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1. Unsere Heimat - S. 19

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
5. In der Mitte der Staubfäden steht der Stempel. Sein oberer Teil ist abgeplattet. Das ist die Narbe. Ganz unten hat der Stempel einen dicken Fruchtknoten. Die Narbe ist klebrig. An ihr bleibt der Staub hängen, den das Bienchen von einer andren Blüte mitbringt. Auf der Narbe fängt der Staub an zu wachsen und treibt kleine Schläuche wie Wurzeln nach unten. Wenn diese Schläuche in den Fruchtknoten kommen, dann entsteht darin die Frucht. Doch läßt man den Samen bei der Tulpe selten aus- reifen, sondern vermehrt sie durch Zwiebeln. Vergleicht die Tulpe mit einem Gasthaus und die bunte Blüte mit einem Wirtshausschild! 13. Die Bäume auf unsrem Schulhof. nf unsrem Schulhofe stehen verschiedene Bäume, Laub- und Nadelbäume. Zu den Nadelbäumen gehören die Fichte oder Tanne und die Kiefer. Die Nadelbäume auf dem Schulhof sind nur klein, weil ihnen der Boden nicht behagt. Sie wachsen lieber im Walde, am liebsten ist ihnen ein dürrer Sandboden. 2. Die Laubbäume steigen schon kräftiger in die Höhe. Da ist die schlanke Pappel, die wir häufig als Alleebaum antreffen. Wie eine weiße Dame mit grünem Schleier sieht die Birke aus. Jene Eiche muß noch viele Jahrhunderte wachsen, wenn sie so dick werden will wie viele ihrer Kameraden im Stadtwald. Der Erle gefällt es wie der Tanne hier auch nicht so recht,- sie liebt den feuchten Boden am Flnßnfer. Der Baum mit den dunklen Blättern ist eine Ulme. Nicht weit davon steht eine Esche, die ein herrliches, schön gemasertes Holz liefert. Den duftigsten Blüten- schmuck unter den Bäumen hat wohl die Linde aufzuweisen, die den Bienen den süßen Lindenblütenhonig gibt. Auch der Kastanien- bäum mit feinen großen, gefingerten Blättern fehlt nicht. 3. Die Bäume auf unsrem Schulhof sind nicht alle groß und prächtig. Wenn wir sie in ihrer ganzen Größe und Pracht sehen wollen, müsse» wir in unsren Stadtwald gehen. Aber auf dem Schulhof können wir sie besser und täglich betrachten. Wir fehen, wie ihre Knospen aufbrechen, wie sie grünen und wie manche 19

2. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 46

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 46 — darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hintereinander. Verhäng- nisvoll ist das Wandern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, selbst ganze Dörfer. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sandhalm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüber- schüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, Pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Eine Düne auf Rügen. Diese Abbildung ist als sarbiges Anschanungsbild bei F. E. Wachsniuth, Leipzig erschienen. Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. 4. An den Mündungen der großen Flüsse Memel, Pregel, Weichsel) hat die Gewalt des einströmenden Flußwassers das Meer gezwungen, die Sandmassen in einiger Entfernung von der Küste abzusetzen. Da- durch bildeten sich in der Nähe der Mündungen der Ströme Sand- bänke, die nach und nach so hoch wurden, daß sie aus dem Wasser- spiegel hervorragen. Diese gewaltigen Sandmauern heißen Nehrungen und die von ihnen und dem Festlande eingeschlossenen Meerbusen Haffe. Die Haffe stehen durch schmale Wasserarme, Tiefe genannt, mit dem Meere in Verbindung und enthalten süßes Wasser. Die bekanntesten Haffe sind das Kurische, das Frische und das Stettin er.

3. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 95

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 95 — Ostsee liegen die Inseln Öland und Gotland mit der alten Hansaniederlassung Wisbli. 2. Im mittleren und im nördlichen Schweden herrscht Land- klima; die Sommer sind kurz und warm, die Winter lang und kalt. Der Anbau ist auf die Täler beschränkt und erstreckt sich in erster Linie auf Gerste und Kartoffeln. Den größten Teil des Landes nehmen Wälder ein und zwar im Süden Buchen-, in der Mitte Nadelholz- und im Norden Birkenwälder. „Wald, wohin das Auge schaut, schwim- mende Baumstämme auf allen Flüssen und Seen, Sägewerke überall, riesige Holzlager an allen Verkehrsstraßen." (Äerjp.) Die schwedischen Zündhölzchen- und Papierfabriken sind berühmt. — Auch an mineralischen Schätzen ist Schweden reich. Bei Dimeuwra gewinnt man Eisen, bei Sala Silber, bei Fiilnn Kupfer (Erzähl, von Hebel). Ein Berg im hohen Norden besteht fast nur aus Magneteisen; aber der Mangel an Verkehrsmitteln und an Steinkohlen hat die Ausbeutung dieser unerschöpflichen Eisengruben bis jetzt noch verhindert. Die Hauptstadt Stockholm, 300000 Einw., ist zugleich die erste Handelsstadt des Reiches- _ Sie hat eine schöne Lage am Mälarsee und auf einigen Inseln desselben. Ilpsäla, Universität. Am Tornea-Elf Hapln^ttda, das in Wetterberichten oft genannt wird. Die Schweden sind wie die Norweger Germanen. Sie halten treu an ihren alten Sitten und Gebräuchen fest; daher findet man bei ihnen noch viele Anklänge an die altheidnischen Gewohnheiten ihrer Vorfahren. - Den Norden bewohnen die Lappen, die der finnischen Völkerfamilie angehören. Ihr Leben ist mit dem des Reuntiers aufs engste verbunden. C. Nordeuropa. § 106. Das Königreich Dänemark. (2 7» mal so groß als das Königreich Sachsen. 2,4 Mill. meist lutherische Einw.) Dänemark ist ein Küsten- und Jnselland. Es besteht aus Jüt- laud und der dänischen Inselgruppe. Außerdem gehören als Nebenländer zu ihm die Faröer und Island. a) Jntland. Durch die Mitte der Halbinsel zieht sich in nörd- licher Richtung der sandige Baltische Landrücken, dessen höchste Erhebung 172 in beträgt. Nach der Westküste hin ist er mit großen Mooren und Heideflächen bedeckt. Der sandige Boden bringt nur genügen Er- trag. Auch der Handel ist unbedeutend, da mächtige Sandbänke die Küste vom Verkehr absperren. Die Nordspitze mit dem 10 in hohen Skageushoru (Skaga — Vorgebirge) ist seit der Sturmflut des Jahres 1825 durch den Limfjord vom Festland getrennt. Dieser ganze Küstenstrich leidet unter dem stetigen Vordringen des Flugsandes nach dem Innern. So ist z. B. die alte Kirche der kleinen Stadt Skagen bis auf den Turm im Flugsand begraben. Die Häuser müssen durch hohe Planken- zäune geschützt werden, und die Straßen belegt man mit getrocknetem Seegras, um das Einsinken der Fuhrwerke in den Sand zu verhindern. (Vergl. das Wandern der Dünen an der deutschen Ostseeküste § 64, 3.) An der fruchtbaren Ostküste blühen Ackerbau und Viehzucht, und die

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 109

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 109 — Meer. In tief eingeschnittenen Tälern fließen Dnero, Tajo (Tscho) und Guadiana (Gwad..) nach Westen. Da diese Flüsse im Sommer arm an Wasser sind und die westlichen Randgebirge in Stromschnellen durchbrechen, so haben sie für die Schisfahrt nur geringe Bedeutung. Die hohen Randgebirge entziehen die Hochebene dein mildernden Einfluß des Meeres- Daher zeigt das Klima die schroffsten Gegensätze in bezug auf die Temperatur- Herße Tage wechseln mit kühlen Nächten ab; aus die sengende Hitze des Sommers (bis 42° E>) folgt die trockene Kälte des Winters. Madrid hat,, neun Monate Hölle und drei Monate Winter". Im Frühjahr und im Herbst gießt der Regen „in Krügen" herab, wie der Spanier sagt; aber der Sommer ist trocken, da die vom Meere kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen niedergeschlagen haben. Deshalb ist der Pflanzenwuchs meist sehr dürftig; er reicht nur hin sür die feinwolligen Schafherden (Merinos), die auf den Steppen ihre Nahrung suchen. An den Flüssen und in den künstlich bewässerten Niederungen gibt es dagegen fruchtbare Felder. In der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Madrid. V2 Mill. Einw. Universität, Kreuzungspunkt der bedeutendsten Eisenbahnen des Landes. Am Tajo die Sommerresidenz Aranjuez (aranjuös) und das früher mächtige Toledo (Degenklingen). — In Altkastilien Valladolid (waljadolld), wo Kolumbus be- graben liegt. 3. Die Andalusische Tiefebene wird von dem wasserreichsten Strome Spaniens, dem Gnadalqnivir (Gwadalkiwir), durchflössen (guadi al kiwir = Fluß, der große). Sie ist die Kornkammer Spaniens. Unter der südlichen Sonne gedeihen hier Weizen, Mais, Reis, die Weintraube, selbst Zuckerrohr und Baumwolle, Feigen und Orangen. — Der lieder- frohe Andalnsier singt gern zur Laute. Seine Rosse sind berübmt. Hier hatten einst die Mauren ein blühendes Königreiche Hauptstadt Cor- doba (kordowa). An der Stelle der jetzigen Kathedrale standen nacheinander ein Tempel der heidnischen Römer, eine Kirche der christlichen Westgoten und eine prächtige Moschee der Mauren. Sevilla (ßewilja), 150000 Einw-, hat große Zigarrenfabriken. Cadiz (Ndis) ist Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens und Haupthandelsplatz Spaniens am Atlantischen Ozean, zugleich Kriegshasen. 4. Die Länder an der Ostküste sind in ihren höher gelegenen Teilen öde und unfruchtbar; die Küstenstriche dagegen gehören zu den gesegnetsten Gegenden Spaniens. — Städte: Murcia (mnrßia), Seiden- fabriken; Cartagßna, Kriegshafen; Valencia (walenßia), 200 000 Einw., Universität. Die Umgebung von Valencia ist durch ihre Fruchtbarkeit berühmt. Die Wasser des Guadalaviar (Gwad . . ) sind nämlich durch eine künstliches Netz von Kanälen über das ganze Land verteilt. Deshalb entwickelt sich hier der üppigste Pflanzenwuchs. Bald sieht man Gemüsebeete mit Artischoken, Erbsen und Bohnen, bald Gärten mit Orangen-, Mandel-, Granat- und Maulbeerbäumen, mit Zypressen und Dattelpalmen, bald wieder gesegnete Fluren, auf denen Weizen und Reis sogar in einem Jahre nacheinander zur Reife kommen. Deshalb sagt auch das Sprichwort: „Valencia — Gottes Preis; denn gestern Weizen, heute Reis". In Katalonien mit seinen Steinkohlen- und Eisenbergwerken liegt Barce- lona (barßelöna), die größte Industriestadt Spaniens; Baumwollenweberei, See- Handel, V2 Mill. Einw., Festung. — Aus Aragonien kommt der Ebro. Au seineu mnsthch bewässerten Usern liegen fruchtbare Landstrecken; aber nach den Gebirgen hm breiten sich öde Salzsteppeu aus. Er durchbricht das katatonische Randgebirge m Stromschnellen und ist deshalb für die Schiffahrt nicht geeignet. Die einzige bedeutende Stadt ist Zaragoza (ßaragossa). Östlich von Valencia liegen die Inselgruppen der Balearen und

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 120

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 120 — B. Südasien zerfällt in Vorderindien, Hinderindien und die Malaiische Inselwelt. § 121. I. Vorderindien (7 mal so groß als Deutschland, ungefähr 390 Mill. Einw.). Lage, Gestalt und Einteilung: Vorderindien wird durch das Himalajagebirge*) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch-Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hindost an und das Tafelland von Vorderindien. 1. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambusdickicht (dm Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herabströmenden Gebirgs- Wasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für deu Menschen ist es infolge der herrschenden Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambusgestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnußbäume, Eichen und Tannen bilden die Wälder; ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wandrer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor seinen Augen auf: der Mouut (mannt) Everest oder Gaurisa nkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri, auch diese mehr als 8000 m hoch. I 2. Hindostan. Aus dem Eis- und Schneegebiet des Himalaja er- / gießen sich gewaltige Wassermassen in das Tiefland von Hindostan. I In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Neben- flüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zu- rück. Auch führeu die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hiudostans reichliche Niederschläge zu. _ Diese günstigen Bedingungen rufen uuter dem heißen Klima eine üppige Pflanzen- w elt hervor. In den feuchten Gegenden gibt der Reis 2 bis 4 jährliche Ernten, die höher gelegenen Strecken erzeugen große Mengen von Weizen. Baumwolle, Mohn (Opium), Indigo, Tee, Kaffee und Zucker- rohr liefern reiche Erträge. An den Stämmen der Palmen klettert der Pfeffer empor, auf den Gewässern schwimmt die liebliche Lotosblume. In den Wäldern lebt die gewaltigste Tierwelt: Elefant, Nashorn und Tiger, dazu unzählige Äffenarten. Buntfarbige Vögel, vor allem *) Himalaja — Wohnung des Schnees.

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 136

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 136 - trockenen Jahreszeit so hart, daß er Risse und Sprünge bekommt. Aber in der Regenzeit überzieht sich die Karoo mit einem Teppich frischen Grases und gleicht einem Meere von Lilien und Orchideen. — Am Ostrand der dritten Terrasse erheben sich die wasserreichen, fruchtbaren Drachenberge. An sie grenzt die Kalahä.ri, eine weite, baumlose Hochfläche, die nach Westen hin in eine Sand- und Steinwüste übergeht. Aus den Steppen der Karoo und der Kalahari tummeln sich zahllose Antilopen und Springböcke; Giraffe und Strauß durcheilen die öden Strecken. In den Wiesen- gründen weiden große Schaf- und Rinderherden. In der Nähe von Johannesburg sind reiche Goldfelder entdeckt worden, bei Kim- berley finden sich Diamanten. Neben diesen letztgenannten Erzeug- nissen liefert uns Südafrika Wolle, Straußenfedern, Wein und Südfrüchte. Bewässerung. Die wichtigsten Flüsse sind der Sambesi im Osten, der Oranje mit dem Baal im Westen. Sie haben ihr Bett tief in den Sandstein des Tafellandes eingegraben und sind wegen ihrer Strom- schnellen und Wasserfälle am Rande der Terrassen für die Schiffahrt größtenteils unbrauchbar. Das Klima Südafrikas gleicht ungefähr demjenigen Italiens; doch sind die Jahreszeiten den unfern entgegengesetzt: der Februar ist der wärmste, der Juli der kühlste Monat. Die Südostwinde bringen vom Meere her Feuchtigkeit, die sich an den Drachenbergen niederschlägt. Nach Westen hin nimmt die Regenmenge immer mehr ab; die Westküste ist sogar vielfach regenlos. Das hat seinen Grund in der sie begleitenden kalten Meeresströmung. Die aus ihr aufsteigenden Wasser- dämpfe sind kühler als die höheren Luftschichten und können sich deshalb nicht zu Wolken verdichten. Bewohner und staatliche Zugehörigkeit. Die Eingeborenen sind Buschmänner und Hottentotten; ihre Hauptbeschäftigung ist Vieh- zucht. Europäische Kultur brachten die Holländer hierher, die als „Buren" Ackerbau und Viehzucht trieben. Sie gründeten Kapstadt, die Hauptstadt der jetzigen Kapkolonic. Von den Engländern ver- drängt, zogen sie ans ihren schwerfälligen, mit 10 —20 Ochsen bespannten Wagen nach Norden und gründeten den Oranje-Freistaat mit Bloem- fontein (Blüm°) und die Südafrikanische Republik mit Pretoria. Aber die reichen Funde an Gold und Diamanten waren die Veranlassung, daß die Engländer nach hartnäckigem Kampfe auch diese Staaten ihrem Riesenreiche einverleibten. § 139. Deutsch-Südwestafrika (2^2 mal so groß als Preußen mit der Einwohnerzahl Frankfurts). Der Bremer Kaufmann Lüderitz hatte an derangra Peqnßna (d. i. kleine Bucht) eine Niederlassung gegründet und sie unter deutschen Schutz gestellt. Dieses Gebiet wurde später erweitert, so daß die Kolonie sich jetzt bis zum Sambesi ausdehnt. Leider ist der beste Ankerplatz, die Walfischbai, englisch. Der südliche Teil von Deutsch-Südwestafrika ist regenlos und deshalb unfruchtbar. In der Mitte, wo etwas Regen fällt, findet sich vorzügliches Weideland. Des- halb besitzen die Eingeborenen, die Herero und Damara, bedeutende Rinderherden. Der Norden der Besitzung läßt Ackerbau zu. Die Straußenzucht hat mau mit Erfolg begonnen. An Mineralien gibt es Kupfer und Marmor. Die Hauptausfuhrgegenstände sind Schlachtvieh und Guano, der sich auf den vorgelagerten Jnfelchen findet. — Das

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 142

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 142 — und die echten Affen. Die Bewohner der Westküste sind den Negern verwandt; die Ostküste wird von den malaiischen Howas bewohnt, die von Asien ans eingewandert sind. Die Insel ist französische Kolonie; Hauptstadt Tananarivo. § 147. Allgemeine Übersicht. Lage. Der Nordrand Afrikas wird mit den alten Kulturländern Südeuropas und Vorderasiens durch das leicht befahrbare Mittelmeer verbunden. Seine Bewohner traten deshalb schon frühe mit diesen Ländern in regen Verkehr. Dagegen blieben die südlicher gelegenen Teile Afrikas, die durch weite Meere von den andern Erdteilen getrennt sind, lauge Zeit abgeschlossen. Gliederung. Die Abgeschlossenheit des Erdteils erklärt sich auch aus seiner geringen Gliederung. Nicht eine einzige tiefe Meeresbucht erleichterte wie bei Europa und Asien das Eindringen in das Innere; keine küstennahe Insel lockte die Bewohner des Festlandes aufs Meer; die starke Brandung aber, die die Westküste begleitet, erschwerte es den Schiffern, sich dem Lande zu nähern. Bodengestalt. Auch die Einförmigkeit der Bodengestalt ist für die Erschließung des Erdteils von Nachteil. Denn Afrika ist als Ganzes betrachtet ein Hochland, ans dem die Hochebene vorherrscht und das an der Küste rasch aus einem schmalen Tieflandsstreifen zu be° deutender Höhe emporsteigt. Dazu stellen die ungeheure Wüste und die weiten Grassteppen dem Eindringen ins Innere große Hindernisse entgegen. Bewässerung. Selbst die wasserreichen Ströme bieten in Afrika keine Eingangspforten, da sie teils durch Versandung ihrer Mündungen teils durch viele Stromschnellen in ihrem Mittellauf für die Schiffahrt ungeeignet sind. Klima. Ferner trägt das Klima dazu bei, den Erdteil unzugänglich zu mccheu. Es erzeugt an den sumpfigen Küsten verderbliche Fieber; diesen ist schon mancher kühne Forscher (Dr. Nachtigall) zum Opfer gefallen. Das Innere Afrikas wird durch die geringe Gliederung des Erdteils und die hohen Randgebirge dem mildernden Einfluß des Meeres entzogen. Dieselben Ursachen bedingen für viele Teile des Festlands auch Regen- armut, die wieder Wüsten- und Steppenbildnng zur Folge hat. Erzeugnisse. Die afrikanische Pflanzenwelt bietet manches Eigen- artige. Der Affenbrotbaum hat zuweilen einen Stamm von 20—25 m Umfang, und seine Krone mißt wohl 40 m im Durchmesser. In den Sümpfen der Küste wuchern die Luftwurzeln des Mangrovebaumes. Verschiedene Arten der Palmen liefern Ol, Kopra und Datteln. Kaffee, Kakao, Baumwolle, Kautschuk und Halsa sind wertvolle Aussuhrgegeu- stände. — In der Tierwelt ragen Elefant, Flnßpferd, Nashorn und Krokodil mit ihren gewaltigen Körperformen hervor. Einen scharfen Gegensatz zu ihnen bilden die zierlichen Gazellen- und Antilopenarten und die langhalsige Giraffe. Die Wüsten und Steppen beherrscht der König der Tiere, der Löwe. Unter den Vögeln fällt der schnellfüßige

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 150

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 150 — C. Nordamerika besteht aus 3 Staaten: aus Mexiko, den Vereinigten Staaten § 161. I. Das Hochland von Mexiko dehnt sich zwischen Mittelamerika und dem Rio Grande del Norte aus. Während es gegen den Stillen Ozean steil abfällt, dacht es sich nach dem Golf von Mexiko hin zu einer sumpfigen Küstenebene ab, in der Fieber und Moskitos eine große Plage für die Menschen bilden. Viele Sanddünen erschweren den Zugang; den einzigen guten Hafen hat Vera Cruz skrüs). Zur Hochebene führen tiefe Schluchten empor, in denen sich eine tropische Pflanzenwelt entfaltet. Farbhölzer, Maha- goniholz, Vanille, Zuckerrohr, Tabak und Kaffee gedeihen vorzüglich. Weiter hinauf prangen die Abhänge im Schmucke immergrüner Wälder. Die Hochebene selbst ist ans Mangel an Bewässerung fast kahl. — Den Hauptreichtum des Landes bilden seine Schätze an Gold und Silber; doch liegt die Ausbeute der Bergwerke meist in den Händen von Aus- ländern (vergl. Spanien I). Das Hochland von Mexiko bildet mit der Halbinsel Kalifornien und einem großen Teil der Halbinsel Inka tan die Republik Mexiko (fast 4 mal so groß wie Deutschland, aber noch nicht seiner Einw,). Hauptstadt Mexiko, 350000 Einw. Die Bewohner sind zu 1/3 Indianer, t

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 158

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 158 — Bodengestalt und Bewässerung. Den Osten und den Südosten des Festlandes durchziehen die Australalpeu und die Blauen Berge (2000 m hoch.) An ihnen verdichten sich die feuchten Seewinde zu reichlichen Niederschlägen. Die Küstenabhänge haben deshalb einen üppigen Pflanzenwuchs, und die Tiefländer zu ihren Füßen bieten treffliches Weideland. Auf den Australalpeu entspringt auch der größte Fluß des Erdteils, der Murray (mörrs) mit dem Darling. Das Innere Australiens leidet unter großem Regemuangel. Jmmersließende Gewässer fehlen völlig; mehrere Seen, unter ihnen der Eyre-See (er), haben salziges Waffer und bilden den größten Teil des Jahres nur Sümpfe. Der Boden ist infolge dieser Wasserarmut teils Wüste teils Steppe. Große Flächen sind mit stachligem, undurchdringlichem Ge- strüpp bedeckt. Pflanzen- und Tierwelt. Die Pflanzen- und Tierwelt Australiens weicht von derjenigen der übrigen Erdteile erheblich ab. Im Innern herrschen die Eukalyptuswälder vor. Die Stämme dieser Bäume erheben sich bis zu 60 m, ehe sie sich verzweigen, und erreiche» oft eine Höhe von über 100 m. Da ihre blaugrünen, schmalen Blätter fast senkrecht stehen, so bieten die Wälder keinen Schatten. Unter diesen Baumriesen entwickelt sich bei genügender Feuchtigkeit noch ein Unterwald von Farnen, die auch zu bedeutender Höhe emporwachsen. Seltsam berührt uns in dem australischen Wald der Mangel an Singvögeln; dagegen leuchtet das Gefieder vieler Vögel in den glänzendsten Farben. Be- sonders der Leierschwanz und die mancherlei Papageienarten erfreuen durch ihre Farbenpracht das Auge des Reisenden. — Eigenartig sind auch die Säugetiere des Erdteils. Ursprünglich fehlten ihm die dem Menschen so nützlichen Huftiere; von Raubtieren kommt der Dingo vor, ein Mittelding zwischen Wolf und Hund. Eigentümlich sind Australien die Beuteltiere, ferner das Schnabeltier, das zwar ein Säugetier ist, aber statt des Maules eiueu zahnlosen Schnabel hat und Eier legt, aus denen nach einigen Tagen wenig _ ent- wickelte Jnnge auskriechen. Es steht also in der Mitte zwischen Säugetieren und Vögeln. — In ähnlicher Weise bildet der Lungen- fisch den Übergang zwischen den lnst- und den wasseratmenden Wirbel- tieren. Er kann wohl durch Kiemen im Wasser atmen, _ zugleich aber benutzt er auch die zu einer Lunge ausgebildete Schwimmblase zur Luftatmung. Bewohner. Die Ureinwohner des Festlands sind die Australier. Sie sind den Negern ähnlich, stehen aber auf einer noch niedrigeren Kulturstufe als diese. Das Fehlen der Huftiere ließ sie nicht zu Ackerbauern, nicht einmal zu Hirten werden; sie blieben Jäger- und Fischervölker. Sie weichen vor der vordringenden Kultur immer mehr zurück und nehmen an Zahl schnell ab. — Den größten Teil der Bevölkerung machen die Eingewanderten aus, unter denen die Engländer obenan stehen; ihnen folgen an Zahl die Deutschen. Um Australien, das im 18. Jahrhundert zu einer englischen Kolonie erklärt worden war, zu bevölkern, schickten die Engländer ihre Ver-

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 8

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 8 — Mitte zeigt sich bei jedem Zuge eine Einsenkimg, in den Vogesen der Pas; von Zabern, im Schwarzwald das niedrige Neckarbergland. Nordlich von dieser Ein- sattelung steigen die Gebirgszüge wieder höher empor, und zwar rechts im Oden- wald, links in der Haardt. Beide Züge bestehen aus denselben Gesteinen, int süd- lichen Teil aus Granit und Gueis, im nördlichen aus Buntsandstein. 2. Der Schwarzwald erstreckt sich auf dem rechten Ufer des Rheines von Basel bis zum Neckar. Er ist nächst dem Riesenge- birge das stattlichste und höchste deutsche Mittelgebirge. Den Höhen- stufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr verschieden. Die dem Rheine zugekehrten Abhänge erfreuen sich eiues milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Lanbwaldnngen, Obstgärten und Rebenpflauzungen. Höher hinaus hört der Laubwald wegen des rauhen Klimas auf. Hier beginnen die dunklen Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Greuze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier die Viehzucht nach Art der Alpenwirtschaft betrieben. — Eine Anzahl kleiner reißender Flüffe eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Mnrg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höhen sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbs- quelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Ge- birgsbächen dem Neckar und Rheine zu. Die größteu und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffeu Verwen- dung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hausgeräte, Spielsachen Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten ver- fertigt. — Eine wichtige Verkehrslinie ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Dentschlauds. Sie führt von Offen- bürg das Kinzigtal anfwärts nach Donaue schlugen und dem Bodeusee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. 3. Der Odenwald, d. h. öder Wald, verdient seinen Namen nicht; denn er gehört zu den angebautesten, freundlichsten Gebirgen Deutsch- lands. Auch auf deu Abhäugen und Kuppen wird Ackerbau getrieben. Die durchschnittliche Höhe beträgt 400 m. Die höchsten Gipfel steigen etwas darüber hinaus, der Katzenbuckel bis zu 630 m, der Meli- bokus bis zu 518 m. Das° Gebirge besteht vorwiegend aus Bunt- faudsteiu. Nur im Westen herrschen Granit und Syenit vor, die wegen ihrer Härte ein vorzügliches Baumaterial gebeu Stelleuweise zeigen sich eigentümliche Felsbildnugen. So ist das Felsenmeer ein wildes Durcheinander von Syenitblöcken, von denen manche, z. B. Riesensäule und Altarstein, durch ihre Größe Staunen erregen. — An dem Westfuße des Gebirges breitet sich die Bergstraße aus, eine äußerst fruchtbare und anmutige Ebene, welche im Schmuck schöner Wein- und Obstgärten prangt.
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