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1. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
28 Die Völkerwanderung. * O Die Germanienreiche in Italien, Afrika und Spanien konnten keine Dauer haben. Die Verschmelzung der Eroberer mit den früheren Einwohnern war unvermeidlich; sie mußte die Barbaren ihrer Eigenart berauben, da die Römer ihnen an Zahl und an Bildung, in der Haus- und Staatswirtschaft wie in der Rechtspflege überlegen waren. Die Germanen waren über das ganze Land verzettelt; nur die Vandalen wohnten beisammen. Seit Theoderichs Tod hörte auch die Verbindung unter den neuen Staaten auf; in den einzelnen Völkerstämmen bekämpften sich Gegner und Anhänger der römischen Gesittung; dabei fehlte es an überlegenen Führern. □ Am schlimmsten war die Zwietracht bei den Vandalen. □ 2. Nach Genserichs Tod waren sie in dem heißen Mauretanien (Marokko und Algerien) verweichlicht. Ihre Vornehmen waren Großgrundbesitzer, die ihre Untergebenen in harter Zucht hielten. In der allgemeinen Not gingen sie in Eold und Seide und frönten zügellosem Wohlleben, das nur Raubzüge und Löwenjagden unterbrachen. Im Krieg wurden sie schlaff und zügellos; ihre Flotte vernachlässigten sie. Ihr König Eelimer hatte seinen römisch gesinnten Vorgänger gestürzt und gab so dem oströmischen Kaiser erwünschten Anlaß, einzugreifen und Afrika zurückzuerobern. Nun landete der oströmische Feldherr Belisär mit nur 5000 Reitern in Afrika. Nach einem rühmlosen Treffen gab Gelimer Karthago auf, nach einem zweiten warf er sich entmutigt in eine unzugängliche Felsenschlucht. Germanische Söldner schlossen ihn ein. Lange Zeit leistete er verzweifelten Widerstand. Als er aber seinen Neffen mit einem Mauren um ein Stückchen Brot raufen sah, ergab er sich. Auf einem Landgut in Galatien schloß er sein Leben. Rühmlos ist sein Volk verschwunden; die reichen Schätze, die es zusammengeraubt, fielen Belisar zur Beute. 3. Um so glanzvoller ist der Stern der Goten untergegangen. In ihnen lebte Theoderichs Geist; unter drei Heldenkönigen verteidigten sie fast zwei Jahrzehnte lang ihr geliebtes Südland, in dem sie weithin zerstreut wohnten. In überraschendem Angriff gewann Belisar Sizilien und das ungerüstete Neapel. Nun erhob das Volk den erprobten Kriegsmann Witigis auf den Schild. * *Aber Belisars Umsicht und Tapferkeit entriß den Goten Rom und vereitelte die Rückeroberung: die Mauer Aurelians und Hadrians Grabmal hielten allen Stürmen stand. Dagegen belagerte Belisar

2. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 80

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
80 Vii. Nom und Karthago. Andrerseits setzte sich im ganzen Bundesgebiet von den Kolonien aus unvermerkt römische Sprache und römischer Staatssinn durch, und der ursprüngliche Neid wandelte sich um in den Stolz der Zugehörigkeit zu dem mächtigen und milden Schuhherrn. Der Geschlossenheit des Bundesgebiets entsprach auch die Annahme einer Gesamtbezeichnung.dernameitalia,mitdemdie Griechen Unteritalien bezeichnet hatten, ging nun auf das gesamte Bundesgebiet über und fand auch in Nom Eingang. Vii. Nom und Karthago. Nichts ist für den kriegerischen und zähen Sinn der „Marssöhne" bezeichnender als die Anerschrockenheit, mit der sie sich nach dem eben erst beendeten, opferreichen Kriege in den schweren Kampf mit den Karthagern wagten, um ihnen die Herrschaft im westlichen Mittel-meere zu entreißen. Der sich stetig ausdehnende römische Handel verlangte die Niederwerfung des meergewaltigen Gegners, mit dem vereint man eben noch die Griechen geschlagen hatte. In drei harten Waffengängen wurde Karthago von den Römern niedergerungen: zuerst geschwächt, dann unterworfen, schließlich zerstört. Gegen Bauern und Bergstämme, gegen gallische Reiterschwärme und griechische Söldner hatten die Römerheere erfolgreich gefochten, aber im Kampfe gegen die Karthager galt es zum ersten Male, den sicheren Boden des festen Landes zu verlassen und den Kampfplatz auf das Meer zu verlegen. Den Seekrieg mußten freilich die Bauernlegionen erst mühsam erlernen; aber entschlossen suchten sie den meererfahrenen Gegner auf in seinem eigenen Elemente. Der Feind, der gefährlichste, gegen den Rom zu kämpfen hatte, verfügte über umfangreiche Streitkräfte und unerschöpfliche Geldmittel. Auf felsiger Löhe, im Hintergründe eines geräumigen Meerbusens, lag die feindliche Königin des westlichen Mittelmeeres, die Stadt Karthago. Am 800 hatten phönizische Kaufleute sie gegründet; seither hatten sich die Karthager, die von den Römern auch Poeni, Punier (Phönizier) genannt wurden, zur größten und reichsten Handelsstadt des Westens und zum Mittelpunkt eines phönizischen Kolonialreiches emporgeschwungen. Dieses Reich umfaßte die nordafrikanischen Küstengebiete von Kyrene bis zu den Säulen des Herkules, dazu die silberreiche, spanische Südküste, Sardinien, Korsika und den westlichen Teil Siziliens. Im Gegensatze zu den Griechen, die in den Kolonialgebieten in erster Linie Ackerstädte begründeten, hatten die Punier nur die Gewinnung von Rohstoffen und den Handel im Auge. Aus den Bergwerken zogen sie unermeßliche Vor-

3. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 11

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Vi. Äemmungen griechischer Ausbreitung. Kultur des Orients (Geräte für Äaus und Ackerbau, besonders Ton-, Glas-- und Äolzgeräte, Purpurgewebe, Spezereien, Schmuck-sachen aus Zinn, Kupfer, Elfenbein und Gold); zum Teil waren ihre Waren Erzeugnisse eigenen Gewerbefleißes; dafür tauschten sie Rohstoffe ein. Auch wurde von ihnen einträglicher Sklavenhandel betrieben. Die Küsten Griechenlands, Italiens, Spaniens und Afrikas waren von phönizischen Schiffen belebt. Selbst durch die Säulen des Äerakles fuhren sie, holten Zinn von den britischen Inseln und Bernstein in der Nord- und vielleicht auch in der Ostsee *). Kein Wunder, daß griechische Stämme ihre eigene ioerkunft gern von diesem hochstehenden Volke ableiteten und in Mythen veranschaulichten (Europa, Kadmos, Danaos). Anzweifelhaft haben die Griechen viel von den phönizischen Händlern übernommen und gelernt: Götternamen und religiöse Gebräuche, Äandwerks-, Handels- und Seekenntniffe und ganz besonders die Buchstabenschrift. Man übernahm, bildete nach und — machte es noch besser als die Konkurrenten. Man vergleiche z. B. die phönizischen und die griechischen Schriftzeichen miteinander: "K und a (a), 7 und 7 (g), A und A (d), + und x (t). Die griechischen Zeichen zeigen durchweg eine Vervollkommnung: schon hier gibt sich das Volk der Schönheit kund! And so war's gewiß mit jeder Vase, jedem Gerät, mit jeder Säule, mit jedem Götterbilde. Was der Grieche sah, das bildete er um und drückte ihm den Stempel seines Geistes auf. Sein Vervollkommnungstrieb betätigte sich auch in der Schrift; außer den Konsonanten bezeichnete er auch die Vokale, die der Semit nicht kannte. So wurde die Schrift zugleich praktischer. So wird es erklärlich, daß die Phönizier, von ihren Schülern und Nachbarn überflügelt, aus den ägäischen Gewässern verdrängt und immer weiter nach dem Westen geschoben wurden. Als aber der Äellene auch dort erschien, ja im Wettbewerb zuvorkam, da griffen die phönizischen Kaufleute schließlich zu den Waffen, um ihre Existenz zu behaupten. Die Phönizier haben damals aus Furcht vor den Griechen ihre zerstreuten Niederlassungen an der spanischafrikanischen Küste zu einem Einheitsreichkarthago zusammen- *) „Durch ihre Lände/' sagt ein Geschichtsschreiber, „gingen das Gold und die Perlen des Ostens, der tyrische Purpur, das Elfenbein und die Löwenselle Afrikas, der arabische Weihrauch, Ägyptens Linnen, Griechenlands Tongeschirr und Wein, das cyprische Kupfer, das Eisen von Elba, Spaniens Silber und Englands Zinn."

4. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 12

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
12 Vii. Einende Bande. gefaßt. Lind dieses Phönizierreich behielt in dem Westbecken des Mittelmeers die Vorherrschaft, wenn auch die Griechen Siziliens ihnen gegenüber ihre Selbständigkeit siegreich behaupteten. Erst die römische Erobererfaust bereitete der karthagischen Blüte ein Ende. So war trotz starker Äemmungen im Laufe zweier Jahrhunderte (800—600) eine ungeheure Ausbreitung der Griechen erfolgt. Welche Zersplitterung des Volkes, das einst in so engen Grenzen wohnte, und welche Volkskrast war dazu erforderlich! Vii. Einende Bande. Die Zerstreuung der Griechen über den gesamten vom Mittelmeere bespülten Länderkreis entspricht so recht dem Freiheitsdrange der Äellenen, deren Kolonien sich selbständig nebeneinanderstellten. Auch in der Kolonialwelt des Freiheitsvolkes kam es zu keiner einheitlichen Bundesleitung. And doch traten gerade in dem Zeitalter der zweiten Kolonisation trotz aller Zersplitterung eine Anzahl einender Mächte hervor, die das Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit belebten. Der alle Griechen umfassende Name „Pan hellen eit" kam auf, und alle Nichtgriechen wurden als „Barbaren" ausgeschieden. Je weiter die Entfernung in Ost und West, desto stärker wuchs die Liebe zum gemeinsamen Vaterland empor. Die unvergänglichen Epen, die Ilias und die Odyssee, sind nationale und vaterländische Dichtungen; national, weil der trojanische Krieg in der Vorstellung der Enkel als panhellenischer Zug erscheint mit einem griechischen König an der Spitze; vaterländisch, weil die Liebe zum Vaterlande, zu Weib und Kind überall als das ausschlaggebende Gefühl erscheint (Helenas Entführung und Odysseus' Sehnsucht). Neben den Epen und Sagen sind es besonders die Religion und religiöse Veranstaltungen, die um die Griechen einende Bande schlangen. 1. Die griechische Religion. „Alles wies den eingeweihten Blicken, alles eines Gottes Spur". Überall, wo sich Bewegung und Veränderung zeigte, sah der Grieche göttliche Wesen, die dies alles hervorriefen. Im Schaume der Meerflut zeigte Poseidon seine Macht. Der Dreizack ist seine Waffe, mit der er im Zorne die Wogen aufrührt. Ein ioeer von Meergöttinnen (Nymphen) bildet sein nasses Gefolge. Wie der Wald, wo der ziegenfüßige Pan haust, und der Berg, in dessen Tiefe Äephästos mit feinen Gesellen, den Cyklopen, die Blitze schmiedet, so sind auch Bach und Quelle mit göttlichen Wesen bevölkert.

5. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 3

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Jh. § 2. Die Völkerschaften Italiens. 3 Campanien ist in allen Teilen wasserreich, selbst im höchsten Sommer. Deshalb und durch die frischen Seewinde ist die Hitze hier lange nicht so dörrend, wie im benachbarten Latium oder gar in der Umgebung Roms. Iii. Unteritalien oder Grosrgriechenland, bestand aus: (Die Städte an den Küsten des Landes waren griechische Kolonieen, und die feldbauenden Völkerschaften im Inneren standen vor der Ausbreitung der sabellischeu Völker in einem Abhängigkeitsverhältnisse zu diesen griechischen Städten.) 1. Apulien, östlich von Samnium. Wichtigste Städte: Barium, Cannä nahe am Ausidus, Venusia. 2. Calabrien, auch Japygien genannt. Wichtigste Städte: Brundusium, Tarent. 3. Lnkanien, vom Busen von Salerno bis zu dem von Tarent, mit der Stadt P äst um (griechisch Posidonia). 4. Bruttien (das heutige Calabrien). Wichtigste Städte: Rhe-gtum, Lokri. , Inseln um Italien: 1. Sicilien. Berühmteste Bexge: der Ätna, ein seit Jahrtausenden thätiger Vulkan; der Eryx. Vorgebirge: Pachynum, das südlichste, Lilybäum, das westlichste und Pelörum, das nördlichste. Die östliche und die südliche Küste der Insel waren mit griechischen Pflanzstädten besetzt; die nördliche Küste hatten die Karthager inne, s. Ii. § 56. Wichtigste Städte: im Westen Syrakus, Messäna, Catäna, Leontrni; im Süden Gela, Agrigent (bei den Griechen Akragas, jetzt Girgenti), Seli-nus; im Norden Segesta, Panormus (Palermo). Die Insel Sicilien ist nur durch eine schmale Meerenge, die Straße von Messina, von Italien getrennt. Diesseits derselben, aus Sicilien, liegt die Stadt Messäna, schrägüber in Italien Rh e gium. Das Klima der Insel ist das schönste von Europa, sie ist daher sehr fruchtbar und wurde schon in den frühesten Zeiten die Kornkammer Italiens genannt. 2. Die liparischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. 3. Sardinien, mit der Hauptstadt Carälis (Cägliari), wurde von griechischen und karthagischen Kolonisten bewohnt. 4. Corsiea, diente den Römern als Verbannungsort. Das Klima von Italien ist ein sehr mildes, günstiges. Ein heiterer sonniger Himmel von bezauberndem Blau wölbt sich über der Halbinsel. Edle Südfrüchte sind der Segen und der Stolz des Landes. In diesem schönen und reichen Lande muß der Mensch zwar arbeiten, um den Boden tragbar zu machen, aber seine Mühe wird reichlich belohnt. Die Natur ist großartig: einen besonderen Reiz verleihen derselben die schönen Gebirgssormen; an den felsigen Küsten dehnt sich die spiegelglatte Meeresfläche nach unübersehbaren Fernen aus. Griechenland hat zahlreiche Häfen, dies machte die Hellenen zu einer feefahrenden Nation. Italien dagegen hat keine mannigfaltige Küstenbildung, das umgebende Meer ist nicht inselreich; daher bebaute der Bewohner Italiens seine ergiebigen Felder, zog seinen Wein und hütete auf den kühlen, feuchten Wiesen seine Herden, und in den dichten Eichen- und Fichtenwäldern ging er der muterweckenden Jagd nach. 8 2. Die Völkerschaften Italiens. Alle Völker des großen indogermanischen Volksstammes hatten schon vor ihrer Trennung von einander, nachdem sie von dem westlichen Mittelasien ausgezogen waren, einen gewissen Grad von Bildung erlangt. Die Namen aller Gegenstände, welche für einen beachtenswerten Culturzustand in Betracht kommen, lauten in den verschiedenen Sprachen der indogermanischen Völker alle ähnlich. Dahin gehören die Namen der zahmen Tiere, der ursprünglichen Gerätschaften, der Metalle und der Anfänge der Wissenschaft und Religion.

6. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 65

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 34. Rom in seinem Verhältnisse zu den unterworfenen Völkerschaften. 65 in die Reihen der Epeirotenßselbst einbrachen. So endigte die Schlacht bei Maleventum (fortan Beyeventum genannt) mit einer vollständigen Niemrlage des Pyrrhos. Er sew"entkam mit dem Reste seines Heeres nach Tarent und segelte nach Griechenland zurück. Sein Ende daselbst s. Ii. § 55. Im selben Jahre übergab der von Pyrrhos in Tarent mit einer Besatzung zurückgelassene Feldherr diese Stadt den Römern. Tarent v-Chr-behielt seine Selbständigkeit gegen Zinspflicht, büßte aber seine Mauern, Waffen und Kriegsschiffe ein. § 34. Rom in seinem Verhältnisse zu den unterworfenen Völkerschaften. Fig. 14. Das Forum Romanum. In den nächsten Jahren unterwarfen die Römer auch die Samniter, Lukaner und Bruttier. So geriet ganz Unteritalien in Abhängigkeit von ihnen. Alle italischen Völker waren nun verpflichtet, ihre Heere unter Roms Führung zu stellen. Die griechischen Städte an der Küste aber mußten fortan Schiffe und Mannschaften für die römische Flotte liefern. So war Rom jetzt in Wahrheit das Haupt Italiens und wohlgerüstet, nun bald mit Karthago den Kampf um die Herrschaft des Mittelmeeres aufzunehmen. Bei den Römern selbst gingen seit diesem Beginne ihrer Weltherrschaft große Veränderungen vor: sie nahmen mehr und mehr griechische Sitten an. Das Hellenentum beherrschte die Welt nach und nach ebenso in geistiger Beziehung, wie die Römer dieselbe äußerlich beherrschten. Das von den Römern unterworfene Land, damals ausschließlich Döring, Gesch. d. alten Welt. Iii. 5

7. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 41

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. 33 u. 34. Arabien. 41 Arabien. Die arabische Halbinsel hat eine sehr groe Ausdehnung: der 50,000 Quadrat-meilen. Sie bildet ein Gebirgsplatean mit nackten Wstenflchen, Sandebenen Klippen und kahlen Gipfeln. Sie hat nicht sehr viele bewsserte Senkungen und liegt unter einem brennenden Himmel. Aber nach Sden, am indischen Ocean fllt das Plateau in breiten Randgebirgen zum Meere ab. Hier liegen fruchtbare Thler und auf den Terrassen der Berge gedeihen die edelsten Frchte. Dies ist das Land des Weihrauchs, des Zuckerrohres und des Kaffeebaumes. Arabien wurde von semitischen Vlkerschaften bewohnt. Arabische Stmme (die Hyksos) gelangten in gypten und in Babylonien sogar eine Zeit lang zur Herrschaft. Spter unterhielten die Araber einen stetigen Handelsverkehr m?t diesen Lndern. Sie vertauschten ihr Vieh, ihre Kameele, Pferde, Schafe, Riegen Felle und Hute, die Produkte (Erzeugnisse) ihrer Viehzucht, und die Gewrze^Wohl' gerche und edlen Frchte Sdarabiens gegen Korn, Gerthe und Waffen berdies waren die Araber die Vermittler der Handelsverbindungen zwischen gypten Syrien und Babylomen, indem sie entweder selbst den Transport (die Fortschaffuug (der Maaren auf ihren Kameeleu besorgten oder den Karawanen der Phnizier und Babylomer den Durchzug durch ihr Land gewhrten. ,. ^ Ms das grte Volk in Sdarabien galten die Saber. Ihre Schtze und die Pracht ihrer Palste waren berhmt, ebenso aber auch ihre weibischen Sitten . . Die wandernden Stmme Arabiens werden unter dem Namen Beduinen, ^ l- Shne der Wste, den sehaften Stmmen gegenber zusammengefat. Ihre Religion ist einfacher als die der Babylomer. Den Herrn des Himmels riefen sie "F liebsten auf .Hhen und Bergspitzen an. Auch in gewissen Steinen schien ihnen die Kraft und das Wesen der Götter gegenwrtig zu sein. Das Leb en der arabischen Wanderstamme hat bis aus den heutigen Tag wenig Vernderungen erlitten. Es hat -^/^^'archallfche Form: an der Spitze des Stammes steht das Haupt der ltesten Familie. F Zeittafel: v. Chr. Nimrod, König von Babylon. Ninus, König von Assyrien. Semiramis. Tiglath-Pilesar, König von Assyrien. Salmanassar. Sanherib bedroht gypten. Sardanapal. Die Zerstrung von Ninive. Die Schlacht bei Karchemisch. Nebnkadnezar Ii. Kyros erobert Babylon. 2100 1250 740 739-714 712 626606 606 604 604561 539 Y. Abschnitt. Phnizien. 34. Das Land, seine Bewohner und deren Religion. Nicht durch Kriegsthaten, sondern durch ihren Handelsverkehr breiteten die Phnizier ihren Einflu aufs weiteste aus. Sie brachten morgenlndische Cultur nach dem Westen. Der schmale, fruchtbare Ksten-strich, den sie bewohnten, und auf dem sie viele ansehnliche Städte grn-deten, war 28 Meilen lang und 4 bis 5 Meilen breit. Begnstigt durch die zahlreichen Meeresbuchten des Landes, trieben sie schon frhzeitig

8. Bd. 3 - S. 340

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
.840 Siebcnter 3crtraum. an den Eingang von Europa hingeworfen, und den halben Mond ans die Palläste und Kirchen dieser ehemaligen Haupt- stadt der spätern römischen Imperatoren gepflanzt. Alle be- nachbarte Staaten zitterten vor dem kriegerischen Ungestüm dieser siegreichen asiatischen Horden, die keine Menschlichkeit und keine höher» gesellschaftlichen Rechte und Verbindlichkei- ten kannten, und sich nur noth dürftig, erst nach einem langen Aufenthalte in dem eroberten schönen Griechenlande, au die allgemeinsten Begriffe des europäischen Völkerrechts gewöhnen lernten. Auf den glücklichen Eroberer Konstantinopels, Mu- hamed2 (ff 1681) folgte sein Sohn Bajazet2 (1481 — 1612). Gegen beide behauptete sich Ungarn unter dem geist- vollen Matthias Corviuus mit Nachdruck und Kraft. Allein Bajazets Sohn und Enkel, Selim 1 und Soliman, brachten die türkische Macht aus den höchsten Gipfel. Selim 1 (1512 —1519) bekriegte die Perser, und dehnte sein Reich in Asien bis an den Tigris aus; das mame- luckische Reich in Syrien und Aegypten zerstörte er nach den beiden Schlachten bei Aleppo und Cairo (1517), und machte beide Staaten, so wie Palästina zu Provin- zen; auch unterwarfen sich ihm die kleinen Sheriffe von A r a b i e n. Noch höher steigerte sein Sohn Soliman (1519 — 1566) die Größe des jungen Staates. Er eroberte (1521) Belgrad und (26 Dec. 1522) Rhodus. Hauptsächlich waren seine Kampfe gegen Ungarn gerichtet, ob er gleich eine Seemacht hatte, durch deren Thätigkeit er das damals sehr geschwächte Italien hatte unterjochen können. Bei Mohacz siegte er (29 Alig. 1526) über den König Ludwig 2 von Ungarn und Böhmen, der auf der Flucht nach dieser Schlacht in einem Sumpfe erstickte, und seine Throne seinem Schwager Ferdinand von O e st r e i ch hinterließ. Nun aber begannen erst die hartnäckigen und blutigen Kämpfe, als Ferdinands Gegenkünig, Johann von Zapolya, sich Solimans Oberhoheit unterwarf, und von diesem nachdrücklich unterstützt ward. Lauge stand ein

9. Bd. 2 - S. 205

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
vipmitcit. 205 facht und unterhalten. Selbst christliche Europäer studirten damals in Spanien, und die arabische Kultur warf ihren Wiederschein auf Frankreich, Italien, England und Teutsch- land. — Nach dem Erlöschen der Familie Ommijah in Spanien sank aber die Macht des Khalifats von Cordova, seit die Statthalter der einzelnen arabischen Provinzen sich unabhängig zu machen, und in ihren kleinen Reichen unbe- schrankt zu herrschen suchten. Das getheilte Interesse dieser kleinen Regenten schwächte die Kraft des ganzen arabischen Volkes in Spanien, und beförderte die Siege des Königs von Kastilien Alp ho ns 6. Gegen diesen sich zu retten, rief der Khakis von Cordova die Glaubensverwandten Mo- rabethuns (Moraviden) aus Afrika (1087) zu Hülfe, welche Marocco unter Jussuf gebaut hatten. Diese jugendlich kräftigen Stämme besiegten zwar die Macht der Christen bei ihrer Ankunft; sie unterwarfen sich aber auch in Kurzem die arabischen kleinen Staaten in Spanien. Das westgothische christliche Spanien, wo die altgermanische Verfassung fortdauerte, hatte allerdings viel durch die Araber gelitten; doch gewann es seit 1036 durch die Vereinigung mehrerer bisher vereinzelter christlicher Staaten in den beiden Reichen von Kastilien (das An- fangs B u r g o s hieß) und 21 r a goni e n. Portugal ward erst 1109 unter Heinrich von Burgund von Spanien unab- hängig, und wechselte bis dahin öfters seine Beherrscher. Die ehemalige spanische Mark (Catalonien), welche Karl der Große zu Barcellona gegründet hatte, stand längst nicht mehr unter der Oberhoheit Frankreichs; der Graf Raymund Berengar erwarb (1137) durch Heirath Arago- nien, wodurch das Fürsienthum Catalonien mit Aragonien verbunden ward. — Der Rittergeist erwachte, bei mil- der gewordenen Sitten, vielleicht zuerst bei den Arabern, — und machte sich eben so die Beschützung der Mindermächti- gen gegen Gewaltthätigkeiten jeder Art, wie die Beförde- rung der Religion zur heiligen Pflicht.

10. Bd. 2 - S. 357

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Wissenschaftliche Kultur. 357 ten. — Am größten sind ihre.verdienste um die Nat u r - ge schichte und Heilkunde, die durch sie, in den man- nigfaltigsten Beziehungen, zu einer selbstständigen Form er- hoben wurden. — 395. Kultur der Juden. Die Juden, seit der Zerstörung Jerusalems unter alle Völker des Erdbodens zerstreut, behaupteten ihre frühere Religion und ihre Sitten eben so, wie ihren Nationalcha- rakter gegen die Einflüsse fremder Kultur. Ihre Schicksale waren nicht selten in den christlichen Reichen sehr traurig, so wie sie selbst die Unwissenheit der nur langsam zur Civi- lisation fortschreitenden Christen und Muhamedaner zu ih- rem Vortheile zu mißbrauchen verstanden. Unter ihnen hob sich wahrend des Mittelalters das wissenschaftliche Studium besonders dadurch, daß die duldsamen Khalifen in Bagdad und Spanien sie an den gelehrten arabischen Anstalten im Morgenlande und in Spanien Theil nehmen ließen. So blühten jüdische Schulen zu Sevilla, Cordova, Arles, Lü- nel und Kairo. Der grammatische Anbau der arabischen Sprache veranlaßte auch eine ähnliche Behandlung der he- bräischen durch Saadias im zehnten, und Juda Chiug im eilsten Jahrhunderte; doch wurden diese durch Aden Esra aus Toledo (ì 1165), David Kim chi (-H 1232), Elias Levita und Nathan Ben Je chi el in gramma- tischer und lerikographischer Hinsicht verdunkelt. Für die Lesarten des Textes des alten Testamentes war durch die Masorethen bereits im sechsten Jahrhunderte gesorgt worden; dieser Text ward im Anfange des eilsten Jahrhun- derts auch in Hinsicht der Punctation oder Lesezeichen, durch die Bemühungen der Vorsteher der beiden jüdischen Haupt- schulen zu Liberias und Babylon, Ben Ascher und Ben N a p h t h a l i, naher bestimmt. Andere R a b b i n e n schrie- den ausführliche Commentare über das alte Testament, die unter vielen einseitigen Ansichten und allegorischen Erklä- rungen einzelne Goldkörner enthielten. Unter diesen zeichne-
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