14 §. 9—10. Alte Geschichte, x—476 nach Chr.
480.
479.
469.
431-404.
415.
405.
394.
387.
371.
Themistokles über den Perserkönig Xerres bei der Insel Salamis (480). Sieg des Spartaners Pau-sänias und des Atheners Aristides bei Platää (479) über den Perser Mardönius; später des Atheners (Simon am Fluß (Surymedon in Pamphylien (469). Cimon's Heer siegt bei derstadt Salamis auf Cypern über die Perser (449). — Hegemonie (Vorherrschaft) der Athener; Blüthezeit Athens unter Perikles.
2. Die Eifersucht zwischen Sparta und Athen veranlaßt den peloponnesischcn Krieg, 431—404. Pest in Athen und Tod des Perikles (429). Sieg der Spartaner bei Amphlpolis in Macedonien, wo beide Feldherren, der Athener Kleon und der Spartaner Brä-sidas, fallen (422). Friede des Atheners Nikias (421), unterbrochen durch die verunglückte Expedition der Athener (unter Alkibiad es) gegen Syrakus in Sicilien (415). Niederlage der Athener am Aegv spo-tamos (405) gegen den Spartaner Ly sän der, welcher Athen erobert (404). Vertreibung der 30 von den Spartanern in Athen eingesetzten Tyrannen durch Thrasybülns (403). — Dionysius seit 406 Tyrann von Syrakus.
Sparta's Hegemonie und Uebermuth. Niederlage der Korinther, Thcbaner, Argiver und Athener gegen den Spartaner Agesiläus bei Korontza (394; Korinthischer Krieg). Sieg des Atheners Konon bei Knidus in Kleinasien über die spartanische Flotte (394). Schmählicher Friede des Spartaners Antälkidas mit den Persern; die kleinasiatischen Griechen wieder den Persern Unterthan (387).
3. Die Spartaner besetzen Theben (382), werden aber durch den Thebaner Pelopidas vertrieben (378) und durch dessen Freund Epaminondas bei Leuktra in Böotien besiegt (371).
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A. Die Völker des Morgenlandes.
9
tergang desselben bei Gründung des neubabyloni-
schen Reichs (Nabopolassar und sein Sohn Nebukad-nezar) 606. — Babylonien wird persische Pro-
vinz 538.
5. Das Zcndvolk, insbesondere Medcr und Perser, stammt wie die Inder von den früher im Osten des Aralsees wohnenden Ariern und wanderte in das Hochland Iran, zwischen dem Caspisee und dem indischen Meer. Religions? und Gesetzeslehrer ist Zoroaster um 1300. (Dualismus: das Lichtreich des Ormuzd, das böse Wesen Ahriman).
Von der Oberherrschaft der Assyrer (seit 1200)
machen sich die Medcr frei um 710. Blüthe des Mederreicks unter Dejoces und Phraortes (650). Der Mederkönig Ky Lrar es zerstört in Verbindung mit den Babyloniern Ninive und das assyrische Reich 606. Der Perser Cyrus (Kores) entthront den Meder Ast^a-ges (558) und gründet das Pcrserreich Cyrus unterwirst Lydien (in Kleinasien; der reiche Lyderkönig Krösus 546) und Babylonien (538). Der zweite
Perserkönig Camb^ses erobert Aegypten (525).
Die Perserkönige Darlusi. Hystaspis (490) und sein Sohn X er res I. (480) kämpfen unglücklich gegen Griechenland (§. 9). Verfall des Perserreiches unter Artarerxes I. Ii. Iii. (zwischen 465 n. 338). Darlus Iii. Kodomannns wird von Alexander d. Gr. bei Ar6ela (östl. v. Ninive) besiegt (331) und Persien eine Provinz des macedonischen Reiches (§. 10, 1).
606.
538.
1300.
710.
606.
558.
525.
490.
480.
331.
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Extrahierte Personennamen: Ahriman) Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Alexander_d Alexander
B. Griechische Geschichte.
15
Vorherrschaft Theben's bis zur Schlacht bei Mantinea (in Arkadien>, in welcher Epaminondas als Sieger fällt (362). Einmischung Philipp's von 362. Macedonien in die griechischen Angelegenheiten, veranlaßt durch die heiligen Kriege. Sieg Philipp's über die aus des Atheners Demosthenes Aufforderung vereinten Griechen bei Chaeronea (338). 338.
4. Nach den Perserkriegen Blüthe der griechischen Kultur. Der Parthenon und die Propyläen in Athen, Meisterwerke der Baukunst; der Bildhauer Phidias; die Maler Polygnotus, Zeuris und Parrhlsius, Apelles; die Tragiker Aesch^lus, Sophokles und Euripides; der Komiker Aristophanes; die Geschichtschreiber Herodüt, Thuk^dides und Xenophon (bekannt durch den von ihm geleiteten Rück-zug der 10,000 Griechen, die dem jüngeren Cyrns gegen seinen Bruder, den Perserkönig Artar er res Ii., zu Hilfe gezogen waren; 401); die Redner Perikles und Demosthenes.
Wahrend die Sophisten nur nack dem Schein der Wahrheit trachten, dringt der Athener Sükrates auf tiefere Erforschung der Wahrheit, muß aber, fälschlich angeklagt, den Giftbecker trinken 399. Sein Schüler 399.
Pläto (die Akademiker), dessen Schüler Aristoteles (die Peripatetiker).
§. 10.
Vierte Periode: Wom Wertuste der Unabhängigkeit der Griechen öis zu ihrer Unterwerfung unter die Herrschaft der Körner, 338—146 v. tzyr.
1. Die von Philipp von Macedonien über Griechenland errungene Hegemonie übernimmt nach dessen Tod
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Extrahierte Personennamen: Chaeronea Phidias Aristophanes Philipp_von_Macedonien Philipp
16 §. 10—11. Alte Geschichte, x—476 nach Chr.
336—323.
334.
331.
327.
323.
301.
148.
146.
sein Sohn Alexander d. Gr., 336 — 323. Als Oberfeldherr der Griechen zieht Alexander gegen die Perser und besiegt sie am Granikns in Mysien (334) und bei Jsfus in Cilicien (333). Nach der Zerstörung von Tyrus und der Gründung von Alerandria in Aegypten (332) schlägt er bei Ar bela östl. von Ninive (331) die persische Hauptmacht und den König Darins Ko-domannus, welchen der Statthalter Besfus auf der Flucht tobtet. Alerander's Zug nach Indien (327). Sein Tod in Babylon (323).
2. Nach Aleranber's Tod Auflösung des macedouifch-persischen Weltreichs. Perbikkas (f 321) Reichsverweser in Asien; Antipater (f 319) Regent in Europa. Kämpfe der Diadöcheu um die Thronnachfolge, beendet durch die Schlacht bei Jpfus in Phrygieu (301). in welcher Antigonus I. von Großpbrygien gegen Kasfander, Antipaters Sohn, Lysnuachus, Seleukuö und Ptolemäus fällt.
3. Die wichtigsten aus Alerander's d. Gr. Monarchie hervorgegangenen Reiche sind:
a. Das macedonisch - griechische Reich, in welchem nach mancherlei Gewaltherrschern die Dynastie des Antigonns Gonätas, eines Enkels des Anti-gonus I., sich befestigt (278), bis nach der Nieberlage Philipp's Iii. bei Kynoskephalä (197) und seines Sohnes Perseus (168) bei Pybua (§. 13, 2) die Römer Macebonien zu einer römischen Provinz machen (148). Die völlige Unterwerfung Griechenlanbs unter Maeedonien verhindert der achäische Bund, geführt von Arätus (f 213) und Philopömen (f 183). Nach der Zerstörung Korinths durch Mummius wird Griechenland den Römern unterwerfen (146).
b. Das syrische Reich unter den Seleu ciden
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Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Alexander Alexander Alerandria Antigonus_I._von_Großpbrygien Antigonns_Gonätas
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Ninive Indien Asien Europa Phrygieu Griechenland
31
seine große Zeit u'.tter Perikles zu werfen. Athen
wollte nicht blos in den Waffen groß sein, wie Sparta
und Rom; es kannte und wollte höhere Ehre, die der
Hähern Eultur; dadurch gelangte es auch zur Hege-
monie der Geister, die die politische lange überlebte,
indem noch ein Nero um den Beifall des kunstrichter-
lichen Volkes buhlte. Wie das ganze Leben dort ein
Oeffentliches war, wurde der höchste Glanz auch dem
Qeffentlichen zugewendet. Die Hallen, Säulengänge,
Theater, die gegen 30000 Menschen fassen konnten, die
Burg mit ihren Truppen und Propyläen und das Par-
thenon oder den Athenentempel staunte der Fremde an,
und bedeutungsvoll überschaute die kolossale Bildsäule
der Minerva Land und Meer. Aber es lebte auch ein
Phidias, der Bildsäulen wie jene Minerva und den
fast 50 Fuß hohen Olympischen Zeus aus Elfenbein
und Gold zu bilden verstand; es lebten ein Polygnot,
Praxiteles, Lysipp, Polyklet, Zeuxis, Apelles- Par-
hasius, die in Statuen und Gemälden die grössten
Meisterstücke jener Zeit lieferten; Griechen, wenn auch
nicht alle aus Athen, und jenen Tagen angehörend.
Die Theater füllten sich vor Aeschylus, Sophokles und
Eurtptdes Tragödien, vor Aristophanes launigen oder
beißenden Lustspielen. Auf der Rednerbühne sprach ein
Perikles, der gleichsam den Donner auf der Zunge
führte, Nicias, Lysias, Isokrates, Aeschines und De»
mosthenes vor dem souveränen Volke, dem, sagt man,
Herodot sein Meisterstück der Geschichte vorlesen durf-
te, der erste jenes großen Dreigestirns mit Thucydtdes
und Fenophon. So sah der Grieche das Größte vor
und um sich, und lernte für sein Vaterland leben,
wenn der Spartaner höchstens für dasselbe sterben
lernte. Auch die Philosophie der Griechen, von Zonien
und Thales, mit der Betrachtung der Natur anhebend,
bei den Pythagoraern in Großgriechenland eine festere
mathematische Richtung erhaltend, ist noch heute ehr-
würdig durch die verschiedenen Versuche, die Natur
der Dinge zu erklären und das höchste Gut des Men-
schen zu finden. Geriethen auch die Sophisten auf Ab-
wege, so rettete, wie Thrasybul damals den Staat,
der große Sokrates die Philosophie, Wie er selbst
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Sparta Rom Athen Nicias Großgriechenland
32
einer der vollendetsten Menschen, tm Leben und bei sei-
ner unverschuldeten Hinrichtung- (der Pöbel durch seine
Feinde und Neider überredet, schickte ihm (400) den
Giftbecher) jeden seiner Schüler nach seinen besondern
Anlagen sich entwickeln ließ, traten auch die verschieden-
sten Systeme ans Tageslicht. Der arme Antisthenes,
der Stifter der Cyniker (denen auch Diogenes von
Stnope angehörte), suchte das höchste Gut im Entbeh-
ren und starrer Bedürfntßlosigkeit; der reiche Artstipp
mit der Cyrenaischen Schule, im Genießen; Zeno der
Stoiker in Unempfindlichkeit gegen den Schmerz; ein
Pyrrho der Skeptiker konnte den Anararch ruhig im
Moraste stecken lassen, weil die Thatsache nicht gewiß
sei; Euklid mit seinen Megarikern schien nur im Kampfe
der Dialektik zu leben; Epikur, der besser als seine
Lehren war, wollte in der Abwesenheit des Schmerzes
und im Irrlicht des äußern Vergnügens sein Ziel
finden. Die größten Jünger zog sich aber Sokrates
im erhabenen Plato, der in seiner Schule der Aka-
demla (daher Akademiker) durch allen Wechsel der
Dinge hindurch den Menschen an Gott, als die Quelle
aller Güte, Wahrheit und Schönheit verwies, und in
seinen hinterlassenen Dialogen noch ehrwürdig ist; und
im Aristoteles, dem Stifter der peripatetischen
Schule, der mehr die Erfahrung als ausschließende
Quelle der Erkcnntniß betrachtete, und seine (zum Theil
noch übrigen) Forschungen auf Staat, Natur und
Menschen.^Gelft gleichmäßig ausdehnte. —
Sparta stand nun eine Zeitlang an der Spitze der
Griechen, mußte aber, wahrend des ruhmvollen Kam-
pfes seines Agesilaus in Persien, von einigen Griechi-
schen Staaten selbst angegriffen, durch Antalcidas 587
den Persern einen vortheilhasten Frieden zugestehen,
und bald im Principare den Thebanern in Böotien,
deren Burg sie widerrechtlich eingenommen hatten, wei-
chen. Denn zwei außerordentliche Männer Thebens,
P e l o p i d a s und Epaminondas befreiten nicht nur
(578) ihre Vaterstadt, sondern hoben auf einmal
Theben zu ä weltgeschichtlichen Höhe. Die mit neuer
Taktik geordneten Schlachten von Leuctka und Man-
tinea 27t und 562 stürzten Spans von feiner Höhe,
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43
auch nach vielen Unfällen endlich den Thron behaup-
teten. Vorzüglich galt es der Wiederunterwerfung
Griechenlands, wo Athen durch seine Seemacht, Ko-
rinth durch Lage und Handel noch sehr wichtig waren.—
In Griechenland sollte auf so viele Stürme doch noch
eine schöne Abendröthe folgen; denn es traten dort
2 große Verbindungen, der Aetolische (284) und der
alte, obgleich erst seit 251 durch Beitritt von Sicyon,
dann Korinth und Athen wichtiger werdende Achaische
Bund auf. Letzterer fand an Aratus 215, und bei
sonders an Philopömen (fl 1q3) Männer, die
der altern bessern griechischen Fretheitszeiten würdig
gewesen waren. Die folgenden Makedonischen Könige,
Demetrius H., Antigonus Il, Philipp Ii-, suchten nur
einen Bund gegen den andern aufzureitzen, und damit
Herrn beider zu werden. Des Letzter» Negierung
(221 — 17q) fällt in die Zeiten von Roms Vergröße,
rung und Hannibals, der sich auch mit ihm verbün-
dete, wogegen Rom die Aetolrer auf seine Seite zog.
Nur die Achäer standen noch treu bei ihm. Aber
Q.uintius Flaminius raubte ihm diese Bundesgenossen,
indem er im Namen der Römer (1y8) allen Griechen
die Freiheit und Selbstständigkeit zuerkannte; und die
Schlacht bei Kynoskephalä brach die Macht Macedo-
ntens. So ging der Principal Griechenlands von Ma-
cedonien auf Rom über. — Doch noch einmal erhob
Perseus, der letzte König Macedoniens, .das Schwert
gegen Rom, aber so verdient unglücklich, daß der Rö-
mer Paulus Aemilius durch die Schlacht von Pydna
(1ó8) dem Reiche ein Ende, und Metcllus (146) Ma-
cedonien zur römischen Provinz machte. Aber auch
die beiden griechischen Bünde gingen unter; indem der
ätoltsche sich selbst zerstörte, der achätsche aber durch
Verpflanzung der besten Männer (unter ihnen auch
des Polybius) nach Rom, geschwächt, (1ö7) und dann
mit der schrecklichen Zerstörung Korinths durch Mum-
mius, nebst dem Reste griechischer Freiheit vernichtet
wurde (146).
Von den andern aus Alexanders Weltmonarchie
hervorgegangenen Reichen verdient hier nur der Staat
von Pergamus in Kleinasien unter seinen vieten
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Extrahierte Personennamen: Demetrius_H. Philipp_Ii- Philipp Hannibals König_Macedoniens Paulus Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Griechenland Korinth Athen Antigonus Roms Hannibals Rom Griechenlands Rom Rom Rom Alexanders_Weltmonarchie Kleinasien
diese Kirchenhändel begannen, zu den bessern Kaisern.
Die Kaiserin Irene, die Zeitgenossin Karls des Großen,
befolgte aber ein anderes System. Wichtiger als viele
Kaisernamen war die Verpsianzung der Seidenwürmer
aus Indien nach Europa, durch Mönche, welche die
Eier in hohlen Nohrsiaben aussührten. (555.)
Pon Asien hatte das osirsmtsche Reich Nur noch
Kleinasien und die syrischen Küstenländer inne, und das
persische Reich machte im Osten die Gränze; hinter
diesem, die einzelnen Indischen Staaten und das un«
geheure chinesische Reich, bald getheilt, bald vereint,
unter den Dynastien, Tsin, Sui und Tang. Aber trotz
feiner Bonzen, Schulen und Doctoren, blieb es auf
seiner einmal erreichten Culturstufe mechanisch frarr ste-
hen, und verdient darum sobald keiner weitern Erwäh-
nung. Wohl aber verdient sie ein Land, welches bis-
her von allen Welteroberern ununterjocht gebireb-m war,
da es in seinen Wüsten die unbezwinglichste Festung
hatte, nämlich Arabien. Nur der südliche T heil del
Landes, und die Küstenländer am arabischen und per-
sischen Meerbusen hatten Städte, und mir Indien,
Aethiopien und Aegypten einen blühenden Handel. Das
Inneredurchschwärmten räuberische Beduinenhaufen, nach
alter patriarchalischer Verfassung mit Emirn oder Skamm-
oberhäuptern. Pferd und Kameel, welches als uner-
müdliches Lastthier dem Kaufmann, als Wasserbrunnen
dem Verschmachtenden, so durch Milch, Fleisch, Haar,
Urin und Mist höchst nützlich ist, waren fast die ein-
zige Habe des Arabers. Dort wo der furchtbare Sa-
mum wie ein Todesengel über die Erde gehr, wo der-
Sturm ganze Karavanen schnell unter einem Sandhügek
verschüttet, während in den furchtbaren Gegenden
Zimmt, Cassia, Weihrauch, Kaffee wachsen, und ein
Garten Gottes aufgethan zu fein scheint, wo also Le-
den und Tod sich wunderbar begegnen: entsprang ein
Weltreich, das sich schnell über drei Erdtheile verbrei-
tete, und eine Religion, der noch heute die meisten
Völker des Osten zugethan sind. Mubamed. der
Sohn Abdallah. 570 zu Mekka geboren, auo dem edeln^
Stamme Koretsch, war Stifter beider; ein Mann,
phantasiereich,-tiesdenkend, beherzt, schön im Aensern.
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Extrahierte Personennamen: Irene Karls Karls Abdallah
Extrahierte Ortsnamen: Indien Europa Indien Gottes Mekka
von Alexanders Heldenthaten entzündet, 1453 mit
200,000 Mann vor Cönstantinopel, wo sich von 1 Mil-
lion Bewohner kaum 4000 zur Dertheidigung der Stadt
anboten, und etn tapferer Genuese, Giustiniani, 2000
Hülsstruppen befehligte'. Am 5zsten Tage (2y. Mai
1455) begann allgemeiner Sturm der Türken zu Was-
ser und zu Lande. Die Stadt fiel, und der Kaiser
Constantin (Xi.) Paläologus ein würdiger Mann, der
Besseres verdient gehabt hatte, fiel unerkannt bei der
'Dertheidigung, wohl eingedenk des alten Wortes: ein
Kaiser müsse stehend sterben! Bald kam ganz Griechen-
land in türkische Hände, auch das asiatisch-griechische
K.aiserthum Trapczunt, und schon waren die Türken in
Italien gelandet, als Muhamed daselbst (1480) mit
dem Ruhme starb, 2 Kaiserthümer, 12 Königreiche und
2000 Städte in 30 Stegesjahren gewonnen zu haben.
Dag Kreuz verschwand, der halbe Mond ging auf, und
Constantins Byzanz hieß fortan Istambul.
Von Asien ging auch tn diesem Zeitraum ein
Weltreich aus, das der Mogolen. In vielen Horden
zerstreut, durchzogen sie nomadisirend Mittelasien. Ei-
nem Hordenführer, Temudschin, gelang es, um 1180,
durch Tapferkeit mit Grausamkeit gepaart, (die 70
ersten Gefangenen wurden in 70 Kesseln gesotten) Herr
der benachbarten und endlich aller Mogolenstämme zu
wexden. Er nannte sich daher Dschingts. oder großer
Chan. Um den ihm prophezeiten Besitz der ganzen
Erde zu erwerben, fing er mit der Eroberung Chinas
an (i20c)). Pe - king brannte (1215) einen ganzen
Monat. Dann ftet das Reich von Chowaresmien
mit Vokhara und Samarkand. Auf einem gefrornen
See erlag der König von Tangut mit 300,000 Mann,
und damit fiel auch Nan-king. Nach seinem Tode
wurde die Eroberung Chinas vollendet, das Kalifat
von Bagdad gestürzt, und de.r türkische Sultan von
Ikonium tributatr gemacht. Dann wurde 1257 Ruß-
land erobert, und bis Schlesien vorgedrungen (1240.
So erstreckte dies Reich sich vonchtna bis zur Weich-
sel, Ochoo.stunden weit. Zwar lösete es sich bald
in^e'l^'Dne..Cjfianate auf, doch trat aus. einem dersel-
den 136(1 tri Timur eiri neuer Welteroherer auf, der
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Extrahierte Personennamen: Alexanders_Heldenthaten Alexanders Constantin Constantin Constantins
128
von Samarkand aus nicht allein die übrigen Mogo-
lenstämme, sondern auch Persien, Mittelasien und
Hindoftan eroberte. Mit Bajazeths Niederlage (1402)
war auch Kleinasien gewonnen. Timur starb^ ^4oy,
Und einer seiner Nachkommen, Babur, grünt»eie____L51c)
in Hindoftan das Reich des Großmoguls/ Solche
Revolutionen kosteten immer Millionen Menschenleben
und waren doch nichts seltenes in Asien! — In
Afrika bildeten sich einige muhamedanifche Staaten,
unter denen der von Aegypten, Anfangs arabisch, dann
1254 mameluckisch, der ausgezeichnetere war.
Daß in diesem Zeiträume von 4ooj Jahren das
menschliche Geschlecht wichtige Fortschritt in Künsten,
Wissenschaften, in Erfindungen und jeglicher Cultur
machen mußte, war voraus zu sehen. Wenn anch
die Klöster und die geistlichen Schulen, mit ihrem
Trivium ^Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und dem
Ouatrivium (Arithmetik, Musik, Geometrie und Astro-
nomie) vorerst noch die einzigen Zufluchtsstätten der
Wissenschaften gewesen waren: so brachten doch die
Universitäten, wie Bologna, wo besonders der deutsche
Werner (Irnerius) dag römische Recht lehrte, die medi-
cintsche Schule zu Salerno, die Hochschulen zu Paris,
Oxford und Cambridge (um 1200), Neavel 1226,
Toulouse 1228, Salamanka 1240, Lissabon I2y0,
Rom (1313), Prag 1348, Wien 13ö5, Heidelberg
13öö, Leipzig Upsala 1476, Tübingen 1477,
Kopenhagen 1 4tq und viele andere noch, die Wissen-
schaften in viel gröfiern Schwung, und erweckten einen
Forschungsgeist, von dem endlich auch das abgeschlos-
sene Gebier der geistlichen Wissenschaften nicht unbe-
rührt bleiben konnte. Hatte Italien sein großes Drei-
gestirn des l4..Iahrhunderts, Dante, Petrarca, Boc-
caccio, und den berühmten Reisebeschreiber Marco Polo,
geb. 1253 zu Venedigxj&Mtte Emand seinen Jo-
hann von Salisbury, W il^elm 'O'ccam, Roger Bacox
De ikschland seine bessere Geschichtschreiber Lambert von
Aschaffenburq und Blschoff Otto von Freisingen, und
manchen trefflichen Philologen am Schluß des Zut-
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