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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 87

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelalter. 87 tums seit der Karolingerzeit dieselbe geblieben. Für eine weitere Ansiedlung deutscher Bauern nach Westen zu war auch seitdem kein Raum mehr. Wohl aber hat das Deutschtum nach Süden hin in den Alpentälern einigen Gewinn zu verzeichnen. Die Grenze gegen die Rhätoromanen ist zu unsern Gunsten etwas verschoben worden, während die Italiener ihre Stellung zum mindesten behaupteten. Bis zum Jahre 1100 genügte auch der vorhandene Grund und Boden für die deutschen Bauern vollständig. Wo sich infolge der Bevölkerungszunahme Landnot einstellte, schritt man zu Rodungen in den ausgedehnten Wäldern; für das Sachsenland um den Äarz herum legen die zahlreichen Ortsnamen auf „-rode" davon Zeugnis ab. Daher konnte auch Otto der Große seine Ostmarkenpolitik nicht durch Ansiedlung deutscher Bauern unterstützen. Nur Land zwischen Saale und Elbe wurde gewonnen; dagegen hat sich donau-abwärts, wie in den nach Osten geöffneten Alpentälern, seit^den Tagen Karls des Großen der bayrische Stamm auf Kosten der Süd-slaven ausgebreitet und allmählich Österreich, Tirol, Kärnten und Steiermark germanisiert. Ant stärksten und weitesten drang das Deutschtum im Norden und besonders im Osten vor. Kurz nach 1100 zogen die Erzbischöfe von j)amburg--Bremen holländische Siedler, die der Kunst der Entwässerung kundig waren, in die Marschen an der unteren Elbe und Weser. Aber ideale wie wirtschaftliche Gründe steigerten den Ausbreitungstrieb des deutschen Volkes so mächtig, daß diese Gebiete bald nicht mehr genügten: der Bevölkerungsüberschuß konnte in der alten Leimat nicht mehr untergebracht werden; Flurzwang und hartes Los-recht mochten manchem strebsamen Bauern die Äeimat verleiden; an der niederländischen Küste schmälerten gerade damals große Meereseinbrüche das anbaufähige Land. So begann eine neue Periode der Wanderung, die sich diesmal auf die vormals germanischen Slavenländer im Osten lenkte. Zugleich wurden die Einwohner dieser Gegenden in der ersten Miste des 12. Jahrhunderts von deutscher, aber auch von polnischer Seite her dem Christentum gewonnen. So bekehrte Bischof Otto von Bamberg feit 1124 im Aufträge des Polenkönigs die Pommern. Die politische Herrschaft deutscher Fürsten über die Wenden haben dann vor allem Heinrich der Löwe und Albrecht der Bär begründet. Albrecht, feit 1134 Markgraf der Nord mark (heute Altmark), erweiterte durch Erbschaft und Eroberung sein Land über die Elbe hinaus und wurde der Gründer der Mark Brandenburg, die dann feine Nachkommen feit etwa 1250 auch über die Oder (Neumark), ja schließlich bis Pommerellen ausdehnten. Der Welfe beherrschte vor allem Mecklenburg und Oftholstein.

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Schleswig-Holstein. Die Hreie und Hansestadt Hamburg. Hamburg ist keine schleswig-holsteinische Stadt, aber es ist auf holsteinischem Loden entstanden, und der größte Teil des hamburgischen Staates gehörte ursprünglich zu Holstein- es ist darum ein Teil der holsteinischen Landschaft. Geschichtliches. Im Iahre 804 gründete Karl der Große im Mündungs- gebiet der Elster die hammaburg (Waldburg). Sie lag in einer sumpfigen Niederung, von Bruch und Wald umgeben,- es war darum leicht, sie gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Trotzdem wurde sie wiederholt von Dänen und wenden zerstört. Aber jedesmal erhob sie sich neu aus Schutt und Esche. Neben der Burg und in ihrem Kbb. 6. Oer Segelschiffhafen in Hamburg, (Pfyot Glückstadt & Münden, Hamburg.) Schutz siedelten sich bald Zischer und Kaufleute an, so daß eine kleine Stadt entstand. Oas Aufblühen wurde dadurch gefördert, daß die junge Stadt Sitz eines Bischofs wurde. Ums 3«hr Uli wurden die Schauenburger Grafen Herren von Holstein und Stormarn. Viesen Fürsten verdankt Hamburg seine erste Blüte. Ein schauenburger Graf bewirkte auch, daß der Kaiser Friedrich Barbarossa der Stadt einen Freibrief erteilte. Hamburg wurde eine Freie Siabt. (Es schloß sich bald dem Städtebund der Hansa an. Im verein mit Lübeck baute es Handelsstraßen aus, säuberte die Elbe von Seeräubern und brach die Burgen der Raubritter, die den Handel störten. So kam das Amt Ritzebüttel (Cuxhaven) an Hamburg. Auch die Burg Bergedorf wurde von Hamburg und Lübeck erobert. Damals war die Norderelbe ein schmales Gewässer- die Süderelbe war der Hauptarm des Flusses. Durch Kanalbauten bewirkten die ham- burger, daß von der wasserfülle der Elbe immer mehr durch die Norderelbe floß, so daß diese der Hauptarm wurde. Dadurch wurde die Nlacht und Größe Hamburgs ge- fördert. Die alten Festungswälle waren zu eng geworden und mußten erweitert werden.

3. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 43

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelaller. 43 tums seit der Karolingerzeit dieselbe geblieben. Für eine weitere Ansiedlung deutscher Bauern nach Westen zu war auch seitdem kein Raum mehr. Wohl aber hat das Deutschtum nach Süden hin in den Alpentälern einigen Gewinn zu verzeichnen. Die Grenze gegen die Rhätoromanen ist zu unsern Gunsten etwas verschoben worden, während die Italiener ihre Stellung zum mindesten behaupteten. Bis zum Jahre 1100 genügte auch der vorhandene Grund und Boden für die deutschen Bauern vollständig. Wo sich infolge der Bevölkerungszunahme Landnot einstellte, schritt man zu Rodungen in den ausgedehnten Wäldern; für das Sachsenland um den Äarz herum legen die zahlreichen Ortsnamen auf „-rode" davon Zeugnis ab. Daher konnte auch Otto der Große feine Ostmarkenpolitik nicht durch Ansiedlung deutscher Bauern unterstützen. Nur das Land zwischen Saale und Elbe wurde gewonnen; dagegen hat sich donau-abwärts, wie in den nach Osten geöffneten Alpentälern, feit den Tagen Karls des Großen der bayrische Stamm auf Kosten der Süd-flaven ausgebreitet und allmählich Österreich, Tirol, Kärnten und Steiermark germanisiert. Am stärksten und weitesten drang das Deutschtum im Norden und besonders im Osten vor. Kurz nach 1100 zogen die Erzbischöfe von Hamburg-Bremen holländische Siedler, die der Kunst der Entwässerung kundig waren, in die Marschen an der unteren Elbe und Weser. Aber ideale wie wirtschaftliche Gründe steigerten den Ausbreitungstrieb des deutschen Volkes so mächtig, daß diese Gebiete bald nicht mehr genügten: der Bevölkerungsüberfchuß konnte in der alten Heimat nicht mehr untergebracht werden; Flurzwang und hartes Hof-recht mochten manchem strebsamen Bauern die Heimat verleiden; an der niederländischen Küste schmälerten gerade damals große Meereseinbrüche das anbaufähige Land. So begann eine neue Periode der Wanderung, die sich diesmal auf die vormals germanischen Slavenländer im Osten lenkte. Zugleich wurden die Einwohner dieser Gegenden in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von deutscher, aber auch von polnischer Seite her dem Christentum gewonnen. So bekehrte Bischof Otto von Bamberg feit 1124 im Aufträge des Polenkönigs die Pommern. Die politische Herrschaft deutscher Fürsten über die Wenden haben dann vor allem Heinrich der Löwe und Albrecht der Bär begründet. Albrecht, feit 1134 Markgraf der Nord mark (heute Altmark), erweiterte durch Erbschaft und Eroberung fein Land über die Elbe hinaus und wurde der Gründer der Mark Brandenburg, die dann seine Nachkommen seit etwa 1250 auch über die Oder (Neumark), ja schließlich bis Ponnnerellen ausdehnten. Der Welfe beherrschte vor allem Mecklenburg und Ostholstein.

4. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 154

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
154 Iv. Preußens Werdegang. schlagenen Gegner nahmen den Kampf wieder auf und mit besserem Erfolg. Auch als Karl die Heimat in abenteuerlichem Ritt erreicht hatte, vermochte er den Dingen keine andere Wendung mehr zu geben. Nach feinem Tode erkaufte Schweden den Frieden durch große Landabtretungen: Rußland erhielt die Ostseeprovinzen, wo Peter die neue Hauptstadt seines Reiches anlegte. Vorpommern südlich der Peene sowie die Oder-Inseln nebst Stettin kamen an Preußen, Bremen und Verden an Hannover. Damit war Schwedens Ostseeherrschaft gefallen. Im Westen wie im Norden der europäischen Völkerfamilie wurde im Anfang des 18. Jahrhunderts der Gleichgewichtszustand wiederhergestellt. Iv. Preußens Werdegang. 1. Die Zeit des landschaftlichen Sonderdaseins. Der brandenburgisch-preußische Staat ist auf dem Boden entstanden, den die niederdeutschen Ansiedler langsam, aber mit ausdauernder Zähigkeit seit der Wende des 11. Jahrhunderts den Slaven entrissen hatten. Albrecht der Bär aus dem Hause der Assanier erweiterte die ihm 1134 verliehene Altmark durch Eroberung und Erbschaft um größere Gebietsteile östlich der Elbe. Seine Nachfolger erwarben das Land bis an die Oder und dehnten seit der Mitte des 13. Jahrhunderts ihre Herrschaft über diesen Fluß nach Osten hin aus, indem sie zu der Altmark und zu den später in der Kurmark vereinigten Landschaften die Neu mark fügten, die sie den polnischen Fürsten abnahmen. Daneben verbriefte ihnen Kaiser Friedrich Ii. den Anspruch auf die Oberlehnshoheit über das Herzogtum Pommern, den sie aber in der Folgezeit trotz eifrigen Bemühens kaum haben verwirklichen können. Die Askanier waren bestrebt, Deutschtum und Christentum in ihren Gebieten zu verbreiten: deutsche Ritter und Bauern besetzten das flache und zum größten Teile völlig unbebaute Land, deutsche Bürger gründeten mit landesherrlicher Unterstützung Städte. So erhielten um 1240 die neben wendischen Fischerdörfern angelegten deutschen Siedelungen Berlin und Kölln das Magdeburgische Stadtrecht. Die Bischofssitze Brandenburg, Havelberg und Lebus und die Zisterzienserklöster Lehnin und Chorin wurden neben anderen die Mittelpunkte einer erfolgreichen Mission. Bald entstanden überall im Lande Kirchen, deren feste Mauern und Türme den Bewohnern bei feindlichen Einfällen Zuflucht boten. Auch einen mäßigen Wohlstand rang die arbeitsame Bevölkerung mit der Zeit dem kargen Boden ab.

5. Bd. 2 - S. 263

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Teutschland. 261 zöge von Mecklenburg und Grafen von Holstein, so wie mehrere wesiphälische Große unabhängig, und der Kai- ser billigte stillschweigend diese Zerstückelung, weil es in sei- nem Plane lag, die Macht der großen Vasallen zu schwachen. Der neue Herzog von Sachsen Bernhard bauete das Schloß Laueuburg, und wahrscheinlich auch an der Mittelelbe, wo sein Vater Albrecht der Bar die'wen- den besiegt und verdrängt hatte, in der Nahe einer von seinem Vater angelegten-Burgwarte, die Stadt Witten- berg. Hier war unter seinen Nachfolgern der Regierungs- sitz der askanischen Herzoge von Sachsen, doch mit einer sehr verminderten Macht, weil seit dieser Zeit der sächsi- sche Name aus diese von Albrecht dem Bare den Wenden entrissenen Gegenden übergetragen ward, die vorher nie zum alten Hcrzogthume Sachsen gehört hatten. — Auch daö Herzogthum Bayern verlor Heinrich der Löwe;'Friedrich 1 gab es an Otto von Wittelsbach, den Ahnherrn des ganzen Wittclsbachischen Hauses in Pfalz und Bayern. Die beiden Residenzstädte des mächtigen Herzogs, Lübeck und R e g e n s b u r g, wurden R e i ch s st ä d t e. Nur die brau li- sch w ei gischen Allod i a lgüter konnte man dem jetzt gedemüthigten Nebenbuller des hohenstausischen Hauses nicht entreißen. Sie vererbten von ihm auf seine Nachkommen, und mehrere Jahrhunderte hindurch kämpften, unter dem Namen der Guelphen und Gibellinen (die letzten be- zeichneten die Anhänger des hohenstausischen Hauses), zwei mächtige Partheien in Teutschland und Italien gegen ein- ander, deren Interessen aber, besonders in späterer Zeit, sehr durch die veränderten Verhältnisse bestimmt wurden. Lange hatte Friedrich die normännischen Könige von Sicilien bekriegt, als er (1186) mit diesem Regen- tenhause eine friedliche Verbindung anknüpfte, nach welcher sein Sohn und Thronfolger, Heinrich, mit der normän- nischen Prinzessin Constantia sich vermählte, der näch- sten Erbin des normannischen Reiches, da ihr Vetter, der König Wilhelm 2, keine Kinder hatte. Doch eben diese, auf die politische Vergrößerung des hohenstausischen Hauseö

6. Bd. 2 - S. 307

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Poletr und Schlesien. 307 '369. Polen und Schlesien. Nur langsam entwilderten die slavischen Stamme in den weiten Ebenen Sarmatiens. Früher, als die Polen und Schlesier, die damals zusammen gehörten,, gelangten Böhmen und die Lausitz, wegen der Nachbarschaft von Teutschland, zur Civilisation. Das Mythenalter der Po- len nennt in der Mitte des sechsten Jahrhunderts den Lech, als >den ersten gewählten Fürsten des Landes, der von Gne- sen aus regierte, das er erbauet hatte. Nach mehrmali- gem Wechsel der Regierung, welche bald einzelne Fürsten, bald zwölf Woywoden leiteten, ward (842) Piast, ein armer aber tugendhafter Bürger (oder Landmann) aus Kruschwitz, nach der herrschenden Sage, auf eine wunder- volle Weise zum Herzoge von Polen erwählt. Sein Ge- schlecht herrschte über Polen bis zum Jahre 1370, und in Schlesien bis zum Jahre 1675, wo es mit dem letzten Herzoge von Liegnitz erlosch. Unter diesem piastisehen Geschlechte war Polen ein Erb reich. Das Christen- thum kam (seit 962) durch Mieceslavs Vermahlung mit einer Tochter des Herzogs von Böhmen zu den Polen. Wahrscheinlich wurden schon unter seiner Regierung die Bis- thümer zu Posen, G n e se n, C r a c an, C u j a vü c n und Plock gestiftet. Der Sohn des Micceslav, Boleslav Chrobry (der Tapfere), übernahm im Jahre 999 die Re- gierung. Otto 3 besuchte damals das Grab des von den heidnischen Preußen erschlagenen Bischoffs Adelbert, dessen Leichnam Boleslav von den Preußen erkaufte und zu Gne- sen beisetzen ließ; auch erhob Otto 3 Gnesen zum Erz- bisthume. Nach Ottv's 3 Tode unterwarf sich Boleslav die Lausitzen, und selbst Meißen bis au die Elster, bis er im Frieden zu Bauzen (1018) auf Meißen verzichten mußte. Doch nahm er (1025), nach H e i n r i ch s 2 Tode, den königlichen Titel an. Mehrere der folgenden Kaiser weigerten sich, den Regenten von Polen als Köllig anzuer- kennen, obgleich ihre Oberhoheit über Polen, wegen der Entfernung von Teutschland, nicht mit der Macht gehand- 20*

7. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 203

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
203 schafft hatte, niederlegte. In wenigen Jahren brachte er es dahin, daß er einen Landfrieden verkünden konnte, nach dem ein jeder, der sein oder der Seinen Feind sei, als der Feind aller betrachtet und verfolgt werden sollte. Doch würde alles nur vorübergehend gewesen sein, hätte nicht der Kaiser, der selbst ohne Sohn war, nach so trefflichen Proben von Tatkraft und durch neue Dienst- leistungen gewonnen, dem Burggrafen das Kurfürstentum erblich überlassen. Für die Mark und die Zollern ist der wichtigste Tag ihrer älteren Geschichte der 18. April 1417, wo Kaiser Siegmund auf dem Markt von Konstanz den Burggrafen feierlich belehnte, ihm die Fahne mit dem Wappen der Mark in die Hand gab und seine Huldigung als Kurfürst empfing. Dem Lande entsprang daher die Aussicht, sich wieder auf- zunehmen und in Zukunft wieder einmal etwas zu bedeuten. Dem Hause der Zollern ward ein Schauplatz der Tätigkeit und des Ruhmes eröffnet, der ihrer Kräfte würdig war und diese selbst hervorrufen mußte Kurfürst Friedrich 1. und seine beiden Söhne Friedrich Ii. und Albrecht, genannt Achilles, gemahnen an die sagenhaften Heroen des Altertums, die, aus der Ferne in fremde Lande kommend, den eingeborenen Stämmen Ordnung und Zucht bringen und dadurch ihre Macht begründen. Wie oft hat Friedrich I. noch das Schwert ziehen müssen, um den Frieden zu behaupten, den er gestiftet! Er hielt für erlaubt, zu diesem Zwecke die Glocken der Kirchen in Kanonen umgießen zu lassen. Die Mannhaftigkeit seines Wesens schloß eine Be- schäftigung mit der Literatur nicht aus. Man weiß, daß er Petrarca kannte und liebte; seine deutschen Lesebücher hat er wert genug gehalten, um ihrer in seinem Testamente zu gedenken, ln den kirchlichen und rechtlichen Angelegenheiten bewies niemand mehr Einsicht und Mäßigung als Friedrich I.; in seinem Hause zu Basel ist den Hussiten der erste Friedensgruß geboten worden. 101. Der Grotze Kurfürst ein Vorbild. Kaiser Wilhelm Ii. Meiner treuen Stadt Bielefeld und Meinen Ravensbergern habe Ich beschlossen zum Dank für ihre Aufnahme und zur Erinnerung an die jahrhundertelangen Bande, die sie mit Meinem Hause verbinden, und

8. Vaterländische Geschichte - S. 68

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 68 — 2. ^re Unterwerfung burö) 2ubrecf)t den Sären und feine 9tadj= folger. ©rft ^aifer ßotljar der ©adjfe naf)tn den $lan Ottos be§ ©roften toieber auf, sie gu unterwerfen und berrt (Efjriftentum 3uäufü|ren. @r belehnte im 3aljre 1134 Sllbredjt den Bären au§ dem ©efdejledfjte der 9f§fanier mit der üftorbmarf, die ungefähr die heutige Slftmar! umfaßte, ©iefer tüchtige äftann begann oon Ijier au§ die Unterwerfung der ©ebiete rechts der ©Ibe. Sdie $rieg = nifc gemann er burdej Ärieg und ba§ ^aoellanb mit der $efte Branbenburg burcf) Bertrag. @r nannte fid^ dann Sita rfgraf oon Branbenburg. ©eine 9^ac^foiger maren audj meift tüchtige $errfcf)er. ©ie befjnten in den nä^ften f)unbertfünfäig $af)ren ifjren Sbefi^ fogar nodf) über die Ober au§, befaßen die 2ut=, die 2jtitte[= und die üfteumarf. Slnfefjen im S)eutfde)en 9teidfje mar fo grof}, baft sie baft) gu den fieben ^urfürften gehörten. 3. $er Sieg be3 (£()riftentum3 und bes beutfdjen 28efcn3. 3iber Sltbrec^t und feine 9tacf)folger eroberten nidfjt bfofj biefe grofje 2änber= ftrecfen, sie brachten sie aucf) gu Ijofjer Blüte. Slatürlic^ forgten sie oor allem für die Belehrung der Sbenben. entftanben die Bt§= tümer Branbenburg und ^aoeiberg; 3at)Ireidje ^löfter mürben gegrünbet und mit fleißigen üötöncfjen befetjt. $f)ren Äampfgenoffen fdfjenften die üftarfgrafen die oerlaffenen Sßenbenburgen mit großen gfäcljen ßanbe§. Unselige Sinfiebfer ftrömten fjerbei: vom 9tf)eine, oon äöeftfalen, au§ den üftieberfanben. Sin die nieberlänbifcfjen er* innert nodf) Ijeute der Slame gtaming. S)iefe fleißigen ßeute robeten äbäfber au§, legten ©ümpfe trocfen und bämmten die §Iüffe ein. @ie Wieben freie Bauern, maren niemanb untertan al§ dem üftarfgrafen; nur if)m be^aljlten sie ,8in§. Sludö Raubet und ©emerbe gogen mit iljnen in§ ßanb. ,Qaf)freiif)e beutle Sfnfiebefungen ent* ftanben neben den toenbifdfjen. 3siete oon ifjnen blühten 3u mistigen ©täbten auf, mie ©panbau, Berlin, Äöftn, ©tenbaf, 9t£)ein§berg. S)ie Söenben legten bafb iljren £rotj gegen die beutfefjen Unterbrücfer ab und traten mit ifjnen in näheren Berfeljr. ©o lernten sie oon ifjnen und nahmen fd&nell beutfefje ©pradfje und ©itte an. Stfbredfjt und feine üftacfjfofger au§ dem asfanifcfjen £>aufe ooü= brauten alfo ein bebeutenbes äßerf: sie gemannen ein grofjeä ßanb mit oiefen Bemofjnern dem ©eutfcfjtum und brauten e§ burtij beutfefje $üc£)tig!eit gu fjofjer Blüte. Ithe branbenburg an Me l}ofjen?ouern fatn. 1. $ie Unorbnung int Sanbe. gaft jmeifiunbert Qafjre fjatte ba§ asfanifcfje £>errfd(jerljaug jurn 3sof|Ie 33ranbenburg§ gemirft, ba ftarb e§ au§. üftun begannen fdjlimme 3eitßn für ba§ ßanb. üftid)t bfoft taten if)m böfe üftacfjbarn oief übfe§; aud^ im Innern be§ ßanbes gab e§ oiel Unorbnung. ©a§ mürbe aud^ niefjt beffer, afg Äaifer ßubmig der Bager ba§ ßanb an fief) na^m und eä feinem

9. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 265

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
265 Haus, das er auf luftiger Höhe errichten wollte, oder bat um einen meßkundigen Bruder, der ihm fernes Wasser in seinen Hof zu leiten und einen Fluß mit steinerner Brücke zu überspannen wußte. Wer vollends krank war, der neigte sich flehend vor dem Arzte des Klosters und erhielt aus der Apotheke die Holzbüchse mit kräftiger Salbe und den ruhmvollen Trank des heiligen Wigbert. Jeder Dürftige und Bettler im Lande kannte das Haus; denn er war sicher, dort Hilfe gegen den Hunger zu finden und gutherzige Spende an den nötigsten Kleidern. — Aber die Mönche selbst, die sich dem Herrn zu demütiger Entsagung und Buße geweiht hatten, wurden allmählich stolze Lehrer und Ge- bieter in weltlichen Dingen und vermochten nicht mehr mit der alten Klosterzucht Haus zu halten. 161. Die Kolonisation des deutschen Ostens. Nach Hermann Stall. 1. Zur Zeit der Völkerwanderung verließen unsere Vorfahren ihre östlichen Wohnsitze und zogen nach Westen und Süden. In die verlassenen Gebiete drangen Slawen ein. Schlesien, das ganze Land im Osten der Saale und untern Elbe sowie das östliche Holstein wurden von Slawen besetzt. Slawische Ortschaften reichten sogar nach Sachsen hinein, nach Thüringen, Franken und Hessen, bis über den Main hinüber, entweder weil in der Zeit der Völkerwanderung einmal eine slawische Völkerwelle so weit hinübergeschlagen war, oder weil die fränkischen Könige unterworfene Slawen aus leerem Boden angesiedelt hatten. Aber später versuchten die Deutschen ihre alten Wohnsitze wieder- zuerlangen. Seit Heinrich I. wollten die Kriege an der deutsch-slawischen Grenze kein Ende nehmen, und Ströme von Blut wurden vergossen. Nicht immer waren die Deutschen im Vorteil; schließlich aber wurden die Slawen doch besiegt. In den zweihundert Jahren von Heinrich I. bis auf Heinrich den Löwen gelang es den Deutschen, die Grenzen ihres Landes bis über die Oder hin auszudehnen. Aber dieses Land wurde von den Deutschen nicht bloß in die Reichsgrenzen eingeschlossen, es wurde auch germanisiert (1150—1300), das heißt: deutsche Sprache und christlicher Glaube, deutsches Recht und deutsche Sitte gelangten hier zur unbestrittenen Herrschaft. Es war der größte Erfolg der Deutschen während des ganzen Mittelalters.
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