185
beide zusammen. Am meisten nach W. vorgeschoben und südlich
vom 400 N. B. dehnt sich das tnrkestanische Alpenland aus. Süd-
lich von ihnen zwischen dem Westrand und Südrand bildet der
Hindukuh das natürliche Bindeglied zwischen dem östlichen und west-
lichen Hochasien.
Die innere Scheitelsläche des östlichen Hochasiens ist nicht überall von
gleicher absoluter Höhe; ihr Mittelwerth kann zu 6 — 8000' angenommen
werden. Sie wird von Westen nach Osten von 2 Gebirgsketten durch-
schnitten, dem Küenlün oder Kulkun und dem Thian-Schan; ersterer erscheint
als Fortsetzung des Muz Tagh, letzterer als die des Belur Tagh. Durch
diese Ketten wird die innere Scheitelfläche des östlichen Hochasiens in 3 Theile
zerlegt, nämlich:
1) südlich vom Küenlün oder Kulkun dehnt sich Dübel (nördlich vom
Himalaya) aus;
2) zwischen Küenlün und Thianschan erstreckt sich die hohe Tartarei;
3) zwischen dem Thianschan und dem Nordrand endlich die Dsungarei
im W. und die Mongolei im O.
Diese drei Plateauländer sind nur an den Ufern der Steppenflüsse
und Seen angebaut und mit Pflanzen bewachsen; sonst ist das unermeßliche
Gebiet entweder eine baumlose, öde Steppe, oder eine abwechselnd sandig-
steinige Wüste, welche die Bewohner Gobi oder Schamo nennen. Diese
Wüstenei mag sich über 400 Meilen weit in die Länge (eine Entfernung
wie von Lissabon nach Königsberg) und 100 Meilen weit in die Breite,
(wie von Basel bis Hamburg) erstrecken. Der westliche Theil der Gobi
besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche dagegen aus Felsen und
Steinfeldern, eine Erscheinung, welche sich in der afrikanischen Sahara
wiederholt.
8 76.
Das westliche Hochafien
ist minder hoch und kleiner, als das östliche, zugleich gegliederter und zu-
gänglicher, bietet aber im Ganzen die gleichen Hochflächen dar, welche von
Randgebirgen umwallt sind. Wir betrachten:
1. Das Hochland von Iran.
Es hat viel Steppenland und viele Salzseen. Seine Mitte ist eine
ununterbrochene Sand- und Salzwüste, arm an Wasser und Pflanzen.
Wegen der Randgebirge kann das Meer keinen Einfluß auf das Innere
üben, und da nur im Frühjahr und Winter Regen fällt, der Sommer aber
neben dem klaren Himmel eine große Hitze bringt, so muß natürlich aller
Pflanzenwuchs ersterben. Die 4 Randgebirge Irans sind: a) das indisch-
persische Grenzgebirge mit dem 12,000' hohen Salomonsthron im O.;
b) die Terasse von Farsistan und Beludschistan im S.; e) die Zagrosketten
und das Alpenland von Adserbeidschan im W.; ck) der Hindukuh, Paropa-
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186
misus und Elburs im N. Im Elburs ist der 13,800' hohe Vulkan De-
mavend. Diese Randgebirge bilden in Bezug auf Fruchtbarkeit und Be-
wässerung den entschiedensten Gegensatz zum innern Plateau.
2. Das Hochland von Armenien
erhebt sich aus tiefer liegenden Landschaften und besteht aus mehreren Hoch-
flächen, deren Scheitel steppenartig sind, während die von ihnen ausgehenden,
tiefgefurchten Thalschaften reichliche Bewässerung und üppige Vegetation ha-
den. Aus der Hochebene von Erzerum erhebt sich der 16,000' hohe Ara-
rat, wo Noah die Arche verließ. Er ist vulkanischer Natur und hat 1840
gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat erhebt
sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequator er-
reicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt einem
bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale Lage eine
ungemein hohe Sommertemperatur darbietet.
3. Das Hochland von Kleinasien
(Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Taurus und
Antitaurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand bietet
schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der Westküste
lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch den Reichthum
ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses selbst ist
eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren auch
Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und Südrand
ist fruchtbar und angebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hochstämmige Wal-
dungen aus.
Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland-
schaft zwischen 60° und 62° Ö. L. der Kaukasus in Verbindung. Er' ge-
hört zur Klasse des Alpenlandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten,
mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er feine
bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem Meere
erhaben. Er zeigt vielfache Spuren früherer vulkanischer Thätigkeit; dieselbe
ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf der Halb-
insel Taman*) und Abscheren oder Baku**), wo ja noch immer die heili-
gen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen und Erdbeben
deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von So. nach Nw.
Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Pyrenäen liegt, so steigt
doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie die des Ararat, bis
zu 9,900' empor. Der Kaukasus hat enge Thalschaften, die keine Kultur-
thäler sind. Ueber den Kaukasus führen nur 2 Gebirgspassagen: 1) der
Paß von Wladikaukas im Thal des Terek, die Straße nach Tiflis; 2) der
Küstenpaß von Derbend im Osten.
*) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen
Meere.
**) Abscheren oder Baku an der Westküste des Kaspi-Sees.
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Extrahierte Personennamen: Anatoli_— Wladikaukas
Extrahierte Ortsnamen: Elburs Armenien Kleinasien Kleinasiens Armenien Kaukasus Tiflis Baku
188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
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194
Ganges. Unter den zahlreichen Zuflüssen des Ganges verdient der Dschumna
einer besonderen Erwähnung; dieser entspringt am Himalaya in einer Höhe
von 11,000' in einer Umgebung, wo heiße Qellen die Schnecmassen schmel-
zen und ihm zuführen. Die Zahl dieser heißen Quellen in jener Höhe soll
sehr bedeutend und ihre Temperatur so hoch sein, daß man Reis in densel-
den kochen kann. Im Mittellauf fließt er parallel mit dem Ganges an
Delhi und Agra vorüber und mündet bei Allahabad; er schließt mit dem
Ganges das Duab oder Zweistromland ein.
5) Die kleineren Ströme auf der vorderindischen Halbinsel, der Godavery,
Kistnah und der Cavery entspringen am Oftabhange der West-Ghats, durchströmen
das Plateau von Dekan und münden nach einem kurzen Unterlaufe in den benga-
lischen Golf; der Nerbudda mündet auf der Westseite in den Golf von Cambay.
6) Der Indus oder Sind entsteht nördlich vom Himalaya im Kailas-
Gebirge in Westtübet, fließt anfangs nach Nw. und durchbricht dann, gegen
Sw. gewendet, den Himalaya. In der Ebene spaltet er sich häufig, macht
öftere Krümmungen und fließt träge und wasserarm durch tvüste Landschaften
in einem Delta in das persisch-arabische Meer. Im Ganzen ist der Indus
besser zu befahren, als der Ganges; nur sind bei diesem die Ein- und Aus-
fahrt ins Meer tveniger gefährlich, als beim Indus, wo die Meeresbrandung
und die Sw.-Moussone oft die Fahrt erschweren und unmöglich machen.
Von seinen Zuflüssen merken wir:
Der Ssatadru oder Ssetlesch entfließt
dem Alpsee Ravan Hrad, nimmt rechts
den Beas oder Hyphasis auf und ver-
einigt sich später mit dem Dschunab
(Acesines) vom innern Himalaya, wel-
cher rechts noch den Dschylum (Hydas-
pes) und links den Ravi (Hydraotesl
aufnimmt. Diese fünf letztgenannten
Flüsse bewässern das Pendschab oder
Fünfstromland.
Der Kabul aus Afghanistan durch-
bricht den Ostrand des Plateaus von
Iran, und öffnet den einzigen Paß von
da nach Indien.
7) Der Euphrat und Tigris, das dritte Strom-Zwillingspaar, entsprin-
gen im armenischen Hochland nicht weit von einander. Der Euphrat, mit
sanftem Gefälle und flachen Ufern im Mittel- und Unterlaufe, durchbricht
die Tauruskette, und bildet durch Spaltungen viele Inseln; bei Babylon
beginnt sein Unterlauf, und ungefähr 60 Stunden von der Ausmündung
nimmt der klare, träge Euphrat den trüben, raschen Tigris auf; sie ergießen
sich unter dem Namen Shat el Arab in einem Delta ins Meer. Dies wird
6 Monate des Jahres eine einzige Wasserfläche in Folge der Schneeschmelze
und Regengüsse im Oberlaufe (April und Nov.). Die Fruchtbarkeit von
Mesopotamien und des Deltas hat wegen Mangel an fleißiger Bearbeitung
sehr abgenommen.
Iv. Das Gebiet des mittelländischen und schwarzen Meeres.
1) Mehrere Küstenflüsse: den Aast (Orontes) vom Libanon; den Cydnus
bei Tarsus (Alexanders d. Gr. Bad), den Saleph oder Calycadnus (Fried-
rich Barbarossa fl 1189), den Eurymedon und an der Westküste Kleinasiens
X
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195
den durch seine Krümmungen bekannten Mäander; an der Nordkiiste den
Granikus (Sieg Alexanders d. Gr. über Darms 333 v. Chr.).
2) Der Kisil Jrmak, der Halys, entspringt am Südrande Kleinasiens,
und fließt in einem Bogen in's schwarze Meer.
3) Der Kuban entspringt im Kaukasus unweit des Elburs, theilt sich
vor seiner Mündung in zwei Arme und fällt durch den nördlichen in's
asow'sche, den andern ins schwarze Meer.
V. Die Stepp enflü sie und Binnenseen von Asien.
1) Der Kaspi-See (8413 Q.-M.), von welchem wir schon oben Seite
52 geredet haben, gehört theils zu Europa, theils zu Asien. Er liegt
zwischen 75 Fuß und 95 Fuß unter dem Spiegel des schwarzen Meeres
und erschwert durch Untiefen, Mangel an Landungsplätzen, heftige Stürme
die Schifffahrt. Von Asien her fallen ins kaspische Meer: a. das Strom-
Zwillingspaar Kur und Aras (Cyrus und Araxes). Die Sandstürme
sollen auch dem Aras eine andere Richtung vorgeschrieben haben; er floß
früher in den Kaspi-See, jetzt vermag er den See nicht mehr zu erreichen
und fällt in den Kur, welcher ihn zum Kaspi-See führt; b. der Terck vom
Elburs; c. die Wolga und der Ural.
2) Der Aral-See (1267 Q.-M.) ist nach dem Kaspi-See der größte See
der Erde, wird von jenem durch den 500' hohen wilden Truchmenen Isth-
mus getrennt, und liegt 25' über dem Meere. Er nimmt ebenfalls zwei
Doppelströme auf, den Amu Darja I (Gihon) und den Sir Darja (Schon).
Der Amu entsteht im turkestanischen Alpenlande und durchfließt das tiefe
Turan; schon 60 Meilen vor seiner Mündung spaltet er sich in mehrere
Arme, welche man zur Bewässerung des Landes so ausbeutet, daß der Strom
nur mit einem Arme den See erreicht. Er fällt von feiner Quelle bis zur
Mündung über 12,000'. Der Schon der Jaxartes, im Unterlaufe Sir
Darja, entfließt dem Mus Tagh, durchfließt Khokand und das wüste Turan,
und mündet in einem Delta in den See.
3) Der Balkasch am Westabhange des östlichen Hochasiens hat salziges
Wasser, wie der Kaspi- und Aral-See, und nimmt den Jli von Thianschan
auf. Er nimmt einen Flächenraum von über 400 Q.-M. ein.
4) Der Loop Noor (400 N. B.) nimmt den 300 Stunden langen
Tarim in der hohen Tartarei auf. Er hat ebenfalls salziges Wasser.
5) Der Zahreh-See, mit bitterem Wasser, liegt auf dem Plateau von
Iran, und nimmt den Hilmend vom Paropamisus auf. Vom Zahreh-See
bis zum Meere zieht sich durch ganz Beludschistan 200 M. weit ein trocknes
Flußbett, welches man für die ehemalige Fortsetzung des Hilmend hält.
6) Die Seen von Urumia und Van, beide mit salzigem Wasser, liegen
auf der Hochfläche von Vorderasien, und sind ohne sichtbaren Abfluß zum
Meere.
7) Das todte Meer (24 Q.-M.) hat helles, klares Wasser, welches
reichlich mit Bittersalz gesättigt ist. Der See und seine Umgebungen tragen
9 Darja heißt Fluß.
13*
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Kisil_Jrmak Kuban Cyrus Cyrus Darja Darja Sir
Darja Urumia
Extrahierte Ortsnamen: Alexanders Südrande_Kleinasiens Kaukasus Asien Europa Asien Hochasiens Hilmend Vorderasien
196
die deutlichsten Spuren vulkanischer Thätigkeit an sich. Der Hauptzufluß
desselben ist der Jordan« Er entspringt am Berge Hermon, dem höchsten
und südlichsten Theil des Antilibanon, durchfließt zuerst den schilsreichen See
Merom, dann den See Genezareth (das galiläische Meer oder See von
Liberias) und fällt zuletzt ins todte Meer. Der Spiegel des todten Meeres
liegt 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres.
Anmerkung. In Sibirien und auf der Scheitelfläche von Ostasien sind
noch eine große Anzahl von continentalen Strömen und Binnenseen,
von denen aber nur wenige gemerkt zu werden verdienen. Die Größe
der wichtigsten Seen Asiens (vergl. S. 55 oben) ist folgende:
Kaspisee . . . . 8413 Q.-M.
Aralsee . . . . 1267 „
Baikalsee . . . 625 „
Balkaschsee . . 400 „
Tungtingsee . . 109 „
Vansee . . . .. 109 „
Urumiasee . . . 106 „
Kuku Noor . . 96 „
Poyangsee . . . 77 „
Dsaisangsee . . , 70 „
Todtes Meer . . 24 „
§ 80.
Asiens Klima und Produkte.
A. Allgemeines.
In Bezug auf die ungleiche Vertheilung der Wärme vom Aequator
nach den Polen hat man die Erdkugel je nach der vorherrschenden Kälte
und Wärme in 5 Zonen eingetheilt (mathematisches oder geographisches
Klima). Davon ist das physikalische verschieden, welches durch die Wärme
oder Kälte, durch die Feuchtigkeit, die Strömungen (Winde) und die Rein-
heit der Luft näher bestimmt wird. Das Meer übt auf das physikalische
Klima eines Landes einen bedeutenden Einfluß aus. Das Land erwärmt
sich unter den Sonnenstrahlen leichter und höher, als das Wasser; im
Winter aber strahlt das Land seine Wärme leichter aus, als das Meer,
welches sie behält. Daher kommt es, daß das Meer die Kälte und die
Hitze des Landes mildert. Ferner erzeugt das Meer viel Wasserdampf durch
die Hitze, daraus bilden sich Nebel, Wolken und Regen, welcher an den Meeres-
küsten häufiger niederfällt, als im Innern. Die Küstenländer sind darum
feuchter, als die Binnenländer eines Continents. Auf diesen Verhältnissen
beruht der Unterschied des oceanischen und kontinentalen Klimas. Jenes ist
feuchter, gleichförmiger, kühler im Sommer und milder im Winter, dieses
trockner, ungleichförmiger, heiß im Sommer und kalt im Winter. Auch
die Bodengestaltung übt Einfluß auf das Klima. Die Tiefländer haben
ein wärmeres Klima, als die Hochländer, und die Ebenen erreichen in der
Regel eine höhere Temperatur, als die Bergländer. Ist der Boden fest
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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198
Seewinde bringen den verschiedenen Landstrichen im Laufe des Jahres genug
erquickenden Regen. Indien ist eines der gesegnetsten Länder der Erde, China
daö angebauteste. Unübersehbare, künstlich bewässerte Felder mit Getreide,
Reis, Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden, Theesträuchern, Mohn nähren
die ungeheuer zahlreiche Bevölkerung des Landes und gewähren einträgliche
Handelsartikel. Schlägt man doch einzig den Werth des aus China all-
jährlich bezogenen Thees auf 70 Mill. Franken an. Dagegen bildet die
Hochfläche des innern Hochasiens einen traurigen Gegensatz. Sie hat ein
entschieden continentales Klima, im Sommer eine drückende Hitze, und im
Winter eine empfindliche Kälte; daneben fehlt eine genügende Bewässerung.
Kaum hat der Schnee vor den wärmeren Sonnenstrahlen sich zurückgezogen,
so versucht die Pflanzenwelt hervorzutreten. Aber gar bald verdorret Alles,
die Steppe wird Wüste, welche im Sommer kein Regen tränkt. Nur das
Hochland von Tübet, welches die zahlreichen Quellen des Himalaya bewässern,
macht eine Ausnahme. Hier gedeihen unsere Getreide-, Obst- und Gemüse-
arten neben vielen einheimischen Blumen noch in einer Höhe von 8 — 12,000'.
Besonders bekannt ist Tübet durch eine eigene Gattung von Schafen, welche
die feinste Wolle geben, durch Büffel mit seidenartigen Pserdeschweifen und
eine Ziegenart, deren Haare die feinsten 'Shawls liefern. Tübet ist zugleich
das Vaterland der europäischen Hausthiere; noch birgt es wilde Pferde und
Esel, welche in den Gebirgen sich umhertummeln. Die beiden Tiefländer
endlich, Turan und Sibirien, haben ein ausgeprägtes continentales Klima.
Turan ist ein steppen- und wüstenreiches Land, dessen Fruchtbarkeit nur in
den Flußthälern des Sir Darja und Amu Darja ersichtlich wird. Die
Sommer sind in beiden Tiefländern bei Tage sehr heiß, in der Nacht ent-
schieden kühl; die Winter lang und ausnehmend streng. Sibirien gilt na-
mentlich als Symbol eines rauhen, unwirthbaren Landes, ist stark bewässert
und an seinen Nordküsten den größten Theil des Jahres mit Eis bedeckt.
Im südlichen Theile, in der Nähe des Berglandes, sind Birken- und Tannen-
wälder, Felder mit Kartoffeln, Buchweizen, Kohl, Rüben, Hanf und Flachs.
Dann folgt nördlicher anfangs eine trockene, ungeheure Steppenfläche, welche
einem den größten Theil des Jahres gefrcrnen Sumpflande vorgelagert ist.
Dasselbe ist mit Moos und Flechten" bewachsen und hat zuweilen Stellen
mit Sträuchern, Beeren und krüppeligem Holz aufzuweisen. Diesen Theil
nennt man die Tundra, ein Aufenthalt wilder Gänse und Enten.
Asien ist die Heimath unserer meisten Hausthiere. Kameele, Elephanten,
Rennthiere, Pferde und Esel werden noch in wildem Zustande angetroffen.
Die Rennthiere, Kameele und Elephanten bilden 3 eigenthümliche Thierzonen
in Asien; im Norden bedient man sich der Rennthiere, im mittleren Asien
der Kameele, im Süden der Elephanten als Last- und Reitthiere. Die das
Rennthier begleitenden Raubthiere sind die Bären und Wölfe; im Gefolge
der Elephanten ist der Tiger in Vorderindien, während der asiatische Löwe
in der südlichen Heimath der Kameele sich aufhält. Wilde Pferde, Esel
und Ochsen gibt es namentlich auf der Scheitelfläche des östlichen Hoch-
asiens, wo auch vorzügliche Schafe, die Kaschemir-Ziege, die wilde Ziege,
Antilopen und Gazellen, das Moschusthier angetroffen werden. Besonders
reich ist die Thierwelt Indiens: Riesige Elephanten und Nashörner, Tiger,
Affen, die größten der Erde, zahlreiche Hirsche und Antilopen, die buntesten
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn Turan Turan Darja
Extrahierte Ortsnamen: Indien China China Sibirien Sibirien Asien Asien asiatische_Löwe Hoch-
asiens Indiens
203
i
3. Die geistige Bildung der asiatischen Bevölkerung steht hinter den
Leistungen der Europäer entschieden zurück, obschon Asien auch die geistige
Wiege Europas gewesen ist. Die großartigen Baudenkmäler Babyloniens,
Assyriens, Kleinasiens, welche wir heute in ihren Trümmern bewundern,
weisen jetzt noch aus die Bildungsstufe jener Länder in grauer Vorzeit zu-
rück. Die Sagen und Schriften der Inder legen Proben von der tiefen
Einsicht jenes Volkes ab; China und Japan sind noch bis zur Stunde die
einzigen eigentlichen asiatischen Kulturstaaten. Aber dadurch, daß sie dieselben
von jeher gegen Außen streng abgeschlossen haben, entbehrten sie auch der
äußern Anregung, blieben auf der erklommenen Entwicklungsstufe stehen und
gingen so rückwärts. Wie manche herrliche Erfindung kannten die Chinesen
vor den Europäern! Welche tiefe Weisheit enthalten die indischen, persischen'
und arabischen Dichtungen und Märchen! Erst seit die Europäer mehr Zu-
tritt in das früher abgeschlossene asiatische Leben erlangt haben, kann man
mit Bestimmtheit voraussagen, daß Asiens Bevölkerung einer neuen Aera
entgegengeht.
4. Ebenso hat Europa in Handel und Gewerben sein asiatisches Mut-
terland bedeutend überflügelt. China kannte bekanntlich die Bereitung der
Seide vor den Europäern, welche sie erst im Anfang des 6. Jahrhunderts
von dort erfuhren. Und doch wandern jetzt Seiden- und Banmwollenzeuge
von Europa nach Asien. Chinesisches Porzellan bedarf man seit mehr als
100 Jahren nicht mehr in Europa; das europäische steht bereits auf einer-
höheren Stufe der Vollkommenheit. Von asiatischen Produkten des Gewerbe-
fleißes werden noch jetzt hochgeschätzt die Shawls von Kaschmir, die persi-
schen Waffen, die chinesischen und indischen Zeuge, die lackirten Blechwaaren
aus China. Der Seehandcl ist jetzt ausschließlich iu den Händen der Eu-
ropäer ; nur die Chinesen wagen sich mit dem längst bekannten Compaß über
das Weltmeer, und werden iin afrikanischen Capland und in Arabien, wie
auf den ostindischen Inseln und in Calisornien angetroffen. Dagegen durch-
ziehen große Carawanen im Innern den ganzen Continent, z. B. von China
nach Sibirien und Turan; von Tübet nach Iran und Vorderasien; von
Vorderasien über Syrien nach Mecka und Medina oder durch die arabische
Wüste nach Aegypten. Der indische Handelsweg nahm vor der Entdeckung
des Seewegs nach Ostindien (1498) durch den Portugiesen Vasco di Gama
verschiedene Richtungen. Man führte die Waaren den Jndusstrom aufwärts,
so weit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus (Amu oder Gihon),
über den Aral-See in das kaspische Meer, und die Wolga herauf, von da
zu Lande in den Tanais (Don) und ins schwarze Meer, wo sie die Genuesen
und Venetianer abholten. Oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung
des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, daun auf
Kameelen durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo, Tripoli oder Beirut
am Mittelmeer, wo sie die Venetianer und Genuesen nach Europa brachten.
Ein dritter Weg führte von Indien ins rothe Meer und vom Nordende
desselben zu Lande nach Alexandria. Dies ist unstreitig der nächste Weg
von Europa nach Ostindien, und die sogenannte englische Ueberlandpost legt
denselben von Calicut bis London über Marseille oder Triest in 24 Tagen
zurück. Sie passirt Havre, Paris, Marseille, Alexandria und Suez.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Turan
Extrahierte Ortsnamen: Europas Babyloniens Assyriens Kleinasiens China Japan Asiens Europa China Europa Asien Europa Kaschmir China Calisornien China Sibirien Vorderasien Vorderasien Mecka Medina Ostindien Bagdad Palmyra Aleppo Tripoli Beirut Europa Indien Alexandria Europa Ostindien London Marseille Paris Marseille Alexandria Suez
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L Das Königreich Persien (26,450 Q.-M., 5 Mill. E.)
liegt zwischen dem Kaspi-See und dem persischen Meerbusen, und hat, mit
Ausnahme des südlichen Küstenstrichs und der Wüste, ein mildes, aber
trocknes Klima. Die Perser, von vermischter Herkunft, sind Muhamedaner,
(Schiiten) und Hauptfeinde der Türken (Sunniten); im Aeußern erscheinen
sie als ein schöner, kräftiger,, gewandter und ausdauernder Menschenschlag.
Sie zeichnen sich durch Geist, Verstand (das Schachspiel ist in Persien
erfunden), poetischen Sinn, Milde, Tapferkeit, Mäßigkeit und Höflichkeit
aus. Aber diesen Tugenden kommen folgende Hauptfehler gleich: Falschheit,
Verstellung, Geiz und Eifersucht. Kein noch so feierlicher Eidschwur vermag
ihre Habsucht oder ihren Ehrgeiz zu mäßigen. Araber und Türken sprechen
mit der größten Verachtung von den vielen Complimenter: und den schönen
Worten der Perser. Viele Stämme sind noch Nomaden (Ihlasis); die
Angesessenen nennt man Tadschiks. Sie verfertigen vorzügliche Teppiche,
Shawls, Säbel, Leder-, Gold- und Silberwaaren. Obwohl in Persien der
Islam die herrschende Religion ist, so werden doch auch die Religionen
der Parsen, Juden, Christen re. geduldet. In Persien und Beludschistan
sollen noch 100,000 Anhänger von Zoroasters Lehre sein; die Moslemin
nennen die Feueranbeter in der Regel Guebern, d. i. Ungläubige. — Der
Boden, welcher auf künstlichem Wege bewässert wird, liefert neben unsern
europäischen Getreidearten viel Obst, guten Wein, prächtige Rosen (Rosenöl)
und reichliche Weiden für die Pferde- und Kameelzucht. Auch der Seiden-
bau ist ein nicht unbedeutender Erwerbszweig in Persien, welcher noch ergie-
biger wäre, wenn die Handelsverbindungen des Landes nach Außen sich
günstiger gestalteten und die Sicherheit der Landstraßen von wegelagernden
Räubern nicht gefährdet würde. Der Handelsstand ist sonst in Persien sehr
geachtet; Geistliche und hohe Beamte verschmähen es nicht, Geschäfte zu machen.
Die Perser werden von einem despotischen Herrscher, „Schach", regiert;
die Söhne desselben, Mizars genannt, verwalten die Provinzen, wenn sie
mündig sind. Alle Unterthanen haben gleiche Rechte und werden nach dem
Koran gerichtet. Vor Gericht sollen große Bestechlichkeiten vorkommen und
gräßliche Strafen verhängt werden, z. B. Bastonade, Schinden, Spießen,
Augenausstechen rc. Die bedeutendsten Städte sind: Teheran, 80,000 E.
Schiras, 30,000 E. (Gräber der persischen Dichter Saadi und Hasiz.)
Jspahlu, 60,000 E. Tauris am Urmiasee, 100,000 E. Balfrusch nahe
am Kaspi-See, 250,000 Einw. Herat, früher ein selbständiger Staat, ist
1851 von den Persern erobert worden.
2. Afghanistan (Kabul) mit Herat (12,160 O.-M., 4 Mill. Cinw.)
wird von den nomadisirenden Afghanen bewohnt, welche aus den Hindukuh-
bergen gekommen sind, in mehrere Stämme zerfallen und in immerwähren-
dem Kriege mit einander leben. Auch hier bauen die Tadschiks" das Land,
treiben Gewerbe oder nehmen Theil an dem Handel, welcher durch
Kabuls Lage, wo die Waaren von West- und Ostasien aufgestapelt werden
und Karawanen von allen Richtungen anlangen oder abgehen, begünstigt
wird. Kabul wird vou einem Schach regiert, welcher in Kabul residirt.
Kandahar, 80,000 E. Herat, 100,000 E., Fabriken, Mittelpunkt eines
ausgebreiteten Handels.
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TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
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Extrahierte Personennamen: B._Bastonade Schiras
Extrahierte Ortsnamen: Persien Kaspi-See Persien Persien Persien Persien Persien Teheran Urmiasee Kaspi-See Herat Afghanistan Kabul Herat Kabuls Ostasien Kabul Kabul Kandahar Herat
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1. die Glatzerneisse, welche !
ihren Namen zweien an ihr
liegenden Städten entlehnt hat,
Glatz und Neisse;
2. diekatzba ch (Liegnitz. Blü-
cher von Wahlstadt 1813);
3. der Bober (Hirschberg) ;
4. die Lausitzer oder G ö r -
litzer Neisse.
1. die Warthe entspringt auf
dem uralisch-karpathischen Hö-
henzuge in Polen, fließt an
Posen und Cüstrin voniber
und nimmt die Netze auf,
welche durch den Bromber-
g er Kanal mit der Brah e,
einem Zufluß der Weichsel,
verbunden ist. Dadurch sind
Oder und Weichsel mit ein-
ander verbunden.
8) Die Trave entsteht aus dem Plöner See und ist nur ein Küsten-
fluß (Lübeck, Travemünde), welcher durch den Stecknitz-Kanal mit
der Elbe verbunden ist. Die vielen Schleusen verlängern jedoch
die Fahrt auf demselben zu sehr.
9) Die Flüsse (Elfe) der skandinavischen Halbinsel und der finnischen
Seenplatte gehören theilweise auch zum Gebiet der Ostsee, sind
aber nur von geringer Bedeutung, indem die Schifffahrt aus den-
selben durch Stromschnellen behindert ist. Die wichtigsten sind die
Motala-Els, der Abfluß des Wettern-Sees; die Dal-Elf,
gebildet aus der West- und Ost-Dal-Elf, von denen letztere den
Siljan-See bildet; die Tornea-Elf, welche hoch vom Norden
kommt und sich in den bottnischen Meerbusen ergießt.
L. Der Nordsee.
1) Die Göta-Elf, der Abfluß des Wenern-Sees, mündet in das Kattegat.
2) Der Glommen, der Abfluß des Oresund-Sees, fällt in das Skagerack.
3) Die Eider entfließt kleinen Seen in Holstein und ist durch einen
Kanal mit der Ostsee verbunden (Festung Rendsburg).
4) Die Elbe entfließt der Südseite des Riesengebirges, durchbricht das
hercynische Bergsystem, und eilt durch das deutsche Tiefland der
Hamburger Bucht zu (2 Meilen breite Mündung). Sie ist bereits
bei Leistneritz sogar für Dampfschiffe fahrbar. An ihr liegen insbe-
sondere Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Hamburg,
Altona, Glückstadt und Cuxhaven. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind:
1. die Moldau vom Böh-
mer Wald an Budweis und
Prag vorüberfließend;
2. die Eg er vom Fichtelgebirge;
3. die Mulde vom sächsischen
Erzgebirge, welche aus der
Vereinigung der Freiberger
und Zwickauer Mulde ent-
steht (Dessau);
4. die Saale vom Fichtelge-
birge, an Jena, Naumburg,
Merseburg, Halle vorüber-
fließend, nimmt auf:
1. die f ch w a r z e E l st e r vom
Lausitzer Gebirge, mündet
oberhalb Wittenberg;
2. die Havel kommt aus meh-
reren mecklenburgischen Seen,
erweitert sich in ihrem Un-
terlaufe seenartig, nachdem sie
die Spree von der linken
Seite ausgenommen hat. An
der Havel liegen Neustrelitz,
Spandau, Potsdam und
Brandenburg. Der Neben-
fluß der Havel, die Spree,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]