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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 46

1874 - Erlangen : Deichert
46 §. 25-26. Mittlere Geschichte, 476-1517. obert und den Christen der Zutritt zu den H. Orten gestartet. Streit und Heimkehr der Fürsten. Richard Löwenherz von Herzog Leopold von Oesterreich und von Kaiser Heinrich Vi. bis zur Zahlung eines Lösegeldes (1194) gefangen gehalten. 1202-1204. Vierter (sog.) Kreuzzug (1202—1204). Französische Kreuzfahrer unter Graf Balduin von Flandern und Venetianer erobern Constantinopel, zunächst für Isaak Angelus gegen dessen Bruder Alerius Iii. und gründen dann daselbst das lateinische Kaiser-thum (1204), welches Michael Paläölogus von Nicäa aus (1261) wieder zerstört. Anderweitige sog. Kreuzzüge: a) der Kinder, von Südfrankreich aus (1212); b) des Königs Andreas von Ungarn gegen Damiette (bei Alerandria; 1219); c) des päpstlichen Legaten und der französischen Könige gegen die ketzerischen Waldens er und Albigenser in Südfrankreich (1209 — 1229). 1228-1229. Fünfter Kreuzzug (1228—1229). Kaiser Friedrich Ii., im Banne Gregor's Ix., schließt einen Vertrag mit Sultan Kamel, krönt sich als „König von Jerusalem". Ein Angriff der päpstlichen Söldner auf Friedrich's Erbland Sicilien nöthigt den Kaiser zur Heimkehr. 1248-1254. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248—1254 u. 1270). — Jerusalem von den türkischen Chowares-miern erobert (1244). Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich, nach der Eroberung von Damiette gefangen genommen (1248) und durch Lösegeld frei, erliegt auf einem neuen Zuge vor Tunis einer 1270. Seuche (1270). Akko und die übrigen Besitzungen der Christen in Palästina von den Mamelukken, Leib-1291. Wächtern des ägyptischen Sultans, erobert (1291).

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 110

1827 - Erlangen : Heyder
110 Geschichte des Mittelalters. Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz« züge bis zur Entdeckung von Amerika. (1696 — 1492.) Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr, und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war, den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien) mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken« stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang; und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from- men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam; sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens- mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens um; andere sielen über die armen Juden her, und verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl- geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil- lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan- dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor- mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 112

1827 - Erlangen : Heyder
ri ch der Rothbart, Richard Löwen Herz Englands, und Philipp A n g u ft, Frankreichs König neue mäch- tige Züge, ober Friedrich erkrank, und die andern un- einig unter sich, richteten nichts aus. Nur Akkon oder Ptolemais wurde mit Mühe gewonnen und eine Küsten- strecke noch behauptet. Doch noch erstarb die Hoffnung nicht. Ein neuer Haufen zog 1204 vor Constantinop'el, um hier unterwegs einen abgesetzten Kaiser wieder ein- zusetzen; nahm aber, da dieser die versprochenen Be- lohnungen dafür nickt zahlen konnte, lieber selbst von der Hauptstadt und dem Land Besitz, und errichtete ein lateinisches oder fränkisches Kalserthum daselbst, welches aber durch innere Schwäche schon 12ö1 wieder dem alten osirömischen weichen mußte. Dagegen gelang dem großen römischen Kaiser Friedrich Ii., obgleich vom Kirchenbann gedrückt, und von den Christen selbst in Palästina oft verrakhen, durch Vertrag Jerusalem und die andern heiligen Orte zu gewinnen. Ueberhaupt war im ersten Viertel des I3ten Jahrhunders die Lust noch gar nicht erkaltet. Selbst Kinder wollten Kreuzzug spielen, und wie man wohl im Lager vor Ptolemais, kleine Sarazenen und Christenknaben hatte gegen einander kämpfen lassen, so traten auch 1213 unter Einführung von Priestern 30j)00 französische und 20000 deutsche Knaben Kreuzzüge an, kamen aber, zur Strafe ihrer Unbesonnenheit theils um, theils als Sklaven nach Aegypten, Auch die Züge eines Königs Andreas von Ungarn und des Grafen Wilhelm von Holland (1217, 12.19) eroberten nur Damiette in Aegypten, welches Land auch Ludwig der Heilige von Frankreich (noch 1248) angrtff, aber geschlagen und gefangen wurde. Nachdem er sich hier gelöset, blieb er 1270 in einem Zuge gegen Tunis. Endlich fiel auch 12()1 mit Ptolemais der letzte Rest des christli- chen Königreichs in die Hände der Sarazenen zurück. Sv hätten scheinbar diese Ungeheuern Unterneh- mungen weiter nichts erlangt, als daß der Papst noch fort und fort Bischöfe in partibus (infidelium) er- nennen konnte? Sie hatten allerdings ungemeine Fol- gen. Alle süd- und westeuropäischen Völker hatten sich unter einander naher kennen lernen; ihr politischer

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 225

1827 - Erlangen : Heyder
225 stiegen, mit dem Willen, fein sinkendes Reich durch europäische Cultur zu stützen, und vor allem durch eu- ropälsch- exercirte Truppen (Seymens) die übermütht- gen Zanitscharen zu verdrängen. Nach dem Frieden von Jassy 17y2 rief erst Napoleons ägyptische Expedi- tion ihn zu den Waffen, und türkische Truppen halfen sogar die Ordnung im Kirchenstaate Herstellen. Erst 1807 begann ein neuer Krieg gegen Rußland, auf Betrieb Frankreichs; wo die Servier unter dem tapfern Czerny Georg sich vom Türkischen Zoche, aber vergebens, loszumachen suchten, und die englische Flotte Rußland betstand. Aber Seltm wurde von den mit seinen militärischen Neuerungen unzufriedenen Truppen am Zl. Mai 1807 abgesetzt, und sein Nachfolger Musta- pha Iv. hob jene auf. Allein auch Mustapha wurde durch eine Gegenrevolution des Pascha Mustapha Bai- raktar gestürzt, und sein Bruder Mahmud Ii. ist seit- dem Sultan ; Bairaktar der Grossvezier blieb bald in einem großen Aufstand gegen ihn. Durch den Buka- rester Frieden 1812 fiel ein Theil der Moldau, jenseits des Pruth an Rußland. Dafür gelangs, die aufrühre- rischen Wechabiten, eine um 1756 durch Sheik Mu» hamed-el Wahabi entstandene Secte muhamedanischer Puritaner an Syriens und Arabiens Gränzen, 1813 völlig zu besiegen. Unterdessen hatten die Griechen sich fast des ganzen türkisch-asiatischen Seehandels bemäch- tigt, und sich besonders auf den Inseln Hydra, Zpsara und Spezzia zu trefflichen Seeleuten umgebildet. Die- ser Handel gab schon Bekanntschaft mit dem Auslande und Freiheitsgeist. Noch mehr wuchs dieser durch die höhere geistige Bildung, welche junge Griechen theils auf den auswärtigen Universitäten, besonders Deutsch- lands und in Paris) theils in den heimischen Bildungs- anstalten zu Scio, Aivali, Smyrna, Zanina, sich holten. Auch stiftete ihr Landsmann, der russische Minister Graf Eapo - d'istria , während des Wiener Congresses einen literarischen Hülfsverein, die Hetairie der Musenfreunde. Zn den ersten Monaten des Jahrs 1821 brachen in: der Wallachei durch Theodors Wladimiresko Unru- hen aus, und in der Moldau trat Fürst Alexander Z)psilanti.,auf, russischer General und Sohn des vorigen 3te Aufl. 15

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 156

1827 - Erlangen : Heyder
15(5 Die Türken hatten ihren größten Sultan an Soliman Ii. (1520 — 1566), der Syrien wieder der zwang, das Mamelucken - Reich in Aegypten stürzte, Rhodus den Johannitern abnahm, Belgrad eroberte, bei Mohacz Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen schlug, 1529 Wien belagerte, aber mit 20 Stürmen gegen den tapfer» Niklas von Salm nichts ausrichten konnte. Auch Malta vermochte er nicht der Tapferkeit der seit 1529 von Rhodus dahin versetzten Johanniter oder Malteser zu entreißen, und vor dem ungarischen Si- geth, wo Niklas Graf von Zriny sich heldeumüthig für seinen Kaiser opferte, starb der alte Löwe. Don da an meist schwache Regierungen, aus dem Innern des Serails, Unbandigkeit der stehenden Miliz der Ianit- scharen, Treulosigkeit der Paschas in Asien und Afrika und sichtbarer Verfall des Reichs. Die von 2 Töpfers-' söhnen, Horuck und Hayradin Barbarossa gegründeten Raubstaaken Afrikas, standen in einer Art Dasallen- verhaltniß zu der hoh.en Pforte. — In Asien lebte zum drittenmale in der Weltgeschichte ein großes Per-, serreich wieder auf; denn nachdem das erste durch Ale- xander, das zweite durch Muhamed gesunken war, stiftete Ismael Soft 1501, von Ali, Muhameds Schwiegersohn abstammend, ein neues Perserreich, das unter dem Brudermörder Abbas (i587 —1629) in höchster Blüthe stand, und. Ispahan zur Residenz er- hielt. Fast um dieselbe Zeit, wie das neupersische, wurde auch das Reich des Großmoguls in Indien von Babur, einem Nachkommen Timurs gegründet. Ihm unterlag der Kaiser von Delhi und sein Enkel Akbar eroberte Dekan hinzu. Die Blüthe dieses Reichs fällt aber erst unter Aureng- zeb, oder Allum>ghir 1659 — 1707. — Wahrend dieser Begebenheiten in ferner» Landern, hatte sich die Lage der Dinge im deutschen Da- terlande so sonderbar gestaltet, hatte die wechselsei- tige Unzufriedenheit zwischen Katholiken und Protestan- ten daselbst allmächtig, fo zugenommen, daß nur ein Hunke in den angehäusten Zunder zu fallen brauchte, um einen Ungeheuern Brand zu entzünden. Ferdi- nand I., Kaiser Karls Bruder (1556—64) war zwar

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 72

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
72 48 -49. Die mittlere deutsche Geschichte. Iii. Periode, 843-1273. Kreumge auf, bcr von Ludwig Vii. von Frankreich, und Kon-i cu Hl., dem ersten Kaiser aus dem Hause Hohenstaufen (s <S 50) liut eiuem Heere von 100,000 Rittern im Jahre 1147 unternommen nnnbe. Auch ite hatten schon in Kleinasien durch Mangel und man-chencl Beschwerben, vornehmlich aber durch die Kmpfe mit den Seld-schrfen unendlich zu leiben; bei der Uneinigkeit der Christen in Pal-stma suchten sie vergeblich Damascus und Asc^lou zu erobern iio ,iq9ullve^tm enmi^ unvcrnchtctcr Sache nach Europa zurck. Dritter . .5: .^rincr Kreuzzug, 1189-1192. Bei der fortdauernden Un-re;;ug. etntgfctt der chrrstlicheu Leheusfrsteu und Ritterorden gelang Sla-diu, dem tapferen, gebildeten und edelgesinnten Sultan von Aegypten die Eroberung von Jerusalem (1187). Der Verlust der h Stadt bewogen deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die K-mge Phtlrpp August von Frankreich und Richard Lwen herz von England zu einem neuen Kreuzzug. Kaiser Friedrich I. eroberte Jcninnt in Kleinasien, fand aber bald darauf seinen Tod im Busse Selef Kalikadmns in Eilieicn (1190). Sein Sohn Fried-rich von Schwaben fhrte das deutsche Heer vor Akkvu starb aber während der Belagerung dieser Stadt (1191). Die Konige von Frankreich und von England, die inzwischen mit ihren Krenzhen'en zur See im h. Lande angekommen waren, eroberten zwar Akkon, entzweiten sich aber darnach; worauf der von Richard beleidigte Her-zog Leopold V. von Oestreich und dann auch Philipp mit ihren Kriegern nach Hause kehrten. Richard schlo nun einen Waffen-stillstand mit Paladin, in welchem den Christen die Kstenstriche von Joppe bis Akkon berlassen und der Besuch der h. Orte gestattet wurde. Auf der Rckkehr wurde Richard vou dem Herzog Leopold auf der Burg Drrenstein a. b. Donau und dauu vou Kaiser 5)einrich Vi. -u Ertrel bot Auweiler iu der Pfalz 13 Monate gefangen gehalten und von dem letzteren erst gegen schweres Lsegeld frei gegeben. . 49. $ic letzten Kreuzzge (Lateinisches Kaisertum) Ariedrich Ii (Ludwig Ix. der Aeilige). Aotgen der Kreuzzge. 12lierta04 1 werter Kreuzzug, 1202 - 1204. Als die im dritten Kreuz, Kreuzzug. zuge errungenen Bortheile wieder verloren gieugen, traten die mch-tigsten Barone Frankreichs nebst italienischen und deutschen Rittern auf des Papstes Innozenz Iii. Aufforderung unter dem Grafen Balduin von Flandern einen neuen Kreuzzug an, gelaugten aber nicht bis in's h. Land. Denn in Coustantinopel wollten sie dem von seinem Bruder Alexius Iii. entthronten Kaiser Isaak Angelus nieder auf den Thron verhelfen, und als ihnen die bedungene Zah-

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 70

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
70 4748. Die mittlere deutsche Geschichte. Iii. Ikriobe, 813-1273. angeregten Jnvestiturstreit mit dem Papst Pasckms Ii., nahm ihn in der Peterskirche zu Rom gefangen und zwang ihn zur Kaiserkr-nnng (1111). Auch Heinrich V. hatte mit den Sachsen zu streiten, die unter dem reichen Fürsten Lothar von Supplinbnrg (Spplingenburg im jetzigen Braunschweigischen) ein kaiserliches Heer am Welsesholz bei Mannsfeld am 5)arz besiegten (1115). I" Italien nahm Heinrich V. als Lehnsherr und Verwandter der Markgrfin Mathilde von Tosc^na bereit Lnder in Besitz, obwohl sie dieselben dem ppstlichen Stuhle vermacht hatte (10161018), und gab dadurch neuen Anla zum Streite mit den Ppsten. Durch das.zu Worms mit Papst Calixt Ii. geschlossene Concordat wurde der Jnvestiturstreit beendet und bestimmt, da der Papst mit Ring und Stab, als Zeichen der geistlichen, der Kaiser mit dem C-?winer Scepter, als Zeichen der weltlichen Gewalt, belehne (1122). Nach Ver-cviniu seiner Erblnder an seine Schwestershne, die tapfern Hohen-staufen, Konrad von Franken und Friedrich von Schwaben, starb Heinrich V., 44 Jahre alt, der letzte Sprosse des frnkischen Kaiserhauses. 8- 48. Pie drei ersten Kreuzzge Weier von Amiens; Gottfried von Aouissou. Ludwig Vii. und Konrad Iii. Ariedrich L, I>!)itipp August und Wichard Lwenherz. 1. In der letzten Zeit des salischen Kaiserhauses hatte jene gro-artige, unter dem Namen Kreuzzge" bekannte, kirchliche Bewegung begonnen, an der sich zwar zunchst Deutschland nur weuig betheiligte, sr die sich aber bald die ganze abendlndische Christenheit begeisterte. Schon tu den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche, besonders aber seit Constantin dem Groen (. 17), dessen Mutter Helena an der Stelle des Grabes Christi eilte Kirche erbaut hatte, wallsahrteten viele Pilgrime ins h. Land und zum Grabe des Erlsers. Auch nach Eroberung Jerusalems durch die Araber (637) dauerten diese Walt-fahrten ungestrt fort. Als aber die Seldschliefen, ein trkischer Nolksstamm, Syrien und Palstina eroberten und ein Theil derselben, die fanatischen Orthokiden, Jerusalem einnahm (1076), erfuhren die christlichen Pilgrime so unmenschliche Behandlung, da der Noth-ruf der Bedrckten bei den abendlndischen Christen den Wunsch er-regte, das h. Land den Hnden der Unglubigen zu entreien. 2. Erster Krcuzzug, 109699. Den ersten Ansto gab hiezu der Einsiedler Peter von Amiens (im nrdlichen Frankreich), der nach seiner Rckkehr vom h. Lande tut Verein mit dem Papst Ur-bau Ii. aus den Kirchenversammlungen zu Piaceuza und zu Cler-mont (1095) mit begeisterter Rede zur Befreiung Jerusalems ausser-derte. Mit dem Rufe: Gott will es" folgten viele'taufende geistli-chen und weltlichen Standes sofort der Aufforderung und hefteten als

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 73

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die letzten Kreuzzge. 73 lung verweigert wurde, hoben sie das griechische Kaiserthum auf und grndeten ein lateinisches Kaiserthnm, welches 12041261 bestand. a. Balduin wurde Kaiser, die Ksten und Inseln kamen an Ve-nedig, auerdem wurden noch andere Lehensfrstenthmer wie Thessa-lonich, Athen errichtet. Von Nica in Kleinasien aus, wo sich uu-abhngige, griechische Herrschaften erhalten hatten, eroberte Michael P a l 0 logns 1261 Constantinopel und stellte das griechische Kaiser-thum wieder her. b. In Folge des unglcklichen Ausgangs der ersten Kreuzfahrten und vieler kleinerer Zuge (rote unter dem bayrischen Herzog Wels I. 1101 s. . 66, 1) hatte die Begeisterung der Christenheit fr diese Unter-nehmung schon bedeutend abgenommen. Nur hie und da machten sich noch einzelne Schaaren nach dem h. Lande auf, so in den Jahren 1212 und 1213 selbst tausende von Kindern, die aber meist schon in Jta-lien oder auf dem Meere elendiglich umkamen; ferner Andreas, K-nig von Ungarn (121721) mit Leopold Vii. von Oestreich, Herzog Ludwig I. von Bayern und anderen Fürsten, die Damiette in Aegypten eroberten, aber wieder verloren (vergl. . 67, 3). 2. Fnfter Kreuzzug, 12281229. Einen Kreuzzug, der Pa- 12|n"u29 lstina erreichte, unternahm erst wieder der Hohenstanfe Friedrich Ii., Kreuzzug. Enkel Friedrich Barbarossa's, mit deutschen und sicilischen Schaaren. Schon bei seiner Krnung hatte Friedrich dem Papst Innocenz Iii. einen Kreuzzug versprochen, ihn aber immer wieder verschoben und wurde deshalb schlielich vom Papst Gregor Ix. in den Bann gethan. Nun zog Friedrich Ii., obwohl im Bann, nach dem h. Lande und erhielt durch einen Pertrag mit dem Sultan Kmel von Aegypten Jerusalem liebst Bethlehem und Nazareth. Auch krnte er sich als Schwiegersohn des Titularkuigs Johann von Brienne zum König von Jernsa-lem", welcher Titel fortan den deutschen Kaisern verblieb. Allein ein Einfall der ppstlichen Schlnsfelsoldaten in des Kaisers apnlische Besitzungen nthigte ihn zur Heimkehr. Unter den Christen in Palstina entstanden bald neue Streitigkeiten, so da im Jahre 1.244 die Ch owaresmier, eine trkische, von den Mongolen vertriebene, wilde Vlkerschaft, Jerusalem leicht erobern konnten, das nuu nie mehr von den Christen besetzt wurde. 3. Die beiden letzten Kreuzzge (1248 und 1270) unternahm 1248 und Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich, auf die Nachricht īujzqe von der Verwstung Jerusalems und Palstinas durch die Chowares- mier und spter (seit 1254) durch die Mamelukken, Leibwchter des gyptischen Sultans. Ludwig Ix. wendete sich zuerst nach Aegypten 1248 und eroberte Damiette, gerieth aber auf dem Zug nach Kairo mit seinem ganzen Heere in Gefangenschaft. Gegen die Rumung von Damiette und die Zahlung einer groen Geldsumme wurde er frei und kehrte nach Frankreich zurck (1254). Noch einmal entschlo sich Ludwig Ix. zu einem Kreuzzug, zunchst wider die Saracenen (d. i. arabische Beduinen, eigentlich Bewoh-

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 96

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
96 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. Vl3?aiiena* nahm Friedrich seinen sechsten Zug nach Italien. Er erfolgte in 1184-U86. friedlicher Absicht. Wie einst die Ottonen, so richtete Barbarossa seine Blicke auf Unteritalien, über das damals die Normannen geboten. Es gelang ihm, seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Tante des letzten normannischen Königs und Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen. Die Hochzeit wurde 1186 zu Mailand unter Entfaltung blendender Pracht gefeiert. Der Kaiser glaubte, durch diese Vermählung in Italien eine feste erbliche Hausmacht als Stütze des Kaisertums zu erwerben. Es war ein Wahn. Er ahnte nicht, daß er damit den Grund zu blutigen Kämpfen und zu einem tragischen Untergang seines Geschlechtes legte. Kreuzzug°(iii) 7. War auch Friedrich schon ins Greisenalter eingetreten, so fühlte ""M. ' er doch noch die Tatkraft der Jugend in sich. Dies zeigte sich, als 1187 die Kunde erscholl, daß Sultan Saladin von Ägypten Jerusalem erobert habe. Eine starke Bewegung ging durch das Abendland. Von ihr wurde auch Barbarossa ergriffen. Auf Anregung des Papstes beschloß er, sein ruhmreiches Leben durch einen Kreuzzug zu beenden. Nachdem er seinen Sohn Heinrich (Vi.) zum Regenten in Deutschland bestellt hatte, begann er 1189 von Regensburg aus mit Kttuzheeres einem stattlichen Ritterheere das Unternehmen. Er zog die Donau abwärts, über Belgrad durch Bulgarien nach Kleinasien. In den dürren, schattenlosen Ebenen dieser Halbinsel hatte das Kreuzheer Schweres zu leiden. Die Strapazen des Marsches, Mangel an Lebensrnitteln und nachstellende Türkenschwärme forderten zahlreiche Opfer. (Gedicht: Schwäbische Kunde, v. Uhland). Aller Gefahren und Anstrengungen ungeachtet gelangten die Tapferen über die schwindelnden Saumpfade des Taurus nach Cilicien. Hier aber an der Schwelle des Morgenlandes fand der greife Heldenkaiser in den kalten Fluten des reißenden S e l e f (Kalykadnus), welche einst auch das Leben Barbarosias Tod Alexanders des Großen in Gefahr gebracht hatten, seinen Tod (1190). (Wo sein Leichnam ruht, ist unbekannt.) Friedrich von Schwaben, des Kaisers ritterlicher Sohn, führte nun das deutsche Heer bis vor Akk du (Ptolomais), starb aber schon 1191 während der Belagerung. Unterdessen waren auch die Könige Philipp August Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz von England mit ihren Kreuzheeren ans dem Seewege im Heiligen Lande angekommen. Wohl brachten sie Akkon zum Fall; allein die unter den Siegern ausgebrochenen Streitigkeiten veranlaßten zuerst Philipp August, dann Leopold von Österreich (nunmehriger Führer der Deutschen) und endlich Richard Löwenherz zur Rückkehr. Jerusalem verblieb den Türken; doch wurde den Christen der Küstenstrich von Joppe bis Akkon überlassen und ihnen der Besuch der heiligen Orte gestattet. Barbarossa in g. Die Kunde von Barbarossas Tod rief im deutschen Volke der Sage.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 84

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
84 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. von streitbaren Männern aller Stände zogen voll überströmender Begeisterung für den göttlichen Stifter der christlichen Religion und für die Kirche nach dem gelobten Lande, um dasselbe den Händen der Türken zu entreißen. Die Teilnehmer trugen als Abzeichen ein rotes Kreuz auf der Schulter und werden daher Kreuzfahrer und die Züge Kreuzzüge genannt. Die Ursache dieser merkwürdigen und folgenreichen Unternehmungen war die große Wertschätzung und tiefe Verehrung, welche man dem Heiligen Lande mit seinen durch die Person des Erlösers geweihten Stätten entgegenbrachte, die Veranlassung war die Mißhandlung der christlichen Pilger durch die Seldschuckeu. na°Pa?ästina. 2. Schon in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung war es fromme Sitte geworden, Wallfahrten nach Palästina zu machen. Der gläubige Christ wollte mit eigenen Augen die Örter sehen, wo der Heiland in seiner menschlichen Gestalt wirkte, litt und starb. Allmählich entstand der Glaube, man fühle sich dort Gott und dem Erlöser näher, könne inbrünstiger beten und das Gebet werde leichter erhört; wer im Jordan bade, werde nicht bloß äußerlich gereinigt, sondern auch vom Seelenschmntze befreit; der Schwache werde gekräftigt, der Traurige in feinem Leide aufgerichtet, jeder kehre mit Frieden im Herzen und dem beseligenden Bewußtsein in die Heimat zurück, daß ihm seine Sünden vergeben seien. Die Zahl der Pilger nahm zu, seitdem unter Konstantin dem Großen (323—337) dessen Mutter Helena über der Stelle von Christi Grab die heilige Grabkirche gegründet hatte. Scrübuurvbie Im 7. Jahrhundert bemächtigten sich die Araber der Herrschaft Mohammedaner, üfor Jerusalem und Palästina. Obwohl sie sich zur Lehre Mohammeds bekannten, so setzten sie doch den Wallfahrten keine Hindernisse entgegen; sie gewährten sogar den Pilgern Schutz, da der Zufluß von Fremden dem Lande Vorteil brachte. Anders wurde es in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Wilde Schwärme der Seldschncken, eines türkischen Volksstammes, drangen erobernd nach dem Westen vor und ergossen sich auch über das Jordanland. Von glühendem Hasse gegen das Christentum erfüllt, zerstörten sie die Kapellen, entweihten die heiligen Stätten und mißhandelten in der empörendsten Weise die Pilgrime, sowie die einheimischen Christen. ^Abendlande^ 3. Der Notschrei der Bedrückten erscholl in ganz Europa und rief eine tiefgehende Erregung und Erbitterung hervor; zugleich erwachte das Verlangen, die Ungläubigen mit Waffengewalt aus dem gelobten Lande zu vertreiben. Am meisten fühlte sich Papst U r b a n Ii. als oberster Kirchenfürst zur Beseitigung des für die Christen unerträglichen Mißstandes verpflichtet. Er faßte den Entschluß, die abendländischen Christen zu einem Kreuzzug nach Palästina zu veranlassen. In der Ausführung desselben leistete ihm der Einsiedler Peter von Amiens (im nördlichen Frankreich) wesentliche Dienste. Derselbe hatte
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