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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 44

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
44 1. die Glatzerneisse, welche ! ihren Namen zweien an ihr liegenden Städten entlehnt hat, Glatz und Neisse; 2. diekatzba ch (Liegnitz. Blü- cher von Wahlstadt 1813); 3. der Bober (Hirschberg) ; 4. die Lausitzer oder G ö r - litzer Neisse. 1. die Warthe entspringt auf dem uralisch-karpathischen Hö- henzuge in Polen, fließt an Posen und Cüstrin voniber und nimmt die Netze auf, welche durch den Bromber- g er Kanal mit der Brah e, einem Zufluß der Weichsel, verbunden ist. Dadurch sind Oder und Weichsel mit ein- ander verbunden. 8) Die Trave entsteht aus dem Plöner See und ist nur ein Küsten- fluß (Lübeck, Travemünde), welcher durch den Stecknitz-Kanal mit der Elbe verbunden ist. Die vielen Schleusen verlängern jedoch die Fahrt auf demselben zu sehr. 9) Die Flüsse (Elfe) der skandinavischen Halbinsel und der finnischen Seenplatte gehören theilweise auch zum Gebiet der Ostsee, sind aber nur von geringer Bedeutung, indem die Schifffahrt aus den- selben durch Stromschnellen behindert ist. Die wichtigsten sind die Motala-Els, der Abfluß des Wettern-Sees; die Dal-Elf, gebildet aus der West- und Ost-Dal-Elf, von denen letztere den Siljan-See bildet; die Tornea-Elf, welche hoch vom Norden kommt und sich in den bottnischen Meerbusen ergießt. L. Der Nordsee. 1) Die Göta-Elf, der Abfluß des Wenern-Sees, mündet in das Kattegat. 2) Der Glommen, der Abfluß des Oresund-Sees, fällt in das Skagerack. 3) Die Eider entfließt kleinen Seen in Holstein und ist durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden (Festung Rendsburg). 4) Die Elbe entfließt der Südseite des Riesengebirges, durchbricht das hercynische Bergsystem, und eilt durch das deutsche Tiefland der Hamburger Bucht zu (2 Meilen breite Mündung). Sie ist bereits bei Leistneritz sogar für Dampfschiffe fahrbar. An ihr liegen insbe- sondere Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Hamburg, Altona, Glückstadt und Cuxhaven. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind: 1. die Moldau vom Böh- mer Wald an Budweis und Prag vorüberfließend; 2. die Eg er vom Fichtelgebirge; 3. die Mulde vom sächsischen Erzgebirge, welche aus der Vereinigung der Freiberger und Zwickauer Mulde ent- steht (Dessau); 4. die Saale vom Fichtelge- birge, an Jena, Naumburg, Merseburg, Halle vorüber- fließend, nimmt auf: 1. die f ch w a r z e E l st e r vom Lausitzer Gebirge, mündet oberhalb Wittenberg; 2. die Havel kommt aus meh- reren mecklenburgischen Seen, erweitert sich in ihrem Un- terlaufe seenartig, nachdem sie die Spree von der linken Seite ausgenommen hat. An der Havel liegen Neustrelitz, Spandau, Potsdam und Brandenburg. Der Neben- fluß der Havel, die Spree,

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 85

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
85 von Zorndorf (1758). (Der Dichter Ewald von Kleist fiel bei Klmersdorf und hat ein Denkmal in Frankfurt). Die Städte der Niederlausitz haben Gewerbthätigkeit, namentlich Luckau, Kottbus und Spremberg. 5. Die Provinz Sachsen (458 Q.-M. und 2,045,000 Einwohner) gehört theilweise zum norddeutschen Tieflande, theilweise zum Gebiet des Harzes und des Thüringer Waldes. Die Gegend von Mansfeld ist reich an silberhaltigem Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten ausgebeutet wurde. Westlich der Elbe und nördlich von Thüringen ist gutes Ackerland. Die Provinz Sachsen zählt außer 70 Hüttenwerken auch 9 Sa- linen und entwickelt eine bedeutende Fabrik- und Handwerksthätigkeit. Sie zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. a. Magdeburg an der Elbe hat mit Einschluß der Vorstädte Buckau und Sudenburg 90,000 E. Bedeutende Festung, Zerstörung von Magde- burg 1631. Der alte Dom ist die Grabstätte Otto des Gr. Das Salzwerk Schönebeck (9400 E.) liefert jährlich 800,000 Centner Salz und besitzt Fabriken verschiedener Art. Halberstadt, 24,000 E., un- weit des Harzes, in lieblicher, fruchtbarer Gegend. Quedlinburg an der Bode, 16,600 E. ist Geburtsort des Dichters Klopstock und des Geographen Karl Ritter. Straßfurth besitzt ein bedeutendes Steinsalz- lager und eine Saline. b. Merseburg an der Saale hat 13,000 E. Schlachten bei Merseburg 933 und 1080. Halle an der Saale, 46,000 E. Universität. Bedeuten- des Salzwerk. Die Francke'sche Stiftung. Naumburg an der Saale 15.000 E. (Die Hussiten vor Naumburg unter Procopius 1470; das Kirschenfest). Nahe dabei die Landesschule Pforta (Schulpforte) ; Roßbach, wo Friedrich der Große 1757 die Franzosen schlug, und Lützen, wo 1632 Gustav Adolf fiel, sind geschichtliche Orte. In der Grafschaft Mansfeld ist der Sitz des Bergbaus und Hauptort Eisleben, 12.000 E., wo am 10. November 1483 Luther geboren wurde und am 18. Febr. 1546 starb. In der Geschichte der Reformation sind Wittenberg, wo Luther lebte und lehrte und begraben liegt, sowie Mühl- berg, wo Carl V. den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen ge- fangen nahm und das protestantische Heer besiegte (1547), bekannt. e. Erfurt, 40,000 E., war die alte Hauptstadt Thüringens, ist eine Festung, hat einen alten Dom mit einer 275 Centner schweren Glocke und ein Waisenhaus, das ehemalige Augustinerkloster, worin noch Luthers Zelle gezeigt wird. Fabrikorte sind Mühlhausen (17,000 E.) und Nordhausen (18,700 E.). In einem tiefen Thalgelände des Thüringer Waldes liegt Suhl, durch seine Gewehr- und Eisenblechfa- briken berühmt.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 86

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
86 6. Die Provinz Schlesien (731 Q.-M. und 511,000 Einwohner.) gehört seit 1742 zu Preußen, und ist eine der bedeutendsten Provinzen durch seine Fruchtbarkeit, seinen Berg- und Hüttenbau und seine Fabrikthätigkeit. Besonders ergiebig ist das linke Oderrufer, welches ein großes, fast unun- terbrochenes Weizenfeld ist. Der südliche Theil ist Gebirgsland; im Riesen- gebirge sind an 3000 Bauden, eine Art Sennhütten mit Alpenwirthfchaft. Schlesiens Leinwand, Glas und Tuch sind schon lange berühmt; die schle- sische und sächsische Wolle wird jetzt der spanischen vorgezogen. Schlesien wird in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln und Liegnitz eingetheilt. a. Breslau, zu beiden Seiten der Oder, 165,000 E., Univ., Sitz eines Fürstbischofs; bedeutende Fabriken und Wollmärkte. Bricg an der Oder, 13,400 E. Schlachtorte sind Leuthen (1757) und Mollwitz (1741). Glatz an der Reiße, 12,000 E. Festung. Das Fürsten- thum Oels am rechten Oder-Ufer gehört der herzoglichen Familie von Braunschweig. b. Oppeln an der Oder 10,600 E. Die Oder wird schon bei Ratibor (13,500 E.) schiffbar. Festungen Kosel und Neiße (19,000 E.) In Oberschlesien ist bedeutender Bergbau, namentlich um Tarnowitz. Man zählt 184 Steinkohlen- und 58 Galmeigruben im Distrikt. Unweit Beuthen liegt die Königshütte, welche jährlich 8000 Centner Eisen und 15,000 Centner Zink liefert. e. Liegnitz an der Katzbach, 20,000 E. Zwei Stunden davon die Ka- detten-Schule Wahlstatt, wo 1241 die Tartaren siegten und 1813 „Fürst Blücher von der Wahlstatt" die Franzosen schlug. Glogau ist eine Festung an der Oder, hat 18,000 E. Griiuberg baut noch Wein, von welchem Friedrich der Gr. sagte: „Sehr gut! Wohl dem, der ihn nicht zu kosten braucht." Bedeutende Gewerbthätigkeit haben Sagan, Bunzlau, Hirsch-erg, Schmiede-erg, und besonders Görlitz, 32,000 E. 7. Die Provinz Westfalen (367 Q.-M, u. 1,700,000 Einwohner) gehört zu den Stromgebieten des Rheins, der Ems und der Weser, ist in ihrem nördlichen Theile Tiefland, und wird im Süden von den nordöstlichen Ausläufern und Höhenzügen des niederrheinischen Schieserge- birges erfüllt, namentlich vom Haarstrang und Rothlager-Gebirge, sowie im nordöstlichen Theil von Verästungen des Wesergebirgs. Die Bewohner ha- den in ihren Sitten eine merkwürdige Zähigkeit und Vorliebe zum Alten und Bestehenden. Die Landleute leben gern einzeln auf gesonderten Höfen; die Hauptorte der Gemeinden umfassen meist nur Kirche, Schule, Krä- mer und einige wenige Gehöfte. Gewöhnlich sind die Besitzungen mit lebenden Hecken umzäunt. Die Westfalen sind im Ganzen gutmüthig, derb, grade, arbeitsam und ausdauernd; ein eigenthümliches Schwarzbrot ist der bekannte Pumpernickel. Der Ruf ihrer trefflichen Viehzucht ist weit über die Grenzen des Landes gedrungen, und westfälische Schinken werden im

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 93

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
93 8 60. Die kleineren Staaten des norddeutschen Bundes. 1. Das Königreich Sachsen (272 Q.-M. und 2,344,060 Einwohner), grenzt im Süden an Böhmen, im Norden und Osten an Preußen (Provinz Schlesien und Sachsen), im Westen an Preußen, Altenburg, Reuß und Baiern. Es wird von einigen Ausläufern des hercynischen Bergsystems durchzogen, namentlich von dem Erzgebirge, von den Höhen der sächsischen Schweiz und von den Lausitzer Bergen. Das Klima des Gebirges läßt den Kartoffel- und Haferbau nicht zu, aber dafür kann an der Elbe sogar Weinbau betrieben werden. Im N. ist ebenes Land. Der Hauptstrom ist die Elbe mit der weißen und schwarzen Elster, der Mulde und Spree; zur Oder gehört die Lausitzer Neiße. Sachsen ist das Land der Minerale (Sil- der-, Eisen-, Blei- und Kobaltgruben beschäftigen 85,000 Arbeiter), des feinsten Porzellans, der veredelten Schafzucht, der fleißigsten Industrie, der Gelehrsamkeit und des Buchhandels. Die Sachsen sind bis auf 40,000 Wenden in der Lausitz deutschen Ursprungs, bekennen sich der großen Mehr- zahl nach zur protestantischen Kirche, und haben den Nus eines thätigen, lebendigen, höflichen, gebildeten und genügsamen Volkes stets bewahrt. Sachsen wird in folgende 4 Kreisdirektionsbezirke eingetheilt: 1) Dresden: Hauptstadt Dresden an der Elbe, 146,000 E., eine der schönsten Städte Europa's, Residenz, Schloß mit dem grünen Gewölbe, Bilder- und Antiken-Gallerie, der Zwinger mit Samm- lungen, Kunstakademie, die schöne Elbbrücke, Fabriken. Schlacht bei Dresden 1813. Meißen 10,400 E., Porzellanfabrik, Wein- bau. Freiberg, 19,000 E., die wichtigste Bergstadt des Landes, hat die vorzüglichste Bergschule Europa's. Pirna (Lager von Pirna 1756) an der Elbe. Felsenfeste Königsstein. Die Forst- und landwirthschaftliche Akademie Tharandt. 2) Leipzig: Leipzig an der weißen Elster und Pleiße, 86,000 E., weltberühmte Handelsstadt mit 3 großen, sehr besuchten Messen, Sitz des deutschen Buchhandels, Universität. Die Leipziger Schlacht- felder 1631, 1632, 18. Okt. 1813. (Lerchenfang.) Die Fürsten- schule in Grimma an der Mulde. Auf dem ehemaligen königlichen Lustschloß Hubertusburg ward 1763 der Friede unterzeichnet. In Hainichen ward 1715 Fürchtegott Gellert geboren (4 in Leipzig 1769). 3) Zwickau: Zwickau 22,500 E. Chemnitz 55,000 E., erste Fabrik- stadt Sachsens, hat namentlich Baumwollenfabriken aller Art und eine große Maschinenfabrik. In Plauen, Schneeberg, Annaberg Rcichenbach und Glauchau sind ebenfalls bedeutende Fabriken für- baumwollene Waaren, Spitzen, Schleier, Musseline, Webereien in Seide und Wolle.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 94

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
94 4) Bautzen: Bautzen ober Bubissin an der Spree, 12,500 E., Schlacht 1813. Kamen;, Geburtsort Lessing's (1729—1781). Herrnhut, Hauptort der evangelischen Brüber, gestiftet durch den Grafen Zinzen- borf (1722). Zittau, eine bebeutenbe Fabrik- und Hanbelsstabt mit 14,400 E. Bei Hochkirch überfiel 1758 der österreichische Marschall Daun den großen Preußenkönig Friedrich Ii. Sachsen ist mit Baiern, Böhmen, Schlesien, der preußischen Provinz Sachsen, Branbenburg und Thüringen durch Eisenbahnen verbunben. 2. Die sächsischen Fiirstenthümer. Die sämmtlichen sächsischen Herzogthümer, die reußischen und schwarz- burgischen Fürstenthümer, welche unter dem Namen Thüringische Staaten zusammengefaßt werben, bieten in Land und Leuten wenig Berschiebenheiten. Die Thüringer sinb ein echt beutscher, ausbauernber, bieberer Menschenschlag von vorzugsweise blonbem Haar und blauem Auge, welcher an seinen Kir- messen und Vogelschießen so recht lustig und behaglich sich zeigt. Sie sinb geborne Musiker und ihrer Vorliebe zur Musik entspricht auch ihre Ver- ehrung der Singvögel. Ihre Erwerbszweige richten sich nach dem Boben. In und um Saalfelb finben sich Leute, welche den Schiefer zu Schreib- tafeln ober Dachschiefer verarbeiten; anbere, namentlich in Sonneberg, sinb Holzschnitzler und Drechsler, wieber anbere Glas- und Porzellanfabrikanten. Im norböstlichen Theile ist der Ackerbau am lohnenbsten und verbreitetsten; wo er die zahlreiche Bevölkerung nicht nährte, mußte man zu den Schätzen der Erbe greifen. Daher entstanben Salinen, Steinkohlengruben, Eisen- hütten, Gewehr- und Stahlfabriken. Das lebensfrische, regsame Volk hat sich auch den deutschen Geist zu erhalten gewußt, und übt noch heute die alte Treue, Reblichkeit und Gastfreiheit. I. Das Großherzogthum Sachsen-Wcimar-Eiscnsch (66 Q.-M. und 280,000 evangel. Einw.) liegt, in bret größere Parzellen getheilt, im Thüringer Walb und am Rhön- gebirge. In seinem östlichen Theile ist hügeliges, getreibereiches Land, im westlichen bergiger und unfruchtbarer Boben. Werra, Saale und Ilm be- wässern es. Hauptstabt ist Weimar an der Ilm, 14,300 E.; hier weilten Göthe, Schiller, Herber, Wielanb am Hofe des kunstsinnigen Großherzogs Karl August, und sinb auch ba begraben. Das geographische Institut in Weimar hat bebeutenbe Verbienste um das Stubium der Geographie. Jena an der Saale, 7300 E., Universität, Schlacht 1806. Eisenach am Fuße der Wartburg, welche im Mittelalter Resibenz der Lanbgrafen von Thüringen war und im Winter 1521/22 Dr. Martin Luther zum Aufenthalt biente. Die Burg ist neu hergestellt worben.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 97

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
97 preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen und werden von der Elbe, Mulde und Saale durchflossen. Hauptstadt ist Destau an der Mulde, ein sauberes, stilles Städtchen mit 16,300 E. In der Nähe ist Wörlitz, mit berühmten Gartenanlagen. Zerbst, 11,400 E. Köthen, 12,000 Einwohner, Knotenpunkt von Eisenbahnen. Bernburg, 12,200 Einw., mit Schloß. Ballenstedt, 4500 E., am Rande des Harzes schön gelegen, mit Schloß. 8. Das Großherzogthum Oldenburg (114‘/4 Q.-M. und 302,000 meist evangel. Einwohner) gehört vorzugsweise dem norddeutschen Tieflande an und liegt an der Nord- see; die Fürstenthümer Eutin an der Ostsee und das Amt Birkenfeld am Hundsrück rechts vom Rhein sind vom Hauptlande getrennt. Die Weser, Hunte und Nahe sind die einzigen Gewässer des Landes. Seiner Boden- beschaffenheit nach zerfällt es in Geest-, Marsch- und Moorland. Daö Geestland im Süden ist trockner Boden, sandig und mager, häufig zu Wal- dungen benutzt; das Marschland im N. ist naß, wird durch Kanäle ent- wässert und gegen das Meer durch kostspielige Deiche geschützt; das Marsch- land hat üppige Fruchtfelder, fette Weiden, schöne Häusergruppen, zahlreiche .Viehherden. Das Moor- und Sumpfland ist voll stockender Gewässer und liefert viel Torf; es wird im Frühjahr abgebrannt und mit Buchweizen besäet. Der angezündete Torfboden brennt, die Luft mit dickem Qualm (Höhenrauch) erfüllend, einen Zoll tief herab, und dient dann den Saat- körnern als Dünger. Die Mehrzahl der Bevölkerung gehört dem Bauern- stande zu, redet plattdeutsch und zeichnet sich durch Ruhe, Einsicht, Schweig- samkeit, gesunden Witz und Biederkeit aus. Die Hauptorte sind: 1) im Großherzogthum: Oldenburg, 13,700 E., Residenz- und Han- delsstadt ; 2) in Cutin: Eutin an dem gleichnamigen See, 3300 E. Fischfang; 3) in Birkenfrtd: Birkenfeld an der Nahe, 2500 E. Das Amt Birkenfeld ist reich an Holz, Eisen, Steinkohlen, Achaten und Kar- neolen, welche in Idar und Oberstein geschlissen werden. 9. Das Großherzogthum, Mecklenburg (294 Q.-M. und 652,000 evangel. Einwohner) gehört dem norddeutschen Tieflande an und theilt mit ihm die Ebene, die Hügelreihe und den Reichthum an Binnenseen. Mecklenburg zählt von letzteren 460, zum Theil sehr fischreiche; der Müritzer und Schweriner See sind die größten. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Schifffahrt bilden die Haupt- nahrungszweige der mecklenburgischen Bevölkerung, welche sich durch ein starres Festhalten am Alt-Herkömmlichen auszeichnet; dies und eine gewisse Langsamkeit im Auffassen neuer Dinge, Muth und Ausdauer, Vaterlands- liebe und Treue in Erfüllung übernommener Pflichten sind Grundzüge im Charakter der Mecklenburger. Auf dem Lande finden sich große Herrengüter, Cassian, Geographie. 4. Aufl. n

7. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 39

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 39 1. das Königreich Preußen mit der Provinz Sachsen. Im Herzen Thüringens Erfurt, 110000 Einw., die größte Stadt Thüringens, mit berühmten Handels- gärtnereien. In der „Goldenen Aue" Nordhausen, bekannt durch seinen Korn- branntwein. An der Saale Naumburg, Merseburg und Halle, letzteres Universitätsstadt mit 180000 Einw.; in der Nähe Salz- und Braunkohlenlager. Die übrigen thüringischen Staaten sind folgende: 2. und 3. die beiden Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg- Sondershausen, an Saale und Unstrut, mit den Residenzstädten R u d o l st a d t an der Saale und Sondershausen, südöstlich von Nordhausen. 4. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar, im Norden und Westen des Thüringer Waldes; Hauptstadt Weimar, voll von Erinnerungen an Herder, Schiller und Goethe; Jena an der Saale, Universitätsstadt; am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes Eisen ach mit der sagenreichen Wartburg. 5. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, im Norden und Süden des Thüringer Waldes gelegen. Hauptstadt Gotha; südlich des Thüringer Waldes Kobnrg mit Schloß. 6. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen, ganz auf der Südseite des Thüringer Waldes und des Frankenwaldes. Meiningen an der Werra, Hauptstadt. Am Harz haben drei Staaten Anteil: das Königreich Preußen und die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt. Die Thüringischen Lande sind politisch am meisten zersplittert. 5. Das Sächsische Vergland. Mannigfaltigkeit seiner Bodenformen. Das Sächsische Bergland, das dem Flußgebiete der Elbe angehört, umfaßt die drei folgenden Erhebungen: 1. das Vogtland, ein wiesen- und felderreiches Schieferplateau; 2. das Erzgebirge, ein Massengebirge wie der Böhmerwald, aber aus Gneis bestehend; 3. das Elbsandsteingebirge, ein durch viele Talschluchten zerstücktes Sandsteinplateau. Das Sächsische Bergland setzt sich mithin aus ganz verschiedenartigen Ge- birgen zusammen. Vogtland und Erzgebirge sind reich an Wasserkräften, die vielfach der In- dustrie dienstbar gemacht werden. Nenne die Flüsse! Im Vogtlande blüht die Weberei. Die sächsische Stadt Plauen an der Elster, 120000 Einw., und die reußischen Residenzstädte Greiz und Gera, ebenfalls an der Elster, sind alle Sitze großer Webereien. Zum Elstergebiet ge- hören ferner die Residenzstadt Alten bürg an der Pleiße, in fruchtbarer Gegend, und die an der Mündung der Pleiße in die Elster gelegene Stadt Leipzig, bereits im Tiefland. Es ist die zweitgrößte Stadt Sachsens (fast 600000 Einw.) und die wichtigste Handelsstadt im mittleren Deutschland. (Leipziger Messe und Leipziger Buchhandel.) In seiner Umgebung wurde 1813 die Völkerschlacht geschlagen. Das Vogtland ist ein Land der Industrie. Das Erzgebirge erreicht seine höchste Erhebung im Keilberg mit 1240m. Die Abdachung des Gebirges ist steil nach Süden, langgedehnt und wellig an der Nordseite. Diese allein wird auch von größeren Flüssen durchzogen, der Zwickau er und der Freiberger Mulde; beide Gewässer vereinigen sich im Tiefland zu einem Flusse, der Mulde, die die Elbe erreicht.

8. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 49

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 49 Die Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen Bucht fränkisch, in den übrigen Gebieten niedersächsisch. Politische Einteilung und Siedelungen. Zum Westdeutschen Tief- lande gehören die folgenden preußischen Provinzen und deutschen Staaten: Der nördliche Teil der Rheinprovinz. Hier Köln am Rhein, 520000 Einw., in der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und am Kreuzungs- punkte der Weltverkehrslinien Berlin—paris und London — Genua. Es ist der größte Verkehrsplatz am Rhein und der wichtigste Handelsplatz im Westen Deutschlands, ferner ein Waffenplatz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines der höchsten Bauwerke der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Düsseldorf, 360000 Einw., ist der Rheinhafen der industriereichen Wupperstädte und Sitz einer berühmten Malerakademie. Duisburg (Düsburg) hat den größten deutschen Rheinhafen und ist der Verschiffungsplatz der westfälischen Kohle, fast 230000 Einw. Links vom Rhein Krefeld, 130000 Einw., Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenindustrie. Die Provinz Westfalen, zwischen Niederrhein und Weser; Münster, im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, am Dortmund-Ems-Kanal, ist Sitz einer Universität, dann der Hauptmarkt für Schinken und Pumpernickel, 90000 Einw. H a m m hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bischofssitz. Die Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser. An der Aller Celle und Verden; an der Leine Hannover, 300000 Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Großindustrie und Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien (Köln—berlin und Bremen—frankfurt a. M.). Linden, Fabrikstadt, mit Hannover zu- fammengebant, 75000einw. In der Lüneburger Heide das altertümliche Lüneburg. Im Emsgebiet: Osnabrück mit Eisenwerken, 65000e. In der Nähe Steinkohlenlager. Emden, das durch den Dortmund-Ems-Kanal neuen Aufschwung gewonnen hat und Ausgangspunkt mehrerer deutscher Kabel ist, treibt Seehandel und Seefischerei. Am Jadebusen liegt der Kriegshafen Wilhelmshaven. Die Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten: 1. das Großherzogtum Oldenburg mit der Hauptstadt Oldenburg an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser; 2. das Herzogtum Vraunschweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 145000 Einw.; flußaufwärts Wolfenbüttel mit großer Bibliothek. Die Provinz Sachsen zu beiden Seiten der mittleren Elbe. An dieser: Torgau, Festung; Wittenberg, die Ausgangsstätte der Reformation; Magdeburg, 280000 Einw., als Festung die Beherrscherin des Elbüberganges und der Straße zum Herzen des preußischen Staates, ein bedeutender Handelsplatz und wichtige Industrie- stadt. Es ist der größte Zuckermarkt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwung- Haft betrieben. — Von Magdeburg südlich Staßfurt, mit dem größten Salzbergwerk Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halberstadt und Quedlinburg an, dieses mit bedeutender Gartenkultur. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Knhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale: Bern bürg. Die Nordsee und ihre Küste. Lage. Die Nordsee liegt dem offenen Ozean nahe und steht mit ihm durch den Kanal in unmittelbarer Verbindung. Sie ist ein Randmeer.

9. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 56

1911 - München : Oldenbourg
56 Mitteleuropa. Nikolaikirche (Reproduziert nach einer Original- Jnnen-Förde mit Handelshafen. Die Kieler Dampffähren. Die Stadt Kiel. Die Förden sind langgestreckte, flußartig schmale Meeresbuchten, die von sanften, meist schön bewaldeten Hügeln um- ist die Kieler Förde die am günstigsten gelegene, die geräumigste und sandung. Im Unterlaufe spaltet sich der Strom in mehrere Arme und mündet unterhalb Stettin ins Haff. Nebenflüsse der Oder: links: rechts: Glatzer Neiße, Warthe mit der Netze. Katzbach, Bober, Görlitzer Neiße. Die Elbe entspringt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; nach einem kurzen südlichen Laufe wird sie gegen W. gedrängt und folgt nach der Vereinigung mit der Moldau deren Richtung nach N. Zwischen Tetschen und Pirna durchschneidet sie das Elbsandsteingebirge. Bei Meißen tritt sie ins Tiefland ein und behält nun im allgemeinen nordwestliche Richtung bei. Der Strom mündet meerbusenartig bei Cuxhaven unterhalb Hamburg. Nebenflüsse der Elbe: links: rechts: Moldau, Havel mit der Spree. Eger, Mulde, Saale. Die Flachheit der Niederung ermöglichte die Verbindung der drei Ströme Weichsel, Oder und Elbe durch Kanäle. Weichsel und Oder verbindet der Brom-

10. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 41

1911 - München : Oldenbourg
Profil durch das Erzgebirge von N. nach S. To. d, Länge 1:1000000. — M, d, Höhe 1:250 000. Auf der Nordseite des Erzgebirges sind am wichtigsten die großen Stein- kohlenlager. Diese haben die rege sächsische Industrie hervorgerufen, die mit der rheinisch - westfälischen zu den ersten der Welt gehört. Der Hauptsitz des Steinkohlenbergbaues ist Zwickau; die größten Baum- woll- und Maschinenfabriken hat Chemnitz mit fast 300 000 Einw. Glauchau, Meerane und Crimmitschau erzeugen wollene und halbwollene Stoffe. Großer Berühmtheit erfreut sich die Bergakademie in Freiberg, zwischen Chemnitz und Dresden. In den sächsischen Fabrikgebieten wohnt die Bevölkerung sehr dicht; Stadt liegt an Stadt. Sachsen ist, von den Gebieten der Freien und Hansastädte abgesehen, der dichtestbevölkerte Staat in Europa (320 Einw. auf 1 qkm). Das Elbsandsteingebirge. Es bildet eine 400 m hohe Sandsteintafel, die durch die Flüsse mannigfach zersägt wurde. Seine malerischen Felsformen, seine Tafel- berge und tiefen Schluchten machen es zu einem der merkwürdigsten Gebirge in Deutschland. Sie haben ihm den Beinamen Sächsische Schweiz verschafft. An der Elbe liegt Dresden, 550000 Einw., die Hauptstadt des König- reichs Sachsen, durch Lage und Bauart eine der schönsten Städte Deutschlands, daher viel von Fremden besucht; berühmt sind auch feine Kunstsammlungen. Elbe- abwärts folgt Meißen mit hervorragender Porzellanfabrikation. — In der Lau- sitz liegen die Webereibezirke um Bautzen und Zittau. Politische Einteilung und Siedelungen. Auch das Sächsische Bergland ist politisch sehr gegliedert. Den größten Anteil daran hat 1. das Königreich Sachsen. Es erstreckt sich am Nordabhange des Erzgebirges und des Lausitzer Berglandes bis in die Norddeutsche Tiefebene hinein. (Siedelungen f. S. 39 u. 41.) Der Rest entfällt auf: 2. das Fürstentum Reuß älterer Linie, mit der Hauptstadt Greiz an der Elster, 3. das Fürstentum Reuß jüngerer Linie, vom Frankenwald ins Tiefland sich erstreckend, mit der Hauptstadt Gera an der Elster; endlich 4. das Herzogtum Sachsen-Altenburg mit der Hauptstadt gleichen Namens, an der Pleiße. 6. Die Sudeten. Unter dem Namen Sudeten faßt man alle Gebirge zusammen, die sich vom Elbsandsteingebirge bis zur oberen Oder nach So. erstrecken. Der deutsche Anteil der Sudeten gehört, abgesehen von dem kleinen im Königreich Sachsen gelegenen Stück, zur preußischen Provinz Schlesien. Gliederung des Gebirges. Die einzelnen Gebirge sind: das Lausitz er Gebirge. — Es ist ein niedriges Plateau von 300 bis 500 m Höhe mit überragenden Bergkuppen (Jeschkenberg 1000 112). Über dieses
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