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1. Unsere Heimat - S. 60

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte Strafe für ihre böse Tat. 6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m) breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und bröckeln ab. Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um so älter aber ist die Brückenmühle aus derselben Seite. Sie ist schon mehrere Male ab- , gebrannt, zum letzten Mal vor etwa 100 Jahren. Rechts von ihr sichren zwei Trep- pen aus die Maininsel. Über den Türen zu Brückenmühle, deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein. Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen- steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob 60

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die alte Post. Eisenbahnen und Dampfschiffe. Iii 714. 79 Briefe wurden etwa zweimal in der Woche befrdert, an den Post-tagen". Den ganzen Post- und Briefverkehr besorgte in den meisten Lndern das in Regensburg und Frankfurt a. M. residierende Haus Thurn und Taris, dessen Postregal" (Alleinrecht) schon damals von Preußen, Bayern und anderen Staaten abgelst wurde. 3. Nun erfand gleich nach dem Hubertusburger Frieden der schottische Mechaniker James Watt die Dampfmaschine. Der junge Englnder Georg Stephenson verbesserte sie und erbaute die erste Lokomotive. Unter seiner Leitung wurde 1825 die erste Eisenbahn von Stockton nach 1825 Darlington erstellt. Zehn Jahre spter erlebte Deutschland die erste Bahn-linie von Nrnberg nach Frth; darauf folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Mannheim-Heidelberg. Noch verursachten die Landesgrenzen manches Hindernis; einzelne Fürsten und Gemeinden frchteten von dem neuen Verkehrsmittel sittliche und wirtschaftliche Schdigungen, und das bayrische Obermedizinalkollegium wollte die Bahndmme zum Schutz fr die Nerven der Zuschauer mit hohen Bretterzunen umgeben haben. Aber die Vorteile, die eine Eisenbahn brachte, berwanden bald die Hemmnisse und machten die Beseitigung der Zollschranken immer ntiger. Schon vorher erfand der pennsylvanische Ingenieur Robertfulton, hundert Jahre nach dem ersten Versuch, den der Hugenott Pap in aus der Fulda angestellt hatte, nach vielen Mhen und Enttuschungen in Paris das Dampfschiff. Aber die glckliche Probefahrt auf der Seine bewog den Ersten Konsul nicht zu einer Untersttzung. Dafr stellte Fulton nach einigen Jahren in Amerika das erste Dampfschiff in Dienst und baute dann Dampf- 1807 führen, die Neuyork mit seinen Nachbarstdten Jersey City und Brooklyn verbanden. Nach seinem frhen Tode bestand der erste Kriegsdampfer, Fulton the First", die Probefahrt auf dem Ozean. Die Wasserstraen hatte schon der Wiener Kongre in ihrer Wich-tigkeit erkannt und sie von Zllen zu befreien angefangen. Aber so wenig wie die Flukhne (die Himer Zillen" auf der Donau) waren die Segel-schiffe verbessert worden: sie brauchten z. B. von Kronstadt nach Lbeck in strmischer Herbstzeit sieben Wochen. Um so leichter verdrngte sie jetzt das Dampfschiff, das bald besonders den Rhein, von Basel bis Rotterdam, beherrschte und im Jahr 1838 zum erstenmal den Ozean durchkreuzte. 1838 Eisenbahnen und Dampfschiffe, aber auch die Fabriken, erheischten eine ungeheure Menge von Kohlen. Da nahm denn der Bergbau auf Steinkohlen in England, aber auch im Ruhr- und dem erst krzlich von Frankreich zurckerlangten Saar-Revier einen mchtigen Aufschwung. 4. Ungefhr um dieselbe Zeit wie Steinkohle und Wasserdampf wurde die Elektrizitt in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die ttinger

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9

4. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Die römische Kaiserzeit. I. Auguftus und die Monarchie. Römischer Kriegstüchtigkeit war es gelungen, ein Reich zu begründen, das alle Länder und Völker im Umkreise des Mittelmeeres umschloß und während der Kaiserzeit noch weitere Vergrößerung erfuhr. Um das Jahr 100 n. Chr. umfaßte das römische Weltreich, das größte Mittelmeerreich der Geschichte, außer Italien und den dazu gehörigen Inseln, die nordafrikanischen Küstenstriche, das Nilland, Syrien mit Palästina, Kleinasien, Griechenland mit seiner Inselwelt, Macebonien und Thracien, die unteren Donaubezirke auf beiben Stromfeiten, die Alpenlänber bis an die obere Donau, dazu Spanien, Gallien sowie Teile Englanbs und Germaniens. Vorübergehenb sinb römische ibeere bis zur Elbe und zum Euphrat vorgebrungen. Doch konnten Weber Mesopotamien noch das Land zwischen Rhein und Elbe bauernb festgehalten werben. In biesem Riesenreiche gab es keine Verkehrsschranken, keine Zölle, keine Ansieblungsverbote, überall galt gleiches Recht und gleiche Münze; vom Nil bis zur Themse kam man mit zwei (sprachen aus, ja mit einer einzigen, der griechischen Weltsprache. Ein Netz von gewaltigen Lanbstraßen verbanb die ^eile des Reiches miteincmber und lub zu regstem Land- und See-Handel ein1). Die Straße, die von Karthago durch Algier nach Marokko führte, war 2300 Kilometer lang, wie die Strecke von Berlin bis zur spanischen Grenze. Durch Tunnelbauten und gewaltige Brücken würden die ioinberniffe der Natur überwunben. Trajans große Donaubrücke mit ihren zwanzig Steinpfeilern, die Tajobrücke und andere dienen dem Verkehr noch heute. Das Weltreich durfte unter Augustus von dem verheerenden ourgennege aufatmen, denn der erste Kaiser war ein Friedenskürst. Der Janustempel konnte während der ersten beiden Jahrhunderte der Kaiserzeit fast immer geschlossen bleiben. Mit der zuruckkehrenben Ruhe blühte Ackerbau, Gewerbeleben und Äanbel m allen teilen des Reiches wieber auf, wenn auch das fortschreitenbe Schwmben des bäuerlichen und gewerblichen Mittelstands nicht auf- 79 mpr ^ ^ufmann soll nach Angabe seiner Grabinschrift Il mal in Rom gewesen sem. Kästner und Brunner, Geschichte. Ii. B. 1

5. Griechische und römische Geschichte - S. 118

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
118 Die Kaiserzeit. * ^Gleich zu Beginn seiner Herrschaft sicherte er die Nordgrenze des Reiches durch mehrjährige Heerzüge im untern Donaugebiet, auf denen er die streitbaren Daker zurückwarf und jenseits des gewaltigen Stromes aus den heutigen Ländern Rumänien, Siebenbürgen, Buchenland und Bessarabien die neue Provinz Dacten einrichtete. Er baute die erste Brücke über die Donau, ein fast unzerstörbares Denkmal römischer Ingenieurkunst, und zahlreiche Brücken, Straßen, Häfen, auch eine Riesenlandstraße, die vom Schwarzen Meer an der Donau hinauf an den Rhein und tief nach Gallien hineinführte. Noch heute erinnert der Name Rumänien an die Römerfamilien, die sich damals in dem neugewonnenen Gebiet ansiedelten. 6. In seiner Hauptstadt legte er zwischen Kapitol und Quirinal einen öffentlichen Platz an, der mit Säulenhallen eingefaßt und gedeckt war: das Trajansforum. Mitten aus feinen großartigen Trümmern ragt, völlig unversehrt, die hundert Fuß hohe marmorne Trajanssäule empor, ein Ehrenmal, das der Senat zum Gedächtnis seiner Siege beschlossen. Aus der Spitze trug es das Bild des Kaisers, und ein Marmorband, das sich von unten bis oben um die Säule zu schlingen scheint, stellt, ähnlich den Gemälden, die früher bei einem Triumphzug dem Sieger vorangetragen wurden, den ganzen Dakerkrieg dar: das Soldatenleben auf dem Marsch und bei Flußübergängen, im Zelt und auf Wache, in Schlacht und Sieg; den Kriegsrat und die Heeresversammlung, worin der Feldherr, der inmitten seines Stabes auf der breiten Rednerbühne stand, in vollem Kriegsschmuck zu seinen Soldaten sprach; ebenso die Feinde in ihrer Kriegstracht, ihren militärischen Bewegungen und ihrer Verpflegung, mit ihren Hütten und Pferdescharen. Auf einem zweiten noch umfassenderen Feldzug überwältigte er die Parther, die Crassus und Antonius geschlagen hatten. Um die griechischen Halbmillionenstädte Ktesiphon und Seleucia zu schützen, verstärkte er auch hier die Grenzen durch drei neue Provinzen. Auf der Bahn Alexanders des Großen drang er bis an den Persischen Meerbusen vor und erreichte zu Schiff den Indischen Ozean. Dort erkrankte der rastlose Mann. Auf dem Heimweg starb er in Sizilien in den Armen seiner stillen, feinen Gemahlin Plotina. Wenige Stunden vor dem Tode bewog sie ihn, einen Sohn und Nachfolger zu ernennen.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 81

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 81 — zucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation. Oberschlesien endlich ist infolge seines Reichtums an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau. 511000 Einw., an der Oder, ist die drittgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung verdankt sie ihrer günstigen Lage inmitten einer gewerbreichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Kreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien- In der Nähe liegt der Schlachtort Lenthcn. Andere Städte an der Oder sind Ratibor, Oppeln, Brieg, (Slogan und unweit der Oder Grimberg. Im oberschlesischen Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Köniqshütte, Gleiwitz, Tarnotvitz und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Matz. An der Katzbach liegt Liegniiz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe befindet sich das Schlachtfeld von Wahlstatt (1241 und 1813). Görlitz, an der Görlitzer Neiße, ist der Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. vas Norddeutsche Tiesland. 1. Lage. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der § 60. Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und der Ostsee anderseits aus. Im Westen geht es in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Es ist somit ein Teil des großen europäischen Tieflandes, das sich von den Pyrenäen bis zum Ural erstreckt. 2. Geologische Bildung. Wie die Oberdeutsche Hochebeue, so ist auch ganz Norddeutschland vor vielen Jahrtausenden von mächtigen Gletschern bedeckt worden. Diese gingen von Skandinavien aus und erstreckten sich bis in das Innere Deutschlands. Es hat wahrscheinlich mehrere Vereisungen gegeben. Man zählt in Norddeutschland deren drei. Die älteste reichte bis zu dem Mitteldeutschen Gebirgsland, die jüngste nur bis in die Gegend von Magdeburg. Die Gletscher haben gewaltige Erd- und Gesteinsmassen von Skandinavien nach Deutschland getragen. Die Gesteine sind auf dem weiten Wege, den sie zurücklegen mußten, vielfach geschrammt, gekritzt und geglättet worden. Die mitgeschleppten Massen legten sich auf das Grundgebirge, glichen dessen Unebenheiten aus und verwandelten das Gebiet, das sie bedeckten, in ein weites Flachland. Die aufgelagerte Schicht erreicht stellenweise eine Mächtigkeit von 200 m. An manchen Orten ragt das Grundgebirge aus dem Moränenschutt hervor. Solche Reste des Grundgebirges haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen Helgolands und in den Kreidefelsen der Insel Rügen. Dilcher-Schwcirzhanpt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 6

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 84

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 84 — 2. Tiefe. Die Nordsee ist ein seichtes, flaches Meer, dessen Boden gewissermaßen die Fortsetzung des Westelbischen Tieflandes bildet. An den meisten Stellen ist ihre Tiefe so gering, daß jeder größere Kirchturm aus dem Wasser herausragen würde. Wenn sich in der Umgebung Großbritanniens, der nordfranzösischen, holländischen und deutschen Küste der Meeresboden nur um 100 m höbe, so würde die Nordsee als Meer verschwinden und die Verbindung zwischen den Britischen Inseln und dem europäischen Fest- lande wieder herge- stellt werden. 3. Gefahren für die Schiffahrt. Der Zugaug zur Küste wird durch zahl- reiche Inseln, Un- tiefen und Sand- bänke erschwert. Um den Schiffen in der Nacht den richtigen Weg zu zeigen, hat mau an der Küste oder auf vorgelagerten Inseln Leuchttürme errichtet oder eiserne Feuer- oder Leucht- schiffe verankert. An andern gefährlichen Stellen sind fchwim- mende Bojen ange- bracht, die weithin vernehmbare Schall- signaleabgeben.trotz- dem scheitern jährlich viele Schiffe an der Nordseeküste. Um deu Abb. 55. Roter Sand-Leuchtturm vor der Wesermündung. Schiffbrüchigen Hilfe zu bringen, sind längs der Küste zahlreiche Rettungsstationen angelegt worden. An der Nordsee zählt man deren etwa 50. Über Ebbe und Flut vergl. Teil Ii. S. 215. 4. Bedeutung der Nordsee. Obgleich die Nordsee der Schiffahrt keineswegs günstige Verhältnisse bietet, hat sie doch als Verkehrsstraße große Bedeutung erlangt. Sie verdankt dies vor allem dem Umstände,

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 141

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 141 — In der Länge der Telegraphen- und Telephonleitungen (vgl. die Tabelle auf S. 137) übertrifft Deutschland alle übrigen europäischen Länder, und seine Telegraphenlinien vermitteln jährlich rund 58 Mill. Telegramme. Nur an überseeischen Kabeln ist Deutschland arm. England be- sitzt die meisten Kabel der Welt. Es kann also unsere Telegramme lesen und sie, wenn es seinen Zwecken entspricht, zurückhalten. Deutsch- laud hat deshalb in der jüngsten Zeit angefangen, eigene Kabel zu legen. Deutsche Kabel führen bereits von Borkum und Emden nach New-Iork, und demnächst werden solche auch nach unseren afrikanischen Kolonien gelegt. Das deutsche Kabelnetz beträgt zwar bis jetzt erst 7g des englischen. Doch können wir hoffen, daß wir in dem über- seeischen Nachrichtendienst mit der Zeit vom Ausland immer unab- hängiger werden. Von großer Wichtigkeit für den Schiffsverkehr ist die Funken- telegraphie. Bei Schiffsunfällen ist es schon in einer ganzen Reihe von Fällen gelungen, durch die drahtlose Telegraphie Hilfe herbeizu- rufen. Die meisten großen Handelsschiffe und alle unsere Kriegsschiffe sind deshalb mit Apparaten fnr die Funkentelegraphie ausgestattet und können sich auf hoher See sowohl untereinander als auch mit den Stationen auf dem Lande in Verbindung setzen. Durch die drahtlose Telegraphie werden heute sogar die atlantischen Dampfer bis auf eine Entfernung von 3000 km mit Zeitungsnachrichten versehen. 9. Seeverkehr. Unsere Seekante hat eine Länge von 1270 km. Im Vergleich § 96. zu andern Staaten, z. B- zu Frankreich, das 3175 km Küstenlinie hat, ist das wenig; überdies schiebt sich die Halbinsel Jütland als eine Scheidewand zwischen unsere beiden Meere. Doch stört sie uns nicht mehr, seitdem der Kaiser Wilhelm-Kanal Nord- und Ostsee gewisser- maßen zu einem Meere vereinigt hat. Indessen hat unsere Küste einen Mangel, der weit schwerer ins Gewicht fällt. Sie ist überwiegend Flachgestade, d. h. nur wenige Küstenstrecken lassen die großen Ozeandampfer heran. Trotzdem hat sich Deutschlands Seeverkehr mächtig entwickelt, und die Hafenstädte an der Nordseeküste, Hamburg und Bremen, sind zu Welthandelsplätzen emporgewachsen. Hamburg allein bewältigt einen so großen Verkehr, wie die übrigen deutschen Häfen zusammen. Unter den Welthandels- Plätzen steht Hamburg an 3. Stelle (New-Iork, London, Hamburg, Antwerpen, Hongkong). Die Ostseehäfen, Lübeck, Stettin, Danzig und Königsberg, können an dem Welthandel nicht in gleichem Maße teilnehmen, weil sie zu weit von dem Weltmeer entfernt liegen; immerhin unterhalten sie einen

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.
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