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1. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 436

1882 - Kiel : Homann
436 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. Wendungen der Schwefelsäure, der Salzsäure und des Natrons hier in ihren äußersten Verzweigungen verfolgen wollte; allein kaum dürfte man vermuten, daß die so schönen Stearinkerzen und unsere so wohlfeilen Phosphorfeuerzeuge, unsere Reibzündhölzchen, je in Gebrauch gekommen sein würden, ohne die so außerordentliche Vervollkommnung der Schwefel- säurefabrikation. Die jetzigen Preise der Schwefelsäure, Salzsäure, Sal- petersäure, der Soda, des Phosphors würde man vor fünfzig Jahren für fabelhaft erklärt haben; wer kann voraussehen, welche neuen Fabrikationen wir in weiteren 50 Jahren erhalten werden? — Man wird nach dem Vorhergehenden die Behauptung nicht für übertrieben halten, daß die chemische Industrie eines Landes mit großer Genauigkeit nach der Anzahl von Kilogrammen Schwefelsäure beurteilt werden kann, die man in diesem Lande verbraucht. In dieser Beziehung giebt es keine Fabrikation, welche von seiten der Regierungen eine größere Beachtung verdient. Daß England sich zu so extremen Schritten gegen Neapel wegen des Schwefel- handels entschloß, lag ganz einfach in dem Druck, den die gesteigerten Schwefelpreise auf die Preise der gebleichten und gedruckten Baumwollen- zeuge, der Seife und des Glases ausübten. Wenn man erwägt, daß Eng- land zum Teil Amerika, Spanien, Portugal, den Orient und Indien mit Glas und Seife versieht, daß es dagegen Baumwolle, Seide, Wein, Rosinen, Korinthen und Indigo eintauschte, daß zuletzt der Sitz der Regierung, London, der Hauptstapelplatz für den Handel mit Wein und Seide ist, so wird man die Bemühungen der englischen Regierung um die Aufhebung des Monopols des Schwefelhandels erklärlich finden. Es war Zeit für Sicilien, daß ein seinen wahren Interessen ent- gegengesetztes Verhältnis so bald ausgeglichen wurde, denn hätte es einige Jahre länger gedauert, so wäre sein ganzer Reichtum an Schwefel für das Königreich höchst wahrscheinlich wertlos geworden. Wissenschaft und In- dustrie bilden heutzutage eine Macht, die von Hindernissen nichts weiß. Aufmerksame Beobachter konnten leicht den Zeitpunkt bestimmen, wo die Ausfuhr des Schwefels aufhören mußte. Es sind in England fünfzehn Patente genommen worden auf Verfahrungsweisen, um den Schwefel bei der Sodafabrikation wieder zu gewinnen und um ihn rückwärts wieder in Schwefelsäure zu verwandeln. Vor dem Schwefelmonopol dachte niemand an eine Wiedergewinnung; die Vervollkommnung dieser fünfzehn gelungenen Versuche wäre sicher nicht ausgeblieben, und die Rückwirkung auf den Schwefelhandel muß auch dem Befangendsten einleuchtend sein. Wir be- sitzen Berge von Schwefelsäure im Gips und Schwerspat, von Schwefel im Bleiglanz, im Schwefelkies; mit steigenden Schwefelpreisen kam man darauf den Schwefel dieser Naturprodukte für den Handel zu gewinnen; man stellte sich die Ausmittelung des wohlfeilsten Weges zur Aufgabe, um diese Materien für die Schwefelfabrikation tauglich zu machen. Tausende von Centnern Schwefelsäure werden bei den hohen Schwefelpreisen aus Schwefel- kies gewonnen; man würde dahin gelangt sein, die Schwefelsäure aus dem Gips zu ziehen, freilich nicht ohne viele Hindernisse zu besiegen, allem sie würden überwunden worden sein. Der Anstoß ist gegeben, die Mög-

2. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 216

1882 - Kiel : Homann
216 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. Frankreich 300 Millionen Francs Subsidien und von 1750—1772 noch- mals 137 Millionen, aber dafür führten seine Fürsten französischen Luxus ein, ward Deutschland vom Auslande abhängig. Nur drei der alten Hansastädte: Hamburg, Lübeck und Bremen, welcke weniger von der Kriegsfurie zu leiden hatten, behaupteten zum Teil ihre Unabhängigkeit und einigen Glanz. In England und den Niederlanden wußten sie sich zu behaupten, auch mit Frankreich, Spanien, Portugal er- hielten sie den Berkehr. Die Verbindung mit England wurde besonders eng, seitdem die englische Handelsgesellschaft 1611 ihren beständigen Sitz in Hamburg aufgeschlagen hatte und den Handel mit englischen Wollen- waren nach Deutschland und dem Nordosteu Europas betrieb. Um die- selbe Zeit ließen sich auch niederländische Flüchtlinge in Hamburg nieder, welche Manufakturen in Leinen und Seide anlegten. Diesen wird auch die Begründung der Hamburger Bank 1619 zugeschrieben. Aber die Haupt- handelsstädte im Innern Deutschlands: Köln, Nürnberg, Augsburg, Erfurt, Soest rc. konnten sich von den Schlägen, welche ihnen der Krieg und die veränderte Gestaltung des Handels und Verkehrs zugefügt hatte, nicht erholen. Ihr Handel hörte ans, ihre Blüte war dahin aus viele, viele Jahre. Was sich noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts gehalten hatte, wurde im folgenden Jahrhundert zerstört. In Osnabrück zähüe man noch um 1650 an 189 Tuchwebermeister, die 3156 Stücke Tuch anfertigten, 50 Jahre später waren es nur noch 50 Meister, welche nur noch 544 Stück Tücher fabri- zierten. Im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts gab es in Bayern 399 Meister mit 740 Gesellen; 1782 nur noch 99 Meister mit 85 Gesellen. Das 18. Jahrhundert läßt allerdings in manchen Beziehungen ein Wiederaufleben der Gewerbthätigkeit erkennen, doch hinderten auch wiederum die Kriege, namentlich der siebenjährige, ein rascheres Fortschreiten. Durch die Einwanderung zahlreicher französischer Flüchtlinge (nach 1685) kamen einige ganz neue Industriezweige und Betriebsmethoden aus. In Branden- burg, Baireuth, Schwabach, Hessen, im Bergischen, wo sich die Flüchtlinge hauptsächlich niederließen, wurden Seidenmanusakluren, Hut-, Handschuh-, Glas- und Porzellanfabriken und dergl. gegründet und nach dem Prinzip der Arbeitsteilung betrieben und vom Staate durch Geld, Privilegien und Steuerfreiheit geschützt. Doch da sie hauptsächlich nur dem Luxus dienten, so konnten sie keinen Ersatz bieten für die zu Grunde gegangenen städtischen Gewerbe. Dazu kam, daß sie ihr Rohmaterial vom Auslande beziehen mußten und deshalb meistens nicht mit Frankreich und England konkurrieren konnten. Sie bedurften deshalb der Unterstützung der Landesherren. Das einzige Gewerbe, das immer noch blühte, war die Leinenweberei. Auch die Fabrikation von Eisen-, Stahl- und Messingwaren machte von 1700—1750 wieder solche Fortschritte, daß deutsche Metallwaren wieder einen wichtigen Ausfuhrartikel bildeten. Von der blühenden Tuchweberei hatte Kursachsen sich einen Rest von einiger Bedeutung erhalten, da es durch Einführung der Merinoschafe für Verbesserung der Wolle gesorgt hatte. Im Voigt- lande wurde durch Einwanderung schweizerischer Fabrikanten die Baum-

3. Teil 2, Oberstufe, Teil 2 - S. 224

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
224 Iv. Aus der weiten Welt. sich auch die kleine Stadt entlangzieht, ist die gefälligste, und nur von hier ist der Berg zu besteigen. Ganz oben, etwa in der Mitte des Berg- rückens, ist eine Signalstation errichtet, von wo aus eine Wache jedes von Osten nach Westen kommende Schiff' schon aus weiter Entfernung beobachten kann. Geologisch soll dieser einsame, gewaltige Felsblock mit Afrikas Bergen zusammenhängen. Er wäre also einst durch eine gewaltige Erdrevolution von seinem Mutterlande abgesprengt worden. Auch zoologisch trägt Gibraltar einen südlichen Stempel, da es in Europa die einzige Stätte ist, wo Affen in der Wildheit, allerdings gesetzlich geschont und gepflegt, fortkommen. Der hellgrau schimmernde, steile Kalkberg ist natürlich unbewachsen. Kur am Fusse der Westseite hat Menschenkunst der Pflanzenwelt ein Fortkommen ermöglicht. Der Garten des englischen Gouverneurs kaun sogar ein Park genannt werden. Ein englischer Gouverneur am Eingang des Mittelmeers, am Südpunkt Spaniens! Das führt uns auf die Geschichte dieses wunderbaren Ortes. Wie die Heimat und Natur Gibraltars, so weist auch sein Name und seine Geschichte mehrfach nach Afrika, Der Name „Gibraltar,“ -— Dschebel-al-Tarik d. i. Fels des Tarik, — ist ein bleibendes Erinnerungsmal an das Eindringen der Mauren nach Europa unter Tarik im Jahre 710. Er ging freilich nur denselben Weg, den Afrikas Böhne schon 1000 Jahre früher zur Zeit der Blüte Karthagos gegangen waren. Man zeigt an der Gibraltarbucht noch die Stätte, wo Hannibal einst sein karthagisches Heer gelandet haben soll. Diese Behauptung darf aber wohl nur mit einem Fragezeichen weitergegeben werden. Geschichtlich ist, dass Tarik den Grund zu der Bergfeste Gibraltar legte und von hier aus der denkwürdige Kampf des Halbmondes gegen das Kreuz begann. Erst nach 600 Jahren ward Spanien von diesen Eindringlingen wieder gänzlich frei. Gibraltar selbst trägt ausser dem Namen nur wenige Spuren jener Zeit an sich. Nennenswert ist nur ein im Nord westen oberhalb der Stadt ge- legenes und völlig verfallenes maurisches Kastell. Zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges ward Gibraltar von den Engländern fast ohne Gegenwehr genommen und ihnen im Utrechter Frieden 1713 förmlich abgetreten. Seitdem ist Gibraltar englisches Besitztum. Nur einmal haben die Spanier, verbündet mit den Franzosen, einen ernstlichen Versuch gemacht, diese, die Einfahrt ins Mittelmeer beherrschende Feste zu gewiunen, nämlich zur Zeit der amerikanischen Freiheitskämpfe. Ermuntert durch die Erfolge Jung-Amerikas hoffte Frankreich, Englands Seeherrschaft brechen zu können. Wie gegen die westindischen Kolonien, so ward auch ein Kampf gegen Gibraltar unternommen. Es ward von einer spanisch - französischen Flotte blockiert und zu Wasser und zu Lande angegriffen. Die angreifende Flotte von 47 Linienschiffen sollte von sogenannten schwimmenden Batterieen mit dreihundert schweren Geschützen «unterstützt werden. Diese Batterieen, eine Erfindung des französischen In-

4. Teil 2, Oberstufe, Teil 2 - S. 186

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
186 Iii. Deutsches Land und Volk. Oker sind die grosse Handels- und Reisestrafse zwischen Süden und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien, die eine immer grössere Bedeutung erhält, je inniger und lebendiger die Be- rührungen aller Art zwischen den verschiedenen Gliedern des europäischen Staatensystems werden. Georg Benjamin Mendelssohn. 123. Lied vom Rhein. Zi lein Heimatland, o du herrlicher Rhein, du -perle des Westens, grüngoldige Flut, deine Wänner sind stark, deine Frauen sind gut, es ist eine Lust, dein Kind zu fein! 2. Wie blauet dein pimmel so tief und so klar! Wie wallt in goldenen Ähren das Land, auf den pügeln, zu Thal, an der Ebene Rand, wie schwillest von Sgen du wunderbar! 3. Von deinen Bergen, wie sieht es sich weit! Wie atmet die Seele so kühn dort und frei! chn der Tiefe ziehen die Echisflein vorbei, zögernd hinweg aus der perrlichkeit. 4. pm pochland aber, da halten sie Wacht, noch immer die Burgen der Ritter wie hehr! Wohl erdröhnet das porn des Wächters nicht mehr, doch lieben wir sie, nun vorbei ihre Wacht. 5. G Rhein — und es spiegeln sich Dome groß in der Fluten, der leise schauernden, Echaum, gewaltige Kaiser träumen den Traum versunkener Glorie in ihrem Echoß. 6. Wein peimatland, o du herrlicher Rhein, du perle des Westens, grüngoldige Flut, deine Wänner sind stark, deine Frauen sind gut, es ist eine Lust, dein Kind zu sein! Christoph Joseph Matzerath. 124. Rheinische Weinlese. Stundenlang kämpft allmorgendlich die Oktobersonne mit dem dicken, _1 weifsen Nebel, der über dem Flussthale wogt. Ist sie aber endlich sieg- reich durchgedrungen, dann liegt sie dafür auch den liest des Tages so heiss über der Gegend, dass wir uns in die Sommerzeit versetzt glauben. Die Weinberge sind längst geschlossen, selbst den Eigentümern ist der
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