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1. Bd. 1 - S. 245

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 3. Des großen Kriegszugs glänzender Beginn. 245 waren erschlagen, 30,000 wurden in die Sklaverei ver- kauft; Volk und Stadt des Epaminondas wa- ren vern i ch tet. Alexander bereute nachher seine Härte. Aber die an- dern griechischen Staaten schickten sehr erschrocken von allen Seiten Ergebeuheitsversichernngen an den König mit den Adlers-Flügeln und -Klauen, und folgten unbedingt seinem Willen. — Und nun gieng's an den Zug nach Morgen. § 3. Des großen Kriegszugs glänzender Beginn. Im Frühling 334 brach Alexander mit nur 35,000 Mann M acedo ni ern und Griechen nach Asien auf. Allein die Ersteren waren die kräftigsten Leute und vor- trefflich in den Waffen geübt; die Letzteren gedachten ihres alten Grolls und ihrer alten Siege gegen die Bar- baren; und Alle begeisterte der Anblick des jugendlichen, kühnen, heldenherrlichen Führers. Auch hatte dieser, was wohl beachtet seyn will, Anordnung getroffen, daß ihm immer frischer Zuzug an Truppen ans Europa nachfolgte. Sie marschirten an den Hel les Pont, über den sie in Schiffen setzten. Als das Schiff des Königs dem jen- seitigen Ufer nahte, warf er hoch vom Bord seine Lanze in den asiatischen Boden, gleich als ob er ibn damit auf- spießen wollte, und sprang dann in voller Rüstung zuerst aills Land. Alexander war vorn an der Nordwestspitze Kleinasiens in der Gegend der Ruinen von Troja gelandet. Das war sein Erstes in Asien, daß er diese Ruinen, bei denen sein Geist so oft mit Homer gewandelt, besuchte und am Grabmal seines hohen Ahnherrn Achilleus opferte und betete. „Glücklicher Achilleus," rief er an diesem Grabmal aus, „der du einen Homer zum Sän- ger deiner Thaten gefunden!" Er führte nun sein Heer ostwärts zum nahen Flusse

2. Bd. 1 - S. 250

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
250 Ix. Das inncedonische Weltreich. ihn nicht einen Tropfen Bluts. Tenn der darüber ge- setzte persische Satrap war eben von Söldnerlruppen entblößt, die Egypter selbst aber mochten nicht gegen ihn streiten; müde der 200jährigen persischen Herrschaft un- terwarfen sie sich ihm willig und freudig. Alexander kam aber auch gar anders zu ihnen, als weiland der Perser Kambyses (Vil 2.), welcher, wie wir uns erinnern, ihren Gott Apis mit eigener Hand er- dolchte und seine Verehrer um ihn her zusammenhaue» ließ; Er opferte zu Memphis dem schwarzen Ochsen und allen egyptischen Gottheiten. Und wie er sich gegen die vornehmste Kaste der Egypter, die Priester, sehr respekt- voll benahm, so gegen alles Volk nur freundlich und leut- selig. Ja, statt wie jener Eroberer das Land auszurauben, suchte er gleich dessen Wohlstand zu heben, indem er eine nachmals hochberühmt gewordene und heute noch hochau- sehnliche Stadt, die er nach seinem Namen „Alexandria" hieß, auf einem höchstgünstigen Platze am Mittelländischen Meer anlegte, um durch sie dem gesunkenen Handel Egyp- tens wieder einen Aufschwung zu geben. Ten afrikanischen Staat Ey re ne brauchte er, um sein habhaft zu werden, gar nicht zu betreten; dieser sandte ihm seine freiwillige Huldigung nach Egypten hinüber. Ehe er aber Afrika verließ, machte er »och den Zug, aus welchem einst des Kambyses Heer von Sandwehen begraben worden war, den Zug durch die Lybische Wüste nach Ammonium. Ihm glückte es besser; er kam wohl- behalten, zuletzt von voraufliegenden Naben geleitet, zu der lieblichen Palmeninsel im wüsten Sandmeer und zu dem gefeierten Heiligthum des Gottes Zeus-Ammon. Ter Oberpriester empfieng ihn an der Pforte mit dem Gruße: „Heil dir, mein Sohn!" Und er erwiederte: „Vater, gib mir die Herrschaft der Welt!" Er meinte natürlich durch Anrufung des Zeus-Ammon für ihn. Ob Alexander wirklich geglaubt, daß der Gott mit dem Widder köpf etwas zur Erfüllung seines brennen- den Wunsches beitragen könne? Es läßt sich schwer sa-

3. Bd. 1 - S. 375

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 34. Der Bundesgenossenkrieg. 375 wie die Teutonischen, ihre Kinder und sich selbst tödteten Auch der Cimdrische Stamm war vertilgt. So gieng dießmal noch für Rom die Gefahr vor den Germanen vorüber. Es sah nichts von ihnen als die Gefangenen, die mit ihrer hohen Gestalt, mit ihrem Gold- haar und ihrem stieren Blick durch seine Thore einzogen, über die es staunte und sich freute, mehr als dort über Karthagos Elephanten (tz 24.). Unsere lieben Ahnen waren damals noch gar zu roh und wild; wir wollen's darum nicht bedauern, daß sie unterlagen und Roms größere Cultur vor ihnen erhalten blieb, welche ihre besten Früchte, in Kunst und Wissenschaft, erst noch brin- gen sollte. Marius aber ward von den Römern wie ein Gott verehrt. Sie spendeten ihm Trankopfer beim Mahle, wie einem Gotte. Sie nannten ihn den dritten Stifter der Stadt (Romulus der erste, Camillus der zweite). tz 34. Der Bundesgenosscnkricg. (91 — 88.) Wenige Jahre nach dem cimbrischen Schrecken, der sich in Siegesjubel auflöste, trat die Gefahr des Unter- gangs Rom noch näher, ja sie umringte es von allen Seiten. Die meisten Städte und Völker Italiens waren mit Rom unicr dem Namen „Bundesgenossen" vereinigt. Sie hatten in allen Schlachten an der Seite der Römer (im engern Sinne) gekämpft, und ihr Blut für Roms Heil und Herrlichkeit vergossen; dafür wollten sie aber auch mit ihnen gleichbegünstigt seyn, oder mit andern Worten: sie wollten das volle rö m isch e B ü r g err e ch t haben. Darauf hatte man ihnen auch schon öfters Hoffnung ge- macht, aber dieselbe nie erfüllt. Als nun zuletzt ein förmlicher Antrag des Volkstribuns Marcus Livius Drusus, „den Italern das Bürger-

4. Bd. 1 - S. 17

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 3. Leben und Treiben der nunmehrigen Menschen. 17 nun das Heidenthum in die Welt; wie die Menschen vor der Sündfluth in Unglauben verfallen waren, so versielen sie nach derselben in Aberglauben. Der Mensch kaun sich der Religion doch nicht so leicht ganz erwehren. Es wohnt tief in der Seele das Gefühl der Abhängigkeit von einer Hähern Macht, der man ir- gendwie dienen müsse, um ihre Hilfe zu erlangen und ihre Strafen abzuwenden; hat man aber den rechten Gott verloren und regt sich dieses Gefühl, so geräth man auf den Götzendienste Der älteste Götzendienst ist der Gestirndienst. Die Menschen verehrten die Sonne als Gott, den Mond als Göttin, die größeren Sterne und sonst merkwürdige Sternbilder als lauter Gottheiten. Sie verehrten dann auch die Elemente und Naturkräfte, aus denen sie eigene göttliche Wesen machten. Sie sanken zur Vereh- rung von Thieren, Vögeln, Vierfüßern, Schlan- gen, nützlichen und schädlichen Thieren, ja von Pflan- zen, Bergen, Strömen re. herab. So dienten sie dem Geschöpf statt des Schöpfers. Es mag seyn, daß sie zuerst diese Dinge nur als Sinnbilder des verborgenen Gottes in Seinem Wesen und Wirken anschauten; aber gar bald blieben sie am Sinnbild selbst haften. Es mag seyn, daß ihnen die Sonne zuerst nur für ein Gleichniß des unerschaffenen ewigen Lichtes galt; aber gar bald entschwand ihnen Gott hinter Seinem Gleichniß, und die Sonne selbst wurde ihr Gott. Weiterhin vergötterten sie auch verstorbene Men- schen, und machten sich Bilder von ihnen. Und sie mach- ten sich Bilder von allerlei Gottheiten, die sie sich im Himmel, auf Erden und unter der Erde erträumten; und zuletzt dachten sie sich diese Bilder selbst mit ihren Göttern erfüllt, und so verehrten sie wie ihres eignen Wahns, so ihrer eignen Hände Werk. Der Dienst, den sie ihren Göttern brachten, bestand in Opfer, Gebet, Gesang, Tanz und Aufzügen. 1 **

5. Bd. 1 - S. 81

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 81 kannte Baal oder Sonnengott, der auch den Namen Moloch führt, und dem sie ihre eigenen lebendigen Kin- der verbrannten; daneben hatten sie vornehmlich noch die Göttin Astarte (Astaroth), die Mondgöttin, welche sie mit der schmutzigsten Unsittlichkeit verehrten. Ueberhaupt standen sie in der Sittlichkeit viel tiefer als die vorhergehenden Völker. Ihr ganzer Sinn ging auf zeitlichen Erwerb, und ihr ungeheurer Reichthum er- zeugte hinwiederum ein üppiges Leben. Treue und Glaube war bei ihnen eine seltene Sache, und ihr Gewissen und Gefühl so abgestumpft, daß sie in fremden Landern Kin- der raubten, um sie anderwärts als Sclaven zu verkau- fen, und die schändliche Seelenverkäuferei. die so frühe schon in der Welt aufkam, zu einem förmlichen Theil ihres Gewerbes machten. Dieses lasterhafte Volk konnte den fremden Nationen wohl schöne Waaren und etliche menschliche Cultur, aber in der That wenig Heil bringen. §• 4. Griechenland in seiner Urzeit. Wir betreten nunmehr unsern Welttheil Europa, in dessen südöstlichen Theil auch schon sehr frühe Men- schen aus den asiatischen Ursitzen herübergekommen sind. Wenn sie, was wahrscheinlich ist, ihren Weg über Klein- asien nahmen, so hatten sie bei dem heutigen Constanti- nopel nur eine Viertelstunde, über die Straße der Dar- danellen nur drei Viertelstunden das Meer zu passiren, um in Europa zu seyn. Sie kamen da zuerst nach Thra- zien und von da durch Macedonien bald nach Grie- chenland, dessen Bewohner die ersten Europäer sind, von denen wir etwas wissen. Griechenland war in der alten Zeit größer als das heutige Königreich dieses Namens; es ging weiter nach Norden hinauf. Es war nördlich durch das Gebirg Ker- aunia von Jllyrien, durch die Kambunischen Berge von Macedonien getrennt, östltch vom Aegaischen, westlich vom

6. Bd. 1 - S. 85

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner llrzeit. 85 Parnaß, hatte das größte Heiligthum im ganzen Lande. Man entdeckte dort in einer Thalschlucht ein Erdloch, aus dem ein starker Dampf aufstieg, welcher die daran Hin- kommenden in Verzückung setzte. Da ste in diesem Zu- stand sonderbare Reden oder Laute von sich gaben, so hieß es, der Gott Apollo wolle hier den Menschen Offenbarungen machen. Es wurde dem Gotte an der Stelle ein Tempel gebaut und eine zahlreiche Priester- schaft verordnet, ihm darin zu dienen. Die Hauptperson unter derselben war aber eine Priesterin, eine alte Jungfrau, welche immer Pythia hieß. Nun kamen die, welche gern Zukünftiges wissen wollten, mit ihren An- fragen. Da wurde die Pythia in's Innerste des Tem- pels geführt und auf einen über dem Dampfloch ste- henden, mit Lorbeerzweigeu umwundenen goldenen Dreifuß gesetzt. Kaum saß sie darauf, so gerieth ihr ganzer Körper in Zuckungen; ihre Augen verdrehten sich, ihre Haare stiegen empor; und jetzt gab sie aus schäu- mendem Munde die Antwort, welche aber nur von den herumstehenden Priestern verstanden und von ihnen ver- dolmetscht wurde. Die Pytbischen Aussprüche waren kurz und gewöhnlich zweideutig, daß man sie hintennach so und so auslegen konnte. Trotzdem war der Zugang der Fragenden ungeheuer, auch noch iu spätern Zeiten. Nicht blos von ganz Griechenland, auch aus dem übrigen Eu- ropa, aus Asien und Afrika kamen sie, Fürsten, Könige und Andere; wollten sich alle die verborgene Zukunft ent- schleiern lassen und namentlich bei ihren wichtigen Unter- nehmungen erfahren, ob sie gelingen würden. Und brach- ten Alle zum Dank dem weissagenden Gotte die kostbar- sten Geschenke mit. Es gab noch ein sehr berühmtes Orakel in Griechen- land, das zu Dodona in Epirus. Es gab viele Ora- kel auf Erden, aber das zu Delphi war doch das berühmteste in der ganzen Welt, und der dort sich aufhäufende Reichthum unermeßlich. Wir haben schon von einem Gotte der Hellenen ge-

7. Bd. 1 - S. 86

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
86 Iv. Aelteste Geschichte von andern Völkern und Ländern. hört und werden in diesem § 4. noch einigen andern begeg- nen; so wollen wir hier gleich die griechische Götter- lehre folgen lassen, jedoch mit dem Bemerken, daß sie sich erst im Laufe der Zeit völliger ausgebildet hat. Im Anfang — so glaubten sie — und vor jeder Gottheit war das Chaos, d. i. der nngestalte Ur- stosf, aus dem sich von selbst die Welt herausgestaltet hat; und mit dieser erst sind auch die Götter geworden. Der älteste Gott hieß Uranos (Uranus), und er hatte eine Frau Namens Gaa (Tellus). Sie erzeugten mit einander die Hekalonchiren d. h. Hundertarmigeu, die Cyklopen, das waren Riesen mit Einem Auge auf der Stirne, die Titanen und die Giganten, lauter un- geheuerliche Wesen. Die Cyklopen wurden von ihrem über sie erzürnten Bater in den Tartarus (die Hölle) ge- schleudert. Das verdroß die Mutter, und sie stiftete ihre andern Kinder an, es zu rächen. Kronos (Saturnus*), der jüngste der Titanen, stieß seinen Vater vom Thron und setzte sich darauf. Dieser nunmehrige Weltherrscher zeugte mit seiner Gemahlin Rhea mehrere Kinder, die Hestia, Demeter, Here, den Pluto« und Poseidon; aber er verschlang diese seine eigenen Kinder alle wieder. Als nun die darüber sehr betrübte Rhea ihr Jüngstes, den Zeus geboren hatte, erhielt sie ihn dadurch, daß sie dem Vater statt seiner einen in Windeln gewickelten Stein zum Verschlingen gab. Durch Wirkung eines Trankes mußte derselbe auch alle seine verschlungenen Kinder, die alle noch in ihm lebendig waren, wieder von sich geben. Darnach stieß ihn Zeus hinwiederum vom Throne, und setzte sich fest daraus. Dieser regierte nunmehr die Welt für die Dauer, aber in Gemeinschaft mit andern Göttern, davon die Höheren fast alle seine Ge- schwister oder Kinder waren. Es gab nämlich höhere und niedrigere, oder große und kleine Götter. Die erstern sind folgende: Zeus (Jupiter). Der Gott des Himmels und *) Die eingeklammerten Namen sind die lateinischen.'

8. Bd. 1 - S. 87

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 87 Götterkönig. Er hat einen Blitzstrahl (Donnerkeil) in feiner Rechten und einen Adler neben sich, wenn er nicht auf ihm reitet. Poseidon (Neptun). Der Gott des Meeres. Er fährt auf einem von Meergöttern gezogenen Muschel- wagen über die Wellen, und hält einen gewaltigen erd- erschütternden Dreizack in der Hand. Pluton (Pluto). Der Gott der Unterwelt. Er beherrscht das dämmerige Reich der Schatten. Apollon (Apollo). Der Gott der Weissa- gung und der Künste, insonderheit der Dicht- kunst. Ist der Schönste der Götter. Er spielt die Laute. Ares (Mars). Der Gott des Kriegs. Ein schrecklicher Gott. Seine Lust ist, in der Schlacht zu toben. Hephästos (Vulkan). Der Gott des Feuers oder eigentlich der Feuerarbeiten. Er hat seine Werkstätten in den feuerspeienden Bergen, und gebraucht die wieder freigewordenen Cyklopen als Schmiedknechte. Hermes (Merkur). Der Gott der schlauen Beredsamkeit und zugleich der Götterbote, welcher den Menschen den Rath und Willen der Himm- lischen mittheilt. Er hat Flügel an den Sohlen. Dionysos (Bacchus). Der Gott des Weins. Mit einem Kranz von Weinlaub um die Schläfe. Er wurde mit wilden rasenden Festlichkeiten verehrt. Here (Juno). Des Zeus Gemahlin wie Schwe- ster. Die Himmelskönigin und Göttin der Ehe. Sie hat eine hohe stolze Gestalt und besonders stolze Augen, und den Pfau neben sich. r.o Hestia (Vesta). Die Göttin des häuslichen Herdes und häuslichen Glückes. In ihren Tem- peln brannte ein ewiges Feuer. ysu Demeter,(Ceres). Die Göttin des Getrai- des. Den Menschen besonders befreundet. Sie trägt einen Aehrenkranz um das Haupt. Pallas mit dem Zunamen Athene (Minerva).

9. Bd. 1 - S. 90

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
90 lv. Aelteste Geschichte von andern Völkern und Ländern. pel zu Delphi hatte die Aufschrift: „Lern dich selbst ken- ne n, <o Mensch)!" Man kannte seine Sündhaftigkeit und Strafwürdigkeit im Allgemeinen, und suchte sich mit vielen Opfern und Gebeten zu reinigen. Man war noch so klug, eine Fortdauer nach dem Tode und eine jensei- tige Vergeltung zu glauben, wenn man sich gleich davon wieder heidnische Vorstellungen machte. / Noch ein paar Worte von dem Jenseits der Grie- chen. Das dachten sie sich aber in der Tiefe der Erde, und nannten es darum Hades oder Unterwelt. Diese bestand aus zwei Orten, einem seligen, dem Elysium, und einem unseligen, dem Tartarus. Wenn nun ein Mensch gestorben und begraben war, so ging seine Seele als Schatten in den Hades hinab. Da kam sie an den Fluß Styx, über welchen sie der alte Geisterschiffer Charon in einer Fähre setzte. Jetzt wurde sie vor den Todteurichter Minos geführt, der über ihr vergangenes Leben das Urtheil fällte. Wurde sie freigesprochen, so durfte sie über den Fluß Lethe, aus dem sie Vergessen- heit alles in der Welt erduldeten Leides trank, in's Ely- sium gehen, wo sie mit dem Herrscher Pluton und allen dahin vorangegangenen Seelen stete Freuden zu genießen hatte, welche jedoch — das ist bemerkenswerth — Keinem so wünschenswertst schienen, als das Leben oben auf der Erde im Licht der Sonne. Dagegen mußte die verurtheilte Seele über einen Feuerstrom in den Tar- tarus, wo sie erschreckliche und unendliche Qual aus- zustehen hatte. Den Verdammten wurde nichts geschenkt. Da mußte Sisyphus keuchend einen großen Stein den Berg hin- aufwälzen; und wenn er eben in der Höhe war, rollte jedesmal der Stein zurück, und er mußte ewig die saure Arbeit von Neuem beginnen. Tantalus stand, von Hunger und Durst gefoltert, mit halbem Leib im Wasser, über das sich ein Zweig mit reizenden Früchten herein- bog; so oft er aber nach den Früchten griff, bog sich der Zweig zurück, und so oft er sich bückte zu trinken, wich

10. Bd. 1 - S. 92

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
92 Iv. Artiche Geschichte von andern Völkern und Ländern. Er thut es ohne Murren und vollbringt in diesem Dienst die schweren zwölf Arbeiten, welche der König ihm auf- gibt: Er erwürgt zwischen seinen Knieen den gewaltigen Reineisch en Löwen, dessen Haut er von dem an tragt; er tödtet die hundertköpfige Lernäische Schlange, deren letztes unverletzliches Haupt er in die Erde gräbt; er bewältigt den furchtbaren, alles verwüstenden Ery- manthischen Eber; er fängt den windschnellen Hirsch der Artemis mit goldenem Geweih; er schießt die gräßlichen Stymphalischen Vögel mit Pfeilen aus der Lust; er erbeutet das kostbare Wehrgeh enk der Ama- zonenkönigiu Hippolyte; er säubert den von 3000 Rin- dern bewohnten und dreißig Jahre nicht gemisteten Stall des Augias in Einem Tag, indem er einen Fluß hin- einleitet; er bändigt den wüthenden feuerfarbenen Kretischen Stier; er bringt die feuerspeienden Rosse des Diomedes von Thrazien; er erschlägt den dreiköpfigen Riesen Geryon und treibt seine Rinder vom fernen Meere her; er holt die goldenen Aepfel der Hesperiden am atlantischen Ocean, die ein Drache hütete; er steigt sogar in den Hades hinab, ergreift den Höllen Hund Cerberus und trägt ihn auf seinen Schultern herauf, dessen Anblick jedoch Eurystheus nicht ertragen kann, so daß er ihn wieder an seinen Ort schaf- fen muß. Dieser starke Held war aber zu anderer Zeit und in anderer Weise auch schwach. Er saß auch am Spinnrocken der Königin Omphale von Lydien. Er blieb seiner neuen Gattin Dejanira nickt treu, und seine Un- treue bereitete ihm ein schauriges Ende. Sie sandte ihm ein vergiftetes Hemd, das ihr der Centaur (ein Geschöpf halb Mensch halb Pferd) Nessus als ein Mittel gegeben hatte, des Gatten Liebe zu erhalten; kaum hatte er es angezogen, so empfand er solche unerträgliche Schmerzen, daß er auf dem Berge Oeta einen Scheiterhaufen zusam- men trug und sich selbst darauf verbrannte. Aus den Flam- men aber schwebte er, gereinigt von allen irdischen Schla- cken, zum Olymp empor, wo er unter die Götter cìnge-
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