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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 89

1848 - Jena : Frommann
89 5* 83‘ De? dreißigjährige Krieg, 1618 —1648. Erste Periode; böhmischer Krieg. — Störung des Baues zweier protestantischen Kirchen zu Klo- stergrab und Braunau durch die katholischen Landesherren. Matthias von Thurn und die protestantischen Stände klagen über Verletzung des Majestatsbriefs, und werfen auf erhaltene harte Antwort die Räthe Martinitz und Sla- vata mit ihrem Secretair aus dem Prager Schloßfenster, 25. Ma-' 1618. Die Jesuiten werden vertrieben, das Land durch die Stände regiert. Matthias f 1619. Kaiser Ferdinand Ii., 1619 — 37. — Die Böh- men fallen von Oestreich ab; Thurn rückt vor Wien; die Böhmen wählen Friederich V. von der Pfalz zum Kö- nige. Ferdinand, mit Spanien, Maximilian von Baiern und der Ligue verbündet, dringt, unterdeß die Union ruhig zusieht, in Böhmen ein. Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag, 1620; Böhmen erobert und Friederich verjagt. (Seiner Länder beraubt ihn die Acht.) Auflösung der Union, 1621. Durch Hinrichtungen und Vertreibung von 50,000 Familien wird die Freiheit in Böhmen gewaltsam unterdrückt. Zweite Periode; pfälzischer Krieg, 1621—24. Die katholische Partei benutzt ihren Sieg. Ernst von Mansfeld, als Verfechter der böhmisch- pfälzischen Sache, plündert die katholischen Stifter in Fran- ken, Elsaß und am Rhein. Friederich von Baden gesellt sich zu ihm, wird aber bei Wimpfen 1622 von Tilly geschlagen. — Ihn erseht Christian von Draunschweig.— Während die größern Fürsten ruhig bleiben, hauset Tilly in der Pfalz, von welcher die Churwürde auf Maximilian von Baiern 1623 übertragen wird. — Christian wird von Tilly bei Stadtloo geschlagen. Dritte Periode; dänisch-niedersäch- sischer Krieg, 1624-30. Christian Iv. von Dänemark an der Spitze des niedersächsischen Kreises mit Mansfeld und Christian von Braunschweig erhebt sich gegen Ferdinand und die Ligue, deren Plan einer Gegenreformation immer mehr hervortritt.

2. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 91

1848 - Jena : Frommann
91 Wallenstein, des Kaisers einzige Stühe, wird Genera» lissimus, treibt die Sachsen aus Böhmen, und sein festes Lager bei Nürnberg wird vergebens von den Schweden bestürmt. — Gustav will ihm Sachsen entreißen und fällt bei Lützen, d. 6. Nov. 1652, wo Bernhard von Weimar über Wallenstein siegt. §. 84. Fortsetzung. Fünfte Merio-e; schwedisch » franzö- sischer àieg, 1632-42. Axel Oxenstierna, an der Spitze der protestantischen Partei. — Heilbronner Bund. Wallensteins Fall. — Nachdem er in Böhmen sein Heer bestraft und ergänzt, treibt er die Sachsen aus Schlesien (Matthias Thurn gefangen). Läßt Baiern in der Gewalt der Schweden unter D er nhard vonweimar und Horn, während er durch Unterhandeln die Feinde zu trennen sucht.— Hierdurch verdächtig gemacht, wird er mit des Kai- sers Willen von Butler und Deveroux zu Eger den 15. Febr. 1634 ermordet. Schlacht bei Nördlingen, die Schweden von Gallas und dem Erzherzoge Ferdinand geschlagen, 1654. Friede mit Sachsen zu Prag, 1635, welchem Branden- burg und die meisten protestantischen Fürsten nach und nach beitreten. Ferdinand Ii. -j- den 15. Febr. 1637. Kaiser Ferdinand Iii., 1637 — 57. Frankreich nimmt thätlich Antheil (Richelieu). Bernhard von Weimar rückt am Rhein, und Baner nach der Schlacht bei Wittstock (1656) von Pommern aus siegreich vor. — Sach- sen von den Schweden überschwemmt. — Bernhard siegt bei Rheinfelden und Breisach, 1636, stirbt plötzlich eines ver- dächtigen Todes, 1659, und Frankreich reißt dessen Eroberun- gen an sich. Friedensversuche von 1640 an. Leonhard Torstenson, nach Baners Tode (1641) Anführer, schlägt den Herzog von Sachssen-Lauenburg in Schlesien, erobert Olmütz und bedroht Wien. Sich dann zurückziehend,,schlägt er Piccolomini bei Leipzig, 1642. Sechste Periode; Ende -es Krieges, 1642—48. a 1643 dringt Torstenson wieder vor und streift bis Wien — Königsmark in Franken —; in demselben Jahre « .■

3. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 90

1848 - Jena : Frommann
90 Albrecht von ©allen sie in (geb. 1583 zu Prag, Herzog von Friedland) wirbt dem Kaiser 50,000 Mann. — Von Niedersachsen aus nach Ungarn verfolgt er Mansfeld, welcher, von Bethlen Gabor nicht unterstützt, sein Heer verabschiedet, und auf der Reise über Venedig nach England zu Urakowih stirbt. — Zn demselben Zahre 1626 stirbt Chri- stian von Draunschweig, und Christian Iv. von Däne» mark wird von Tilly bei Lutter am Barenberge ge- schlagen. — 1627 wird er bis auf die Inseln vertrieben und durch Wallenstcin zu dem schimpflichen Lübecker Frieden (1629) gezwungen. Oestreichs U ebermacht, 1628 — 50. — Des'kai- sers und der Ligue Heere drücken das Reich nieder (Wallen- stein mit 100,000 Mann das ihm verpfändete Mecklenburg, dessen Unternehmungen an der Ostsee stört Stralsunds tapfre Gegenwehr.) Das Restitution sed ict, das den Protestanten Rück- gabe aller seit dem Passauer Vertrage (§. 76.) eingezogenen Kirchengüter auferlegt, soll deren Unterdrückung vollenden, 1629. — Ferdinand, am Ziele uneingeschränkter Kaiser gewalt, durch die Ligue gezwungen, Wallensteinzu entlassen, 1650. Vierte Periode; schwedischer 1630-3». Gustav Adolph, König von Schweden (fett 1611), landet 1650, den 4.Juli, mir 15,000 Schweden aufusedom, nimmt Stettin, beseht Pommern, und verbindet sich mit Hessen und Weimar (Leipziger Bund). Nach Eroberung mehrerer Festungen, sucht er vergebens Magdeburg zu retten, welches am 10. Mai von Tilly erstürmt und barbarisch ver- wüstet wird *). Zn der Schlacht bei Leipzig und Dreitenfeld d.7. Sept. 1651 schlägt Gustav, zum Schutze des von Tilly überschwemmten Sachsens herbei eilend, die Kaiserlichen und die Ligue. Gustav bezwingt Baiern, April 1652. — Durch Franken, Schwaben, eilt er an den Lech, erzwingt den Uebergang bei Rain. — (Tilly f zu Zngolstadt.) Nach ver- geblicher Belagerung von Zngolstadt besetzt er Augsburg und München. — Unterdeß nehmen die Sachsen Böh- men, 1631. *) Unter Den Geretteten ist Otto von G u e r i ck e, der Erfinder der Luftpumpe.

4. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 92

1848 - Jena : Frommann
92 beseht er Holstein und zwingt Dänemark zur Ruhe, schlägt Gallas bei Jüterbock 1644, desgleichen Hatzfeld und Götz bei Jankow aufs Haupt 1645, und setzt Wien in Schrecken. Sachsen und Brandenburg schließen mit den Schweden Waffenstillstand. Nun dringen Franzosen unter Turenne und Conde, und die Schweden unter Wrangel 1646 in Baiern ein, und zwingen es ebenfalls zum Waffenstillstände 1647, dessen Bruch mit neuer Verheerung gerächt wird, 1648. Der Kaiser, schon in seinen Erbstaaten angegriffen (Prag zum Theil erobert) und von allen Bundesgenossen verlassen, muß in den Frieden willigen. Deo Wefiphälische Friede, 1648.— Die Unterhandlungen beginnen zu Osnabrück und Münster 1643, und kommen den 24. October 1648 zum Schluß. Frankreich erhält Metz, Toul, Verdun, einen Theil des Elsaß, Sundgau, Breisach und Philippsburg. Schweden: Vorpommern, Rügen, Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg: Hinterpommern, Magde- burg, Minden, Halberstadt und Camin. Meklenbu-rg: Schwerin, Ratzeburg u. s. w. Draunschweig-Lüneburg: die abwechselnde Be- setzung des Bisthums Osnabrück. Hessen: Schauenburg und Hirschseld. Achte Churwürde für Pfalz. Nieder- lande und Schweiz von Deutschland getrennt. Für die Protestanten der Passauer Vertrag bestätigt und das Normal.jahr 1624 gesetzt. Folgen des Kriegs.— Papstthum und"kaiserlhum in seine Grenzen zurückgewiesen. — Deutschland verheert, getrennt, fremdem Einflüsse bloßgestellt. Die Fürstengewalt erweitert. * §. 85. Die Englische Revolution, 464s —4666. Karl I. von 1625 — 49. — Schon Jacobs I. Neigung zur Unabhängigkeit vom Parlament und zum Katholicismus hat die Gemüther gereizt. Unter Karl wird durch Bucking- hams Einfluß, durch Kriege mit Spanien und Frankreich, und durch willkürliche Desteurung und Verletzung der Volks- rechte die Gährung noch größer. Buckingham ermordet, 1628. Ueber des Bischofs Laud neue Liturgie bricht in Schott- land der Aufstand aus (Convenant), 1638. Die Gährung in

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 17

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 76. Der Schwedische Krieg 1630—1635. 17 lichen Herrn zu stände zu bringen. Durch solches Verhalten erweckte er Verdacht, der sich beim Kaiser zu der Ansicht steigerte, daß der ehrsüchtige Feldherr Gedanken des Verrats habe, und darin wurde man durch die Vorkommnisse aus einem von General Jllow im Januar 1634 in Pilsen veranstalteten Bankett bestärkt, wo sich Wallenstein in einem von seinen Offizieren unterzeichneten Revers die Versicherung unwandelbarer Treue geben ließ. Angesichts aller Umstände, welche Wallensteins Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit zweifelhaft erscheinen ließen, entschloß sich der Kaiser, den Feldherrn abzusetzen und über ihn als einen Hochverräter die Acht auszusprechen. Im Februar erfolgte die Veröffentlichung des Dekretes. Weitaus der größte Teil der Armee fiel ab; nur wenige verharrten auch jetzt noch auf Wallenfteins Seite. Mit diesen zog er von Pilsen nach Eg er, wo er offen zu den Schweden übergehen wollte. Aber hier ereilte ihn das Verhängnis. Auf Anstiften des Obersten Butler drangen in Ermordung der Nacht des 25. Februar d. I. 1634 gedungene Mörder in Wallen- lfi34- fteins Schlafgemach und stießen ihm mit den Worten „Schelm und Verräter" die Hellebarde in die Brust. Die Güter des Feldherrn wurden eingezogen und zumeist an die dem Kaiser treugebliebenen Offiziere, auch an die Mörder, verschenkt. 11. Nach Wallensteins Tod erhielt des Kaisers Sohn Fer-M,?bei^Rörd-din and, dem Gras Gallas zur Seite stand, den Oberbefehl. Nun ttngen t634. wandte sich das Kriegsglück den Katholiken zu. Das kaiserliche Heer eroberte Regeusburg zurück, drang donananfwärts vor und brachte im Verein mit den bayerischen Truppen, die von Joh. v. Werth geführt wurden, den Protestanten bei Nördlingen eine entschiedene Niederlage bei. (September 1634.) Ihr Heer wurde zersprengt. General Horn geriet in Gefangenschaft und Bernhard von Weimar rettete sich durch die Flucht nach dem Rheine. Noch in demselben Jahre brachten die Kaiserlichen Franken, Schwaben, Württemberg und Baden in ihre Gewalt. Das Heilbronner Bündnis löste sich auf und die Schweden zogen sich bis an die Ostsee zurück. Im Frühjahr 1635 trennte sich der Kurfürst Joh. Georg v. Sachsen von den protestantischen Kampfgenoffen und trat in Unterhandlungen mit dem Kaiser. Dieselben gelangten in dem Prager Separatfrieden zum Prager Separat- Abschlnß. Der Kurfürst erhielt die Lausitz und die Bestätigung des nuben lb35' Augsburger Religionsfriedens für sein Land und zwar ohne den geistlichen Vorbehalt, so daß er im unbestrittenen Besitz der eingezogenen geistlichen Güter (der Stifte Merseburg, Naumburg) verbleiben konnte. Indes sollte die damals ausgesprochene Aufhebung des Restitutionsedikts nur für 40 Jahre gelten. Bald traten Brandenburg und die meisten protestantischen Stände dem Frieden bei; nur Hessen-Kassel, Württemberg und Baden bewahrten Schweden die Bnndes- Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 2

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 24

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
24 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. mal, wie Gustav Freytag berichtet, mit ihrem Spinnrädlein in der Arbeitsstube des Fürsten. Als beliebteste Unterhaltung galt die Aus- übung des Weidwerks. So war es im 16. Jahrhundert. toäbififbbeh 2- Der große Krieg änderte vieles. Manche Fürsten (so Kri^ und nach Friedrich V., Maximilian I. von Bayern, die Herzoge von Mecklenburg) verließen vor dem anstürmenden Feind ihre Residenzen und Länder; sie irrten dann auf längere Zeit im Lande umher, gerieten dabei in große Not und trafen endlich, wenn sie zurückkehrten, zerstörte Schlösser, ein verwüstetes Land, ein verarmtes und ihnen entfremdetes Volk an. Unter solchen Umständen sank der in der landesväterlichen Fürsorge seine Befriedigung suchende fürstliche Siuu und es erwachten bei allem Elend die Ländergier und ein herrschsüchtiger Geist, welcher im allgemeinen die Wunden unbeachtet ließ, die der rauhe Krieg geschlagen. Der Adel im 3. Der Adel besaß am Ansang des 16. Jahrhunderts noch viel 16. Jahrhundert. , n, - < , r , ,,, > . f , ’ _ ' ^ Macht und Ansehen und spielte eine maßgebende Rolle. Er benutzte sein Übergewicht aber in mißbräuchlicher Weise und rief dadurch die stürmischen Bauernbewegungen hervor, die schon Ende des 15. Jahrhunderts begannen und in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts zu großen Verheerungen in Süd- und Mitteldeutschland führten. Im Laufe des Reformationszeitalters verlor er jedoch sehr an Bedeutung. Ursachen davon waren: das Umsichgreifen der Feuerwaffen und das Aufkommen der Söldnerheere, welche dem Landesherrn die Kriegsdienste des Adels völlig entbehrlich machten. Der adelige Gutsherr blieb aus seiner Burg, verwaltete feine Güter, besuchte die Landtage und beteiligte sich, wenn er geladen war, an einem Hosseste. Die jüngeren Söhne traten zum Teil als Haupt leute oder Oberste au die Spitze von Söldnerscharen, zum Teil studierten sie Rechtswissenschaft und suchten dann „an den Höfen der Fürsten, an den Reichsgerichten, bei fremden Gesandtschaften Ehren und einträgliche Ämter". Verfall des Adels Der große Krieg beschleunigte den Verfall des Adels. Seine im u. Jahrh. Burgen sanken in Trümmer, seine Felder verödeten, seine Bauern verarmten und der Edelmann, der als Offizier wilder Horden im Lande umherzog, nahm alle Roheiten seiner Zeit an und verlor auch den letzten Rest edler Gesinnung. Nach dem Kriege drängten sich die Edellente an die Höfe der Fürsten, haschten nach Ehren, Titeln und Ämtern und suchten die innere Hohlheit durch äußeren Glanz und „Hochmut gegen Geringe" zu verdecken. Viele, denen die Mittel es gestatteten, besuchten Paris und Versailles, diese „hohe Schule der Entsittlichung für deu französischen Adel", und verpflanzten dann französische Mode, Sitte, Sprache und einen lockeren, das Volkstum vergiftenden Geist in das deutsche Land.

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 37

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 37 Heer zog unter Montecuculis Führung gegen den Oberrhein und zu ihm gesellten sich die brandenbnrgischen Truppen. Ludwig mußte nun zu feiner Deckung eine Armee an den Rhein schicken. Allein die lahme Kriegführung Montecuculis, der von Lobkowitz die geheime Weisung erhalten hatte, jeden ernsten Zusammenstoß mit den Franzosen zu vermeiden, veranlaßte 1673 Friedrich Wilhelm, mit Lndwig Xi\. den Vertrag zu Vossem unweit Löwen zu schließen. Der Kurfürst 3?Dfiem 1673-trat vom Kampfe zurück, machte aber im Friedensschluß den Vorbehalt, daß er, wenn das Reich in Gefahr gerate, unbeschadet der Vertragsbestimmungen wieder in den Kampf eintreten könne. 4. Bald darauf machten die Franzosen nicht unerhebliche Fort- »§genojen schritte am Rhein. Ludwig Xiv. selbst eroberte die Frauche Comtö, sowie die 10 etfäffifchen Reichsstädte, über die er bisher nur die Landvogtei ausgeübt hatte (§ 78, 2) und Xurenne fiel verwüstend in die Pfalz ein. Nach solcher Verletzung des Reichsgebietes erklärten das Deutsche Reich als solches und Spanien den Krieg an Frankreich. Nun erschien auch Friedrich Wilhelm wieder auf dem Kriegsschauplatz und trat im Verein mit den Österreichern Xurenne entgegen. Aber nicht lange konnte er an Deutschlands Westgrenze das Schwert zur Verteidigung des Reiches führen. Von Ludwig Xiv. auf Grund des Vertrags von 1672 gedrängt, rückten dieschweden von Vorpommern ans in Brandenburg ein. Die Kunde davon bewog den Kurfürsten zum Rückzug in fein Land. In atemlosen Eilmärschen führte er denselben über Schweinfurt, den Thüringer Wald und Magdeburg aus. Überraschend erschien er mit seinem tapferen Feldherrn Derfflinger in Brandenburg und führte einige Tage später die Schlacht bei Fehrbellm herbei Fehrbellm i6?o. (Juni 1675). Erfüllt von der Liebe zum heimischen Boden, voll Anhänglichkeit an den Kurfürsten, stürzten sich die Brandenburger (6400 abgesessene Reiter gegen 11000) auf den Feind und erfochten den „ersten jener Reihe von strahlenden Siegen, die Deutschland von der Fremdherrschaft retteten und einigten". Der Zauber der Uuüberwiudlichkeit, der feit dem Dreißigjährigen Krieg an den schwedischen Waffen hastete, war gebrochen. Diese Schlacht legte den Grund zu Preußens Größe. Von Fehrbellin an heißt Friedrich Wilhelm der „Große Kurfürst". — Wenige Wochen nach der Fehrbettiner Schlacht verlor Ludwig Xiv. feinen tüchtigsten Feldherrn. Tnrenne fiel 1675 in der Schlacht bei S a ß b a ch im Badifchen. Nun erlangte der Große Kurfürst einen Erfolg nach dem anderen. Die Festungen Stettin und Greifswald ergaben sich; selbst Stralsund, das einem Wallenstein getrotzt hatte, mußte sich vor dem Sieger beugen und im Jahre 1678 war ganz Pommern mit Rügen dm Schweden entriffen. 5. Der Krieg gegen Frankreich wurde während diefer Zeit in den Niederlanden und am Rhein mit wechselndem Glück fortgesetzt.

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 6

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Maximilian I. Kurfürst 1623. 6 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. bibliothek wurden auf Befehl Maximilians I. uach Rom geschickt und bent Papste als Geschenk übermittelt. Schon 1619 hatte der Kaiser dem Herzog von Bayern die Kurwürbe in Aussicht gestellt. Er hielt nun Wort und erhob Maxi-miliau I. auf einem Fürstentag zu Regensburg 1623 zum Dank für geleistete Dienste zum Kurfürsten; auch wurde ihm der Besitz der Pfalz vorläufig zugesprochen. Eine andere Folge des Krieges für bic Pfalz war die nun beginnenbe Katholisierung. Nach Beendigung des Pfälzischen Krieges war Christian von Braunschweig in Westfalen eingefallen und hatte bort bcn Kampf gegen die Bistümer fortgesetzt. Tilly eilte ihm von der Pfalz ans entgegen und brachte ihm bei Stabtlohn (westlich von Münster) 1623 eine blutige Nieberlage bei. § 75. Der Niederdeutsch-dänische Krieg 1624—1629. ü"??iedersachsen ^ 9tüch der Schlacht bei Stadtlohn verblieb Tilly mit seinen derpr^estaitte!! Truppen in Ntcbcriad))eit, obwohl ihm ein organisiertes seinbliches Heer nicht mehr gegenüberstanb. Er verbrauchte bic Vorräte des Landes und begann eine auf bic Katholisierung der Bevölkerung gerichtete Tätigkeit, inbent er oerschiebene geistliche Stifte, bic schon längst im Besitze protestantischer Staube waren, benselben entriß. Sein Verhalten erfüllte die Protestanten mit wachsender Besorgnis. Im Bewußtsein der drohenden Gefahr rüsteten sie zur Gegenwehr und ernannten bett K önig Christian Iv. von D ä it e nt a r k, der als Herzog von Holstein zugleich beutscher Reichsfürst war, zum Kreis-obersten Niedersachsens und zum Führer des Heeres. Die beiben mächtigsten protestantischen Stäube, Brandenburg und Kursachsen, verhielten sich neutral. So galt der norbische König, der bisher viel zur Vcrbrängung der Hansa aus der Ostsee und bainit zur Schwächung des beutscheu Hanbels beigetragen hatte, als einziger Beschützer des bcbräitgten Protestantismus. Religionseifer, sowie die Aussicht auf Ländererwerb bestimmten Christian Iv., an beut Gang der Ereignisse tätigen Anteil zu nehmen. Ermuntert dazu wurde er von Eng -lanb, Holland und Frankreich. Jakob I. von England wollte seinem entthronten Schwiegersohn Friedrich V. die Pfalz wieber erwerben; Hollanb fürchtete bte Erstarkung des Katholizismus und Frankreich, wo der staatskluge Richelieu die Geschicke des Reiches lenkte, suchte bent allzu großen Anwachsen der habsburgischen Macht entgegen zu arbeiten. Sic alle versprachen beut Dänenkönig Unterstützung au Gelb. Im Frühjahr 1625 erschien Christian Iv. mit einem
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