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herabgesunken ist? — Wie viel Grad Wärme haben wir in hei-
ßen Sonlmern schon gehabt? — Wie viel Kältegrade in strengen
Wintern? — Wie tief sank in Tornea, wie tief in Sibirien
schon die Winterkälte? — Wie findet man die mittlere Tages-
Temperatur? — wie die mittlere Jahres-Tcmperatiir? — Wie
hoch beläuft sich die mittlere Jahres-Temperatur bei uns? — In
Paris? — Rom? — Aegypten? — Findet bloß nach Norden zu
eine Wärmeabnahme statt? — Welche Gebirge der Schweiz und
Tyrols haben ewigen Schnee? — Wo liegt die Schneegrenze am
höchsten? — Wo liegt sie schon unter 3000' Höhe? — An wel-
cher Bergseite erreicht man den Schnee am ersten? — Wohin be-
merkt man eine stete Wärmeznnahme?' — Wo beobachtete man
die höchste Lnstwärme?
B. Die Crdseste, der Crdkörper.
§ 1. Das Innere der Erde, der Erdkern.
Inhalt : Größe der Erde — Erdwärme — heiße Quellen —
Dicke der Erdrinde — Veränderungen, welche sie durch un-
terirdisches Feuer erfahren — Vulkane — Zahl derselben —
thätige — erloschene Feuerberge — Erscheinungen bei thäti-
gen Vulkanen — Erdbeben und begleitende Ereignisse —
Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche — Eruptionen
— Dampf-, Lava- und Schlamm-Ausströmungen — Wieder-
holungsfragen.
1. Die Größe unseres Erdkörpers ist so bedeutend, daß wir
winzigen Menschen uns unmöglich eine Kugel vorstellen können,
welche einen gleichen Umfang hätte, ungeachtet sie, wie wir frü-
her hörten, noch über eme Million mal *) kleiner ist, als
unsere Sonne. Eine Reise um die Erde ist zwar nicht gut in ge-
rader Richtung zu machen; doch, wäre es uns gestattet, wir
würden nicht weniger als 2200 Tage oder 6 Jahre dazu gebrau-
chen , falls die Tagmärsche keine sorcirte wären, und von Zeit
zu Zeit Ruhe- oder Rasttage einträten. Eine Meßschnur um die
Erde gezogen müßte 10,800 Stunden oder 5400 geographische
*) Der Schöpfer hätte ans dem Sonnenkörper 1,400,000 klei-
nere Sonnen von der Größe unserer Erde machen können.
3
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
159
an einen gewissen Ort? — Wie können sie nach ihrem Anfent-
haltsorte eingetheilt werden? — Wie ist das Kleid der Thiere
für die verschiedenen Erdstriche beschaffen? — Was heißt Mau-
sern ? — Haaren? — Was geht mit denjenigen Thieren vor sich,
welche im Winter keine Nahrung bei uns finden und auch nicht
in wärmere Gegenden ziehen? — Welche Thiere und Pflanzen
folgen dem Menschen am weitesten auf der Erde? — Welche sind
mir an gewisse Erdstriche gefesselt? — Welche Last- und Zugthicre
kennst du? — Welche Thiere geben Haare?— Welche Wolle? —
Pelz? — Leder? — Federn? — Fett und Fleisch? — Butter? —
Eier? — Honig und Wachs? — Seide? — Dünger?
B. Der Mensch, der Bebauer der Crde.
Inhalt : Weltstellung des Menschen — Freiheit desselben —
seine Herrschaft über die Erde — Abkunft — Abweichungen
in Farbe, Haupthaar und Kvpfbildnng —Kleidung — Woh-
nung — Feuerung — Beschaffung derselbe» — Nahrungs-
mitlel — Beschaffung derselben — körperliche Vorzüge de§
Menschen — aufrechter Gang — 2 Hände — das Angesicht
— die menschliche Stimme — die Sprache — Anzahl der
Sprachen — Hauptsprachen — verwandte — todte — lebende
Sprachen — Mundarten — Muttersprache — Schriftsprache
— der menschliche Geist — Bervollkommnnngsfähigkeit des-
selben — Bildungsstufen der Menschen — Wilde — Noma-
den — Cultnrvölker — Staaten — Religionen — Wieder-
holungsfragen.
„tlnb ffiott sprach : í.isset uní den Menschen mártir*
r.ndj unscrem Silbe und Glelchnltz : der da herrschk
líber ble Flsche des Meeres und das Geflügel des Hlili.
-neis und blethleee und líber ble zanje Sebe und alie«
Qi chiuchi , bní sich reget auf Ceben."
I. Mvs. I. 26.
1. Der Mensch, das Bindeglied zwischen Himmel und Erde,
wie hätte er als purer Geist der Schönheiten der Erde genie-
ßen und sich der sichtbaren Welt, jder angenehmen Eindrücke, der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
161
findet der Mensch unter allen Zonen, in jedem Erdtheile, sein
Fortkommen; er kann die Erde in Nord und Süd, in Ost und
West bewohnen, bauen und sich nnterthänig machen. Er ist nicht, wie
das Thier, auf einzelne Pstanzen und Thiere angewiesen, er weiß
die meisten derselben zu seinem Nutzen zuzubereiten. Er genießt
fast Alles, sein Magen verdaut Alles. Sogar die Gifte darf er
sich, in kleinen Portionen, bieten. Das Opium, der Tabak, der
Arsenik, der Merkur, das Tollkraut wird unter seinen Händen
nützlich und heilend und ein großer Theil des Menschengeschlechts
lebt sogar fast ausschließlich von der Wurzel des Maniok, einer
der giftigsten Pflanzen.
Die Thiere selbst müssen ihm bei der Feldarbeit, beim Vogel-
und Fischfang und auf der Jagd behülflich sein. Vermöge seiner
geistigen Ueberlcgcnhcit kann er die stärksten Thiere erlegen, die
größten Wallfische tödten, die wüthendsten Löwen bezwingen, die
blutgierigsten Tiger und Hyänen bändigen, die mnthigsten Pferde
und die kolossalsten Elephanten zähmen, die schnellsten Hasen,
Rehe und Hirsche erzielen, die listigsten Füchse fangen und die
giftigsten Schlangen abrichten.
3. Nach der heiligen Schrift stammen alle Völker der Erde
von einem ersten Menschenpaare, von Adam und Eva ab; alle
bilden daher nur eine Menschheit, eine große Menschenfamilie,
und damit stimnien auch die Untersuchungen der gelehrtesten Na-
turforscher überein. Wie aber die meisten Cnlturgewächse sich im
Verlauf von Jahrtausenden so verschiedenartig umgewandelt haben,
daß man deren Stammpflanzen nicht mehr wieder auffinden (erkennen)
kann; wie ferner unsere Hansthiere, Hunde, Pferde, Schafe und
Rindvieh, in den verschiedenen Länder», wohin sie dem Menschen
gefolgt sind, so viele Spielarten bilden und Abweichungen in
Größe, Gestalt, Kopfbildung, Farbe rc. erlitten haben, daß nian
die wahre Heimath derselben nicht mehr herauszufinden vermag,
ja bei einigen selbst im Zweifel befangen ist, ob sie einer oder
verschiedenen Thierartcn angehören (wie der Windhund, die Dogge,
der Jagdhund und der Pudel; der Karrengaul, der englische
Renner und das andalusische Pferd; ferner die verschiedenen
Hühner-, und Tanbenracen), so haben auch die Menschen in
den verlchiedenen Welttheilen, in der kalten, heißen und gemäßig-
ten Zone und durch die mannichfaltige Lebensweise solche Abwei-
11
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
trachtet den riesigen Dom Cöln's oder das prachtvolle Straßbur-
ger Münster, cs wird euch ein geheimer Schauer durchzucken ob
der Kühnheit, Pracht und Größe dieser herrlichen Bauwerke. Wie
setzt uns andererseits des Künstlers Hand in Verwunderung, der
aus Gold, einem der schwersten Metalle, einen geschmackvollen
Wagen mit 2 Personen und beweglichen Rädern von solcher Leich-
tigkeit zu machen wußte, daß er von einem Floh fortgezogen wer-
den konnte.
ly. Von der verschiedenen Gesichtöbildung bei den Menschen
war bereits die Rede. Nicht einer der 1200 Millionen Menschen
gleicht dem andern vollkommen; das Angesicht allein unterscheidet
sie hinreichend. Wie sind die Gesichter der Männer von denen der
Frauen so durchaus verschieden! Man denke ferner an das Mic-
nenspiel eines jeden Menschengesichts insbesondere; an die verschie-
denen Thätigkeiten der Gesichtsmuskeln beim Traurigen, Weinen-
den, Fröhlichen, Andächtigen, Lachenden, Zürnenden, Liebevollen,
Erschrockenen, Wohlwollenden, Bittenden, Ingrimmigen, Leiden-
den! Und die menschliche Stimme — unstreitig eines der vorzüg-
lichsten Geschenke des Himniels, das die Verbindung zwischen
Sinnen- und Geisteswelt mehrfach erleichtert — welche unendliche
Mannigfaltigkeit des Ausdrucks zeigt sie beim Singen und Spre-
chen. Der Mensch kann die Töne und Laute der meisten Thiere
mit dem Munde nachmachen und sie vermittelst der Blas- und
Saiten-Jnstrumente noch weit mannichfaltiger und angenehmer
hervorbringen; durch die Zauberkraft der Harmonie kann er zum
Ernste, zur Trauer und zur Fröhlichkeit stimuien; durch die Macht
des Gesanges Herzen erweichen, Schwermüthige aufheitern, Ty-
rannen besänftigen und Räuber bekehren.
Ii. Die Sprache, (in ihrer Vollendung eben aus der Grundlage der
menschlichen Stimme ruhend) wodurch die Seele sich am vernehm-
lichften offenbart, wodurch der Geist zum Geiste redet, sie ist dem
Menschen angeboren. Bis zum Thnrmbau zu Babel, sagt die hei-
lige Schrift, sprachen alle Menschen nur einerlei Sprache; erst
hier, wo sich die Familien und Volksstämme, die Nachkommen
Nva's und seiner Söhne sonderten und in alle Welt zerstreuten,
entstanden die verschiedenen Sprachen. Chan« und seine Nachkom-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
i >8
men zogen nach Afrika hinüber, wo gegenwärtig viele hundert
Nölkerstämme mit verwandten, aber doch verschiedenen Sprachen
wohnen. Japhet zog nach Griechenland und seine Abkömmlinge
verbreiteten sich nach und nach über ganz Europa und einen groß-
ßen Theil Asiens. Sem blieb in Asien und seine Nachkommen
die Semiten, verbreiteten sich sehr weit. Bis jetzt sind ungefähr
860 verschiedene Sprachen bekannt geworden: 53 in Europa, 153
in Asien, 115 in Afrika, 422 in Amerika und 117 in Australien.
Man unterscheidet Hanplsprachen, die einander fremd sind,
und verwandte, die mit einer oder mit mehreren andern Spra-
chen viel Aehnlichkeit haben. Die Deutsche, Lateinische, Griechi-
sche, Hebräische, Slavische, Russische, Polnische sind Haupt-,
die Deutsche, Holländische, Dänische, Isländische, Schwedische
und Englische verwandte Sprachen. Solche, die sich nur mehr in
Schriften vorfinden, wie die Lateinische, Hebräische, Altgriechische,
heißen tvdte, diejenigen, welche noch mündlich in Ausübung sind,
nennt man lebende Sprachen. Fast jede Sprache hat auch wieder
inehrere Sprechweise», Mundarten und D i alekte, welche
mitunter so bedeutende Abweichungen zeigen, daß .Personen aus
verschiedenen Provinzen eines und desselben Volksstaninies sich
nicht einmal verstehen können. Wie viele Mundarten hat unsere
Muttersprache, die Deutsche, nicht! Der Aachener, Berliner,
Wiener, Schlesier, Tyroler, Clever, Schweizer, Baier, Sachse,
Schwabe, werden sie sich in ihrer Mundart alle, die doch sonst
dieselbe Schriftsprache (Büchersprache) haben, gleich verstehen?
Ich glaube nicht. Eine interessante Vergleichung der abweichend-
sten deutschen Mundarten jetziger Zeit entnehme ich aus „Hurrels
Grnndlchrcn der deutschen Sprache," in welcher das Gleichniß
vom Säemanne zu Grunde gelegt ist.
1. Mundart zu Hermannftadt in Siebenbürgen.
Hieret za, seh, et gang an Sämann ans za säen. And eö be-
gaf sech, cndem er säte, fiel cpas an da Wieg; da kämmen da
Vi-egol ander dem Hemel, and sraßans uf. Epas fi-el en dat
Stinige, da es net viel Jrde hatte, and geng bald uf, darem,
da et net tefe Jrde hatte.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Baier
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Griechenland Europa Asiens Asien Europa Asien Afrika Amerika Australien Altgriechische Siebenbürgen
170
7. Volksmundart der Altmark Brandenburg.
Horch tau, et giuk eil Buer upt Feld tlinl seen. litt et begapp
stck, indem he seete, föhl Wat au der Side (oder : ob de Hälfe),
da kamen de Vögel von Hinimel (oder : von boben) un frateut
up. Et fohl ok Wat twischen de Stene, wo nur eu Betcheu
(Bischen) Ere war; dat schot balle up , eben weil et nich föhl
Ere bade.
8. Plattdeutsch von Mecklenburg-Schwerin.
Hüret to, dor giuk een Sajer und, to sajen. Nu et begav sut,
as he sajete, feel Wat an de Straat, dar keinen de Bägel unuer
dem Heven, un fretent upp. Ezlichs feel mank de Stecue, wurt
nich veel Ire harr, un schoet flink upp, darum, datt »ich drepp
Ire harr. As nun äwerst de Süue (Sonne) uppging, verwelkte
et, un, will (weil es) nich Mörteln (Wurzeln) slagcu harr, ver-
drögt (verdvrrt).>
0. Aachner Dialekt.
Gett ahtet geng ne Si-emann us, singe Soam ze ki-ene,
Endömm dat heä si-encd, feil Jet op der Weig än wvad zertrohne,
än de Hemmelsvöggel koameu än froaßen et op. Aen Jet feil ob
ne Fels, än du et opgegange wor, du verdrügged et, weil (weäge
worümm dat) et geng Föchtighcät hau.
10. Kölner Dialekt.
Höbt ens! Et ging enne Simanu heruhs un woll singe Sohm
sie-e; a däht et un siete; evver et feel get op dä Weg un doh
komen di Vüggel un sroßen in ob. Dä andere fehl ob 'ne steinige
Boddem un doh kunt hä kein Woozelen schlon ic.
kl. Die Mundarten sind nur im Umgänge oder alltäglichen Verkehr
gebräuchlich, und zeigen eine auffallende Verschiedenheit von der
in schriftlicher Mittheilung angewendeten Schrift- oder hoch-
deutschen Sprache. Sie entstand aus der Annahme der sächsi-
schen (nieißnischen) Mundart, da man diese in Schriften zu ge-
brauchen ausing, und wurde bei diesem Gebrauche mit Redeweiie»
aus allen ihren Mundarten und ans freniden Sprachen bereichert.
Das Hochdeutsche hat entschiedene Vorzüge vor den Muudarten,
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
171
et? ist die überlegter-, und darum richtigere Sprache der Gebil-
deten , es ist die Aufbewahrerin des Edelste», was die deutsche
Nation von ihren größten Talenten und berühmtestcu Männern
auszuweisen hat; es hat daher die meiste Würde, wird in allen
Landestheilen gelernt und deßwegen allein überall in Deutschland
verstanden. Ihre Regeln stellt nian in Sprachlehren, Graul -
matiken zusammen, welche beim deutschen Unterricht in Schulen
zu Grunde gelegt werden.
Rohe, ungebildete Völker haben rauhe und wortarme, gebildete
Völker hingegen wohlklingende und wortreiche Sprachen. Eine der
gebildetsten ist die Deutsche; sie soll 80,000 Wörter zählen, wäh-
rend man der Französischen nur 24,000 Wörter zutheilen will.
12. Vor Allem aber ist es der menschliche Geist, welcher uns
zum Herrn der Erde niacht und die göttlichen Gaben uns so viel-
fach benützen und anwenden lehrt. Ausgerüstet mit allen körperli-
chen Vorzügen, würden wir nur eine unbedeutende Rolle neben
den Thieren spielen, wenn es uns an der Hauptsache, den herrli-
chen Geistesgaben, an Erkenntniß, Verstand, Vernunft, Gefühl
und freiem Willen fehlte. Wir könnten nur einen solchen Erdstrich
bewohnen, in welchem wir hinreichende Nahrung und Wärme
fänden, um unser Leben zu fristen. Im steten Kampfe niit den
wilden Bestien, würden wir unbekleideten und leicht verwundbaren
Menschen uns nicht wehren können und uiüßten bald unterliegen.
Die wilden Früchte, Beeren und Wurzeln reichten nur für Wenige
hin, würden bald ausgerottet und von dem Erdboden verschwunden
sein. Wie könnten wir Hasen, Rehe, Hirsche, Wildschweine erhal-
ten, wilde Stiere, Schafe und Ziegen erlegen, wenn uns alle
Waffen und Wehrmittel fehlten?
Aber wer lehrte den Bewohner der kalten Zone so, den der
heißen anders und den der gemäßigten Zone wieder anders seine
Wohnungen bauen, seine Kleidungsstücke verfertigen und für so
viele 100 Millionen hinreichende Nahrungsmittel bauen? Wer
lehrte die Zunge das Sprechen? Der Geist allein ist's; nur durch
ihn ist der Mensch zum höhern Wesen gestempelt und zum Herrn
der irdischen Schöpfung erhoben worden. Der Mensch ist frei:
er hat die Kraft zu wählen nach eigenem Gefallen, ein
Herz voll Bedürfniß nach wahrer Liebe, eine Gottes-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
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stimme, das Gewissen in seinem Innern und besitzt Kr äst
zu tausend cdeln Werken. Er ist geschickt zu reicher Erkenntniß, d. h.
er ist so eingerichtet, daß er fortschreiten, sich ausbilden, sich selbst
erkennen und einsehen kann, daß er einer Geisterwelt angehört
und einem Hähern Wesen sein Dasein verdankt, dessen Unterthan,
dessen Kind zu sein er sich glücklich preist. — Nicht so das Thier.
Es bleibt immer auf derselben Bildungsstufe stehen und verharret
bei derselben Lebensweise, mag es auch noch so alt werden. Es
frißt, säuft und schläft, wenn es Bedürfniß dazu fühlt, und genießt
nur die Nahrung, welche die Aeltern, oder alle seines Gleichen
aßen und essen, und berührt nichts Fremdes; es baut sein Nest,
seine Wohnung aus denselben Stoffen und in derselben Form,
wie die Alien; es singt und schreit gerade wie sie und nienials
anders. Nur mir Mühe lehrt der Mensch die gescheiter» unter
ihnen etwas nachmachen, das sie jedoch leicht wieder verlernen
oder vergessen; sie kommen nicht auf eine einzige nützliche An-
wendung ihrer erlernten Künste. Der Affe mit allen seinen Fratzen
und Kunststückchen friert traurig beim verlöschenden Feuer, weil er
nicht einmal ahnt, daß er es durch eine Holzzulage noch ferner
unterhalten könne.
13. Wir haben bereits gesehen, wie gewisse Gruppen der großen
Menschenfamilie durch die Ausbreitung über die ganze Erde und durch
ihre verschiedene Lebensweise seit den 4000 Jahren der Völkerzer-
streuung zu Babel mehr oder weniger bedeutende körperliche Abände-
rungen in Farbe, Kopfbildung und Haupthaar erlitten haben ; noch
unendlich mannigfaltiger fanden wir die Abweichungen und Unter-
schiede in den verschiedenen Sprachen der Völker. Ganz eben so ver-
hält es sich mit der geistigen Entwickelung und Ausbildung derselben.
Nicht zwei Menschen sind gleichmäßig ausgebildet, gleich weise, gleich
gelehrt oder gleich beschränkt und unwissend. Man unterscheidet in-
dessen gewöhnlich nur 3 Haupt-Bildungsstufen bei den Menschen:
1. Wilde, oder rohe Nölker, welche bloß von der Jagd,
der Fischerei und dem Raube leben. Ihr Aufenthalt sind
Höhlen, Hütten und Bäume; sie halten sich familienweise
oder zu mehreren Familien zusammen, welche dann einen
Stamm bilden. Wo Wild ist oder Fische sind, da schla-
gen sic ihre schmutzigen Hütten und tragbaren Zelte auf
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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wachen und schützen. Man sucht seinen Besitz, sein Eigen-
thum sicher zu stellen, allen Streit und Krieg über gegen-
seitige unrechtliche Eingriffe friedlich zu schlichten. Damit
dies nicht willkürlich und nach den Einsichten eines Gin-
zeliien geschehe, werden Regeln und Gesetze entworfen,
nach welchen die Schiedsrichter zu richten haben. Alle von
der Obrigkeit, de» Regenten gehandbabten Gesetze zielen
nur darauf hin, Frieden auf Erden zu erhalten, jeden ein-
zeln Unterthan, wie den ganzen Staat zu heben und
zu beglücken. Streit und Krieg bricht aus, wenn Einzelne,
oder Völker und Staaten nicht nach Recht und Gesetz fra-
gen, sondern das Fanftrecht üben, wie denn überhauvt
der Stärkere dem Schwacher» gerne Gewalt anthut.
14. Die Europäer sind die gebildetsten oder kultivirtesten Erd-
bewohner; ihnen sind in den fremden Erdtheilen viele wilde und
nomadische Völker Unterthan, sie bringen die Kultur und Bildung
unter ihre Grenznachbaren, breiten das Christenthum aus, schaffen
Menschenopfer und Sklavenhandel ab, führen Unterricht ein und
befördern die Menschlichkeit, die christliche Liebe unter fremden
Völkern. Sie beobachten zu Lande und zur See ein Völkerrecht,
welches sie weder in Kriegeszeiten noch im Friedensstande ver-
letze» lassen.
13. Die Staaten werden auf verschiedene Weise regiert. In
Monarchieen herrscht nur Einer; in Republiken oder Frei-
staaten ist die oberste Gewalt in den Händen Mehrerer. Monar-
chien haben nach Verschiedenheit ihrer Größe besondere Titel :
Kai serthn m, Königreich, Erzh erz ogthum , Groß-
s urstcnth n m , G r o ß h c r z o g t h u in , F ü r s t e n t h u m, H e r-
zogthum, Grafschaft. In einem Kaiserthnm ist ein Kaiser,
im Königreich ein König, im Erzherzogthnme ei» Erzherzog Re-
gent ic. Unter allen Staaten ist das Russische Reich an Umfang
das größte Reich auf der ganzen Erde; es ist doppelt so groß
als Europa. Rächstdem ist China in Asien, das Kaiserthnm
Brasilien in Amerika und das brittische Reich, welches in
allen 5 Erdtheilen Besitzungen hat, am größten. Die größte Republik
auf der Erde ist der Nord a m eri k an ische Freistaat. Jneuropa
i;t die Schweiz ei» solcher Freistaat In Aristokratieenherr-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Jneuropa
Extrahierte Ortsnamen: Russische_Reich Europa China Asien Brasilien Amerika Nord
176
schen nur die Vornehmer» und Begüterten; in Demokratieen
alle Bürger.
Wenn Staaten, wie : Holland, Dänemark, Frankreich,
Rußland, England, anch in andern Erdtheilen Länder besitzen,
welche sie durch Entdeckung, Eroberung, Ankauf rc. an sich gebracht
haben, so werden diese Nebenländer, jene aber das Hauptland
genannt. Solche Nebenländer werden durch Uebersiedelungen und
Einwanderungen von Bewohnern des Haupt- oder Mutterlandes
mehr und mehr bevölkert und die Eingebornen (Urbewohner) des-
selben allmählig zurückgedrängt, oder falls sie sich nicht gutwillig
unterwerfen, gänzlich aufgerieben. Die Sprache, Religion und
Staatsverfasinng des Hauptlandes werden daselbst eingeführt und
nach und nach die des Mutterlandes. Sie werden deßhalb auch
Töchterstaaten, Pflanzorte, Colonieen und Ansiedelungen
genannt.
16. Die Staaten sind gewöhnlich in mehrere kleine Landestheile,
in Provinzen, Cantone, Departenients oder Kreise getheilt, zu
deren Verwaltung der Laudesfürst hohe Staatspersonen, Präsiden-
ten, Gouverneure, Chefs eingesetzt hat. Der Preußische Staat
oder das Königreich Preußen ist in 8 Provinzen, jede Provinz
wieder in 2— 5 (das ganze Königreich in 25) Regierungsbe-
zirke, jeder Regierungsbezirk in 6—15 Kreise und jeder Kreis
wieder in Bürgermeistereien eingetheilt. Die Provinz wird
durch einen Ober-Präsidenten, der Regierungsbezirk von einen,
Chef-Präsidenten, der Kreis von einem Landrathe, und die
Bürgermeisterei von einem Bürgermeister verwaltet.
17. Zur Handhabung der innern und äußern Ruhe und Sicher-
heit bedarf jeder Staat einer Kriegsniacht, welche in eine See-
und Landmacht zerfällt. Eine Seemacht unterhalten nur dieje-
nigen Staaten, welche mehr oder weniger von, Meere bespült
werden und meist noch überseeische Besitzungen haben, die von,
Hauptlande getrennt liegen. Die Landmacht besteht ans Infan-
terie, Kavallerie, Artillerie, welche größtentheils in Festun-
geu stationiren; die Seemacht bedarf der Kriegsschiffe, beniannt
mit Seesoldaten und Matrosen, und bewaffnet mit Kanonen
und sonstigen Waffen. Die Kriegsschiffe, welche 50—120 Kanonen
führen, heißen Linienschiffe, die aber weniger, etwa 20—40 an
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Dänemark Frankreich England Bürgermeistereien