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1. Neue und neueste Geschichte - S. 58

1880 - Dillenburg : Seel
— 58 — war ihm deshalb außerordentlich lieb, als ihn sein Vater auf die Universität Leyden schickte, damir er dort seinen Geist noch mehr ausbilde. Wegen des Ausbruches der Cholera verließ er Leyden und begab sich nach dem Haag, wo er in lebhaftem Verkehr mit ausgezeichneten Männern, besonders mit dem berühmten Friedrich Heinrich von Oranien, lebte. Der Umgang mit dem letzteren, der ein ebenso großer Staatsmann, als ausgezeichneter Feldherr war, ist für die Entwicklung Friedrich Wilhelms von größtem und nachhaltigstem Einflüsse gewesen: zu allem, was er später an nützlichen Einrichtungen in seinem Lande traf, zu seinen Leistungen als Feldherr, zu seiner thatkräftigen Begeisterung für alles Hohe und Gute ist hier der Gruud gelegt worden. Ueberhanpt war das rege Leben in Holland, dessen Beziehungen zu seinen überseeischen Colonien, der dadurch ins Land gebrachte Reichthum und die in letzterem gebotenen Mittel, Wissenschaften und Künste zu pflegen, ein mächtiger Antrieb für den offenen und empfänglichen Prinzen, und schon dort hat er den Plan gefaßt, sein Land einst auch solchen Wohlthaten zugänglich zu machen. Von besonderem Vortheile für ihn war die Gelegenheit, seine Willenskraft gegenüber den Versuchungen und Gefahren des jugendlichen Alters zu stählen, und wie weit er es darin gebracht, zeigt folgender Vorfall: Einst war er von jungen Edelleuten und Fürstensöhnen zu einem Mahle geladen; dasselbe währte bis tief in die Nacht. Als dem Weine schon in reichlichem Maße zugesprochen war, traten plötzlich lose Dirnen in den Saal. Sofort erhob sich Friedrich Wilhelm, um den Saal zu verlassen; denen, welche sich bemühten, ihn zurückzuhalten, entgegnete er: „Ich weiß, was ich meinen Eltern, meinem Lande und meiner Ehre schuldig bin." Durch kein Zureden ließ er sich halten und eilte sofort in das Lager seines väterlichen Freundes Friedrich Heinrich von Oranien, der eben die Stadt Breda belagerte. Als dieser den Grund der plötzlichen Entfernung aus dem Haag erfuhr, sprach er zu ihm: „Eure Flucht von dort ist eine größere Heldenthat, als wenn ich Breda eroberte. Vetter, ihr habt das gethan, ihr werdet noch mehr thun; denn wer sich selbst besiegt, der ist zu großen Unternehmungen fähig." Gerne wäre der Prinz noch länger in Holland geblieben; aber Schwarzenberg wußte es durchzusetzen, daß er zurückkehren mußte. Im Jahre 1638 kehrte er zurück und trat im Jahre 1640 mit seinem Vater eine Reise nach Preußen an; dort erkrankte der Vater und starb, und erst zwanzig Jahre alt bestieg Friedrich Wilhelm den Thron.

2. Neue und neueste Geschichte - S. 103

1880 - Dillenburg : Seel
— 103 — Dienst, den er mit aller Treue und zu des Vaters Zufriedenheit versah, ließ ihm noch viele freie Zeit übrig, welche er größteu-theils mit ernster Beschäftigung, besonders wissenschaftlichen Studien, aber auch tu heiterem geselligen Verkehr verbrachte. In Rheinsberg knüpfte er Briefwechsel mit gelehrten und geistreichen Männern an, unter andern auch mit dem französischen Schriftsteller Voltaire*), da er sich zur französischen Sprache und Literatur sehr hingezogen fühlte. Doch war der Verkehr mit diesem Manne nicht vortheilhaft für ihn, denn Voltair, ein sonst geistreicher und witziger Mann, hatte in seinen Schriften die christlichen Heilswahrheiten augegriffen und mit beißendem Spott übergössen, und die Lectüre dieser Schriften entfremdete das der Religion ohnehin nicht sehr zugeneigte Herz Friedrichs den Glaubenswahrheiten mehr und mehr. Das Verhältnis des Kronprinzen zu seinem Vater war in dieser Zeit ein sehr günstiges (s. S. 90). Nach seines Vaters Tod bestieg er den Thron, sich seiner hohen Pflichten als Herrscher wohl bewußt. Das Jahr seiner Thronbesteigung (1740) 1740 war ein theures, deshalb ließ er die Magazine öffnen und Getreide zu billigen Preisen an das Volk verkaufen; in der Rechtspflege hob er sofort die Folkter aus; auch das Regiment der langen Kerls schaffte er ab, weil es zu theuer war. ^. d. Der erste schlesische Krieg. Friedrich der Grosse. Im Jahre 1740 starb auch der deutsche Kaiser Karl Vi. (1711—1740), und mit ihm erlosch der Mannesstamm des habsburgischen Hauses; die pragmatische Sanction war noch nicht allgemein anerkannt. Da erhob der Kurfürst Karl Albert von Baiern Ansprüche auf alle östrei- chischen Lande; zu derselben Zeit trat Friedrich mit seinen auf alte Verträge (s. S. 39) gegründeten Ansprüchen auf Schlesien hervor. Als die Tochter Karls Vi., Maria Theresia, seine Ansprüche nicht anerkannte, rückte er mit einem Heere in Schlesien ein (1740), des festen Willens, in dieser Angelegenheit nicht nachzugeben. Die vortreffliche Manneszucht im preußischen Heere machte *) spr. Woltär.

3. Neue und neueste Geschichte - S. 172

1880 - Dillenburg : Seel
— 172 — Es ist dies dieselbe Einrichtung, wie sie heute noch besteht. Auch sür das Heerwesen wurden neue Anordnungen getroffen, welche mit geringen Ausnahmen noch heute gelten. Jeder gesunde Staatsbürger ist zum Heeresdienste verpflichtet; er dient 3 (1) Jahr in der Linie, 4 (6) Jahre in der Reserve und 5 Jahre in der Landwehr; alle Mannschaften vom siebzehnten bis zweiundvierzigsten Jahre, welche nicht in der Linie oder in der Landwehr dienen, bilden den Landsturm. Die Heeresmacht zerfällt also in das stehende Heer, die Landwehr und den Landsturm. Schon Stein hatte daraus gedrungen, dem Volke einen Antheil an der Verwaltung des Landes zu geben, um demselben Interesse für die öffentlichen Angelegenheiten einzuflößen. Friedrich Wilhelm erließ noch von Wien aus eine Verordnung, nach welcher die Provinzialstände in der früheren Weise hergestellt oder, wo keine vorhanden waren, neu gebildet werden sollten; dieselben sollten in ihrer Vereinigung die Repräsentation des Volkes bilden und ihren Sitz in Berlin haben; sie sollten sich an der Berathung über die zu erlassenden Gesetze und besonders der Steuergesetze betheiligen. Am 3. August 1823 erschien das Gesetz wegen allgemeiner Anordnung von Provinzial ständen. Sehr thätig in dieser Angelegenheit war der Kronprinz, unter dessen späterer Regierung (s. u.) die Provinzialstände zu Reichsständen vereinigt wurden. Große Sorgsalt verwandte Friedrich Wilhelm Iii. ans das Finanzwesen. Durch den langen Krieg waren nicht nur die Staatsfiuanzen zerrüttet, auch das Volk war vielfach verarmt und konnte die Steuern nicht zahlen. Durch die außerordentliche Sparsamkeit und Ordnung in dem Finanzhaushalt konnten nicht nur die sehr hohen Ausgaben für das Heer, sondern es konnten auch noch große Summen zur Anlage von Chanssee'n, zur Hebung des Ackerbaues und der Gewerbe verwendet werden; auch wurden zu seiner Zeit die ersten Eisenbahnen angelegt. Sehr wichtig für Preußen und seinen Handel war die Errichtung des Zollvereins, der 1833 mit vielen Staaten abgeschlossen wurde. Durch denselben fielen viele Schranken, welche den Handel beengt hatten; auch wurden viele kleinere Staaten zum engeren Anschluß an Preußen gebracht. c. Sorge für Volksbildung. Einführung der Union. Aber nicht bloß in äußeren Verhältnissen zeigte sich die Sorge für das Volkswohl, auch auf die geistigen Bedürfnisse der Unter-
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