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1. Alte Geschichte - S. I

1879 - Dillenburg : Seel
Je hrbuch für den Geschichts-Unterricht in Zugleich ein Hnlfsbuch für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und gehobenen Volksschulen von A. ^ o p f ? Vorsteher der Äönigl. Präparanden-Anstalt zu Herborn. I. Theil: Alte Geschichte. Mit 8 Holzschnitten im Text und auf einer Tafel. Dilleuburg. Verlag von C. Seel. 1879.

2. Alte Geschichte - S. III

1879 - Dillenburg : Seel
Vorwort. Wenn es der Unterzeichnete hiermit unternimmt, ein Lehrbuch der Geschichte für Präparauden-Austalten der Oeffeutlichkeit zu übergeben, so ist er sich der entgegenstehenden Bedenken und der obwaltenden Schwierigkeiten wohl bewußt. Von verschiedenen Seiten ist es nicht nur bezweifelt, sondern geradezu verneint worden, daß es nöthig sei, für die Präparanden-Bilduug eigne Lehrbücher zu besitzen. Aber der Umstand, daß die Vorbildung der Präparanden durch die allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872, noch mehr durch den vou Sr. Exeellenz dem Herrn Minister Dr. Falk im Octoberheft des Centralblattes pro 1878 veröffentlichten Normal-Lehrplan für Prä-paranden-Anstalten mehr, als dies früher der Fall war, in bestimmte Grenzen gewiesen worden ist, ferner die meist so sehr ungleiche Vorbildung der die Präparauden-Austalten besuchenden Schüler, hauptsächlich aber die Eigenthümlichkeit der Zwecke und Ziele des Geschichts-Unterrichts in den genannten Anstalten und die dadurch bedingte Eigenart der Wege — das alles ist wohl Grund genug, den Präparanden-Anstalten eigens für sie bearbeitete Lehrbücher zu bieten. Daß die Vorbildung der Präparanden noch vielfach hinter den berechtigten Anforderungen zurückbleibt, daran trägt wohl nicht zum kleinsten Theile die Verschiedenheit der im Gebrauche befindlichen Lehrbücher die Schuld. Wo für eine Gattung von Schnlanstalten gute, eigens für sie bearbeitete Lehrbücher vorhanden sind, da wird ein ruhiges, sicheres Fortschreiten im Unterricht wesentlich erleichtert, wie dies z. B. bei

3. Alte Geschichte - S. IV

1879 - Dillenburg : Seel
— Iv — den Gymnasien leicht zu erkennen ist. — Die Schwierigkeiten erstrecken sich hauptsächlich auf die Auswahl des Stoffes und die Ausführlichkeit der Geschichts-Bilder in dem Lehrbuche. In ersterer Beziehung dürften im allgemeinen weniger Verschiedenheiten der Ansichten zu fiudeu sein, als in letzterer. Da wird von manchen volle Ausführlichkeit, genaue, bis ins Einzelnste gehende Darstellung von dem Lehrbuche verlangt. Dieser Forderung folgen Ho sfmeyer und H ering in ihrem „Hülfsbnch für den Geschichtsunterricht in Präparaudeu-Austalteu." Der Verfasser des vorliegenden Merkchens ist anderer Ansicht: die Hauptsache ist der mündliche, lebendige Unterricht des Lehrers; das Lehrbuch hat nur den Zweck, den Schülern Anhaltspunkte (freilich nicht skizzenartige) für die Vorbereitung zu geben, ihnen die Grnppiruug des behandelten Stoffes und damit die Einprägung desselben zu erleichtern und zugleich eine schnelle, aber doch nicht lückenhafte Repetition zu ermöglichen. Dem Geschichtslehrer muß es überlassen bleiben, die einen oder andern Einzelheiten, so weit sie für die Schüler geeignet sind und so weit es die Zeit erlaubt, hm-Zuzufügen oder wegzulassen, und der Schüler muß durch das in seinen Händen befindliche Lehrbuch genöthigt werden, dem mündlichen Unterrichte mit ganzer Seele zu folgen, was nicht so nöthig erscheint, wenn das Lehrbuch ihm den Geschichtsstoff in ausführlichster Weise bietet. — Nach diesen Gesichtspunkten ist das vorliegende Lehrbuch bearbeitet; das Urtheil darüber, in wie weit das gesteckte Ziel erreicht ist, erbitte ich von den Herren Collegen und den sachkundigen Lesern. Neu und manchem vielleicht auffallend dürfte es erscheinen, daß dem Texte Illustrationen beigedruckt, resp. beigegeben sind. Veranlassung dazu ist die von dem Verfasser im Geschichts-Unter-richte so oft gemachte Erfahrung gewesen, daß selbst die ausführlichste Schilderung fremder, nicht im Anfchannngskreise der Schüler liegender Dinge gar oft kein rechtes, wenn nicht gar ein falsches Bild erzeugt. Nicht sollen überhaupt Bilder vorhanden sein, sondern nur instructive, das rechte Verständnis des Textes

4. Alte Geschichte - S. 53

1879 - Dillenburg : Seel
— 53 — am meisten fühlbar. Dort war aller Wohlstand vernichtet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Jeder dachte nur an sich, nicht an die Wohlfahrt des Staates; alle edleren Regungen waren durch Selbstsucht erstickt; selbst die Religion hatte ihren Einfluß verloren. Neben hoher Bildung fand man Rohheit und Unsittlichkeit. Zur Herbeiführung und raschen Verbreitung dieser Sittenverderbnis hatten hauptsächlich die Sophisten beigetragen, welche durch Redekünste, durch Trugschlüsse und Spitzfindigkeiten die Wahrheit in Irrthum und die Lüge in Wahrheit verkehrten. Sie lockten reiche Jünglinge an sich, prägten diesen ihre falschen Lehren ein und trugen auf diese Weise ihre Sinnesgenuß und Befriedigung der Begierden predigende Weisheit ins Volk. Zu diesen Sophisten gehörten besonders Gorgias, Protagöras und Hippias. b. Sokrates. Den Sophisten und ihren Lehren gegenüber 469 stand ein Mann, „der die Verirrungen seiner Zeit erkannte, der die Hs geistigen Büttel besaß, die Irrthümer zu bekämpfen und der seines 399 Berufes, zu retten und zu helfen, so gewiß war, daß er bnfür Css;r* zu leben und zu sterben bereit war."*) Dieser Mann war So-kr ates. Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte in feiner Jugend auch die Bildhauerei. Von feinem dreißigsten Jahre an wandte er sich dem Studium der Philosophie zu. Die tiefen Schäden feiner Zeit erkennend, arbeitete er zunächst an seiner eigenen Besserung und Veredlung. Er befleißigte sich der größten Mäßigkeit in Nahrung und Kleidung, härtete durch einfache Lebensweise feinen Körper derart ab, daß er alle Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen konnte; gegen sich selbst war er sehr strenge und aufmerksam, daß er in keine Rohheit und Ungehörigfeit gegen seine Mitmenschen verfiel. Auch er zog Jünglinge an sich und suchte in ihnen das Gefühl für Religion, Wahrheit, Recht und Sittlichfeit zu wecken. Von diesen Schülern erfuhr er die größte Siebe; einer derselben, Alcibiades, rettete ihm in einer Schlacht unter eigener größter Gefahr das Leben. Er lehrte feine Weisheit nicht in öffentlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten auf der Straße, auf dem Felde oder in den Werkstätten der Handwerker. Mit geschickten Fragen fnüpfte er an ein gehörtes Wort, an eine soeben ausgesprochene Meinung an und leitete so den Gefragten direkt zur richtigen Erfenntnis, oder er beließ denselben auf feiner falschen .Ansicht, leitete ihn aber durch Fragen *) Weber.

5. Alte Geschichte - S. 39

1879 - Dillenburg : Seel
— 39 — nichfachen Verwirrungen, denen durch die Gesetzgebung Solou's 594 ein Ende gemacht wurde. ”• ®^r- b. Solon's Gesetze. Das hohe Ansehen, welches Solon in Athen bereits genoß, ermöglichte es ihm, die herrschende Verwirrung zu beseitigen und die streitenden Parteien zu versöhnen. Durch seine Gesetzgebung hob er besonders den niederen Stand, während die höchsten Stände auf ihre bisherigen Vortheile Verzicht leisten mußten. So schuf er in Athen ein ganz neues Bürgerthum. Bürger wurde man entweder durch Geburt oder durch Einbürgerung mittelst Volksbeschlusses. Alle Bürger hatten Theil an der Staatsverwaltung, jedoch nicht in gleichem Maße, sondern so, daß derjenige, welcher am meisten zu leisten vermochte, auch die höchste Stelle einnahm. Alle wichtigen Sachen mußten der Volksversammlung vorgelegt werden. Zur Theilnahme an derselben war jeder Bürger, welcher das 20. Lebensjahr überschritten hatte, berechtigt. Die Volksversammlung hatte die höchste Gewalt und entschied durch Stimmenmehrheit. Der höchste Gerichtshof hieß Areopäg und hatte das verantwortliche Richteramt und die oberste Aufsicht über den Staat und die Sitten. Um die Bürger zu befähigen, an den Volksversammlungen Theil zu nehmen, wurde die Jugend sehr sorgfältig erzogen. Bis zum 16. Jahre blieben die Knaben unter der Pflege und Zucht der Eltern, vom 16.—18. Jahre besuchten sie die öffentlichen Gymnasien. Kunst und Wissenschaften waren die Mittel zur Ausbildung der geistigen Kräfte; tüchtige Kenntnisse galten als hohe Schätze. c. Bildung der Athener. Das athenische Volk war mit den herrlichsten Naturaulagen ausgestattet; diese in Verbindung mit dem durch die Verfassung begünstigten Streben in Wissenschaft und Kunst führten das athenische Volk nach und nach zu der Höhe der Bildung, welche wir heute noch an ihm bewundern. Die Namen der berühmtesten Denker und Künstler gehören Athen an. Da glänzen die Namen berühmter Philosophen, wie Pläto, Aristoteles, Pythagoras; der größten Redner, wie Demosthenes; der begeisternden Dichter, wie Homer (allerdings früher, ums Jahr 1000), Tyrtäus, Hesio-dus; der genialen Baumeister, wie Dädalus. Athen war voll der herrlichsten Tempel und Säulenhallen, mit bewnnderns-werthen Kunstwerken ans Erz oder Marmor und mit den herrlichsten Gemälden eines Phidias und Praxiteles geschmückt. Auch die Gewerbthätigkeit blühte; Handel und Verkehr mit an-

6. Alte Geschichte - S. 78

1879 - Dillenburg : Seel
— 78 — Tarquinius angenommen hatte, erwarb er sich bald durch Leutseligkeit und Freigebigkeit viele Freunde. Auch Aucus Marcius gewann ihn lieb, ließ sich oft seinen Rath ertheilen und bestellte ihn sogar zum Vormund seiner Kinder. Als aber Ancns todt war, wußte er die Söhne desselben gerade zur Zeit der Königswahl aus Rom zu entfernen, und er selbst bat das Volk für sich um die Königswürde. Das Volk willfahrte feinen Bitten und wählte ihn zum Könige. e. Lucius Tarquinius, genannt Priscus (d. H. der Ael-tere). (616—578 v. Chr.). Unter Tarquiuius Priscus kam es wiederum zum Kriege gegen die Sabiner und Etrusker, lim besser gerüstet zu sein, vermehrte er seine Reiterscharen, obgleich der Augur Attus Navius sich dagegen erklärte und sein Ausspruch auch durch ein Zeichen von den Göttern als wahr bestätigt wurde. Er besiegte seine Feinde; die in diesem Kriege gemachte Beute verwandte er zur Befestigung und Verschönerung Roms. Von ihm wurde der ©rund zu dem mächtigen Bau des Capitol i u m s gelegt, welches später Tarquinius Superbus vollendete. Dem Jupiter zu Ehren führte er große Testspiele an den Iden des September ein, wobei große Opferfeste und Wettkämpfe stattfanden. Zur Reinigung der Stadt ließ er große Abzugskanäle, die sog. Cloaken, herstellen, ein Riesenwerk, das zugleich zur Austrocknung der zwischen dem capitolinischen und dem pala-tinischen Hügel gelegenen Niederung diente; ferner erbaute er das Forum, das theils als Verkaufsplatz, theils als Gerichtsstätte und theils zu Volksversammlungen benutzt wurde. Für die Wettrennen errichtete er den Cireus Maximus, einen länglich runden Platz, welcher mehrere tausend Menschen faßte. Den Senat vermehrte er auf 300 Mitglieder. Er war der erste König, welcher die Abzeichen der königlichen Macht, den elfenbeinernen Thron und die 12 Sictoren mit Fasees, annahm. f. Servius Tullius (578—534 v. Chr.) Servins Tullius war der Sohn eines Bürgers von Cornieulum, welche Stadt während der Regierung des Tarquinius erobert worden war. Sein Vater fiel bei der Eroberung der Stadt; feine Mutter wurde als Gefangene nach Rom geführt, wo sie von der Königin ihres hohen Standes wegen freundlich behandelt wurde. Als sie bald darnach einen Sohn gebar, nannte sie ihn mit Bezug auf ihre Gefangenschaft Serv ins und nach feinem Vater Tullius. Er wurde,

7. Alte Geschichte - S. 96

1879 - Dillenburg : Seel
— 96 — nur Handelszwecken; die Erwerbsucht der Kaufleute war die Triebfeder der Gründung und Erhaltung der Colonien. Und diese Gründung und Erhaltung der Colonien lohnte sich meist sehr reichlich: die Bergwerke und Fabriken, der Grundbesitz mit seinen herrlichen Ernten waren Eigenthum der Gründer; die besten und einträglichsten Aemter waren in ihren Händen. So war es auch in Karthago, das wohl mit Recht die reichste Stadt der Welt genannt wurde. Dort gab es nur zwei Stände: Reiche, welche alle Gewalt, die Leitung der Rechtspflege, des Heerwesens, der Verwaltung u. s. w. in den Händen hatten — und Arme, die ohne jeglichen Besitz und ohne jedes Recht, nur von der Hand in den Mund lebten. Eine tiefe Kluft trennte diese beiden Stände und verhinderte die Entwicklung eines freien, kräftigen Bürgerthums, dieser Hauptstütze eines jeden Staates. Man achtete, trieb und wollte nur das, was greifbaren Nutzen brachte, auch Kunst und Wissenschaft wurden mit diesem Maßstabe gemessen; höheres geistiges Leben war in Karthago nicht zu finden. So war der Staat bei allem äußeren Glanze morsch und gebrechlich, und aus dem eben Angeführten ergibt sich, daß ein Kamps zwischen dem in sich selbst erstarkten Rom und dem innerlich schwachen Karthago lange dauern, aber mit Unterliegnng des Letzteren enden mußte. b. Der erste punische Krieg. (264—241 v. Chr.) Als Köuig Pyrrhus von Epirns von Sicilien abgezogen war, beeilten sich die Römer, den Karthagern in der Eroberung des schönen und fruchtbaren Sicilieus zuvorzukommen, wie auch diese Bestrebt waren, sich der Hauptstadt Syrakus zu bemächtigen. Der Heerführer H i e r o versöhnte zunächst die streitenden Parteien der Stadt, schuf sich ein tüchtiges Heer und brach damit die Kraft der Marti e r 11 u e r, italienischer Söldner, welche Sicilien raubend und plündernd durchzogen. Als er darauf zum Könige von Syrakus gewählt wurde, bedrängte er die Mamertiner, welche sich in Messana festgesetzt hatten, so sehr, daß die Karthager sich veranlaßt sahen, ihnen ihre Hülse anzubieten. Doch wiesen sie diese zurück und wandten sich nach Rom, um Hülfe bittend. Der Senat wies sie mit ihrer Bitte ab, doch die Cousulu wußten es bei der Volksversammlung durchzusetzen, daß die erbetene Hülfe gewährt wurde. -Do begann im Jahre 264 der erste jener drei Kriege, die, weil die Karthager auch Puuier hießen, gewöhnlich die punischen genannt werden. 264 Im Jahre 264 v. Chr. betrat ein römisches Heer unter dem v.chr.consul Appius Claudius Caudex zum erstenmale die Insel

8. Alte Geschichte - S. 125

1879 - Dillenburg : Seel
— 125 — der Botmäßigkeit des Senates, sondern unter besonderer Verwaltung des Octavian. Nach Rom zurückgekehrt, feierte Octavian einen dreifachen Triumph. 12. Rom eine Monarchie. Von nun an beherrschte Octavianus unter dem Namen: Ca-jus Julius Cäsar Octavianus das weite Römerreich als eine Monarchie, wie dies schon von seinem Großoheim, dessen Namen er sich beigelegt hatte, angestrebt worden war. Er ließ sich nach und nach alle Gewalten der staatlichen Ordnung von Senat und Volk übertragen. Aus der römischen Republik war im . Jahre 30 v. Chr. ein Kaiserreich geworden. Der Senat legte dem , Herrscher den Namen „Augustns", d. i. der Erhabene, bei. Ihm Zu Ehren erhielt der Monat Sextilis den Namen An-! gustus, und damit dieser Monat dem nach Cäsar genannten, ihm vorhergehenden nicht nachstehe, legte man ihm einen Tag zu, wel-, chen man dem letzten Monate des Jahres, damals Februar, nahm. Angnstns war im Besitze einer unbeschränkten Macht; seine 1 Person galt allen als heilig und unverletzlich. Weil er seine Macht i aber mit Weisheit und Mäßigung gebrauchte, so ließ sich das rö-: mische Volk seine Regierungskrise gerne gefallen, um so mehr, : da das Volk unter ihm eine Zeit der Ruhe und Sicherheit genoß, 1 wie sie lange nicht dagewesen war. Der Tempel des Janns wurde : unter ihm geschlossen. Auch in den Provinzen herrschte Ordnung r und Sicherheit; Handel und Verkehr wurden immer lebhafter, und ! der Wohlstand nahm immer mehr zu. Dabei ging Augnstus dem ; Volke in Einfachheit in Kleidung und Wohnung mit gutem Bei-f spiele voran; er war gegen jedermann freundlich und gerecht. [ Unter dem Rathe und der Mithülfe seiner Freunde und Regierungs-) gehülfen Mäceuas, Agrippa und Messala verschönerte er l Rom so, daß er von sich sagen konnte, er habe Rom, das aus l Lehmhütten bestanden, in eine marmorne Stadt verwandelt. Ob : die von ihm gezeigte Umwandlung eine nur scheinbare oder eine : wirkliche war, ist nicht wohl nachzuweisen. Aber das Volk war i unter seiner Regierung zufrieden und glücklich; es liebte ihn als f seinen Wohlthäter und begrüßte ihn mit dem Zurufe: „Vater des l Vaterlandes." Zuseinerzeit wurdechristus geboren. Etwa i ums Jahr 4 v. Chr. (nach unserer Zeitrechnung) veranlaßte er 3 eine allgemeine Schätzung, in Folge deren Joseph und Maria Na-: zareth verließen, um sich in Bethlehem einschreiben zu lassen. So

9. Alte Geschichte - S. 130

1879 - Dillenburg : Seel
— 130 — lesen und schreiben konnten, gab es doch eine Schrift, deren Zeichen Runen hießen. Diese schnitt man für den gewöhnlichen Gebrauch in Holz- besonders Bnchen-Stäbe (daher „Buchstaben"), für die längere Dauer in Stein. Diese Runenschrift, welche auch bei Aufstellung von Gesetzen angewendet wurde, galt als heilig. 6. Sitten und Gebräuche. Hinsichtlich ihrer Sitten waren die alten Deutschen wohl die edelsten der alten Völker, obwohl sie auch manche Rohheit in ihrem Wesen zeigen. Zu den guten Eigenschaften der Germanen gehören: 1. Ihre Treue und Redlichkeit. Nichts war ihnen mehr verhaßt als Lug und Trug. Tacitus sagt in seinem Buche: „Ein deutsches „Ja" gilt für ehrenfester und unverbrüchlicher als ein römischer Eid." Deutsche Treue war schon in alter Zeit sprichwörtlich; nur der Deutsche hat das Sprichwort: „Ein Wort, ein Mann! ein Mann, ein Wort!" 2. I h r e G a ft f e n n d f ch a f t. Es galt als gottlos, irgend einem Fremden den Eintritt in das Haus zu wehren; das Beste, was das Haus vermochte, fetzte man dem Gaste zum Willkomm vor. Blieb der Gast einige Tage im Haufe, so wurde er als Hausgenosse angesehen; zog er weiter, so begleitete ihn der Hausherr und ließ ihn nicht ohne ein Gastgeschenk von sich; ja der Gast erbat sich manchmal ein solches, ohne sich jedoch dadurch zu etwas zu verpflichten. 3. Ihre Schamhaftigkeit und Zucht. Unkeuschheit war ihnen eine Schande, Ehebruch ein Verbrechen, das mit dem >L.ode bestraft wurde. Dem weiblichen Geschlechte erwies man eine Ehre, wie sie bei keinem andern Volke gefunden wurde. Die Eheu wurden sehr strenge gehalten. Während bei andern heidnischen Völkern Vielweiberei nicht selten war, begnügte sich der Germane mit einer Frau. Die Mitgift brachte nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau; sie bestand in zwei Stieren, einem gezäumten Pferde, einem Schilde nebst Pfrieme und einem Schlachtschwerte. _ Das sollte bedeuten, daß das Weib des Mannes Genossin sein solle in allen Arbeiten des täglichen Lebens, aber auch tn der Gefahr des Krieges. Nicht selten zogen die Frauen mit in den Krieg, und tu gar mancher Schlacht sind sie den Männern zu Hülfe geeilt und haben den Sieg erringen helfen. Man glaubte, daß den Frauen etwas Prophetisches und Heiliges innewohne; man verschmähte weder ihren Rath, noch übersah man ihre Aussprüche.

10. Alte Geschichte - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
an, die ihn zu der Anordnung veranlaß: haben, die einzelnen Abschnitte der preußischen Geschichte in die deutsche Geschichte da einzulegen wohin sie der Zeit nach gehören. Er sagt dann weiter: „Die Befürchtung daß der dieser All der Behandlung das scharfe Auseinanderhalten der beiden Gebiete erschwert werde und daß vielleicht unklares Vermischen beider mochte herbeigeführt werden, hat sich als nicht zntressend erwiesen; im Gegentheil, die preußische Geschichte wurde durch die jedesmal vorher behandelten Abschnitte der deutschen Geschichte näher beleuchtet, so daß sie im Zusammenhang mit dieser nur noch klarer und verständlicher wird Mehrjährige Erfahrung hat die Richtigkeit dieser Behandluugsweise bestätigt." >r_as Merkchen i|t unmittelbar ans der Praxis hervorgegangen und ist in der Bearbeitung den allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872 sowie dem Normallehrplan für Präparanden-Anstalten vom October 1878 entsprechend. Daß es dem Herni Verfasser, der von dem Wunsche beseelt ist m diesem Lehrbuch einen Beitrag zu einer besser werdenden Vorbildung für den hochwichtigen Lehrerberuf zu bieten, gelungen ist, die gestellte Aufgabe zu losen, beweist wohl die günstige Aufnahme, welche der 1. Theil des Merkchens bei seinem Erscheinen gefunden hat. Nicht nur vortheilhafte Beurtheilungen von angesehenen Schulmännern wurden ihm zu Theil, sondern es ist ihm auch bereits gelungen, sich die Einführung in einigen Praparanden-Anstalten zu erwerben. Herr Seminardir.ector Richter zu Dillenbnrg, der das Werk im Maim-scnpte einer Prüfnng unterzogen, hat seine Anerkennung über dasselbe ausgesprochen. Von anderer Seite wird geschrieben: „Das Buch zeichnet sich aus durch seine außerordentliche Klarheit, Deutlichkeit und übersichtliche Anordnung. " Ein weiteres Urtheil lautet: „Daß das Buch von einem Manne stammt, der den hohen Werth des Lehrerberufes richtig erkennt, davon zeugt sein klarer Ausdruck, wodurch es auch schwächeren Schülern möglich wird, sich ein klares Bild der Thaten der Vorzeit zu erwerben. Daß das Werkchen mit vielem Verständnis und vieler Einsicht, mit Fleiß und Eifer bearbeitet ist, daß muß auch der übelwollende Kritiker bezeugen/ Der Dirigent einer Präparanden-Anstalt schreibt: „Das Geschichtswerk-chen gefällt mir in seiner frischen Erzählungsweise und seiner ganzen Anlage nach so gut, daß ich dasselbe unbedingt in meiner Anstalt einführen werde." Die „Katholische Zeitschrift für Erziehung und Unterricht" urtheilt: „Der Verfasser bietet hier ein Büchlein, das zum Unterricht in der Geschichte bei den Präparanden vollständig genügt, die Stoffwahl ist eine zweckmäßige ; die Ausführung hält die Mitte zwischen zu großer Ausführung und zu knapper Form." Ich empfehle das Werkchen einer geneigten Aufmerksamkeit und bin gerne bereit, bei beabsichtigter Einführung ein Freiexemplar zu liefern. Dillenbnrg, im August 1879. ß. Seel, Verlagshändler.
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