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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 36

1899 - Gera : Hofmann
36 sahen die Heere zu. Erst wenn einer der Fürsten fiel, beteiligten sich auch die Scharen am Kampfe. In hoher Gunst standen Dichtkunst und Musik bei allen Griechen. Leier, Flöte und Pfeife waren die ersten musikalischen Instrumente. Die Dichter und Sänger der Heldenthaten wurden hoch geehrt. Aus alten Mären, Gesängen und Liedern entstanden durch die Kunst Homers die Epen oder Heldengesänge der Ilias und der Odyssee. Die Ilias erzählt aus dem trojanischen Kriege von der Not der Griechen durch die Feindschaft zwischen Achilles und Agamemnon und von dem Tode der Helden Patroklus und Hektor, die Odyssee von den Irrfahrten und Abenteuern des Odysseus. Fragen: Wovon berichten Homers „Ilias und Odyssee"? — Was ver- steht man unter „Achillesferse" und „Sirenengesang"? — Welches ist die historische Grundlage a) von Theseus' Fahrt nach Kreta (Athens Befreiung,, von der phönizischen Tributpflicht); b) vom Argonautenzuge (Verkehr der Äolier mit dem Osten, Fahrt nach Goldbergwerken im Kaukasus, oder die Witterungseinflüsse auf den Landbau); c) vom trojanischen Kriege (Kämpfe der Griechen mit den Trojanern wegen der Anlegung griechischer Kolonien in Kleinasien)? — Beispiele inniger Freundschaft! — „Hektors Abschied", „Kassandra", „Das Sieges- fest" und „Odysseus" von Schiller. „Das Grab des Achill" von Geibel. „Iphi- genie in Aulis" von Schiller. „Iphigenie auf Tauris" von Goethe. 9. Die Gesetzgeber Lykurg und Salon. I. Lykurg in Sparta. 1. Spartas uneinige Bevölkerung. Während der großen dorischen 1100 Wanderung machten sich dorische Völkerschaften zu Herren Lakoniens und gründeten Sparta am rechten Ufer des Eurotas. Sie waren rauh von Sitten und hart von Charakter. Man nannte sie Spartiaten. Die eingeborenen Achäer, welche sich freiwillig unterworfen hatten, hießen Periöken. Sie behielten zwar Grund und Boden, hatten aber kein Bürgerrecht. Die mit Gewalt unterworfenen Achäer wurden zu Staats- sklaven gemacht und Heloten genannt. Als solche bebauten sie die Äcker der Spartiaten. Unter dieser dreiteiligen Bevölkerung herrschte Zwie- tracht und Streit. 2. Lykurgs edler Charakter. Die Größe Spartas knüpfte sich an den Namen dieses Mannes, der darum mit einem Sagenschleier um- sponnen worden ist. Vieles wird ihm zugeschrieben, was erst später Gesetz und Ordnung wurde. Lykurg war von königlicher Abkunft und wurde zur Königswürde gerufen, nachdem sein Bruder im Aufruhr ge- fallen war. Er räumte den Platz aber willig einem nachgeborenen Sohne seines Bruders und ließ diesen sorgfältig erziehen. Um jedes Mißtrauen zu entwaffnen, verließ er Sparta auf zehn Jahre und hielt sich in Ägypten, Kleinasien und Kreta auf, um dort Gesetze und Sitten kennen zu lernen. Dann kehrte er auf Bitten seiner Mitbürger zurück und gab auf Grund der altdorischen Sitten und des dorischen Charakters seiner von Streit, durchwühlten Vaterstadt neue Gesetze. 820 3. Lykurgs weise Gesetzgebung (etwa 820 v. Ehr.). Ihr Haupt- zweck war, die Spartaner durch körperliche Abhärtung und kriegerische

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 23

1899 - Gera : Hofmann
23 hatten sie meistens? — Welche Charakterzüge zeigt Cyrus? — Was lockte den Kambyses nach Ägypten? — Welche Beziehungen haben wir zu Indien? — Frauenlos in Indien! (Im Hause eingeschlossen; ohne Erziehung; als Kinder verheiratet; Witwenvcrbrennung!) — „Sawitri" aus dem Mahlbhlrata. „Gesang der Werkleute" von Fitger. 6. Griechenland. 1. Das Land. Es ist die südöstliche Halbinsel Europas. Mit Asien, der Wiege des Menschengeschlechts, hängt es durch eine Jnselbrücke zusammen. Es ist fast ganz vom Meere umspült und von Inseln um- lagert. Die Küste zeigt viele Buchten, das Innere viele Bergketten und reichbewässerte Thäler. Die Mannigfaltigkeit des Landes spiegelte sich ab in der vielseitigen Begabung seiner Bewohner, und der heitere Himmel über dem schönen Lande weckte den Sinn für das Schöne und für eine harmonische, heitere Gestaltung des Lebens. Bei den Griechen sehen wir die drei Ideale „Freiheit, Schönheit und Weisheit" sich gestalten. Das eigentliche Griechenland bestand aus Nord-, Mittel- und Südgriechenland und den Inseln. Nordgriechenland umfaßte westlich das rauhe Epirus und östlich das lachende Thessalien; beide trennte das Pindusgebirge. Mittelgriechenland oder Hellas hatte 8 Land- schaften, wovon Böotien mit Theben und Attika mit Athen die wichtigsten waren. Südgriechenland oder der Peloponnes enthielt 9 Land- schaften, wovon Arkadien die schönste und Lakonien mit Sparta die wich- tigste war. Im Westen lagen die jonischen Inseln, im Osten die Cy- kladen, im Süden Kreta. (Siehe Karte 2!) 2. Die Bewohner. Als älteste Einwohner gelten die Pelasger. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht und brachten den Göttern unblutige Opfer. Die indogermanischen Hellenen drangen später von Norden in das Land und machten sich zu Herren. Sie liebten Krieg, Schiffahrt und Seeraub. Von ihren vier Stämmen wurde der jonische der eigentliche Träger der Geisteskultur, der Mittelpunkt derselben Athen. Einwanderer brachten Sitte und Bildung aus den benachbarten Küsten- ländern. Cekrops aus Sa'is in Unterägypten baute die Burg Cekropia, um welche Athen entstand. Die Göttin Athene schenkte der Stadt den Ölbaum und wurde darum als Schutzgöttin verehrt. Danans aus Oberägypten siedelte sich in Argos an. Die Danaiden, seine Töchter, wurden wegen Gattenmordes verurteilt, in der Unterwelt ein durch- löchertes Faß zu füllen. Kadmus aus Phönizien legte durch Erbauung der Burg Kadmea den Grund zu Theben. Pelops aus Kleinasien gab dem Peloponnes seinen Namen. Er war der Sohn des Tantalus, der den Göttern seinen gebratenen Sohn vorgesetzt hatte, um ihre All- wissenheit zu prüfen. Sie verurteilten ihn dazu, ewig Hunger und Durst zu leiden, während köstliche Speisen und Getränke vor seinen Lippen schwebten. 3. Die Religion. Die Kräfte der Natur und sittliche Eigenschaften wurden als göttliche Personen gedacht, aber durch Schönheit verklärt, dargestellt. Die Götter teilten Liebe und Haß, Freuden und Leiden der

3. Alte Geschichte - S. 69

1879 - Dillenburg : Seel
— 69 — Meer: der Jsontius, die Athesis (Etsch), dieidria, der Rhenus und der Rubicon. In das tnskische Meer fließen der Arno, der Tiber mit Anio, der- Liris und der Silärns. Unter den Tiefebenen Italiens sind zu merken: Tie Po-Ebene, die Ebene des Arno mit den Marernrnen, die Küstenebene vonlatium, die camp anische und die apulisch e Ebene. Im Norwesten heißt das Meer das l i g n r i f ch e; es bildet den Meerbusen von Genua; zwischen dem Festlande und den Inseln führt es den Namen tyrrhenisches Meer und bildet die Meerbusen von Gaeta, vou Neapel (mit dem Vorgebirge Miseuuin) und von Salerno. Im Süden bildet das jonische Meer den Busen von Tarent. c. Eintheilnng des Landes. Wie Griechenland, so zerfiel auch Italien in drei größere Provinzen: Ober-, Mittel- und Unteritalien. Oberitalien war vou gallischen Völkerstämmen bewohnt; bis zum Ende der römischen Republik wurde es nicht Zu Italien gerechnet. Es zerfiel wieder in drei Landschaften: im Westen lag Ligurien mit der Hauptstadt Genua; der östliche Thett war das Land der Veneter. Zwischen diesen beiden lag das cisalpinische Gallien (die heutige Lombardei), durch deu Po in eine nördliche und südliche Hälfte getheilt; in jener lagen Turin (Augusta Taurinorum), Vercellä, Mailand (Me-diolanum) Mantua und Verona, in dieser Parma, Mo-h> o _(Mutina), _ R n v e n n a und Bologna (Bononia). — Mittelitalien zerfiel in sechs Landschaften: Etrurien mit Veji, Pernfia, Tarquiuii und Elufium (in dieser Landschaft lag der trasimenische See); Latium mit Alba Longa, Ostia, Gabii>Campanien mit Neapel, Eapna, Nola, Pompeji, Herkularlum; Umbrien im Osten mit den Städten Sena, Sentinum; Picennm mit Ancona, und Samnium in den Abruzzen mit den Städten Eandinm und Ben event um. — Das wegen seiner vielen griechischen Eolonien auch Groß-g r i e ch eit land genannte Unterhatten umfaßte die Landschaften: Lite anten, Bruttium, Apulien und Ealabrien. Die wichtigste der zu Italien gehörigen Inseln war Sicilien. Bemerkenswerthe Städte auf Sicilien sind: Messana (jetzt Messina), Syrakus und Segesta. d. Ursprung, Sitten und Religion der Bewohner. Italien war in der ältesten Zeit von Völkerschaften bewohnt, welche in Ursprung, Sprache und Sitten große Verschiedenheiten zeigten.

4. Alte Geschichte - S. 20

1879 - Dillenburg : Seel
— 20 — b. Gebirge und Flüsse des Landes. Wie schon oben bemerkt, ist das Land von vielen Gebirgszügen durchzogen. Einer derselben, der Pindns, grenzt es im Norden gegen Makedonien ab und bildet die Wasserscheide zwischen dem jonischen und ägäi-schen Meere. Der Pindus entsendet nach Osten das cam-b uni sch e Gebirge, welches am thermaischeu Meerbusen mit dem Olympus, dem höchsten Berge Griechenlands, endigt. Südlich vom Olymp erhebt sich der Ossa und von diesem südlich in der thessalischen Halbinsel Magnesia der Pelion. Nach dem mittleren Theile Griechenlands entsendet der Olymp den Oeta (hier der berühmte Thermopylen-Paß, so genannt nach den dort sprudelnden warmen Quellen), mit welchem wieder andere Berggruppen, der Parnassus, der Helikon, der Ki-thäron und der Hymettns in Verbindung stehen. Der südliche Theil des Landes, der Peloponnes (jetzt Morea), ist beinahe ganz mit Gebirgen ausgefüllt. In der Mitte erhebt sich ein Platean (Arkadien), welches von hohen und ziemlich steilen Randgebirgen umgeben ist. Der Knotenpunkt der letzteren liegt nach Süden und heißt Kyllene; von diesem gehen drei Gebirgsketten aus, deren höchste der Taygetos, im Vorgebirge Tänärnm (jetzt Cap Mataban) auslaufend, ist. — Die Flüsse Griechenlands sind ziemlich zahlreich, aber nicht bedeutend. Zwischen dem Olymp und dem Ossa finden wir den Peneos, dessen Thal, Tempe genannt, wegen seiner Schönheit vielfach von den Dichtern gepriesen wird; im mittleren Theile des Landes stießen der Achelons (in das jonische Meer) und der Kephissus, welch' letzterer in den See Kopais in Böotien mündet. Der Peloponnes weist nur zwei wichtige Flüsse auf: den Alp Heus in Messenien und den Enrötas in Laconien. c. Die wichtigsten Vorgebirge und Meerbusen. Von allen Seiten dringt das Meer in bald größeren, bald kleineren Einschnitten in das Land .ein. Die wichtigsten Meerbusen des jonischen Meeres sind: Der ambracische Busen, an dessen Eingang das Vorgebirge Aetinm liegt, der Busen von Patras und der Bnsen von Coriuth; der messenische und der lakonische Meerbusen im Süden, zwischen beiden das Cap Taenarum. An der Ostküste finden wir den argolischen, den saronischen, den malischen und den pagasäischen Meerbusen. Die schmälste Stelle tfes Meeresarmes zwischen dem Festlande und der Insel Euböa führt den Namen Euripus. Die Südspitze von Attika bildete das Vorgebirge Sunium; die

5. Alte Geschichte - S. 21

1879 - Dillenburg : Seel
— 21 — Nordspitze der Insel Euboä hieß das Vorgebirge Artemisium. Aus der östlichen der drei Landzungen der Halbinsel Chalci-diee lag das Vorgebirge Athos. d. Eintheiln»g des Landes. Griechenland zerfiel in drei Theile: Nord-, Mittel- und Süd-Griechenland. Nord-Griechenland bestand aus zwei Landschaften: Epirns im Westen mit den Städten Dodona und Ambraeia; Thessalien im Osten mit den Städten Jolkos und Pherä. Mittel-Griechenland oder Hellas enthielt 9 Landschaften. Die wichtigsten derselben sind: Acarnanien am ambracischen Meerbusen; Doris; Phocis mit dem berühmten Orakel zu Delphi; Böotien mit den Städten Theben, Anlis, Platää, Charon ea, Lenctra; Attika mit der Hauptstadt Athen (drei Häfen: Piräus, Phalerou und Muuychia) und den andern Städten Marathon und Eleusis. Süd-Griechenland oder der Peloponnes umfaßte ebenfalls 9 Landschaften, deren bedeutendste folgende sind: Korinth mit der gleichnamigen Hauptstadt au dem Isthmus; Elis mit dem Hain von Olympia; Messenien mit dem Hafen Pylos und den Bergfestungen Jra und Jthome; Lakonien rmt^Sparta am Enrotas; Argolis mit Argos und Mycenä; Arcadien mit Megalopolis und Mantinea. Unter den grichischen Inseln sind besonders zu nennen: Euböa, Lemnos, Thasos, Andros, Teuos, Paros, Naxos, Chios, Lesbos, Salamis, Delos. 6. Charakter der Griechen. Während der Character der Griechen in der ältesten Zeit eine gewisse Einfachheit, Nüchternheit und Anspruchslosigkeit zeigt, welche in der Erhaltung des Bestehenden, in ruhigem Leben ohne häufige und große Aufregung sich äußerte, so ist der Grieche der späteren Zeit, insonderheit seit den dorischen Wanderungen, ein ganz anderer. Eine große Erregbarkeit und Reizbarkeit ist der Grundzug in dem Charakter der Griechen in späterer Zeit. Die Folge dieser Reizbarkeit war rasches Handeln, wodurch vielfache Reibungen entstanden, die einestheils Selbstgefühl, anderntheils Hochmuth, Haß, Neid und Grausamkeit erzeugten. Der außerordentliche Thätig-teitstrieb der Griechen war auch die Grundlage für die Ausbildung der geistigen Kräfte.in Kunst und Wissenschaft, in welchen die Griechen zu bewundernswerter Höhe emporgestiegen sind.

6. Alte Geschichte - S. 33

1879 - Dillenburg : Seel
— 83 — 3. Die dorische Wanderung. Im nördlichen Theile Griechenlands wohnte ein rauhes Bergvolk, die Dorer. Diese machten sich etwa 60—80 Jahre nach dem trojanischen Kriege auf, um sich im Süden neue Wohnsitze zu suchen. In der Gegend von Nanpactns setzten sie über den Meerbusen von Korinth und besiegten in einer Feldschlacht den Herrscher von Argos (Enkel des Agamemnon) und andere Fürsten, die sich ihnen widersetzten. Durch lange Kämpse eroberten sie nach und nach auch den ganzen Peloponnes. Schon nach ihrem Eindringen im südlichen Griechenland hatten sie Versuche gemacht, über die Landenge von Korinth in Attika einzudringen. Da aber stellten sich ihnen die Ionier unter dem Könige Ködrns von Athen entgegen. Weil das Orakel zu Delphi gesagt hatte, daß dasjenige Volk siegen werde, dessen König von den Feinden erschlagen würde, so beschloß Kodrns, sich Zu opfern. Er kleidete sich in Bauerntracht, ging in das feindliche Lager und fing mit einem der Feinde Streit an, in welchem er 1068 erschlagen ward. Als die Feinde merkten, wer der Erschlagene Chr-war, verloren sie den Muth und zogen zurück. In den eroberten Landschaften des Peloponnes stellten sich die Fürsten und Anführer der Dorer an die Spitze der einzelnen Staaten, so Tememts in Argolis, Kresphontes in Messenien, die Söhne des Aristodemus, Prokles und Eurystheues, in Lakonien; ihre Stammgenossen waren der bevorzugte, edlere Stamm, die Besiegten wurden zu Hörigen. Nicht alle Besiegten aber unterwarfen sich den Fremden; viele zogen aus und gründeten auf der Westküste von Kleinasien und auf den nächst dieser Küste gelegenen Inseln Kolonien; ebenso thaten viele Dorer, welche auf dem Peloponnes kein Unterkommen fanden. Von diesen Kolonien aus wurden wieder andere Niederlassungen ans den Küsten des Mittelmeeres gegründet. Ueberall aber, wo dies geschah, blühten bald Handel und Verkehr, Kunst und Wissenschaft; frei- ■ lich ließen auch die mit dem Reichthum und Wohlleben verbundenen Ausartungen gewöhnlich nicht lange auf sich warten und führten nach kürzerer oder längerer Zeit der Kolonien Untergang herbei, so daß deren Macht schon gebrochen war, als das Mutterland sich in der Blüte und höchsten Krastentwicklnng befand. In Athen wurde nach des Kodrns Tode die Königswürde abgeschafft; der Staat wurde eine Republik. Nach diesem Vor- Hopf, Lehrbuch. Z

7. Alte Geschichte - S. 107

1879 - Dillenburg : Seel
— 107 — belagern wollte, erschien ein römischer Gesandter und forderte von ihm die sofortige Räumung Egyptens. Da Antiochns darauf nicht eingehen wollte, nahm der Gesandte einen Stab, zog einen Kreis um deu König und gebot ihm, den Kreis nicht eher zu verlassen, bis er sich entschieden habe. Da willigte Antiochns in die Forderung der Römer; er räumte Egypteu, ließ aber aus dem Rückwege seine Wuth an Judäa aus, wo er die bekannte heftige Verfolgung ins Werk setzte, welche die Erhebung der Maccabäer veranlaßte und dazu führte, daß die Römer auch die Herrschaft über Palästina erlangten (s. u.). c. Makedonien und Griechenland römische Provinzen. In Macedonien hatte sich ein Mann unter dem Namen Philippus die Herrschaft angemaßt und erhob sich, um das unabhängige Königreich wieder herzustellen, gegen die Römer; es gelang ihm auch, einige römische Heere zu schlagen. Bald aber unterlag er; er wurde von dem Consnl Mettellus besiegt, und Macedonien wurde zur römischen Provinz gemacht. 148 Zwei Jahre später erging es dem griechischen Staatenbunde ebenso. Zwei Häupter des Bundes hatten diesen zum Kriege gegen Rom gereizt. Das eine Bundesoberhaupt wurde von dem oben genannten Metellus, das andere von dem Consul Mumm ins geschlagen. Letzterer zerstörte hierauf im folgenden Jahre 146 v. Chr. Korinth und machte Griechenland (d. H. nur Hellas und den Peloponnes, da Epirus und Thessalien zu Macedonien kamen) unter dem Namen Achaja zur römischen Provinz. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt (133) fiel auch Sp anien nach dem sog. nnmantinischen Kriege, welcher zehn Jahre währte und mit der Eroberung und Zerstörung der Stadt Numantia endigte, ganz in die Hände der Römer. Im Jahre 133 starb auch Att alus Iii. vou Pergamum, welcher in seinem Testamente Rom zur Erbin seines bedeutenden Reiches eingesetzt hatte. Damit war Rom Herrin von ganz Kleinasien, welches als römische Provinz den Namen Asia erhielt. 9. Rom's Entartung. a. Die gracchischen Reformen. Die Ausbreitung Rom's nach Osten und Westen war von den unheilvollsten Folgen für Rom; mit der immer weiter sich ausdehnenden Weltherrschaft hielten asiatische Weichlichkeit, Schwelgerei und zügellose Ueppigkeit ihren Einzug in das römische Volk; die frühere Einfachheit

8. Alte Geschichte - S. 95

1879 - Dillenburg : Seel
— 95 — seines Zimmers den größten seiner Elephanten. Während der Unterredung streckte plötzlich der Elephant seinen Rüssel hervor und stieß ein fürchterliches Geschrei aus. Fabricius aber sprach: „So wenig mich gestern dein Geld lockte, so wenig schreckt mich heute dein Elephant."^ 5 Im Jahre 279 v. Chr. kam es zur zweiten Schlacht und 279 zwar bei Asknlum in Apulien. Auch diese Schlacht gewarnt Pyrrhns, erlitt aber solche Verluste, daß er ausrief: „Noch einen solchen Sieg und ich bin verloren!" Da er wohl erkannte, daß er den Römern nicht gewachsen sei, so war er froh, als sie einen Waffenstillstanb anboten, und nach Schließung besselben setzte er mit seinem Heere nach Sicilien über, um der Stadt Syracus die von ihr verlangte Hülse gegen die Karthager zu bringen. Es gelang ihm, die wichtigsten Städte in einem Städtebnnb zu vereinigen, und nun war es ihm leicht, binnen Jahresfrist die Karthager fast ganz von der Insel zu vertreiben. Ilm sie aber auch in ihrem eignen Laube angreifen zu können, betrieb er die schnelle Ausrüstung einer Flotte. Sein babei hervortretenbes herrisches Benehmen entzog ihm die Hülse der Sicilianer, welche sämmtlich von ihm abfielen, so daß er nach breijährigem Kampfe Sicilien unverrichteter Sache wieber verließ. Auf der Rückfahrt verlor er durch die Angriffe der Karthager den größten Theil feiner Streitkräfte ; trotzbem flößte er durch fein Erscheinen seinen Bnnbes-genossen, den Tarentinern, wieber Muth ein. Aus Seiten der Römer hatte Cnrins Dentatns den Oberbesehl übernommen. Bei B enevent kam es im Jahre 275 zur Schlacht, in welcher 275 Pyrrhns so total geschlagen würde, daß er sich nach Tarent zurück- ”• zog und Mb barauf Italien gänzlich verließ. Seine Kriegslust und sein unruhiger Sinn veranlaßten ihn balb zu einem Unternehmen gegen den Peloponnes, bei welchem er in der Stadt Ar go s durch einen Steinwurf töbtlich verwunbet warb. Er starb 272. In Demselben Jahre mußte sich Tarent den Römern ergeben, benen es in wenigen Jahren gelungen war, ganz Unteritalien zu unterwerfen und ihre Herrschaft bauernb bort zu befestigen. 7. Die punischen Kriege. a. Karthago. Bereits früher ist von der durch die Phönizier gegrünbeten Colonie Karthago erzählt worben. Diese phöni-zischen Colonieu hatten nicht wie die griechischen Colonien auf den Inseln und in Unteritalien den Zweck, heimisches, vaterlänbisches Leben, Gesittung und Bilbung zu verbreiten, fonbern sie bienten

9. Deutsche Prosa - S. 25

1900 - Gera : Hofmann
Die Griechen als Meister der Kolonisation. 25 Nachdem die Gewaltpolitik des Themistokles aufgegeben war, kam durch Aristeides und Kimon eine ganz neue Art von Kolonialverbaltd zu stände. An Stelle der Blutsverwandtschaft trat ein geistiges Band, auf freiem Anschluß beruhend, eine ans den verschiedensten Stämmen zusammengesetzte Bnndesgenossenschaft, um den Tempel des Apollon vereinigt; an Stelle einer ans Geldwirtschaft gegründeten Kaufmanns- politik eine nationale Aufgabe ersten Rangs, die Freiheit des griechischen Mannes, die Sicherheit hellenischer Kultur den lündergierigen Barbaren gegenüber. Es war das verklärte Bild eines Kolonialreichs, in welchem dem anerkannt ersten Staate die mutterstädtischen Rechte als Ehren- gabe freiwillig übertragen wurden. Es liegt in der Natur der menschlichen Dinge, daß dieser ideale Zustand nicht lange ungetrübt dauern konnte. Die Verhältnisse waren so zart und schwierig, daß sie nur von der Hand eines überlegenen Staatsmanns glücklich behandelt werden konnten. Nur ein Mann wie Perikles war im stände, milde Schonung mit unerbittlicher Strenge richtig zu verbinden. Er verfolgte auch zuerst den großen Gedanken, die Wahl-Mntterstadt so mit Kunst und Weisheit auszustatten, daß sie gleichsam die Sonne wurde, um welche sich wie nach einem Natur- gesetze die Insel- und Küstengemeinden ordneten. Er sorgte dafür, daß mehr und mehr Landgebiet, entweder solches, das nach Kriegsrecht ein- gezogen oder durch besondere Verträge erworben war, in Ackerlose geteilt, zur Ansiedelung attischer Kolonisten benutzt wurde. Dadurch wurde Athen nachträglich eine wirkliche Mutterstadt der Insel. Diese Neubürger gingen aber nicht in die ältere Bevölkerung auf, sondern sie blieben Bürger von Athen. Die Hauptstadt wurde vor Übervölkerung beschützt; Mitglieder der untersten Vermögensklassen wurden Grund- besitzer und ihre Ansiedelungen die festesten Stützpunkte attischer See- macht; es waren überseeische Gaue von Attiea. Als Vorort zur See konnte Athen auch die westlichen Golfe und Meere nicht außer acht lassen. Korinth, der einzige gefährliche Neben- buhler, mußte in Schach gehalten werden. Seine abtrünnigen Kolonieen wurden in Bundesgenossenschaft aufgenommen und am Ausgange des Golfs von Lepanto erwuchs in dem mit Messeniern bevölkerten Naupak- tos Korinth gegenüber ein attischer Waffenplatz. In Großgriechenland hatte sich das Hellenentum auf eigentümliche Weise entwickelt. Weise Gesetzgeber hatten hier aus den bürgerlichen Satzungen der einzelnen Staaten des Mutterlandes das Beste vereinigt, um solche Verfassungen herzustellen, in denen jede hellenische Be- völkerung ihre Befriedigung finden konnte. Das war ein ungemein wichtiger Fortschritt griechischer Kultur, wie er nur in den Kolonien zu stände kommen konnte. Hier knüpfte Perikles an. Alt-Sybaris

10. Deutsche Prosa - S. 21

1900 - Gera : Hofmann
Die Griechen als Meister der Kolonisation. 21 gebildet, und darum ist es noch heute eine der anziehendsten Aufgaben, den Hellenen als den Vorbildern und Meistern der Kolonisation durch die verschiedenen Stadien ihrer nationalen Arbeit zu folgen. Das Ostbecken des Mittelmeeres ist die natürliche Schule über- seeischer Kolonisation; denn nirgends ist das Hüben und Drüben so nahe bei einander. Alle Gestadeländer sind seewärts offen und ein- ladend, landeinwärts aber geschlossen und verriegelt, so daß die vor- springenden Halbinseln mit ihren Gegengestaden enger zusammenhingen, als mit den Kontinenten, deren Ausläufer sie sind. Darum aber glaube man nicht, daß den Hellenen ihre Erfolge mühelos in den Schoß gefallen seien. Sie haben saure Lehrjahre durchgemacht und die Meeresnähe lange Zeit wie einen Fluch empfun- den. Das mußte sie ihnen sein, so lange fremde Völker das Meer beherrschten, phöuikische Kaperschiffe urplötzlich im Morgennebel auf- tauchten, die Eingeborenen mit buntem Tand an den Strand lockten, die Söhne und Töchter des Landes in unerreichbare Ferne fortschleppten. Auch in größerer Zahl wurden sie fortgeführt, um fremder Kolonial- politik zu dienen, bis sie allmählich ihren Feinden das Handwerk ab- lernten, eigene Schiffe zimmerten und sich scharenweise zusammenthaten, um in steten Beutezügen die erlittene Unbill an den älteren Seevölkern zu rächen. Als ,Kinder des Meers' tauchen sie im 14. Jahrhundert v. Chr. an den Nilmündungen auf und machen die Pharaonen in ihren Säulenpaläften erzittern; die Namen des tyrrhenischen und des ionischen Meers sind noch heute Denkmäler von der Beteiligung griechischer Volks- stämme an der ältesten Kulturgeschichte europäischer Küstenländer. Das war keine Kolonisation, sondern ein wüstes Hin- und Her- ziehen von Stämmen, welche früher auf dem Meere heimisch waren als im eignen Lande, unstät wie die Welle, die an keinem Strande haftet. Erst allmählich bilden sich engere Kreise mit festerem Zu- sammenhange, Insel- und Küstenfäume mit heiligen Mittelpunkten, wie es die Insel Delos war, und im elften Jahrhundert ziehen aus allen Häfen der griechischen Halbinsel die dichten Züge von Insel zu Insel nach dem asiatischen Festlande hinüber. Das sind keine Freibeuter mehr, keine in fremde Volksmasfen sich verlierende Scharen von Abenteurern, sondern politisch entwickelte Stämme, welche auf uraltem Boden griechischer Nation eine neue Heimat suchten und sich die besten Lagen auswählten, um Städte zu gründen, die nun nicht mehr wie die mutterländischen sich ängstlich vom Strande fern hielten, sondern keck an die See vorgeschoben, auf Seefahrt und Seeherrschaft berechnet, auch nicht von einzelnen Stämmen ausgehend, sondern unter Be- teiligung aller Hauptzweige der Nation, der Aeolier, Dorier, Ionier, Stadt an Stadt gereiht, ein neues Griechenland angesichts des alten.
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