20 Allgemeine Erdkunde.
2. Der Indische Ozean füllt die weite Einbuchtung zwischen Afrika,
Asien und Australien aus. Die asiatische Küste ist für den Handel am
wichtigsten. Warum? Welche Meere liegen hier? Das Rote Meer ist seit
der Eröffnung des Sueskauals eine bedeutende Verkehrsstraße geworden.
Ter Grosze Ozean, auch Stiller Ozeau und Südsee*) ge-
nantit, bedeckt mehr als */» der Erdoberfläche. Beide Küsten sind von
Vulkanreihen begleitet. Tie asiatische Seite besitzt im anstralasiatischen
Mittelmeer das gliederreichste Jnselmeer der Erde, weiter n. die Reihe
umfangreicher aber flacher Randmeere, die sich bis zur Beringstraße hin-
ziehen und durch vulkanische Inselketten vom Ozean abgegliedert sind. Nenne
die Namen nach der Karte! Die amerikanische Küste bildet die l ä n g st e
und ungegliedertste Felsenküste der Erde. Die Südsee ist unter
allen Meeren am reichsten an kleinen ozeanischen Inseln. Der Name
„Stiller Ozean" (= Pacifischer Ozean) stammt von Magellan, der nach
seiner Fahrt durch die stürmische Magellaustraße diesen Ozean in hundert
Tagen durchfuhr, ohue daß ihm ein Sturm begegnete. — Für deu europäischen
Weltverkehr hat dieser abgelegene Ozean bei weitem nicht die Bedeutung,
wie das Atlantische Weltmeer, das Mittelmeer und selbst der Indische Ozean.
Das Südliche oder Antarktische Eismeer liegt am Südpol und ist die
füdpolare Fortsetzung der drei Ozeane. Das Seeklima erklärt die starke Ver-
gletscherung, die gewaltige Eisfelder ins Meer schiebt. — Das Gebiet zeigt zwei
größere Polarländer mit zwei Vulkanen.
3. Das Land.
A. Die Formen des Festlandes.
1. Wagerechte Gliederung. Mau unterscheidet den R n m p f und
die Glieder eines Festlandes und drückt die Gliederung aus, indem man
die Größenzahlen beider vergleicht. Glieder und Rumpf verhalten sich in
Europa =1:2 Australien (nur mit
Asien =1:3 den nächsten Inseln) = 1 : 36
Nordamerika =1:3 Afrika = 1 : 47
(mit den nördl. Inseln) Südamerika = 1 : 88
Daraus ergibt sich der Unterschied der gegliederten Nordfestländer von
den ungegliederten südlichen Kontinenten. Reiche Gliederung macht
einen Erdteil zugänglich, fördert Handel und Verkehr und
begünstigt die Kulturentwickelung des betreffenden Landes.
Die größten Halbinseln sind Arabien, Vorder- und Hinterindien. Halb-
inseln sind entstanden durch Abgliederung oder Angliederung. Ab-
gegliederte Halbinseln gehören der ganzen Bodennatur nach zu dem
Festlande und sind erst durch positive Strandverschiebung Halbinseln geworden,
wie z. B. Hinderindien, die Bretagne, Jütland, Jstrien. Angegliederte
Halbinseln waren ursprünglich Inseln, die landfest wurden, z. B. Krim,
Vorderindien, Morea, Malakka, Skandinavien mit Finnland und Kola, die
spanische Halbinsel. .
Die größten Inseln sind außer Grönland: Neu-Guinea, Borneo und
Madagaskar. Man unterscheidet festländisch e und ozeanisch e Inseln.
Jene begleiten in der Regel die benachbarten Küsten des Festlandes m lang-
*) Der Entdecker, Balboa, entdeckte 1513 das Meer von der Landenge
von Panama aus.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Australien Indische_Ozean Europa Asien Nordamerika Afrika Südamerika Hinterindien Bretagne Morea Skandinavien Finnland Borneo Madagaskar Balboa Panama
90 Europa.
französischen Tieflande eingenommen. Dieses Tiefland Mittel-
enropas steht im O. mit den Tiefebenen Osteuropas im Zusammenhange und
reicht im W. bis zum Atlantischen Ozean. — Zu den zahlreichen, wasser-
reichen Flüssen Mitteleuropas gehören auch die deutschen Ströme. Seen-
reichtum weisen die Alpen und die Küstenländer der Ostsee als alte Gletscher-
gebiete auf.
Nach dem Aufbau lassen sich irt Europa drei Bodengebiete unter
scheiden:
1. Die Zone junger Faltengebirge, wie die Sierra Nevada,
Pyrenäen, Apennin (Atlas), — Alpen, Karpaten, Balkan, Kau-
kafus, — Dinarif ch e Alpen. Die letzte Faltung trat in der Tertiärzeit
ein. Die Faltenzone setzt sich nach O. bis über den Himalaya fort (S. 25).
2. Die skandinavisch-russische Tafel ist eine ungeheure Scholle,
die seit den ältesten Zeiten nicht gefaltet wurde und daher die ursprüngliche
wagerechte Lagerung noch heute zeigt.
3. Das nordwesteuropäische Schollenland beginnt im von
der Weichsel. Während der Steinkohlenzeit (S. 24) erhoben sich große Falten-
gebirge von Alpenhöhe auf dem Gebiet von Deutschland, Frankreich und
England. Diese Faltengebirge wurden aber mit der Zeit^abgetragen oder ge-
rieten unter das Meer. In der Tertiärzeit sanken die Schollen an Brüchen
abwärts; es entstanden Einbrüche und Horste.
Die Kultur Entwicklung Europas wurde durch die natürlichen
Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage in
mitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Beziehungen
zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung erhöht die
Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine inneren Gebiete. Schon früh mußte
diese Gestaltung die europäischen Völker aus das länderverbindende Meer
hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem andern Erdteil,
ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Bodeubildung. Keine hohen
Gebirge schließen das Innere von den Küsten ab- keine innern, trocknen Hoch
länder trennen die Glieder von dem Rumpf des Erdteils. Das wegsame
Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch die Alpen sind reich an Längs und
Quertälern und setzen weder durch ihre Höhe noch durch die räumliche Aus-
dehnung dem Verkehr unübersteigliche Hindernisse entgegen. Daher konnte sich
auch die Kultur der Mittelmeerländer über ganz Europa ausbreiten und zu
einer europäischen Kultur entwickeln, die vor Erstarrung durch die Lage
des Erdteils und infolgedessen durch Völkerzuzug, namentlich aus dem 0. her,
bewahrt wurde. Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das
sich mitten durch Europa in ostwestlicher Richtung hinziehende Tiefland. -
Ebenso günstig sind die B ew ässer ungsv erh ä ltniss e. Der Wasserreichtum
des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig verteilt. Wenn sich die
europäischen Flüsse auch in bezug auf Länge und Stromgebiet nicht annähernd
mit den Riesenströmen der großen Erdteile vergleichen können, so weist der
Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger Stromgebiete auf und ist ver-
hältnismäßig am reichsten an schiffbaren Flüssen. Auch lassen sich fast
überall leicht Kanalverbindungen herstellen. Zu allen diesen Vorzügen kommt
noch ein günstiges Klima.
3. Klima. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen ge-
mäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen. Nur
die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an.
Infolge der Hauptküstenrichtung vou Sw. nach No., die frei der Ein-
Wirkung des warmen Golfstroms ausgesetzt ist und den W.-Winden keine
nennenswerten Schranken (öergl. dagegen -Nordamerika!) entgegensetzt,
wird der ozeannahe Teil Europas mehr erwärmt, als ihm nach seiner
Lage zukommt. Daher erfolgt die Abnahme der Wärme in
Europa von Sw. nachno. und daher ist von der ganzen Erde hier die
größte Wärmeabweichung nach oben hin (positive Wärmeanomalie).
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Osteuropas Atlantischen_Ozean Ostsee Europa Karpaten Balkan Deutschland Frankreich England Europas Europa Europa Europa Europas Europa
178
Das Deutsche Reich.
1. Die natürlichen Bodengebiete.
Bodenform und Bodenbeschaffenheit lassen drei natürliche Gebiete
unterscheiden: 1. Das Küstenland der Nordsee, 2. das deutsche
Hinterland dernordsee, 3. di e Ti es lan d s b uch teu v o n Münst e r
und Köln.
1 Das Rüstenland der Nordsee. Die Nordseeküste ist eine voll-
kommene Flachküste, der zerstörenden Gewalt der Meereswogen ausgesetzt.
Die Nordsee arbeitet als ein sehr unruhiges Meer mit viel stärkerer
Gewalt an der Zerstörung der flachen Küsten, als dies bei der Ostsee der
Fall ist. Ehedem reichte die deutsche Nordseeküste bis zum friesischen Insel-
kränz und fand in zusammenhängenden Dünenketten, ähnlich wie im westlichen
Jütland noch heute, ihren Abschluß. Diese Dünenküste wurde vom Meere
durchbrochen und das sumpfige Hinterland überschwemmt. Die Mündungen
der Flüsse sind zu weiten Trichtermünduugeu ausgebuchtet oder
zu tiefeinschneidenden Meerbusen erweitert. Wie heißen die 4 größten Ein-
schnitte?
Die Inselketten westlich der Elbmünduug bis zum niederländischen Ge-
biet bezeichnet man als „Ostfriesische Inseln". Es sind kleine, langgestreckte,
dünenreiche Eilande. Als Nordseebad ist hier besonders Norderney zu
nennen. Die Inseln n. der Elbmündung vor der schleswig-holsteinischen
Küste heißen „Nordfriesische Inseln". Einige von ihnen, so Föhr und-
Nordstrand, zeigen noch große Ausdehnung; andere, wie die zahlreichen
Halligen, sind kleine, niedrige Eilande. Die Halligbewohner haben ihre
Wohnhäuser auf aufgeworfenen Hügeln („Wurteu") erbaut. Trotzdem sind
sie bei hohem Seegang und bei Hochfluten, wenn die Wogen über die
Hallig hinwegrollen, großen Gefahren ausgesetzt. Als Nordseebad ist unter
den Nordsriesischen Inseln besonders das dreizipfelige Sylt bekannt. Am
weitesten ins Meer vorgeschoben erscheint das Felseneiland Helgoland.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
10 Die Umgebung des Heimatsortes.
Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner als die in einer
Stadt und bestehen nur aus einem oder zwei Stockwerken. Auch siud sie
gesondert gelegen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzelgelegene
Landhäuser mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte- Ein Bauern-
gehöft besteht aus dem Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den
nötigen Wirtschaftsgebäuden, als Scheune, Stall und Schuppen. Ein
Landgut hat bereits einen umfangreicheren Wirtschaftsbetrieo. Außer
dem wohnlichen Guts- und Herrenhause mit schönem, großem Garten, der
geräumigen Hofanlage und den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir
hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und Arbeiter. Auch führt das
Gut in der Regel einen selbständigen Namen. Nicht selten gehören auch noch
unweit abgelegene Vorwerke dazu, welche aus Wirtschaftsgebäuden und
Arbeiterwohnuugeu bestehen und vom Hauptgute aus bewirtschaftet werden.
Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften, kleineren Hausgrundstücken
und Arbeiterhäusern. Befindet sich in demselben eine Kirche, so nennt man
es Kirchdorf; wird darin allwöchentlich oder alljährlich zu bestimmten
Zeiten Marktag abgehalten, so nennt man es Marktflecken- Die Grenzen
der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine und Feldraine gekenn-
zeichnet. —
3. Verkehrsstraßen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von
deinem Heimatsorte aus? Verfolge die Richtuug derselben ans dem Karten-
bilde! Beschreibe den Reiseweg vom Heimatsorte nach diesem oder jenem
benachbarten Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Land-
weg mit einander verbunden sind! Wanderungen aus der Karte!— Ent-
fernungen. — Veranschaulichung von 1 qkm.
Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu
fördern. In dieser Hinsicht sind bei onders die Kunststraßen auf dem Laude,
Eisenbahnen und Chansfeeen und die Wasserstraßen, Flüsse und
Kanäle, von großer Wichtigkeit. Die Landwege dienen in erster Linie
dem örtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der
Regel sind die beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baum-
reihen bepflanzt. Seitabwärts nach den Feldern führen mitunter schmale
Feldwege und Fußstege. Zu letzteren gehören auch die sogenannten
„Richtstege", welche für Fußgänger aus dem kürzesten Wege von Dorf zu
Dorf führen. Die Waldwege dienen forstwirtschaftlichen Zwecken.
3. Kimmelskundtiches.
*1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Die Sonne geht zwar
alle Morgen im 0. auf und im W. unter; aber sie geht nicht immer an
derselben Stelle des Osthimmels aus. Der Puukt am Osthimmel, wo die
Sonne am 21. März aufgeht, wird Ostpunkt genannt, und der Punkt,
wo sie au diesem Tage untergeht, heißt Westpunkt. Beide liegen ein-
ander gegenüber. Da die Sonne am 21. März morgens 6 Uhr auf- und
abends 6 Uhr untergeht, scheint sie 12 Stunden, und die Nacht dauert
auch 12 Stunden. Tag und Nacht sind gleich. Wir haben also am
21. März Frühlings - Tag- und Nachtgleiche.
Einige Zeit nach dem 21. März kann man bemerken, daß nun die
Sonne immer nördlicher vom Ost puukt aufgeht und auch
nördlicher vom Westpunkt untergeht. Diese Entfernung des
Sonnenaufgangspunktes vom Ostpunkte heißt Morgenweite. Die Ent-
fernnng des Sonnenuntergangspunktes vom Westpunkte heißt Abend-
*) Die mit *) bezeichneten Stoffe können auch sürs nächste (4.) Schul-
jähr bleibeu.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Iii. Das Deutsche Reich.
(540000 qkm, 50 Mill. , 92 auf 1 qkm.)
Überblick.
1. csrtflt', Grenzen und Größenverhättnisse.
Das Deutsche Reich breitet sich zwischen dem Alpengebirge im S.
und den Küsten der Nordsee und der Ostsee im N. aus. Es wird in der
Nähe von Frankfurt a. M. vom 50" n. Br. und w. von Berlin vom
13° V. Gr. durchschnitten. Im N. grenzt es an die beiden genannten
Meere und Dänemark, im 0. an Rußland, im 8. an Österreich und die
Schweiz, im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Die
Meere bilden int N., die Gebirge im 8. natürliche Grenzen,
während der 0. und größtenteils auch der W. offene Grenzen aus-
weisen, die mehr als die erstgenannten durch Reihen starker Festungen ge-
schützt werden nmßteu.
Hinsichtlich seiner Lage nimmt das deutsche Land unter den Ländern
Europas eine ähnliche zentrale Stellung ein, wie Europa unter den Erd-
teilen. Es vermittelt „die Verbindung zwischen dem slavischen O. und dem
romanischen W., zwischen dem romanischen 8. und dem germanischen N."
Seit altersher steht es daher mit den meisten Ländern Europas auf die
mannigfaltigste Art iit Wechselwirkimg, deren Folgen zu allen Zeiten in der
Geschichte und Kultur des deutschen Volks hervorgetreten sind.
Der Bodeufläche nach ist das Deutsche Reich der 3., der Bevölke-
rungszahl nach der 2. Staat Europas. Merke die oben angegebenen
Zahlenverhältnisse und vergleiche sie mit den entsprechenden deines Heimat-
landes!
2. Ijodengestattunq und Gewässer.
1. Der ßobcmjeltnltuiii} nach erscheint Deutschland als nördliche
Ab d a ch u n g de r A l p e n. Trotz ihrer Einheitlichkeit im allgemeinen
zeigt die Höhengliederung doch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit im
besonderen. In den zahlreichen natürlichen Einzellandschaften sind alle
Bodenformen, vom Hochgebirge bis zum Tieflande, vertreten. Im N. des
Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der 8. vorherrschend
Gebirgs- und Hochland aufweist.
Tie Mannigfaltigkeit des deutscheu Bodeuausbaus begünstigte die Er-
lialtuug und Souderfortentwickelung der deutschen Einzelstämme und die
Bildung zahlreicher deutscher Staaten. Hauptsächlich gehören die vielen
Kleinstaaten dem Gebiet der Mittelgebirge an. Das Gegenstück dazu bildeu
der große preußische Staat, der sich vorwiegend in dem deutschen Tieslaude
entwickelt hat, und Bayern, das sich vorwiegend im Gebiet der ober-
deutsche» >vochebeue ausbreitet.
Ter Sprachgebrauch unterscheidet S ü d d e u t s ch l n u d und Nord-
deutschin n d. Die Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie.
9*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Ijodengestattunq
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Ostsee Frankfurt_a._M. Berlin Schweiz Frankreich Luxemburg Belgien Holland Europas Europa slavischen_O. Europas Europas Deutschland Bayern
Physische Erdkunde. 17
seine Wassermengen bis nach Spitzbergen und Westgrönland führt, und
im großen Ozean der Knro Schlo (schwarzer Strom), welcher die Küste
von Japan bespült. Die kalten Meeresströmungen führen kaltes, grün-
liches Wasser, oft auch Eiswasser aus den Polargegenden nach den
Niedern Breiten. Aus dem n. Eismeer kommt die arktische, aus dem
s. die antarktische Strömung.
Die Ursachen der Meeresströmungen erbtickt man in den regelmäßigen
Winden (Passate und Monsune), der ungleichen Erwärmung und dem un-
gleichen Salzgehalt des Wassers und endlich in der Rotation der Erde. —
Die Meeresströmungen haben großen Einfluß aus die Gestaltung des Klima s
(vergl. England und Labrador, welche unter gleicher Breite liegen)!, für
den Verkehr und Fischfang (Neufundland), sowie für die Verbreitung
von Organismen.
5. Vag organische Leben im Meere. Die Tierwelt des Meeres
ist sehr reich und mannigfaltig. Nicht nur Fische, sondern Tiere aller
Klassen kommen darin vor. Auch hat das Tierleben keine Tiefgrenze,
sondern zeigt sich in allen Meerestiefen. Zähle Seetiere auf! — Die
Pfanzenwelt des Meeres besteht mit wenigen Ausnahmen aus Tangen.
6. öedeulnng des Meeres. Das Meer ist die Quelle der
Feuchtigkeit, die, aus ihm aufsteigend, sich über die Länder als Nieder-
schlag verbreitet. Durch Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer
das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich. — Auf die Ge-
staltung des Festlandes wirkt es teils durch Zerstörung und Unter-
Waschung der Küstenlinien (holländische und niederdeutsche, westenglische
und westfranzösische Küste), teils ausbauend, wie an Dünenküsten. — End-
lich ist das Meer die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erd-
teilen, der Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs, und
dadurch zugleich von großer Bedeutung für Hebung und Verbreitung von
Bildung und Gesittung.
B. Besondere Meereskunde.
(Über Größenverhältnisse und Meerestiefen vergl. S. 15!)
1. Der atlantische O)ean hat die Gestalt eines großen nord-süd-
lichen Thales mit (in großen Zügen) gleichlaufenden Usern. Seine viel-
verzweigten Gewässer bespülen 4 Erdteile. Es ist der Ozean der
Mittelmeere, deren er vier ausweist: die Ostsee, das Mittelmeer,
das amerikanische Mittelmeer und die Hudson- (höds'n) Bai, welche
bereits arktischen Charakter zeigt. Die Nordsee ist ein großes Randmeer.
Der Atlantische Ozean ist das wichtigste Handelsm eer der
Gegenwart. Er weist das dichteste Netz von regelmäßigen Dampfer-
linien auf. Von der Küste des n.-w. Europas, wo dicht aneinander gedrängt
die bedeutendsten Seehandelsplätze der Engländer, Franzosen, Deutschen
und Niederländer liegen, gehen die Dampferlinien wie Strahlenbündel
von einem Brennpunkte, der Nordsee und dem Kanal, aus und streben
fast alle nach den Küsten der neuen Welt. Über 300 Dampfer stellen im
n. Teile des atlantischen Meeres den täglichen Verkehr zwischen West-
europa und den nordamerikanischen Küstenplätzen her, und 30 Dampfer-
gesellschasten mit etwa 1000 Dampfern sind an dem transatlantischen
Dampserverkehr beteiligt.
Ite Hstsee oder das baltische Meer (415000 qkin) ist ein schars
ausgeprägtes Binnenmeer. Welche Länder umschließen es ? Welche Meeres-
flraßen verbinden es mit der Nordsee? Es hat eine unbedeutende Tiefe,
^romnau, Schulgeographie Ii., (H. Schroedels Verlag in Halle)- 2
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Schroedels
Extrahierte Ortsnamen: Spitzbergen Westgrönland Japan Niedern_Breiten England Neufundland Ostsee Atlantische_Ozean Europas Nordsee West-
europa Nordsee
88 Europa.
welches sich in Gestalt eines riesigen Füllhornes vom Mittelmeer bis
zur mittleren Donau hinzieht. Im Montblanc (4800 m) weisen die
Alpen die höchste Erhebung des Erdteils auf. Durch ihren
Reichtum an Gletschern und Schueefelderu sind siedaswasserreiche
Quellgebiet der wichtigsten Ströme Mitteleuropas
— Von den Mittelgebirgen, welche trabantenartig die Alpen um-
stehen, gehören der Apennin und w. die Bergzüge der Balkanhalbinsel zu
Südeuropa. Während dieselben unmittelbar mit dem Hauptgebirge der-
knüpft sind, erscheinen die nördlicheren Mittelgebirge mehr oder weniger
durch Stromthäler von dem Hauptgebirgsstock abgesondert: die französischen
Mittelgebirge durch das Stromthal der Rhone, die Karpaten durch die
Thalfurche der Donau, die südwestdeutschen Bergländer durch das Rhein-
thal. Dagegen schließt sich die oberdeutsche Hochebene mit ihrer Um-
Wallung unmittelbar an die Alpen an. — Der N. Mitteleuropas wird
von dem deutschen und dem französischen Tieflande eingenommen.
Dieses Tiefland Mitteleuropas steht im 0. mit den Tiefebenen Ost-
europas im Zusammenhange und reicht im W. bis zum atlantischen
Ozean. — zu den zahlreichen, wasserreichen Flüssen Mitteleuropas ge-
hören auch die deutschen Ströme. Seenreichtum weisen die Alpen
und die Küstenländer der Ostsee auf.
Aus diesem Uberblick der Bodengestaltung Europas ergiebt sich |die
natürliche Einteilung des Erdteils in Mitteleuropa, Süd-
e uropa, Osteuropa und N o r d w e st e u r o p a.
Die Kultureutwickluug Europas wurde durch die natürlichen
Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage
inmitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Be-
Ziehungen zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung
erhöht die Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine zentralen Gebiete. Schon
früb mußte diese Gestaltung die europäischen Völker ans das länderverbin-
denoe Meer hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem
andern Erdteil, ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Boden-
bildung. Keine hohen Gebirge schließen das Innere von den Küsten ob;
keine innern Hochländer trennen Sie Glieder von dem Rumpf des Erdteils.
Das wegsame Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch das zentrale Hoch-
gebirge ist reich an Längs- und Querthäleru und setzt weder durch. seine
Höhe noch durch seine räumliche Ausdehnung dem Verkehr unübersteigliche
Hindernisse entgegen. Daher konnte sich auch die Kultur der Mittelmeer-
länder über ganz Europa ausbreiten und zu einer europäischen Ku I-
t u r entwickeln, welche vor Erstarrung durch die Lage des Erdteils und
infolgedessen durch Völkerzuzug namentlich aus dem 0. her bewahrt wurde.
Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das mitten
durch Europa in ostwestlicher Richtung sich hinziehende Tiefland. —
Ebenso günstig sind die Bewässerungsverhältnisse. Der
Wasserreichtum des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig
verteilt. Wenn die europäischen Flüsse sich auch inbezug auf Länge und
Stromgebiet nicht annähernd mit den Riesenströmen der großen Erdteile
vergleichen können, so weist der Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger
Stromsysteme auf und ist verhältnismäßig am reichsten an schiffbaren
Flüssen. Auch lassen sich fast überall leicht Kanalverbindungen herstellen.
Zu allen diesen Vorzügen kommt noch ein günstiges Klima.
3. Ülitttö. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen
gemäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen
derselben. Nur die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an. Das
Nordkap ragt etwa 600 km ht das Polargeoiet hinein, während die f. Punkte
des Erdteils noch 1300 Km von den Tropen entfernt sind. Der Lage
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Mitteleuropas Südeuropa Donau Rhein- Ozean Mitteleuropas Ostsee Europas Mitteleuropa Osteuropa Europas Europa Europa Europa
6
Die Umgebung des Heimatortes.
3. Der Händler, der Kaufmann kauft und verkauft die Waren.
Welche Erzeugnisse brauchen wir, die bei uns nicht gewonnen werden?
Welche Waren werden aus uusrer Stadt verschickt? Wer kann darüber
berichten? Welche Sachen verkauft der Materialist? Wessen Hände mußten
sich regen, damit wir Nachmittag Kaffee mit Zucker und Weißbrot genießen
konnten, damit sich der Vater eine Zigarre mit dem Streichholz anzünden
konnte?
Wo kauft man die Waren? Warum sind die meisten Läden in den
Hauptstraßen? Was wird auf dem Wocheumarkt, Vieh- und Kram-
markt, Weihnachtsmarkt feil geboten?
Dem Handel sind Post, Schiffahrt und Eisenbahn dienstbar. Inwiefern?
Alle bisher erwähnten Berufe sorgen für unsere Ernährung; sie gehören
zum Nährstaud, zu dem die meisten Menschen uusrer Stadt gehören.
4. Zum Lehrstaud gehören Lehrer, Geistliche, Richter und Ärzte.
Worüber belehren sie uns? Zum Wehrstand gehören die Soldaten.
Welche Truppeu liegen iu unserer Stadt? Welchen Fußsoldaten, Reiter,
Artilleristen habt ihr gesehen? Wer kennt Offiziere?
d) Verkehr. Durch welche Wagen können wir innerhalb der Stadt
schnell vorwärts kommen? Wodurch wird die Straßenbahn bewegt?
Aus der Stadt heraus führen uns Eisenbahnen und Dampfer.
1. Eisenbahn. Woher der Name? Wo hält der Zug? Welche
Räume befinden sich auf dem Bahnhofe? Wo erwarten wir den Zug?
Wodurch unterscheiden sich Schnell-, Personen- und Güterzug? Wer bewegt
den Zug? Beschreibe einen Personen-, Güterwagen! Dieser vermag 15 t
(etwa 50 Klaviere!) zu tragen. Die schnellsten Züge fahren in der Stnnde
bis zu 80 km! Welcher Nachbarort liegt soweit vou uns entfernt? Wo
werden die Güter verladen?
2. Nach welchen Städten verkehren Dampfer? Die Schiffahrt ver-
mag die Waren nicht so schnell fortzuschaffen, wie die Eisenbahnen, dafür
ist die Fracht auf der Eisenbahn etwa viermal so teuer.
e) Maße. Wieviel m ist das Schulgebäude hoch, der höchste Kirch-
tnrm? Welche Talhöhe (relative Höhe) hat der höchste Berg der Nack-
barschast? Welche gerade Strecke ist 1 km lang? Welche Zeit braucht
man, um sie zu durchmessen? Welcher Punkt ist von uns 10 km entfernt?
Welchen Flächenranm, in qkm gemessen, bedeckt die innere Stadt?
Ii. Die Umgebung des Heimatortes.
I. Allgemein-Länderkundliches.
1» Bodenkunde, a) Bodenform. Auf unseren Wanderungen in
der Umgebnng nnseres Heimatortes lernten wir verschiedene Bodenformen
kennen. Alle zusammen machen die Bodengestaltung der ganzen Gegend
aus. Welche Bodenform waltet darin vor? — An manchen Stellen
breitet sich das Land weithin eben aus, bildet eine Ebene; an andern ist
es wellenförmig, an noch andern weist es Hügelland oder Anhöhen
und Berge. auf. Wo trafen wir dergleichen Bodenformen an? Bestimme
ihre Lage zum Heimatorte!
Der unterste Teil eines Berges, wo die Bodenerhebung beginnt, heißt
Fuß, der oberste Gipsel. Die Fläche zwischen beiden heißt Abhang
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Talgründen im Hochgebirge, die Anlage alter Marschdörfer auf
natürlichen oder künstlichen Erhöhungen, sowie der Umstand, daß
am Ober- und Mittellaufe der meisten Flüsse die Dörfer un-
mittelbar am Wasser, im Gebiete des Unterlaufes dagegen der
Überschwemmungsgefahr wegen weiter abseits liegen. Einen An-
halt sür die Beschaffenheit des für eine Siedelung ausgewählten
Platzes, wie auch zugleich über die Ursache und Zeit der Gründung
geben in vielen Fällen die Ortsnamen. Die Namen aus ältester
Zeit deuten in der Regel eine wesentliche Eigenschaft der Ortlich-
keit an. Gewöhnlich sind die mit „bruch, ried, marsch, masch,
born, bach u. s. w." gebildeten Namen älter als die mit „rode,
reute, Hägen, brand, schlag" zusammengesetzten, da jene die ur-
alten Siedelungen in Niederungen, diese aber die später ent-
standenen in neugeschaffenen Waldlichtungen bezeichnen. Für die
Entstehung vieler Dörfer wurde eine Burg oder ein Kloster die
Ursache; aber bei der Auswahl der Ortlichkeit sür diese Einzel-
siedelungen wurden natürlich die oben angeführten Gründe gleich-
falls berücksichtigt. Bei den Burgen kam daneben noch die Mög-
lichkeit leichter Verteidigung in Betracht, während bei den Klöstern
der Anlaß zur Gründung und zur Ortswahl oft auf ganz anderem
Gebiete liegt. Wenn auch bei vielen derartigen Dörfern die Be-
hausung der ehemaligen weltlichen oder geistlichen Herren vers-
chwunden ist, so kann man doch aus den Endungen auf „bürg,
sels, stein" oder „kirchen, kappel, zell" auf eine solche Entstehung
des Dorses schließen. — Bei den Städten, die meistens aus
Kleinsiedelungen emporwuchsen, sind die Gründe sür die Auswahl
der Ortlichkeit weniger bedeutsam als die Ursachen ihrer Ent-
wicklung aus kleinen Anfängen zur heutigen Größe. Nur bei den
ältesten Stadtgründuugen wurde die Ortswahl hauptsächlich durch
die gesicherte Lage gegen feindliche Angriffe beeinflußt (Bergstädte,
Städte in Flußgabelungen, aus Kapvorsprüngen oder aus küsten-
nahen Inseln).
Die Entwicklung einer Siedeluug wird vor allem
durch die Verkehrsverhältnisse und durch die Ausnutzung von
Bodenschätzen bedingt. In gleichartigen Landschaften mit vor-
wiegend Ackerbau treibender Bevölkerung entwickeln sich einzelne
Siedelungen inmitten kleiner Bezirke zu Landstädten als Verkehrs-
Zentren, und gewöhnlich wächst nur ein Ort, meist in der Mitte
des ganzen Gebietes, zur größeren Stadt empor (Münstersche
Bucht). In der Regel aber entstehen große Städte da, wo der
Durchgangsverkehr natürliche Ruhepunkte findet, also an den
Enden vielbegangener Pässe, an Straßenkreuzungen, namentlich
dort, wo wichtige Landwege die Wasserstraßen treffen, an den
Mündungen schiffbarer Ströme, an verkehrsreichen Meeresstraßen.
Ebenso wachsen Kleinstädte rasch empor, wenn sie an Stellen
liegen, wo Bodenschätze ausgebeutet werden (Bergwerksstädte, In-
dustrieorte in Kohlen- und Eisenrevieren, Badeorte). In einzelnen
Fällen ist das Ausblühen der Städte auch vou anderen Faktoren
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Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Rotterdam Dordrecht Maas Maastricht_O1 Aachener_Jndustriebezirk Nordsee Deutschland Belgien Westindien Südamerika Asien Luxemburgs Sw_Grenzfluß Frankreich Luxemburg Sachsen-Meiningen Maas Lützelburg