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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 28

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 28 — Straßburg einen mächtigen Aufschwung genommen und sich infolge seiner günstigen Lage zum Hanpthandelsplatz des ganze» Oberrheins entwickelt. Es ist der Knoten- punkt wichtiger Verkehrslinien; nach Süden geht der Rhein Rhone Kanal, »ach Westen der Rhein-Marne-Kanal; außerdem schneiden sich hier die beiden Welt- Verkehrslinien Paris—wien und Cöln—mailand. An der Iii auswärts liegen die gewerbtätigen Orte Mülutttv und Mülhaiiscn; letzteres hat die größten Webereien Süddentschlands. Bekannte Schlachtorte sind Weiszcnbmn und Wörth (1870). Die Hauptstadt Lothringens ist Met; an der Mosel. Als Grenzfestnng gegen Frankreich hat es für die Sicherheit des Landes eine große Bedeutung, weshalb man es auch zu einem Bollwerk ersten Ranges umgeschaffen hat. 1870 war es ein heiß umstrittener Punkt. Mars la Tour, Gravelotte.) Metz ist eiu wichtiger Knotenpunkt der Eisenbahnen des Rheinlandes; hier vereinigen sich die Eisenbahn- linien von Trier, Mainz und Mannheim, um dann in die Bahn Straßburg— Paris einzumünden. 22. 3. Die Rheinpfalz (zu Bayern gehörig) liegt nördlich vom Elsaß. Sie wird zum größten Teil von der Haardt durchzogen. Längs des Rheins breitet sich eine reichgesegnete Ebene aus, die viel Wein, Obst und Tabak erzengt. Die Hauptstadt Tpeyer am Rhein ist die Tolenstadt der deutschen Kaiser; denn 8 Kaiser und 3 Kaiserinnen liegen daselbst im Dom begraben. Mannheim gegenüber liegt Hiiijuhiiöjjafcii, 83000 Einwohner, bedeutender Handelsplatz und Hauptsitz der chemischen Farbeuindnstrie, wodurch die Stadt in einem halben Jahr- hundert zu fünfzigfacher Größe angewachsen ist. Aufwärts am Rhein folgt die Festung (Bermersheim. Am Fuße der Haardt liegt eiue Reih.' vielgerühmter Weinorte: Neustadt, Deidesheim, Dürkheim. Im pfälzischen Hinterlande sind noch die Fabrikstädte Kaiserslautern und Pirmasens (Schuhwaren) rju er- wähnen. 23. 4. Das Grotzherzogtum Hessen umfaßt den nördlichen Teil der Oberrheinischen Tiefebene und den größten Teil des Odenwaldes. Der rechtsrheinische Teil bildet die Provinz S t a r k e n b u rg, der linksrheinische die Provinz Rheinhessen- In letzterer wird viel Weinbau getrieben. Die Hauptstadt Tarmstadt, 87000 Einwohner, liegt am Nordende der Berg- straße. Lsseilbach, 75000 Einwohner, dicht bei Frankfurt, ist die größte Fabrik- stadt des Landes (Leder und Lederwaren). Am linken Rheinufer liegt Worms mit großen Lederfabriken: es ist berühmt durch die Sage (Nibelungen) und die vielen Reichstage, die hier abgehalten wnrden; (1495 „der reichste Fürst", 1521 Luther). Mainz, 110000 Einwohner, an der Mündung des Mains, ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Infolge seiner günstigen Lage an dem Vereinigungs- punkt zweier großer Flüsse hat es sich zu einer blühenden Handelsstadt entwickelt <Weinhandel>. Wichtige Verkehrslinien nach dem Mittel- und Oberrheiu, sowie uach Franken und Lothringen kreuzen sich hier. Auch ist es eine starke Festung, neben Strasburg, Ehrenbreitstein und Cöln das wichtigste Bollwerk am Rhein. Hier wurde Gutenberg geboren, dessen Denkmal die Stadt schmückt. In der Nähe liegen die berühmten Weinorte Nierstein und Oppenheim, Pinge» ist bekannt durch den sagenumwobenen Mäuseturin u»d das Binger Loch. Die Provinz Oberhessen siehe Seite 59. 24. 5. Württemberg Das Schwäbische Stnfenland gehört dem König- reich Württemberg an. Außerdem umfaßt dieses den kleineren westlichen Teil der Oberdeutscheu Hochebene, die Rauhe Alb und den Ostabhang

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 24

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 24 — e) Siedlungen. In den Dörfern, die von dem fränkischen Volks- stamm bewohnt werden, herrscht das fränkische Gehöft vor. Es weicht in seiner Bauart wesentlich von dem Schwarzwaldhaus und dem oberbayrischen Haus ab. Die Stallungen liegen seitlich von dem Söohnhans. Beide umschließen einen Hof, der nach der Straße ein großes Eingangstor hat; im Hintergrunde des Hofes liegt die Scheune, au die sich gewöhnlich ein mit Gras bewachsener Obstgarten schließt. Das Wohnhaus wendet der Straße meist nicht die Längsseite, sondern die Giebelseite zu. tf) Verkehrswege. Obwohl das Fränkische Stufenland von den Nachbargebieten durch Gebirge getrennt wird, ist seine Verkehrslage doch günstig zu nennen; denn Flußtäler und Gebirgslückeu bieten dem Ver- Abb. 13. Fränkisches Gehöft. kehr Pforten nach allen Seiten hin. Zum Rhein führt der Main, zur Donau das Wörnitz- und das Altmiihltal, nach Böhmen die Eger, nach Sachsen und Thüringen die Saale. Der Ludwigskanal verbindet die Altmühl mit der Regnitz und somit auch den Main und deu Rhein mit der Donau. 8) Geschichtliche Bedeutung. Das Maingebiet war im Mittel- alter der Sitz der geistlichen Herrschaften. Am bedeutendsten von ihnen waren die Bistümer Bamberg und Würzburg, die sich um die Ausbrei- tuug des Christentums im Osten Deutschlands und die Pflege der Wissen- schaften verdient machten. Neben den geistlichen Herren erwuchs in den Städten ein kraftvolles Bürgertum, besonders in Nürnberg. Von

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 37 — Bezirke manche Erzeugnisse, welche eingeführt werden müssen. Gegenstände der Einfuhr sind z. B. Salz, Steinkohlen, Petroleum, Kolonialwaren u. dergl. An- und Verkauf der Produkte bilden den Handel. Durch die Beförderung der Personen, Güter. Briefe und Nachrichten nach anderen Orten und Ländern entsteht der Verkehr. Er findet auf den Verkehrs- wegen statt. Diese sind: die Wasserstraßen, Landstraßen, Eisenbahnen, Telegraphen (Fernschreiber) und Telephone (Fernsprecher). Die ältesten Verkehrswege sind die Wasserstraßen oder schiffbaren Flüsse. Nassau zählt deren drei: Rhein, Main und Lahn. Der Rhein, ein sehr wichtiger Verkehrsweg, wird von vielen und großen Güter- und Personenbooten befahren. Die Güterboote bringen besonders Kohlen- und Kolonialwaren vom Niederrhein, die Personenboote viele Reisende, welche die schönen Rheinnser kennen lernen wollen. Das erste Dampfboot ans dem Rhein fuhr im Jahre 1824. Heute befahren über 1000 Dampfboote den Strom. Zum Schntze der Schiffe im Winter sind bei Schierstein, St. Goarshausen und Oberlahnstein große Häfen angelegt. Auf dem Maine fahren große Kähne, Dampfboote und viele Flöße. Letztere, Bauholz bringend, werden oft bei Mainz zu großen Flößen vereinigt, welche den Rhein hinab bis nach Holland gehen. Seitdem man von der Mündung des Maines bis über Frankfurt einen Kanal angelegt hat, können große Rheinfchiffe bis zu dieser Stadt gelangen. Die Lahn wird bei Wetzlar schiffbar und zwar für Kähne. Von Weilburg an ist sie kanalisiert. Die früher sehr be- deutende Lahnschifffahrt hat seit dem Bau der Lahnbahn viel verloren. Mehrere hundert Kähne beförderten auf dem Flusse hauptsächlich Eisen- erze. Jetzt ist die Schifffahrt fast gauz eingestellt. Ans den Landstraßen verkehren seit dem 16. Jahrhundert die Postwagen. Erst im vorigen Jahrhundert wurden Eiseubahuen angelegt. Eisenbahnen. (Man lasse sämtliche früher genannte Orte angeben, welche von den Eisen- bahnen berührt werden.) Die meisten Eisenbahnen laufen von der größten Stadt des Regie« ruugsbezirks, von Frankfurt a. M. aus nach allen Richtungen. Es sind fol- gende 11 Bahnlinien. 1. Die Hauptbahn Franksnrt-Wiesbaden-Köln oder Rechtsrheinische Eisenbahn. Zu derselbe» gehören als Teilstrecken die ehemalige Taunus- bahn auf der rechten Main- und Rheinseite von Frankfurt über Höchst und Kastel nach Wiesbaden und die ehemalige Nassauische Rheinbahn von Wiesbaden auf dem rechten Rheinnfer hinab über Biebrich, Rüdes- heim und Lahnstein nach Koblenz. Die Taunusbahn, eine der ersten deutschen Eisenbahnen, ist schon seit 1839 im Betrieb. Zweigbahnen sind die Nebenbahn Höchst-Soden, die Kleinbahnen Höchst-Königstein,

5. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 38

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 38 — *Eltville-Schlaugenbad (Dampfstraßenbahn). St. Goarshausen-Nastätten, Braubach-Nastätten und die Nebenbahn *Obcrlahnstein-Ems. Von Rüdesheim und Aßmannshaufen aus steigen Zahnradbahnen zum Niederwalde auf. Elektrische Bahnen verbinden Niederlahnstein mit Koblenz und Höhr mit Vallendar. 2. Die Hciuptbahnstrecke Frankfurt-Limburg, welche mitten durch den Taunus über Höchst, Niedernhausen und die Jdsteiner Senke nach Limburg zieht. Eine Abzweigung bildet die Strecke Niedernhausen- Wiesbaden. 3. Die Main-Weserbahn (Hauptbahn) von Frankfurt über Bockenheim, Friedberg, Gießen und Marburg nach Kassel. Bei Kolbe zweigt von ihr die Linie Marliurg-Kreuztal ab, welche Biedenkopf berührt. 4. Die Hamburger Bahn, ein Hauptbahn. Ihre Fortsetzung bilden die Nebenbahnen Hombnrg-Friedberg und Hombnrg-Usingen- Weilmünster. 5. Die Cronberger Bahn. Diese Nebenbahn und die Homburger Bahn, von Frankfurt aus führeud, geheu bei Bockenheim von der Main- Weserbahn ab und verzweigen sich bei Rödelheim. 6. *Dte Hanauer Bahn, auf dem rechten Mainufer (Hauptbahn). 7. *Die Frankfurt-Bebraer Bahn über Sachsenhausen, Offenbach und Hanan nach Bebra (Hauptbahn). 8. *Die Lokalbahn nach Offenbach, vou Sachsenhausen aus gehend. 9. *®ie Main-Neckarbahn über Darmstadt nach Heidelberg (Haupt- bahn). 10. *Die Riedbahn nach Worms und Mannheim (Hauptbahn). 11. Die Hauptbahnliniefrauksurt-Mainz-Köln oder Linksrheinische Eisenbahn auf der linken Main- und Rheinseite. Außerdem führen von Frankfurt noch elektrische Bahnen nach Bergen, nach Offenbach, nach Oberursel-Hohemark und nach Homburg-Saalburg und die Wald- bahnen nach Isenburg und Schwanheim. Die Stadt Wiesbaden ist mit dem linken Rheiuufer direkt ver- bundeu durch die Hauptbahuliuie Wiesbaden-Mainz, welche zwischen Biebrich und Kastel auf der Kaiserbrücke den Rhein überschreitet. Durchgehende Züge Wiesbaden-Homburg verkehren über die Strecke Höchst-Nödelheim, die sog. Bädcrbahn mit Umgehung von Frankfurt. Bon Wiesbaden aus führt die Nebenbahn Wiesbaden-Langen- schwalbach-Diez durch das Aartal nach der Lahn und Limburg. Eine Zweigbahn derselben bildet die Kleinbahn Zollhaus-Nastätten. *Ferner gehen von Wiesbaden elektrische Bahnen nach Kastel-Mainz, Biebrich. Erbenheim, Bierstadt, Sonnenberg und vom Nerotale eine Drahtseilbahn auf den Neroberg, von Biebrich elektrische Bahnen nach Kastel-Mainz und Schierstein. Die Lahnbahll von Wetzlar über Limburg, Ems und Lahustein nach Koblenz führend, ist ein Teil der großen, militärisch wichtigen Haupt.

6. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 39

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 39 — bahnliuie Berlin-Metz. Sie hat viele Tnnnele und Brücken. Zweig- bahnen derselben sind die Nebenbahnen Wetzlar - Grävenwiesbach, Weil- bürg-Weilmünster-Laubuseschbach und die ^Kerkerbachbahn Dehrn- Heckholzhausen - Mengerskirchen. *) Von Ems steigt eine Drahtseilbahn nach dem Malberg, unterhalb Ems eine Zahnradbahn nach Grube Friedrichssegen auf. Eine Kleinbahn verbindet Gießen mit Bieber am Dünsberge. Von Limburg aus ziehen zwei Nebenbahnen über den Westerwald. Die Unterwesterwaldbahn über Montabaur teilt sich bei Siershahn in die Linien Siershahn - Engers mit der Zweigbahn nach ^Höhr- Grenzhausen-Hillscheid und Siershahn-Altenkirchen. Die Oberwesterwaldbahn von Limburg nach Altenkirchen berührt Hadamar, Westerburg und Hachenburg. *) Eine Verbindung der Ober- und Unterwesterwaldbahn bildet die Klein- bahn Hachenburg-Selters. Die Köln-Gießener Bahn (Hauptbahn) führt von Köln durch das Dilltal nach Wetzlar und Gießen. Mit derselben vereinigt sich bei Dillen- bürg die aus Westfalen kommende Hauptlinie Weidenau-Dillenburg. Von ersterer zweigen als Nebenbahnen bei Dillenburg die Strecken Dillen- bürg-Straßebersbach und Dillenburg-Wallan-Biedenkopf und bei Her- boru die Bahn Herborn-Niederwalgern-Marburg sowie die Westerwald- querbahn Herborn-Westerburg-Montabaur ab. Eine Abzweigung der letzteren ist die Strecke ^Fehl-Ritzhansen-Erbach über Marienberg. Den nördlichsten Teil unseres Bezirks durchschneiden die Nebenbahnen Fraukeuberg-Wiuterberg über Bromskirchen und die Edertalbahu Allen- dorf-Erndtebrück. Frankfurt ist im deutschen Eisenbahnnetz ein Hauptknotenpunkt. Andere Knotenpunkte in Nassau bilde«: Limburg, Wiesbaden, Höchst, Lahnstein usw. Frankfurt ist Sitz einer Eisenbahndirektion. Alle nassauischen Städte haben jetzt Bahnverbindung. 10. Lage des Regierungsbezirks. Der Regierungsbezirk Wiesbaden gehört zum mittleren Deutschland. Er liegt auf dem rechten Rheinufer zu beiden Seiten der Lahn und er- streckt sich vom unteren Main bis an die obere Sieg und Eder. 11.Grenzen'). Nachbargebiete mit den wichtigstennachbarorten. Südlich vom Regierungsbezirk Wiesbaden ist das Großherzogtum Hessen gelegen. Die linken Uferstrecken des Maines und Rheines, welche wir hier finden, stehen den rechten nassanischen Ufern au Schönheit und Fruchtbarkeit nach. Am Maine in der Nähe von Frankfurt liegt die bedeutende Fabrikstadt Offenbach mit 76 000 Eiuwohueru. Sie ist durch 3 Bahnen mit Frankfurt verbunden. Mainz am Rhein, der Main- mündnng gegenüber, ist eine wichtige Handelsstadt von 111000 Ein- wohnern und eine starke Festung mit 8000 Mann Besatzung. Gegenüber Seite 46 sind die Grenzen kurz angegeben.

7. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 43

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
E. Das Ermland. 43 f) Natürliche verkehrsstrahen sind im Ermlande nicht vorhanden, da die kleinen Zlüsse bis auf den Unterlauf der passarge für die Schiffahrt keine Bedeutung haben. fluch der Hauptfluß, die Alle, ist in ihrem Mittellauf nur flößbar. Oer an die Hüfte des Irischen Haffes reichende Teil der Landschaft benutzt dieses als bequeme Handelsstraße. g) Siegelungen. flllenftein ist die bedeutendste Stadt des Ermlandes. Sie liegt an der Alle und besitzt ein altes Schloß aus der Ritterzeit. Sie ist Knotenpunkt wichtiger Lahnstrecken und der Sitz einer Regierung. Die Stadt ist während der letzten Jahrzehnte sehr emporgeblüht. Westlich von flllenstein in der Nähe der passarge liegt der Wallfahrtsort vietrichswalde. Nicht weit von der Stadt liegt die Irrenanstalt ttortau. Wartenburg besitzt eine Strafanstalt. Abb. Zz. Heilsberg. Guttstadt ist ein kleines Städtchen an der Alle. Heilsberg ist an demselben §luß im schönen Simsertale gelegen. Oas alte Lischofsschloß stammt noch aus der Nitterzeit und ist der in ganz Ostpreußen am besten erhaltene Lau aus jenen Tagen. In der Nähe der Stadt fand im Unglücklichen Kriege zwischen Franzosen und Preußen ein Gefecht statt, das für die letzteren unglücklich verlief. Rössel ist ein gewerbereiches Städtchen mit einer Taubstummenanstalt. In schöner Waldgegend liegt der berühmte Wallfahrtsort heiligelinde. Auf der rechten Seite der Alle liegen die Landstädtchen Bischofstein, Bischofsburg und Seeburg. Braunsberg liegt unweit der Passargemündung und war früher die Haupt- stadt des Ermlandes. Sie hat ein Lehrer- und Priesterseminar und eine be- deutende Lrauerei. Sie treibt auch nicht unbedeutenden Handel, grauen-

8. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 90

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
90 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. I») Garten- und Kunststadt. Düsseldorf war ehemals durch Mauern, Gräben und Wälle geschützt, vor mehr als 100 Jahren ließ Napoleon I., der auch von dieser Stadt Besitz ergriff, die Kestungsmauern schleifen. Ein Teil des dadurch ge- wonnenen Geländes wurde in Anlagen umgewandelt. So entstand der schöne Hof- garten, der sich vom Rheine bis zum Malkasten, dem Versammlungsorte der Düsseldorfer Maler, erstreckt. Keine Stadt am Rhein kann sich solch herrlicher park- anlage rühmen. Unvergleichlich schön ist der hofgarten im Wonnemonat, wenn die alten Bäume im frischen Llätterschmucke prangen, und die blütenreichen Lüsche ihre balsamischen Düfte aushauchen. Über wohlgepflegte, blumenüberstreute Rasenteppiche hüpfen zahllose Starmätze dahin, geschäftig nach Nahrung suchend. Die lustigen Zlötentöne der Amseln mischen sich mit dem heiteren Geschmetter der zutraulichen Zinklein. Ja, aus lauschigem Zliedergebüsch dringt süßer Nachtigallen- schlag an unser Ohr. Auf glitzernden Teichen ziehen stolze Schwäne ihre Lahn. Inmitten kunstvoll angelegter Llumenbeete spielen die Wasser plätschernder Springbrunnen, und aus dem zarten Laubgrün schimmert das blendende Weise prächtiger Marmordenkmäler. Wie gern rastet der Spaziergänger ein Weilchen auf einer der hier zahlreichen Ruhebänke, um so recht die Schönheit der ihn umgebenden Anlagen auf sich einwirken zu lassen. Außer seiner größten Zierde, dem hofgarten, hat Düsseldorf auch noch andere herrliche Anlagen aufzuweisen und kann sich daher mit Recht den Namen „Gartenstadt" beilegen. Nicht minder gebührt ihr der Name „Kunststadt",- denn gerade die hier heimische Kunst trug mit zu dem raschen Emporblühen Düsseldorfs bei. Als es 1815 unter preußische Herrschaft kam, besaß es nur 14 000 Einwohner, augenblicklich zählt es 400 000. An seiner berühmten Malerschule, Kunstakademie genannt, haben die berühmtesten Meister gewirkt, unter ihnen Peter von Eornelius und Wilhelm von Schadow, deren Denkmäler zwei nach ihnen benannte Plätze schmücken. Die herrliche Kunsthalle und der seit der großen Ausstellung 1902 neu ein- gerichtete Kunstpalast bergen die schönsten Gemälde von Künstlern alter und neuer Zeit. Durch seine günstige Lage am Rhein hat sich Düsseldorf in den letzten Jahrzehnten auch zu einem bedeutsamen Handel emporgeschwungen. e) Handels- und Industriestadt. Nähern wir uns von Süden her mit dem Dampfer der Stadt, so gewahren wir die neuen großen hafenanlagen, viele Schiffe werden hier entladen oder nehmen neue Ladung auf. Die Städte des Wuppertales Lärmen, Elberfeld, Solingen und Remscheid senden ihre Erzeugnisse nach Düsseldorf, damit sie mittels der Schiffe stromauf- oder stromabwärts befördert werden. Ein äußerst reger Verkehr spielt sich eben- falls auf dem Hauptbahnhofe ab- hier fahren fortgesetzt Züge ein und aus. Sieben verschiedene Linien laufen von Düsseldorf aus durch die rechts- rheinischen Gebiete. Zwei andere Verkehrsstrecken, die bei dem Dorfe Hamm, wo zwei Eisenbahnbrücken errichtet sind, über den Strom führen, unter- halten die Verbindung mit den linksseitigen Gebieten. Eine dritte zweibogige Lrücke, in deren Mitte ein steinerner Löwe, Düsseldorfs Wappen, Wacht hält, verbindet Alt-Düsseldorf mit den neuen linksrheinischen Stadtteilen. Personen-

9. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 69

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xiv. Die Lölner Lucht. 69 nur dann und wann sieht man ein Klotz, das von Vampfern nach dem Ruhr- orter Hafen geschleppt wird. Naturgemäß ist ein Gebiet, das Erwerbsquellen in solcher Fülle aufweist, äußerst dicht besiedelt, prächtig und bequem ein- gerichtete Dampfer der Eöln-Vüsseldorfer vampfschiffahrtsgesellschaft vermitteln den regen Personenverkehr auf dem Rheine. Als Mittelpunkt alles Handels und Verkehrs jener Gegend gilt das heilige Eöln. 4. Gölit, die Königin unter den Kieinstädten, ist wie Trier und Andernach eine Gründung der Römer. Seine günstige Lage, am Kreuzungspunkte wichtiger Handelswege und der großen Rheinstraße, gestattete einen ergiebigen Handel, der die Stadt schon im Mittelalter zu einer der reichsten und mächtigsten des Reiches erhob. Im Städtebund der Hansa behauptete sie daher eine führende Stellung. Eölner Kaufleute, die eigene Schiffe auf dem Meere besaßen, trieben Handel mit allen damals bekannten Ländern. Kurze Zeit nur sank die Stadt von ihrer stolzen höhe herab, um später unter preußischer Herrschaft einer neuen Blütezeit entgegenzugehen, heute zählt Eöln unter die sechs größten Städte unseres Vaterlandes. Die Weltverkehrslinien Verlin—paris und London—- Genua kreuzen sich in Eöln, die aus dem Wupper- und Ruhrgebiet und dem Aachener Becken führenden Verkehrsstraßen treffen hier zusammen. Infolge der vortrefflichen Verkehrsverbindung konnte sich auch die Gewerbtätigkeit vielseitig gestalten. Weltruf genießen das „Eölnische Wasser" und „die Stoll- werksche Schokolade". Maschinenfabriken, eine große Wagen- und Glasfabrik, Drahtseil- und Kabelwerke, Spinnereien, Seidenwebereien, chemische Fabriken und noch andere gewerbtätige Betriebe hat der Eölner Bezirk aufzuweisen, ver Reichtum und die fromme Sinnesart der Eölner bekundete sich in der Er- richtung zahlreicher Stifte, Klöster und Kirchen, namentlich aber in dem 1248 begonnenen Bau des vomes. Eöln, der Sitz eines Erzbischofs, zählt gegen 30 solcher Gotteshäuser aus den Jahrhunderten seines Glanzes. Endlich muß Eöln als starke Festung Erwähnung finden. Längst sind die alten Festungs- werke, bestehend aus turmgeschmückten Mauern, Wall und breitem Graben, geschwunden. Ein Kranz von Verteidigungsanlagen, Forts genannt, umschließt jetzt den ausgedehnten Stadtkreis und das benachbarte Mülheim und bietet Schutz gegen feindliche Angriffe. ver vom zu Löln. Als der Bau des Ooms zu Cöln begann, wollte man gerade auch eine Wasser- leitung ausführen. Oa vermaß sich der Baumeister und sprach: „Eher soll das große Münster vollendet sein als der geringe Wasserbau!" Oas sprach er, weil er allein wußte, wo zu diesem die Tuelle sprang, und er das Geheimnis niemanden als seiner Frau entdeckt, ihr aber zugleich bei Leib und Leben geboten hatte, es wohl zu bewahren. Oer Bau des Ooms fing an und hatte guten Fortgang' aber die Wasserleitung konnte nicht angefangen werden, weil der Meister vergeblich die Tuelle suchte. Als dessen Frau nun sah, wie er sich darüber grämte, oersprach sie ihm Hilfe, ging zu der Frau des andern Laumeisters und lockte ihr durch List endlich das Geheimnis heraus, wonach die Quelle gerade unter dem Turm des Münsters sprang,- ja, jene bezeichnete selbst den Stein, der sie zudeckte. Nun war ihrem Manne geholfen,' folgenden Tags ging

10. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 74

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
74 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. haben die dankbaren Bürger Eölns dem greisen Heldenkaiser Wilhelm dem Großen ein prachtvolles Denkmal gesetzt, das der Stadt zu einer ihrer schönsten Zierden gereicht, wahrlich, Eöln ist schön/ mit Recht kann der stets stoh- gesinnte Eölner stolz auf seine Heimatstadt sein, und voll und ganz verstehen wir sein Wort: Klaas Rolle. „Un trök ich en de Welt erus, So wick der Koß mich drög, Ich fang mich nirgens su 30 hus Un nirgens su vergnög, Als do, wo ich geboren bin, Ich mein zo Löln am Rhing,- Gp heim do trief mich Hätz un Senn Höh dölle bei de Rhing." 5. Andere Städte. Eöln gegenüber erblicken wir Deutz, das wie viele bedeutende Vororte eingemeindet ist. Unterhalb Deutz rauchen die Schlote des gewerbtätigen Mülheim am Rhein, das ebenfalls eingemeindet wird. Seine vielen Tuchwebereien und Eisenwerke hatten es nächst Löln zu dem industriereichsten Orte der ganzen Gegend erhoben. Xv. Das Ruhrgebiet. 1. Sluhlauf. Die Ruhr, eine echte Gebirgstochter, enteilt dem kahlen Kstenberge des Rothaargebirges und schlängelt sich zunächst durch die Provinz Westfalen. Unterhalb des Isenberges verläßt sie den westfälischen Boden und tritt als starker Kluß in die Rheinprovinz ein. Von den bergischen höhen im Süden und den Ausläufern des Haarstrangs im Norden begleitet, windet sie sich in großen Krümmungen dem Rheine zu- doch schlägt sie stets wieder ihre westliche Hauptrichtung ein. Die letzte Strecke ihres Laufes gehört der Ebene an. Langsam schleicht sie durch die zu beiden Seiten sich aus- breitenden, fruchtbaren Weiden dahin. Bei Vuisburg-Ruhrort ver- einigt sie ihre Kluten mit denen des Rheins. Krüher war der Kluß auf seiner untern Strecke durch Nohlennachen belebt- seitdem man aber die zahlreichen Eisenbahnen erbaut hat, ist nur noch selten ein Schiff auf der Ruhr zu erblicken. 2. Besiedlungen. Wie das Wuppertal, so ist auch das Gebiet der Ruhr äußerst dicht bevölkert. Vicht gedrängt liegen die Häuser beieinander. Die erste rheinische Stadt an der Ruhr ist Steele. Kls Knotenpunkt der Eisen- bahnen herrscht hier ein äußerst lebhafter Verkehr. Eine Stunde weiter abwärts erreichen wir Kupferdreh. Die zahlreichen Kohlenbergwerke, Schmelz- Hütten und andere Fabriken, deren Qualm oft die ganze Landschaft umhüllt, zeugen von der regen Gewerbtätigkeit dieser Gegend. Unterhalb Kupferdreh erblicken wir in schöner Umgebung die alte Stadt Werden. Ihre Gründung verdankt sie dem frommen Ludgerus, der hier ein Kloster errichtete, um das sich nach und nach die Stadt anbaute. Seine Gebeine ruhen in der Abteikirche. In der Nähe von Werden erblicken wir auf einem Bergvorsprung an der Ruhr
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