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1. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 564

1791 - Erlangen : Bibelanst.
5§4 dcmftlbm befindliche Raupe getbdlet werden. Dieß g« schiebt am besten in heissen Backöfen, oder auch in Dampfbädern. Nun wird die Seide abgekaspelt. Weil aber dieß eine sehr subtile und schwere Arbeit istz so verkauft man lieber die Puppen an die Sei- dcnfabrikanten, weiche durch abgerichtete Leute sic ab- haspeln lassen. 7) Die Stuben oder Kammern, wo man die Sei- denwürmec bat, muß man vor Mausen und allem Un- geziefer wohl verwahren y auch Vögel thun zuweilen Schaden. Wer mehr solche Kunstgriffe , die zum Seidenbau nötbig sind, lernen will, lese Drcwft's neue Vorschläge , die Maulbeerzucht, und den Sei- denbau mit Voctbeil zu betreiben, Breslau 17s3. An- legung sowohl zur Seidenzucht, als auch znm Pflan- zen der Maulbeerbaume , Carlsruhe 1776. Gle- tz it sch's gründliche Anleitung zum Seidenbau und der dazu gehörigen Zucht, auch Anlegung der weflsen Maulbeerbaume, Jena 1770. Anhang zur Geographie. (Zu Seite m.) I. Das Osmannische Reich, oder das türkische Kaiscrthum. A. Dieses Reich erstreckt sich auch Abendwärts nach Europa herüber. Dieser europäische Theil ist groß iiuio Quadratmcilen, bat 7 Millionen Einwohner. Das Land ist sehr fruchtbar, wird aber nicht gelang angebaut. Die muhamedanische Religion ist die herr- schende, andere Religionen werden geduldet. Widdin, eine grosse Stadt , ist bevestiget. Sophia treibt Handel, hat 70000 Einwohner. Silistria, 60000 Einwohner Adrianopcl hat 80000 Einwohner, treibt Handel. C 0 nstantin 0- pel, die Hauptstadt des türkischen Reichs und Resi- denz des Großherrn oder Sultan, hat 1 Million Ein- wohner, treibt starken Handel. Unter Constanmwpel, 2 .. ;i jm

2. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 286

1791 - Erlangen : Bibelanst.
In unfern gewöhnlichen Hauscalendernifl gemeiniglich vom von einem dreifachen Calender die Rede. Der eine heißt der a l t e, oder j u l i a n i sch e Calender. Julius Casar, ein berühmter Rö- mer , führte denselben unter den Römern kurz vor Chri- sti Geburt ein, und er ist auch unter den Christen in andern Landern lange im Gebrauch gewesen. Jetzt rech- net in Europa niemand mehr darnach, als die Russen, die nach demselben jetzt um 11 Tage zurück sind. Man nennt diese Rechnung den alten Styl. — Der andere heißt der gregorianische Calender, weil ihn Pabst Gregorius Xii!. 1582 verfertigen ließ, um die Fehler des alten Calenders zu verbessern. —- Der dritte ist der verbesserte Calender, welchen wir jetzt noch gebrauchen. Dieser ist 1700 zuerst in Deutschland eingeführt, und endlich seit 1776 allge- mein worden. n. Von der Zeitrechnung. Die Zeit, von welcher man angefangen hat, die folgende Reihe von Jahren fortzuzahlen, nennt man eine Epoche, oder einen Zeitpunct. Wir Christen zah- len unsere Jahre von Christi Geburt, und nehmen ins- gemein an, daß vor derselben gerade 4000 Jahre von Erschaffung der Welt an verflossen waren. Die Juden zahlen von Erschaffung der Welt, und rechnen von da bis auf Christum nur 3760 Jahre. Die alten Grie- chen zahlten ihre Jahre von dem Anfang gewisser Spie- le , die unter ihnm gebräuchlich waren, und die Olym- pischen Spiele hiessen. Die Römer zählten von Er- bauung der Stadt Rom. Die Türken zählen ihre Jahre von der Flucht Mahomeds von Mecca nach Medina, welche im Jahr Christi 622 geschehen ist. Rap.
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