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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. IV

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Iv Vorwort. Das Buch enthält die deutsche Geschichte vom Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Kaiser Wilhelms I., die bayerische Geschichte bis zur Gegenwart. Eine ziemlich eingehende Berücksichtigung fanden die durch ihre Folgen für die Gestaltung der gegenwärtigen Verhältnisse bedeutsamen Zeiten und Ereignisse, so das Zeitalter Friedrichs d. Gr., die durch Napoleon herbeigeführten staatlichen Veränderungen, die Vorbereitung zur Erhebung von 1813, die Befreiungskriege, dann die ganze Zeit von 1815 bis 1871 und in dieser wiederum die drei Kriege, welche zur Wiederherstellung der deutschen Einheit geführt haben. Bei der Bearbeitung der bayerischen Geschichte bestimmten mich verschiedene Überlegungen dazu, dieselbe ganz von der deutschen Geschichte zu trennen und in zusammenhängender Darstellung zu bringen. Gründe: 1. eine innige Verbindung beider würde die Auffassung des Zusammenhanges in dem Werdegang des deutschen Volkes erschwert haben; 2. die bruchstückweise Darbietung der bayerischen Geschichte, d. H. deren Eingliederung in die einzelnen Perioden der deutschen Geschichte, hätte zur Folge gehabt, daß Zusammengehöriges in der Entwicklung Bayerns auseinandergerissen worden wäre, so z. B. die Geschichte Maximilians I. Joseph. Möge auch dieses Buch freundlich aufgenommen werden und sich für den Unterricht brauchbar erweisen! Rothenburg o/Tbr., Ostern 1902. Heinrich Grieöet.

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 244

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
244 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. glorreicher Reichsfrieden folgen, und möge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen. Das walte Gott!" In der Stunde, in welcher sich die Vertreter des Volkes zum erstenmal um den Thron des Kaisers versammelten, wurde Bismarck in Anerkennung seiner Verdienste in den Fürstenstand erhoben. 5. Eiuige Bestimmungen aus der Verfassung des Deut- schen Reiches. a. Das Bundesgebiet (Deutsches Reich) umfaßt 25 Einzelstaaten : 4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 Freie Städte; außerdem die unmittelbar unter Kaiser und Reich stehenden Reichslande Elsaß und Lothringen. Als Organe des Reiches gelten: der Kaiser und als Stellvertreter desselben der Reichskanzler, der Bundesrat, der Reichstag und die Reichsbehörden. b. Das Präsidium des Bundes steht dem Könige von Preußen zu, der den Namen Deutscher Kaiser führt. Er besitzt den Oberbefehl über die gesamte Land-und Seemacht des Reiches, hat alljährlich den Bundesrat und den Reichstag nach Berlin zu berufen und die von denselben beschlossenen Gesetze zu verkünden, hat ferner das Reich dem Ausland gegen-Fürst von Bismarck. über zu vertreten und kann mit Zustimmung des Bundesrats den Krieg erklären, sowie Frieden, Bündnisse und Verträge mit sremden Staaten schließen. e. Der Reichskanzler ist der oberste Beamte des Reiches; er ist der einzige verantwortliche Reichsminister und hat daher alle Anordnungen und Verfügungen des Kaisers mit seiner Gegenzeichnung zu versehen; er hat den Vorsitz im Bundesrat und vertritt dem Reichs- tag gegenüber die Reichsregierung. d. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der zum Reiche gehörigen Regierungen, im ganzen -ans 58 Stimmen (17 für Preußen, 6 für Bayern, je 4 für Sachsen und Württemberg, je 3 für Baden und Heffeu, je 2 für Mecklenburg-Schwerin und Braunfchweig, je eine für die übrigen Staaten). Er beschließt über die dem Reichstag zu madjenden Gefetzesvorlagen und die von demselben gefaßten Beschlüsse;

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 91

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 99. Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii. 91 Ersuchen Miene machte, sich zu ungunsten Österreichs in den Streit zu mischen, zeigte sich Joseph Ii. zu Friedensunterhandlungen bereit. Der Friede kam in Teschen im österreichischen Schlesien 1779 zu Friede ^ Tesche,, stände. Österreich bekam das Jnnviertel, einen fruchtbaren Landstrich zwischen Donau, Inn und Salzach, entsagte hingegen allen weiteren Ansprüchen auf Bayern; die Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth sollten, nachdem die dortige Dynastie ausgestorben, mit Preußen vereinigt werden. 4. Als Maria Theresia gestorben und Joseph Ii. Alleinherrscher in seinen Erbstaateu geworden war (1780), kam er auf seinen Lieblingsge- gegen ^ danken, Erwerbung Bayerns, zurück. Von der Überzeugung durchdrungen, tauschen, daß Österreichs Besitz au der weit abgelegenen Nordsee (die Niederlande) immer eine gewisse Abhängigkeit von Frankreich mit sich bringe, dagegen die Abrnndnng durch Bayern für den Kaiserstaat nach jeder Hinsicht vorteilhaft fei, machte Joseph Ii. dem bayerischen Kurfürsten den Vorschlag, ganz Bayern abzutreten und dafür die Österreichischen Niederlande (Belgien) unter dem stolzen Titel eines Königreichs Burgund in Besitz zu nehmen. Karl Theodor war damit einverstanden; Karl von Zweibrücken aber war nicht zum Verzicht auf sein angestammtes Erbe zu bewegen. Selber machtlos, wandte er sich an Friedrich Ii. mit der Bitte, das geplante Tauschgeschäft zu verhindern. Damit nun der Vergrößerungssucht Josephs Ii. ein für allemal ein Damm entgegengesetzt werde, trat Friedrich Ii. mit dem Gedanken „einer Verbindung deutscher Fürsten zur gemeinsamen Abwehr aller Eingriffe des Kaisers in ihre Gerechtsame und in die bestehende Reichsverfaffnng" hervor. Der Plan sand lebhafte Zustimmung bei den Reichsständen und die von Preußen eingeleiteten Verhandlungen führten 1785 zur Gründung des Deutschen Fürstenbundes, dem außer Preußen, Kurfachfeu und Hannover die meisten deutschen 1785-Staaten, auch geistliche Landesherren, beitraten. Zum erstenmal war in der deutschen Politik der Gedanke einer Einigung der deutschen Stämme mit Ausschluß Österreichs unter Preußens Führung aufgetaucht. Er trieb nun immer tiefere Wurzel, bis er 1871 Verwirklichung fand. Wenn der Fürstenbund auch nach Friedrichs Tod wieder zerfiel, so hatte er doch insofern praktische Bedeutung, als er einem bedrohlichen Umsichgreifen der österreichischen Macht Einhalt tat und das Ansehen wie die Macht des Preußenkönigs erhöhte. Friedrich Ii., den man seiner Zeit für einen Rebellen gegen das Reich gehalten, hatte Bayern vor der Ländergier des Kaisers gerettet und galt jetzt als Schirmherr der deutschen Reichsverfaffnng. 5. Jofephs Vergrößerungspläne entsprangen seinem Ehrgeiz. Eine Joseph^ii.^als andere Quelle seiner Taten war das warme Wohlwollen für feine Untertanen. Auf diefes sind die zahlreichen Reformen zurückzu-

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 97

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 101. Innere und äußere Gestaltung Deutschlands. 97 mit dem Mut und der Anstrengung von Verzweifelnden, erlag aber der fremden Übermacht. Der heldenhafte Führer wurde verwundet und geriet in Gefangenschaft. Das Schicksal des unglücklichen Landes war entschieden. 1795 entschlossen sich Preußen, Österreich und Rußland zur dritten und letzten Teilung. Zu Preußen kam Warschau m. Teilung 1795. und das Land zwischen Weichsel, Bug und Niemen; zu Österreich Westgalizien bis zum Bug; zu Rußland der Rest des polnischen Reiches. Stanislaus Pouiatowski mußte die Königskrone niederlegen (verbrachte die übrige Zeit seines Lebens als Privatmann in Petersburg) und Polen wurde aus der Reihe der Staaten gestrichen. C. Kulturgeschichtliches aus -er Periode 1648-1789. § 101. Innere und äußere Gestaltung Deutschlands. Absolutismus der Fürsten. 1. Die Reichseinheit hörte seit dem Westfälischen Frieden auf. Zerrissenheit Deutschland bot ein Bild der Zersplitterung und Ohnmacht. ®eut1d)tanb§-Es bestanden über 1000 Landschaften (§ 78, 3). Auswärtige Mächte, namentlich Frankreich, gestatteten sich und erhielten bestimmenden Einfluß auf deutsche Angelegenheiten; sie säeten Zwietracht und zogen einzelne Fürsten auf ihre Seiten. (Rheinische Allianz, § 82, 5.) Der nationale Gedanke war erstorben und mit demselben auch die Selbstachtung geschwunden. Die frühere Macht, Ehre und Größe, des alten Reiches Herrlichkeit existierten nur noch in der Einbildung einzelner. Mit der Lockerung und Zerreißung jeglicher Bande zwischen Fürsten und Kaiser und mit der Nachahmung französischer Einrichtungen und französischen Geistes bildete sich eine unumschränkte Fürstengewalt aus, welche die Untertanen nur als Mittel zum Zweck betrachtete und zur Vernichtung des Wohlstandes führte. Das deutsche Mark war krank und konnte in der ersten Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg keine Blüten und Früchte treiben. Da erhob sich Brandenburg-Preußen, zog die noch gesunden Kräfte des deutschen Volkes an sich und übte den mächtigsten Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Verhältnisse im achtzehnten Jahrhundert, sowie auf die Richtung des deutschen Geistes. Die Taten Friedrichs des Großen fachten das Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 7

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 124

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
124 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. auch der höchste Erfolg beschieden fei", und trat, den Regungen eines brennenden Ehrgeizes folgend, in französische Dienste. 1793 zog er als Artillerieoffizier bei der Eroberung von Toulon, das die Engländer besetzt hielten, die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Infolge der bei dieser Gelegenheit und später bei der Unterdrückung eines Aufstandes in Paris bekundeten Tapferkeit und militärischen Begabuug wurde er zum General befördert und 1796 au die Spitze der italischen Armee gestellt. — Nach seiner äußeren Erscheinung war er klein und in späteren Jahren zur Korpulenz geneigt. Sein dunkles, straffes Haar hing tief in die Stirn herab; ein rollendes Auge und eherne Züge drückten gewaltige Energie und Härte des Herzens aus. — Napoleon vereinigte in sich einen kalten, berechnenden Verstand mit glühender Leidenschaftlichkeit und unstillbarer Ruhmsucht, befaß eine bewundernswerte Geschicklichkeit in der Organisation und Führung der Heere, war gewandt in der Behandlung der Menschen, wenig gewissenhast in der Wahl seiner Mittel und rücksichtslos in der Verfolgung seiner Ziele. Rastatier Kon- 9. Der Friede zu (Sampo Formio beendigte die Feindseligkeiten Dez. 1797^-April zwischen Frankreich und Österreich. Damit auch dem Reiche die Segnungen des Friedens zu teil würden, kam noch im Dezember 1797 ein von Vertretern der deutschen Reichsstände und der französischen Republik besuchter Kongreß in Rastatt zu stände (Dez. 1797 bis April 1799). Napoleon eröffnete die Versammlung und begab sich dann nach Paris, wo er von dem in einem Freudentaumel schwelgenden Volk jubelud begrüßt und von dem Direktorium mit Ehren empfangen wurde. Die Verhandlungen sollten, wie der Kaiser in dem Einbe-rnsnngsdekret an die Fürsten bemerkte, ans der Grundlage der Integrität des Reiches geführt werden. Dieser Standpunkt wurde jedoch bald verlassen. Die französischen Gesandten forderten mit Nachdruck die Abtretung des linken Rheinufers. Nach längerem Sträuben willigten die deutschen Diplomaten, in denen das nationale Gefühl erloschen war, ein, ebenso in den von den Franzosen gemachten Vorschlag, die weltlichen Reichsstände für ihre Verluste durch Einziehung der geistlichen Gebiete (Säkularisation) zu entschädigen. Alsbald besetzten französische Truppen Mainz, Koblenz, Ehrenbreitenstein u. a. Städte; das Deutsche Reich war seinem Untergang um einen Schritt näher gekommen. Während der Kongreß einen neuen Umsturz vorbereitete, suchte das revolutionäre Frankreich durch Akte der Willkür seinen Einfluß immer weiter auszudehnen. Es benützte demokratische Regungen und die damit verbundenen Ausschreitungen in Rom, der Schweiz und in Neapel, um diesen Ländern eine der französischen ähnliche Verfassung zu geben. So entstanden 1798 und 1799 die R ö m ische (der greise Papst Pius Vi. wurde als Gefangener nach

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 27

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 80. Wirtschaftliche Zustände der Periode. 27 taufcf) der Produkte eine maßgebende Rolle gespielt hatten. Holland bemächtigte sich, namentlich seit seiner Lostrennung von Spanien (I., § 71), des Ostseehandels und riß auch deu Rheinhandel an sich, indem es in Nymwegen und Arnheim die deutschen Schisse mit hohen Zöllen belegte, und ebenso suchte England, wo die große Königin Elisabeth (1558—1603) der Hansa alle Vorrechte auf dem Londoner Markte entzog, den deutschen Handel zu schwächen, fco sehr nun auch die genannten Umwälzungen schädigend auf die Interessen der deutschen Handelshäuser wirkten, so behauptete der deutsche Handel immerhin noch eine gewisse Blüte. Die Fugger und Welser beherrschten mit ihrem Gelde den Weltmarkt und ermöglichten durch Anleihen Karl V. die Kriege. Nichts war vermögend, den deutsch-italienischen Binnenhandel zu vernichten; jci derselbe ersuhr sogar uach dem Augsburger Religionsfrieden infolge der Unterdrückung der Niederlande durch den despotischen Philipp H. einen neuen Aufschwung. Große Handelsstraßen durchzogen Deutschland von Danzig nach Genua, von Nürnberg nach Lyon und die in Deutschland fabrizierten wollenen Tücher und Seidenstosse wurden im Ausland mit erheblichem Gewinn abgesetzt. — Aber alles, was der Handel durch Intelligenz und Tat- b) nachdem kraft der deutschen Kaufleute aus der besseren Zeit in das 17. Jahrhundert hinein gerettet hatte, ging während des Dreißigjährigen Krieges verloren. Die einst so mächtige Hansa schrumpfte auf die 3 Städte Hamburg, Bremen und Lübeck zusammen (der letzte Hansatag 1630 oder 1632). In ihre Erbschaft teilten sich die Holländer und Engländer, welche von nun an die Einfuhr aller überseeischen Produkte uach Deutschland besorgten, und da die Mündungen aller großen Ströme: der Weichsel, der Oder, der Elbe, Weser, des Rheins unter fremden Mächten standen, so konnte sich der deutsche Handel auch lange nicht mehr beleben. Von allen Binnenstädten des Reiches waren es nur das durch seine Lage in der Mitte Deutschlands, durch seine Messe und als Hauptsitz des Buchhandels ausgezeichnete Leipzig, ferner Nürnberg und Frankfurt, welche sich in nennenswerter Weise am Austausch beteiligten. Allein das änderte nichts an der traurigen Tatsache: Deutschland war ausgeschlossen vom Welthandel und sremden Nationen tributpflichtig. 4. Die durch die Verheerungen des Krieges, durch Stockung von Die Kipper und Handel und Wandel herbeigeführte Verarmung und Entsittlichung des Volkes wurde noch durch einen besonderen Übelstand der Zeit erhöht: durch das Unwesen der sog. „Kipper und Wipper", d.h. der Münzwucherer und Mürtzverschlechterer (kippen — umschlagen, beschneiden; wippen = wiegen). Es bestand darin, daß man gute, vollwichtige Silbermünzen aufkaufte und beim Umprägen den Feingehalt verringerte. Anfangs suchten die Fürsten dem Betrüge durch Gesetze

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 82

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
82 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Faktoren, beiten Friedrich de» Sieg verdankte. Friedrichs Person nach dem Kriege. zivilisierten Welt gerichtet und wo in der damaligen Zerrissenheit des Vaterlandes der nationale Sinn nicht erstorben war, da knüpfte man an seine Person die Hoffnung einer Wiedergeburt des Deutschen Reiches. Der Tag von Hubertusburg bezeichnet in gewisser Hinsicht einen Wendepunkt in der Entwicklung deutscher Verhältnisse. Mit ihm begann der Dualismus zwischen den zwei deutschen Großmächten; denn sortan gruppierte sich ein Teil der Reichsstünde um Preußeu, ein anderer um Österreich, ja es schien nur mehr eine Frage der Zeit, wann die Führerschaft in deutschen Dingen an das wehrkräftige, festgefügte Preußen übergehen werde. Wie waren solche Ersolge möglich gewesen? Friedrich verdankte sie seiner unvergleichlichen Feldherrngröße, die im Glück nicht übermütig wurde, im Unglück nicht verzagte und in Momenten der ärgsten Bedrängnis dnrch kühne Entschlossenheit immer einen Ausweg zur Rettung zu finden wußte; er verdankte sie weiter der Tüchtigkeit seiner Offiziere, der Ausdauer und Tapferkeit seiner Friedrich der ©rosse. Truppen, der Pflicht- treue seiner Beamten, der Opferwilligkeit aller seiner Untertanen, der Langsamkeit, Planlosigkeit und Uneinigkeit seiner Feinde, vor allem aber der Vorsehung, welche Friedrichs erbittertste Gegnerin, die Kaiserin Elisabeth von Rußland, in einer Zeit vom Schauplatz ihrer irdischen Tätigkeit abrief, als der Untergang des preußischen Staates unabwendbar schien. 3. Mit stolzem Bewußtsein konnte der Heldenkönig auf die Kriegsjahre zurückblicken. In welcher Stimmung aber kehrte er zu seinem Volke zurück? Gestalt und Antlitz gaben ein stummes und doch beredtes Zeugnis davon. Die Stirne war mit Furchen der Sorge und des Grams bedeckt; die Haare waren grau geworden und die Zähne

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 202

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
202 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. wählt werde. Da entschloß sich Napoleon, der nicht gesonnen war, sich die errungene Gewalt aus den Händen entwinden zu lassen, zu einem Staatsstreich. Auf die Volksguust und das Militär gestützt, ließ er am 2. Dezember 1851 die angesehensten Kammermitglieder verhaften und aus dem Reiche verbannen. Eine von ihm angeordnete allgemeine Volksabstimmung (Plebiszit) übertrug ihm hierauf die Ä. Präsident auf Präsidentschaft auf weitere 10 Jahre und zwar in mo- 10 xsahu. narc^ijcj^er Machtfülle. Diese neue Auszeichnung bildete jedoch nur den Übergang zu einer noch höheren Würde. Napoleons begehrlicher Sinn war auf die Kaiferkroue gerichtet. Immer deutlicher trat dies hervor, zuletzt in einer in Bordeaux gehaltenen Rede, worin er die Äußerung tat: „L’Empire c’est, la paix“ (das Kaiserreich ist der Friede). Das durch die Revolutiousstürme ermüdete Volk glaubte den Versicherungen des Präsidenten und erhob ihn — wiederum durch v. Kaiser der allgemeine Abstimmung — am 2. Dezember 18 52 zum Kaiser der Franzosen 1852. . „ .. „ , , ___ . . , . Franzosen. Als Napoleon Iii. zog er tn die Tmlerren ein (Napoleon Ii. war Napoleons I. Sohn, der Herzog von Reichstadt, f 1832). Von nun an spielte Frankreich eine Reihe von Jahren hindurch eine tonangebende Rolle. Was Bedeutsames in der europäischen Politik geschah, wurde vou Napoleon angeregt oder beeinflußt.' Das offenbarte sich zumeist in den beiden Kriegen, die noch in die 50 er Jahre fallen: in dem Krimkrieg und in dem Italienischen Krieg. Die Rückwirkung derselben auf Deutschland rechtfertigt es, daß wir ihrer hier in Kürze gedenken. a. Der Krimkrieg 1853—1856. Streben Ruß- 2. Schon Katharina Ii. (f 1796) trachtete nach Erweiterung der Ia'äac&tad5 russischen Machtsphäre im Süden. Vertreibung der Türken aus Europa, ertoe@üben9 im Wiederherstellung des griechischen Kaisertums als Sekuudogenitnr des russischen Kaiserhauses galten als letzte Ziele ihres Strebens. Solche Eroberungspläne tauchten nun auch in Nikolaus I. (1825—1855), dem Bruder Alexanders I., auf. Die Vergegenwärtigung seiner in der europäischen Politik erzielten Erfolge (Unterdrückung des ungarifchen Aufstandes, Verhinderung der deutschen Bundesreform und Demütigung Preußens zu Olmütz, § 133, 3 und § 134, 6) und die zerrütteten Zustände im türkischen Reiche ermunterten ihn zur Durchführung derselben. 1829 Hatte er nach einem Kriege mit der Türkei das Protektorat über die Donaufürstentümer Moldau und Walachei (auch Serbien) erhalten. Jetzt war es ihm um entscheidenden Einfluß auf die inneren Angelegenheiten der Balkanhalbinsel zu tun. Um <über^biet'ne-t ö^sen zu gewinnen, beanspruchte er die Tchutzherrschaft über die chischen Christen, griechischen Christen in der Türkei. Ein außerordentlicher Ge-

9. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 14

1874 - Erlangen : Deichert
14 §. 9—10. Alte Geschichte, x—476 nach Chr. 480. 479. 469. 431-404. 415. 405. 394. 387. 371. Themistokles über den Perserkönig Xerres bei der Insel Salamis (480). Sieg des Spartaners Pau-sänias und des Atheners Aristides bei Platää (479) über den Perser Mardönius; später des Atheners (Simon am Fluß (Surymedon in Pamphylien (469). Cimon's Heer siegt bei derstadt Salamis auf Cypern über die Perser (449). — Hegemonie (Vorherrschaft) der Athener; Blüthezeit Athens unter Perikles. 2. Die Eifersucht zwischen Sparta und Athen veranlaßt den peloponnesischcn Krieg, 431—404. Pest in Athen und Tod des Perikles (429). Sieg der Spartaner bei Amphlpolis in Macedonien, wo beide Feldherren, der Athener Kleon und der Spartaner Brä-sidas, fallen (422). Friede des Atheners Nikias (421), unterbrochen durch die verunglückte Expedition der Athener (unter Alkibiad es) gegen Syrakus in Sicilien (415). Niederlage der Athener am Aegv spo-tamos (405) gegen den Spartaner Ly sän der, welcher Athen erobert (404). Vertreibung der 30 von den Spartanern in Athen eingesetzten Tyrannen durch Thrasybülns (403). — Dionysius seit 406 Tyrann von Syrakus. Sparta's Hegemonie und Uebermuth. Niederlage der Korinther, Thcbaner, Argiver und Athener gegen den Spartaner Agesiläus bei Korontza (394; Korinthischer Krieg). Sieg des Atheners Konon bei Knidus in Kleinasien über die spartanische Flotte (394). Schmählicher Friede des Spartaners Antälkidas mit den Persern; die kleinasiatischen Griechen wieder den Persern Unterthan (387). 3. Die Spartaner besetzen Theben (382), werden aber durch den Thebaner Pelopidas vertrieben (378) und durch dessen Freund Epaminondas bei Leuktra in Böotien besiegt (371).

10. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 27

1874 - Erlangen : Deichert
C. Römische Geschichte. 27 bei Aktium in Akarnamen (31), in welcher Octavian 31. siegt; hierauf tobtet sich Antonius und balb b ant ach auch Kleopatra in Alerandria. Aegypten wirb römische Provinz; Octavian kehrt als Alleinherrscher nach Rom zurück (30). 30. 5. Golbnes Zeitalter der römischen Literatur in der letzten Zeit der römischen Republik und unter Octaviänus. Die Dichter: Vergilius (Aeneis), Ho-rätius (Oben), Oolbius (Verwandlungen), Phäbrus (Fadeln), Catullus, Tibullus und Propertius (Elegien). Die Geschichtschreiber: Casar, Cornelius Nepos, Salustius, Livius; dazu die Griechen: Pol^bius aus Arkabien, Diobör von Sicilien und Dionysius von Halikarnassus. Der Redner und Philosoph Cicero.— Macenas , Patron der Dichter, zur Zeit des Octavian; auch Freunb der Architektur, Plastik und Malerei. Znnehmenber Lurus; Verarmung der Massen. Gleichgiltigkeit gegen die von den Vätern übererbte Religion. Nirgenbs Befriedigung der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzens. Weissagungen von dem großen König und Helfer, der aus Iubäa kommen soll. S- 16. Fünfte Periobe: Won der Alleinherrschaft des Augustus 6is zum Untergang des weströmischen Weiches, 30 v. Ghr. bis 476 n. Gßr. 1. Von Augustus bis Cvmmodus, 30 v. Chr. — 180 n. Chr. (Dte Familie des Augustus und die besseren Kaiser). a. Cctotitanus (30 v. Chr. — 14 n. Chr.), vom30 v. Chr. Senate „Augustus" der Erhabene genannt, behält als bis Alleinherrscher die republikanischen Formen bei. Unter ^ n. Chr. seiner Regierung wird Christus geboren. Seine
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