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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 100

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
100 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Um deutsche Interessen. Am Oberrhein, diesem wichtigen Handelswege, geboten die Franzosen, die übrigens infolge der von Ludwig Xiv. ausgeübten Diktatur zu Herren der ganzen Rheinstraße wurden. Mit der französischen Mode drangen die französischen Modeartikel und Genußmittel in Deutschland ein, und letzteres konnte die Vermin-dernng des Nationalwohlstandes nicht etwa durch den Export seiner Produkte nach Westen hin aufheben. Zudem bestanden im Innern die Hemmnisse fort, welche von jeher den Aufschwung und die Erstarkung des Handels erschwerten: die Binnenzölle, die Verschiedenheit der Münzen, Maße und Gewichte zc. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß manche Fürsten mit allen Mitteln eine Besserung anstrebten, das heimische Gewerbe zu kräftigen und seinen Produkten einen Markt zu verschaffen suchten. Hierher gehören Einfuhrverbote gegen fremde Waren, Verbote der Ausfuhr von Flachs und Wolle, Herbeiziehung industrieller Kräfte von auswärts, Aufnahme der aus Frankreich und Salzburg vertriebenen Protestanten, die sich durch Fleiß und Betriebsamkeit auszeichneten, Verbesserung der Transport-uud Kommunikationsmittel (Kanäle). Nach dem Siebenjährigen Krieg kam ein frischer, belebender Zug in die deutsche Handels- und Jn-dustrietätigkeit. Die Ostseehäfen, die durch den Stockholmer Frieden (1720) den Deutschen wieder zurückgegeben worden waren, stiegen rasch empor und Hamburg und Bremen erlangten große Bedeutung für den Seeverkehr, während Leipzig und Frankfurt a. M. sehr berühmt durch ihre Messen wurden. An manchen Orten bildeten sich Mittelpunkte gewisser Industriezweige, so für die Baumwollenmann-faktur das Erzgebirge, für Leinenwaren Schlesien und Westfalen, für die Seidenweberei Krefeld und Umgebung, für Silberwaren Hanau und Pforzheim, für Eisen- und Stahlwaren Suhl und Solingen, für die Fabrikation von Uhren der Schwarzwald. § 103. Deutsches Geistesleben im 18. Jahrhundert. Einfluß des 1. Nur sehr langsam erhob sich das deutsche Geistesleben aus Sranzosentum,. ^ Versunkenheit, in welche es durch die Wehen des Dreißigjährigen Krieges gekommen war. Zunächst geriet es dank den Erfolgen der gebietenden Stellung Ludwigs Xiv. und dem Prunke an seinem Hose in eine beschämende Abhängigkeit vom Franzosentum. Sie offenbarte sich im Gebrauch der französischen Sprache seitens der höheren Stände, in der Nachahmung französischer Sitte und Tracht und in der Gewöhnung an einen leichtfertigen, sich über die Forderungen der Moral schnöde hinwegsetzenden Wandel. Lange noch be-

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 248

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
248 Xi. Bayerische Geschichte. 5. Am 22. März 1887 beging der greife Heldenkaifer feinen 90. Geburtstag. Kaum ein Jahr darauf, am 9. Mürz 1888, schied er aus der Welt. 1898 folgte ihm fein treuer Kanzler Fürst Bis- marck in die Ewigkeit nach. Xi. Myerw Sefstjidjk. (Vgl. I § 73.) A, Die bayerischen Kurfürsten von 1651 an. § 144. Ferdinand Maria. Max Emanuel. Karl Albert. Maximilian Iii. Joseph. Karl Theodor. Maximilian Iv. Joseph. Setib65i-?6?9aria 1 Auf den tatkräftigen, rastlos wirkenden Maximilian I. (f. I. § 73), unter dem Bayern zum Kurfürstentum erhoben wurde, folgte fein Sohn Ferdinand Maria (1651—1679). Das bayerische Land litt bei seinem Regierungsantritt noch schwer unter den Stürmen der vorausgegangenen wilden Zeit. Im Hinblick daraus war es des Kurfürsten ernstes Bestreben, den Frieden zu erhalten und die Wunden zu heilen, welche der Dreißigjährige Krieg feinem Volke geschlagen hatte. Aus diesem Grunde fetzte er dem in Frankreichs Interesse gemachten Versuche Mazarius, ihm nach dem Tode Ferdinands Iii. die Kaiserkrone zuzuwenden, beharrlich Widerstand entgegen, gab 1658 dem Habsburger Leopold I. feine Stimme (§ 82) und bewahrte in dem Holländischen Krieg (1672—1679) Neutralität. — Wie mancher feiner Vorgänger offenbarte er viel Liebe zur Kunst. Eine Äußerung seines Kunstsinnes war die Erbauung des Nymphenbnrger Schlosses (für feilte geistvolle Gemahlin Adelheid von Savoyen bestimmt), des Opernhauses und der im Barockstil ausgeführten Theatinerkirche zu München, in deren Gruft auch feine irdischen Überreste ruhen. Max ü. emanuei 2. Ferdinand Marias Nachfolger war fein ruhmsüchtiger, kriegsliebender und zur Verschwendung geneigter Sohn Mar Ii. Emanuel (1679—1726). Die Regierung dieses Fürsten gestaltete sich zu einer kampferfüllten und für Bayern verhängnisvollen. Wenige Jahre nach seiner Thronbesteigung brach der große Türkenkrieg ans (§ 86).

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 19

1827 - Erlangen : Heyder
19 bet glückliche Südost-Winkel Europas auf sich, zwei Welttheilen benachbart, und von der Natur selbst zur rnannichfachsten Cultur angewiesen. Die älteste grie- chische Geschichte verliert sich in unentwirrbare Sagen ägyptischen und asiatischen Ursprungs; aber der Grieche griff sie mit lebendigem Geiste auf und schmolz sie zu einer nationellen Urgeschichte um, auf welcher seine Cultur und seine Religion fußten. Urstamme wie Theffalier, Hellenen, Pelasger vermischten sich, oder unterlagen kleinasiatischen, phönicischen, ägyptischen Einwanderungen, die ihnen erst Cultur, Gesetz und Anfänge der Wissenschaft mitbrachten. Jene Colonien- führer Cecrops und Danaus aus Aegypten, Cadmus aus Phönizien, Pelops aus Mysien (zw. 1550 und 1400) und viele ihrer Nachkommen gehören noch der beglau- bigten Geschichte nicht an, aber diese knüpft sich an sie und ähnliche Nationalhelden, und gewiß ist, daß die Griechen regelmäßige Ehe, Acker - und Oelbau, Schrift, Metallbearbeitung und Bergbau, Orakeldienst, Schifffahrt, Handel, Mysterien, schon sehr frühzeitig kannten. Athen, Sparta, Theben, Argos, Mycene, waren alte Städte oder kleine Reiche unter Königen, die durch ihre mythische Abkunft erst ehrwürdiger wur- den. Gleich vermischt wav auch die Religion der Griechen; aber so fremd ihre Bestandtheite waren, aus griechischem Boden wurde sie griechisch, mit der Sage und Geschichte verwebt und in das Volksleben einge- sührt. Sie dachten sich ihre Götter menschlich und stan- den ihnen darum näher, und bedurften keiner eigen- nützig-vermittelnden Priesterkaste. Zwischen Göttern und Menschen standen die Heroen, wie Dionysos, Her- kules, Castor und Pollux, Minos, und fabelhast wie sie, mögen Deukalion, Jason, Prometheus, Theseus, Perseus, Amphictyon u. a. gewesen sein; poetisch aus- geschmückt jener ums I. 1250 auf dem Schiffe Argo unternommene Zug nach Kolchis, zum goldenen Wid- derfelle (wo vielleicht Felle Goldkörner in Flüssen auffingen), jene Kämpfe der sieben Fürsten gegen Theben, und dessen Einnahme, 1225 und 1215; und selbst die erste Nationalunternehmung gegen Troja <ilyo) würde ohne Homers ewig herrliche Gesänge

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 243

1827 - Erlangen : Heyder
243 ableiter, (daher mit Beziehung auf den nordamerika- nischen Krieg es heißt: eripuitcvelv kulmen sceptrum- que tyrannis). Die Metall-Electricität (Galvanismus) entdeckte Galvani zu Bologna 17q1; und Volta zu Pavta fügte die Doltaische Säule einige Jahre später hinzu. Auf den Gedanken, mit Gas (welches Fluidum Robert Boyle, f lögt, entdeckt haben soll) zu be- leuchten, kam zuerst Lampadius (1801) in Fretberg. Lebon, der Erfinder der Thermolampe entwickelte Gas aus Holz; bald darauf die Engländer aus Steinkohlen; und jetzt ist fast ganz London mit Gaslicht beleuchtet. Den Anemometer (Windmesser) erfand 1708 Wolf; 1676 der Engländer Barlow die Repetiruhren; 1726 ein Engländer Sully die Seeuhr; 1730 der Holländische Gärtner Holt das Kopuliren der Bäume (überhaupt wurde seit Le Notre die Gärtnerei zur Kunst, aber im steifen französischen Geschmack, dem die Engländer ihre Parks entgegensetzten); 1753 nahm ein Schotte-Frcm'z Horn die erste Maserneinimpfung vor. Didot vervoll- kommnete die Stereotypen, die der Holländer van der Mey zu Ende des 17ten Jahrhunderts in Leiden er» fand. Ueberhaupt wurde die Buchdruckerkunst durch Bodoni, Didot, Göschen, Breitkopf, Tauchnitz, ästhe- tisch sehr veredelt. Den Runkelrübenzucker erfand der Ehemiker Achard 1800, den Stärke-Zucker der Peters- burger Akademiker Kirchhofs; 1768 der Engländer Ed- geworth die Eisenbahn; 1769 Wille den Electrophor; 1773 Reiryarus den Blttzschirm;-Robert Fiilton 176? bis 1815 (die Dampfmaschine selbst James Watt) ein Nordamerikaner das D a mpfb 0 ot, ferner einen Kahn/ um unterm Wasser zu schwimmen, und die Marmor- sägemühle; der Russe Krechting den Dendrometer -oder Baummesser; der Schotte Owen die Armenkolonien; den Steindruck 17y6 Aloys Senefelder und Simon Schmidt zu München; das Panorama Robert Parker (Ende des 13. Zahrh.); das Panharmonlkon Mälzl in Wien; 1815 Drais die Laufmaschine (Draisine); da^ Fortepiano erfand Schröter 1717; Perkins 1l25 die Dampskanone. — 16 *

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 21

1827 - Erlangen : Heyder
21 bald als unmittelbare Stimmen der Götter, groß- ßen politischen Einfluß bekamen), die großen Nativ« nal - Feste und Spiele (die Nemäischen, Ifthmischen, Pythischen, Olympischen) ihre Mysterien (Eleusis), ihre Amphictyonien als gemeinsame und vereinigende Einrichtungen. Auch die Gesetzgebung eines Lykurg (880) für Sparta, die auf Gleichheit des Vermögens, der Erziehung und Bildung zu einem starken Menschen- schlag hinarbeitete, darum der Verweichlichung und dem Luxus sich widersetzte, aber Ehrfurcht gegen das Alter, Gehorsam gegen das Gesetz, und Tapferkeit be- sonders bezweckte (Stadt ohne Mauern, eisernes Geld, schwarze Suppe); die, Gesetzgebung eines Solon (5q0) für Athen, der die Volks-Negierung in dis Hände der Gebildetern und Wohlhabendern bringen wollte, um der Anarchie und Aristokratie gleich sehr entgegen zu arbeiten (wenn gleich der talentvolle Pist- stratus zeigte, daß man sich auch unter dieser Verfas- sung zu einem Usurpator mit Hülfe des Volks aufschwingen könne); die Gesetzgebungen eines Zaleukus (660) und des spätern Eharondas in Großgriechenland; der ge- heime Bund, den Pythagoras der Samier 540 — 510zu Kroton zur Bildung künftiger Staatsmänner stiftete — deuten auf die Masse politischer Ideen und vorher- gegangener Staatsverfassungsversuche bei den Griechen hin. In Sparta standen 2 Könige, mit einem Senat und nachher auch Ephoren an der Seite, dem Staate vor. In Athen erst Könige bis Codrus 1068, dann Ar- chonten mit Volksausschüssen und Volksversammlungen. Beiden Verfassungen mehr oder weniger ähnlich waren die der übrigen griechischen Staaten. Schon in die, sen Zeitraum der griechischen Geschichte fallen einige der vorzüglichsten Dichter und Weltweise; denn wenn sich auch von Musaeus, Linus, Orpheus nichts erhalten hat, vielleicht auch nichts erhalten k 0 n n t e: so sind doch von Homer (Q00) aus Kleinasien, von Hesiod kurz nach demselben, noch unsterbliche Werke epischer Dicht- kunst ; von Alcäus, Erinna, Sappho, Anakreon und Pin- dar Oden und Hymnen, von Tyrtäus Krtegslieder ganz oder in Bruchstücken vorhanden: so fallen doch in den Schluß dieses Zeitraums noch die sogenannten sieben

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 166

1827 - Erlangen : Heyder
100 nahm und Reisende und Metzger nicht mehr alle Briefe besorgen konnten. Ludwig X!. von Frankreich legte, zur Zeit der Kriege mit Karl dein Kühnen, reitende Posten an. In Deutschland wurde vom Graf Roger von Thurn und Tasjls zuerst in Tirol, dann 151ö von Brüssel nach Wien eine Post angelegt. Eine Reichs- posr ging (1522) von Nürnberg nach Wien. Batzen wurden mit einem Baren (Dätz), dem Wappen Berns, in dieser Stadt, Thaler zuerst in Ioachimsthal in Böh, men (1517) geprägt. Dürer erfand die Kunst des Aetzens, Nanius 1542 den Quadranten, der Venetia- ner Obizzi die Haubitzen; die Schweden brauchten auch dünne Kupferröhren mit Stricken und Leder umwunden als Kanonen; die erste Lotterie (wäre es zugleich die letzte gewesen!) soll 1521-ln Osnabrück gespielt worden sein. Die Saemaschine erfand Cevallino, verbesserte Locatclli; das Spinnrad erfand Steinmetz Jürgens zu Wolfenbürtel 1530, das Spitzenkloppeln Barbara Uth- mann im Sächsischen Erzgebirge; die Windbüchs? Lob- singer 15ö1; Jansen in Middelburg die Fernröhre; die Taucherglocke kam 1538, der erste botanische Garten zu Padua 1533, die Salz - Gradirung 157y zu Naur Helm auf. 1624 erdachte man das Stempelpapier; und 1050 erfand der Jesuit Kircher die Aeolsharse, das Hör « und Sprachrohr^. Die erste Erdkugel mit Amerika verfertigte der Nürnberger Martin Behaim; sein Landsmann Peter Hele, s 1540, angeblich die Nürn« berger Eier oder Taschenuhren. Das Stricken wurde, glaubt man, in Spanien erfunden, von da 15ö1 nach Italien und 15ö4 nach England gebracht. Slrumpf- tvirkersiühle kommen erst 158q vor. Geschichte der neuen und neuesten Zeit. Li. Abschnitt. Vom weftphälischen Frieden bis zur französischen Revolution. (1ö48 — 1789). So wie Frankreich vlnd Schweden als Sieger und mit sehr verstärkten Kräften aus dem 30)ührigen Kriege

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 132

1827 - Erlangen : Heyder
132 blieb die Sache Geheimniß, und wurde von den Mön- chen als Teufelswerk verschrieen. Als aber (1402) Mainz erobert wurde, fanden die eingeschloffenen Ge- sellen Faust's Gelegenheit zu entkommen, um die herr- liche Kunst weiter zu verbreiten. Seitdem sind bis auf die neueste Zeit, und besonders durch Deutsche in England, Verbefferungen dieser Erfindung gemacht worden. Mit der Erfindung der Buchdruckerkunst wahr- scheinlich gleichzeitig war die des Kupferstichs, über welche sich die Deutschen, Holländer (Israel von Me- cheln auch Bocholt genannt) und .Jtalianer streiten. Sie entwickelte sich aus dem Formschneiden, und hatte in Deutschland den Martin Schön aus Kulmbach (starb i486) als ersten bekannten Meister, dem.wohlgemulh und Albrecht Dürer mit wesentlichen Verbesserungen Nachfolgen. Die Fern -, Brenn - und Vergrößerungs- gläser soll der Engländer Aoger Bako. die Polari- tät des Magnets (was sodann zum Kompaß anqe- wendet wurde) der Italiäner Zlavio Gioja oder Giri (Anfang des 14. Jahrhunderts) entdeckt haben. Doch war der Kompaß schon im 13. Jahrhundert bekannt. Die Brillen erfand angeblich ein Florentiner Salvrno degli Armati ums Jahr I2y0. Von vielen sehr wichti- gen Bedürfnissen des Menschen, z. B. den Windmühlen, Schleusen und Dämmen, die vom. Orient her be- kannt worden sein sollen, von den großen und kleinen Uhren u. s. w. (He^e?) läßt sich leider kein bestimmter Erfinder wehr Nachweisen. Die bildende Kunst stand nreist im Dienste der Religion. Das Vaterland der neuern Malerei war Italien. Ums Jahr 1200 gab es zu Venedig, und Perugia 1300 schon Malerschulen. Aber schon früher wurde dort Glasmalerei und Mosaik auf Goldgrund und Emaillearbett getrieben. Die neue . Schule ging von Pisa aus, und Cimabue 12^0 übertraf seine Por- gängeheit. Zu den größten Meistern späterer Zeit gehören Leonhard da Vinci, geb. 1444, sodann Bramante auch als Baumeister ausgezeichnet, Dietro Perugino geh. 1446 und vor allen sein großer Schüler Raphael Sanzio von Urbino geb. 1483. In Böhmen gab e§

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 62

1791 - Erlangen : Bibelanst.
Herren , hat gute Waldungen, woraus Holz ausge- führt wird und einen fruchtbaren Boden. Aus dem Flachs wird Garn und Leinwand gemacht/ womit die Einwohner sich viel Geld verdienen, a) Detmold, die Hauptstadt und Residenz des Grafen und nuniwehrigen Fürsten von Lippe-Detmold, d) Bey Ufeln ist ein sebx reiches Saftwerk. c' Zu L emflv sind A-uchmanufakturen. U) Lippe oder Lippstadr, eine feste Stadt am Fluß Lippe» Ausser diesen sind noch 19 Graf- und kleine Herrschaften in diesem Kreise; unter denen die Graf- schaft Pyrmont wegen des daselbst sich befindlichen Sauerbrunnens angemerkt werden muß. Sie gehört dem regierenden Fürsten von Waldeck. 19. Drey freye Reichsstädte. a) Colin, kach. Rei. sebr alt und groß, «der nicht volkreich, am Rhein, zoovs Ginw. Sitz des Domkapitels un^ v'->vr geistl. Stiftungen, auch einer kath. Universität. Dir Monaftk- rurcn befinden sich zwar nicht mehr in ihrem alten blühenden Zustande; indessen sind doch verschiedene, wvrinn Tüchei, Zeu- ge, Strümpfe, Band, Toback u. ft gemacht werden, tm Gauge. b) Aachen, (giriti». 24000, die meisten sind k. R., ist schon vor Alters wegen ihrer warmen Bäder berühmt gewesen, weswe- gen in unfern Zetten sied noch alle Iahte eine große Mengefrem- de hier emfindec. Es sollte in ihr die Krönung eines römi- schen Königs vocgcnommen werden, deswegen verwahret da- selbst die Marienkirche einep Theil der Reicbok! inodicn. <à6 strio viere Tuchmanufattmen, die jährlich L er r Millionen Lhalcr betragen. Kupier» und Meisirl.hbriken hier. Sie hat rin Gebiet, dav stvar nicht groß aber sehr volkreich -st, und Galmei, Essen, Blei); und Steinkohlen hat. In diesem Gebiet liegt der Fleken Du rtscheir, der berühmte Binder, Luch und Nehi'.abelfadrlken Haft <c) Dort m und, in brr Grafschaft Mark. Die Einwohner Rind meistens evangelisch- lurherifin, zum Theii katholilch, und rreiben meistens Ackerbau. Hat ein Archlgv nasium, und v/m ansehnliches Gebickh. Ix. Ni edersach fische Kreis, 1. Herzogthum Br e m e n und Fürstenthum Ver- den; dieses letzte gehört eigentlich zum westphalischen Kreise; Wir wollen aber hier veyde Lander zusammen nehmen, weil sie einem Herrn dem König von Eng- land als Churfürsten von Hannover gehören. A. In

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 74

1791 - Erlangen : Bibelanst.
der Weser in die Nordsee. Einwohner 9c? - 40200. In der Stadt ist das berühmte reformirte academi- fche Gymnasium/ ein Zeug - Kranken - Zucht - und Werkhauß/ eine Tuchmanufaktur/ Zuckcxsiedereyen, Cattun- und Zitzdruckereyen, Gerbcrcyen, Lein- wandwebexeye'n/ Breyereyen; auch wird Wollen- zeug gemacht. Schiffsbau ist/ besonders in Kriegs- zerten/ beträchtlich. Die Handlung ist hier stark. Leinwand / Holz/ Getreide / nebst einer Menge Ei- sen- und anderer Metall - und Kramwaaren, Sprel- zeug rc. wird aus den Hannöverifchen, Hessischen und andern an die Weser grenzenden / auch aus be- nachbarten Landern gekauft und nach England/ Hol- land/ Frankreich/ Portugal und Spanien versandt. Aus Großbritannien und Irland bezieht Bremen Kaffe/ Diemento, Salz/ Toback, Butter/ Cattun, Färbeholz, Leder/ Reis/ Zinn, Bley, Pfeffer/ In- digo/ Steinkohlen und eine Menge anderer Maaren ; aus Frankreich Kaffe/ Wein, Brandwern, Zucker, Indigo, Del, Syrup rc. Diese dvey Städte sind wegen der Handlung mit einander verbunden. d) Goslar, am Harz, wo zwey große Vitriol- siedereyen sind, Rollenbley gemacht, Bier gebraut und Korn und Fruchthandel getrieben wird. e) Nordhau sen, treibt starken Handel mit Ge- treide und Braudwein: liegt bey dem Harz. f) Mühlhause n liegt in Thüringen an der Unstrut; sie hat ein kleines Gebiet, trerbt auch Handel mit Getreide, Antes und Saflor. Es sind hier Fürbereyen, Druckereyen, Stärkfabriken. X. Ober sächsische Kreis. i. Herzogthum Pommern, wird in Vor-und Hinterpommern eingetheilt, und gehört meistentheils dem König

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 79

1791 - Erlangen : Bibelanst.
denselben ist sehr lebhaft. Die Stadt hat viele Schif- fahrt und grossen Handel/ auch eine Universität. L) Neustadt an der Dosse/ hat cme schöne Glas- Hütte und Spiegelfabrik. i) Charlottenburg/ eine Stadt mit einem königl. Lustschloß. C. Die Uckermark/ groß 68dm. Einw. 95000/ fast durchgehends sehr fruchtbar/ so daß es Berlin mit Getreide versorgen kann. Toback wird viel gebaut/ auch Eisenerz gegraben. a) Prenz low/ ist die Hauptstadt am See und Fluß Uker/ ist wohlgebaut/ und treibt Handel mit Korn/ Vieh und Toback. b) Templin/ eine schöngebaute Stadt. c) Schwedt/ eine Stadt an der Oder mit einem schönen Schloß des Markgrafen von Brandenburg Schwedt. I). Die alte Mark/ groß 65 Hm./ Einw. 105000. Der sandige und morastige Boden ist urbar gemacht und ausgetrocknet. Die Einwohner ernähren sich vom Ackerbau, Viehzucht/ Gartenbau/ Brauerey/ Luchmanufakturen/ Schiffarth und Handel, s) Stendal, Hauptstadt an der Uchte, har der» schiedcue gute Manufakturen- L) Salzwedel, hat Brauekey und eine Menge Tuch «Zeuch, und Friesmacher, Leinwand, und Damaftwcber rc. «0 Tangermünde, eine Stadt am Fluß Tanger- E. Dir Prignitz/ groß 61 Qm. Einw. 75000/ Nicht fonderlich fruchtbar/ sondern sehr waldicht. Rog- gen/ Hafer/ Gerste/ langer Kohl/ Rüben/ und an der mecklenburgischen Granze Flachs ; dieß alles wird aber Nicht ohne saure Arbeit der Einwohner gewonnen. a.'i Ger»
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