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Von Iran scheidet es die Snleimankette, von Jnnerasien der gewaltige
Himalaja. Eine Linie von der Mündung des Indus zu der des Ganges,
die den Wendekreis in einem spitzen Winkel schneidet, zerlegt Vorderindien in
einen n. festländischen Teil und die eigentliche Halbinsel. Diese bildet ein gegen
das Meer hin von Randgebirgen begrenztes Hochland, Dekan, jener umfaßt
den Himalaja und das große Indische Tiefland mit den Riesenströmen
Indus, Ganges und Brahmaputra.
Der Himalaja (d. h. Wohnung des Schnees) ist das höchste und großartigste
Gebirge der Erde. In einer Länge von 2400 km, die etwa der Entfernung
von Paris bis Moskau entspricht, zieht er in einem nach N. geöffneten Bogen
vom Indus bis zum Brahmaputra. Er ist 200—350 km breit und bedeckt
einen Flächenraum von der Größe Österreich-Ungarns. Die Kammhöhe beträgt
im Mittel 5500 m; nicht weniger als 120 Gipfel ragen über 6000, 18 sogar
über 8000 m empor. Die gewaltigsten Bergriesen liegen im mittleren Teile.
Hier erhebt sich der Monut Everest (mannt swereßt), der höchste Berg der
Erde, bis 8840 m. Andere stehen ihm nur wenig an Höhe nach, wie der
Kantschindschinga (8580 m) und der Daualagiri (8180 m), während der
Gaurisaukar, den man bis 1903 mit dem Mount Everest für ein und den-
selben Berg hielt, nur 7140 m hoch ist. Der Himalaja ist also zweieinhalbmal
so lang wie die Alpen, er hat mehr als doppelte Kammhöhe, fast doppelt so
hohe Gipsel und nimmt den dreifachen Flächenraum ein. An der Nordseite ist
ihm das 4—5000 m hohe Tafelland von Tibet vorgelagert. In voller Höhe
dagegen und ungemein steil, doch durch Vorketten und Stufen gemildert, stürzt
er zum Indischen Tiefland ab.
Der Himalaja besteht aus zwei Haupt- und zahlreichen Nebenketten. Der s. Haupt-
zug ist der höhere und enthält alle die genannten Hochgipfel. Infolge der hier reichlichen
Niederschläge ist die Abtragung sehr wirksam gewesen. Der Kamm ist stark gezackt und
z. T. in Berggruppen aufgelöst; die Gewässer haben furchtbare Schluchten eingerissen, und
eine Menge von tiefen, aber unzugänglichen Quertälern durchsetzt den ganzen Zug. Die
Pässe liegen trotzdem alle sehr hoch, zwischen 5000 und 6000 m, und sind nur schwer gang-
bar. In den Hochgebieten des Himalaja lagern ungeheure Schnee- und Eismassen, obwohl
die Schneegrenze sehr hoch liegt, am niederschlagsreicheren Südabhang bei 4900 in, an
den trockeneren Nordgehängen bei 5300 m. Die Gletscher erreichen Längen von über
100 km.
Der Himalaja bildet eine wichtige Klimascheide. Er schützt Indien vor den rauhen
Winden, die von N. her zerstörend über das Hochland von Jnnerasien dahinbrausen. Er
schließt aber auch dies vor den warmen Südwinden ab und entzieht es dem mildernden
Einflüsse des Meeres. Er hemmt die Regenwolken, die der Monsun vom Indischen
Ozean herantreibt, entleert sie ihrer Feuchtigkeit und macht dadurch das hinler ihm liegende
Land zur dürren Steppe und Wüste. Diese Unterschiede des Klimas zeigen sich schon im
Gebirge selbst in den auffallenden Gegensätzen, die zwischen seinen trockenen Nord- und
regenreichen Südabhängen bestehen: „Dort Kahlheit, Ode, Schuttmassen, Steinwüsten,
Salzseen, Schneespitzen; hier Gletscher und Schneegebirge, rauschende Ströme, dichter Wald
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Geschmack und ein widerliches Aussehen hatten, Kochsisch, Klößchen aus Fischfleisch, ein
gemeinsamer Napf mit einer durch Seetang oder Gallerttiere verdickten Suppe, Quallen,
Fischgekröse, Taubeneier mit geschmorten Pilzen, Bambussprossen, Seeschnecken in Hühner-
brühe mit Schinken, geschmorte Lilienwurzeln, wilde Enten mit Schantungkohl, fettes,
knusperig gebratenes Ferkelfleifch und Entenbraten. Und dazu keine Kartoffel, kein Brot!"
(Exner). — Geistige Getränke spielen beim chinesischen Volke keine Rolle, dagegen sind Tabak-
rauchen und Schnupfen weit verbreitet. Ein schlimmes Laster ist das Körper und Geist
zerrüttende Opiumrauchen, auf dessen Ausrottung aber die Regierung jetzt eifrig bedacht ist.
Der Chinese ist außerordentlich höflich und zuvorkommend. Die Begrüßungen und
Verbeugungen, womit er seinen Gast empfängt, nehmen gar kein Ende. Rühmenswert ist
die Ehrfurcht und Achtung der Kinder vor den Eltern, überhaupt vor Erwachsenen. Un-
gehorsam gegen die Eltern ist nach chinesischer Anschauung eine Sünde, für die es keine
Vergebung gibt. Die überaus starke Betonung der Pflichten der Kinder den Eltern, aller den
Vorgesetzten gegenüber ist für China von großem Segen gewesen und eine der Hauptursachen
für das Jahrtausende lange Bestehen des Chinesischen Reiches. Die Verehrung erstreckt sich auch
auf die Vorfahren, denen man Ahnenhallen errichtet und Opfer darbringt wie den Göttern.
Den Lichtseiten entsprechen dunkle Schattenseiten. Der Chinese ist ein geborner Ge-
schästsmann, gewandt und geschickt im Handel, aber auch im höchsten Grade gerieben, voller
Lug und Trug, so daß im geschäftlichen Verkehr mit ihm die höchste Vorsicht am Platze ist.
Dazu kommt Lieblosigkeit und Hartherzigkeit gegen die Mitmenschen. Ein Reisender beobachtete
auf einem Schiffe eine Schar chinesischer Arbeiter, die in ihre Heimat zurückkehrten, rauchten,
spielten und lärmten. Einer lag schwer krank zwischen ihnen. „Aber niemand kümmerte
sich um ihn, seine Kameraden umlagerten gefühllos sein Sterbelager, spielten weiter, ohne
sich um sein Todesröcheln zu kümmern, und rückten höchstens ein wenig beiseite, wenn sie
der Sterbende im Zusammenzucken mit den Gliedern stieß." In der Familie nimmt die
Frau eine durchaus untergeordnete Stellung ein, und vom öffentlichen Leben ist sie ganz
ausgeschlossen. Neugeborene Mädchen werden häufig ausgesetzt, ins Wasser oder auf die
Straße geworfen, wo sie den herrenlos umherschweifenden Hunden zur Beute werden. Die
christlichen Missionare suchen, so weit möglich, solche Kinder zu retten, kaufen sie auch
wohl zu diesem Zwecke den Eltern ab und bringen sie in den von ihnen errichteten Findel-
Häusern unter, wo sie zu Christen erzogen werden. Arme Leute werfen auch Kinder, die
ihnen sterben, auf die Straße, um die Beerdigungskosten zu sparen. „In Peking", berichtet
Ehlers, „fahren täglich in der Frühe Karren durch die Stadt, um die aus den Häusern
geworfenen Leichen der über Nacht verstorbenen Kinder armer Leute aufzusammeln und in
eine gemeinsame Grube abzuliefern." Eine sehr unangenehme Eigenschaft der Chinesen ist
.ihre Unsauberkeit. Sie betrifft nicht nur den Körper, sondern zeigt sich auch in den
Wohnungen und Straßen, die von Schmutz starren und voll widriger Gerüche sind.
Geistig ist der Chinese gut beanlagt, aber er ist vorwiegend Verstandesmensch, nüchtern
und phantasielos, ohne Gemüt. Die Gelehrsamkeit steht in hohem Ansehen, aber nur,
soweit sie praktischen Nutzen gewährt und zu Amt und Würden berechtigt. Dazu fehlt
dem Chinesen die Beweglichkeit. Er hängt am Alten, Überkommenen und ist jedem Fort-
schritt, jeder Neuerung abgeneigt. Die Volksbildung steht ziemlich hoch. Überall gibt es
Schulen, die Lesen und Schreiben lehren und in die „klassischen Schriften" einführen. Die
Beamten müssen sich schweren und langwierigen Prüfungen unterziehen. Das chinesische Schrift-
tum ist sehr umfangreich und erstreckt sich auf alle Zweige des Wissens und der Dichtkunst.
Höchst eigentümlich ist die chinesische Sprache. Sie besteht aus 450 einsilbigen
Wörtern, die aber vermöge verschiedenartiger Aussprache und Betonung 1200 Lautgebilde
darstellen. Jedes dieser Wörter hat wieder mehrere, manche sogar 30—40 verschiedene
11*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
— 226 —
des glühendheißen s. Australiens bildet. Die Urbewohner, ein den Australiern
nah verwandter Stamm, sind von den europäischen Ansiedlern ganz ausgerottet
worden. — Tasmanien ist wegen seines günstigen Klimas vorzüglich zum Acker-
bau und zur Viehzucht geeignet. Bedeutend ist insbesondere der Weizen- und
der Hopfenbau. In großem Umfange wird die Zucht edlen Obstes betrieben.
Nicht nur Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen, auch Pfirsiche, Aprikosen,
Feigen und Mandeln gedeihen in vorzüglicher Güte und werden in großen
Mengen teils frisch, teils eingemacht oder als Mus nach dem Festlande, Äpfel
auch nach Europa versandt. Die Wälder liefern viel Nutzholz und der Bergbau
reiche Erträge an Kupfer, Silber, Blei, Zinn und Gold.
Die Hauptstadt ist Hobart (42000 E.) an der Südküste.
Ii. Ozeanien.
Übersicht. Die zahlreichen Inseln, die man unter dem Namen Ozeanien
zusammenfaßt, liegen weithin zerstreut im Großen Ozean und zwar, wenige Aus-
nahmen abgerechnet, zwischen den beiden Wendekreisen. Die bei weitem größere
Zahl gehört der s. Hälfte der heißen Zone an. Die Größe dieser Inseln ist
außerordentlich verschieden. Neuguinea übertrifft an Flächeninhalt das Deutsche
Reich um die Hälfte, viele haben etwa die Größe preußischer Provinzen, während
die Mehrzahl aus noch viel kleineren, oft nur einige qkm umfassenden Eilanden
besteht. Die meisten Inseln liegen in Reihen oder Gruppen zusammen, deren
man ungefähr 20 unterscheiden kann. Sie gliedern sich in einen Binnen-
gürtel, der in weitem Bogen den N. und O. des australischen Festlandes um-
zieht und von Neuguinea bis Neuseeland reicht, und einen Außengürtel, dem
alle weiter entfernt liegenden Inseln angehören.
U Der Binnengürtel: Melanesien und Neuseeland.
Übersicht. Die Inseln des Binnengürtels, auch wohl Australische Inseln
genannt, haben manches Übereinstimmende. Sie sind fast durchweg größer als
die des Außengürtels und sämtlich gebirgig. Fast alle haben eine längliche Ge-
stalt und folgen der Richtung der gegenüberliegenden Küste. Wenn auch die
geologischen Verhältnisse noch nicht genügend erforscht sind, so besteht doch wohl
kaum ein Zweifel darüber, daß diese Inseln als die Reste eines zerbrochenen,
z. T. eingesunkenen Faltengebirges anzusehen sind, das mit dem Ostaustralifchen
Gebirge in gleicher Richtung verlief, vielleicht mit ihm ein Ganzes bildete.
1. Neuguinea (ginea, 785 000 qkm, 710000 E.), nächst Grönland die größte
Insel der Erde, bedeckt einen Flächenraum von der anderthalbfachen Größe des
Deutschen Reiches. In einer Länge von 2400 km erstreckt es sich von N.-W.
nach S.--O., vom Äquator bis zum 10. Breitenkreise. Von Australien wird es
durch die flache Arafurafee und die 200 km breite, wegen ihrer Korallenriffe
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 260 —
ohnehin sparsamen Regengüsse aufgehört haben, zu winzigen Rinnsalen zusammenschrumpfen.
Die Canons haben mitunter bei einer Länge von mehreren 100 km kaum 10—20 m
Breite und eine Tiefe von 100, mehrere von 1000 m. Am großartigsten kommt diese
Bildung in den Canons des Hauptstroms, des Kolorado, zum Ausdruck", der fast alle
Gewässer des Hochlandes aufnimmt. D?r Kolorado (2900 km lang) entspringt in der
Nähe des Nationalparks, hat vorwiegend s. Richtung und mündet in den Kalifornischen
Busen. Er bildet mehrere Canons, darunter als gewaltigstes das Große Canon. Es
ist 350 km lang, und seine Wände steigen 1000 bis 1800 m hoch empor. Am obern
Rande hat cs stellenweise eine Breite von 25 km. Nach unten zu wird es, indem die
Talseiten treppenartig vorspringen, immer enger, bis es sich zuletzt zu einer mehrere
100 m breiten Schlucht von schauerlicher Tiefe verengt. Die Wände des Canons, meist von
gelblicher oder roter Farbe, steigen nicht glatt empor, sondern sind oft in Tausende von
kleinen Felsen, Vorsprüngen und Zacken aufgelöst. Unten in der Tiefe stürzen brausend
und schäumend die Wassermassen über Felstrümmer dahin, aber ihr Getöse dringt nur
undeutlich an das Ohr des Beobachters, und sein Auge vermag den Strom nur als ein
winziges Bächlein zu erschauen. Die Bildung der Canons hängt mit der Trockenheit des
Klimas zusammen. Infolge der Regenarmut und der dadurch bedingten Spärlichkeit des
Pflanzenwuchses ist die Verwitterung und Abtragung auf den Hochflächen unbedeutend,
während die von den Hochgebirgen kommenden wasserreichen, reißenden Flüsse ihr Bett
immer tiefer eingraben, und die Talwände bleiben steil, weil auch sie nur in geringem
Maße der Zerstörung ausgesetzt sind.
Das Mississippibecken (1,9 Mill. qkm) reicht vom Felsengebirge bis zu den
Appalachen. Die großen Kanadischen Seen und schwache Bodenerhebungen, die
vom Oberen See zum Felsengebirge hinüberziehen, scheiden es vom Nordischen
Tieflande. Durch den Mississippi wird es in einen kleineren ö. und einen
größeren w. Abschnitt geteilt. Nur ungefähr ein Fünftel des weiten Gebietes,
das Land am Mexikanischen Busen und am untern Mississippi bis etwa zum
40. Breitenkreise, ist wirkliches Tiefland. Den übrigen Raum nehmen Tafel-
länder ein, die nach O. und W. allmählich ansteigen und am Fuße des Felsen-
gebirges 1599 irr Höhe erreichen. Diese Hochflächen sind hier und da ganz
eben, gewöhnlich aber sanft gewellt. Nach der Mitte des Beckens hin haben sich
die Flüsse tiefe Täler gegraben und die Taseln in einzelne Flächenstücke zerlegt.
Der Mississippi, d. h. der Große Fluß, entspringt w. vom Oberen See,
hat im ganzen s. Richtung und bildet an seiner Mündung ein großes Delta. Er
hat eine Länge von 4109 km, und wenn man nicht seinen Oberlauf, sondern den
Missouri als Quellstuß ansieht, von 6750 km. Der Mississippi-Missouri ist der
längste Strom der Erde und übertrifft den Nil noch um 350 km. Sein Flußgebiet
(3^ Mill. qkm) ist viermal so groß wie das der Donau und steht nur hinter dem
des Amazonenstroms (7) und des Kongos (3,6) zurück. Nicht weniger als 55 schiff-
bare Nebenflüsse gehen ihm zu, darunter einige, die an Größe den bedeutendsten
Strömen Europas gleichkommen. Die wichtigsten dieser Nebenflüsse sind rechts
der Missouri, der Arkansas und der Rote Fluß (Red River), links der
Illinois (— neuß) und der Ohio (oheio) mit dem Tennessie (tennesie).
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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der Xingu und der Tokautins, diese, Paraguay, Paraua und Uruguay,
zu dem des La Plata. Unter den unmittelbar dem Ozean zugehenden Strömen
ist der bedeutendste der 3000 Km lange (San Franzisko, der erst in einem
großen, nach N.-O. gerichteten Tale dahinströmt und dann n. O. umbiegend
mehrere Gebirgsketten durchbricht, wobei er neben zahlreichen Schnellen den
mächtigen 80 in hohen Wasserfall von Paulo Affonso bildet.
Das Klima ist mit Ausnahme des s. Teils tropisch. Doch tritt im hochgelegenen
Innern, das dem mildernden Einflüsse des Meeres entzogen ist, oft starke Abkühlung ein.
Den Küstenlandschaften bringt der einen großen Teil des Jahres wehende Südostpassat
reichliche Niederschläge (120—370 cm). Daher findet sich hier eine üppige Pflanzenwelt,
z. T. dichter Urwald. Im Innern des Landes ist die Regenmenge gering und noch dazu
auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt. Zusammenhängende Waldungen sind auf die Fluß-
Niederungen und die nach £). gerichteten Bergabhänge beschränkt. Die übrigen Gebiete tragen
niedriges Gestrüpp oder hohes Steppengras und vereinzelte Bäume und werden als
Kampos bezeichnet. Sie sind aber fast überall anbaufähig; nur im N.-O. des Landes
trifft man wasserarme, mit Trockenwäldern bestandene Ebenen, die der Kultur widerstreben
und nur zur Regenzeit ein etwas frisches Aussehe« gewinnen.
2. Die Vereinigten Staaten von Brasilien.
(8 550 000 qkm, 25 Mill. E., 2,8 auf 1 qkm.)
Lage, Gebietsumfang. Brasilien umfaßt zwei natürliche Gebiete: den
weitaus größten Teil des Amazonenstromtieflandes und das Brasilische Bergland.
Es nimmt fast die Hälfte von Südamerika ein, ist größer als das Festland von
Australien, fast so groß wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, 16 mal
so groß wie das Deutsche Reich.
Die Bevölkerung wohnt hauptsächlich in den Küstenlandschaften, wo die
Volksdichte 2—15 beträgt, während das Innere so spärlich besiedelt ist, daß erst
aus 5 qkm ein Mensch kommt. Etwa 1i3 der Bewohner sind Weiße, fast 2/5
Mischlinge (Mulatten und Mestizen), Neger, der Rest Indianer.
Die Weißen waren ursprünglich fast alle Portugiesen, wie denn Portugiesisch noch
heute die Landessprache ist. Später haben sich dann auch Angehörige andrer europäischer
Völker in größerer Zahl in Brasilien niedergelassen. In der Zeit ron 1820—1911 sind
1,3 Mill. Italiener, 780000 Portugiesen, 370000 Spanier, 110000 Deutsche, 83000 Russen,
73000 Angehörige Osterreich-Ungarns, und 23000 Franzosen eingewandert. Italiener
und Deutsche (S. 316) bilden vielfach geschlossene nationale Niederlassungen. Die Weißen
bewohnen vorwiegend die f., weniger heißen Gebiete Brasiliens.
Die Neger sind in großer Zahl als Sklaven eingeführt worden. 1851 wurde die weitere
Zufuhr verboten, aber die völlige Aufhebung der Sklaverei erfolgte erst 1888. Die Indianer
der Küstenlandschaften haben sich mehr oder weniger der europäischen Kultur angepaßt. Sie
leben teils zerstreut als Tagelöhner, Hausdiener, Handwerker, Fischer usw. unter der übrigen
Bevölkerung, teils auch geschlossen in eigenen Dörfern, so besonders am untern Amazonenstrom.
Im Innern des Landes gibt es noch zahlreiche unabhängige, wilde Jndianerstämme. Ihre
Kopfzahl wird auf 60000!) geschätzt. Sie ziehen als Horden in den Urwäldern und Steppen
umher und leben von Jagd und Fischfang und von den Früchten, die ihnen die Natur von selbst
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
darbietet. Am bekanntesten sind die Botokuden (Abb. 61). Sie erhielten ihren Namen
von den Portugiesen, weil sie als Zierde in der Unterlippe und den Ohren einen teller-
artigen Holzpflock (botoque — Faßspund) tragen. „Je größer die Scheibe ist, je weiter die
Muskelfasern der Lippe und des Ohrcs sich ausdehnen, desto größer die Schönheit." Bei
jungen Leuten steht die Scheibe wagerecht. Im Alter aber, wenn die Muskeln ihre
Straffheit verlieren, hängt die Lippe herab und reißt mitunter durch, so daß die Stücke
zusammengenäht werden müssen. Der Mund bekommt dann ein fürchterliches Aus scheu.
Den Hauptbestandteil der Bevölkerung
bilden Mischlinge aller Art und
Grade. Am zahlreichsten sind Mu-
latteu und Mestizen. Eine Ab-
neigung oder gar Haß zwischen den
einzelnen Volksbestandteilen, insbe-
sondere zwischen den Weißen und
den Farbigen, wie in den Ver-
einigten Staaten (S. 271), ist in
Brasilien unbekannt. Daher macht
die Vermischung weitere Fortschritte,
und es hat den Anschein, als ob sich
hier ein neues Volkstum, das der
Neubrasilier, bilde.
Die Zahl der Deutschen in
Brasilien mag rund 330000 betragen.
Sie wohnen überwiegend in den
Staaten s. vom Wendekreis, wo sie in
Rio Grande do Sul 15, in Santa
Catharina 20 °/0 der Bevölkerung aus-
machen. Große Bezirke sind dort fast
ausschließlich von ihnen besiedelt, und
sie halten fest am Deutschtum, an der
Deutschen Sprache, cm deutscher Art
und Sitte. Über ihre Tätigkeit schreibt
Geyser: „Hierinden fruchtbaren Tälern
der reichlich vorhandenen Flüsse, an den
üppigen Hängen der mächtigen, beide
Südstaaten durchziehenden Serra Geral
haben die Deutschen den Urwald gerodet und mit unendlichem Schweiß, mit Nüchtern-
heit, Zähigkeit, Begeisterung und Geduld sich aus armen Handwerkern, Bauern oder
Lohnarbeitern zu zufriedenen, freien Ackerbürgern emporgearbeitet, die auf eigner Scholle
bequem die Familie ernähren, vielfach noch erübrigen und sich in der Einsamkeit der
Natur, der Schönheit des Klimas und der Freiheit des lockeren brasilischen Staats-
Wesens unendlich behaglich fühlen. Das deutsche Gebiet in Rio Grande umfaßt
43000 qkm. Die um ihr Farmhaus herum Viehzucht und meist Weizen- und Mais-
bau treibenden Deutschen haben hier bereits 600 deutsche Volksschulen und 41 Pfarreien
gegründet. Eine Eisenbahn durchzieht dieses Gebiet und den ganzen Staat. Die etwa
10000 Deutschen der Hauptstadt Porto Alegre unterhalten mehrere deutsche -schulen
und Kirchen und haben den Großhandel des Landes fast ganz in Händen. Hier erscheint
auch eine deutsche Zeitung. In Santa Catharina ist die blühendste Ansiedlung Bhljnenau,
Abb. 61. Botokudin mit Lippen- und Ohrpflock.
(Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Geyser Buschan
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Brasilien Santa
Catharina Deutschtum Santa_Catharina
— 317 —
dessen 20000 deutsche Einwohner den Anbau von Maniok u. a. Knollengewächsen, Zuckerrohr,
Mais. Bohnen, Kartoffeln^, auch Reis, Kaffee, Baumwolle und Tabak betreiben". Welche
Bedeutung di?ft Ansiedler für das Mutterland haben, geht daraus hervor, daß sie fast
ausschließlich deutsche Judustrieerzengnisse verbrauchen. Man hat ihren Bedarf auf jährlich
30 Mill. Mk. berechnet. Aber noch in andrer Beziehung spielt das Deutschtum in Brasilien
eine wichtige Rolle. Fast überall gibt es große deutsche Handelshäuser und von Deutschen
gegründete und geleitete industrielle Anlagen: Tabakfabriken, Mühlen, Spinnereien, Webereien,
Brauereien usw. Abgesehen von den Ladengeschäften und Agenturen gibt es in Brasilien
über 150 deutsche Großfirmen mit einem Betriebskapital von mindestens 1i2 Milliarde Mk.,
und in Fabrikanlagen sind etwa 40 Mill. Mk. angelegt. Der wichtigste Zweig der brasilischen
Aussuhr, der Kaffeehandel, liegt zu etwa 1/3 in deutschen Händen, und ähnlich steht es mit
dem Kautschukhandel.
Wirtschaftliche Verhältnisse. Brasilien ist ein an wirtschaftlichen Hilfs-
quellen überaus reiches Land, dessen Bedeutung für die Zukunft noch gar nicht
zu ermessen ist. Die Grundlage des Erwerbslebeus bildet der Ackerbau, der
bis heute der Hauptsache nach auf die Küstenlandschasten beschränkt ist. Es ge-
deihen alle tropischen und halbtropischen Gewächse. Für die Ernährung der eignen
Bewohner kommen in erster Linie in Betracht: Mais, das wichtigste Getreide,
schwarze Bohnen, das Nationalgericht der Brasilier, Maniok, Bataten,
Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Reis usw. Das Haupterzeugnis für den Welt-
Handel ist der Kaffee. Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde und lieferte
1907 12^ Mill. dz, über 85 °/0 der Welternte. Ebenso steht es im Anbau
von Kakao an der Spitze aller Länder. Es liefert ferner bedeutende Mengen
von Baumwolle, Rohrzucker und Tabak. Dazu kommen dann noch die Er-
zeugnisse der Urwälder: Kautschuk, von dem Brasilien ebenfalls weitaus am
meisten aus den Weltmarkt liefert, Färb- und Nutzhölzer, Para- und Stein-
nüsse, Vanille, Baumwachs und Arzneipflanzen (Ipekakuanha, Sasaparille).
Ein wichtiges Erzeugnis Südbrasiliens ist der Paraguay- oder Matetee, der
aus den Blättern mehrerer wildwachsender, jetzt auch in Pflege genommener
Stechpalmenarten gewonnen wird und in fast ganz Südamerika zu einem beliebten
Volksgetränk geworden ist.
Bereits im 16. Jahrhundert wurde in Brasilien mit dem Anbau des Kaffees be-
gönnen. Aber erst mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts gewann er an Ausdehnung.
In den Jahren von 1830—40 wurden durchschnittlich 53 Mill. kg gewonnen, in den beiden
folgenden Jahrzehnten stieg die Erzeugung auf das Doppelte und Dreifache. 1881 lieferte
Brasilien bereits 59 % und endlich 1907 sogar 85,5 °/0 der Welternte. Die Hauptgebiete
des Kaffeebaus sind die Staaten San Paulo, mit mehr als der Hälfte der Gesamternte,
Rio de Janeiro und Minas Geraes. In San Paulo gibt es über 15000 Kaffeepflanzungen,
von denen reichlich ein Drittel 200000—500000 Bäumchen zählt. Diese Pflanzungen ge-
währen mit ihren immergrünen und immerblühenden Bäumen, die eine Höhe von 5—10 m
erreichen und schöne rote Früchte tragen, einen herrlichen Anblick, besonders zur Erntezeit,
wenn viele fleißige Hände sich regcn, um die Früchte zu pflücken (Ab. 62).
Von Bedeutung ist auch die Viehzucht. Sie wird vorwiegend in den
^-teppenlandschasten (Kampos) des Innern und im S. betrieben. Man hält Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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— 323 —
In seinen gebirgigen Teilen hat Argentinien mancherlei Bodenschätze:
Gold, Silber, Kupfer n. a. Metalle. In letzter Zeit hat man auch Kohlen und
Erdöl gefunden. Der Bergbau ist aber noch wenig entwickelt. Dasselbe gilt
von der Industrie, die sich hauptsächlich auf die Verarbeitung der Erzeugnisse
des Ackerbaus und der Viehzucht erstreckt. Die wichtigsten gewerblichen Anlagen
sind die Großschlächtereien mit Einrichtungen zur Herstellung und zum Versand
von Gefrier-, Büchsen- und Trockenfleisch (S. 219), Fleischextrakt, ferner Gerbereien,
Molkereien, Getreidemühlen, Brauereien usw. Für den Berkehr bilden der
La Plata und seine Nebenflüsse wichtige Schiffahrtsstraßen. Die Eisenbahnen
hatten 1911 eine Länge von 32 000 km. Eine Linie führt über die Anden
nach Chile.
Der Außenhandel betrug 1911 2800 Mill. Mk. (A. 1314, E. 1486). Haupt-
gegenstände der Ausfuhr waren: Weizen (für 327 Mill. Mk.), Wolle (204), Häute (179),
Fleisch (176), Leinsamen (136>, Quebracho (48), Fett (48), Hafer (47). Unter den Handels-
ländern stehen England, die Bereinigten Staaten und Deutschland an erster Stelle. Der
Handel mit Deutschland hatte einen Wert von 626 Mill. Mk. (A. 370, E. 256). Argen-
tinien führte aus nach D. Wolle (102), Weizen (86), Rinderhäute (58), Leinsaat (48),
Kleie (19), Mais (15), Quebracho (13), Hafer (10). Es erhielt u. a. Eisen und Eisenbahn-
schienen (20), Baumwollwaren (13), Geschosse, Ofen, Röhren (9), Eisendraht (7), Zink (7),
Lokomotiven (5,6).
Staatliche Verhältnisse, Siedlungen. Argentinien ist ein Bundesstaat, der
aus 14 ziemlich selbständigen Provinzen und 10 Territorien besteht. Die Regierung wird
von einem auf 6 Jahre gewählten Präsidenten in Verbindung mit zwei Kammern geführt.
Es besteht allgemeine Wehrpflicht mit einjähriger Dienstzeit. Obwohl der Schulzwang
eingeführt ist und der Unterricht unentgeltlich in staatlichen Anstalten erteilt wird, ist die
Volksbildung noch sehr rückständig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung kann weder lesen
noch schreiben. Die Mehrzahl der Bewohner ist katholisch, doch besteht volle Religions-
sreiheit.
Die größeren Siedlungen liegen fast alle im mittleren Teile des Landes. Buenos
Aires (ä-ires, 1,4 Mill. E.), die Hauptstadt, liegt am Mündnngstrichler des La Plata und
ist die größte Stadt Südamerikas. Es ist eine neuzeitlich gebaute, reiche Weltstadt mit vielen
hervorragenden Bauwerken. La Plata (95 000 E.) ist der Hauptsitz der Verwaltungs-
behörden und der gelehrten Anstalten, hat aber neuerdings auch Bedeutung als Handelsplatz
erlangt. Am Parana Rosario (210000 E.), der Endpunkt der Seeschiffahrt auf dem
großen Strome, bedeutend als Handels- und Fabrikstadt. Weiter ö. K6rdoba (95000 E.)
mit einer Universität; am Fuße der Anden, an der Bahnlinie nach Chile, Mendoza
(40000 E.), weiter n. Tukuman (66000 E.).
2. Paraguay (253 000 qkm, 716 000 E., 3 auf 1 qkm), neben Bolivien
der einzige Binnenstaat Südamerikas, liegt zum größeren Teil zwischen dem
Parana und dem Paraguay und erstreckt sich nach W. hin noch über einen
beträchtlichen Teil des Gran Chako. Nur das Zwischenstromland ist für die
Kultur gewonnen, hat viel fruchtbaren Boden und eignet sich zum Anbau
tropischer und halbtropischer Gewächse. Die Bevölkerung besteht überwiegend
aus Mischlingen, etwa 50 000 Indianern und 18 000 Weißen. Die Wirt-
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TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Paraguay
Extrahierte Ortsnamen: Argentinien La_Plata Chile England Deutschland Deutschland Argentinien La_Plata Parana_Rosario Chile Mendoza Bolivien Parana Paraguay Gran_Chako
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Eigentümlich ist den grönländischen Gletschern, daß sie sich mit viel größerer Geschwindigkeit
bewegen als die Eisströme wärmerer Gegenden. Man hat Bewegungen von 24—30 m
innerhalb eines Tages festgestellt.
Das Klima Grönlands ist viel kälter als das der unter gleicher Breite gelegenen
Länder Europas. Das Innere hat wahrscheinlich eine Mitteltemperatur von — 20 °, die
Abb. 64. Grönländergruppe vor ihrer Behausung.
im Januar auf — 45 0 herabgeht. Wärmer sind die Küsten, besonders die Westküste, wo
die mittlere Juliwärme 5—8° erreicht und sich das Land darum im Sommer mit einer
allerdings dürftigen Pflanzendecke überzieht (S. 330), der die Insel ihren Namen (Grün-
land) verdankt.
An Bewohnern zählt Grönland 12000 Eskimo und etwa 200 Europäer. Die
meisten Ansiedlnngen finden sich an der wärmeren Westseite. Die Eskimo (Abb. 64)
bilden den Übergang von den Mongolen zu den Indianern. Sie sind auffallend klein
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]