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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 44

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
44 1. die Glatzerneisse, welche ! ihren Namen zweien an ihr liegenden Städten entlehnt hat, Glatz und Neisse; 2. diekatzba ch (Liegnitz. Blü- cher von Wahlstadt 1813); 3. der Bober (Hirschberg) ; 4. die Lausitzer oder G ö r - litzer Neisse. 1. die Warthe entspringt auf dem uralisch-karpathischen Hö- henzuge in Polen, fließt an Posen und Cüstrin voniber und nimmt die Netze auf, welche durch den Bromber- g er Kanal mit der Brah e, einem Zufluß der Weichsel, verbunden ist. Dadurch sind Oder und Weichsel mit ein- ander verbunden. 8) Die Trave entsteht aus dem Plöner See und ist nur ein Küsten- fluß (Lübeck, Travemünde), welcher durch den Stecknitz-Kanal mit der Elbe verbunden ist. Die vielen Schleusen verlängern jedoch die Fahrt auf demselben zu sehr. 9) Die Flüsse (Elfe) der skandinavischen Halbinsel und der finnischen Seenplatte gehören theilweise auch zum Gebiet der Ostsee, sind aber nur von geringer Bedeutung, indem die Schifffahrt aus den- selben durch Stromschnellen behindert ist. Die wichtigsten sind die Motala-Els, der Abfluß des Wettern-Sees; die Dal-Elf, gebildet aus der West- und Ost-Dal-Elf, von denen letztere den Siljan-See bildet; die Tornea-Elf, welche hoch vom Norden kommt und sich in den bottnischen Meerbusen ergießt. L. Der Nordsee. 1) Die Göta-Elf, der Abfluß des Wenern-Sees, mündet in das Kattegat. 2) Der Glommen, der Abfluß des Oresund-Sees, fällt in das Skagerack. 3) Die Eider entfließt kleinen Seen in Holstein und ist durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden (Festung Rendsburg). 4) Die Elbe entfließt der Südseite des Riesengebirges, durchbricht das hercynische Bergsystem, und eilt durch das deutsche Tiefland der Hamburger Bucht zu (2 Meilen breite Mündung). Sie ist bereits bei Leistneritz sogar für Dampfschiffe fahrbar. An ihr liegen insbe- sondere Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Hamburg, Altona, Glückstadt und Cuxhaven. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind: 1. die Moldau vom Böh- mer Wald an Budweis und Prag vorüberfließend; 2. die Eg er vom Fichtelgebirge; 3. die Mulde vom sächsischen Erzgebirge, welche aus der Vereinigung der Freiberger und Zwickauer Mulde ent- steht (Dessau); 4. die Saale vom Fichtelge- birge, an Jena, Naumburg, Merseburg, Halle vorüber- fließend, nimmt auf: 1. die f ch w a r z e E l st e r vom Lausitzer Gebirge, mündet oberhalb Wittenberg; 2. die Havel kommt aus meh- reren mecklenburgischen Seen, erweitert sich in ihrem Un- terlaufe seenartig, nachdem sie die Spree von der linken Seite ausgenommen hat. An der Havel liegen Neustrelitz, Spandau, Potsdam und Brandenburg. Der Neben- fluß der Havel, die Spree,

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 85

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
85 von Zorndorf (1758). (Der Dichter Ewald von Kleist fiel bei Klmersdorf und hat ein Denkmal in Frankfurt). Die Städte der Niederlausitz haben Gewerbthätigkeit, namentlich Luckau, Kottbus und Spremberg. 5. Die Provinz Sachsen (458 Q.-M. und 2,045,000 Einwohner) gehört theilweise zum norddeutschen Tieflande, theilweise zum Gebiet des Harzes und des Thüringer Waldes. Die Gegend von Mansfeld ist reich an silberhaltigem Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten ausgebeutet wurde. Westlich der Elbe und nördlich von Thüringen ist gutes Ackerland. Die Provinz Sachsen zählt außer 70 Hüttenwerken auch 9 Sa- linen und entwickelt eine bedeutende Fabrik- und Handwerksthätigkeit. Sie zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. a. Magdeburg an der Elbe hat mit Einschluß der Vorstädte Buckau und Sudenburg 90,000 E. Bedeutende Festung, Zerstörung von Magde- burg 1631. Der alte Dom ist die Grabstätte Otto des Gr. Das Salzwerk Schönebeck (9400 E.) liefert jährlich 800,000 Centner Salz und besitzt Fabriken verschiedener Art. Halberstadt, 24,000 E., un- weit des Harzes, in lieblicher, fruchtbarer Gegend. Quedlinburg an der Bode, 16,600 E. ist Geburtsort des Dichters Klopstock und des Geographen Karl Ritter. Straßfurth besitzt ein bedeutendes Steinsalz- lager und eine Saline. b. Merseburg an der Saale hat 13,000 E. Schlachten bei Merseburg 933 und 1080. Halle an der Saale, 46,000 E. Universität. Bedeuten- des Salzwerk. Die Francke'sche Stiftung. Naumburg an der Saale 15.000 E. (Die Hussiten vor Naumburg unter Procopius 1470; das Kirschenfest). Nahe dabei die Landesschule Pforta (Schulpforte) ; Roßbach, wo Friedrich der Große 1757 die Franzosen schlug, und Lützen, wo 1632 Gustav Adolf fiel, sind geschichtliche Orte. In der Grafschaft Mansfeld ist der Sitz des Bergbaus und Hauptort Eisleben, 12.000 E., wo am 10. November 1483 Luther geboren wurde und am 18. Febr. 1546 starb. In der Geschichte der Reformation sind Wittenberg, wo Luther lebte und lehrte und begraben liegt, sowie Mühl- berg, wo Carl V. den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen ge- fangen nahm und das protestantische Heer besiegte (1547), bekannt. e. Erfurt, 40,000 E., war die alte Hauptstadt Thüringens, ist eine Festung, hat einen alten Dom mit einer 275 Centner schweren Glocke und ein Waisenhaus, das ehemalige Augustinerkloster, worin noch Luthers Zelle gezeigt wird. Fabrikorte sind Mühlhausen (17,000 E.) und Nordhausen (18,700 E.). In einem tiefen Thalgelände des Thüringer Waldes liegt Suhl, durch seine Gewehr- und Eisenblechfa- briken berühmt.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 86

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
86 6. Die Provinz Schlesien (731 Q.-M. und 511,000 Einwohner.) gehört seit 1742 zu Preußen, und ist eine der bedeutendsten Provinzen durch seine Fruchtbarkeit, seinen Berg- und Hüttenbau und seine Fabrikthätigkeit. Besonders ergiebig ist das linke Oderrufer, welches ein großes, fast unun- terbrochenes Weizenfeld ist. Der südliche Theil ist Gebirgsland; im Riesen- gebirge sind an 3000 Bauden, eine Art Sennhütten mit Alpenwirthfchaft. Schlesiens Leinwand, Glas und Tuch sind schon lange berühmt; die schle- sische und sächsische Wolle wird jetzt der spanischen vorgezogen. Schlesien wird in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln und Liegnitz eingetheilt. a. Breslau, zu beiden Seiten der Oder, 165,000 E., Univ., Sitz eines Fürstbischofs; bedeutende Fabriken und Wollmärkte. Bricg an der Oder, 13,400 E. Schlachtorte sind Leuthen (1757) und Mollwitz (1741). Glatz an der Reiße, 12,000 E. Festung. Das Fürsten- thum Oels am rechten Oder-Ufer gehört der herzoglichen Familie von Braunschweig. b. Oppeln an der Oder 10,600 E. Die Oder wird schon bei Ratibor (13,500 E.) schiffbar. Festungen Kosel und Neiße (19,000 E.) In Oberschlesien ist bedeutender Bergbau, namentlich um Tarnowitz. Man zählt 184 Steinkohlen- und 58 Galmeigruben im Distrikt. Unweit Beuthen liegt die Königshütte, welche jährlich 8000 Centner Eisen und 15,000 Centner Zink liefert. e. Liegnitz an der Katzbach, 20,000 E. Zwei Stunden davon die Ka- detten-Schule Wahlstatt, wo 1241 die Tartaren siegten und 1813 „Fürst Blücher von der Wahlstatt" die Franzosen schlug. Glogau ist eine Festung an der Oder, hat 18,000 E. Griiuberg baut noch Wein, von welchem Friedrich der Gr. sagte: „Sehr gut! Wohl dem, der ihn nicht zu kosten braucht." Bedeutende Gewerbthätigkeit haben Sagan, Bunzlau, Hirsch-erg, Schmiede-erg, und besonders Görlitz, 32,000 E. 7. Die Provinz Westfalen (367 Q.-M, u. 1,700,000 Einwohner) gehört zu den Stromgebieten des Rheins, der Ems und der Weser, ist in ihrem nördlichen Theile Tiefland, und wird im Süden von den nordöstlichen Ausläufern und Höhenzügen des niederrheinischen Schieserge- birges erfüllt, namentlich vom Haarstrang und Rothlager-Gebirge, sowie im nordöstlichen Theil von Verästungen des Wesergebirgs. Die Bewohner ha- den in ihren Sitten eine merkwürdige Zähigkeit und Vorliebe zum Alten und Bestehenden. Die Landleute leben gern einzeln auf gesonderten Höfen; die Hauptorte der Gemeinden umfassen meist nur Kirche, Schule, Krä- mer und einige wenige Gehöfte. Gewöhnlich sind die Besitzungen mit lebenden Hecken umzäunt. Die Westfalen sind im Ganzen gutmüthig, derb, grade, arbeitsam und ausdauernd; ein eigenthümliches Schwarzbrot ist der bekannte Pumpernickel. Der Ruf ihrer trefflichen Viehzucht ist weit über die Grenzen des Landes gedrungen, und westfälische Schinken werden im

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 93

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
93 8 60. Die kleineren Staaten des norddeutschen Bundes. 1. Das Königreich Sachsen (272 Q.-M. und 2,344,060 Einwohner), grenzt im Süden an Böhmen, im Norden und Osten an Preußen (Provinz Schlesien und Sachsen), im Westen an Preußen, Altenburg, Reuß und Baiern. Es wird von einigen Ausläufern des hercynischen Bergsystems durchzogen, namentlich von dem Erzgebirge, von den Höhen der sächsischen Schweiz und von den Lausitzer Bergen. Das Klima des Gebirges läßt den Kartoffel- und Haferbau nicht zu, aber dafür kann an der Elbe sogar Weinbau betrieben werden. Im N. ist ebenes Land. Der Hauptstrom ist die Elbe mit der weißen und schwarzen Elster, der Mulde und Spree; zur Oder gehört die Lausitzer Neiße. Sachsen ist das Land der Minerale (Sil- der-, Eisen-, Blei- und Kobaltgruben beschäftigen 85,000 Arbeiter), des feinsten Porzellans, der veredelten Schafzucht, der fleißigsten Industrie, der Gelehrsamkeit und des Buchhandels. Die Sachsen sind bis auf 40,000 Wenden in der Lausitz deutschen Ursprungs, bekennen sich der großen Mehr- zahl nach zur protestantischen Kirche, und haben den Nus eines thätigen, lebendigen, höflichen, gebildeten und genügsamen Volkes stets bewahrt. Sachsen wird in folgende 4 Kreisdirektionsbezirke eingetheilt: 1) Dresden: Hauptstadt Dresden an der Elbe, 146,000 E., eine der schönsten Städte Europa's, Residenz, Schloß mit dem grünen Gewölbe, Bilder- und Antiken-Gallerie, der Zwinger mit Samm- lungen, Kunstakademie, die schöne Elbbrücke, Fabriken. Schlacht bei Dresden 1813. Meißen 10,400 E., Porzellanfabrik, Wein- bau. Freiberg, 19,000 E., die wichtigste Bergstadt des Landes, hat die vorzüglichste Bergschule Europa's. Pirna (Lager von Pirna 1756) an der Elbe. Felsenfeste Königsstein. Die Forst- und landwirthschaftliche Akademie Tharandt. 2) Leipzig: Leipzig an der weißen Elster und Pleiße, 86,000 E., weltberühmte Handelsstadt mit 3 großen, sehr besuchten Messen, Sitz des deutschen Buchhandels, Universität. Die Leipziger Schlacht- felder 1631, 1632, 18. Okt. 1813. (Lerchenfang.) Die Fürsten- schule in Grimma an der Mulde. Auf dem ehemaligen königlichen Lustschloß Hubertusburg ward 1763 der Friede unterzeichnet. In Hainichen ward 1715 Fürchtegott Gellert geboren (4 in Leipzig 1769). 3) Zwickau: Zwickau 22,500 E. Chemnitz 55,000 E., erste Fabrik- stadt Sachsens, hat namentlich Baumwollenfabriken aller Art und eine große Maschinenfabrik. In Plauen, Schneeberg, Annaberg Rcichenbach und Glauchau sind ebenfalls bedeutende Fabriken für- baumwollene Waaren, Spitzen, Schleier, Musseline, Webereien in Seide und Wolle.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 94

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
94 4) Bautzen: Bautzen ober Bubissin an der Spree, 12,500 E., Schlacht 1813. Kamen;, Geburtsort Lessing's (1729—1781). Herrnhut, Hauptort der evangelischen Brüber, gestiftet durch den Grafen Zinzen- borf (1722). Zittau, eine bebeutenbe Fabrik- und Hanbelsstabt mit 14,400 E. Bei Hochkirch überfiel 1758 der österreichische Marschall Daun den großen Preußenkönig Friedrich Ii. Sachsen ist mit Baiern, Böhmen, Schlesien, der preußischen Provinz Sachsen, Branbenburg und Thüringen durch Eisenbahnen verbunben. 2. Die sächsischen Fiirstenthümer. Die sämmtlichen sächsischen Herzogthümer, die reußischen und schwarz- burgischen Fürstenthümer, welche unter dem Namen Thüringische Staaten zusammengefaßt werben, bieten in Land und Leuten wenig Berschiebenheiten. Die Thüringer sinb ein echt beutscher, ausbauernber, bieberer Menschenschlag von vorzugsweise blonbem Haar und blauem Auge, welcher an seinen Kir- messen und Vogelschießen so recht lustig und behaglich sich zeigt. Sie sinb geborne Musiker und ihrer Vorliebe zur Musik entspricht auch ihre Ver- ehrung der Singvögel. Ihre Erwerbszweige richten sich nach dem Boben. In und um Saalfelb finben sich Leute, welche den Schiefer zu Schreib- tafeln ober Dachschiefer verarbeiten; anbere, namentlich in Sonneberg, sinb Holzschnitzler und Drechsler, wieber anbere Glas- und Porzellanfabrikanten. Im norböstlichen Theile ist der Ackerbau am lohnenbsten und verbreitetsten; wo er die zahlreiche Bevölkerung nicht nährte, mußte man zu den Schätzen der Erbe greifen. Daher entstanben Salinen, Steinkohlengruben, Eisen- hütten, Gewehr- und Stahlfabriken. Das lebensfrische, regsame Volk hat sich auch den deutschen Geist zu erhalten gewußt, und übt noch heute die alte Treue, Reblichkeit und Gastfreiheit. I. Das Großherzogthum Sachsen-Wcimar-Eiscnsch (66 Q.-M. und 280,000 evangel. Einw.) liegt, in bret größere Parzellen getheilt, im Thüringer Walb und am Rhön- gebirge. In seinem östlichen Theile ist hügeliges, getreibereiches Land, im westlichen bergiger und unfruchtbarer Boben. Werra, Saale und Ilm be- wässern es. Hauptstabt ist Weimar an der Ilm, 14,300 E.; hier weilten Göthe, Schiller, Herber, Wielanb am Hofe des kunstsinnigen Großherzogs Karl August, und sinb auch ba begraben. Das geographische Institut in Weimar hat bebeutenbe Verbienste um das Stubium der Geographie. Jena an der Saale, 7300 E., Universität, Schlacht 1806. Eisenach am Fuße der Wartburg, welche im Mittelalter Resibenz der Lanbgrafen von Thüringen war und im Winter 1521/22 Dr. Martin Luther zum Aufenthalt biente. Die Burg ist neu hergestellt worben.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 97

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
97 preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen und werden von der Elbe, Mulde und Saale durchflossen. Hauptstadt ist Destau an der Mulde, ein sauberes, stilles Städtchen mit 16,300 E. In der Nähe ist Wörlitz, mit berühmten Gartenanlagen. Zerbst, 11,400 E. Köthen, 12,000 Einwohner, Knotenpunkt von Eisenbahnen. Bernburg, 12,200 Einw., mit Schloß. Ballenstedt, 4500 E., am Rande des Harzes schön gelegen, mit Schloß. 8. Das Großherzogthum Oldenburg (114‘/4 Q.-M. und 302,000 meist evangel. Einwohner) gehört vorzugsweise dem norddeutschen Tieflande an und liegt an der Nord- see; die Fürstenthümer Eutin an der Ostsee und das Amt Birkenfeld am Hundsrück rechts vom Rhein sind vom Hauptlande getrennt. Die Weser, Hunte und Nahe sind die einzigen Gewässer des Landes. Seiner Boden- beschaffenheit nach zerfällt es in Geest-, Marsch- und Moorland. Daö Geestland im Süden ist trockner Boden, sandig und mager, häufig zu Wal- dungen benutzt; das Marschland im N. ist naß, wird durch Kanäle ent- wässert und gegen das Meer durch kostspielige Deiche geschützt; das Marsch- land hat üppige Fruchtfelder, fette Weiden, schöne Häusergruppen, zahlreiche .Viehherden. Das Moor- und Sumpfland ist voll stockender Gewässer und liefert viel Torf; es wird im Frühjahr abgebrannt und mit Buchweizen besäet. Der angezündete Torfboden brennt, die Luft mit dickem Qualm (Höhenrauch) erfüllend, einen Zoll tief herab, und dient dann den Saat- körnern als Dünger. Die Mehrzahl der Bevölkerung gehört dem Bauern- stande zu, redet plattdeutsch und zeichnet sich durch Ruhe, Einsicht, Schweig- samkeit, gesunden Witz und Biederkeit aus. Die Hauptorte sind: 1) im Großherzogthum: Oldenburg, 13,700 E., Residenz- und Han- delsstadt ; 2) in Cutin: Eutin an dem gleichnamigen See, 3300 E. Fischfang; 3) in Birkenfrtd: Birkenfeld an der Nahe, 2500 E. Das Amt Birkenfeld ist reich an Holz, Eisen, Steinkohlen, Achaten und Kar- neolen, welche in Idar und Oberstein geschlissen werden. 9. Das Großherzogthum, Mecklenburg (294 Q.-M. und 652,000 evangel. Einwohner) gehört dem norddeutschen Tieflande an und theilt mit ihm die Ebene, die Hügelreihe und den Reichthum an Binnenseen. Mecklenburg zählt von letzteren 460, zum Theil sehr fischreiche; der Müritzer und Schweriner See sind die größten. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Schifffahrt bilden die Haupt- nahrungszweige der mecklenburgischen Bevölkerung, welche sich durch ein starres Festhalten am Alt-Herkömmlichen auszeichnet; dies und eine gewisse Langsamkeit im Auffassen neuer Dinge, Muth und Ausdauer, Vaterlands- liebe und Treue in Erfüllung übernommener Pflichten sind Grundzüge im Charakter der Mecklenburger. Auf dem Lande finden sich große Herrengüter, Cassian, Geographie. 4. Aufl. n

7. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. I

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Lehrbuch m 2h für den Geschichts-Anterricht an Oberlyzeen und Studienanstalten Von Dr. O. Kästner und Dr. G. Brunner Direttor des Städtischen Lyzeums und Ober- Oberlehrer am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeums in Landsberg a. d. Warthe lyzeum in Landsberg a. d. Warthe Zweiter Teil: Klasse Iii Ausgabe B für Studienanstalten Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden ;• - :. .: Mit 6 Karten /? c,.<- Frankfurt am Main Verlag von Moritz Diesterweg

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 75

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 75 — sich zu einer großen Handelsstadt entwickelt. Auch die vielen Eisenbahnen, die sich hier kreuzen, begünstigen den Verkehr. Daneben blüht die Industrie, namentlich der Maschinenbau und die Zuckersiederei. Magdeburg ist der Mittelpunkt des deutschen Zuckerhandels. Als Festung hat es die Aufgabe, den wichtigen Elbüber- Abb. 48. Der Hauptbahnhof zu Leipzig, der größte Bahnhof der Welt. Abb. 49. Die Petersstraße in Leipzig während der Messe. gang zu verteidigen (1631). An der Elbe aufwärts liegen Torgan und Wittenberg, letzteres Lutherstadt und Ausgangspunkt der Reformation in Deutschland. Den Norden der Provinz bildet die Altmark, die Wiege des brandenburgisch-preußischen Staates. Sie ist ein unfruchtbarer, dünnbevölkerter Landstrich, der keine größeren Städte aufzuweisen hat. Im Saaletal ist eine Reihe volkreicher Städte emporgeblüht:

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 81

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 81 — zucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation. Oberschlesien endlich ist infolge seines Reichtums an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau. 511000 Einw., an der Oder, ist die drittgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung verdankt sie ihrer günstigen Lage inmitten einer gewerbreichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Kreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien- In der Nähe liegt der Schlachtort Lenthcn. Andere Städte an der Oder sind Ratibor, Oppeln, Brieg, (Slogan und unweit der Oder Grimberg. Im oberschlesischen Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Köniqshütte, Gleiwitz, Tarnotvitz und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Matz. An der Katzbach liegt Liegniiz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe befindet sich das Schlachtfeld von Wahlstatt (1241 und 1813). Görlitz, an der Görlitzer Neiße, ist der Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. vas Norddeutsche Tiesland. 1. Lage. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der § 60. Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und der Ostsee anderseits aus. Im Westen geht es in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Es ist somit ein Teil des großen europäischen Tieflandes, das sich von den Pyrenäen bis zum Ural erstreckt. 2. Geologische Bildung. Wie die Oberdeutsche Hochebeue, so ist auch ganz Norddeutschland vor vielen Jahrtausenden von mächtigen Gletschern bedeckt worden. Diese gingen von Skandinavien aus und erstreckten sich bis in das Innere Deutschlands. Es hat wahrscheinlich mehrere Vereisungen gegeben. Man zählt in Norddeutschland deren drei. Die älteste reichte bis zu dem Mitteldeutschen Gebirgsland, die jüngste nur bis in die Gegend von Magdeburg. Die Gletscher haben gewaltige Erd- und Gesteinsmassen von Skandinavien nach Deutschland getragen. Die Gesteine sind auf dem weiten Wege, den sie zurücklegen mußten, vielfach geschrammt, gekritzt und geglättet worden. Die mitgeschleppten Massen legten sich auf das Grundgebirge, glichen dessen Unebenheiten aus und verwandelten das Gebiet, das sie bedeckten, in ein weites Flachland. Die aufgelagerte Schicht erreicht stellenweise eine Mächtigkeit von 200 m. An manchen Orten ragt das Grundgebirge aus dem Moränenschutt hervor. Solche Reste des Grundgebirges haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen Helgolands und in den Kreidefelsen der Insel Rügen. Dilcher-Schwcirzhanpt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 6

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 64

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 64 — Zangen, Ziegenböcken usw. durch die Luft, um mit dem Teufel ihre Gelage abzuhalten. Das Borland des Harzes. Das Vorland des Harzes ist durch große Fruchtbarkeit und ein mildes Klima ausgezeichnet. In der Um- Abb. 49. Abbau im Kalisalzbergwerk. gegend von Braunschweig wird viel Gemüsebau getrieben (Spargel). Groß ist die Zahl der Branntweinbrennereien und Konservenfabriken. Das Gebiet zwischen Harz und Saale besitzt die größten Braun- a) Erd- und Gesteinsschichten, b) Tonschicht, c) Abraumsalze, d) Steinsalz. kohlen- und Salz lag er Deutschlands. Die reichste Ausbeute au Salz liefert das Steinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und ausge- dehnte Hohlräume siud dort unten entstanden. Stellenweise liegen
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