauer bestehen drfe. Schon damals hatte man den Eintritt der sddeutschen Staaten ms Auge gefat. Das groe weltgeschichtliche Ereignis des deutsch-franzsischen Krieges erfllte nun die deutschen Stmme mit dem Bewutsein, da die Zeit fr volle staatliche Vereinigung aller Teile Deutschlands gekommen sei. Die erste Anregung zu dem Abschlu eines engeren Verfafsnngs-bndnisses gab gleich nach der Schlacht von Sedan der König Ludwig Ii. von Bayern. Nachdem darber in Versailles Verhandlungen zwischen Preußen und den sddeutschen Regierungen gefhrt worden waren, kamen am 15. November die Vertrge mit Hessen und Baden, am 23. mit Bayern, am 25. mit Wrttemberg zustande. Sodann richtete Komg Ludwig im Namen der brigen Fürsten an den König Wilhelm em Schreiben, worin er in Anregung brachte, da der neu begrndete Deutsche Bund den Namen Deutsches Reich" und der König als Haupt des Bundes den Namen Deutscher Kaiser" annehmen sollte. Vereint mit den Fürsten trug auch der Norddeutsche Reichstag in emer Adresse die Bitte vor, es mge des Knigs Majestt gefallen, durch Annahme der Kaiserkrone das Einigungswerk zu weihen". Eine Deputation des Reichstages bergab dem König die Adresse in Versailles. Darauf fand in dem Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles am 18. Januar 1871, dem 170 jhrigen Gedenktage des preuischen Knig-tums, die feierliche Proklamation des Deutschen Kaiserreiches statt. Bismarck verlas die Urkunde, in der König Wilhelm erklrte, da er und seine Nachfolger an der Krone Preußen fortan den kaiserlichen Titel führen wrden. Sie schlo mit den Worten: Uns aber und Unseren Nach-folgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohl-fahrt, Freiheit und Gesittung." Das erste Hoch auf Wilhelm I. als Deutschen Kaiser brachte Groherzog Friedrich von Baden aus. 117. Die Kapitulation von Paris und der Friede. Am 5. Januar begann die Beschieung der Sdfront von Paris, von einigen der deutschen Batterien konnte die Stadt selbst beschossen werden. Am 19. Januar wurde der letzte groe Ausfall am Mont Valerien abgeschlagen. Wenige Tage daraus traten auch die Batterien auf der Nordfront in Ttigkeit und brachten die Forts bei St.-Denis nach mehrtgiger Be-schieung vllig zum Schweigen. Da die Nahrungsmittel in der Stadt knapp wurden, der letzte Aus-fall gescheitert und, wie man zuverlssig erfuhr, auf Entsatz von auen her nicht mehr zu rechnen war, so mute die Regierung in Paris Unter-Handlungen wegen eines Waffenstillstandes anknpfen.
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