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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 139

1886 - Dresden : Höckner
139 Zusammenhang mit der volkstmlichen Tradition (Gelehrten-dichtung). Den letzteren bewahrte nur das geistliche Lied, zum Teil auch die weltliche Lyrik. hnlich standen in der Musik, iusbe-sondere in der neuauskommenden Oper, eine deutsche und eine auslndische (italienische) Richtung gegenber, jene vom Brger-tum (Heinrich Schtz f 1672), diese von den Hsen bevorzugt. Der bildenden Kunst, insbesondere der Architektur, stellte nicht das herabgekommene Brgertum, sondern das zum Absolutismus aussteigende Frstentum die Ausgaben; sie folgte deshalb in den katholischen Landen sptitalienischen, im protestantischen Deutsch-land berwiegend franzsischen Vorbildern, doch erfuhr sie bald eine selbstndigere Gestaltung in Berlin durch Schlter und Nehring (s. S. 134), in Dresden unter August dem Starken und Friedrich August Ii. durch Georg Vhr, Pppelmaun und Chiaveri, und zwar hier berwiegend in den Formen des male-risch-lannenhasten Rococo. Die groartigen Kunstsammlungen, wie sie vor allem in Dresden damals entstanden, regten zu eignen Schpfungen erst sptere Zeiten an. 7. Der spanische Crbfolgekrieg. 17011714. 1. Da mit dem Tode des kinderlosen Karl Ii. (16651700) der Mannsstamm der spanischen Habsburger aussterben mute, so erhoben aus die zwar zerrttete, aber immer noch sehr um-sngliche spanische Gesamtmonarchie die Vertreter der weiblichen Linie Anspruch, nmlich Ludwig Xiv. als Gemahl Maria Theresias fr feinen Enkel Philipp von Anjou, Leopold I. als Gemahl Margaretha Theresias sr sich oder seinen Sohn Karl (Vi.), und Max Emanuel Ii. von Bayern, des letzteren Schwiegersohn durch seine Gemahlin Maria Antonia, sr seinen Sohn Joseph Ferdi-nand. Die Seemchte England und Holland erstrebten eine Tei-luug des Erbes, aus Furcht vor einer Erschtterung des euro-pischen Gleichgewichts wie vor einer Schdigung ihrer Handels-und Kolonialinteressen durch eine Verschmelzung der franzsischen und spanischen Macht. Ihrem (ersten) Teilungsvertrage mit Ludwig Xiv. Oktober 1698, nach dem Spanien und Belgien nebst den Kolonien an Ferdinand von Bayern, Neapel und Sicilien an Frankreich, Mailand ansterreich sallen sollten, setzte jedoch Karl Ii. sein (erstes) Testament entgegen, welches die gesamte Erbschaft F^br. an Ferdinand bertrug. Nach dessen Tode Februar 1699 einigte 1699

2. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 97

1887 - Dresden : Höckner
Napoleon, der Anstifter olles Elendes, hatte sich von seinem Heere getrennt; in einem offenen Schlitten, unter falschem Namen war er durch Deutschland nach Paris gefahren, wo er sofort die Kriegsrüstungen aufs Neue begann. Aber die Stunde der Vergeltung war nahe. Xxii. Die Freiheitskriege. 1. Preußens Gryeöung. In den Untergang der von Napoleon geführten Hauptarmee waren die beiden Flügel des Heeres nicht mit verwickelt. Die Österreicher hatten im südlichen Polen gekämpft, die Preußen unter York, dem Marschall Mac-donald freigegeben, hatten Riga belagert. Aber schon beim Ruckzuge loste stch York mit seinen 20,000 Preußen durch eoien mit den Russen geschlossenen Vertrag oon den Franzosen los und leitete als Gouverneur von Ostpreußen te Bewaffnung und Erhebung dieser Provinz. Jork batte so gehandelt ohne Ermächtigung seines Königs, der in Berlin von französischen Besatzungen bedroht war. r, . fd)rieb deshalb an Friedrich Wilhelm Iii.: „Jetzt oder nie js er Moment, Freiheit. Unabhängigkeit und Größe wieder *n er- £t°n Der Sn rfb,em Anspruch Ew. Majestät liegt das Schicksal der Welt. Der ^urcht>ame will ein Beispiel und mirs s Wege folgen, den Ew. Majestät bahnen . ^ spreche hier ^ Sprache eines alten treuen Dieners, und diese Sprache ist die fast allgemeine der Nation. Der Ausspruch Ew. Majestät wird alles neu beleben und enthusiasmieren; wir werden uns wie alte echte Preußen ^M«r,ü?ie3ua Ä »°n Ausspruch Z S£,b“61 rf bcm S°M°uf°ü^,7mh.^ wi°"°'ufl erunterthanigster und getreuester Unterthan York."

3. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 105

1887 - Dresden : Höckner
— 105 — Nun nach Frankreich, nun nach Frankreich! Holt gestohlnes Gut zurück! Unsre Festen, unsre Grenzen, Unsern Teil an Siegeskränzen, Ehr' und Frieden holt zurück. Im Juli zogen die Preußen abermals in Paris ein; Ludwig Xviii. wurde von Wellington zurückgeführt. Frankreich mußte die Kriegskosten zahlen und die geraubten Kuustschätze zurückgeben. Napoleon begab sich in die Gefangenschaft der Engländer und wurde nach dem Beschluß der Verbündeten auf die einsame Insel St. Helena gebracht, wo er im Mai 1821 verstarb. 5. Der Wiener Kongreß und der deutsche Wund. Die Neuordnung Europas sollte durch einen Kongreß der Mächte in Wien bewirkt werden. Nach manchem Zwist er-hielt Rußland den größten Teil von Polen, Preußen erhielt das Großherzogtum Posen, die Nordhälfte von Sachsen, Westfalen und das linke Rheinnser bis zur Nahe, Österreich erhielt Salzburg und Tirol, die Provinzen ant adriatischen Meer, die Lombardei und Venezien. Int übrigen Stalten wurden die früheren Staaten wieder hergestellt. Aus Belgien und Holland bildete man das Königreich der Niederlande (1815). Die hochfliegenden Hoffnungen der Deutschen jener Zeit, daß durch Wiedererwerbung von Straßburg und Metz die Westgrenze gesichert würde,erfüllten sich nicht. Wohl hatte Blücher den König von Preußen gebeten, „die Diplomatiker anzuweisen, daß sie nicht wieder verlieren, was der Soldat mit seinem Blute errungen hat", aber die Zersplitterung Deutschlands war auch hier wieder von Übel. Vergeblich sang auch damals der Dichter Schenkendorf: ) Gueisenau schrieb au Hardenberg: „Wehe denen und Schande chnen, wenn diese einzige Gelegenheit nicht ergriffen würde, um felgten, Preußen, Deutschland zu sichern für ewige Zeiten."

4. Slg. 1 - S. 56

1879 - Dresden : Meinhold
56 endigung jenes erbitterten Kampfes der feurige, ehrgeizige Erbe der österreichischen Monarchie danach brannte, den einst so gehaßten Gegner Persönlich zu begrüßen und für gemeinsames Wirken zu gewinnen. Diese Wendung ward zunächst durch die Beforgniß vor einer dritten Macht veranlaßt, vor Rußland. Die Kaiserin Katharina hatte zwar ihre Truppen von Friedrichs Seite abgerufen, aber bald erklärt, daß sie den einmal geschlossenen Frieden mit ihm aufrecht erhalten wolle, und schon am 11. April 1764 war Preußen mit Rußland zu einem Bündmß vereinigt, dessen Zweck die Durchsetzung der Wahl des von Rußland empfohlenen Stanislaus Poniatowski zum König von Polen war. Denn August Iii. war am 5. October 1763 gestorben, und sein ältester Sohn, der Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen, ihm am 17. Deeember 1763 in die Gruft gefolgt, der Erbe des letzteren, Friedrich August, noch unmündig. Zwar ward dessen Oheim, Prinz Xaver, von Oesterreich und Frankreich als polnischer Throncandidat ausgestellt, und die Wahl dieses kräftigen und begabten Prinzen möchte Polens völligen Verfall vielleicht noch aufgehalten haben. Indeß Rußland glaubte die Zeit gekommen, wo die lange Krankheit des polnischen Staatswesens zum tödtlichen Ausgange reise, und fand die Regierung eines Nationalpolen, der feine Creatur war, für seine Absichten günstiger, als die eines Prinzen aus altem, angesehenen und in wichtigen Verbindungen stehenden Fürstenhause. Friedrich aber, der jetzt in Europa allein stand, verlangte nach einer Bundesgenossenschast, widerstrebte der Wahl Xavers, schon weil sie von Oesterreich unterstützt ward, dann weil sie einen sächsischen Prinzen betraf, wollte auch Rußland nicht allein in Polen schalten lassen und sah in der Schwächung Polens eine Aussicht für feine Vergrößerungspläne. Beide Mächte bestimmten auch die Pforte, sich für Poniatowski zu erklären; russische Truppen rückten in Polen ein, preußische an die Grenze, und am 7. September 1764 wurde Stanislaus von einem Reichstage, welchen die Mehrzahl der in Parteien zerrissenen Stände verlassen hatte, gewählt. Der russische Gesandte ward damit der wahre Herrscher des Landes und russische Soldaten vollstreckten seine Befehle in Polen, wo die Verwirrung immer ärger ward und bald in Bürgerkrieg ausbrach. Als nun die Pforte, bedenklich über die Anhäufung russischer Truppen in Polen, und von polnischen Flüchtlingen und fremden Gesandten, hauptsächlich von denen der Westmächte und Schwedens aufgeregt, in allerdings unbedachter, weil unvorbereiteter Weise den Krieg an Rußland erklärte (30. October 1768), erwuchsen in dessen Verlaufe für Rußland, ungeachtet es gleichzeitig Schweden im Auge zu behalten und mit dem Aufstaude zu kämpfen hatte, welchen ein Pfeudopeter, der Kofake Pugaczeff, leitete (1773), doch solche Erfolge, daß nicht bloß Oesterreich, sondern selbst Preußen bedenklich wurde. Zwar empfand Friedrich kein unmittelbares Interesse an der Sache; indeß, wie es ihm angenehm sein mochte, sich auch Oesterreich zu verpflichten, so erkannte er doch mit Recht, daß er Rußland auch als Bundesgenosse wirksamer werde zügeln können, wenn er dabei mit Oesterreich zusammenwirke. Vielleicht aber auch, daß die Zusammenkünfte Friedrichs und Josephs, welche im August 1769 zu Neiße, im September 1770 zu Neustadt in Mähren stattfanden, und besonders die erstere, bei welcher Joseph ohne diplomatische Begleitung war, wesentlich nur einen demonstrativen Charakter hatten. Denn allerdings war Joseph, der älteste Sohn Kaiser Franz I. aus dem Hause Lothringen und der großen und guten Maria Theresia, wenn er auch seit dem 27. März 1764 zum deutschen

5. Schiller-Lesebuch - S. 149

1883 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
149 109. Die Veranlassung- zu Wallensteins Sturz. Nach der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 9. Juni 1881. Was besonders merkwürdig, das ist der Umstand, dass der Vater der gegen Wallenstein gesponnenen Machenschaft, der Olympius*) des 17. Jahrhunderts, endlich entdeckt ist. Ihn aus seinem Dunkel hervor- gezogen zu haben, ist das Verdienst des Buches von Dr. E. Schehek „Die Lösung der Wallensteinfrage“ (Berlin 1881). Er heisst Wilhelm Graf Slawata, derselbe, dessen Fenstersturz das Signal zum dreissig- jährigen Kriege gegeben. „Ihm vor allem gebührt der Ruhm, Wallen- stein gestürzt zu haben; er ist die Urquelle der Verfälschung seiner Ge- schichte, und ihm vornehmlich hat Schiller den Stoff zu den Charakter- schilderungen in seinem dramatischen Gedichte entlehnt.“ Slawata von Chlum und Koschumberg, geboren am 1. Dezember 1572, entstammte einer alten, aber infolge der Konfiskation des Jahres 1548 herabgekom- menen böhmischen Herrenfamilie. Er studierte in Siena die Rechte, be- reiste Sicilien und Malta, später auch Dänemark, Holland, England, Schottland, Frankreich und Spanien. Mit sehr guter wissenschaftlicher und Weltbildung ausgerüstet, trat er in die öffentliche Laufbahn ein, wo er es zu hohen Würden brachte. Im Jahre 1625 erhält er die Ge- heimratswürde und endlich das Obersthofkanzleramt. Im Glauben der Brüdergemeinde aufgewachsen, trat er schon früh zum herrschenden Be- kenntnis über. Neben grosser Gewandtheit und Geschäftserfahrung, auch einer gewissen Uneigennützigkeit in Vermögenssachen, erkennt ihm unser Verfasser als Haupteigenschaften Verstellung, Falschheit und zäheste Lust zur Intrigue zu. Seine Gelehrsamkeit, seine Weltkenntnis, die Frucht langer Reisen und steten Umganges mit den fremden Gesandten und her- vorragendsten Persönlichkeiten geistlichen und weltlichen Standes, eine grosse Belesenheit, eine für jene Zeit staunenswerte Gewandtheit in Hand- habung der Feder dienten ihm als ebenso viele Mittel zur Führung eines schon früh beginnenden, wenn auch in tiefes Geheimnis gehüllten Kampfes -gegen Wallenstein. Proteusartig, in den verschiedensten Gestalten und mit den verschiedensten Waffen, führt er diesen Kampf. Jeder Hand- lung des Gegners sieht er die Seite ab, welche die gefährlichste ist, und richtet danach sein Geschoss ein. Zurückgeschlagen, ändert er die Front, um von neuem anzurücken. Zudem verstand er meisterhaft die Gewin- nung mächtiger Bundesgenossen. Es wäre ein Irrtum, ihn für einen Agenten Bayerns und Spaniens zu halten. Im Gegenteil. Er selbst war es, welcher den Papst, Spanien und Bayern herbeirief. Am ersten wendet sich Slawata, nachdem ein früherer Versuch beim Kaiser fehlgeschlagen, an Bayern, dessen Regenten er eine unauslöschliche Feindschaft gegen Wallenstein einzuflössen versteht. Die erste Frucht derselben ist der Tag von Regensburg. Sie wirkt aber in der ganzen Folgezeit fort und übt noch auf die Mordnacht in Eger ihren Einfluss aus — das verhäng- *) Olympius war der Hofbeamte des Kaisers Honorius, durch welchen Stilicho gestürzt wurde.

6. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 452

1894 - Dresden : Jacobi
- 452 preuischen Staatseinrichtungen: es fehlte in Preußen in der obersten Leitung an der ntigen Einheit. Bisher hatte der Kriegsminister unab-Hngig vom Finanzminister, dieser wieder ohne Rcksicht auf die uere Politik gewaltet. Stein wies nun den König darauf hin, da der Geist der Einheit oder eine Central-Vereinignngs-Behrde aller einzelnen Staats-Verwaltungszweige, unmittelbar an die Person des Regenten geknpft, fr eine groe Monarchie unentbehrlich fei, bisher aber Preußen gefehlt habe". Er schlgt dem Könige dann weiter vor, die wenigen Staatsminister, welche dem Könige nach Ostpreuen gefolgt sind, um sich zu vereinigen, ihnen die an den König gelangenden Staatsgeschfte anzuvertrauen und denselben den Vortrag vor dem Könige selbst zu gestatten (bisher waren noch immer ^abinetsrte und Vertraute die Mittelsperson zwischen König und Minister gewesen). Friedrich Wilhelm hie die Vorschlge Steins gut und richtete zunchst fnf Ministerien ein: des Innern, des Auswrtigen, der Finanzen, der Justiz und des Krieges. In jeder Provinz stand ein Ober-Prsident, ein Mittelglied zwischen dem Ministerium und den Provinzialbeamten, an der Spitze der Verwaltung. Ehe Stein seine Reformen beendet hatte, zog er sich den Zorn des gewaltigen Napoleons zu. Er stand mit vielen gutgesinnten Deutschen im Briefwechsel und mahnte die einflureichen Perfonen, dafr zu sorgen, da der Geist der Unzufriedenheit mit der franzsischen Gewaltherrschaft im deutschen Volke immer reger werde. Ein solches Schreiben, an den Fürsten Wittgen-stein gerichtet, gelangte durch Verrat in die Hnde Napoleons; darauf verlangte dieser sogleich mit drohenden Worten die Entlassung Steins. Mit schwerem Herzen mute unser König ihn im November 1808 auch entlassen. In seinem politischen Testament" deutete er die noch not-wendigen Reformen an. Als Napoleon von Madrid aus die chtung Steins aussprach und ihn fr einen Feind Frankreichs und des Rheinbundes erklrte (feine Gter in Nassau wurden eingezogen), floh Stein der sterreich nach Rußland. Hier wirkte er auch viel Gutes, indem er den Kaiser Alexander gegen Napoleon aufreizte, 1812 ihn zur Ausdauer anspornte und zur Befreiung Deutschlands ermahnte. Als Vertrauter und Freund Alexanders I. hatte er während des Freiheitskrieges und des Wiener Kongresses groen Einflu auf die weltgeschichtlichen Ereignisse. Als spter seine Ideale von einem mchtigen, einigen Vaterlande und der freien Bewegung feiner Brger (er wnschte nicht nur Proviuzial , sondern auch Reichsstnde im heutigen Sinne nicht in Erfllung gingen, zog er sich auf feine Gter in Naffan und Westfalen zurck. Im Jahre 1819 veranlat er die Stiftung der Gesellschaft fr Deutschlands ltere Geschichtskunde, deren Frchte in der berhmten Sammlung Monumenta Germaniae" vorliegen. Er starb im Jahre 1831, von allen Patrioten tief betrauert. Ein prchtiges, wrdiges Denkmal hat man ihm auf feiner Stammburg errichtet. Nach Steins Entlastung leitete Altenstein die preuische Politik. Da ihm die Energie feines Vorgngers abging, geriet die Reformbewegung in Preußen (1810) ins Stocken. Jetzt trat Hardenberg, ein kluger, vor-

7. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 283

1825 - Rostock : Adler
denen teutschen Staci te n verstäckt, und — da mit Napoleon anders kein billiger und zuverlässiger Friede zu en-eichen war — gingen die Verbündeten — Schwarzenberg mit. feinem Heere schon den 21 sten December 1813, und B l ü ch e r den 1 sten Januar a 814 — über den Rhein, nicht, wie sie ausdrücklich erklärten, gegen Frankreich, um es für sich zu erobern, sondern nur, um Napoleons Uebermacht außer- halb der Grenzen Frankreichs zu dampfen, und die Unabhängigkeit Frankreichs, wie die der übrigen eu- ropäischen Staaten zu erkämpfen; und Gott war mit ihnen! Nach vielen, mit abwechselndem Glück ge- lieferten Gefechten und Schlachten, mit besonders großen Gefahren für die unter Blücher zu weit vorgedrungenen Preußen, marschirten die Verbünde- ten, nach Blüchcrs Rath, gradezu auf Paris, und schlugen den zosten März, auf den Anhöhen von Montmartre, die mit Nationalgarden und Linien- truppen verstärkten, an sich schon 30,000 Mann star- ken Heeresabtheilungen der französisihen Generale Marmont und Mortier.^ Darauf unterzeichnete Marmont, den zisten Marz 18m/ die Capi tu- rati on von Paris, und der Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm von Preußen hielten, noch an dem nämlichen Tage, ihren Sieges ein- zug in Paris. Napoleon, der noch am aystenmarz von Troyes aus befohlen hatte, Paris aufs äußerste zu verthei- digen, kam zu spat, ward nun durch seinen eigenen Senat am 2ten April entthront, mußte den 11 tat April selbst seine Entsagungsacte unterschreiben, und ward den 2osten April von Fontainebleau nachfrejus, und von da, auf einer englischen Fregatte,-^den gten May, nach der Insel Elba gebracht, dre ihm als sein eigenthümliches Fürstenthum, mit allen Sonve- ränitätsrechten, übergeben ward. Der aus England zurückgekommene Bruder des vorigen Königs von Frank-

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 198

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
Iqs und Literalurschäze für die Antiken- und Gemal- de-Gallerie, für die Bibliothek, die Naturalien- und Kunstsammlungen, baute in Dresden den Ja- panischen Pallast, die Ritterakademie, die Kaser- nen, die Elbbrücke, das Opernhaus, den Zwin- ger u. dgl. m. schickte Künstler und Gelehrte auf Reisen, und gab durch den feinen Ton, der an seinem Hofe herrschte, den Sitten in Sachsen ei- ne Politur, die ihnen vorher fremd war. Die Summen aber, welche auf dies alles verwandt wurden, wuchern sie nicht gleichsam täglich in dem hohern Grad von literarischer, artistischer und ge- werblicher Bildung, auf dem wir, uns zum Vortheil nicht blos, sondern auch zur Ehre beim Auslan- de iezt stehen -j- wuchern sie nicht in iedem Frem- den, der uns deshalb besucht, bald Geld, bald Kenntnisse, bald beides uns zuführt -j- Auch die innere Landesverfassung erhielt unter August so manche bedeutende Veränderung. 169/ verordnete er eine allgemeine Revision der Landes- kollegicn, die man aber in der Folge wieder auf- hob. 1701 ward die General-Konsumtions-Ac° cife eingeführt, 1702 das Geheim-Kabinet, (an- fänglich nur für die Pohlnischen Angelegenheiten) 1716 das Zucht- und Waisenhaus zu Waldheim gegründet, 1724 die erläuterte Prozeß- 1728 die Landtags-Ordnung gegeben rc. Das Militär erhielt, nach den Nordischen Kriegen, eine ganz neue Gestalt, welche, der Welt zu zeigen, das be- rühmte Campement bei Zei'thain 1730 gehalten wurde. Die Versicherung, welche August, als ' - er

9. Die Geschichte der Menschheit - S. 118

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
118 eben so öffentlich widersprochen, und die Päpste spra- chen den Kirchenbann gegen diese beiden Männer, und gegen Jeden aus, der ihren Lehren Beifall gäbe, oder gar sie vertheidigte; dieß hinderte aber nicht, daß die neue Lehre dennoch Beifall erhielt, besonders da die Meinungen Zwingli's durch einen gelehrten, in Genf lebenden französischen Theologen, Calvin *), in ein zusammenhangendes Gedanken-System gebracht wurden. Luther's Lehren fanden Beifall in dem mittleren und nördlichen Deutschland, in Dänemark, Norwegen und Schweden; Calvin's Lehren fanden Beifall in einem Theile der Schweiz, in Frankreich und in dem nördli- chen Theile der Niederlande. Ja, es kam auch in Kurzem dahin, daß in England durch den König Hein- rich Vim. und durch den Bischof Cranmer ein ähn- liches Glaubens-System eingeführt wurde. Die Sache endigte sich damit, daß, Frankreich ausgenommen, die Regenten und die Völker der ge- nannten Länder von dem Jahre 1526 an, öffentlich erklärten, sie hielten viele Sätze des päpstlichen oder katholischen Glaubens-Systems für Irrthum, sie be- trachteten viele Gebräuche der katholischen Kirche für zweckwidrig, und könnten überhaupt die Verordnungen der Päpste und die Aussprüche der Kirchenversamm- lungen nicht für göttliche Verordnungen und Aussprüche erkennen. Sie entsagten somit allem Gehorsam gegen den Papst und gegen die von ihm veranstalteten Kir- chenversammlungen. Diese große Begebenheit veranlaßte nun zwar so- gar Kriege, allein die Sache konnte auch durch Kriege nicht wieder rückgängig gemacht werden. Seit dem Ende des letzten dieser Kriege, welcher der dreißigjährige genannt wird, und mit dem westphälischen Frieden i. I. 1648 endigte, ist in Europa wegen dieser Angelegenheit ’) Geboren 1509/ gestorben 1554.

10. Die Geschichte der Völker - S. 74

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
74 stalte n. ein Sohn Philipps V. in Spanien wurde als Fer- dinand Iv. König von beiden Sicilien. Die Periode der französischen Revolution erhielt ebenfalls großen Einfluß auf diese Königreiche, da Fer- dinand Iv. sich in dem Jahre 1793 gegen Frankreich verbündete. Frankreich siegte i. Z. 1796 in Ztalien und machte Frieden mit Neapel. Zm I. 1798 aber erneuerte sich der Krieg in Ztalien, und Neapel wurde in Folge desselben durch die Directoren in Frankreich zur parthenopischen Republik erklärt. Der König begab sich nach Sicilien, hierauf wieder nach Neapel, weil die Herrschaft der Franzosen in Ztalien durch russische und österreichische Heere schon in dem darauf folgenden Zahre wieder geendiget wurde. Als aber i. Z. 1809 dieser Staat abermals Parthei gegen Frankreich nahm, so sendete der Kaiser Napoleon ein Heer dahin, und dessen Bruder Zoseph wurde als König eingesetzt. Fer- dinand Iv. flüchtete abermals mit seinem Hofe nach Sicilien und wurde daselbst durch englische Flotten be- schützt. Bald darauf wurde Zoseph auf den spanischen Thron berufen, und Napoleon's Schwager, Zoachim Murat, wurde König in Neapel. Dieser behielt den Thron bis 1815, wo er, durch österreichische Truppen geschlagen, flüchtete und die Negierung dem Könige Ferdinand abermals überlassen mußte. Dieser ließ den König Zoachim, der als Abentheurer das Land betrat und ergriffen wurde, nach Kriegsmanier erschießen. Der ehemalige Zustand stellte sich nun wieder her, und eine Revolution, durch welche das Land i. Z. 1820 eine Constitution erhalten sollte, mißlang, da eine österreich- ische Armee nach unbedeutendem Widerstände einmar- schirte und die sogenannte absolute Regierung wieder herstellte.
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