2
Lärm, daß man oft sein eigenes Wort nicht versteht. Spaziergänger
suchen ruhigere Plätze auf. Mittags und abends, wenn die Geschäfte
und Fabriken schließen und die Leute heim in ihre Wohnungen eilen,
geht es auf der Straße besonders lebhaft zu. Spät am Abend
werden die Straßen leerer. Die Städter kommen in die Gasthäuser,
in Theater, Konzerte u. s. w. Doch hört der Verkehr auch in den
spätesten Nachtstunden nicht ganz auf. Der Schutzmann begeht die
Straße. Manche Leute eilen jetzt erst nach Hause. Fuhrwerke und
Autos verkehreu noch auf der Straße. Auch manche Arbeit muß
des Nachts auf der Straße ausgeführt werden. (Kanalräumen,
Legen von Straßenbahnschienen.)
2. Leute auf der Straße, die man kennen soll.
Viele Leute geheu iu den Straßen der Stadt aneinander vor-
über, sprechen vielleicht auch miteinander ohne sich zu kennen. Doch
ist es nötig, daß manche Personen von allen Städtern erkannt werden.
Der Schutzmann.
Woran man ihn kennt. Seine Uniform. Warum man ihn
erkennen soll. Man will von ihm eine Auskunft haben oder will
etwas anzeigen. Die Leute sollen seinen Anordnungen Folge leisten.
(Streit, Auflauf, Absperrung.) Nur er hat das Recht die Leute
auszufragen, zu verhaften, abzuführen.
Der Briefträger.
Seine Uniform. Man will ihn fragen, ihm einen Auftrag
geben. Kein Unberechtigter soll Geld in Empfang nehmen und die
Briefkasten leeren.
Straßenbahnschaffner und -Führer.
Er nur darf das Zeichen zur Abfahrt geben. Von ihm ver-
langen die Fahrgäste die Fahrkarten. An der Uniform erkennt man
den Führer, der den Wagen zu bedienen versteht.
Amtsbote n.
Haben amtliche Schreiben zu überbringen, Gelder abzuholen
und müssen allen Städtern kenntlich sein.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Verlag der Sriedr. Kornlctien kucddandlung, Hürnterg.
1913 erschienen:
Die Flächen- und Körperberechnung der Volksschule in ausgeführten
Lektionen einer Jahresarbeit.
Von Qi. Lutz, Königl. Seminarlehrer.
Preis brosch. Mk 1.50, gebunden Mk. 1.80.
Verfasser bietet in vorliegendem Werkchen einen Ausschnitt aus der
Praxis der Volksschule dar.
In 18 Lektionen behandelt er die für die Volksschule geeigneten Partien
der Flächen- und Körperberechnung, die trotz ihrer großen Bedeutung für
das praktische Leben nach seiner Meinung in der Schule viel zu wenig ge-
würdigt wird.
Nicht papierenes Wissen, das die Schüler teilnahmslos läßt und
später wie Flitter abfällt, will er seinen Schüler vorsetzen. Vielmehr hält
er in seinen Vorführungen engste Fühlung mit der Amgebungswelt, indem
er seine unterrichtlichen Unterweisungen anknüpft an die Flächen- u. Körper-
formen des kindlichen Erfahrungskreises. Ausgerüstet mit einer durch
Betrachtung der berechneten Flächen- und Körperformen erworbenen begriff-
lichen Erkenntnis, gehen dann die Kinder aufs neue auf die Suche nach
Flächen- und Körperformen um an dieser das begriffliche Wissen zu erproben
und zu befestigen. Vielleicht kann sich das Werkchen, das für den Lehrer
der Oberklasse geschrieben ist, auch dem Lehrer der 8. Klaffe nutzbar er-
weisen. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
Gin Jahr deutscher Sprachlehre iu der Seminar-
schule Schwabach
gegeben von Ql. Lutz, Königl. Seminarlehrer.
Der Verfasser bietet in seinem Werke die unterrichtliche Arbeit eines
Schuljahres in ausgeführten Präparationen dar. Von der Ansicht ausgehend,
daß die Schule einer systematischen Einführung in die Gesetze der deutschen
Sprachlehre nicht entraten kann, sucht er diese Sparte des Sprachunterrichts
in das ihr gebührende dienende Verhältnis zum Aufsatz- tind Leseunterricht
zu setzen um hier zur Förderung des Sprachverständnisses, dort zur Hebung
der Sprachrichtigkeck beizntragen. Grammatischen Haarspaltereien nnb Spitz-
findigkeiten geflissentlich aus dem Wege gehend, bringt der Lehrer die wich-
tigsten Sprachgesetze in der Weise an die Schüler heran, daß er in der Ge-
dankenwelt der Schüler festen Fuß für seine grammatischen Belehrungen zu
fassen sucht auf Grund dieses „Sprachlich-Materiellen" oder „Sprachlich-
Konkreten" in die Denkarbeit zum Zweck der Gewinnung des ..Sprachlich-
Formellen" eintritt und endlich dafür Sorge trägt, daß das „Sprachlich-
Formelle" erstarke durch Hebung an bekannten Lprachgcbieten. Da das
Werk direkt aus der Schularbeit herausgewachsen ist, wird es dem Lehrer
gewiß gute Dienste leisten.
Preis brosch. Mk. 1.80, gebunden Mk. 2.20.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
19
aller Leute nach dem Alphabet geordnet aufgeführt. So kaun
man jemand in der Stadt leicht finden. . Der Hausherr will seine
Wohnung ausschreiben, er muß seine Adresse bezeichnen. Der Post-
bote bringt Briefe und Pakete an die darauf geschriebene Adresse.
Der Austräger eines Geschäftes soll uns etwas in das Haus bringen,
wir mußten unsere Adresse angeben. Der Gasmann kommt mit
dem Gaszettel, der Steuerbote und will Geld holen, der Amtsbote
um einen Schüler vorzuladen. Sie würden ohne genaue Adresse
die Leute nicht finden.
Beispiele von Straßennamen in unserer Stadt.
Männliche und weibliche Vornamen: Karolinen-, Agnes-, Elisa-
bethen-, Luisen-, Marien-, Friedrich-, Heinrich-, Joseph-, Ludwig-,
Karl-, Ottostraße.
Berühmte Leute: König-, Kaiser-, Bismarck-, Moltke-, Blücher-,
Goethe-, Schiller-, Hans Sachs-, Richard Wagnerstraße.
Berufe: Barbier-, Büttner-, Färber-, Schlotfeger-, Schmied-,
Pfannenschmied-, Schuster-, Hirten-, Bauernstraße.
Pfianzen: Blumen-, Blüten-, Erlen-, Eschen-, Linden-, Lilien-,
Nelken-, Rosenstraße.
Vögel: Falken-, Finken-, Sperber-, Sperling-, Tauben-, Enten-
straße.
Wo sie hinführen: Burg-, Bayreuther-, Fürther, Regensburger-,
Allersbergerstraße.
Was vorher war, wo jetzt die Straßen sind: Feld-, Acker-,
Wiesen-, Flur-, Garten-, Espanstraße.
Die Namen mancher Straßen (Breite Gasse, Neue Gasse) ver-
raten auch ihr Aussehen, das bei denselben recht verschieden ist. Da
gibt es noch alte Straßen, denen man es ansieht, daß sie schon vor
langer Zeit gebaut worden sind. Zwischen den Häuserreihen bleibt
für die Straße nur ein schmaler Raum. (Der Name Gasse.) In
alter Zeit waren breite Straßen nicht so notwendig wie heute.
(Warum?) Die Häuser in diesen Straßen sind alt und grau. Sie
sind auch nicht so hoch gebaut, haben niedrige Fenster und Türen
und sind vielfach mit kleinen Erkerchen und hohen Giebeln geschmückt.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
25
Güterzüge. (Kohlen, Holz, Vieh, Bier, Möbel, Obst, Gemüse u. s. w.)
Güterzüge fahren langsamer als Personenzüge. Bei uns kommen
diese Züge in einen besonderen Bahnhof, wo die Güter ausgeladen
und abgeschickt werden. (Große Hallen und Laderampen.) Andere
Personenbahnhöfe in unserer Stadt. (Nordost- und Ostbahnhof,
Ludwigsbahnhof-)
3. Die Post.
Was wir mit der Post fortschicken.
Briefe und Karten an Verwandte, Freunde, Geschäftsleute.
Briefe stecken wir in ein Couvert. Karten nehmen wir für kurze
Mitteilungen. Briefe und Karten werfen wir in den Briefkasten
an der Straßenecke. Die Adresse dürfen wir nicht vergessen. Auch
müssen wir jeden Brief mit einer Marke versehen, (welche?) Diese
wenigen Pfennige verlangt die Post für die Besorgung der Briefe.
Zu bestimmten Zeiten wird jeder Briefkasten von einem Boten ge-
leert. Er bringt den Inhalt auf das Postamt. Dort werden die
Marken gestempelt, die Briefsachen sortiert, in Säcke gefüllt und
zur Bahn gebracht, die sie an den Ort befördert, für den sie be-
stimmt sind. Ebenso kommen die Briefe für unsere Stadt mit der
Bahn an und werden von den Briefträgern in die Häuser gebracht.
Pakete.
Wollen wir Waren verschicken, müssen wir sie sorgfältig ver-
packen, verschnüren und versiegeln. Mit einer Adresse beklebt,
bringen wir sie zur Post. (Wo ist das uns zunächst liegende Post-
amt?) Wir finden hier Schalter für den Verkauf der Marken, für
Einzahlung und Auszahlung von Geld und Paketschalter. Unser
Paket wird gewogen und nach dein Gewicht und der Entfernung
des Bestimmungsortes zahlen wir einen Betrag. Mit dem Auto
werden alle die vielen Pakete, die hier zusammenkommen, zur Bahn
geschafft. Pakete, die wir bekommen, fährt der gelbe Postwagen
von Haus zu Hans.
Geld.
Wer Geld versenden will, darf es nicht in Briefe und Pakete
legen, (warum?) Man zahlt das Geld beim Postamt ein, schreibt
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
28
Wie die Zeitung aussieht.
Die Zeitung ist aus dünnem, weißem Papier. Dasselbe ist
auf beiden Seiten bedruckt. Die Zeilen gehen nicht über die ganze
Seite wie bei einem Buch. Die Zahl und Größe der Bogen ist
verschieden. Die Überschriften, Telegramme, Anzeigen sind mit auf-
fallenden, großen und fetten Buchstaben gedruckt. Besonders auf-
fallende Figuren bei Anzeigen. Oben an der ersten Seite steht mit
ganz großer Schrift der Name der Zeitung.
Wie wir die Zeitung bekommen.
Die Zeitung wird uns alle Tage durch die Zeitungsfrau oder
durch die Post ins Haus gebracht. Wir müssen sie bestellen und
dafür monatlich oder vierteljährig bezahlen. Auch Anzeigen, die
man in die Zeitung setzen läßt, kosten Geld. Da aber viele Leute
die Zeitung lesen, können wir wieder Nutzen davon haben. Jede
Zeitung möchte recht viele Leser haben, (warum?) Manche Zeitung
erscheint täglich zwei mal, andere kommen am Sonntag gar nicht.
Di e Pl akatsäule.
Wer etwas anzeigen, bekannt machen will, das alle Leute lesen
sollen, auch die, welche keine Zeitung haben, (Zeit — Geld) läßt es
auf große Blätter drucken und an die Plakatsäulen anschlagen.
Diese runden Säulen stehen auf dem Trottoir meist an Straßen-
ecken, daß alle Leute, die vorübergehen, auf die angeklebten Plakate
aufmerksam werden. Große Buchstaben, buntes Papier, allerhand
Bilder und Figuren machen diese besonders auffällig. Anzeigen auf
den Plakatsäulen erfordern große Ausgaben, bringen aber wieder
Gewinn.
Arbeit und Verdienst.
1. Allerhand Arbeit.
Alle Morgen gehen die Leute in der Stadt an ihre Arbeit.
Die Arbeit bringt ihnen Lohn, den sie zum Unterhalt der Familie
verwenden. (Nahrung, Kleidung, Wohnung.) Männer und Frauen
suchen sich einen Verdienst. Wer nichts verdient, muß Not leiden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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ihren Zimmerplätzen zugehauenen Balken zu einem Dache auf. Das
Dach muß auch gedeckt werden. Der Dach- oder Schieferdecker
belegt es mit Ziegeln oder mit Schiefer, damit Regen und Schnee nicht
eindringen können. Noch fehlt manches, bis das Haus fertig ist.
Die Wände werden innen, oft auch außen beworfen. Fenster und
Türen macht der Schreiner. Er belegt auch den Boden der Zimmer
mit Brettern. Der Hafner setzt die Öfen, der Schlosser bringt die
Schlösser an. Flaschner und Installateure richten Gas- und Wasser-
rohre in das Haus. Maler und Tüncher streichen Böden, Fenster,
Türen, Wände und Decken.
Das Haus ist fertig.
Viele Tage haben verschiedene Handwerker daran gearbeitet.
Sie mußten alle für ihre Arbeit vom Baumeister deu Lohn be-
kommen. Der Bauherr bezahlt diesem das fertige Haus. Doch
möchte er sein Geld nicht umsonst ausgeben. Er sucht Leute, die in
seinem Haus wohnen wollen und ihm dafür Miete bezahlen. Er
bringt ein Plakat am Haus an, läßt in die Zeitung setzen, wieviel
Zimmer zu vermieten sind, was sonst für Räume in der Wohnung
zu finden sind, wieviel sie kostet. Leute, die eine Wohnung suchen,
schauen sich dieselbe an und wenn sie ihnen gefällt, mieten sie und
ziehen ein. Der Möbelwagen bringt ihre Sachen von der alten
Wohnung in die neue. Warum und wann die Leute ausziehen.
(Kündigung, Ziel.) Was man bedenken muß, wenn man eine neue
Wohnung sucht. (Ob die Wohnung nicht zu weit vom Geschäft
entfernt ist, ob die Zimmer groß genug sind, daß man alle seine Möbel
unterbringen kann, wieviele Fenster die Wohnung hat, ob alle Be-
quemlichkeiten (Gas, elektr. Licht, Wasserleitung u. s. w.) vorhanden
sind, wie hoch der Preis ist und noch manches andere.)
13. Allerhand Straßen.
Jede neue Straße bekommt einen Namen (wo angeschrieben?)
und jedes Haus eine Nummer. Straße und Hausnummer zu
unserm Namen geschrieben, ist unsere Adresse. Die Adresse eines
jeden Einwohners findet man im Adreßbuch. Hier sind die Namen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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21
Häuserreihen, also die ganze Straße zu zeichnen, stellen wir als
Problem auf. Die Kinder mögen es lösen, indem sie die zweite
Front gleich der zuerst gezeichneten machen, den Raum für Geh-
und Fahrweg uatürlich freilassend. Sie erkennen aber, daß eine
solche Zeichnung nicht richtig ist. (Es gibt keinen Platz von dem
aus betrachtet die Straße so aussieht.) Der Lehrer mag nun einen
Straßendurchblick perspektivisch zeichnen: die Kinder sehen wohl, daß
so die Straße richtig gezeichnet ist, merken aber auch, daß diese Dar-
stelluug für sie zu schwer ist.
Run stellen wir eine Straße mit kleinen Holzhäusern (rote
Dächer!) auf einem liegenden Brett auf. (Mit spitzen Nägeln ein-
drücken!) Dasselbe wird an die Wand gehängt. Wir finden nun,
so sieht man die Straße von oben, wie die Leute im Ballon und
die Vögel. Die Straße erscheint als ein gleichmäßig breiter Streifen,
die Gebäude sind schmale, rote Flächen. Um die Holzhäuser weg-
nehmen zu können und doch noch ein Bild der Straße zu haben,
ziehen wir mit Kreide an den Häuserreihen hin. Die Modelle werden
entfernt, ihr Platz rot ausgefüllt und wir haben ein Bild der Straße,
das leicht und schnell nachgezeichnet werden kann. So machen wir
eine gerade Straße, eine gebogene Straße, eine enge Straße, eine
weite Straße, eine Straße kommt in die andere, 2 Straßen kreuzen
sich, eine Straße mit vielen Nebenstraßen, ein mit Häusern ringsum
bebauter Platz (Brunnen, Anlage), die um das Schulhaus liegenden
Straßen. Wir finden, je mehr Straßen wir zeichnen wollen, desto
größer muß die Zeichenfläche sein oder desto kleiner werden die
Objekte.
Wo man so gezeichnete Straßen auch sieht. (Bauplätze —
Zweck.) Es gibt ein Bild der ganzen Stadt, auf dem alle Straßen
in dieser Weise dargestellt sind. (Natürlich nur sehr klein, was
würden wir sonst für eilt Blatt haben!) Vorzeigen eines Planes
zuerst der Vorstadt, dann der ganzen Stadt. (Bedeutung eines
Stadtplanes für Fremde.) Aufsuchen verschiedener Straßen und
anderer Objekte. (Elektr. Linien, Anlagen, Gewässer,re.)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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dem Empfänger eine Postanweisung, für die er den Betrag bei der
Post seines Wohnortes ansbezahlt bekommt, (praktisch ausführen!)
Telegr am me.
Auch Briefe bringen Nachrichten oft nicht schnell genug an Ort
und Stelle. (Beisp.) Wir schicken in besonders dringenden Fällen
Telegramme. (Apparat, Drähte, Zeichen.) Wollen wir Personen in
der Stadt oder in weiterer Entfernung sprechen, benützen wir das
Telephon. (Einrichtung.) Wo und wie man telephoniert.
Wenn wir die Post nicht hätten.
Es hat in alter Zeit noch keine Post gegeben. In welche un-
angenehme Lage müßten die Leute kommen, wenn wir diese Ein-
richtung heute noch nicht hätten! Wir könnten es machen wie große
Geschäfte in der Stadt, die Waren und Nachrichten durch Boten
befördern lassen. Lange Zeit würde es dauern, bis solche Sendungen
besonders an weit entfernten Orten ankämen. Auch würden große
Kosten durch diese Art der Beförderung entstehen. Die Post besorgt
es schneller, billiger und sicherer.
4. Die Zeitung.
Was in der Zeitung steht.
Was alle Tage in der Stadt, in andren Orten, im ganzen
Land, in fremden Ländern vorgeht. Von der Fahrt eines Luft-
schiffes, von Schiffen, die über das Meer fahren, von den Soldaten,
von dem Krieg, den zwei Länder miteinander führen, vom König
und vom Kaiser, von Festen, die gefeiert wurden, von Verbrechen,
die begangen wurden, von allerhand Unglücken. (Es ist jemand
überfahren, vom Blitz erschlagen worden, beim Baden ertrunken, von
einem hohen Berg abgestürzt, ein Brand ist entstanden, ein Flieger
ist verunglückt, Sturm, Erdbeben oder Überschwemmung haben
Schäden angerichtet, ein Schiss ist untergegangen, eine Eisenbahn
ist entgleist.)
Die neuesten Nachrichten, die uns die Zeitung bringt, heißen
Telegramme.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Auf den letzten Seiten der Zeitung stehen die Anzeigen. Das
Gericht zeigt an, daß etwas versteigert wird, das Rentamt, daß
Steuer gezahlt werden muß. Geschäftsleute haben Waren besonders
billig zu verkaufen. Hausbesitzer bieten ihre Wohnungen au, andere
Leute suchen eine Wohnung. Eine Stelle ist frei oder es werden
Stellen gesucht. Es ist etwas verloren oder gefunden worden.
Theater- und Vereinsanzeigen: was im Theater gespielt wird, wo
Konzerte, Bälle u. s. w. stattfinden. Familieunachrichten: wer ge-
boren und gestorben ist u. s. w.
Oft liegt der Zeitung ein besonderes Blatt bei. (Beilage.)
In der Zeitung oder ihrer Beilage lesen wir auch Erzählungen,
Gedichte, Beschreibungen u. s. w.
Es gibt auch Zeitungen, die uns in Bildern das Neueste
zeigen. (Beisp.)
Wofür die Zeitung gut ist.
Wir können die Zeitung nicht entbehren, da sie uns die neuesten
Nachrichten bringt, die für viele Leute von großem Wert sind. Der
Kaufmann sieht, wo er seine Waren am besten verkaufen kann, der
Käufer erfährt, wo er zu billigem Preise etwas Gutes bekommt.
Wer Dienstboten und Arbeiter sucht, findet durch die Zeitung passende
Personen, mancher erhält Arbeitsgelegenheit oder eine passende
Stelle durch die Zeitung. Theater und Konzerte würden keine
Besucher haben, die Leute würden nicht erfahren, was die Behörden
bekanntmachen, (Strafe!) wenn wir die Zeitung nicht hätten. Wir
bekämen auch viele Nachrichten zu spät, was manchem großen
Schaden bringen könnte.
Allerhand Zeitungen.
Jede Zeitung hat einen Namen. Gewöhnlich nennt man sie
nach der Stadt, in der sie gedruckt wird. Dazu die Namen: An-
zeiger, Tagblatt, Kurier, Journal, Tagespost, Abendzeitung, Morgen-
blatt, Neueste Nachrichten, Rundschau, Bote. Zeitschriften mit
Bildern, die nur alle Wochen oder Monate erscheinen: Woche,
Monatshefte, Für alle Welt, Daheim, Gartenlaube u. s. w. Fach-
zeitungen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Mitteleuropa.
Überblick.
Der Überblick über den Erdteil Europa (s. I. Teil) zeigte uns, daß
1. der Osten dieses kontinentes durch ein gewaltiges Tiefland aus-
gefüllt ist-
2. der Süden in drei gebirgige Halbinseln ausläuft,-
Z. der Norden ebenfalls reiche Halbinselbildung zeigt, wobei
Tiefland und Gebirge ineinander übergehen,-
4. der heften neben kleineren Halbinseln (in Frankreich) die größten
Inseln des Erdteils aufweist.
Was zwischen diesen Gebieten liegt, nennen wir Nittel-
e u r o p a. Es gehört also dem Rumpfe des Erdteils an,- er ist aber so reich
gegliedert, d. h. das Meer schneidet so weit und tief in ihn ein, daß auch dieses
Gebiet „inmitten des Erdteils" noch an der Meeresküste Anteil ge-
nießt.
Deutlich abgegrenzt ist Mitteleuropa nur
1. gegen Süden durch den Selsen- und Eiswall der Alpen, die
aber eine ganze Reihe ausgezeichneter Übergänge (Pässe) besitzen;
auch zahlreiche wichtige Eisenbahnlinien führen über sie;
2. gegen das o st europäische Tiefland z. T. durch den lang-
gezogenen Wall der Rarpaten, der weniger reich an Übergängen ist.
heute besteht Mitteleuropa aus mehreren selbständigen Staaten:
1. Der größte davon ist die Österreichisch-Ungarische
Monarchie, die früher teilweise mit Deutschland zusammen e i n Staats-
wesen darstellte und jetzt wieder mit dem Deutschen Reiche verbündet ist.-
2. Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist der kleinste ; sie
wurde erst vor etwa 250 Jahren von Deutschland abgetrennt,- außer ihr gibt es
nur noch einen (größeren) Vinnen st aat in Europa.
3. Der wichtigste und volkreich st e mitteleuropäische Staat ist das
{neue) Deutsche Reich, unser Vaterland.
Anmerkung: Nicht auf diese Staaten, also auf Mitteleuropa in unserem Sinne, be-
schränkt sich das Gebiet der „Itt itteleuropäischen Einheitszei t". In ihm ist
es Mittag, wenn die Tonne über dem \5° ö. £., dem Meridian von Stargard in Bommern,
steht. Die Mitteleuropäische Einheitszeit gilt in den meisten Staaten Europas, nämlich in
Schweden, Norwegen, Dänemark; Deutschland, (Österreich-Ungarn, Schweiz; Luxemburg;
Italien; Serbien, Montenegro, Griechenland, lvesttürkei. In Deutschland ist es also z. B.
eine Stunde früher (55 X Mittag als in England (\h g1/^ früher als in Frank-
reich), eine Stunde später als in Rumänien ({h später als in Rußland).
Dröber-Lory-Weyrauth er, Erdkunde. Teil Ii.
\
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Europa Frankreich Nittel- Mitteleuropa Selsen- Mitteleuropa Deutschland Deutschland Europa Deutsche_Reich Mitteleuropa Stargard Bommern Europas Schweden Norwegen Deutschland Luxemburg Italien Serbien Montenegro Griechenland Deutschland England Frank- Dröber-Lory-Weyrauth