1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
550 Erste Abtheilung. Europa.
Seen in Livadien, 2 größere in Morea. See von Topo
rung des Waarenzuges wurden von Periander, nachher von Demetrius Poliorketes,
Cäsar, Caligula, Nero u. Herodes Atticus Versuche gemacht, die Landenge zu
durchstechen, aber theils wegen der felsigen Beschaffenheit, theils weil man glaubte,
die See stehe im corinthischen Busen höher, als im Golf von Aegina, wurde der Ka-
nal nie vollendet. Neste der Mauer, welche den Peloponnes gegen kriegerische Ein-
fälle schützen sollte. Sie hieß Hexamilion [Me 6 M. I. Maliers, weil sie 6 griech.
Meilen maß. Sic wurde von den Griechen im Kriege gegen Xerxes 480 v. Chr. er-
baut, später mehrmals erneuert und verstärkt. Muhamed Ii. ließ sie 1451 nieder-
reißen, aber schon 1463 wurde sie von den Venetianern wieder hergestellt und in 14
Tagen von 30,000 Menschen mit doppeltem Graben u. 163 Thürmen verstärkt. Zum
letztenmal erneuert 1696. Feier der dem Poseidon geheiligten isthmischen Spiele
alle 3, später alle 5 Jahre. — 7. Gestein. Glimmerschiefer, den gewöhnlich
krystallinisch körniger Kalk bedeckt, bilden den Parnés, Pentelikon, Hymettus
u. Lanrium. Hie u. da zeigt sich auch Thon- u. Grauwackenschiefer. Alle übri-
gen Bcrgmassen Livadicns bestehen ans einem dichten, gräulich und gelblich-weißen
Kalkstein, der zur Kreideformation gehört. — Ii. Morca. — 1. Das Hochland
von Arkadien in der Mitle der Halbinsel. Ein rauhes, von 6,000' bis 7,000' hohen
Bergen u. Bergketten erfülltes Land, mit einigen kleineren, 1,300' bis 2,000' h.
Hochebenen, mit tiefen Gründen, Spalten u. Klüften, von denen einige mit Seen
angefüllt sind, während in andern Bergströme toben u. verschwinden. Reichliche Be-
wässerung: im O. viele Bäche, die sich entweder in Seen o. unterirdische Kanäle ver-
lieren; im Sw. u. Nw. der Nuphia mit seinen Nebenflüssen. Herrliche Laubwal-
dungen ii. schöne Tristen, daher hier Viehzucht schon seit den ältesten Zeiten die
Hauptbeschäftigung ist. a. Die Hochebenen von Megalopolis 1,300', v. Tegea
o. Tri poli tza 2,040', v. Mantinea, v. Orcho md nos 2,000' u. v. Stymphä-
l us. Im Alterthum wohl bebaut, jetzt steppenartig, dürr, zum Theil sumpfig, menschen-
leer u. ungesund, mit glühend heißen Tagen und eisig kalten Nächten im Sommer,
b. Zwischen den Hochebenen von Tegda, Mantinea, Orchomenos und Stymphalus im
O., dem Xerilla [Alpheus] u. Doaua [Erymanthus] im W. zieht eine wilde Berg-
kette von W. n. S. St. Elias B. [Ostraclna] 6,100'. Apanokrepa [Maena-
lus] 4,800'. — 2. Der Nordrand von Morea. Vom Kap Kavo Kalogria im W.
bis zum Kap Skyli im O. In Achaja, Sicyonien, Phliasien, Korinthien u. Argolis.
Die steilste Bergmaner des Peloponnes. Gegen N. sendet sie zur Küste felsige it. theil-
weise bewaldete Aeste mit steilen Spitzen, tiefen Gründen u. Spalten, in welchen die
Bergströme dem Golf von Patras, von Korinth, von Aegina u. Nauplia zubrausen.
Kleine Ebenen nur bei Patras, Korinth ii. Argos. Otenos G. [Erymanthus]
6,848'. Astras B. 5,525'. Voidhia G. [Panachaícus] 5,930'. Chelmos G.
[Aroaníi Montes] 6,940'. Diirduvaiia B. 6,500'. Ziria G. [Cylléne] 7,310'.
Mauronoros B. [Chelydorea] 4,415'. M egalo Vuno [Coilössa] 3,910'. Phnka
[Apesas] 2,690'. Der Burgsel sen v. Korinth [Acrocorinthus] 1,770'. Das
dürre u. unfruchtbare Bergland der Halbinsel v. Argolis: Arna mit dem heil.
Eliasberg. [Araehnaeus M.] 3,690'; Vclouidia [Titthlum] 2,640'. Die vul-
kanische und dürre Halbinsel Methans [Methäna] an der Nordküste von Argolis.
Viele Spitzberge, darunter der Chelo na 2,280'. 2 warme Schwefelquellen. Hier
stieg 282 v. Ch. unter fortwährendem Rauch und Schwefelgeruch ein 400' h. Berg
auf. Die Ebene von Argos. Vom Panitza bewässert. Heiß, fruchtbar, an der
Küste sumpfig. Der Sump'fsee Lerna, durch die Wasserschlange bekannt. — 3. Der
Ostrand von Morea. Vom Panitza Fluß im N. bis zum K. Mllia im S. In Ar-
gölis, Cyuuna u. Ostlakonien. Eine nackte, wilde, undurchbrochene Gebirgskette.
Malevo [Artemisius] 5,443'. Kteuia [Parthenius] 4,920'. Malevo [Parnon]
6,000'. Kolok era [Zarex] 3,450'. Kap Malta 300'. Im W. der Gebirgskette
liegt das fruchtbare u. schöne Thal des Jri [Eurötas], an dessen Mündung sich das
niedrige Sumpfland Helos ausbreitet. — 4. Der Südrand von Morea o. der Pen-
tedaktylon [— Fünffingcrbcrg. Taygetus]. Zwischen Lakonien u. Messenien. Er zieht
von den Quellen des Eurötas und Alpheus im N. bis zum K. Matapan im S.; im
O. wird er vom Jri und dem Golf von Marathonisi, im W. vom Dhipotamo [Pa-
mlsus] und dem Golf von Kvron begrenzt. Eine meist ununterbrochene Felsenkette
mit nackten Gipfeln. Schöne, wasserreiche Thäler und Triften. Laubwaldungcn an
den Vorbergen. Makryplagi 4,000'. Malevo 4,945'. St. Elias Berg
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- Inhalt: Zeit: Geographie
552
Mrfte Abtheilung. Europa.
des Peloponnes voller Frühling ist, herrscht auf den Hochebenen von Tri-
politza noch voller Winter. Mildes, angenehmes Seeklima auf den Inseln
und in den Küstengegenden. Kontinentales Klima in den höhern Gebirgs-
gegenden. Winterregen. 5) — 8. Einwohner 1851: 998,266. 1853:
1,002,112. 1 391 E. auf 1 Qm. Meist Griechen. Die griechisch-
katholische Kirche ist die herrschende. 6)
2. Kultur. — 1. Die physische Kultur ist während des Be-
freiungskrieges sehr herabgekommen; sie sängt erst jetzt wieder an, fick zu
entwickeln. Der Anbau von Getreide, Wein, Korinthen, Oel
u. dgl. ist von großer Bedeutung, wird aber immer noch sehr nachläßig
betrieben. Wichtige Viehzucht, besonders Schaf- und Ziegenzucht. Sei-
den- und Bienenzucht. Fischerei. Etwas Bergbau; pentelischer
und parischer Marmor. 7) — 2. In der In dustrie sind erst in neuerer * I
s) Klima. Mitteln» arme von Athen: + 15°,5. In Griechenland entfaltet der
südl. Himmel alle seine Reize, und das treffliche Klima würde dem Boden eine
üppige Vegetation entlocken, wenn nicht die Barbarei der Türken dem Laude so tiefe
Wunden geschlagen hätte. Der Frühling beginnt mit dem Februar und ist heiter
und schön. Der So inmer, vom Mai bis September, ist heiß und trocken; das Ther-
mometer steigt bis auf 36°. Besonders wird die Hitze in den Gegenden, wo weder
Seewinde, noch die von den Gebirgen hcrabkommenden Luftströmungen Kühlung brin-
gen , fast unerträglich. Der Himmel ist ohne Wolken und in das schönste Azur ge-
kleidet; kein Tropfen Regen fällt, außer in den höchsten Gebirgen, dagegen in den
meisten Nächten ein starker Thau, der allein die Vegetation am Leben erhält. Mit
Anfang des Herbstes, am Ende Septembers, stellen sich die Regen ein; sie werden
aber erst im November heftiger und dauern bis März. Die Regenmenge beträgt
18" bis 20". Zugleich entladen sich im Winter auch die Gewitter, und zwar öfters
mit tropischer Heftigkeit. Auf den Gebirgen fällt im Herbst und Winter tiefer
Schnee, der ans den höchsten Bergen 6 Monate lang liegen bleibt, ja in einigen
Schluchten und Gründen derselben wohl nie schmilzt. Das Klima ist sehr gesund,
mit Ausnahme der User des Sees von Topolias und mancher Küstenebenen, wo die
Nähe vernachläßigter Sümpfe die Lust im Sommer sehr ungesund macht.
°) Einwohner. — 1. Wohnplätze. 5 Städte von 10,000 bis 30,000 E.
81 Städte von 2,000 bis 10,000 E. 383 Gemeinden unter 2,000 E. 2783 Dörfer.
Athen 30,000 E. Hydhra 18,000 E. Hermupolis 14,000 E. Nauplia 13,000 E.
Patras 10,000 E. Meist unbedeutende oder erst im Werden begriffene Städte und
Orte. — 2. Abstammung, a. Die Nengriechen bilden, besonders aus den Inseln
und ans Morea, die Mehrzahl der Bevölkerung. Sie sind ein Mischvolk, in welchem
das hellenische Blut deutlich vorwaltet, in dem aber durch slavische, bulgarische, alba-
nesische, walachische, venetianische, türkische und arabische Einwanderer die altgriechische
Stammeseinheit hie und da mehr oder weniger getrübt worden ist. Die Mainotten,
Nachkommen der alten Spartaner. Das Neugriechische ist vielleicht die fortlebende
Vulgärsprache des alten Griechenlands; die gebildete Schriftsprache desselben ist aus-
gestorben. d. 400,000 Albanesen, des. auf Negroponte, Hydhra, Spezzia, in den
Nw. Provinzen und in Kakovnni im Peloponnes, c. Walachen und Bulgaren;
über das ganze Königreich verbreitet, ei. Deutsche; neu angesiedelt, e. Eine nicht be-
deutende Zahl von Engländern, Franzosen und Italienern, f. Nicht viele
I uden. — 3. Es gibt nur einen geistlichen, einen Bürger- und einen Bauern-
stand. Alle Griechen aber haben gleiche Rechte und gleiche Pflichten. — 4. Re-
ligion. a. Griechisch-katholische Kirche unter der heil. Synode in Athen.
1 Metropolit von Athen, Megara und Aegina; zugleich Präsident der heil. Synode;
10 Erzbischöfe und 13 Bischöfe. 1 geistl. Seminar. 128 Mönchs- und 4 Nonnen-
klöster. 2,905 Pfarrkirchen, b. Römisch-katholische Kirche. 2 Erzbisthümer.
4 Bisthümer. 9 Klöster, c. Alle übrigen chr istlich en Co n fe ssio n en, auch die
Mnhamedaner, haben freie Religionsübung.
') Physische Kultur. — 1. Griechenland gehört nicht zu den fruchtbarsten
Ländern Südeuropas, da der meist fruchtbare Boden, dessen Anbau überdieß
noch von einem milden Klima begünstigt ist, noch lange nicht mit der nöthigen Sorg-
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Das Königreich Griechenland. Eintheilung u. Wohnorte. 555
§. 138.
Die Einteilung und die bedeutendsten Wohnorte. ])
I. Rumelia oder Livadia [Hellas]. 180om. 259,627 ®. 3 Nomen o. Nomarchien.
— 1. Nomarchte Akarnania u. Aetolia [Acaruania. Aetolïa]. 5 Eparchien.
f Agrinion oder Vrachori [Trielioiilum]]. Sl. aiu Ermitza u. in der Nähe des Sees
von Vrachori. 3,000 E. Handel. Anaktorion oder Vonitza. St. am Meerbusen
von Arta. 1,000 E. Bergschloß. Hasen. Ruinen von Actium, beim Vorgebirge
Piinta oder Aetium, am Eingänge in den Meerbusen von Arta. Seesieg des Octo-
vianus über den Antonius u. die Cleopatra 2. Sept. 31 v. Chr. Mesolongion oder
Mesolongi. St. in der Nähe des Golfs von Patras. 4,000 E. Festg. Hasen m. dem Fort
Vasiladhi auf einer Insel. Schiff. Hdl. Seit 1821 viermal von den Türken be-
lagert und nach der ruhmvollsten Vertheidigung als Trümmerhaufen 23. April 1826
erobert. Niederlage der Türken 1823. Byron's Grab ch 1824. Kastell Ru-
melias auf dem Vorgeb. Antirrhïum. Es vertheidigt mit dem gegenüber liegenden
Kastell Moreas auf dem Vorgeb. Rhïum die kleinen Dardanellen. Naupaktos
oder E-akto [Lepanto. ^aupnctu8][. St. am Golf von Epakto. 3,000 C. Berg-
schloß. Hafen. Handel. Seesicg der span. Flotte unter Don Juan d'austria über
die türkische unter Ali 8. Okt. 1571. Die Schlacht geschah eigentlich bei den knrzola-
discheu Inseln oder bet den Echiuadeu, an der Mündung des Aspropotamo, wird aber
von Lepanto benannt, wo die türkische Flolte ihre Station hatte. Agräi oder Agrastha.
Dorf in der Nähe des Aspropotamo. Eroberung des türkischen Lagers durch die
Griechen unter Bozzaris und Tod des Letztem 20. Aug. 1823. Oechalia oder Kar-
st Mist. St. am Fuße des Chelidonia Berges. In dieser Gegend wohnen in einem * 1
auf 10 Jahre ernannten Senatoren, und aus der zweiten Kammer oder aus
den von Bürgern auf 3 Jahre gewählten Abgeordneten besteht. — 8. Behörden.
Staatsministerium mit 7 Ministern. Staatsrath. Nomarchen oder Kreisdirektoren in
den 10 Nomarchien. Eparchen in den 47 Eparchien. Areopäg [Cassationshof]] in
Athen. 2 Gerichtshöfe zu Athen und zu Nauplia. 10 Gerichtshöfe erster Instanz.—
9. Einnahmen 1853: 7,400,000 fl., darunter 1'/- Mill. Vorschuß von den drei,
den Staat Griechenland garantirenden Mächten [England, Frankreich und Rußland]].
Ausgaben: 8,200,000 sl. Schulden: 43'/- Mill. sl. — 10. Landmacht:
9,848 M. Phalanx [Nobelgardc]] : 384 M. Infanterie: 4,000 M. Cavallerie:
325 M. Artillerie: 700 M. Grenzwache aus irregulären Truppen: 2,416 M.
Gensd'armerie: 1,451 M. — 11. Seemacht: 18 Kriegsschiffe, 2 Eorvetten,
1 Dampfer, 1 Brigg, 7 Goeletten, 3 Kutter, 4 Kauonenschaluppeu. — 12. Kri egs-
1 chule im Piräus. Festungen: Mesolongi; Kastell Rumelias; Lepanto; Zeituni;
Akrokorinth; Kastell Moreas; Patras; Navarino; Modon; Koron; Monemvasia;
Nauplia; Egtibo u. Karyfto auf Negroponte. Kriegshäfen: Navärino; Poros;
Lepanto.
') 1. Griechenland ist in 10 Nomen o. Nomarchien [Provinzen], in 47 Epar-
chien o. Diökesen [Bezirke]] u. in Demen o. Demarchien [Gemeinden] eingetheilt.
Die Hauptstädte der Nomen sind mit einem f bezeichnet. — 2. Neben den volks-
tümlichen Namen der Deinen gibt es auch neue, durch die Negierung ge-
schaffene, osfiziell-e Namen. Die letzteren sind von den Ortsnamen des antiken Grie-
chenlands entlehnt. Dabei ist aber wochl zu bemerken, daß die Städte und Dörfer
des jetzigen Griechenlands öfters gar nicht oder wenigstens nicht in der unmittelbaren
Nähe der Ruinen von den Orten des alten Griechenlandes liegen, nach denen sie be-
nannt sind; ferner, daß manche Orte nach solchen antiken Orten genannt worden sind,
deren Lage gar nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln ist; endlich, daß man da, wo die
alten Namen nicht ausreichten, neue Namen geschaffen oder alte bekannte Namen ganz
willkürlich auf irgend einen Ort übertragen hat. Im Text ist zuerst der offizielle
und dann der v olksthümliche Name, innerhalb der Klammer aber der Name
des antiken Ortes genannt, dessen Ruinen in der Nähe liegen. — 3. Zur Aus-
sprache. H wird nicht ausgesprochen. V wie w. Dh bezeichnet den weichen, th den
scharfen Laut des engl. td. 8eü ist immer getrennt, wie 8—eli zu sprechen. 8 wie
deutsches 82. 2 wie weiches 8.
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Das Königreich Griechenland. Eintheitnng u. Wohnorte. 559
diendichter, geb. 480, j in Makedonien 407. Der denkwürdige Seesieg der Grie-
chen unter Themistokles u. Eurybiades über die persische Flotte am 23. Juli 480 ge-
schah in der östlichen Meerenge u. der am südlichen Eingänge liegenden kleinen Insel
Lipsokntuli [Psyttalia]. Insel Aegina [Aegina. Oenone. Oenopia]. 1 '/2 Qm.
11,000 E. Hügelig. Heil. Eliasberg 1,645'. Sehr gesundes Klima; daher
Sommeraufenthalt vieler Familien aus Athen. Fruchtbar an Getreide, Feigen, Trau-
den, vortreffl. Mandeln u. Melonen, Oliven u. Baumwolle. Aegina. St. an der
Westküste. 10,000 E. Hafen. Vierte Nationalversammlung 1827.
Ii. Morea [Peloponnesus] 2). 478,5 Qm. 506,383 E. 5 Nomarchien. —
4. Nomarchie Argolis [Corinthia. Sicyonia. Phliasia. Argölis]. 6 Epar-
chien. Korinthos [Corinthus. Ephyra]. Das alte Korinth lag ans einer 180'
h. Terrasse zwischen dem Gebirge u. der Küstenebene. Wichtige Handelsst. Griechen-
lands mit 2 Hafenstädten, Lechaeum am korinth. Busen u. Cenchreae am Busen von
Aegina. Ueber 300,000 E. Durch Handel u. Waarenchlle ungeheuer reich. Eine
Stadt des Luxus, mit den prächtigsten Gebäuden u. Tempeln. Korinthische Vasen.
Korinthisches Erz. Korinthische Säulenordnnng, von Kallimachus üm 540 v. Ehr. er-
funden. Die Akropolis [Acrocorinthus] war eine der stärksten Festungen auf einem
1,770' h., überall schroff aufsteigenden Kegelberg von Kalkstein. Sie ist noch jetzt stark
befestigt. Zerstörung durch Mummius 146 n. Ehr. Wiederaufbau durch Jul. Cäsar.
1822 fiel die Stadt durch Hunger in die Hände der Griechen. Sie war ein Trüm-
merhaufen. Jetzt hat sie 2,000 E. Mehrere christl. Denkmäler: Paulshöhle, in
die sich der Apostel Paulus flüchtete; Paulskirche, an der Stelle erbaut, wo der
Apostel zuerst den Gekreuzigten predigte. Sikyon od. Vasiliko [Sicyon]. Fl. 300 E.
Ruinen. Vaterstadt der griech. Malerei und des Erzgusses. Ruinen von Nemea, un-
weit des Dorfes Hagios Gcorgis. Nemeischer Löwe. Nemeische Spiele; alle 2 Jahre
dem Herkules zu Ehren gefeiert, ff Nauplia od. Napoli di Nomania [Nau-
plia]. St. am Busen von Nanplia. 14,000 E. Festg. mit 3 Forts. Hafen. Wicht.
Handel. Seit 3. Jan. 1823 in den Händen der Griechen. Hauptst. Griechenlands u.
Sitz der Negierung von 1824 bis 1835. Pronia. Neu angelegte St. in der Nähe
von Nanplia, als dessen Vorstadt sie gilt. 13,000 E. Handel. Nauplia gegenüber,
am jenseitigen Gestade des Golfes, liegt der durch seine verpestenden Dünste berüch-
tigte lernäische Sumpf. Neu angelegte deutsche Kolonie Tirynthis in den Rui-
nen des alten Tiryns. Argos [Argos], St. in der Ebene am Xerias [Charadros],
der unterhalb der St. in den Panitza [Inächus] fließt. 6,000 E. Festes Schloß.
Ehemals hatte die St. 2 Burgen: Larissa u. Aspis. Fünfte u. sechste Natio-
nalversammlung, eröffnet am 23. Juli u. 20. Sept. 1829. Ruinen von My-
cenae beim Dorf Mykenii od. Charvati. Epidauros od. Nca Epidhavro. -St. am
Dara - Busen [Sinns Stryinonicns]. Hafen. Ruinen von Epidanros. Erste u.
dritte Nationalversammlung 1822 u. 1826. Ruinen von Methäna bei Me-
thans od. Megalochorio. Trözen od. Damals [Troezen]. Dorf. Nationalver-
sammlung 1827. Hermione od. Kastri [Hermione]. St. am Busen gl. N. Hafen.
Ruinen. Insel Porvs [Calaoria]. 1 Om. 3,000 E. Poros. St. 1,000 E.
Hafen. Seearsenal der Kriegsflotte. Der Redner Demosthenes vergiftete sich auf
der Insel 322 v. Chr. Insel Hydhra [Hydrea], 23/4 Qm. Felsig; bis 1800'h.
Wasserarm; nur Cisternen. 30,000 E. von albanesischer Abkunft. Tapfere Seeleute.
Hydhra. St. Vor 1821: 40,000 E.; jetzt 18,000 E. Eine der schönsten Städte
Griechenlands. 50 Kirchen. Viele Fabriken. Hafen. Bedeut. Schiffahrt. Lebhafter
Handel. Insel Spezzia od. Petza [Tiparenus]. 1 Qm. Vulkanisch. 9,000 E.
von albanesischer Abkunft. Tapfere Seeleute. Spezzia. St. 8,000 E. Hafen.
Lebh. Schiffahrt. Handel. Verbrennung der Flotte des Abdalla Pascha durch Miau-
lis 1822. — 5. Nomarchie Achaja u. Jlia [Achä]a. Elis]. 4 Eparchien.
Aegion od. Voftitza [Aegiom]. St. am Busen von Lepanto. 2,000 E. Hafen.
Handel. Ehemalige spätere Hauptst. von Achaja nach dem Untergange der früheren
Hauptst. Helice. Kastell Moreas auf dem Vergeb. Phinm, am Eingänge des Golfs
J) 1. Der Name Pelopormesus [= Insel des Pelops] kommt her von Pelops,
welcher hier einwanderte u. Arkadien u. andere Landschaften eroberte. —• 2. Den
neuere» Namen Morea soll die Halbinsel bekommen haben, weil man ihre Gestalt
einem Manlbeerblatte [Morus] ähnlich fand [die alten Griechen verglichen sie mit
dem Platanenblatte]; oder von dem starken Anbau des Maulbeerbaumes; oder vom
slavischen More [— Meer], also so viel als Seeküstenland.
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Erste Abtheilung. Europa.
von Lepanto, dem Kastell Rumelia's gegenüber. fs. p. 548.j ch Paträ od. Patras
spatraoch St. am Golf von Patras. 10,000 E. Festung. Citadelle. Hafen. Lebh.
Handel. Ausfuhr von Korinthen, Oel, Seide re. Kalavrita [Cynaethaj. St. in
hoher Gebirgsgegend. 3,000 E. Anfang des griechischen Aufstandes unter
der Leitung des Erzbisch. Germanos von Patras 23. März 1821. So. davon das
beseitigte griechische Kloster Megaspileon. Berühmt durch seine romantische Lage
und kühne Bauart, indem es sich 8 Stockwerke hoch ans einer senkrechten Felsenwand
erhebt und dabei in eine Vertiefung des Berges hineingebaut ist. Ein der Sage nach
von dem Evangelisten Lucas gemaltes Bild der h. Jungfrau zieht eine große Anzahl
von Wallfahrern herbei. Elis od. Gastulli. St. in der Nähe des Flusses gl. N.
3.000 E. Kastell. Hafen. Handel. Die Ruinen des alten Elis, der ehem. Hauptst.
von der Landschaft Elis, liegen beim Dorfe Palaeopvli. Pyrgos [Pyrgus]. St.
2.000 E. Vor der Zerstörung durch die Acgypter 26. Aug. 1825': 10,000 E. Wein-
bau. Fischfang. Produktenhandel nach den jonischen Inseln. Ruinen von Olympia
beim Dorfe Miraka an der Mündung des Olaäeus in den Alphäus fruphiaj. Olym-
pia war keine eigentliche Stadt, sondern eine parkähnliche Anlage von Gebäuden,
Tempeln, Altären, Spielplätzen u. Hainen zur Feier der olympischen Spiele. Sie
wurden zunächst für den Wettlauf von den Achäern gestiftet, später aber durch Jphchtus,
König von Elis um 880, weiter ausgebildet u. auf 2 besonders dazu eingerichteten
Bahuplätzen gefeiert. Die eine Bahn, der Hippodrom os, war für das ritterliche
Wettrennen zu Pferd u. zu Wagen bestimmt, die andere Bahn, das 600 griech. Fuß
ober 570,, par. Fuß lange Stadium, für das Pentathlon [b. h. für die 5 Kampf-
übungen im Wettlaufen zu Fuß, im Ringen, im Faustkämpfen, im Werfen mit dem
Diskus od. der Wurfscheibe u. mit dem Speerj und für das Paukration fd. h. für
eine Verbindung des Ringens mit dem Fanstkämpfenj. In späterer Zeit trugen hier
auch Dichter und Schriftsteller ihre Werke vor. Die Spiele wurden beim Vollmonde
nach der Sommersonnenwende nach verflossenen 4 Jahren 5 Tage lang gefeiert. Am
letzten Tage wurden die Sieger unter dem Zujauchzen des Volkes mit einem Oelkranze
von einem wilden Oelbaum im heil. Haine Altis bekränzt, worauf dann Opfer, Um-
zug u. Festmahl die Feier schlossen. Seit 776 v. Chr. fingen die Griechen an, nach
Olympiaden fein Zeitraum von 4 Jahrenj zu rechnen. Die einzelne Olympiade wurde
nach dem Sieger im Wettlauf benannt. Das Stadium war 600 griech. od. 570,,
par. Fuß lang, eine Länge, die als Längenmaß gebraucht wurde [40 Stadien — 1
deutsche M. 600 Stad. — 1° des Aeq.j. — 6. Nomar ch ie Messinia fllesseuiaj.
5 Eparchien. Kyparissia od. Arkadhia foyparissiaj. St. am Meerbusen von Ar-
kadhia. 4,000 E. Kastell. Hafen. Wein - u. Oelbau. Starker Produktenhandel.
Ruinen, von Pylus auf dem Vorgeb. 0ypari58iurn beim Dorfe Palito Navariltv.
Pylos od. Neocastro; auch Navarino. St. am Busen der Westküste. 3,000 E.
Fester Hafen für 2,000 Schiffe. Vernichtung der türkisch-ägyptischen Flotte durch
die vereinigte englisch - französisch - russische Flotte unter Admiral Codrington 20. Oct.
1827. Vor dem Hafen die ch, M. l. u. öde Insel Sp Hagia fspstaateriaj. Er-
oberung der Insel u. Vernichtung der spartan. Flotte durch die Athener unter De-
mosthenes u. Kleon 425 v. Chr. Methone od. Modon [Methöne]. St. am jonischen
Meer. 7,000 E. Festung. Citadelle. Hafen. Handel. Die 3 Oenusischen Inseln
foeuussao Insulae]: Sapienza; Amariani; Cabrera. Kolonides od. Koron
[Asine], St. am Busen von Koron. 5,000 E. Festung. Befest. Hasen. Ruinen
von Lorvllö beim Fl. Koroni od. Petalidhi. Landung des franz. Generals Mai-
schn mit 14,000 Mann 29. Mai 1828. ch Kalama od. Kalamata [Pherae]. St.
in der Mündung des Pirnatza, in der fruchtb. messenischen Ebene, welche der Garten
von Morea heißt. 3,000 E. Seidenweberei. Hauptmarkt für den Sw. Theil von
Morea. Der Seehafen heißt Limnä. Sieg Champlitte's, des Grafen von der
Champagne, mit 700 Rittern über 4,000 Griechen 1205. Erste Versamml. des
griech. Senats 6. Apr. 1821. Jthome od. Mavrvmati. Fl- am Fuße des Berges
Vurkanv [Ithöme]. Hier die Ruinen von Messene, der Hauptstadt von Mesienia,
deren Akropolis auf dem Berge Ithöme lag. — 7. Nomarchie Lakou ia [Lacónica].
4 Eparchien. Die M a i n a ist der felsige Westabhaug des Taygelns längs der Olt-
küste des Busens-von Koron. Hier leben in 117 Ortschaften 60,000 tapfere Mai-
notten, wohl ächte Nachkommen der alten Spartaner, die von den türken niemals
bezwungen wurden. Erhabene u. romantische Natur des Gebirges; steile Feljen. Feste
Thürme der Mainotten. Terrassenkultur. Handel u. Schiffahrt der fleißigen Bewoh-
ner. Ariopölis od. Tzimova. St. am Busen von Koron. Ehemal. Sitz der Pro-
togervuten der Mainolten. Maina. Fl. u. Hauptort der Maiua. Zwilchen den
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Königreich Griechenland. Eintheilung ». Wohnorte. 561
nackten Felsen des Ostabhangs vom Taygetus längs der buchtenreichen Westküste des
Busens von Marathonist wohnen die Kakowunioten. Ein blutgieriger Seerauber-
stamm, deren Priester selbst oft mit auf Seeraub auszogen n. den Zehnten von der
Beute erhielten. Ihre Häuser haben Schieß,charlen u. ihre Höhlen sind befestigt, denn
unter sich selbst lebten sie in steter Febde, wenn nicht Nanbzüge sie vereinigten. Nur
von Samstag bis Montag hatten sie Gottesfrieden, den die Religion gebot. Ehemals
trieben sie förmlichen Menschenhandel u. verkauften auf gleiche Weise Türken ». Chri-
sten, nicht selten ihre eigenen Landsleute. Gytheion od. Marathonisi [Gythrum].
St. a. Meerbusen gl. N. Hafen. f Sparta o. Sparti. 150' h. Nene Stadtan-
lage auf dem Platze des alten Sparta, am Jri [Eurotas] , Nw. vom Berge Meue-
laius. Das alte Sparta, die Hauptst. von Lakonien, hatte 60,000 E., worunter 9,000
Bürger, war ohne Mauern, aber fest durch seine Lage n. durch seine Männer. Ville-
hardouin baute im W. von Sparta 1206 eine Hauptfestung Mistra auf einem 1.500'
h. Berge. Die dabei angelegte St. Ministra wurde wegen der ungesunden Luft ver-
lassen und die jetzige St. Neumiftra etwas weiter am Abhang des Berges herunter
angelegt. Sie hatte vor 1821 : 20,000 E., mehrere Moscheen u. Bäder, Fabriken in
Baumwolle, Seide u. Dolchen. In Folge der starken Uebersiedelung nach Sparta hat
sie jetzt noch 1,000 E. Die Ruinen von Lellasia am Kelephina [Oenns]. Sieg
des macedón. Königs Antigo»us über den spartan. König Kleomenes 222 v. Chr.
Epidaurus Limàra od. Monemvasia, auch Napoli di Malvasia. St.
auf einem Felsenkegel am Meere. Durch eine 536' lange Brücke mit dem Lande ver-
bunden. 2,000 E. Festes Schloß. Sehr guter Hafen. Der unter den Venetianern
so berühmte Malvasicrwein ist verschwunden. Ueber gäbe an die Griechen 3. Aug.
1821. Nationalversamml. im Jan. 1822. 4’/a St. davon die Ruinen von
Epidaurus Timéis.. — 8. Nomarchie Arkadia [Áreadis]. 4 Eparchien. ch Tri-
polis od. Tripolitza [Tripolis], St. auf einer 2,040' h. Hochebene. Unter der
türk. Herrschaft war sie die Hauptst. von Morea mit 20,000 E. Einnahme durch die
Griechen 1821. Sitz der Regierung 1823. Einnahme durch Ibrahim Pascha
1825, der sie vor seiner Einschiffung 1828 ganz zerstörte. Seitdem ist sie regelmäßig
wieder aufgebaut n. hat 8,000 E. Im W. des Dorfes Mantineia od. Tzipiana
liegen die Ruinen von hlaittinëa. Sieg u. Tod des Epaminondas, als sich die
Mantineer an Svaria angeschlossen hatten. 362 v. Chr. Ruinen von Tegea beim
Dorfe Tegea od. Piali. Phaläsiä od. Leondari. St. auf einem Hügel. 1,000 E.
Ruinen der von Epaminondas 369 v. Chr. angelegten St. Negalopölis am Davia
[Helisson] beim Dorfe Megalopolis od. Sinano. Vaterstadt des Philopömen,
des letzten großen Feldherrn des achäischen Bundes, den die Mcssenier 184 v. Chr.
zwangen, den Giftbecher zu trinken, so wie des Geschichtschreibers P o l y brus,
ff 122. Gortys od. Karytäna. St. am Xerilla [Alphëus]. 8,000 E. Citadelle.
Im N. die Ruinen von Gortys am Gorthynïus.
Iii. Die Inseln. 59,1 Om. 232,256 E. 2 Nomarchie». — 9. Nomarchic
Cvvia. 3 Eparchien. Insel Evvia [Euboea] od. Enripo [Negroponte]. Durch
den Kanal von Egribo, durch den Eurlpus u. durch den Kanal von Talandi von der
Oftküste Livadiens, durch den Kanal von Trikeri von der Südküste der Landschaft
Phthiotis getrennt. Von So. nach Nw. 24 M. l., 1 bis 5 M. br., 60 Om. gr.
Ein aus Gneus u. Glimmerschiefer bestehendes, an manchen Stellen mit Thonschiefer
bedecktes Gebirge durchzieht die ganze Halbinsel. Heil. Elias Berg [Odio] 4,320'.
Delphi Geb. [Dirphys] 5,370'. Plokovuno B. [Telàrum] 'l,200'. Vorgeb.
Pondikonisi [Artemisiium Prom.] im No. Seeschlacht zwischen den Griechen
».^Persern 480 v. Chr. Schroffer u. lteiler Abfall zur Ostküste, vor welcher Felsen-
riffe u. Klippen liegen. Allmähliger Weftabfall zu mehreren fruchtbaren Ebenen, dar-
unter die lelantische bei Euripo. Vortrefflicher Marmor, Asbest u. Steinkohlen.
Die Bader des Herkules zu Andepsos bei Lipso von -st 83°. Weizen; Südfrüchte;
Wein; Baumwolle; vortrefflicher Honig. Hasen; Kaninchen; Wachteln; Rebhühner.
. ^[ftîlanisch von 1210^ bis 1469. Türkisch von 1469 bis 1821. 3 Evarchien.
, Eyalkls od. Euripo I Egribo. îsegroponte. Chaléis]. St. an der 240' br.
Meerenge Eurlpus. Verbunden durch eine Brücke von 5 Bogen mit Livadien, wo
das teste Schloß Karababa sie vertheidigt. 10,000 E. 2 Citadellen. Hafen. Ari-
sto teles. gricch. Philosoph, vergiftet sich 322 v. Chr. Karystos od. Kartista [Ca-
lystus]. St. an d. Südkülte. 3,000 E- Citadelle. Hafen. Die Inseln: Skiatho [Sciat-
nus]; Skopelo [Pepargthus] ; Chilidhrsmia [Halonësus]; Ñero ni si [Eude-
mia]; S kan for a [Scandria]; Kyri a-Panagia od. Pelaqonisi [Solymma];
Grura [Gerontia]; Psathura [Irrhesia]; P ipêri; Skyro [Scyrus]. 3 Qm.
Völter, Lehrbuch der Geographie. Ii. Z g
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
548
Erste Abtheilung. Europa.
steil. Viele schöne Golfe u. sichere Häfen 2). — 5. Oberfläche. Größten-
teils Bergland; einige kleine Küstenebenen. Höchster Punkt: Chelidonia
Berg 8,070'. a. Livad ien [Hellas] hat eine höchst mannigfaltige
und wechselvolle Oberfläche. Ueberall erheben sich einzelne Berg hausen
und Berg gruppen, welche durch Einsenkungen von einander abgesondert
sind u. zum Theil mit schroffen, hohen Felsmassen in äußerst malerischen
Formen aufsteigen. Nur einige kleine Tiefebenen, wie die des Mavro
Potami und des Sees von Topolias. Chelidonia Berg 8,070'. Lia-
kura Berg [Parnassus] 7,570'. Zagora Geb. [Helicon] 4,700'.
Elate as G eb. [Cithaeron] 4,340'. Der Isthmus o. die Landenge
von Korinth [Isthmus Corinthiacus]. Er verbindet Livadien mit Morea.
Felsig u. gebirgig. An der schmälsten Stelle 3/4 M. br. u. nur 120' h.
h. Morea ist ein wildes Bergland. In der Mitte liegt die 2,000' h.
Hochebene v. Arkadhia, welche mit Bergketten von mehr als 6,000'
Höhe besetzt ist. Rings um dieselbe lagern sich 6,000 bis 7,000' h.
Randgebirge. Hagi os Ilios im Pentedaktylon [Taygetus] 7,415'.
Ziria B. [Cyllene] 7,310'. Chelmos Geb. [Aroanii Montes] 6,940'.
Olenos Geb. [Erymanthus] 6,848'. Einige kleine Tiefebenen an der
Westküste, im Hintergründe der Golfe von Koron, Marathonisi u. Nauplia.
c. Die Inseln im ägäischen Meere find Felseninseln bis zu 3,000' und
5,000' 3). — 6. Gewässer. Die Flüsse sind von unbedeutender Länge.
*) Küstenbildung. — 1. Die Küsten Livadiens u. Moreas sind gewöhnlich
ungemein steil und bieten in den tiefen und angenehmen Golfen schöne und sichere
Häfen u. Ankerplätze dar, welche nur hin und wieder durch blinde Klippen ge-
fährdet sind, gewöhnlich aber den Handel und Verkehr ungemein erleichtern. Nur an
einigen Stellen sind sie flach, wie an der Nküstc des Golfs v. Patras,in dernördl. Hälfte
der Westküste Moreas, im Hintergründe der Busen von Koron, Marathonisi u. Nanplia.
Zu den glücklich gebildeten Küsten des Festlandes kommt noch die reiche Anzahl von
Inseln, welche Griechenland namentlich im O. umgeben, und die wegen ihrer gerin-
gen Größe stets vom Festlande abhängig waren, Küste mit Küste verbinden u. wegen
ihrer schönen u. zahlreichen Häsen einen weit verbreiteten Verkehr gestatten, selbst her-
vorrnfeu. — 2. Vorgebirge d es Festlandes, a. An der Westküste. La
Punta [Actium Prorn.]. Kastell Rnmelias [Antirrhium]. Kastell Moreas [Rhlum].
Kavo Papa u. Kavo Kalogria [Araxusj. K. Tornese [Chelonätas]. b. A n d er
Südküste. K. Gallo [Acritas]. K. Matapan [Taenarum]. K. Malia [Malea],
c. An der O stkü st e. K. Skyli [Scyllaeum]. K. Kvlonna [8unium]. K. Stavroö
[Posidium Prom.].— 3. Buchten des Festlandes, a. An der Westküste. Golf v.
Arta [Sinus Ambracius]. Golf v. Patras n. G. v. Epa7to [v. Lepanto o. v. Korinth. 8.
Corinthiacus]; 20 M. 1.; durch die kleinen Dardanellen mit einander verbunden. G. v. Ar-
kadhia [Oyparissius S.l. b. An der S iidküste. G. v. Koron [8. Messeniacus]. G. v.
Marathonisi o. v. Kolokythia [8. Eaconicus]. c. An der Ostküste. G. v. Nauplia [8.
Argolicus]. G. v. Aegina [8. Saronicus]. Kanal v. Enripv. Die Meerenge v. Enripo
[Euripus] zw. Livadien n. der Insel Enripo mit dem chaleidischen Strudel [S. p. 3].
Kanal von Talandi [Mare Euboicum]; mit dem Golf von Talandi [8. Oxnntius].
G. v. Zeitnni [8. Maliacus]. Kanal von Tricheri zw. Thessalien n. Negroponte.
3) Oberfläche. — I. Livadien. — 1. Der Südabfall des Othrys Geb. [Othrys
M.]. Im N. des Alamana, des Golfs v. Zeituni u. des Kanals v. Tricheri. Eine
östliche Fortsetzung des Pindus. I era ko Vuni. — 2. Das Bergland v. Akarnien
u. Aetolien. Zw. dem jon. Meere im W., dem Golf v. Patras im S., dem Mega-
potamo, den Quellen des Mavro Potami u. Alamana im O.^Südliche Fortjetzung
des Pindus. Wild u. rauh. Vom Aspropotamo in enger Schlucht durchbrochen.
Pergandili [Crania]. Kaudili Geb. [Crithote]. Veluchi B. [Tymphi estus]
7,100'. Chelidonia 8,070'. Plokop ari [Panaetolium]. Zygvs Geb. [Ara-
cynthus]. Vardnsia Geb. [Corax] 7,240'. Die See-Ebene mit den Seen
Valto, Ozero, v. Angelo Kastro u. Vrachori. Dieküsten-Eb enen zw. den Mündun-
1856 -
Eßlingen
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- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Königreich Griechenland. Grundmacht.
551
lias. 4) — 7. Klima. Keine großen Wärmeunterschiede nach wagerechter
Ausdehnung, da das Land zwischen den Isothermen von + 17" u. + 15°
liegt. Große Temperatur - Verschiedenheiten nach senkrechter Ausdehnung.
Während in den Küstenebenen fast nie Schnee fällt, sind die höchsten Ge-
birgsgegenden beinahe 6 Monate lang mit Schnee bedeckt; wenn an den Küsten
[Talëtus] 7,415'. Die Maina, der Westabbang des Taygotus, längs des Busens v.
Koron. Die Kakovnni, der Ostabfall des Taygelus, längs des Busens von Mara-
thonisi. Kap Matapan 960'. — 5. Der Westrand V0n Morea. Vom K. Gallo
bis zum Fluß v. Gastuni speneusj. In Messenien u. Elis. Viele hohe, nackte oder
bewaldete Bergmassen, von mehreren Flüssen durchbrochen, theils durch breite Hoch-
flächen, theils durch schmale, oft sumpfige Tiefebenen gesondert. Lydodhimo
[Temathïas] 2,945'. Malta [Aegalëus] 3,700'. Vurkano [Ithöme] 2,470'.
£)er Lycaeus in. dem heil. Eliasberg 3,400' u. dem Diaphorti 4,370'. Auf ihm
stand der Altar des lykäischen Zeus, das Hauptheiligthum der Arkadier. Plateau
v. Lala splloloöj 2,000'. Die fruchtbaren u. sehr warmen Ebenen despamisus-
thales m. Sümpfen a. der Küste. Die Westküste ist meistens eben, flach u. frucht-
bar; viele Strandseen. — 6. Gestein. Die Berggruppeu des Chelmos, Durduvana
u. Ziria, der Ostrand u. der Taygelus bestehen aus Glimmerschiefer u. krystal-
linisch-körnigem Kalk. Die übrigen Gebirge aus demselben Kreidekalk, wie
die Gebirge Livadiens. Mächtige Ablagerungen von tertiärem Gestein an der
Nord- u. Westküste. Trachyt auf der Halbinsel Mcthaua. — Iii. Die Inseln be-
stehen meistens aus Glimmerschiefer u. Urkalk. Manche zeigen auch vulka-
nische Gesteine, wie Spezzia, Milo, Andi-Milo, Kimölo, Sautorini, Thirasia und
Aspronisi.
4) Gewässer. Die Flüsse sind meist unbedeutend. Früher war Griechenland reich
an Wäldern u. an Quellen. Mit dem Lichten der Wälder verschwanden die Quellen; daher
sind viele, früher wasserreiche Flüsse jetzt nur noch Waldbäche, die im Sommer oft ganz
versiegen. Doch war auch im Alterthume kein Fluß, mit Ausnahme des Ruphia,
schiffbar, indem schon das starke Gefälle und der kurze Lauf die Schiffahrt hindert. —
I. Gebiet des jonischen Meeres. 1. Der Aspropotamo [Achelöus]. Vom P in-
dus in Albanien. 2. Der Phidhari sevënusj. In den Golf von Patras. 3. Der
Megapotamo [Hylaethus]. In den Golf von Patras. 4. Der Fluß von Akrata
[Crathis], In den Golf von Lepanto. Er nimmt den Mavrvnero s—schwarz-
wasserl oder den Styx auf. Dieser tröpfelt von steiler, 1000' hoher Felswand in
einen tiefen Schlund herab. Sein Wasser stand in dem Rufe, daß es fast Alles zer-
fresse; daher der Styx in die Unterwelt versetzt wurde und der Schwur bei demselben
als der furchtbarste galt. 5. Der Fluß von Gastuni [Pensif]. 6. Der Rttphia.
In den Golf von Arkadhia. 15 M. l. Hauptfluß des Peloponnes. Quellfluß ist
der Xerilla [Alpheus]. N. Z. a. Der Ruphia [Ladon]; wasserreicher als der
Xerilla, daher er jetzt als Hauptflnß angesehen wird und nach ihm auch der untere
Alphëus Ruphia genannt wird. h. Der Do an a [Erymanthus]. 7. Der Pirn atzo oder
D h i p o t a m o [Pami sus]. In den Golf v Koron. 8. Der Jri o. Basilipotamo [Eurötas].
In den Golf von Marathonisi. — Ii. Gebiet des ägäischen Meeres. 1. Derpa-
nitza slnäehusch In den Golf von Nanvlia. 2. Der Variendi sasöpusch 3. Der
Mavro Nero s— Schwarzwasserl oder Potami foephissussf. Er mündet mit vielen
andern Bächen in den See von Topolias. Dieser hat bei vollem Wafferstande, im
Februar, zur Zeit der Schneeschmelze, einen Umfang von 9 M. ; bei trockener Zeit ist
er ein mit Rohr u. Schilf bedeckter Sumpf, in dem man das Bette des Eepbissus deut-
lich erkennt. Der See hat seinen Abfluß zum Kanal von Talandt unterirdisch durch
die Katabothra s—vertiesuugenj. Dieß sind lang gezogene, natürliche Spalten
und Höhlungen im östl. Kalkgebirge, die sich am See in einiger Höhe über dem
Grunde öffnen und daher bei niedrigem Wasserstande trocken werden. Gegenwärtig
zählt man 7 größere und 13 kleinere Abzugskanäle, die aber nicht alle geöffnet sind.
4. Der Ala man a oder Hell ad a flporehêussj. In den Golf von Zeituni. —
Iii. Seen. 1. In Livadien. Valto See. Ozero See. See von Angelo
Kastro [Hyrïa Lacus]. See v. Vrachori [Trichönis L.]. See v. Topolias
[Copäis L.]. Likeri See [Hylïca L.]. 2. In Morea. Zaraka See sstyw-
phalus L.]. See v. P h onia fphsneus L.],
1847 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
2. Die Völker und die Staaten in Europa.
305
8. 477.
Die Kultur.
1. Griechenland gehört zu den fruchtbarsten Südländern des Erdtheils.
Die physische Kultur aber ist während der Befreiungskriege sehr herab-
gekommen; sie fängt erst jeht wieder an sich zu heben. Die Landwirth-
schaft ist im Allgemeinen die Hauptnahruugsquelle. Das erzeugte Getreide
reicht jedoch nicht für den Bedarf hin. Wichtiger Wein-, Korinthen-
und Oliven-Bau. Geringe Rind- und Pferde-, aber ausgebreitete
Ziegen - und Schafzucht. Viele Bienen (Hymettus); etwas Seiden-
zucht. Lebhafte Fischerei an den Küsten. Unbedeutender Bergbau auf
Eisen, Kupfer, Blei und Braunkohlen; der berühmte Marmor von Paros.
2. Die technische Kultur ist noch zu keiner größeren Blüthe gedie-
hen. Griechenland ist wohl noch lange in fast allen Gegenständen des Ma-
nufacturwesens vom Ausland abhängig. *
3. Handel und Schifffahrt sind auf den Küsten und Inseln die
Haupterwerbsquellen. Im Jahr 1840 besaß das Königreich 3,184 See-
schiffe von 100,690 Tonnen Tragfähigkeit und mit 16,000 bis 17,000
Seeleuten. Die wichtigsten Handelshäfen: der Piräus, Nauplia,
Patras, Hydra, Hermopolis, Thera und Naxos. Der Binnenhandel ist
durch den Mangel an guten Landstraßen und an öffentlicher Sicherheit sehr
erschwert.
4. Die geistige Kultur. Die Neu-Grkechen gehören zu den begab-
testen Völkern Europa's; allein eine Jahrhundert lange Knechtschaft hat
große Entsittlichung, Gesehlosigkeit, Unwissenheit, Falschheit und Rohheit
erzeugt. Noch manches Jahr wird vergehen, bis die Nation durch Meh-
rung christlicher und geistiger Bildung zu einem erfreulicheren Gesittungs-
zustande übergehen wird, wozu die neueingerichteten Schulen und die Uni-
versität zu Athen beitragen können.
8. 478.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Griechenland ist eine erbliche konstitutionelle Monarchie.
Die Krone darf nur auf einen Erben griechischer Konfession übergehen.
2. Die Verwaltung des Staats ordnet sich immer mehr und
mehr; aber die Finanzen sind in einem höchst bedenklichen und kraftlosen
Zustande, daher in allen Zweigen der Staats-Verwaltung, besonders auch
am Heerwesen und an der Flotte sehr gespart werden muß.
3. Die Kriegsmacht besteht aus c. 12,000 M. Landtruppen und
34 Schiffen. Die meisten Befestigungsanlagen, wie die Citadellen
von Egribos, Nauplia, Misistra, Navarin, Koron, Patras, die den Eingang
der Straßen von Lepanto vertheidigenden Schlösser von Morea und Rume-
lien, die Befestigungen von Missolunghi und Lepanto, die Citadellen von
Korinth, die Akropolis von Athen u. s. w. liegen mehr oder weniger in
Trümmern.
8. 479.
Die bedeutendsten Wohnorte.
I. Hellas oder Livadien.
1. Akarnanien. Vonitza, 1,200 E. F. H. Dorf Azio (Actium) auf dem
Vorgebirge Actium; Seesieg des Angustus über den Antonius den 2. Sept. 31 v.
C. G. Brachori, 2,000 E.
20
1845 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
523
w-'lche «ns die ganze Menschheit am mächrigsten eingewirkt hat; es hatte im
blühendsten Zustande 5'/r Meile im Umfang, 13 Thore und 3 Hafen, nemlich
den Phalerus^ Munychia und Piräus; zur Zeit des Demetrius von Pha-
lerens zählte die Stadt c. 72,000(5., wovon 40,000 Diener oder Sclaven und
10.000 Fremde waren. Gegenwärtig ist Athen die Haupt - und Residenzstaat
des Königreichs mit 21,000 E.; Universität. Die wichtigsten Altertümer:
die Akropolis, das Parthenon (Tempel der Minerva), der Tempel des The-
seus, der Thurm des Andronikus, das choragische Monument des Lysikrates,
der Tempel des olympischen Jupiter, das Thor des Hadrian, der Pynr , das
Prytaneum, der Areopagus u. a- Porto Leone, ein neuer dem Piräus
gegebener Name, ein ziemlich guter Hafen, welcher Fregatten aufnehmen kann.
Tie Ebene von Marathon mit Ueberresten von Todtendenkmälern der
Griechen und Perser; hier wurden im Jahr 1824 die Türken von den Griechen
geschlagen. Lepsina, ein kleines Dorf, das einen Theil von Eleusis ein-
nimmt, berühmt durch die Eleusinia oder Feste, welche man zu Ehren der
Ceres und Proserpina feierte. Megara, 4000 E.; vor dem Aufstaus eine
sehr berühmte Stadt mit 12,000 E., jetzt 4000 E.; Alterthümer. Theben,
(Thiva), zu den Zeiten des Pelopidas und Epaminondas sehr mächtig; vor
dem Aufstande 3000 bis 4000 E. — Die Inseln Aegina und Salamis.
8. Die Halbinsel Morea. — I Argolis mit Hermiyni
und Spezzia. Napoli di Romania (Nauplia, der Hafen von Argos),
12.000 E.; mehrere Jahre lang die Hauptstadt des Königreiches; Citadelle;
sehr guter Hafen; Landung des Königs Otto am 6- Febr. 1833. Argos,
6000 E; im Alterthum eine sehr blühende Stadt mit herrlichen Bauwerken.
Der lernäische Sumpf südlich von der Stadt. Karvathy, elendes
Dorf; in der Nähe davon die Ruinen von Mycenae, der Hauptstadt
Agamemnons- Tyrinth, imposante Reste der Stadt, wo die Griechen
den Herkules geboren und erzogen werden lassen. Ligurio, in der Nahe
berühmte Orte und Alterthümer, worunter der Hieron Alsos (heilige Hain),
in dessen Mitte man die Ruinen des Tempels des Aeskulap sieht. Pithavra,
das ehemalige Epidaurus, eine Nebenbuhlerin von Argos, Korinth und Ae-
gina, jetzt ein elendes Dorf. Methana, Flecken auf der vulkanischen Halb-
insel Methone; Alterthümer. Damala, nahe bei den Ruinen von^1'ro626u;
Kongreß 1827. — Ii. Korinth. Korinth, vor dem Aufstand von
15.000 E. bewohnt, die einen lebhaften Handel trieben; seit dieser Zeit ganz
verwüstet, erhebt es sich erst in gegenwärtiger Zeit wieder aus den Trümmern.
Seine Feste Akrokorinth ist die Vormauer und der Schlüssel des Pelo-
ponnes und könnte Gibraltar an die Seite gestellt werden. Seiner Lage zwi-
schen dem Peloponnes und Mittelgriechenland und seinen 2 Häfen (Kenchreae
und Lechaeon) an einander gegenüber liegenden Meerbusen verdankt Korinth,
daß es der Stapelplatz für alle griechischen Waaren und der Mittelpunkt des
Handels zwischen dem Morgen- und Abendlande im Alterthum war; es war
ehemals die gewerbsamste (nebst Sicyou), reichste, am besten gebaute Stadt
Griechenlands und gehörte zu den sittenlosesten Städten; 575,000 Menschen
wohntew damals in seinen Mauern und auf dem kleinen Gebiet von Korinth.
Quelle Pyruuu. Heramilia, kleines Dorf; Ruinen des Tenlpels des Neptun
und das Stadium, wo man die isth mischen Spiele feierte. Kolon na,
elender Weiler, in der Nähe der alten Stadt kvemoa, wo man die berühniten
Leichenspiele feierte. — Iii. Kyllene. Kalavrita, 3000 E.; berühmte
Käse. — Iv. Ach a ja. Patras, 20,000 E.; feste Stadt; Hafen; Mit-
telpunkt des ganzen giiechischen Handels mit Europa und Schlüssel des Bu-
sens von Lepanto. Der Eingang dieses Busens wird durch das Schloß
von Morea und das gegenüber liegende Schloß von Rumelien ver-
theidigt und beißt wegen dieser beiden Kastelle die kleinen Dardanellen.
Vostizza, 2000 E-; es nimmt die Stelle von Aigion ein. — V. Elis.