1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
fi o<Pj i.
Graecia,
Oder
Griechenland.
Ha upt quell en.
Ptolemaeus Iii, 15. It- Strabo Viii — X. Pomp. Mela Ii, 3. Pau-
sanias I—x. Plinius Iv, 1—24. Tab. Peuting♦ Die Itine-
raria. Die Ceographi Minores etc.
Ii ii Ifs m ittel.
A eitere. Herodotus, vorzügl. von Y—ix. Thucydides, de B.
Peloponnesiaco. Xenophon , Hellenica. Diod. Siculus , Bib-
liotheca. Polybius, Hist, catholica. Livius, vorzügl. von Xxii.
an. Justinus, tu s. T. Vergl. die einzelnen Anführungen.
Neuere. Ortelius, Thesaur. Geogr. Antw. 1696, Joann. Meur-
sius, Antiqq. Graec., nach seinem Tode herausgegeben von
Pujendorf, 1661. lind Graevius, 1684. Palmerius, aus "Caen
in Frankreich, Graeciae Descriptio, 1678. Cellarius, Notit.
Orb. Antiq. l694. Ii, 13. ff. Meletios, aus Joannina in Epi-
rus, l'toiyqtupia Tiaxuid van véu etc. herausgegeben von Ni-
col. Glykys 1728; neu herausgegeb. von Anth. Gaza zu Ve-
nedig 1807. in 4 Octavb. (ein wichtiges Werk). Männert,
Geogr. des nördlichen Griechenlandes, des Peloponnesus und
der Inseln des Archipelagus, bei Hahn, 1822 (zu seinem grös-
seren geogr. Werke gehörend). Reichard, Orbisterrar. An-
tiq. cum Thesauro Topographico, Tab. Iii.iv.mit dazu geh.
Karten. 1824. Das neueste ausführlichste, brauchbarste und
für die classischen Studien unentbehrliche Werk über Grie-
chenland mit Karten und Kupfern begann Dr. F. K. Ii. Kruse,
unter d. Titel : Hellas, oder geographisch-antiquarische Dar-
stellung des alten Griechenlandes und seiner Colonieen, mit
steter Rücksicht auf die neueren Entdeckungen; bei Voss,
Leipzig 1825. Bis jetzt 2 Theile, Unter den Landkarten-
werken über Griechenland sind die brauchbarsten: Nicolaus
und Ivilhelm Sunson, königl. franz. Geographen, von Cleri-
cus zu Amsterd. 1705 herausgegebene Karten und Pläne, un-
ter d.titel: „Atlas Antiquus sacer, ecclesiasticus et profanus,“
in dem sich gegen 20 Blätter befinden, die bloss Griechen-
land und die Inseln betreffen. D’Anville, königl. franz. Geo-
graph: „Geographie ancienne abrégée“ 3. B. 12. vorzügl. der
Atlas d’Anvillianus, nachgestochen in der Schreib- u. Wei-
1832 -
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- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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- Geschlecht (WdK): Jungen
96
Sued-Donau-Laender, Graecia.
nordwestliche Seite der Stadt ansmachte. Auf demsel-
den Ceramicus j von der Menge der daselbst wohnen-
den Töpfer ,, der Töpferplatz“ genannt, lag ausserhalb
der Stadtmauern die Academie, i]* Av.udrpila, die von Acade-
mus, ihrem Stifter, diesen Namen trug. Sie bestand aus
mehreren Gebäuden mitten zwischen Baumanlagen und
Gärten und hat durch Plato, der hier lehrte, durch alle
Zeiten hindurch ihren Namen erhalten. Gleich berühmt
ward auf der Nordostseite der Stadt der Kynosarges, d. i.
„der weissc Hund“ ein ähnlicher Platz von Baumanla-
gen mit einem Tempelund Gymnasium, zo Pvpvuoiov, durch
die daselbst lehrenden Philosophen, woher der Name
Gymnasium, der übrigens nur einen Uebungsplatz für ent-
blösste Palaestriten bedeutete, für die Bezeichnung hö-
herer Lehranstalten dauerhaft geblieben ist. Noch be-
rühmter endlich ward eben daselbst eine zweite ähn-
liche Gartenanlage, nah bei dem Tempel des Apollo Ly-
kios, da Aristoteles hier wandelnd lehrte, ro yimeiov,
in den Gärten am Ilissus; woher dessen Schüler den
Namen der Peripatetici bekamen und der Name Ly-
ceurn als Bezeichnung gelehrter Anstalten ebenfalls bis
auf unsere Zeiten sich fort erhalten hat. Noch ist als
vorzüglich merkwürdig hier anzuführen , das von Hero-
des Atticus aus weissem pentelischen Marmor zwischen
dem mondförmigen Berge auf der Ostseite der Stadt an-
gelegte sehr grosse Stadium, in welchem, nach Spar-
tianus im Pladiian c. 19. der K. Hadrian 1000 wilde
Thiere zugleich jagen liess. Zur Zeit des Xenophon, s.
dessen Mem. Socr. 3, 6. zählte inan 10,000 Bürgerhäu-
ser, die nicht hoch aber sehr breit waren; woraus sieh
ergeben dürfte, dass Athens Bevölkerung nie sehr gross
gewesen sey, wenn schon ihr Umfang über 3 Stunden
Wegs (zwei Stunden mehr, als der gegenwärtige) betrug.
Anmerk. Vergj. zu weiterer Nachlese darüber, unter den al-
tern Schriftstellern vorzügl. Pausanias I. oder Attica. Plli-
tare hu,s. Pericles, Themistocles, Cimon, Demetrius. Thucy-
dides 1, 93.107. etc. 2,13. 17.94. etc. Cornelius Nep.thrasy-
bulus. Dicaearchus, in Geogr. Gr* Min. T. 2. Stephanus
Byz. Harpocrution, s. vbs. Suidas, s. vbs. Hesychius, s.
vbs. Pollux, s. vbs. Strabo 9, p. 327 — 384. Unter den
neuern Schriftstellern vorzüglich J. Polter, Archeplogia grae-
ca: or the antiquities of Greece Ii. Yol. 8. Lond. 1822. la-
tein. in Gronov. Thes. Antiq. Graec. Tom. Xii. deutsch von
Hambach, 3 Bände. 8. 1775—1778. Barthelemy, Yoyage du
jeune Anarcharsis. T. Ii. Rob. Chandler, Jonian antiquities.
Lond. 1796—1797- Ii. Yoll. fol. J. Stuart u. Revett, the
Antiquities of Athens measured and delineated, Iii. V ol. Lond.
1762. Yol. Iy. 1816. Heger, Hübsch, Thürmer, Athen mit
seinen Denkmälern, unter F. Creuzer’s Direction, in 5 Lie-
ferungen. Heidelberg, 1825. Gross Boyalfol. Vorzüglich Ed-
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118
8uep - Donau - Laender, Qraecia.
Bode 71.
Durch den vom Helikon ausgehenden, von Wes-
ten gegen Osten hin streichenden grossen Gebirgs-
zug wird Boeolia in das nördliche und in das süd-
liche gelheilt. Das nördliche gehurte vor den Troi-
sclien Zeiten grosseniheils zum uralten Reiche Or-
chomenos; der südlichere Tlieil war zu jener Zeit
die eigentliche Boeotict. In beiden Theilen zeigt sich
das Land voll sanfter Vorberge und wellenförmiger
Hügel, von zahlreichen Buchen und Quellen durch-
zogen, von mildernden Lüften aus den hohen Gebir-
geu herab im Sommer abgekühlt, von tiefem, äusserst
fruchtbarem Erdreich und hierdurch eben sowohl zum
Getreidebau als zur Weide und Viehzucht vorzüs-
lieh geeignet; dazu kam noch, dass Boeotia au drei
Meeren lag, d. i, am Coriulliischen, dem Nord- und
Südeuboischen Meerbusen, was auf des Landes Clima
einen grossen Einfluss hatte.
U r e i 7i iv o h ii e ?\
Nach Pausan. 9, 5. gab man als ursprüngliche
Bewohner der südlichen Boeotia die Iiectenae,
^Exti\vcu, an, deren König der mythische Ogygos
war, von dem dieser Landestlieil und selbst auch
Attica den Landesnamen Ogygia erhalten; Alle aber
wurden von einer Pest getödet. Nun folgten auf sie
die Hyantes, "Yccvtsg, die, nach Eusth, zu Hom.
Ii. 2, 311, Aetoli gewesen seyn sollen, und mit die-
sen die Aones, ’'Aoveg, die Pausanias für Helle-
Nes, und zwar für Aeores annimmt. Für die Ur-
einwohner der nördlichen Boeotia hingegen wurden,
nach Pausan. 9 , 34, 36. und Str. 9, flüchtige Pe-
Lasgx aus Thessalien, von Andreus, Sohn des Pe-
iieus, geführt, sodann die wilden Phlegyae, -
yveu, endlich die gleich mythischen Minyae, ]\Ii-
vvou, genommen, welche letztere das Reich Orcho-
menos, dessen Homer Ii. 9, 381. schon gedenkt, un-
ter ihrem König Minyas gegründet haben sollen.
Ein gewanderte B ewohner.
Nach Paus, 9. i, A. waren diese über das Meer her-
angekommene Asiaten und zwar Plloenic'es, <Poi-
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412
Asia Mino It.
4, i2. K. Justinianus machte sic zu einer Festung. Ge-
genw. heisst sie Rizeh oder Irrisch. Opius, ’Omovt. Pt.
5, 7. Gegenw. Oph. Hyssi Portus; zwei unbedeutende
Orte. Arrian. Perip. 6. Trapezus, Tgunszovs, owio; !) ;
eine Ansiedlung des griech. Freistaats Sinope in Paphla-
gonia oder im Pontus, von dem sie ganz abhängig war.
So fand sie wenigstens Xenophon. Sie war an dem Ab-
hange eines Bergs angelegt, wo sie auch einen bequemen,
jedoch zum Ueberwintern nicht sichern Hafen hatte. Nach
dem Falle von Sinope als Freistaat kam sie in den Ber-
sitz der Beherrscher Armeniens und darauf in die Ge-
walt des K. Mithridates von Pontus. Unter Hadrian be-
kam sie einen neuen bessern Hafen; denn unter Traja-
nus hatte ihre Blüthe begonnen, da sie schon ungleich
früher, wahrscheinlich unter Pompeius d. Gr. ein oppi-
dum liberum geworden war. Plin. 6, 4. Mela 1, 19.
Eustath. ad Diopys. Perieg. 6s7. nennt sie einen wichti-
gen Handelsplatz, Unter den Byzantinern spielte sie im-
mer noch eine grosse R.olle, und ward im Jahr 1204, als
Constantinopel von den Lateinern eingenommen wurde,
der Zufluchtsort des Alexius Comnenus, der in ihr ein
besonderes Reich stiftete, das im Jahr 1462 aufhörte, als
Juuhamed Ii. die Stadt eroberte. Während dieser Zeit
ward sie sehr vergrössert, wie noch mehrere Ueberreste
bezeugen, und blieb ein Sitz der Wissenschaften. Sie
war die Vaterstadt der berühmten Männer Georgias Tru->
pezunlius und des Cardinais Bessarion. Gegenw. besteht
sie noch als grosse sein* bevölkerte Stadt und Sitz eines
Paschaliks unter dem Namen Tarabosan oder Trebisonde,
Hennonassa, T.ggwvaaaa, nach Str. 12, ein mittelmässiger
Flecken, nah bei Trapezus, gegen Westen, Cardy la> Ha-
fenplatz, 40 Stad, von dem sogenannten heiligen Berge.
Pi. 4, 4. Arrian. Peripl. Hieron Oros. Cerasus, Ktga-
croes2); am Fi, gleiches Namens. Unbestimmt bleibt es,
ob dieses Cerasus oder das westlichere, bei Pharnakia
gelegene sehr zweifelhafte, es war, aus dem Lucullus die
ersten Kirschen nach Europa, wenigstens nach Rom
brachte. Anonymi Peripl. 13. Philocalea, dnlov.u\nv.; nebst
den drei vorhergehenden Städten und den nächstfolgen-
den St. im Cottioraeus Sinus* Pl 6, 4. Arr. Per. 1, 17.
Argyria. Tripolis, mit einem Castell. Plin. 6, 4* Ge-
genw. Triboli. Zephyrium; mit einer Landspitze glei- 1
1) Eckh. D. N. P- I. V. Ii, 358. 2) D. N. P. I- V- Ii, 350,
wo , mit Hülfe der Münzen, diesem Cerasus, nicht dem von
Pharnakia , die Ehre, uns den Kirschbaum gegeben zu. ha-
den, zugesprochen wird.
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Phrygia,
355
den durchaus mythischen und unglaublichen Berich-
ten der Griechen, dass sie — sogar vor dem Troj.
Kriege aus Thracien eingewandert wären, im gradem
Widerspruche steht. Leider war dieses Land von
heftigen Erdbeben sehr oft heimgesucht.
Anmerk, a) Vergl. mit dieser, aus der Localität entwickelten
ursprünglichen Bedeutung der Namen Marsyas und Kelainai,
woraus die Griechen, von dem symbolischen oder vielmehr hie-
roglyphischen Naebel oder Nablion unterstützt, ihren flöten-
blasenden und den Satyrschlauch tragenden Marsyas gebildet,
ihn zuerst zu den treuen Gefährten der Kybele, seiner pluy-
gischen Landesgöttin, gemacht, darauf ihn in das Gefolge des
Bacchus, in die Bacchanalien und in die bacchischen Chöre
gebracht haben, Böttigeps Abhandlung : „ die Erfindung der
Flöte und die Bestrafung des Marsyas“ in Wieland’s Attisch.
Mus. B. I. und darin besonders die Stelle, wo dieser Gelehrte
sagt: „Dem überwundenen Marsyas zog Apollon die Haut ab,
„die man in der phrygischen Stadt Kelaenae noch viele Jahr-
hunderte lang aufwies (Herod. Vi, 26. Xenophon de exp.
„Cyz. I, 2. 8. Salmas. ad Solin. p. 586. Perizon. ad Aelian.
„V. H. Xiii, 21.), und die Lokalfabel darüber mit allerlei
„Zusätzen ausschmückte. Hier vermischte sich offenbar eine
„uralte phrygische Sage , zu der wir den Schlüssel verloren
„haben, mit griechischen Zusätzen alter Dichter und Priester,
„die dem Flötenspiel nicht hold waren.“ Vielleicht hängt
dieser, von dem tiefforschenden Böttiger gesuchte Schlüs-
sel zunächst an dem Aoxög, der wörtlichen Uebersetzung des
Semitischen Isaebel, „Haut, Schlauch und musikal. Instru-
ment mitten auf dem Markte zu Kexaiv ai, was die Grie-
chen wörtlich verdolmetscht aus dem Semitischen Chalil-ain
in Avx’oxqfjvai „die Flötenquellen,“ und zwar in der Höhle
selbst, aus welcher hervorbricht der Kuzciqq<xxzrjg, die wört-
liche Uebersetzung des Semitischen Marseahh „des tosend und
lärmend Hervorbrechendennoch erhalten in der hellenisirten
Form Map2ta2, der seinen orientalischen Stammbaum für den
Geographen von den Flötenquellen in Phrygia aus fortführen
kann über Karlen (Herod. 5, 118.), bis zu dem Map2ta2
in Syrien und von da aus weiter östlich bis zu dem Map2ta2
des Ammian. Marcell. Xxiii, c.21. in Babylonien sogar. Vergl.
hierüber einstweilen nur Cellar. Not. O. A. s. vbs. Wahr-
scheinlich mochte er überall den tosend und lärmend hervor-
brechenden Strom bedeutet haben. Uebrigens will ich hier,
als Beitrag zur vielleicht noch möglichen Auffindung des Nach-
schlüssels, nach verloren gegangenem grossem Capitalschlüs-
sel, noch bemerken, dass in dem Arabischen Rassaha „durch-
bohren“ sich noch die Radix sowohl von dem Aratn Ras-
hahon „die Erhebung der Stimme sowohl zur Freude“ (vergl.
Castelli Polygl. 3558) wie auch von dem Hebr^ Marseah
„Jammergeschrei“ und Mirsah „Jubelgeschrei (Vergl. Gesen.h.
W. B. 644.) erhalten hat und uns hiermit wohl gar noch ei-
nige Fingerzeige zu demcommentar über den, t'or dem Kam-
pfe jubelnden und nach dem Kampfe heulenden Marsyas he-
23*
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550
Asia Üiaior Meridionalis.
die ungeheuer hohen thurmähnlichen Häuser, weil der
beschränkte, kaum 7 Stadien grosse Raum der Stadt da-
zu nöthigte. Ihre höchste Blüthe fällt in die Zeit der
syr. Könige, wo sie eine Art von Freistaat für Flüchtlin-
ge von allen Partheyen bildete. Zur Zeit der Römer be-
schützte sie auch den Pseudoptolemaeus , ward aber be-
lagert, erobert und verlor alle ihre vorigen Freiheiten.
Pi. 5, 20. 33. Iviela 2, 7. Arrian. Exp. Al. 2, 13. Ap-
pian. Bell. civ. 5, 9. Dio Cass. 48, 24. 49, 22. Nach
Pococke heisst die jetzt ganz wüste Insel noch Ruad.
Der Angabe des Ptolemaeus 5, 15. zufolge befanden
sich in Syriay Phoenicia und Coelesyria zu seiner Zeit
folgende Städte und Flecken: A. An den Meeresküsten;
1) in Sy r ia ; nach fssus und den Portae Ciliciae : Alexan-
dria bei Issus, c Axs^dvdqsia t) xuxd Ajoov. Myriandrus, Mv-
qiavsqog. Rhossus, Pdioaog. Seleucia Pieria, Zsxevxua Ihs-
qia. Posidium, lloaalsiov, südlich vom Fl. Orontes. He-
raclea, Hqgocxhu. Laodicea, Aaohiy.ua. Gabala, rdßaxa.
Pallus, lldxxog. Balanaeae, Baxuvdiai. — 2) in Phoe-
nicia; nach der Mündung des Fl. Eleutherus: Simyra,
’Zipvqa. Orthosia, 'Oq&uoiay auch Antaradus bei Andern.
Tripolis, Tqinoxig. Botrys, Boxqvg, südlich vom Vorgeb.
Theuprosopon. Byblus, Bvßxog. Berytus, Brjqvxog, süd-
lich von der Mündung des Fl. Adonis. Sidon, 'Zihwv,
südl. vom Fl. Leontes. Tyrus, Tvqog. Ekdippa, 'Exdlmza.
Ptolemais, Plxoxepatg. Sycaminus, 2vxdpivog; darauf der
Berg Karmel mit Vorgebirge, und darauf Dora, Awqa.
— B. Im innern Lande; 1) insyria, von Norden aus:
a) in der Commagene: Areca, Aqijxa. Antiochia, am Fl.
Taurus, Alrxioyuo nqog Tuvqm oqsi. Singa, 2'iyya. Germa-
nicea, Pfqpaviy.ua. Catamanay Kaxapdva. Dolichey Aoxiyx],
Debay Ar\ßa. Chaonia, Xuovia. b) am Fluss Euphrates:
Cholmadara, Xoxpaddqa. Samosata Eegioy 2'apoauxa Xsyiav.
c) in der Pieria; Pinaray llivaqa. Pagraey lldyqai, nah
dabei die Pylae Syriae. d) in der Cyrrhesiica: Arise-
riay ’Aoiasqiu. Rhegiasy cpr\yiag. Rhubay 'Povßa. Fleracleay
*Hqdy.xua. Niara, Nidoa. Hierapolis, chqunoxig. Cyrrus,
Kzqqog. Berroea, Bsoqoia. Thaenay Odiva* Papharay Iiw-
(f uqa. e) südlich unter Cyrrhestice, näher am Fl. Eu-
phrates: Urima, Oiiqtjixa. Arudis , Aqovdig. Zeugma,
Zevypa. Europas, Eiquinog, Cecilia, Kexixia. Bethamma-
riay Bri&aypaqiu. Gerrhey riqqr\. Arimara, Aqifiuqtt. Era-
giza, Tquyi'ca. f) in der Seleucis: Gephyra, Pscpvqa. Gin-
darus, Pivdaqog. Imrna, "ippu. g) in der Cassiolis: An-
liochia am Fluss Orontes, Avxioysia i] sni xov Oqovxov no-
rufiov. Daphne, Adcpvy. Bactaialle, Bay.xuiaxh]. Audeay
Auhua. Seleucia ad Belum, Xixtvxtia nqog Bxjxai. Larissa,
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A F R I C A.
ten langen Strassen, nebst vielen freien Plätzen und
zur Zeit der höchsten Blüthe von 300,000 freien Ein-
wohnern bewohnt. Sie war durch die vorzügliche Be-
treibung und Pflege der Wissenschaften, vermöge der
grossen Unterstü tzung der Ptolemäer, in der Vorwelt be-
sonders ausgezeichnet. In dem Stadtviertel, das Bruchion
hiess, befand sich der Jcönigl. Baiast nebst dem Sema
oder dem Erbbegräbniss der Ptolemäer. Einen grossen
Theil dieses Palastes nahm nach Strabo 17. etc. das Mu-
esum ein, das aus einer grossen Galerie zum Sitzen, ei-
nem grossen Saale und einem gemeinschaftlichen Speise-
zimmer für die auf öffentliche Kosten unterhaltenen Ge-
lehrten bestand und Svoabtiov hiess. Ein anderer, dem
Museum naher Theil desselben Palastes enthielt die be-
rühmte Alexandrinische Bibliothek, in welcher gegen
400,000 Bollen oder Bände aufgestellt waren, die aber
bei Jul. Cäsars Anwesenheit verbrannten. In einem an-
dern Stadtviertel, Serapion genannt, befand sich eine
zweite ungeheuer grosse Bibliothek desselben Namens, in
der späterhin alle nur etwas ausgezeichnete Werke auf-
gestellt wurden, bis sie durch den Arab. Kalifen Omar
651 ihren Untergang fand. Vergl. Manso’s vermischte
Schriften Bd. 1, S. 274. Reinhard über die jüngsten
Schicksale der Alexandrin. Bibliothek. Gött. 1792. Vor
der Stadt im Meere befand sich die Insel Pharos, mit
einem berühmten Leuchtthurm, unter den Ptolemäern
durch eine Brücke mit dem Continent verbunden. Odyss.
4, 354. Seneca Q. N. 6, 26. Pi. 5, 31. Homer a. a. O.
setzt sie eine Tagereise zu Schiffe in das Meer hinaus.
Westlich von der Stadt lag die schöne Nekropolis oder
der Todtenacker. Oestlich von Alexandria lagen: Nico-
polis *), Nmonohg (Kiassera), nach Diocass. 51. vom K.
Augustus zum Andenken an den hier über die Truppen
des Antonius erfochtenen Sieg als Stadt eingerichtet und
mit trefflichen Gebäuden versehen. Joseph. B. Jud. 4, 14.
Eleusisy jihvoig, Str. 17; auch Juliopolis genannt; ein be-
rüchtigter Vergnügungsort in der Nähe der vorigen. Pi.
5, 31. Taposiris parva, Tcmooigig und Tcmoosiqig; Pt. 4,5.
Str. 17. Canopus, Kuvcoßog z), gegen 120 Stadien von Ale-
xandrien, am Meere, woher die Mündung ihren Namen
bekam; uralte Stadt, von der die Griechen fabelten, dass
sie von dem hier begrabenen Steuermann des Menelaus
ihren Namen bekommen habe. Tacit. Ann. 2, 60. Amm.
22, 41. ,,Canopus inde (Alexandria) duodecimo disjungi-
tur lapide: quem, ut priscae memoriae tradunt, Menelai 1
1) Eckh. D. N. P. I- V. Iv, 111. 2) D. N. P. I. V. Iv, 104.
1832 -
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578
Asia Maior Meridionalis.
Aurana, Avguva. Begännet, Br]yuvvu. Alata, 3axaxa. Erupa,
3eqovna. Themme, Oippij. Luma, Aovpu. Thauba, öavßa. Se-
pia, 'Zrjovia. Dapha, Adcpa. Sora, 2o)qu. Odogana, Odoyava.
Tedium, Tediov. Zagmais, Zaypaig. Arrhade, Aggdsif. Abera,
3aßaiga. Arlemita, 3agripna. Nachaba, Naydßa. Dümaetha,
Aovpaida. Allatay ‘Axxuru. Abere, 3aßigrj. Calathu :a} Kaxd-
&ovocc. Salma, 2dxpa.— G.ln der Ar ab ia Fe lix, y siiöai-
puv 3agaßia; l) an den Meeresküsten; a) am Sin. Arabicus,
und zwar «) am innern Sinus Elanites: Onne, "Ovvvj. Modiana,
Moöiavu. Hippus pic. j "inixog xwpij. Phoenicum pic, Ooiv'l-
xwv xmut], lambia picus, 3iapßiu xeoprj. ß^ In der Landschaft
der Cinaedocolpilae: Copar pic., Korcug xwpv], Arga vic
’Aqya xaprj. Zaaram regia (Hauptst.), Zuuqup ßuolxnov.
Centas picus, Kivtog xtoprj. Thebae cipitas, Orjßcn noxig.
yß in der Landschaft der Cassinitae : Padeo regia (Hauptst.),
Iladiov ßaaixuov. Ambe ciu., *Apßr] noxig. Mamala pic
Mdpaxa xwprj. Adedi pag., ‘Adrjdov xoipri. 3) In der Land-
schaft der Elisari: Puani cip., üovdvov noxig. Pudni cip.,
Iiovövov noxig. Aeli pic., Ai'xov xwut], Napegus opp. , Na-
Ttrjyovg xomrj. Sacatia cip., 2axaziu noxig. Musa emporiurn.
Movaa ¿pnogiov. Sosippi portus, 2taainnov Xipry. Pseudo-
celis, Vtvsoxrjxtg. Ocelis emporiurn, 3oxrjxig ipnogiov, nah an
dem Prom. Palindromos, Ilaxlvögopog. b) Am Mare Ery-
ihraeum; ci) zunächst an der Meerenge, nach dem Prom.
Posidium, Iloosisiov, zunächst: Sanina cip., 2uv Iva ndxig;
in der Nähe des M. Cabubathra. /5) In der Landschaft
der Homeritae: Madoce cip., Mosoxr) noxig. Marace cip.,
Muquxtj noxig. Dees pic., Ahg xeopr], bei dem Prom. Am-
monis, 3appwviov axg. Arabia emp., Agaßiu ¿pnogiov, At-
manisphe pic., 3azpavlatfi] xwpt], y) Im der Landschaft der
Adramitae (Hadramaut): Ebisma cip., "ilßuapu noxig, am
sogen, magnum littus. Dama pic., Aapa xwprj. Aegisthe
cip.y Alyio&t] nohg, am sogen, parpum litus. Cane emp.
und prom., Kavrj ¿pnogiov xal axgov. Irulla port., Tgovx-
Xa Xipv\v. Thiallela opp., Oidxxexa xcopt). Moscha port., Mo-
oya Xipriv, am Prom. Syagros. ö) in der Landschaft der
Sachalitae, an dem gleichnamigen Meerbusen: Cuma-
catum pic.y Kovpaxaxov xwprj. Ausara pic., Avauga noxig.
Ange pic., ’Ayyt) xwpr]. Astoa pic., 3 Aar oa xeoptj. Neogiala
nopala, von der Mündung des Fl. Hormanus nicht weit
entfernt und den M. Didymi. Bosara pic., Boiaugu noxig,
nebst dem Oraculum Dianae, Muvreiov 3aqripiöog. Abisa
cip.y "Aßiaa noxig, auf welche das Prom. Corodamum folgt.
«) in der Meerenge des Sin. Persici: die Hafenst. Cryptus
port,y Kqvmog Xipry, wo die sogenannten Melanes M. Asa-
borum sich ansetzen. ??) Im Innern des Sinus Persici,
wo die grossen Meerbusen der Ichthyophagen sich ausdeh-
nen und folgende Völker wohnen : die Macae und Na-
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
590
Africa.
Ströme, oder vielmehr Canäle von den bibl. Schrift-
stellern bezeichnet werden, theils auch, weil im Heb-
räeischen schon das diesem Namen in Hinsicht auf
Laut und Bedeutung entsprechende Jarah, „benetzen,
besprengen, bewässern“ nachgewiesen werden kann.
Vergl. Hos. 6, 3. Wahrscheinlich sollte durch die
obigen Namen theils der im Strom und in Bächen,
durch den letztem der in künstlichen Canälen ver-
breitete Fluss bezeichnet werden. Ausserdem trug
der Nil, nach Eratosthenes und Strabo, noch die Na-
men Astaboras, Aöraßoqag, und Astapus, ’'Aöra-
nog a). Die Quellen des Nils, von denen wir jetzt
wissen, dass sie sich in den Habessinischen Alpen im
Lande der Agow’s befinden, werden von den Alten
in sehr verschiedene Gegenden versetzt, obwohl sie
alle glaubten, dass sie weit hinter Aethiopia zu su-
chen seyn dürften. Sie nahmen die Gegend der Mond-
berge für den Ort des Ursprungs an. Vergl. He-
rodot. 2. 29—-32. Strabo 17, wo er sagt: r) norcc-
piia rov Ntlxov dq^cc/usvtj an 6 rcbv oqcjv rfjg Ai-
ßconiag rrjg xoqvoprjg rov Ashra. Diod. Siel.
1, 32. Pl 5, 9. Mela 1, 9. Unter dem röm. Kai-
ser Nero wurden Männer zur Aufsuchung der Nil-
quellen abgesendet, und deren Nachforschung haben
wir es zu verdanken, dass die in Seneca Q. Nat. 6,
8. gegebenen Nachrichten mit den Forschungen neue-
rer Reisenden so ziemlich übereinstimmen, dafern sie
nicht bloss der Text gewesen sind, wozu die Neue-
ren, wie Bruce (Reise nach Abessynien B. 3, B. 4,
K. 12, 13.), nur Commentarien geliefert zu haben
scheinen. Nachdem der Nil von Syene her in Ae-
gypten eingetreten ist, fliesst er in mancherlei Krüm-
mungen ungetheilt in dem engen und tiefen Nilthale,
von Sandwüsten gegen ’Westen, von Granitgebirgen
gegen Osten umgeben und nur 2 — 3 deutsche Meilen
breit bis Kerhasoros. Hier theilt er sich zuerst in zwei
Hauptarme (15 deutsche Meilen oberhalb der Mündung),
bald darauf aber in mehrere Mündungen, Von denen
zwei, Ostium Canobicumvmd Pelusiacumgegen Westen
und Osten, die Hauptmündungen waren. Auffallend ist
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sued - Donau - Laender. Graecia.
S I C Y O N I A.
a m e.
Sicyonia, // Xixinovict', der Sage zufolge von
einem gewissen Heros Sicyon, ^cxvmv , Solm des
Marathon und Schwiegersohn des Lamedon ; wahr-
scheinlicher aber von der Stadt 2-ixvcov seihst, die
diesen Namen von ihrer, zu Gemüsegarten, besonders
zum Anbau von Gurken, ^Elxvcqv, auf einem gut be-
wässerten, nach Str, 8, 381. der Demeler geweihten
Hügel, trefflich geeigneten Ebene erhielt, nachdem
sie früher M/jxror// und Aiyialoi^ oder die Küsten-
stadt, ebenfalls von ihrer Lage an der Küste ge-
nannt worden war. Str. S, 381, fl'. Scylax. in Huds.
Geogr, Min. 1,15. Liv. 23.15. 27,31. Paus. 2,7. 8,1.
Umfang.
Gegen Süden Phliasia und Argolis; gegen Osten
Corinth, gegen Norden der Meerbusen voncorinth;
gegen Westen Achaia. Sicyonia erstreckte sich an
der gebogenen Küste hin 3 geogr. Meilen weit, und
war kaum 1 r bis 2 geogr. M. breit; wonach ihr Fla-
chenraum nicht über 5 geogr. Q.meilen betrug. Ur-
sprünglich gehörte sie mit zu Aegialia oder Achaia;
als aber der dorische Fürst Phalkes durch einen nächt-
lichen Ueberfall sich der Stadt Sicyon bemächtigte,
ward Stadt und Gebiet ein eigener, von Achaia ge-
schiedener Staat, der jedoch zu kleiu war, um in
politischer Hinsicht je eine Rolle spielen zu können.
Als Kunststadt erwarb Sicyon sich ein ganz ausge-
zeichnetes Ausehen in der Vorzeit von Griechenland.
Auch wurde Stadt und Staat durch die Stiftung des
Aehaeischen Bundes eine Zeit hindurch merkwürdig,
da Aratus, dessen Stifter, aus Sicyon stammte.
Boclen.
Niedrige Berge durchzogen das Laudgegen die Küste
hin, und die drei Gebirgsströme Helisson, lexi6öcov,
Asopus, 'Aöconoq, bei Str. 8, 381. und Pt. 3,16. und