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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 159

1846 - Aachen : Benrath
159 an einen gewissen Ort? — Wie können sie nach ihrem Anfent- haltsorte eingetheilt werden? — Wie ist das Kleid der Thiere für die verschiedenen Erdstriche beschaffen? — Was heißt Mau- sern ? — Haaren? — Was geht mit denjenigen Thieren vor sich, welche im Winter keine Nahrung bei uns finden und auch nicht in wärmere Gegenden ziehen? — Welche Thiere und Pflanzen folgen dem Menschen am weitesten auf der Erde? — Welche sind mir an gewisse Erdstriche gefesselt? — Welche Last- und Zugthicre kennst du? — Welche Thiere geben Haare?— Welche Wolle? — Pelz? — Leder? — Federn? — Fett und Fleisch? — Butter? — Eier? — Honig und Wachs? — Seide? — Dünger? B. Der Mensch, der Bebauer der Crde. Inhalt : Weltstellung des Menschen — Freiheit desselben — seine Herrschaft über die Erde — Abkunft — Abweichungen in Farbe, Haupthaar und Kvpfbildnng —Kleidung — Woh- nung — Feuerung — Beschaffung derselbe» — Nahrungs- mitlel — Beschaffung derselben — körperliche Vorzüge de§ Menschen — aufrechter Gang — 2 Hände — das Angesicht — die menschliche Stimme — die Sprache — Anzahl der Sprachen — Hauptsprachen — verwandte — todte — lebende Sprachen — Mundarten — Muttersprache — Schriftsprache — der menschliche Geist — Bervollkommnnngsfähigkeit des- selben — Bildungsstufen der Menschen — Wilde — Noma- den — Cultnrvölker — Staaten — Religionen — Wieder- holungsfragen. „tlnb ffiott sprach : í.isset uní den Menschen mártir* r.ndj unscrem Silbe und Glelchnltz : der da herrschk líber ble Flsche des Meeres und das Geflügel des Hlili. -neis und blethleee und líber ble zanje Sebe und alie« Qi chiuchi , bní sich reget auf Ceben." I. Mvs. I. 26. 1. Der Mensch, das Bindeglied zwischen Himmel und Erde, wie hätte er als purer Geist der Schönheiten der Erde genie- ßen und sich der sichtbaren Welt, jder angenehmen Eindrücke, der

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 161

1846 - Aachen : Benrath
161 findet der Mensch unter allen Zonen, in jedem Erdtheile, sein Fortkommen; er kann die Erde in Nord und Süd, in Ost und West bewohnen, bauen und sich nnterthänig machen. Er ist nicht, wie das Thier, auf einzelne Pstanzen und Thiere angewiesen, er weiß die meisten derselben zu seinem Nutzen zuzubereiten. Er genießt fast Alles, sein Magen verdaut Alles. Sogar die Gifte darf er sich, in kleinen Portionen, bieten. Das Opium, der Tabak, der Arsenik, der Merkur, das Tollkraut wird unter seinen Händen nützlich und heilend und ein großer Theil des Menschengeschlechts lebt sogar fast ausschließlich von der Wurzel des Maniok, einer der giftigsten Pflanzen. Die Thiere selbst müssen ihm bei der Feldarbeit, beim Vogel- und Fischfang und auf der Jagd behülflich sein. Vermöge seiner geistigen Ueberlcgcnhcit kann er die stärksten Thiere erlegen, die größten Wallfische tödten, die wüthendsten Löwen bezwingen, die blutgierigsten Tiger und Hyänen bändigen, die mnthigsten Pferde und die kolossalsten Elephanten zähmen, die schnellsten Hasen, Rehe und Hirsche erzielen, die listigsten Füchse fangen und die giftigsten Schlangen abrichten. 3. Nach der heiligen Schrift stammen alle Völker der Erde von einem ersten Menschenpaare, von Adam und Eva ab; alle bilden daher nur eine Menschheit, eine große Menschenfamilie, und damit stimnien auch die Untersuchungen der gelehrtesten Na- turforscher überein. Wie aber die meisten Cnlturgewächse sich im Verlauf von Jahrtausenden so verschiedenartig umgewandelt haben, daß man deren Stammpflanzen nicht mehr wieder auffinden (erkennen) kann; wie ferner unsere Hansthiere, Hunde, Pferde, Schafe und Rindvieh, in den verschiedenen Länder», wohin sie dem Menschen gefolgt sind, so viele Spielarten bilden und Abweichungen in Größe, Gestalt, Kopfbildung, Farbe rc. erlitten haben, daß nian die wahre Heimath derselben nicht mehr herauszufinden vermag, ja bei einigen selbst im Zweifel befangen ist, ob sie einer oder verschiedenen Thierartcn angehören (wie der Windhund, die Dogge, der Jagdhund und der Pudel; der Karrengaul, der englische Renner und das andalusische Pferd; ferner die verschiedenen Hühner-, und Tanbenracen), so haben auch die Menschen in den verlchiedenen Welttheilen, in der kalten, heißen und gemäßig- ten Zone und durch die mannichfaltige Lebensweise solche Abwei- 11

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 168

1846 - Aachen : Benrath
i >8 men zogen nach Afrika hinüber, wo gegenwärtig viele hundert Nölkerstämme mit verwandten, aber doch verschiedenen Sprachen wohnen. Japhet zog nach Griechenland und seine Abkömmlinge verbreiteten sich nach und nach über ganz Europa und einen groß- ßen Theil Asiens. Sem blieb in Asien und seine Nachkommen die Semiten, verbreiteten sich sehr weit. Bis jetzt sind ungefähr 860 verschiedene Sprachen bekannt geworden: 53 in Europa, 153 in Asien, 115 in Afrika, 422 in Amerika und 117 in Australien. Man unterscheidet Hanplsprachen, die einander fremd sind, und verwandte, die mit einer oder mit mehreren andern Spra- chen viel Aehnlichkeit haben. Die Deutsche, Lateinische, Griechi- sche, Hebräische, Slavische, Russische, Polnische sind Haupt-, die Deutsche, Holländische, Dänische, Isländische, Schwedische und Englische verwandte Sprachen. Solche, die sich nur mehr in Schriften vorfinden, wie die Lateinische, Hebräische, Altgriechische, heißen tvdte, diejenigen, welche noch mündlich in Ausübung sind, nennt man lebende Sprachen. Fast jede Sprache hat auch wieder inehrere Sprechweise», Mundarten und D i alekte, welche mitunter so bedeutende Abweichungen zeigen, daß .Personen aus verschiedenen Provinzen eines und desselben Volksstaninies sich nicht einmal verstehen können. Wie viele Mundarten hat unsere Muttersprache, die Deutsche, nicht! Der Aachener, Berliner, Wiener, Schlesier, Tyroler, Clever, Schweizer, Baier, Sachse, Schwabe, werden sie sich in ihrer Mundart alle, die doch sonst dieselbe Schriftsprache (Büchersprache) haben, gleich verstehen? Ich glaube nicht. Eine interessante Vergleichung der abweichend- sten deutschen Mundarten jetziger Zeit entnehme ich aus „Hurrels Grnndlchrcn der deutschen Sprache," in welcher das Gleichniß vom Säemanne zu Grunde gelegt ist. 1. Mundart zu Hermannftadt in Siebenbürgen. Hieret za, seh, et gang an Sämann ans za säen. And eö be- gaf sech, cndem er säte, fiel cpas an da Wieg; da kämmen da Vi-egol ander dem Hemel, and sraßans uf. Epas fi-el en dat Stinige, da es net viel Jrde hatte, and geng bald uf, darem, da et net tefe Jrde hatte.

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 170

1846 - Aachen : Benrath
170 7. Volksmundart der Altmark Brandenburg. Horch tau, et giuk eil Buer upt Feld tlinl seen. litt et begapp stck, indem he seete, föhl Wat au der Side (oder : ob de Hälfe), da kamen de Vögel von Hinimel (oder : von boben) un frateut up. Et fohl ok Wat twischen de Stene, wo nur eu Betcheu (Bischen) Ere war; dat schot balle up , eben weil et nich föhl Ere bade. 8. Plattdeutsch von Mecklenburg-Schwerin. Hüret to, dor giuk een Sajer und, to sajen. Nu et begav sut, as he sajete, feel Wat an de Straat, dar keinen de Bägel unuer dem Heven, un fretent upp. Ezlichs feel mank de Stecue, wurt nich veel Ire harr, un schoet flink upp, darum, datt »ich drepp Ire harr. As nun äwerst de Süue (Sonne) uppging, verwelkte et, un, will (weil es) nich Mörteln (Wurzeln) slagcu harr, ver- drögt (verdvrrt).> 0. Aachner Dialekt. Gett ahtet geng ne Si-emann us, singe Soam ze ki-ene, Endömm dat heä si-encd, feil Jet op der Weig än wvad zertrohne, än de Hemmelsvöggel koameu än froaßen et op. Aen Jet feil ob ne Fels, än du et opgegange wor, du verdrügged et, weil (weäge worümm dat) et geng Föchtighcät hau. 10. Kölner Dialekt. Höbt ens! Et ging enne Simanu heruhs un woll singe Sohm sie-e; a däht et un siete; evver et feel get op dä Weg un doh komen di Vüggel un sroßen in ob. Dä andere fehl ob 'ne steinige Boddem un doh kunt hä kein Woozelen schlon ic. kl. Die Mundarten sind nur im Umgänge oder alltäglichen Verkehr gebräuchlich, und zeigen eine auffallende Verschiedenheit von der in schriftlicher Mittheilung angewendeten Schrift- oder hoch- deutschen Sprache. Sie entstand aus der Annahme der sächsi- schen (nieißnischen) Mundart, da man diese in Schriften zu ge- brauchen ausing, und wurde bei diesem Gebrauche mit Redeweiie» aus allen ihren Mundarten und ans freniden Sprachen bereichert. Das Hochdeutsche hat entschiedene Vorzüge vor den Muudarten,

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 172

1846 - Aachen : Benrath
172 stimme, das Gewissen in seinem Innern und besitzt Kr äst zu tausend cdeln Werken. Er ist geschickt zu reicher Erkenntniß, d. h. er ist so eingerichtet, daß er fortschreiten, sich ausbilden, sich selbst erkennen und einsehen kann, daß er einer Geisterwelt angehört und einem Hähern Wesen sein Dasein verdankt, dessen Unterthan, dessen Kind zu sein er sich glücklich preist. — Nicht so das Thier. Es bleibt immer auf derselben Bildungsstufe stehen und verharret bei derselben Lebensweise, mag es auch noch so alt werden. Es frißt, säuft und schläft, wenn es Bedürfniß dazu fühlt, und genießt nur die Nahrung, welche die Aeltern, oder alle seines Gleichen aßen und essen, und berührt nichts Fremdes; es baut sein Nest, seine Wohnung aus denselben Stoffen und in derselben Form, wie die Alien; es singt und schreit gerade wie sie und nienials anders. Nur mir Mühe lehrt der Mensch die gescheiter» unter ihnen etwas nachmachen, das sie jedoch leicht wieder verlernen oder vergessen; sie kommen nicht auf eine einzige nützliche An- wendung ihrer erlernten Künste. Der Affe mit allen seinen Fratzen und Kunststückchen friert traurig beim verlöschenden Feuer, weil er nicht einmal ahnt, daß er es durch eine Holzzulage noch ferner unterhalten könne. 13. Wir haben bereits gesehen, wie gewisse Gruppen der großen Menschenfamilie durch die Ausbreitung über die ganze Erde und durch ihre verschiedene Lebensweise seit den 4000 Jahren der Völkerzer- streuung zu Babel mehr oder weniger bedeutende körperliche Abände- rungen in Farbe, Kopfbildung und Haupthaar erlitten haben ; noch unendlich mannigfaltiger fanden wir die Abweichungen und Unter- schiede in den verschiedenen Sprachen der Völker. Ganz eben so ver- hält es sich mit der geistigen Entwickelung und Ausbildung derselben. Nicht zwei Menschen sind gleichmäßig ausgebildet, gleich weise, gleich gelehrt oder gleich beschränkt und unwissend. Man unterscheidet in- dessen gewöhnlich nur 3 Haupt-Bildungsstufen bei den Menschen: 1. Wilde, oder rohe Nölker, welche bloß von der Jagd, der Fischerei und dem Raube leben. Ihr Aufenthalt sind Höhlen, Hütten und Bäume; sie halten sich familienweise oder zu mehreren Familien zusammen, welche dann einen Stamm bilden. Wo Wild ist oder Fische sind, da schla- gen sic ihre schmutzigen Hütten und tragbaren Zelte auf

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 175

1846 - Aachen : Benrath
175 wachen und schützen. Man sucht seinen Besitz, sein Eigen- thum sicher zu stellen, allen Streit und Krieg über gegen- seitige unrechtliche Eingriffe friedlich zu schlichten. Damit dies nicht willkürlich und nach den Einsichten eines Gin- zeliien geschehe, werden Regeln und Gesetze entworfen, nach welchen die Schiedsrichter zu richten haben. Alle von der Obrigkeit, de» Regenten gehandbabten Gesetze zielen nur darauf hin, Frieden auf Erden zu erhalten, jeden ein- zeln Unterthan, wie den ganzen Staat zu heben und zu beglücken. Streit und Krieg bricht aus, wenn Einzelne, oder Völker und Staaten nicht nach Recht und Gesetz fra- gen, sondern das Fanftrecht üben, wie denn überhauvt der Stärkere dem Schwacher» gerne Gewalt anthut. 14. Die Europäer sind die gebildetsten oder kultivirtesten Erd- bewohner; ihnen sind in den fremden Erdtheilen viele wilde und nomadische Völker Unterthan, sie bringen die Kultur und Bildung unter ihre Grenznachbaren, breiten das Christenthum aus, schaffen Menschenopfer und Sklavenhandel ab, führen Unterricht ein und befördern die Menschlichkeit, die christliche Liebe unter fremden Völkern. Sie beobachten zu Lande und zur See ein Völkerrecht, welches sie weder in Kriegeszeiten noch im Friedensstande ver- letze» lassen. 13. Die Staaten werden auf verschiedene Weise regiert. In Monarchieen herrscht nur Einer; in Republiken oder Frei- staaten ist die oberste Gewalt in den Händen Mehrerer. Monar- chien haben nach Verschiedenheit ihrer Größe besondere Titel : Kai serthn m, Königreich, Erzh erz ogthum , Groß- s urstcnth n m , G r o ß h c r z o g t h u in , F ü r s t e n t h u m, H e r- zogthum, Grafschaft. In einem Kaiserthnm ist ein Kaiser, im Königreich ein König, im Erzherzogthnme ei» Erzherzog Re- gent ic. Unter allen Staaten ist das Russische Reich an Umfang das größte Reich auf der ganzen Erde; es ist doppelt so groß als Europa. Rächstdem ist China in Asien, das Kaiserthnm Brasilien in Amerika und das brittische Reich, welches in allen 5 Erdtheilen Besitzungen hat, am größten. Die größte Republik auf der Erde ist der Nord a m eri k an ische Freistaat. Jneuropa i;t die Schweiz ei» solcher Freistaat In Aristokratieenherr-

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 176

1846 - Aachen : Benrath
176 schen nur die Vornehmer» und Begüterten; in Demokratieen alle Bürger. Wenn Staaten, wie : Holland, Dänemark, Frankreich, Rußland, England, anch in andern Erdtheilen Länder besitzen, welche sie durch Entdeckung, Eroberung, Ankauf rc. an sich gebracht haben, so werden diese Nebenländer, jene aber das Hauptland genannt. Solche Nebenländer werden durch Uebersiedelungen und Einwanderungen von Bewohnern des Haupt- oder Mutterlandes mehr und mehr bevölkert und die Eingebornen (Urbewohner) des- selben allmählig zurückgedrängt, oder falls sie sich nicht gutwillig unterwerfen, gänzlich aufgerieben. Die Sprache, Religion und Staatsverfasinng des Hauptlandes werden daselbst eingeführt und nach und nach die des Mutterlandes. Sie werden deßhalb auch Töchterstaaten, Pflanzorte, Colonieen und Ansiedelungen genannt. 16. Die Staaten sind gewöhnlich in mehrere kleine Landestheile, in Provinzen, Cantone, Departenients oder Kreise getheilt, zu deren Verwaltung der Laudesfürst hohe Staatspersonen, Präsiden- ten, Gouverneure, Chefs eingesetzt hat. Der Preußische Staat oder das Königreich Preußen ist in 8 Provinzen, jede Provinz wieder in 2— 5 (das ganze Königreich in 25) Regierungsbe- zirke, jeder Regierungsbezirk in 6—15 Kreise und jeder Kreis wieder in Bürgermeistereien eingetheilt. Die Provinz wird durch einen Ober-Präsidenten, der Regierungsbezirk von einen, Chef-Präsidenten, der Kreis von einem Landrathe, und die Bürgermeisterei von einem Bürgermeister verwaltet. 17. Zur Handhabung der innern und äußern Ruhe und Sicher- heit bedarf jeder Staat einer Kriegsniacht, welche in eine See- und Landmacht zerfällt. Eine Seemacht unterhalten nur dieje- nigen Staaten, welche mehr oder weniger von, Meere bespült werden und meist noch überseeische Besitzungen haben, die von, Hauptlande getrennt liegen. Die Landmacht besteht ans Infan- terie, Kavallerie, Artillerie, welche größtentheils in Festun- geu stationiren; die Seemacht bedarf der Kriegsschiffe, beniannt mit Seesoldaten und Matrosen, und bewaffnet mit Kanonen und sonstigen Waffen. Die Kriegsschiffe, welche 50—120 Kanonen führen, heißen Linienschiffe, die aber weniger, etwa 20—40 an

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 180

1846 - Aachen : Benrath
180 Wald- und Steppenbewohner ? — Der Bewohner fruchtbarer Ebe- nen? — Welche Thiere find ihm bei Gewinnung der Nahrungs- mittel behülflich? — Wodurch beherrscht er die Thiere? — Wovon stammen alle Menschen ab? — Sind die Menschen in Farbe, Haupthaar und Kopfbildnng einaubev gleich? — Woher mag es kommen, daß sich ganze Völkerstämme so sehr verändert haben? — Haben auch die Cnlturpflanzen Veränderungen erlitten? — Nenne einige Gartengewächse, welche viele abweichende Fornien (Varie- täten) zählen! — Welche Hausthiere zeigen bedeutende Varietä- ten? — In wie viele Gruppen zerfallen die Menschen nach der Hautfarbe, Kopfbildung und dem Haupthaare? — Wie heißen dieselben? — Wodurch schützt sich der Mensch in der kalten Zone gegen die fürchterliche Kälte? — Wie kleidet er sich in der heißen? — Wie in der gemäßigten? — Vermag die Kleidung ihn gegen jegliche ungünstige Witterungs-Einflüsse zu schützen? —Wo wohnt der Nordländer? — Der Bewohner der heißen Zone? — Reichen Kleidung und Wohnung allenthalben und zu jeder Jahreszeit ans? — Kann ein Mensch die verschiedenen Stoffe zu seiner Kleidung und die Materialien zur Wohnung selbst verschaffen imt> zuberei- ten ? — Welche Leute sorgen für unsere Kleidung? — Welche sind bei dem Bau einer Wohnung nöthig? — Welche sind niit der Beschaffung unserer Nahrnngs- und Arzneimittel beschäftigt? — Was zeichnet den Menschen in körperlicher Hinsicht noch be- sonders vor den Thieren ans? — Was leistet er niit seinen Hän- den? — Mit seinen Füßen? — Wie sind seine Gesichtszüge? — Welche Gefühle und Seelenzustände kann er durch das Gesicht ausdrücken? — Was vermag er niit der Stimme? — Wie sauge sprachen die Menschen nur einerlei Sprachen? —•- Wie vielerlei Sprachen sind uns bis jetzt bekannt geworden? — Wie werden die Sprachen eingetheilt? — Was sind Haupt-? — was ver- wandte Sprachen? — Welche nennt man lebende? — welche todte Sprachen? — Wie heißt deine Muttersprache? — Welche Sprachen sind mit derselben verwandt? — Nenne einige Mund- arten der deutschen Sprache! — Welche benachbarten Städte ha- den verschiedene Dialekte? Welche deutsche Mundart ist zur Schrift- oder Büchersprache erhoben worden? — Wo findet man die Regeln der hochdeutschen Sprache gesammelt und geordnet? —. Welche Völker sind wortarm? — Welche am wortreichsten? — Was er-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 399

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 5. Kreuzzug Wider die Wenden. 399 heit in den kirchlichen Lehren zu erlangen. Im Mittelalter nannte man solche dialektische Theologen Scholastiker und ihre Ausgabe war: jede kirchliche Lehre mit der größtmöglichen Schärfe und Gründ- lichkeit festzustellen, gegen alle Einwendungen zu vertheidigen und mit haar- spaltender Genauigkeit ihre Anwendung nach jeder Seite hin aufzuweisen. Als Führer der langen, langen Reihe von Scholastikern des Mittelalters stand dem Bernhard der berühmte Abälard gegenüber. Aber Abä- lard war nicht so fromm als er gelehrt war, Deshalb hat er schwere Demüthigungen erdulden müssen, und Bernhard wurde es nicht schwer, ihn zu überwinden. Aber seine Schüler waren unendlich zahlreicher als die Bernhard' s. Denn durch den genauen Verkehr Deutschlands mit dem noch von alter Zeit her gebildeten Italien, mit den scharfsinnigen und ver- schmitzten Griechen, mit den phantastischen und überschwänglichen Völ- kern des Morgenlandes, Christen und Saracenen, war in fortgehender Steigerung ein so gewaltiger Drang und Trieb nach eigner Weiterbil- dung unter die Deutschen und ihre nächsten Nachbarn gekommen, daß mit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts wie aus einer geöffneten Thür uns eine unabsehbare Schaar von Gelehrten und Schriftstellern, von Dichtern und Sängern, von Künstlern und ausgezeichneten Män- nern aller Art entgegentritt. Es ist die Vlüthezeit des Mittelalters, in die wir eingetreten sind — die höchste Mannigfaltigkeit der Gaben, Kräfte, Talente, Aemter, Würden, Trachten, Sitten unter der Alles überschattenden Einheit der von Gott hoch erhobenen römischen Kircke und des päpstlichen Scepters. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. Zu gleicher Zeit mit dem zweiten Kreuzzug wider die Sarace- nen, der so unglücklich auslief, wurde noch ein anderer Kreuzzug un- ternommen, der das weite Reich des Papstes wieder um ein bedeuten- des Stück vergrößerte. Es ist schon früher erwähnt (S. 376), daß die schönen Eroberungen und Stiftungen Heinrich' s I. und der Ottonen zwischen Elbe und Oder unter den schwächeren Kaisern, besonders unter Heinrich Iv. fast gänzlich wieder verfallen waren und daß auch Polen und Böhmen immer nur in sehr zweifelhafter Abhängig- keit vom deutschen Reiche standen. Polen war aber indeß, eben so wie Böhmen, ein durchaus christliches Land geworden, hatte Bischöfe und Erzbischöfe, Kirchen und Klöster und sorgte für Ausbreitung deö Christenthums auch in denjenigen heidnischen Ländern, die es eroberte, absonderlich in Pommern. Der Polenherzog Boleslav lud selbst den deutschen Bischof Otto von Bamberg ein, mit ihm und unter- feinem Schutz nach Pommern zu ziehen, um die reichen und lebens- frohen Pommern zu bekehren. Wirklich gelang es dem Bamberger Bischof und dem polnischen Herzog, die Kirche in Pommern wenig- stens zu begründen. Dagegen die vom Kaiser und von den Sach-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-
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