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1. Unsere Heimat - S. 120

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Von seinem östlichen Teile grüßt das freundliche Bergen. Aus weiter Ferne winken die blauen Höhen des Taunus. Lassen wir unsre Blicke dem breiten Silberband des Mains folgen, so sehen wir bei klarem Wetter die sernen Höhen des Spessarts. Nach Süden und Westen aber umschließt der Stadtwald das schöne Bild wie ein dunkelgrüner Rahmen. Kein Wunder, daß der Mühl- berg und der Sachsenhäuser Berg zu jeder Jahreszeit gern und oft besucht werden! Besonders im Frühling, wenn die Anhöhe wie von einem weißen Blütenschleier bedeckt ist, zeigt sie sich uns in ihrer vollen Schönheit. Niemand wußte dies besser als Goethe. Oft weilte er hier allem oder mit seinen Frennden. In jenem kleinen Häuschen am Hühnerweg, dem Willemerhäus- chen, oder drunten am Main in der Gerbermühle war er ein häufiger und gern gesehener Gast. Ihm zu Ehren hat man dem hölzernen Turm auf der Spitze des Mühlbergs den Namen Goetheruhe gegeben. Stelle einen Berg aus Ton her und bezeichne Fuß, Gipfel, Abhang! 76. Der Röderberg. öderberg heißt die Erhebung im Osten der Stadt. Sie fällt nach Südosten ziemlich steil ab. An dieser Seite zieht sich der Röderbergweg hin. Von dem Aussichtsturm bei der Bornheimer Landwehr haben wir eine weite Fernsicht. Im Osten sehen wir über die Mainebene bis nach Offenbach, Mainkur und Fecheuheim.vor uns liegen der neue Ostbahnhof und der Ofthafen. Daneben ist der Ostpark. Zwischen dem Ostbahnhof und dem Ost- park befindet sich der große Schulgarten, der die Pflanzen für den Unterricht liefert. Nach Norden hin erstreckt sich der Röderberg bis nach Bornheim. Mit seinem Fuße reicht er bis an die sumpfigen Wiesen des Riederbruches. Dahinter erhebt sich das Röderwäldchen. An den sonnigen Abhängen des Röderberges wurde srüher Weiu gebaut. Jetzt wächst dort vorzügliches Gemüse und gutes Obst. Gebt au, welche Orte man von dem Aussichtsturm sehen kann und bezeichnet die Himmelsrichtungen, nach denen sie liegen! 77. Seckbach und der Lohrberg. urch das Friedberger Tor und die gleichnamige Anlage ge- langen wir aus die Bergerstraße. Folgen wir ihr, so kommen wir durch Bornheim nach Seckbach. Angenehmer ist der Weg durch 120

2. Unsere Heimat - S. 123

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
von uns getrennt, liegt Ginnheim. Weiter dahinter grüßen uns die schönen Villen von Eschersheim. Die Nidda, ein Nebenfluß unsres Mains, trennt diesen Ort vom uralten Heddernheim. Bei klarem Sonnenschein sehen wir die blauen Höhen des Taunus fast vor uns. Dicht neben der Eschersheimer Landstraße liegt ein Gehöft, das den Namen Taunusblick führt. Vielleicht bist du dort schon einmal eingekehrt und hast ein Glas von der frischen Milch ge- trunken, die der Pächter den durstigen Gästen verkauft. 4. Plötzlich hören wir fernes Rufen und Schreien von jenem Platze zu uns herübertönen. Es kommt von der Hundswiese, wo sich die großen Spielplätze sür die Frankfurter Jugend befinden. Alle Arten von Spielern kannst du hier jeden Nachmittag sehen: Schlagballspieler, Läufer, Fußballspieler, Radfahrer u. a. Wenden wir unfre Blicke der Stadt zu, so sehen wir gerade vor uns einen herrlichen Park, den Grüneburgpark. Er gehört der Tochter Rothschilds, eines Frankfurters, der zu den vermögendsten Leuten der Erde zählte. Etwas links davon schaut versteckt aus hohen Bänmen ein ernstes Gebäude zu uns herüber. Es ist die Jrrenheilanstalt, ein Ort, wo arme, geisteskranke Leute Wartung und Pflege erhalten. 5. Nun verlassen wir nnsren Aussichtspunkt. Noch einmal schauen wir in die Runde und bewundern den großen Umfang unsres Stadtkreises. Dann eilen wir der breiten, schönen Miquelstraße zu, die ihren Namen nnsrem einstigen Oberbürgermeister verdankt, der so viel zum Reichtum unsrer Stadt beigetragen hat. 79. Die Bororte. or deu Toren Frankfurts liegt eine Reihe kleinerer Ortschaften. Man nennt sie Vororte. Früher lagen sie weiter von den Häusern Frankfurts entfernt. Damals war Frankfurt uoch klein. Als es sich aber immer mehr vergrößerte, reichten seine Häuser bis an die nächsten Vororte heran. Weil diese nun so dicht bei der Stadtgemeinde lagen, wurden sie mit ihr vereinigt. 2. Zuerst sind Bornheim und Bockenheim eingemeindet worden. Sie sind im Lause der Zeit mit Frankfurt so verwachsen, daß man gar nicht mehr erkennen kann, wo sie anfangen. Später sind Seckbach, Oberrad und Niederrad zu Frankfurt gekommen. 123

3. Unsere Heimat - S. 124

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
3. Oberrad liegt oberhalb und Niederrad unterhalb der Stadt am linken Mainufer. Beide sind mit Frankfurt durch eine elektrische Bahn verbunden. 4. Die größte Eingemeindung sand am 1. April 1910 statt. An diesem Tage wurden 11 Vororte aus einmal mit Frankfurt vereinigt. Alle liegen im N und No der Stadt. Es sind folgende: 5. Preungesheim liegt nordwestlich der Friedberger Warte an der nach Homburg führenden Landstraße. Weithin sichtbar erheben sich die düster blickenden Mauern des großen Staatsgesängnisses. 6. Südwestlich grenzt Preungesheim an Eckenheim. Die beiden Orte liegen so nahe beieinander, daß sie sich fast berühren. Der hohe Kirchturm von Eckenheim grüßt weit ins Land hinaus. Seit einigen Jahren führt eine elektrische Bahn nach Eckenheim. 7. Ginnheim ist durch die Giunheimer Höhe von Frankfurt getrennt. Die Hauptverbinduug mit Frankfurt geht über Bocken- heim, doch führen kleinere Wege über die Ginnheimer Höhe und die Hundswiese. Gern besucht wird das liebliche Ginnheimer Wäldchen. 8. Hausen breitet sich inmitten prächtiger Wiesen in den Niederungen des linken Niddaufers aus. Durch den Ort führt der Weg von Bockenheim nach Praunheim und weiter nach Oberursel. 9. Der größte unter den neu eingemeindeten Orten ist Rödel- heim. Mit Frankfurt war es schon länger durch eine elektrische Bahn verbunden. Die Nidda fließt mitten durch den Ort. In einem schattigen Parke steht ein altes Grasenschloß. Rödelheim hat eine Reihe bedeutender Fabriken und ist Bahnstation. 10. Nach Eschersheim gelangen wir auf der Eschersheimer Landstraße,' auch führt eine elektrische Bahn dahin. Aus beiden Seiten der Straße liegen große Gärtnereien. Eschersheim liegt am linken User der Nidda und ist Bahnstation. 11. Heddernheim breitet sich am rechten Niddauser aus. Es bildet mit Eschersheim sast eine geschlossene Häusergruppe. Nur durch die Nidda sind beide Orte getrennt. Mit Franksurt sind sie durch eine Straße verbunden, die weiter nach Oberursel führt. Heddernheim ist eine der ältesten Ortschaften dieser Gegend. Die Römer haben sie schon vor vielen hundert Jahren gegründet. 12. Von Praunheim grüßen die hohen Schlote verschiedener Ziegeleien weit ins Land hinein. Es liegt am rechten Niddaufer 124

4. Unsere Heimat - S. 125

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
ort der Straße, die von Bockenheim über Hausen nach Nieder- und Oberursel geht. 13. Berkersheim ist an einem sanften Abhang des linken Niddausers gelegen, fast ganz in einem Obstwald versteckt. Es ist Bahnstation und die kleinste der eingemeindeten Ortschaften. 14. Bonames erhebt sich am rechten Ufer der Nidda. Die Landstraße von Frankfurt nach Homburg durchschneidet den Ort. Neuerdings ist es mit Fraukfurt auch durch eine elektrische Bahn verbunden. Der Bahnhos der Eisenbahn befindet sich ein gutes Stück weiter südöstlich von dem Ort entsernt. 15. Niederursel ist vou Frankfurt aus auf zwei Land- straßen zu erreichen: entweder über Eschersheim und Heddernheim, oder über Hausen und Praunheim. Seit kurzem führt auch eine Trambahn nach Niederurff. Sie zweigt in Heddernheim von der Hauptlinie ab und geht dann weiter bis Oberursel und Hohe Mark im Taunus. An Niederursel fließt der Urselbach vorbei, der ober- halb vou Heddernheim in die Nidda mündet. Zeichnet eine Windrose mit 8 Strahlen und Frankfurt in die Mitte als kleinen Kreis/ dann gebt mit Punkten die Lage aller Vororte an! 80. Der Winter. i^,s war merkwürdig, gerade drei Tage vor dem Weihnachtsfest war der Winter eingezogen. Man hätte denken sollen, er habe sich genau nach dem Kalender gerichtet, so pünktlich war er diesmal. Niemand dachte an ihn. Tags zuvor hatte es zwar arg gestürmt) 125

5. Unsere Heimat - S. 155

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Röhren, die in der Erde liegen, wird es fortgeleitet. Kleinere Röhren führen es in die Laternen, andre in die Häuser, in denen ebenfalls Gas gebrannt wird. Laternenanzünder. 3. Die verkehrsreichen Straßen und Plätze in der Mitte der Stadt werden durch große elektrische Bogenlampen taghell erleuchtet. In den Anlagen brennen keine Gaslaternen, sondern Petroleum- lampen, weil das gistige Gas den Pflanzen schädlich ist. 4. In Frankfurt gibt es verschiedene Gasanstalten: an der Gntlentstraße, an der Obermainstraße und in Bockenheim. Das 155

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 44

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
44 1. die Glatzerneisse, welche ! ihren Namen zweien an ihr liegenden Städten entlehnt hat, Glatz und Neisse; 2. diekatzba ch (Liegnitz. Blü- cher von Wahlstadt 1813); 3. der Bober (Hirschberg) ; 4. die Lausitzer oder G ö r - litzer Neisse. 1. die Warthe entspringt auf dem uralisch-karpathischen Hö- henzuge in Polen, fließt an Posen und Cüstrin voniber und nimmt die Netze auf, welche durch den Bromber- g er Kanal mit der Brah e, einem Zufluß der Weichsel, verbunden ist. Dadurch sind Oder und Weichsel mit ein- ander verbunden. 8) Die Trave entsteht aus dem Plöner See und ist nur ein Küsten- fluß (Lübeck, Travemünde), welcher durch den Stecknitz-Kanal mit der Elbe verbunden ist. Die vielen Schleusen verlängern jedoch die Fahrt auf demselben zu sehr. 9) Die Flüsse (Elfe) der skandinavischen Halbinsel und der finnischen Seenplatte gehören theilweise auch zum Gebiet der Ostsee, sind aber nur von geringer Bedeutung, indem die Schifffahrt aus den- selben durch Stromschnellen behindert ist. Die wichtigsten sind die Motala-Els, der Abfluß des Wettern-Sees; die Dal-Elf, gebildet aus der West- und Ost-Dal-Elf, von denen letztere den Siljan-See bildet; die Tornea-Elf, welche hoch vom Norden kommt und sich in den bottnischen Meerbusen ergießt. L. Der Nordsee. 1) Die Göta-Elf, der Abfluß des Wenern-Sees, mündet in das Kattegat. 2) Der Glommen, der Abfluß des Oresund-Sees, fällt in das Skagerack. 3) Die Eider entfließt kleinen Seen in Holstein und ist durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden (Festung Rendsburg). 4) Die Elbe entfließt der Südseite des Riesengebirges, durchbricht das hercynische Bergsystem, und eilt durch das deutsche Tiefland der Hamburger Bucht zu (2 Meilen breite Mündung). Sie ist bereits bei Leistneritz sogar für Dampfschiffe fahrbar. An ihr liegen insbe- sondere Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Hamburg, Altona, Glückstadt und Cuxhaven. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind: 1. die Moldau vom Böh- mer Wald an Budweis und Prag vorüberfließend; 2. die Eg er vom Fichtelgebirge; 3. die Mulde vom sächsischen Erzgebirge, welche aus der Vereinigung der Freiberger und Zwickauer Mulde ent- steht (Dessau); 4. die Saale vom Fichtelge- birge, an Jena, Naumburg, Merseburg, Halle vorüber- fließend, nimmt auf: 1. die f ch w a r z e E l st e r vom Lausitzer Gebirge, mündet oberhalb Wittenberg; 2. die Havel kommt aus meh- reren mecklenburgischen Seen, erweitert sich in ihrem Un- terlaufe seenartig, nachdem sie die Spree von der linken Seite ausgenommen hat. An der Havel liegen Neustrelitz, Spandau, Potsdam und Brandenburg. Der Neben- fluß der Havel, die Spree,

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 81

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
81 gegenüber den englischen Maschinen-Waaren ein dauerhaftes Gespinnst liefern, werden im In- und Auslande als vortrefflich betrachtet. Die Provinzen Pommern, Posen, Ost- und Westpreußen beschäftigen sich neben dem Ge- treidebau mit der sehr bedeutenden Production von Rohstoffen (Wolle, Thier- häute, Flachs, Hans re.). In Schlesien ist neben der Weberei noch insbe- sondere der Hüttenbau eine Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die Maschi- nen- und Porzellanfabriken in Berlin, die Tuch-, Seiden-, Glas-, Leder- und Metallwaaren der Provinzen Brandenburg und Sachsen, die großen Branntweinbrennereien in Nordhausen und die Zuckerfabriken in der Provinz Sachsen haben überall hin reichlichen Absatz. Insbesondere müssen wir aber noch die Gewerbthätigkeit der Rheinlande ins Auge fassen. Hier sind drei Distrikte, deren Gewerbthätigkeit der englischen Industrie wenig nach- stehen dürfte: 1) in der Umgebung von Elberfeld, Barmen und Solingen sind neben den weltberühmten Fabriken von Metallwaaren ausgezeichnete Webereien, Färbereien und Spinnereien; 2) in der Umgebung von Crefeld finden sich bedeutende Seiden- und Baumwollefabriken; 3) in der Nähe von Aachen (Eupen, Düren, Montjoie) bestehen vortreffliche Tuchfabriken. Auch die dortigen Metall- und Lederwaaren werden gerühmt. Seefahrzeuge, Eisenbahnen, Kunststraßen, schiffbare Flusse und Kanäle begünstigen den Binnenhandel der preußischen Provinzen gar sehr. Die wichtigsten Seehäfen sind Kiel, Stettin, Stralsund, Greifswald, Danzig, Elbing, Königsberg, Memel. Bedeutende Handelsplätze im Innern sind: Berlin, Frankfurt an der Oder, Breslau, Magdeburg, Köln, Elberfeld, Düssel- dorf, Crefeld, Aachen rc. Die preußische Bevölkerung ist vorzugsweise deutsch; Slaven gibt es 2 Millionen, und zwar Polen in Posen, Sorben oder Wenden in der Lausitz, Kassuben in Hinterpommern. Weniger zahlreich sind außer den Wallonen an der belgischen Grenze noch die Letten oder Litthauer in Ostpreußen.^ Wie in Süddeutschland und Oesterreich der Katholicismus, so ist in dem nord- deutschen Preußen der Protestantismus am stärksten ausgebildet. Von der Gesammtzahl seiner Bewohner gehören 64,64 Proc. der evangelischen, 32,71 Proc. der katholischen und 2,65 Proc. anderen Confesionen an. Der Pro- testantismus entspricht dem nach klarer Erkenntniß und Unabhängigkeit stre- benden Wesen des Norddeutschen, also auch des Preußen. In Bezug auf Intelligenz und Bildung nimmt Preußen die erste Stelle in Deutschland, ja in Europa ein. Gute Volksschulen sind so ausreichend vorhanden, daß kein Kind ohne Unterricht aufwächst. Zahlreiche und gut eingerichtete Lehrerseminare haben einen sehr tüchtigen Lehrerstand dafür ge- schaffen. Für den höheren industriellen Lebensberuf sorgen Real-, Gewerbe-, Bau- und Forstschulen, für die Bildung der Gelehrten und höheren Beamten treffliche Gymnasien und Universitäten. Die Zahl namhafter Gelehrten ist sehr bedeutend, nicht minder die der Künstler auf allen Gebieten. Was Fleiß und Ausdauer im Verein mit hervorragender Verstandesschärfe zu leisten vermögen, das ist namentlich in den beiden letzten Jahrhunderten in Preußen geleistet worden. In den unteren Volksschichten wird die Bildung auch durch das Heerwesen bedeutend gefördert. Jeder gesunde junge Mann ist wehr- pflichüg und dient, wenn er nur die Bildung der Volksschule erlangt hat, drei Jahre, bei höherer Bildung nur ein Jahr. Erstere erhalten während Cassian, Geographie. 4. Aufl. ' 5 / *9 6 t r./,/V /lijm/L h'if 7. ioz.]J,Q

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 84

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
84 der Oder, hat 71,000 E., ist eine hügelige Festungsstadt, und ein wichtiger Seehandelsplatz mit c. 250 Seeschiffen. Der Hafen von Stettin ist Swine- münde auf der Insel Usedom, auch als Seebad bekannt. Stralsund, Kriegs- hafen und Festung, 27,000 E>, widerstand Wallensteins Belagerung 1631; in seinen Straßen fiel 1811 der heldenmüthige Ferdinand Schill. Die Univ. Greifswald, 17,600 E., liegt nahe an der Ostsee. Zu Pommern gehört die schöne Insel Rügen, die sich nach außen durch ihre schroffen Kreidewände und zackigen Riffe, sowie durch ihren fruchtbaren Boden, ihre Buchen- und Eichenwälder auszeichnet. Die Schafzucht und der Getreidebau sind hier bedeutend. Bergen ist als Hauptort, Putbus als Seebad bekannt. 4. Die Provinz Brandenburg. (724*/2 Q.-M. und 2,620,000 Einwohner) Sie liegt an der Elbe und Oder, ist ganz eben und nur von unbe- deutenden Hügelzügen unterbrochen. Der Boden ist zum Theil Sand. Ueber 700 Seen machen diese Provinz zur fischreichsten. In einigen Gegenden giebt es sehr fruchtbare Niederungen, besonders an den Flüssen; den schlechte- sten Boden hat die Niederlausitz. Die Fabrikthätigkeit ist bedeutend und gehört in einigen Städten zu den bedeutendsten des preußischen Staates. Berlin ist der Hauptpunkt derselben; Potsdani, Neustadt-Eberswalde, Freien- walde, Krossen, Züllichau, Kottbus, Guben rc. zeichnen sich ebenfalls darin aus. Berlin und Frankfurt sind die vornehmsten Handelsplätze. Brandenburg bildet den Kern des preußischen Staates. Als 1320 die Markgrafen aus dem askanischen Geschlechte ausstarben, gab Ludwig der Baier das Land seinem Sohne als Reichslehen, welches 1373 gegen eine Summe von 200,000 Thlr. Otto von Wittelsbach an Carl Iv. ab- treten mußte. Carls Sohn Wenzel gab die Mark seinem Bruder Sigis- mund, welcher sie verpfändete, aber wieder erhielt, und 1415 erb- und eigenthümlich um 400,000 Goldgulden dem Burggrafen Friedrich von Nürn- berg aus dem Hause Hohenzollern überließ. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt. a. Hauptstadt ist Berlin an der Spree, 635,000 E. Bedeutende Fa- briken. Sehenswürdigkeiten: das königliche Schloß, der Lustgarten, das Museum, die prachtvolle Schloßbrücke, das Zeughaus, die Univer- - sität, die Akademie, das Opernhaus, die St. Hedwigskirche, die Straße „unter den Linden", das Reiterstandbild Friedrichs des Gr., das Bran- denburger Thor. Potsdam an der Havel, 42,500 E. In der Nähe Sans-Souci, Spandau (16,000 E.) und Charlottenburg (13,500 E.) mit dem Mausoleum Friedrich Wilhelm Iii. und der Königin Louise. Brandenburg, 26,000 E. Bei Fehrbellin schlug der große Kurfürst 1675 die Schweden; der edle Froben rettete ihm das Leben. Teltow durch seine Rüben, Großbeeren durch den Sieg der Preußen 1813 bekannt. Jüterbogk ist Knotenpunkt der märkischen Eisenbahnen. b. Frankfurt an der Oder, 40,000 E., hat Fabriken, Handel und Messen. Oestlich davon das Schlachtfeld von Kunersdorf (1759). Küstrin (10,000 E.) an der Warte ist Festung; nördlich liegt die Wahlstatt

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 85

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
85 von Zorndorf (1758). (Der Dichter Ewald von Kleist fiel bei Klmersdorf und hat ein Denkmal in Frankfurt). Die Städte der Niederlausitz haben Gewerbthätigkeit, namentlich Luckau, Kottbus und Spremberg. 5. Die Provinz Sachsen (458 Q.-M. und 2,045,000 Einwohner) gehört theilweise zum norddeutschen Tieflande, theilweise zum Gebiet des Harzes und des Thüringer Waldes. Die Gegend von Mansfeld ist reich an silberhaltigem Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten ausgebeutet wurde. Westlich der Elbe und nördlich von Thüringen ist gutes Ackerland. Die Provinz Sachsen zählt außer 70 Hüttenwerken auch 9 Sa- linen und entwickelt eine bedeutende Fabrik- und Handwerksthätigkeit. Sie zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. a. Magdeburg an der Elbe hat mit Einschluß der Vorstädte Buckau und Sudenburg 90,000 E. Bedeutende Festung, Zerstörung von Magde- burg 1631. Der alte Dom ist die Grabstätte Otto des Gr. Das Salzwerk Schönebeck (9400 E.) liefert jährlich 800,000 Centner Salz und besitzt Fabriken verschiedener Art. Halberstadt, 24,000 E., un- weit des Harzes, in lieblicher, fruchtbarer Gegend. Quedlinburg an der Bode, 16,600 E. ist Geburtsort des Dichters Klopstock und des Geographen Karl Ritter. Straßfurth besitzt ein bedeutendes Steinsalz- lager und eine Saline. b. Merseburg an der Saale hat 13,000 E. Schlachten bei Merseburg 933 und 1080. Halle an der Saale, 46,000 E. Universität. Bedeuten- des Salzwerk. Die Francke'sche Stiftung. Naumburg an der Saale 15.000 E. (Die Hussiten vor Naumburg unter Procopius 1470; das Kirschenfest). Nahe dabei die Landesschule Pforta (Schulpforte) ; Roßbach, wo Friedrich der Große 1757 die Franzosen schlug, und Lützen, wo 1632 Gustav Adolf fiel, sind geschichtliche Orte. In der Grafschaft Mansfeld ist der Sitz des Bergbaus und Hauptort Eisleben, 12.000 E., wo am 10. November 1483 Luther geboren wurde und am 18. Febr. 1546 starb. In der Geschichte der Reformation sind Wittenberg, wo Luther lebte und lehrte und begraben liegt, sowie Mühl- berg, wo Carl V. den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen ge- fangen nahm und das protestantische Heer besiegte (1547), bekannt. e. Erfurt, 40,000 E., war die alte Hauptstadt Thüringens, ist eine Festung, hat einen alten Dom mit einer 275 Centner schweren Glocke und ein Waisenhaus, das ehemalige Augustinerkloster, worin noch Luthers Zelle gezeigt wird. Fabrikorte sind Mühlhausen (17,000 E.) und Nordhausen (18,700 E.). In einem tiefen Thalgelände des Thüringer Waldes liegt Suhl, durch seine Gewehr- und Eisenblechfa- briken berühmt.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 86

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
86 6. Die Provinz Schlesien (731 Q.-M. und 511,000 Einwohner.) gehört seit 1742 zu Preußen, und ist eine der bedeutendsten Provinzen durch seine Fruchtbarkeit, seinen Berg- und Hüttenbau und seine Fabrikthätigkeit. Besonders ergiebig ist das linke Oderrufer, welches ein großes, fast unun- terbrochenes Weizenfeld ist. Der südliche Theil ist Gebirgsland; im Riesen- gebirge sind an 3000 Bauden, eine Art Sennhütten mit Alpenwirthfchaft. Schlesiens Leinwand, Glas und Tuch sind schon lange berühmt; die schle- sische und sächsische Wolle wird jetzt der spanischen vorgezogen. Schlesien wird in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln und Liegnitz eingetheilt. a. Breslau, zu beiden Seiten der Oder, 165,000 E., Univ., Sitz eines Fürstbischofs; bedeutende Fabriken und Wollmärkte. Bricg an der Oder, 13,400 E. Schlachtorte sind Leuthen (1757) und Mollwitz (1741). Glatz an der Reiße, 12,000 E. Festung. Das Fürsten- thum Oels am rechten Oder-Ufer gehört der herzoglichen Familie von Braunschweig. b. Oppeln an der Oder 10,600 E. Die Oder wird schon bei Ratibor (13,500 E.) schiffbar. Festungen Kosel und Neiße (19,000 E.) In Oberschlesien ist bedeutender Bergbau, namentlich um Tarnowitz. Man zählt 184 Steinkohlen- und 58 Galmeigruben im Distrikt. Unweit Beuthen liegt die Königshütte, welche jährlich 8000 Centner Eisen und 15,000 Centner Zink liefert. e. Liegnitz an der Katzbach, 20,000 E. Zwei Stunden davon die Ka- detten-Schule Wahlstatt, wo 1241 die Tartaren siegten und 1813 „Fürst Blücher von der Wahlstatt" die Franzosen schlug. Glogau ist eine Festung an der Oder, hat 18,000 E. Griiuberg baut noch Wein, von welchem Friedrich der Gr. sagte: „Sehr gut! Wohl dem, der ihn nicht zu kosten braucht." Bedeutende Gewerbthätigkeit haben Sagan, Bunzlau, Hirsch-erg, Schmiede-erg, und besonders Görlitz, 32,000 E. 7. Die Provinz Westfalen (367 Q.-M, u. 1,700,000 Einwohner) gehört zu den Stromgebieten des Rheins, der Ems und der Weser, ist in ihrem nördlichen Theile Tiefland, und wird im Süden von den nordöstlichen Ausläufern und Höhenzügen des niederrheinischen Schieserge- birges erfüllt, namentlich vom Haarstrang und Rothlager-Gebirge, sowie im nordöstlichen Theil von Verästungen des Wesergebirgs. Die Bewohner ha- den in ihren Sitten eine merkwürdige Zähigkeit und Vorliebe zum Alten und Bestehenden. Die Landleute leben gern einzeln auf gesonderten Höfen; die Hauptorte der Gemeinden umfassen meist nur Kirche, Schule, Krä- mer und einige wenige Gehöfte. Gewöhnlich sind die Besitzungen mit lebenden Hecken umzäunt. Die Westfalen sind im Ganzen gutmüthig, derb, grade, arbeitsam und ausdauernd; ein eigenthümliches Schwarzbrot ist der bekannte Pumpernickel. Der Ruf ihrer trefflichen Viehzucht ist weit über die Grenzen des Landes gedrungen, und westfälische Schinken werden im
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