Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 395

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 3. Beginn der päpstlichen Weltherrschaft mit den Kreuzzügen. 395 beutegierigen Rittern und Knechten der damaligen Christenheit will- kommener sein, als Abenteuer. Krieg und Raub, wodurch sie alle ihre Sünde abbüßen und den Himmel verdienen könnten. Mit wel- cher Luft und frommer Begier zogen sie da aus zu Tausenden, aus Frankreich, Deutschland, Italien, nacb Klein-Llsien und Palästina bis vor Jerusalem. Mit welcher Begeisterung und blutigen Hitze dran- gen sie ein in die gewonnene Stadt und schlachteten rechts und links Griechen und Saracenen und mordeten und plünderten bis zum Uebermaß, um dann zerknirscht und mit entblößten Füßen, Psalmen singend, in das gereinigte Gotteshaus zu ziehen, um Gott die Ehre zu geben für den blutigen Sieg und sich der Vergebung aller ihrer Sünden zu getrosten. Schon von früheren Päpsten war mehrfach auf den Kampf gegen die mohamedanische Macht als auf eine dringende Psticht der Christen- heit hingewiesen. Zuletzt noch von Gregor Vii. Die unge- heuren Vortheile, welche ein solches Unternehmen der gesammten Christenheit dem Ansehen und der Machtstellung des Papstes als des Oberhauptes aller Christen bringen inußte, lagen zu nahe, als daß die hierarchische Klugheit sie nicht hätte erkennen und -ergreifen sollen. Dazu drängte die ganze werkeifrige, sinnlich begeisterte Frömmigkeit der damaligen Zeit auf eine solche Bethätigung ihres Eifers für den Herrn und für die Kirche hin. Schon hatten namentlich die Normannen seit längerer Zeit den Kampf gegen die Saracenen mit großer Vorliebe aufgesucht. Die Pilgerfahrten nach dem heiligen Lande waren eine sehr beliebte Bnßübung geworden bei Hoch und Nieder. Die Noth der Zeit rief weithin eine Sehnsucht nach etwas Neuem, Ungewöhnlichem hervor. Da that Papst Urban Ii. den glücklichen Griff und gab das Losungswort, welches dem unbestimmten asketischen Verlangen vieler Hunderttausende die bestimmte Richtung nach Jerusalem gab*). Eine große Kirchenversammlung veranstaltete er zu Clermont 1095, und ent- zündete durch sein; Thränen und Ermahnungen einen solchen Eifer unter der ganzen unzählbaren Menge der Versammelten, daß sie unter dem tausendstimmigen Geschrei: „Gott will es"! sich mit dem Kreuz bezeichnen ließen und unter der obersten Leitung des heiligen Vaters sich zum Kriegszuge nach Jerusalem verpflichteten. Wie eine Alles mit sich fortreißende Fluth brach diese begeisterte Stimmung von Clermont aus über alle französischen Landschaften und einen großen Theil Ita- liens und Deutschlands herein. Hohe und Niedere, Männer und Wei- der, ja Kinder und Greise wetteiferten, dein Zuge sich anzuschließen. Vom Pflug, von der Heerde, von der Werkstatt kamen sie nicht minder zahlreich als aus den Burgen, Schlössern und Palästen. Die Zellen I Die Geschichte von den Gesichten und vorbereitenden Predigten Peter's von Amiens ist nach neueren Forschungen unglaubwürdig. Er selbst wurde erst durch den Aufruf des Papstes zu seinen Bolköpredigten angeregt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 397

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 4. Weitere Erhebung der Päpste durch den zweiten Kreuzzug. Z97 sen hatte, 1124 gestorben war und sein Nachfolger Honorius Ii. ihm 1130 im Tode folgte, geschah in Rom eine zwiespältige Papst- wahl. Innocenz 1!. wurde gewählt, aber von einer andern Par- tei der Cardinäle ward Anaclet Ii. auf den päpstlichen Stuhl ge- hoben, und dieser letzte schien die Oberhand zu gewinnen. Denn er behauptete sich in Rom, gewann die Normannen in Unter-Italien für sich, und zwang seinen Gegner, Stadt und Land zu verlassen. Aber alle anderen Fürsten und Völker erkannten Innocenz als rechtmä- ßigen Papst an. Kaiser Lothar selber führte ihn 1136 siegreich wieder nach Rom zurück, und als 1138 Anaclet Ii. starb, schien die Alleinherrschaft seines Gegners gesichert. Da erhub sich für ihn eine andere Gefahr. Schon seit längerer Zeit hatten sich besonders in Ober-Italien unter der jüngern Geistlichkeit und dem Volke Grund- sätze verbreitet, die dem weltlichen Streben des Papstes und der Bi- schöfe durchaus zuwiderliefen. Der warme und begeisterte junge Priester Arnold von Brescia, der freilich die geschichtliche Ent- wicklung der damaligen Zustände nicht zu beurtheilen vermochte, pre- digte von Stadt zu Stadt: daß die Geistlichen durchaus kein weltli- ches Besttzthum haben und mit allen bürgerlichen und politischen Dingen unverworren bleiben müßten. Das Volk jauchzte ihm zu, und die Römer in ihrem unruhigen und unklaren Freiheitsschwindel machten sogleich die praktische Anwendung. Sie erklärten dem Papst Innocenz Ii.: daß er mit der bürgerlichen Verwaltung der Stadt nichts mehr zu schaffen habe, setzten einen Senat ein und wollten den Papst nur noch als kirchliches Oberhaupt anerkennen. Innocenz starb, ohne Etwas gegen die Empörer ausrichten zu können. Sein Nachfolger Cölestin Ii. (1143—44) mußte nachgeben, Lucius Ii., der es nicht wollte, wurde im Aufruhr durch einen Steinwurf getöd- tet (1145) und Eugen Iii. (1145—1153) sah sich genöthigt, den Schauplatz solcher Demüthigungen zu verlassen und nach Frankreich zu fliehen. Aber gerade jetzt erscholl aus Palästina, aus dem König- reich Jerusalem die Nachricht von großen Bedrängnissen der Christen, von neuen Siegen der Saracenen, von der Zerstörung der christlichen Stadt Edessa, und augenblicklich flammte das Feuer der Begeisterung neu auf in der Christenheit. Auf des Papstes Ruf und unter seiner obersten Leitung sammelten sich auf's Neue die frommen und thaten- durstigen Schaaren; aber nicht bloß, wie zu Urban's Zeiten, Für- sten zweiten Ranges, sondern diesmal standen Könige an der Spitze des Unternehmens. König Konrad Iii. von Deutschland (1137 — 52) und König Ludwig Vii. von Frankreich (1137 — 80) folgten

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 398

1859 - Lübeck : Rohden
398 Xxl §. 4. Weitere Erhebung der Päpste durch den zweiten Kreuzzug. beide willig dein Aufruf des obersten Lenkers der Christenheit. Wie- der zogen die deutschen und die französischen Heere durch Griechen- land nach Klein-Asien hinüber (1147) und hofften große Thaten ge- gen die Saraeenen zu vollbringen. Aber diesmal ward ihre Hoff- nung schrecklich zu Schanden. Durch Mangel, durch Krankheit, durch Verrath, durch eigne Unvorsichtigkeit, vor Allem durch die Waffen der Saraeenen wurden beide Heere in Klein-Asien vollständig aufge- rieben. Nur Wenige gelangten bis nach Jerusalem, und ohne irgend etwas ausgerichtet zu haben, kehrten die Fürsten nach Europa zurück. Der Papst erklärte, es seien die Sünden des Volks und ihr Unge- horsam gegen die Kirche, weshalb Gott die Kreuzfahrer also heimge- sucht und ihren Dienst verworfen habe. Eigentlich war es aber nicht der Papst, der damals die Christenheit nach seinem Willen lenkte und dem die allgemeine Huldigung zukam, sondern ein hinter ihm stehender ganz unscheinbarer Mann, der aber in Wahrheit Papst, Bischöfe, Fürsten, Völker wie mit unwiderstehlichem Scepter beherrschte, der mit dem Winke seiner Hand Stürme herauf- beschwor und wieder beruhigte, der die Geschicke der Staaten in sei- nen Händen zu haben schien, der wunderbare, hochberühmte Abt Bern- hard von Clairvaux. Da war Nichts an ihm von Helbenkraft, von Leibesschönheit, von äußerer Gestalt und Macht, ein schwacher, elen- der Mönch, von Krankheit geplagt, im hinfälligen Körper, aber wie Paulus vermochte er Alles durch den, der ihn mächtig machte, Christus; nicht er lebte, sondern Christus lebte in ihm. In ihn, in seinen Gott und Heiland hatte er sich mit allem seinem Sinnen und Denken, mit allem Wollen und Empsinden so ganz hineinversenkt, daß er nur in ihm und für ihn zu leben schien. Er war ein armer sündiger und irrender Mensch wie jeder Andere; aber in der Kraft des Glaubens stellte er sich furchtlos und siegreich Königen und Päpsten gegenüber, überredete die Völker, bekehrte die Ketzer, überwand die Männer der Wissenschaft, that Wunder und weissagte. Dann, aus der gefährlichen Oeffentlichkeit der Welt sich zurückziehend in seine stille Klosterzelle, kehrte er wieder zu den kaum unterbrochenen härtesten Bußübungen, zu den brünstigsten Gebeten, zu den tiefsten Meditationen über göttlichedinge zurück. Bernhard war, wie früher ein Nilus und Romuald, der Vater aller jener tiefgläubigen, goltinnigen Seelen, welche wir durch das ganze Mittelalter hindurch und in spärlicher Zahl auch noch bis in die neuere Zeit hinein sich glaubend und schauend versenken sehen in die Fülle der göttlichen Liebe; die ohne viel zu fragen, zu forschen, zu zweifeln in den unmittelbarsten Verkehr des Herzens mit ihrem Gott und Heiland treten, dessen Nähe sie mit heiliger Scheu und Lust sogar oft in sinnlicher Weise zu fühlen vermeinen. Man pflegt sie Mystiker zu nennen. Ihnen gegenüber stehen andere gläubige Got- tesgelehrte, welche mehr mit dem Verstände als mit dem Gemüth ar- beiten und die vor Allem darnach trachten, Klarheit, Sicherheit, Gewiß-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 407

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 407 des Papstes Werk war ja die Gründung des jerusalemischen König- reichs gewesen, seine Heere waren zu solchem Unternehmen ausgezogen, seinen segnenden Verheißungen hatten Fürsten und Völker vertraut, seine Fürsorge und Oberleitung sollte das Gewonnene befestigen und erweitern helfen. Statt dessen, so klagte man nun, hatte er mit dem Kaiser gehadert und darüber die schönste Perle der gesainmten Christen- heit schmählich verloren gehen lassen. Aber Kaiser Friedrich hatte kaum die Trauerkunde vernommen, als er selber sich an die Spitze der neubegeisterten Christenschaaren stellte, um im Greisenalter noch als Dank für so viele und große Wohlthaten dem Herrn sich selbst mit dem ganzen Rest seiner Kraft zum freudigen Werkzeug für solch heili- ges Unternehmen darzubringen. Wie wetteiferten da die Fürsten, geistliche und weltliche, dem großen Kaiser mit ihren Vasallen zu folgen. Unter dieser Führung schien jede Furcht vor Gefahr und Mißlingen beseitigt; Jedermann war des Gelingens sicher, man sah mit mitleidigen Augen auf die, welche zu Hause bleiben mußten. Und wirklich, nie ist ein Zug mit mehr Umsicht, Nachdruck und Erfolg ge- leitet. Alle Jammerscenen .früherer Kreuzzüge wurden vermieden. Schon war man fast an den Grenzen Syriens angelangt, der Ruhm des Kaisers erscholl durch ganz Europa und Asien, erfüllte die Sa- racenen mit Furcht und Schrecken, erhub die Herzen der Christenheit zur freudigsten Zuversicht, da (verlasset euch nicht auf Menschen!) mitten im glücklichen Fortgang des gepriesenen Unternehmens, auf dem Gipfel seines Ruhms und seiner Siege, holte der Herr den theuren Helden heim zu dem schönen, himmlischen Jerusalem. Er ertrank beim Ueber- setzen über den Fluß, sein Heer zerstreute sich oder erlag pestartigen Krankheiten. Jerusalem blieb in den Händen der Saracenen. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. Wem es durch den plötzlichen Tod des großen Barbarossa noch nicht klar geworden wäre, daß der Herr selbst die Wiederher- stellung des Christenreichs zu Jerusalem mit starker Hand und auö- gerecktem Arm verhinderte, dem mußte der mit dem dritten Kreuzzug in Verbindung stehende und fast gleichzeitig unternommene vierte Kreuzzug vollends die Augen öffnen. Auf die Schreckenskunde von der Eroberung Jcrusalem's durch Saladin hatten sich außer dem Kaiser auch die Könige von Frankreich und von England an die Spitze ihrer Schaaren gestellt und waren mit großem Glanz, Geräusch und Pomp ein Jahr später als Friedrich ausgebrochen und zu Schiffe hinübergefahren nach der Küste von Palästina. Es waren Philipp August von Frankreich (1180 —1223), der schöne, eitle, ränkevolle, herrsch- und habsüchtige Sohn Ludwig's Vii., des unglücklichen Kreuzfahrers, den wir schon kennen gelernt, und Richard „Löwen- herz" von England, der tollkühne, grausame und grobsinnliche Sohn jenes Heinrich Ii., der wegen der Ermordung des Erzbischofs Tho-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 461

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Eonstantinopels. 461 Staub sinken, der Grund und Boden des christlichen Reiches an den türkischen Reitersmann als ein persönliches Lehngut vertheilt werden, die heranblühende Jugend der unterworfenen Christenvölker in das Serail des Türkensultans sich schleppen lassen, um entweder zum mi- litärischen Dienst als Fußvolk (Janitscharen) oder Reiter (Sipahi) oder zum höhern Dienst als Beamte, Heerführer, Paschas und Ve- ziere des Großherrn abgerichtet zu werden. So mußte dies Volk von Sklaven, voll hündischer Unterwürfigkeit unter die Despotenlaune des einen Mannes, der über Leben und Eigenthum aller seiner Un- terthanen nach Willkür zu verfügen hatte, Herren werden über die Nachkommen des freiesten und bewundertsten Volkes der alten Welt. So mußte Constantinopel fallen (1453) und von dem uralten christ- lichen Kaisersitz die Fahne des Propheten von Wien und Ofen bis Bagdad und Cairo wehen. Nie hat es ein dämonischeres, folgerichtigeres und wirksameres Unterdrückungssystem gegeben, als das türkische. Es beruht nicht etwa darauf, daß das ganze Türkenvolk nie etwas Anderes war und sein durste als ein allezeit schlagfertiges Kriegsheer, oder daß die Vermehrung des Volks auch immer weitere Ausdehnung der Grenzen mit Nothwen- digkeit erforderte, daß der ganze Staat nichts Anderes als ein vergrö- ßertes Kriegslager war. Sondern das war der teuflische Gedanke, auf welchen die Türkenmacht gegründet ist: Schwächung und moralische Vernichtung des unterworfenen Volks durch Entziehung aller seiner frischesten leiblichen und geistigen Kräfte, wie sie in seinen Söhnen im- mer neu heranwächst, und Verstärkung der Uebermacht des Herrscher- volks durch Einreihung dieser eltern- und heimathlosen Söhne in die Kriegsmacht und die Beamtenwelt des türkischen Großherrn. Es ist schrecklich zu denken, daß alle die Siege, welche die Türken über die Christen erfochten haben, hauptsächlich durch Christensöhne erfochten sind, daß alle dke schändlichen und heillosen Rathschläge, die am Hofe des Großherrn oder in den Paschaliks wider die unterworfenen und be- nachbarten Christenreiche ausgebrütet sind, in den Köpfen von Christen- söhnen entstanden und von ihren Händen zur Ausführung gebracht sind. Mit dem Mark der unterjochten Völker kräftigte sich der Türke, um furchtbarer zu herrschen, um schrecklicher zu unterjochen. Nie waren bisher von anderen mohamedanischen Völkern solche vernichtende Mittel einer dämonischen Staatskunst in Anwendung gebracht. Weder die Araber noch die Seldschukken, weder die ägyptischen noch die spanischen Khalifen hatten sich also, Vampyren gleich, vom Herzblut der Christen genährt, um sie dann desto erbarmungsloser in den Staub zu treten. Aber es war freilich auch kein anderes Volk also vollständig ausgereist zum Gericht wie das Griechenvolk zu Constantinopel. Was hatte nicht der Herr schon alles von Strafen und von Erbarmungen an dies elende Geschlecht gewandt! Wie oft hatte er das schon begonnene Gericht wie-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 426

1859 - Lübeck : Rohden
4*26 Xxi. §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph ic. sogar vor Manfred wieder aus Neapel entweichen. Da wandte dieser sich, wie auch sein Vorgänger schon gethan hatte, an fremde Fürsten in Frankreich und England, daß sie mit Geld und Truppen ihm zu Hülfe kämen, ihm hülfen Unter-Italien und Sicilien wieder zu gewinnen und von ihm zu Lehen zu nehmen. Allein der Papst starb über diesen Bemühungen, während dagegen Manfred's Macht sich täglich weiter über ganz Italien ausbreitete, und seine Hofhaltung so sehr der Sitz der Freude, des heitern Lebensgenusses, der Kunst, Kraft und Tüchtigkeit ward, daß die glücklichen Zeiten Friedrich's Ii. wiedergekehrt, ja noch überboten schienen. Auch Urban Iv. (1261 —64), obwohl eben so unversöhnlich und voll Hasses gegen Manfred wie Innocenz, vermochte nichts gegen ihn auszurichten. Wohl aber hatte er durch die Einladung Karl's von Anjou, des Bruders von Ludwig dem Heiligen, König von Frankreich, den großen Wendepunkt vorbereitet, an dem der Glanz des hohenstaufischen Hauses für immer zu Grunde gehen sollte. Im Jahre 1265 bald nach der Thronbestei- gung El emenö'iv. kam dieser finstere, tyrannische, geld-und herrsch- gierige Mensch mit seinen leichtsinnigen, hochfahrenden und zuchtlosen Franzosen nach Italien, und schon im Anfang 1266 ward durch die eine Schlacht bei Benevent ganz Neapel für Karl gewonnen und Manfred mit seinem ganzen Hause unter entsetzlichen Grausamkei- ten vernichtet *). Nun war nur noch der zarte Jüngling Conrad in von Schwaben übrig. Als er vernahm, mit welcher unerhörten Härte, Blutdurst und Frevelmuth der fremde König in dem schönen Erbgut seiner Väter herrschte, wie selbst der Papst voller Entsetzen über solche Greuel sei, als er gar viele Einladungen und Zusprachen von den Ghibellinen aus Italien empfing, da wagte er hochherzig den kühnen Schritt, verließ die zärtliche Mutter im Schwabenland und zog mit geringer kriegerischer Begleitung nach Italien. Wohl fand er Unter- stützung bei den Ghibellinen, wohl schien ihm einen Augenblick das Glück zu lächeln, aber auch nur einen Augenblick. In der Schlacht *) Wir wollen bei diesem greulichen Anfang deö Haufcs Anjou sogleich daran erinnern, daß sein späterer Fortgang und namentlich sein Ende nichts Anderes ist, als ein fortgchendcs schreckliches Gericht des Herrn, sowohl in Italien, als auch in Ungarn, wohin es sich später verzweigte. Durch Gatten- und Brudermord und blutige Greuel aller Art hat sich dieses Geschlecht selber aufgeriebeu, ja man kann sagen, es ist in einem Meere von Blut erstickt. Nicht minder wußte der Herr die übermüthigen und heillosen Franzosen zu finden, welche in Neapel und Sicilien prahlten und frevelten, noch ärger als ihr Herr. In der schrecklichen sicilianischcn Vesper fanden sie alle in einer Nacht ihren Tod (.1282).

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 472

1859 - Lübeck : Rohden
472 Xxii. 14. Wledererhebung Frankreichs. deutschen Könige kaum jemals gelangt waren. Aus den herrenlos um* herschweifenden Banden entlassener Krieger machte er streng discipli- nirte, vom König in Eid und Pflicht genommene Soldtruppen — das erste stehende Heer. Um dies^Heer zu besolden, führte er eine jährlich wiederkehrende Steuer ein und begann den Geldhaushalt Frankreichs durch Auflagen und Anleihen bereits in die moderne Bahn zu bringen- Um ja kein Geld unnöthiger Weise aus dem Lande gehen zu lasten, noch dazu zur Verstärkung einer fremden Macht, entzog er dem Papst fast alle bisherigen Gefälle aus Frankreich, setzte dagegen durch die pragmatische Sanction fest, daß die Wahlen der sranzöstscken Bischöfe vom Papst unabhängig sein und von den Wahlcapiteln vollzogen wer- den sollten — worauf fußend der spätere König Franz I. alle Wah- len aufhob und sämmtliche geistliche Stellen aus eigner Machtvollkom- menheit besetzte. Was Karl Vii. begonnen, vollendete sein Sohn Ludwig Xi. (1461 —68), ein Mensch völlig ohne Gewissen, man sollte meinen ohne Herz; aber von einem schneidendscharfen Verstand, mit rückstchtslosester Energie und Gewandtheit das eine Ziel verfolgend: Erhöhung der Königsmacht und der Macht Frankreichs. Er war es, der die immer noch gefährlichen großen Lehensträger vollends nieder- warf, und wenn er sie auch mit Gift aus dem Wege schaffen mußte. Er war es, der, um den Adel zu bekämpfen, die Städte und Provin- ztalstände hob, sie durch besondere Vorrechte begünstigte und wo es sein mußte, sie selber zum Widerstand gegen die großen Landherren ermuthigte. Er vermochte es, durch Freigebigkeit und Erpressung, durch Begünstigung und durch Grausamkeit, durch abergläubische Gottes- dienstlichkeit und durch ränkevolle Hinterlist sein unruhiges Volk der- maßen zu beherrschen, zum Gehorsam zu zwingen, daß Jedermann vor einer solch absoluten Königsgewalt, die hier zum ersten Mal innerhalb der Christenheit erschien, erschrak. Und wohl hatten sie Grund zu er- schrecken. Karl der Kühne von Burgund hatte es bereits erfahren, wessen sich die benachbarten Fürsten von dem französischen Despoten zu versehen hätten. Nach ihm erfuhr es Kaiser Maximilian. Erst raubte ihm der Vater, Ludwig Xi.,das schöne Erbeseiner Gemahlin, diebour- gogne, dann schickte ihm der Sohn, Karl Viii. (1483—98), die ver- lobte Braut, Maximilian's Tochter, schimpflich zurück und raubte ihm statt dessen die eigne bereits ihm angetraute Gemahlin, die Erbin von Bretagne, und ihr Land dazu. Die alten italienischen Lehen des deutschen Reichs, das gesammte Oberitalien, einst der Tummelplatz einer kühnen und glänzenden deutschen Ritterschaft, herrlicher Fürsten und mächtiger Kaiser, war jetzt zum fast unbestrittenen Gebiet franzö- sischer Waffen und französischer Einflüsse geworden. Kaiser Maxi- milian, der stets bewegliche, unermüdliche, aber wenig klare und durchgreifende Mann, versuchte es auf alle Weise, den Franzosen dies Territorium streitig zu machen. Er hatte sich mit einer Tochter des Herzogs von Mailand vermählt, dennoch mußte er selbst den französi- schen König mit dem Herzogthum belehnen. Er suchte im Bunde mit den Franzosen wieder einigen Einfluß in Italien zu erkämpfen, aber die Franzosen schlossen zu gelegener Zeit ihren Frieden ab und lie-
   bis 10 von 271 weiter»  »»
271 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 271 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 17
3 3
4 55
5 0
6 0
7 4
8 6
9 0
10 47
11 24
12 25
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 1
25 28
26 1
27 13
28 21
29 1
30 0
31 78
32 0
33 1
34 111
35 70
36 7
37 44
38 0
39 4
40 14
41 1
42 26
43 0
44 0
45 10
46 30
47 36
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 22
1 95
2 42
3 47
4 130
5 40
6 85
7 190
8 111
9 632
10 42
11 89
12 37
13 89
14 127
15 41
16 205
17 1051
18 53
19 24
20 141
21 93
22 58
23 147
24 88
25 147
26 233
27 12
28 26
29 140
30 26
31 56
32 39
33 26
34 83
35 88
36 89
37 141
38 84
39 95
40 111
41 339
42 209
43 402
44 94
45 193
46 127
47 21
48 13
49 12
50 7
51 94
52 312
53 36
54 96
55 129
56 171
57 41
58 59
59 62
60 271
61 43
62 24
63 70
64 47
65 187
66 71
67 77
68 173
69 112
70 28
71 241
72 117
73 239
74 148
75 27
76 57
77 197
78 59
79 124
80 53
81 47
82 58
83 212
84 34
85 98
86 200
87 58
88 49
89 76
90 97
91 47
92 792
93 22
94 318
95 77
96 207
97 42
98 552
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 9
5 2
6 0
7 8
8 0
9 72
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 32
17 3
18 2
19 10
20 0
21 13
22 0
23 0
24 1
25 0
26 2
27 0
28 0
29 0
30 4
31 3
32 0
33 20
34 1
35 7
36 0
37 0
38 0
39 14
40 17
41 0
42 1
43 0
44 12
45 1
46 5
47 1
48 15
49 1
50 1
51 0
52 1
53 1
54 44
55 63
56 0
57 4
58 1
59 28
60 0
61 11
62 0
63 2
64 3
65 1
66 0
67 23
68 1
69 2
70 5
71 27
72 0
73 12
74 1
75 1
76 1
77 7
78 0
79 57
80 9
81 23
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 4
88 37
89 0
90 0
91 11
92 2
93 24
94 0
95 0
96 0
97 6
98 7
99 1
100 19
101 0
102 2
103 24
104 0
105 1
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 1
117 1
118 8
119 0
120 0
121 1
122 1
123 0
124 3
125 0
126 1
127 8
128 9
129 0
130 0
131 2
132 5
133 1
134 1
135 0
136 20
137 0
138 1
139 0
140 5
141 2
142 1
143 6
144 15
145 6
146 0
147 1
148 16
149 0
150 29
151 8
152 2
153 0
154 0
155 6
156 11
157 10
158 17
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 11
166 13
167 6
168 0
169 0
170 5
171 23
172 2
173 4
174 6
175 7
176 34
177 22
178 0
179 6
180 0
181 0
182 37
183 2
184 0
185 0
186 4
187 0
188 2
189 0
190 0
191 47
192 0
193 1
194 3
195 0
196 0
197 36
198 5
199 8