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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 172

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 172 — deutend. In letzter Zeit hat das Wirtschaftsleben unter dem Einfluß der Japaner einen raschen Ausschwung genommen. Eine die ganze Halbinsel durch- ziehende Eisenbahn, die mit der Mandschurischen Bahn in Verbindung steht und noch mehrere Seitenlinien entsendet, erleichtert den Binnenverkehr. Der Außen- Handel hat sich von 1902—1907 verdreifacht und hatte im letztgenannten Jahr einen Wert von 122 Mill. Mk. (A. 34, E. 88). Die wichtigsten Aus- fuhrgegenstände find Gold (9 Mill.), Reis, Hülsenfrüchte und Häute. Staatliches, Siedlungen. Korea war bis zum Jahre 1910 ein Kaiser- reich, dessen Herrscher unumschränkte Gewalt besaß. In dem genannten Jahre hat sich Japan, nachdem es schon vorher die Verwaltung in seine Hände gebracht hatte, des Landes bemächtigt und es zu einer japanischen Provinz gemacht. Der Kaiser wurde nach Tokio geführt und wird dort in „goldener Gefangenschaft" gehalten. Korea stand lange Zeit in Abhängigkeit von China und mußte an dieses eine jährliche Abgabe zahlen. Seit Ende des vorigen Jahrhunderts gewannen aber auch die Japaner Einfluß in Korea. Fast der gesamte Handel geriet in ihre Hände. Als nun 1894 ein gegen die Fremden gerichteter Aufstand ausbrach, rückten zu dessen Dämpfung nicht nur chinesische, sondern auch japanische Truppen ins Land, die die Hauptstadt besetzten. Das führte zu einem Kriege zwischen Japan und China, der mit dem Siege der Japaner endete. Im Frieden von Schimoniseki mußte China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen. Nun stieg natürlich der Einfluß Japans. Inzwischen waren aber die Russen in die Mandschurei vorgedrungen, hatten Port Arthur gewonnen (S. 157) und dehnten ihre Macht bis zum Jalu, dem Grenzflusse Koreas, aus. Das machte die Japaner besorgt; sie sahen sich in einem Lande, das sie schon ihrem Machtbereich zurechneten, bedroht, und da Rußland auch seine Kriegsflotte in Wladiwostok verstärkte, mußten sie für ihre Herrschaft fürchten. Da Verhandlungen mit Rußland zu keinem Ziele führten, kam es zum Rusfisch-Japanischen Kriege (1904 u. 5), der mit einer völligen Niederlage der Ruffen endete. Seitdem war Korea eigentlich nur noch ein Schutzstaat Japans, bis es dann 1910 diesem förmlich einverleibt wurde. Die Hauptstadt Söul (200000 E.) ist von hohen Mauern umgeben und hat breite, ungepflafterte und schmutzige Straßen, an denen unansehnliche Lehmhäuser stehen. Ein neuer Stadtteil wird von Japanern bewohnt. 40 km von ihr entfernt der Hafen Tschemulpo (40000 E.). Andre Häfen sind Fusan an der Südküste, Wönsan im O. 4. Japan. <382000 qkm, 52 Mill. E., 139 auf 1 qkm.) (Das Japanische Reich: 674000 qkm, 70 Mill. E., 103 auf 1 qkm.) Übersicht. Japan ist ein Jnselreich wie England. Es besteht aus drei großen, die Ostküste Asiens begleitenden Jnselbogen, die das Ostchinesische, das Japanische und das Ochotskische Meer vom Großen Ozean scheiden. Sie erstrecken sich von Formosa im S. bis Kamtschatka im N>, vom 22. bis zum 51. Breiten- grade. Das entspricht in Afrika-Europa der Breitenerstreckung von Wadi-Halsa an der Südgrenze Ägyptens bis Dresden. Es sind im ganzen über 600 Inseln von einiger Bedeutung mit einem Gesamtflächeninhalte von 417 000 qkm, etwas

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 278

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 278 — der Spitze eines jeden stand ein von der englischen Regierung ernannter Statthalter, dessen Machtbefugnis aber durch eine von den Kolonisten gewählte Volksvertretung sehr ein- geschränkt wurde. Wirtschaftlich dagegen suchte England die Kolonien gründlich für sich auszunutzen. Ein- und Ausfuhr durfte nur von englischen Schiffen besorgt werden, und um die Industrie des Mutterlandes zu heben, wurde in den Kolonien zwar die Erzeugung von Rohstoffen begünstigt, aber die Anlage von Fabriken verboten. Nach dem langen Kriege mit Frankreich, der viel Geld gekostet hatte, suchte dann England die Kolonien zu Staatslasten heranzuziehen, indem es verschiedene Handelsgegenstände mit Zöllen belegte und verfügte, daß alle Urkunden, kaufmännischen Abschlüsse und die Zeitungen durch Ver- Wendung von Stempelpapier besteuert werden sollten. Die Amerikaner betrachteten das als einen Eingriff in ihre Freiheit, und da ihre Vorstellungen ohne Erfolg blieben, erklärten sich die 13 Kolonien am 4. Juli 1776 für unabhängig. Nach achtjährigem erfolglosem Kampfe sahen sich die Engländer gezwungen, die Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten Abb. 54. Farmhaus im Süden der Vereinigten Staaten. von Nordamerika" öffentlich anzuerkennen. Zum ersten Präsidenten des neuen Staatswesens wurde Georg Washington gewählt, der sich nebst Benjamin Franklin das größte Verdienst um die Befreiung des Landes erworben hatte. Seit jener Zeit ist die Bevölkerung der V. St., die damals 3 Mill. betrug, durch Vermehrung im Lande, besonders aber durch Einwanderung aus Europa stetig und rasch gewachsen. Immer neue Gebiete wurden besiedelt, Besitzungen fremder Staaten, wie Louisiana, das den Franzosen, Florida, das den Spaniern gehörte, durch Kauf erworben oder wie Texas, Neumexiko und Kalifornien, die mexikanischer Besitz waren, im Kriege erobert, bis endlich 1859, wo der 49. Breitenkreis als Grenze gegen Britisch-Nord- amerika festgelegt wurde, das Gebiet seinen heutigen Umfang erreichte. Später wurden auch noch auswärtige Besitzungen erworben: 1867 Alaska durch Kauf von Rußland, 1898 die Hawaiiuseln und im selben Jahre durch den siegreichen Krieg gegen Spanien die Philippinen, die Marianeninsel Guam, Portoriko und die Schutzherrschaft über Kuba, 1966 endlich die beiden ö. Samoainseln. Die innere Entwicklung des jungen Staatswesens vollzog sich nicht immer friedlich. Von Anfang An bestand ein Gegensatz zwischen den Südstaaten, die überwiegend von reichen

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 11

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Der Bergbau ist in Marokko fast unbekannt, obwohl an vielen Stellen reiche Lager an Erzen, besonders Kupfer, nachgewiesen sind. Eist in letzter Zeit haben europäische Gesellschaften die Erlaubnis erhalten, Bergwerke anzulegen. Das Gewerbe steht noch auf niedriger Stufen Es erzeugt Seiden- und Wollengewebe, Teppiche, Metall- und Töpferarbeiten und feines Leder aus Ziegenfellen (Maroquin und Saffian nach den Stadien Marokko und Saffi). Die früher in Fes bedeutende Herstellung der nach dieser Stadt benannten roten Mützen ist fast ganz eingegangen. Der Binnenhandel leidet unter dem Mangel aller neuzeitlichen Verkehrsmittel Es gibt weder Telegraphen, Eisenbahnen, noch Kunststraßen. Die Wege sind nichts weiter als von Tieren und Menschen ausgetretene Pfade. Brücken sind selten. Man muß die Flüsse durchwaten, und wo das nicht möglich ist, benutzt man Fähren, die von aufgeblasenen Hammelbälgen über Wasser gehalten werden. Die Beförderung der Waren geschieht aus- schließlich durch Kamel- und Maultierkarawanen. Der Außenhandel ist gering, aber infolge des Einflusses, den Europäer in letzter Zeit im Lande gewonnen haben, in den letzten Jahren rasch gewachsen. Der Gesamtwert der Aus- und Einfuhr betrug 1911 142 Mill. Mk. (A. 67, E. 75). Ausgeführt werden insbesondere Gerste, Felle, Häute, Wolle, Datteln, Hülsenfrüchte und Eier. Deutschland war in dem genannten Jahre mit 13,9 Mill. Mk. an der Ausfuhr, mit 6,2 an der Einfuhr beteiligt. Der Staat. Marokko war bis 1912, wo es in französischen Besitz kam, ein selbständiges Reich, der letzte Rest der sich einst über ganz Nordasrika er- streckenden Araberherrschaft. Sein Bestehen verdankte es nicht eigner Kraft, sondern wie die Türkei der Eifersucht der europäischen Großmächte, von denen keine der andern den fetten Bissen gönnte. Schon 1910 wollte sich Frankreich Marokko aneignen, mußte aber dann auf Beschluß der Konferenz von Alge- sir a s seine Hand wieder zurückziehen. 1911 ließ es unter dem Vorwand, seine Unter- tanen schützen zu wollen, abermals Truppen einrücken. Deutschland erhob Einspruch, indem es den Kreuzer „Panther" nach Agadir schickte, ließ sich aber dann im sog. Marokkovertrag vom 4. Nov. 1911 mit der Abtretung eines Streifens von Französisch-Kongo abfinden (s. Kamerun), und da keine andere Macht widersprach, konnte Frankreich das Scherisenreich in der Form der „Schutz- Herrschast" seinen übrigen Besitzungen in Nordafrika angliedern. Über die Zustände, wie sie bisher in Marokko bestanden, sei noch folgendes mitgeteilt. Der Sultan oder Kaiser besaß unumschränkte Macht, war zugleich geistliches Oberhaupt (Scherif) und galt als Nachfolger des Propheten. Zum Zwecke der Verwaltung war das Land in Bezirke eingeteilt, an deren Spitze je ein Kaid stand, der auch die richterliche Gewalt ausübte. Doch erstreckte sich die Macht des Sultans in Wirklichkeit noch nicht über die Hälfte des Landes. Große Gebiete, vor allem die Gebirgsgegenden, waren tatsächlich unabhängig und erkannten den Herrscher höchstens als religiöses Oberhaupt an. Welche grauenvolle Willkürherrschaft im Lande bestand, davon entwirft Th. Fischer folgende Schilderung: „Der Dorffchech schindet seine Bauern, um sich zu bereichern; hat er sich vollgesogen, so fällt er dem Kaid zum Opfer, der seinerseits über kurz oder laug, wenn ein andrer für seine Stelle mehr bietet oder die freiwilligen Geschenke, die er dem Sultan und seiner Umgebung alljährlich bringen muß, nicht groß genug erscheinen, unter irgend einem Vorwande an den Hof befohlen, seiner Schätze beraubt wird und im Kerker verschwindet. Tie Sultane ihrerseits endigen meist durch Gift. Nur derjenige, der gar nichts hat, ist

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 174

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 174 — Nicht besser ging es den Franzosen. Sie kamen zwar, an der Westküste entlang marschierend, bis an die Südwestecke von Kleinasien. Hier wurden sie aber, als sie ohne alle Vorsicht das steile Küstengebirge übersteigen wollten, von den Türken überfallen und furchtbar geschlagen. Der Rest kämpste sich mühsam bis zur Küste (Attalia) durch. Von hier fuhren die Vornehmen aus griechischen Schiffen ins heilige Land, während das zurückbleibende Volk gar bald der Arglist der Griechen und den Angriffen der Türken erlag. Auch im heiligen Lande erlebten die Könige nichts Gutes. Sie zogen zwar mit dem König von Jerusalem gegen die mächtige Türkenstadt Damaskus. Aber nach einigen Kampftagen erschien es dem König von Jerusalem nützlicher, mit dem starken Nachbar in Frieden zu leben, und man verlockte deshalb die kampflustigen Deutschen und Franzojen dazu, die Stadt von einer anderen Seite anzugreifen. Doch das war gerade die stärkste Seite, wo aus einer wasserlosen, kahlen und heißen Ebene die gewaltigsten Mauern emporstiegen. So wurden die Franzosen und Deutschen genötigt, den Kampf aufzugeben und zogen mit den übrigen Christen nach Jerusalem zurück, voll Ingrimm und Klagen über den schändlichen Verrat. Bald darauf verließen sie das heilige Land. Erläuterung der angegebenen Thatsachen. Heraushebung der Hauptsache: Der zweite Kreuzzug, von dem deutschen und dem französischen König unternommen, scheitert; denn er führt weder zur Eroberung der verlorenen noch zur dauernden Unterstützung der bedrohten Besitzungen. Diesen Zweck erreicht er aber deswegen nicht, weil die beiden Kreuzheere schon auf dem Zuge durch Kleinasien aufgerieben werden. Überschrift: Der zweite Kreuzzug unter Kaiser Conrad Iii. und Philipp August von Frankreich (Zeit: 5 Jahre vor Barbarossas Wahl zum König). Iiir. Warum scheiterte der zweite Kreuzzug? Wohl wirkten bei den Kreuzfahrern noch dieselben Kräfte und Tugenden wie beim ersten Zug: Begeisterung, Frömmigkeit, Opferfreudigkeit, Tapferkeit; aber die Fehler waren größer: Zu viel wehrloses, beutegieriges und feiges Gesindel, das durch Plünderung die Griechen reizt und in der Schlacht alles zur Flucht fortreißt; den Kreuzheeren fehlt es an soldatischer Ordnung und Vorsicht, aber nicht an Übermut vor dem Kampf und Kleinmut in der Gefahr; der griechische Kaiser hemmt und schwächt durch seine thörichte Forderung den Kreuzzug, und seine Unterthanen helfen in schnöder Habsucht den Rest der Kreuzfahrer vernichten; und zuletzt betrügen und verraten auch noch die morgenländischen Christen selber die doch von ihnen zur Hilfe gerufenen christlichen Brüder. Durch diese Fehler und Bosheiten mußte der zweite Kreuzzug scheitern. Zahl der vergeblich geopferten Menschenleben etwa 1/2 Million. Schlußbemerkung. Hier müssen wir noch erwähnen, daß auch der Untergang des Königreiches Jerusalem, der die Veranlassung zum Kreuzzug Barbarossas wurde, mit durch die Schuld der jerusalemischen Christen bewirkt wurde. Denn trotz des Waffenstillstandes überfiel ein

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 134

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 134 — 4. Aus dem Vergleich der Zeiten Heinrichs mit benen Friebrichs in Bezug auf das Verhältnis von Kaiser und Papst, Kaiser und Fürsten, Reich und freien Reichsstäbten ergießt sich eine Bestätigung der schon früher (Ti. Teil, S. 143) gewonnenen Wahrheit: „Das Alte stürzt, es änbert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen." 5. Friedrich hat seinen schier unaufhörlichen Krieg in Italien nicht etwa geführt aus Kampfbegier ober Lust am Blutvergießen, fonbern nur um feinen Gegnern (Römer, Papst, Mailanb, Lombarben) feinen Willen aufzunötigen (Nachweis), und umgekehrt haben auch biefe Gegner nur zu bemfelben Zweck die Waffen erhoben. Daraus lernen wir, daß an einem Kriege nicht die Hauptsache das Schlagen und Töten ist, fonbern das, was die Gegner von einanber wollen, und roer und roie weit der eine dem andern seinen Willen auszroingt. Da bies letztere aber im Frieden festgesetzt roirb, so kann man fast sagen: Am Kriege ist die Hauptsache der baraus hervorgehenbe Friebe, ober mit andern Worten: Der Krieg ist nur ein Mittel und zwar das letzte und äußerste Mittel, mit dem Völker ober Fürsten ihr wirkliches ober vermeintliches Recht burchsetzen, ober ihren Willen dem Gegner aufzwingen. Der Krieg ist also nur Mittel zum Zweck. Ein Hinblick auf die wichtigsten den Kinbern bekannten Kriege (Heinrichs Ungarnschlacht, Ottos Kriege, Karls b. G. Sachsenkrieg, der Bürgerkrieg unter Heinrich Iv., der Krieg von 1870) bestätigt biefe Wahrheit. Es ergiebt sich also: Der Krieg ist nur Mittel zum Zweck; Am Krieg ist die Hauptsache der Friebe. Iv a. 1. Friedrich Barbarossas Kämpfe in Italien (Rom, Mailanb, Legnano). 2. 1152, 1176, 1177, 1183.und die dazu gehörigen Thatsachen. 3. Sechs Römerzüge. 4. Der Wille und der Erfolg des Kaisers. 5. Der Friebe zu Constanz giebt den lombarbifchen ©täbten Lanbes-hoheit und bewahrt baburch die Oberhoheit des Reiches. 6. Die lombarbifchen Stabte die ersten freien Reichsftäbte. 7. Kaiser und Papst, Reich und Kirche, zwei selbstänbige Gewalten neben einanber. 8. Vorteile und Gefahren des „römischen Reiches" für das Königtum „beutfcher Nation". 9. Hauptgruppen aus dem Gebiet des kulturgeschichtlichen Lebens. b. 1. Charakterbilb Friebrichs. 2. „Das Recht spricht: Jebem das Seine!" (ober: Ein gerechter Herrscher giebt Jebem das Seine). „Gerechtigkeit ist der Grunbstein der Staaten." 3. „Einigkeit macht stark." „Friebe^nährt, Unfriebe zehrt." „Gemeinsame Not einigt." 4. „Das Alte stürzt, es änbert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen."

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 184

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 184 — Iii. a. Historisches. 1. Ordnung d es gesamten Stoffes nach der zeitlichen Reihenfolge mit Hervorhebung der Hauptpunkte: Ursache, Teilnahme, Erfolg. Erster Kreuzzug 1099: Eroberung des heiligen Landes durch die Türken und Mißhandlung der Pilger; Franzosen und Normannen unter Gottfried von Bouillon und Boemund. Eroberung Antiochiens und Jerusalems und Gründung des christlichen Königreichs Jerusalem. Zweiter Kreuzzug (1148): Fall Edessas und Bedrohung der christlichen Staaten; Conrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich; Untergang beider Heere in Kleinasien. Dritter Kreuzzug 1190: Eroberung Jerusalems durch Saladin; Zug Friedrich Barbarossas scheitert durch den Tod des Kaisers im Saleph; Zug der Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich führt nur zur Eroberung Akkons und zum freien Gebet der Pilger in Jerusalem. Vierter Kreuzzug (1204), ist kein eigentlicher Kreuzzug; Eroberung Konstantinopels durch Venetianer und Franzosen, Gründung des „lateinischen Kaisertums" auf etwa 50 Jahre. — In diese Zeit fällt der Kinderkreuzzug. Fünfter Kreuzzug (1229): Wanken der -Christenherrschaft; Zug des gebannten Kaisers Friedrich Ii., Gewinn Jerusalems durch Vertrag. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248 und 1270): Untergang der Heere des französischen Königs Ludwig des Heiligen in Ägypten und Tunis. Ende der Kreuzzüge: Fall Jerusalems, Antiochiens, Akkons 1291. Dauer d e r Kreuzzüge: 1096—1291, also etwa 200 Jahre. 2. Gruppierung der Kreuzzüge nach Erfolg und Mißerfolg: Erfolgreich war nur der erste und fünfte (Nachweis); nur geringen Erfolg hatte der dritte; gar keinen Erfolg hatte der zweite, vierte, sechste und siebente. 3. Gruppierung der an den Kreuzzügen teilnehmenden Völker: Die Franzosen nahmen teil an allen Kreuzzügen (auch am fünften, Templer), die Deutschen am zweiten, dritten und fünften, die Engländer am dritten, die Normannen am ersten; in einzelnen Schaaren, nicht heerweise beteiligten sich die italienischen Städte, Spanien, Friesland, Dänemark, Schweden, Ungarn. Hiernach bestand also die Hauptmasse der Kreuzfahrer aus Franzosen, Franzosen oder Normannen (also Romanen) waren auch die im heiligen Lande herrschenden Fürsten und Ritterschaften; daher kam es, daß die Türken alle Kreuzfahrer Fraukeu nannten und noch bis auf den heutigen Tag alle Abendländer so nennen.

7. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 99

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 99 — französisches Heer von den Deutschen umzingelt und gefangen genommen Die Gefangenen wurden nach Deutschland geführt, dort untergebracht und ernährt und gleich nach dem Frieden ohne Lösegeld in ihr Land zurückgeschickt. — Gefangene. Die Franzosen baten um Frieden, weil sie sahen, daß ihr Widerstand umsonst war; denn ihre Heere waren geschlagen, zerstreut, gefangen und ihre Hauptstadt erobert. Der siegreiche Kaiser gewährte ihnen erst Waffenstillstand, dann Frieden, aber nur gegen zwei Bedingungen: Herausgabe von Elsaß-Lothringen, Zahlung einer riesigen Entschädigung-., summe. Diese Bedingungen wurden von den Franzosen angenommen, wurden dann ausgeschrieben und von beiden Parteien unterschrieben" Nun war der Friede fertig. Zum Halten ihres schriftlichen Versprechens wurden die Franzosen aber dadurch gezwungen, daß ein deutsches Heer so lange in Frankreich blieb, bis die letzte Mark bezahlt war — Friedensschluß. 1. „Ans Vaterland, ans teure schließ dich an, „Das halte fest mit deinem ganzen Herzen!" Vaterlandsliebe. 2. Kriegsgebrauch und Kriegsführung sonst und jetzt tottch werte: Kriegserklärung, Boten; Einberufung; Kundschafter; Behandlung der friedlichen Bürger; Fahne; Verhalten der Anführer im schlug’ Unit"0tm; m Und 2^ise des Kampfes; Gefangene; Friedens- V. Wie haben die Krieger non 1870 gezeigt, daß sie das Vaterland mit ihrem ganzen Herzen festhalten? Wie'könnt auch ihr zeigen daß euch das Vaterland teuer ist? Das Sedanfest ist ein Mt der Erneuerung des Dankes und der Mahnung? Was predigt uns unser Kriegerdenkmal? Wie lange kann unser liebes Vaterland ruhia sein" vor lernen Feinden? Wer ohne Not Krieg anfängt, der sündigt wider das fünfte und Blut von' 1870/7°1 ? ^""^fern? - Wer trägt die Schuld für das Burgunden und Sachsen gehörten zum deutschen Volk. Ob wohl auch heutzutage noch zwei Stämme des deutschen Volkes mit einander Kneg fuhren werden? Warum nicht? ß ^ der Hauptunterfchied zwischen der alten und der neuen Knegssuhrung? Erklärt folgende Sätze: Der Angriff aus deu Feind ist die beste Verteidigung Tapfere Soldaten sind die besten Mauern (vergl. Lud-land au)* Vaterland verteidigt man am besten in Feindes- „Mjtennt, °°u deutsch-" Fürsten? (Z, B. der prcnßische er ' V. : f'nb |e Wappen wohl entstanden? Die Vorfahre» unserer Hurstenfannlien trugen sie auf ihren Schilden. Lied: „Ich hab' mich ergeben mit Herz und mit Hand..."

8. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 134

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 134 — Der Gang des Krieges. Einmischung Frankreichs mit einem eigenen Heere unter Bernhard von Weimar (Sieg und Tod desselben). Verbindung Frankreichs mit Schweden, Hessen und Braunschweig. Hin- und Herschwanken des Kriegsglückes. Brandenburg sagt sich vom Bund mit dem Kaiser los. Kursachsen und Bayern werden zur Lossagung genötigt. Drei Vorstöße der Franzosen (Tnrenne) und Schweden (Torstenson, Wränge!) nach Bayern und Östreich. Eroberung Prags (Kleinseite) durch die Schweden unter Königsmark, 1648. Ii. Das Ergebnis des Krieges» der Friede. Friede zu Osnabrück und Münster, auch westfälischer Friede genannt, 1648. Friedensbest immun gen. Gebietsveränderungen: Elsaß (Frankreich), Vorderpommern (Schweden), Hinterpommern (Brandenburg), Herstellung der Rheinpsalz als Kurfürstentum, Oberpfalz (Bayern). Religionsgesetze: Religionsfreiheit aller evangelischen Reichsstände; das Jahr 1624 ist Norm für die Rückgabe und den Besitz der geistlichen Güter. Reichsgesetze: Landeshoheit aller Reichsstände, Regierung des Reiches durch den Reichstag unter dem Vorsitz des Kaisers. Iii. Höhepunkte und Wendepunkte des Krieges. Höhepun kt e: Restitutionsedikt, Siegeszug Gustav Adolfs, .Nördlingen, Eroberung Prags. Wendepunkte: Breitenfeld, Lützen, Nördlingen, Abfall der Kurfürsten, Eroberung Prags.

9. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 130

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 130 — 2. Europa. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ist der ganze Norden Europas evangelisch, und zwar entweder lutherisch (Ostseeländer; Dänemark, Schweden. Norwegen), oder reformiert (außer der Schweiz: Holland, Schottland, teilweise auch England). V. Bedeutung der Reformation. 1. Für die Entwickelung des Christentums. Die Reformation erfaßt und offenbart den eigentlichen innersten Kern des Christentums, den die katholische Kirche um ihrer Herrschaft willen verhüllt hat (vergl. die Unterscheiduugslehren). 2. Für das deutsche Volk und Reich. Erst durch die Reformation wird ein zugleich frommes und selbständiges Glauben und freies Denken über alle göttlichen und menschlichen Dinge möglich. Daher: Wachstum und Blüte des geistigen Lebens, der Wissenschaft, des selbständigen Staates; Anbruch einer neueu Zeit. Die Zerrissenheit des Reiches wird noch vermehrt durch die Spaltung der Reichsstände in zwei Religionsparteien. Es ist fortan unmöglich, daß die katholischen Habsburger auf die Dauer deutsche Kaiser bleiben und das Reich einigen. Vi. Unterschied der katholischen und evangelischen Kirche. 1. Unterschied der Antwort auf die drei wichtigsten religiösen Fragen des Christen: a. Wie erlange ich das christliche Heil? Durch den Glauben (Fürwahrhalten) und durch die guten Werke. — Durch den Glauben allein (Hingabe an Christus), der -aber in der Liebe thätig sein mnß.

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 32

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 32 — sachten Elendes wohl den festen Entschluß gefaßt hatte, seinem Volke zu helfen; wie er das Werk klug und ausdauernd vorbereitete: neun Jahre lang (ein Jahr länger als unsere Schulzeit), und wie er es kraftvoll ausführte, so hatte auch Ludwig der Eiserne in der Schmiede zu Ruhla den festen Entschlich gefaßt, seine Bauern gegen die Edelleute zu schützen, so bereitete auch er sein Vorhaben gut vor und führte es kraftvoll aus. Entschluß, Vorbereitung und Ausführung haben wir auch unterschieden bei der Erbauung der Wartburg, bei dem Sprung vom Giebichenstein (Siegfrieds Werbung, Kriemhildens Rache). Dazu Iv, 4. 4. Alle diese Thaten zeugen auch von der Klugheit ihrer Unternehmer. — Ausführung im einzelnen. Heinrich zeigt seine Klugheit auch gegen den Schwaben- und Bayernherzog. Immer werden die vorgesteckten Ziele erreicht. (Woher kommt das? —) Denn es werden die richtigen Mitteln angewendet. (Was versteht man also unter dem Worte „klug"? -Iv, 3.) 5. Da Heinrich so klug und besonnen für fein Volk sorgte, so verstehen wir auch dessen Verhalten gegen ihn. — Obgleich mit Widerstreben fügt es sich doch seinen Anordnungen während der neun Jahre. Als er dann zu gemeinsamer kräftiger Abwehr aufforderte, gelobten ihm die versammelten Sachsen Hülfe und Beistand. Durch die Rede vor der Schlacht und durch seinen Anblick wurden sie aufs höchste begeistert, und nach dem Sieg jubelte das Heer und das ganze Volk dem siegreichen König als dein Retter und großmächtigen Herrscher und Kaiser zu (Wir werden an das Jahr 1870/71 erinnert. —) Das war gerade so, wie im Jahre 1870/71 bei dem deutsch-französischen Kriege. Als der Krieg ausbrach, da vertrauten auch die Deutschen dein König Wilhelm von Preußen und waren alle bereit, mit gegen die Franzosen zu ziehen; und als der Krieg beendigt war, da war in Deutschland auch des Jubels kein Ende, und voller Begeisterung empfing das deutsche Volk Den heimkehrenden siegreichen Preußenkönig und nannte ihn auch den Retter des Vaterlands vor den übermütigen Franzosen, den großmächtigen Herrscher und Kaiser, denn er war wirklich in Frankreich deutscher Kaiser geworden. (Auch eine thüringische Geschichte fällt uns ein. —) Auch die Thüringer Ritter standen treu zu ihrem Landgrafen und waren stets bereit für ihn zu kämpfen, wie die Geschichte von der lebendigen Mauer bezeugt. (Auch aus der Nibelungensage können Beispiele angeführt werden, z. B. die Burgunden und ihre Könige.) Iv, 1. 6. Stellt die Ungarn zusammen mit den Franzosen vom Jahre 1870/71! — Wie die Ungarn ein wilder Grimm faßte, trotzdem sie keinen gerechten Grund hatten, und wie sie glaubten, es würde ihnen leicht sein, die Sachsen zu züchtigen, geradeso bei den Franzosen im Jahre 1870. (Auch Goliath kann erwähnt werden.) Aber wie die Ungarn im Jahre 933, so wurden die Franzosen 1870/71 vollständig geschlagen und für ihren Übermut bestraft, denn (Iv, 2): 7. Es ist zusammenzustellen die grausame Kriegsführung der Ungarn und auch der Sachsen mit der zur Zeit der Landgrafen. Von den Ungarn wird für den Begriff der Kriegführung etwas Neues ge-
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